...Das GPS-System und das Glonass-System erlauben prinzipbedingt keine für Radreisen ausreichend genaue Höhenmetermessung.
Da würde mich als bekennendem Bergefahrer dann doch mal interessieren, welche Genauigkeit du bei der Höhenmessung für Radreisen für ausreichend und notwendig hältst.
Welche Meinung ich habe, ist uninteressant im Sinne der Fragestellung und wurde ebenfalls schon ausführlich hier besprochen. Die Fragestellerin wundert sich, dass ihr GPS ständig eine Höhe unterhalb der Meereshöhe anzeigt. Genaue Werte (tatsächliche Höhe, tatsächlich angezeigter Wert) kennen wir nicht. Diese Abweichung ist GPS-bedingt. Außerdem vermutet die Fragestellerin, der Werte würde die Höhenmeterstatistik "prozentual" verfälschen. Richtig ist, dass die Höhenmeterstatistik aus reinen GPS-Daten völlig unbrauchbar ist. Dass es bessere Möglichkeiten gibt, ist bekannt und mehrfach beschrieben (rein barometrische Höhenmessung, digitales Höhenmodell im 90 m oder 10 m Raster, barometrische Messung mit GPS kombiniert). Ob die Fragestellerin eines der wenigen Smartfones mit barometrischem Höhenmesser verwendet oder eine Software mit digitalem Höhenmodell, wie die GPS-Software konfiguriert ist - all das wissen wir nicht. Die Erwartung an GPS-Geräte, die Höhenangaben seien stets genau, ist falsch.
Ich selbst verwende einen Radcomputer mit barometrischer Höhenmessung, der mir in den meisten Fällen (Extremwetterlagen ausgenommen), einen hinreichend genaue Einschätzung meiner Tagesleistung erlaubt. Geschätzte Abweichung der Höhenmeterstatistik unter 10%. Ich benötige diesen Wert selten. Wirklich nötig war mir das nur in Norwegen, wenn es an die Leistungsgrenzen geht und aus Zeitmangel eine bestimmte Strecke noch absolviert werden musste...
In der Planung verwende ich mangels besserer Alternativen digitale Karten mit Höhenmodell im 90 m Raster. Hier ist die Abweichung größer, aber meist gut kalkulierbar (tendenziell +15 bis +25% Abweichung). Zum Vergleich verschiedener Routenalternativen mehr als ausreichend, insbesondere mit der 3D-Darstellung von CompeGPS Land am PC auch sehr anschaulich.
Reine GPS-Höhenangaben (ohne Barometer, ohne digitales Höhenmodell) sind völliger Unsinn, aber natürlich am GPS abzulesen. Beispiel: Tatsächliche Höhenmeter laut Topokarte 621 Hm, vom GPS summierte Messwerte rund 1500 Hm.
Zur Anzahl der nötigen GPS-Satelliten steht alles bereits bei
kowoma.de unter Positionsbestimmung. Dabei ist zur Theorie die Praxis hinzuzufügen: 4 Satelliten in optimaler Geometrie hast Du in der Praxis eben nicht zwangsläufig, wenn das GPS angeblich 12 Satelliten sieht. Darum wären die zusätzlichen Glonass-Signale rein statistisch schon eine Verbesserung. Bei Interesse kann sich jeder die NMEA-Ausgabe des empfangenen Satellitensignals in Textform ansehen. Empfangslücken sind deutlich zu sehen. Fehlerfreie und vollständige Zeilen eher die Ausnahme. Das gute am GPS ist gerade, dass es aus schlechten und schwachen Signalen noch eine sehr ordentliche 2D-Position bestimmen kann, aber eben keine 3D-Position.