Also die Regenhose ist das mit Abstand am einfachsten zu reinigende Rad-Bekleidungsstück - notfalls mit dem Kärcher der Tankstelle oder im Wildbach oder im Wasserbecken des Hotelzimmers - nach ein paar Stunden ist sie wieder trocken.
Am einfachsten zu reinigen sind die nackten Beine (inkl. Trocknung wenige Minuten - keine Stunden). Sofern es die Temperaturen irgendwie erlauben, verzichte ich auf lange Hosen bei Regen. Soweit ich eine lange Hose überziehe, dient sie nur als Kälteschutz. Je mehr Regenklamotten dabei, desto schwieriger wird das Handling: Es fängt an zu regnen, Klamotten raus. Es hört auf. Du schwitzt. Alle Klamotten nass - wohin damit? - In den Taschen machst du damit andere Sachen nass, auf dem Packtaschenflächen wird es eng. Okay, ein paar Plastiktüten mitführen - die musst du dann aber abends auch wieder alle auspacken. Die Tüten lassen sich ganz schlecht trocknen - also immer neue Plastiktüten besorgen? - Vielleicht nieselt es auch noch weiter, dann kann man auf dem Rad gar nichts trocknen. Auch Nächte sind nicht immer trocken. Leicht feuchte Textilstoffe trocknen übrigens gut im (Fahrt)Wind - auch im Hotelzimmer besser als reine Regenklamotten. Sind die Regenklamotten durch Verdunstung auch von innen feucht, sind sie schwer vollständig zu trocken.
Regenklamotten anziehen ist auch problemtisch. Häufig erwischt es dich unvorbereitet. Kräftiges Gewitter. Entweder kannst du die Klamotten auspacken, weil du unterstehst - warum dann aber nicht warten, bis es aufhört? - Oder du bist mitten in der Pampa und Klamotten rausholen bringt nichts, weil du schon nass bist und das Gerümpel in den Taschen nass wird und überhaupt - wo sind die Regengamaschen vergraben?
Da habe ich mit einer Regenjacke schon genügend zu tun. Regenhose und Regenüberschuhe haben sich als nicht sinnvoll erwiesen. An dem Nasswerden komme ich so oder so nicht vorbei. Man muss natürlich auch mal damit leben können, das Etappenziel als Zitteraal zu erreichen. Radreisen ist halt nicht immer ein Zuckerschlecken - sonst würden es mehr Leute machen. Im Zweifel werde ich durch die Verdunstung von innen nass. Wenn es dauerhaft so regnet, dass man ohne Regenhose nicht mehr fahren kann, sollte man sich nach einer Pause oder anderen Verkehrsmitteln umschauen. Die Lager am Rad werden es dir ebenfalls danken.
Was sagt uns dass? - Etwas weniger Wasser vom Radlauf her wäre wünschenswert - also bleiben die Schutzbleche dran. Wenn der Schlamm ins Gesicht spritzt, wirds auch unangenehm, da geht es nicht mal nur um die reine Schönheit - zuweilen ist nur die Straße nass, warum sich dann unnötig die Brille einspritzen lassen?
In Antwort auf: gerold
Für mich finde ich es übrigens unerträglich beim Radeln über Gebühr zu stinken (hab einmal von einem Typen gelesen, der einen mehrtägigien Alpencross nur mit einer Regenjacke gemacht hat - abgesehen von Sicherheitsaspekt bei Wetterumsturz hat der wahrscheinlich den Hüttenschlafraum ab der dritten Übernachtung für sich alleine gehabt...)
Okay, das Thema hatten wir eigentlich kürzlich erst ausführlich. Glaube nicht, dass diese Schlussfolgerung richtig ist - die Geruchsentwicklung ist bei den Menschen dafür zu unterschiedlich. Leichtgewichtsfetichisten werden aber an einer gewissen Geruchstoleranz nicht vorbeikommen. - Übrigens: Hätte er die Regenjacke ausgelassen, wäre er gut gewaschen worden...
In Antwort auf: gerold
In Weltgegenden, wo sich binnen einer Woche keine Waschmaschine gefunden hat, war ich noch nicht.
Ich vermutlich auch nicht. Waschmaschine benutze ich trotzdem extrem selten auf Radreisen. Bei meiner letzten 5-Wochenreise habe ich keine gebraucht, im Vorjahr ebenso nicht. Es gibt ja noch Handwäsche. Wenn man die flexibel und kontinuierlich einsetzt, kommen keine großen Wäscheberge zusammen. Um Geruchsbildung zu vermeiden, reicht zuweilen auch das Auswaschen im Bach oder See ohne Waschmittel. Optische Verschmutzungen bleiben dann vielleicht zurück, aber hygienisch sind die Sachen dann okay.