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#1561415 - 18.11.24 20:39
Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
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Hallo liebe Radreisende! Möchte mich schnell mal vorstellen: Mein Name ist Christoph oder Chris - wie ihr wollt Bin 49 und in Salzburg/Ö daheim. 178cm, 65kg SL: 86cm (mit Schuhen) (Eine ausführlichere Vorstellung folgt noch - nachdem mir hier hoffentlich erfolgreich geholfen wurde Ich habe Anfang dieses Jahres (auch aufgrund gesundheitlicher Gründe) die Liebe zum Radfahren wiederentdeckt - nach ca. 20 Jahren Abstinenz Jetzt hat sich in 20 Jahren natürlich unfaßbar viel verändert. Also hab ich mich wochen-/monatelang in die Materie eingelesen/eingearbeitet - und was soll ich sagen - einfach draufsetzen und fahren wie damals als Jugendlicher ist es jetzt offenbar nicht mehr – das Alter lässt grüßen Angefangen hab ich mit einem 26er Komplett-Neu-Aufbau mit vielen Gebraucht-Teilen von verschiedenen Rädern. Der Fokus lag damals eher auf Leichtgewicht. Kaum war ich damit fertig, kam als logische Konsequenz mein 29er MTB daher . WAS für ein Unterschied, wow! (Übrigens war bis hier noch gar keine Rede vom Radreisen. Was sich aber recht bald ändern sollte!) Je mehr ich in die Materie eingetaucht bin und an meinem 29er gebastelt habe, desto mehr kam ich ins "Radreise-Fieber" - der eine oder andere kennt das vielleicht Also wurde nach und nach aus meinem 29er Specialized Rockhopper Sport (2022) - eigentlich ein Trail-Bike - ein "Touren-gezähmter" MTB-Reise-Panzer – namens Daisy (Zwischendurch noch eine wichtige Info, um einiges vielleicht besser verstehen zu können: ich bin aufgrund meiner momentanen Situation in einer finanziell recht schwierigen Lage. Also hab ich nach und nach begonnen, diversen Besitz zu verkaufen, um mein "Traum-Reise-Rad" verwirklichen zu können). Radfahren ist mittlerweile für mich wie eine Therapie - und dadurch wichtiger geworden als vieles andere!)Gut. Mit diesem Setup bin ich dann meine erste große Tour gefahren. Ca. 1000km durch mein Heimatland mit Zelt und allem was dazu gehört. DAS hat mein Leben verändert! DAS hat mein DENKEN verändert! DAS hat eigentlich fast alles verändert ABER - irgendwie war ich noch nicht wirklich zu 100 Prozent zufrieden mit dem Setup. Vorallem mit der Sitzposition und dem Sattel. Ca. 8-9 Sättel hab ich bis dahin schon erfolglos probiert Und so kam der nächste Schritt: ein 1997er Specialized Rockhopper Comp Fs sollte irgendwie mein Allround-Winter-Reiserad-für-Alles werden (die originale Federgabel wurde durch eine Stahl-Starrgabel ersetzt). Hab mir nach Vorbild einiger Radreisender eingebildet, ein 26er Stahl-MTB als Reiserad aufzubauen (mit den geringst möglichen finanziellen Mitteln - gute & leichte Komponenten waren ja von meinem 26er-Erst-Aufbau bereits vorhanden - alles XT usw.). Hab gefühlt 100e verschiedene Lenker/Vorbauten/Sättel usw getestet, bin aber mit der Sitzposition einfach nie wirklich klargekommen - falsche Geometrie für mich, weil zu kurzes Oberrohr, usw? Aaargh. Mein 29er-Daisy-Panzer war zwar sauschwer, aber trotzdem um einiges ruhiger und bequemer (trotz Sitzpositions-& Sattel-Problemen). Also bin ich wieder zurück zu meiner Daisy Wollte sie eigentlich über den Winter "schonen" - aber wozu schonen? ich will doch Radfahren und Spaß dabei haben! Und sie passt mir einfach besser zu den Winter-Bedingungen. Putzen ist sowieso ein notwendiges Übel, da sie ja bei mir wohnen darf Und genau hier stehe ich wiedermal an und erhoffe mir hier gute Tipps/Ideen/Vorschläge von Menschen, die meine Leidenschaft teilen, aber VIEL mehr Erfahrung/Wissen haben als ich Was ich bereits alles probiert hab mit der Sitzposition ist schon abartig. Ein bikefitting kann ich mir zur Zeit einfach nicht leisten. Und man hört auch nicht nur gutes darüber. Man kann Glück oder Pech haben. Ich bin dann irgendwann mal zufällig auf Juliane Neuß gestoßen - und zum ersten mal hat vieles plötzlich Sinn ergeben. Mehr als all die "Online-Hilfen" von vielen selbsternannten bikefitter (kann sich ja prinzipiell jeder so nennen). Auch ihr Buch habe ich von ihr bekommen und verschlungen. Ich kam also mit der Hilfe von Juliane deutlicher weiter als zuvor (sie hat mir auch kurze telefonische Hilfe gegeben - was aber natürlich nicht dasselbe ist, wie persönlich + Fahrrad). ABER - ich sitze jetzt wirklich sehr gestreckt, um (aber trotzdem noch immer nicht ganz) auf die von ihr angegebene Sitzlänge von 93cm (laut ihrer Berechnung) zu kommen (sind jetzt zum Lenker ca. 85cm und zu den Innerbarends ca. 90cm). Nicht mal mit einem Vorbau von 130mm! (Sattelhöhe und Versatz sollten richtig eingestellt sein). Welche Sitzlängen fährt ihr so? Sie sagt ja auch, daß die heutigen Rahmen oft viel zu kurz sind, um eine ergonomisch korrekte Position zu erlauben (wegen dem Fehlen eines Rennlenkers, der ja den Reach um gute 8-10cm verlängert – hat sich ja vieles aus dem Rennrad-Bereich entwickelt). Der Lenker (ein SQLab 30x medium – gekürzt auf 680mm, 16°BS, 35mm Rise) ist übrigens im Moment ca. auf Sattelhöhe - zur Zeit sogar ein paar cm drüber (wegen dem neuen Brooks B17 – dazu gleich mehr). Es ist zwar nicht wirklich "bequem", aber ich habe interessanterweise nach meinen Tagestouren keine nennenswerten Schmerzen in Nacken, Rücken oder Schultern mehr - was natürlich schon mal gut ist. Aber ich fahre einfach nicht "entspannt" - also so, wie ich mir entspanntes Radreisen vorstelle (und trotzdem ergonomisch richtig zu sitzen). Ich würde gerne fahren um zu erleben und um mehr als 20cm vor mir zu sehen - und nicht um Rekorde zu brechen. Mittlerweile bin ich auch - glaube ich - bei Sattel Nr. 13 Bin jetzt beim Brooks B17 Imperial gelandet und die ersten Tests schmerzen zwar anfangs noch auf den Sitzknochen, aber irgendwie kommt er mir passender vor als alle davor (fahr zum ersten mal mit gepolsterter Hose und es wird nach und nach besser). Könnte vielleicht endlich mal was werden - die Indoor-Brooks-Einfahr-Sessions werdens zeigen (außer ein wenig gefettet und zärtlich geklopft hab ich ihn nicht Der IST-Zustand (noch ohne Brooks B17 & ohne Schlafzimmer am Gepäckträger): So. Bissl viel Text, ich weiß Aber ich wüßte nicht, wie ich meine Situation besser/kürzer erklären könnte Was wären eure Tipps? Eure Erfahrungen? Sind meine beiden Rahmen einfach nicht passend für mich? Oder mache ich mir einfach viel zu viele Gedanken über all das? Ich möchte nur vermeiden, vermeintlich "bequem" zu sitzen, dabei aber unbewußt meinem Körper zu schaden. Das ist glaube ich meine größte Angst. Welche für mich passenden Rahmen(/Sets) könnt ihr mir empfehlen? (langes OR, längere Kettenstrebe, längerer Radstand, usw. - eigentlich all das, was mein 29er Rockhopper Rahmen eigentlich hätte :)) Mein Wunsch wäre ein verlässliches Allround-Reise-MTB (Flatbar), daß sich auch auf der Straße länger wohl fühlt. Wahlweise mit Federgabel (die ich ja schon hätte) aber später auch mit Starrgabel für die wirklich langen (mehrwöchigen) Touren. Dann schaue ich, ob ich den Rahmen irgendwo gebraucht bekomme oder zumindest hinsparen kann. So. Ich glaub, jetzt hab ich es wirklich fürs erste und hoffe, ich habe hier niemanden verschreckt oder überfordert Wäre wirklich sehr, sehr dankbar für wertvolle Tipps, Ideen oder Denkanstöße! Vielen Dank und besteste Grüße von einem wirklich Fahrrad-Verrückten, Chris. P.S. Radreisen bedeutet für mich nicht unbedingt nur um die Welt zu fahren (auch wenn ich es irgendwann mal ziemlich sicher auf die eine oder andere Art machen werde), sondern auch fast täglich mit dem Großteil des Setups unterwegs zu sein – egal wie weit, egal wie hoch, egal wohin. Immer alles dabei zuhaben, entspannt mich und hält mich fit
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Geändert von chrisrocks75 (18.11.24 20:45) |
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#1561422 - 18.11.24 22:43
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Aus meiner Sicht sind Sitzpositionen immer Kompromisse, also ein Ausmitteln verschiedener gegensaetzlicher Ziele. Ich nehme beispielsweise einen groesseren Luftwiderstand und eine fuer die optimale Kraft eigentlich zu hohe Sitzposition in Kauf, um mit weniger Halsknick einen besseren Blick auf die Umgebung zu haben, weil es mir auf Radtouren mehr darauf ankommt als auf die maximale Leistung. (Meinem Eindruck nach haben Bikefitter mehr einen Fokus auf Radrennen und nicht so sehr auf Radreisen. Oder ich kann mir bloss nict vorstellen wie jemand stundenlang mit so viel Halsknick fahren will. ;-) )
Um dem Kompromiss bei der Sitzposition zu entgehen ist viel freihaendig zu fahren eine gute Loesung ... bloss funktioniert die halt leider nicht auf einem beladenen Reiserad.
Die Sattelsuche ist frustrierend. Ich habe recht schnell einen gefunden mit dem ich ganz gut zufrieden bin, aber das ist halt Glueck. Die Art des Sattels sollte auch zur Sitzposition passen. Haerte Saettel gehen nur wenn man eine tiefe Position hat ... oder kein Gefuehl im Hinterteil. :-D
Dein 26-Zoll-MTB finde ich ein tolles Bike ... das ist voll mein Stil. Dir hilft das zwar nicht weiter, aber ich wollte das noch erwaehnen. ;-)
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Wenn man den kleinsten Gang oefter nutzt als den groessten, dann ist die Uebersetzung zu lang. | |
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#1561423 - 19.11.24 06:46
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Hi Chris, immer wieder schön zu lesen, dass Radfahren auch für Andere eine Therapie sein kann. Aber leider nicht von der Krankenkasse bezuschusst wird. Und wäre ich nicht chronisch erkrankt, was mir lange Radreisen mit Zelt verunmöglichte, würde ich mir auch ein Neues zulegen... Mir gefallen deine beiden Räder! Warum du aber bei einer Schrittlänge von 86 auf diese "XS-Rahmen" setzt, die du mit langen Vorbauten optimieren musst, verstehe ich nur zum Teil. Denn damit würdest du theoretisch Räder mit längerer Oberrohrlänge erhalten. Oder? Sie würden eher zu meiner 79er Schrittlänge bei 180cm passen. Ich fahre inzwischen 4 Räder mit 46/47er Rahmen, am liebsten alte C´dale, die noch lange Oberrohre haben, klick (Die Leute ziehen mich zwar immer auf, indem sie mich Bär auf Zirkusrad bezeichnen, aber Spott ist ja auch Neid) Statt Bikefitting habe ich ein genauso teures kaufen/verkaufen von nichtpassenden Rädern betreiben müssen.
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" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal) --- Einige Radreisen | |
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#1561424 - 19.11.24 07:09
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Hi Chris,
du bist 20 Jahre nicht gefahrn, und hast dann in einem Jahr 3 verschiedene Räder aufgetan, gefühlt hunderte verschiedene Sättel, Vorbauten und Lenker getestet. Das ist definitiv viel zu wenig gefahren, als dass sich dein Körper überhaupt auf das Rad einstellen konnte. Nach 20 Jahren im Sessel braucht ein nicht mehr ganz fabrikfrischer Körper wesentlich mehr Zeit auf dem Rad, um seine Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen und so weiter darauf anzupassen.
Zeichen, dass an deinem Rad wirklich ernsthaft etwas nicht stimmt:
- Dir schlafen die Hände und Füße ein, Finger, Zehen oder die edelsten Teile werden taub, und es braucht wenigstens 'ne Stunde auf der Couch, bis das weggeht.
- Dir tun die Knie-, Schulter- oder Handgelenke weh, und auch da bleibt stundenlang noch ein dumpfer Schmerz zurück, wenn du abgestiegen bist.
- Sehnen im Unterarm oder Schienenbein tun am nächsten Tag noch weh.
- Du entwickelst Furunkel über den Sitzknochen.
Wenn du nur nicht bequem sitzt und nach einer Tagestour einfach froh bist, aus dem Sattel zu kommen, dann muss das durchaus nicht am Rad liegen. Du könntest einfach mal jede Woche 5x 20-30km in der Gegend herumfahren (ohne dein Rad ständig grundlegend zu verändern!), und in einem halben Jahr mal schauen, welche Probleme noch übriggeblieben sind.
LG Erik
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Geändert von buche (19.11.24 07:10) |
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#1561425 - 19.11.24 07:34
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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du bist 20 Jahre nicht gefahrn, und hast dann in einem Jahr 3 verschiedene Räder aufgetan, gefühlt hunderte verschiedene Sättel, Vorbauten und Lenker getestet. Das ist definitiv viel zu wenig gefahren, als dass sich dein Körper überhaupt auf das Rad einstellen konnte. Danke Erik, genau das schoss mir auch durch den Kopf. Bei mir reichte schon eine längere Krankheit und in der Folge ein Jahr sehr wenig Rad fahren, um ein über 100.000 km bewährtes Rad als nicht mehr bequem zu empfinden. Wenn du nur nicht bequem sitzt und nach einer Tagestour einfach froh bist, aus dem Sattel zu kommen, dann muss das durchaus nicht am Rad liegen. Du könntest einfach mal jede Woche 5x 20-30km in der Gegend herumfahren (ohne dein Rad ständig grundlegend zu verändern!), und in einem halben Jahr mal schauen, welche Probleme noch übriggeblieben sind. Ob es wirklich fünfmal in der Woche sein muss, weiß ich nicht, aber die grundsätzliche Strategie 'häufiger, aber dafür kürzer' bringt dich garantiert weiter als Gewaltaktionen. Was Bikefitting und ähnliches angeht: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass viele Anbieter und Experten zu theoretisch und zu wenig individuell an die Sache rangehen. Ihr primäres Ziel scheint zu sein, eine abstrakt als optimal erkannte Sitzposition zu erreichen. Ob sie sich auch für dich gut anfühlt, scheint weniger eine Rolle zu spielen, statt dessen wird man dich natürlich auch darauf hinweisen, dass du dich erst daran gewöhnen musst. Was siehe oben nicht falsch ist und durchaus dauern kann. Von einem wirklich guten Bikefitter würde ich allerdings erwarten, dass er einem glaubt, dass man sich an bestimmte Dinge eben nicht gewöhnt hat und daraus Alternativen entwickelt. D.h. das Fitting müsste ein Prozess und keine einmalige Session sein. Was wiederum den Preis in die Höhe triebe und damit für dich erst recht nicht in Frage kommt. Ich würde daher an deiner Stelle die von Erik vorgeschlagene Methode probieren.
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#1561426 - 19.11.24 07:39
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Ob Bikefitting die Lösung ist, weiß ich nicht- da stimme ich mit Meilo überein. Bzgl. Sitzposition hilft- m.M n. - nur Ausprobieren, aber das dauert natürlich lange, wenn man immer nur ein Merkmal verändert, und wenigstens 1-2 längere Touren sollt man damit dann schon gefahren sein.
Und es gibt ja so viele Einstellmöglichkeiten, selbst bei demselben Rahmen. Bei deinem blauen Specialized tut es mir schon beim Hingucken weh, wie der Sattel nach vorn geneigt ist.
Außerdem ändert sich das mit zunehmendem Alter. Heute möchte ich nicht mehr so gestreckt fahren, wie früher (und auch da bin ich nie in Rennfahreposition gefahren).
B17- da braucht man schon Einfahrzeit, um gesichterte Aussagen treffen zu könnnen. Mein Brooks Flyer (ähnlich wie B17, aber mit Federn war nach 500 km bequem, aber dann wollte ich einen ohne Federn, also B17- der brauchte schon etwa 1000 km. Dann habe ich mir noch einen B17 zugelegt, bei dem dachte ich, der wird nie bequem. Aber nach 3000-4000 km war der dann auch bequem geworden.
VG aus Budapest Martin
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Off-topic
#1561427 - 19.11.24 07:47
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Aus meiner Sicht sind Sitzpositionen immer Kompromisse, also ein Ausmitteln verschiedener gegensaetzlicher Ziele. Ich nehme beispielsweise einen groesseren Luftwiderstand und eine fuer die optimale Kraft eigentlich zu hohe Sitzposition in Kauf, um mit weniger Halsknick einen besseren Blick auf die Umgebung zu haben, weil es mir auf Radtouren mehr darauf ankommt als auf die maximale Leistung. (Meinem Eindruck nach haben Bikefitter mehr einen Fokus auf Radrennen und nicht so sehr auf Radreisen. Oder ich kann mir bloss nict vorstellen wie jemand stundenlang mit so viel Halsknick fahren will. ;-) ) Genau um das gehts mir ja auch. Ich habe einfach nur die (unbegründete?) Angst, dann ergonomisch "falsch" zu sitzen und meinem Körper dadurch vielleicht sogar (unbewußt) zu schaden. Um dem Kompromiss bei der Sitzposition zu entgehen ist viel freihaendig zu fahren eine gute Loesung ... bloss funktioniert die halt leider nicht auf einem beladenen Reiserad. Freihändig fahren funktioniert bei beiden Rädern eigentlich verhältnismässig gut. Manchmal ziehts aber nach ein bissl nach rechts - ich schiebs mal auf eine ungleichmässige Beladung, auch wenn ich da schon immer halbwegs drauf schaue. Die Sattelsuche ist frustrierend. Ich habe recht schnell einen gefunden mit dem ich ganz gut zufrieden bin, aber das ist halt Glueck. Die Art des Sattels sollte auch zur Sitzposition passen. Haerte Saettel gehen nur wenn man eine tiefe Position hat ... oder kein Gefuehl im Hinterteil. :-D[/zitat Und wie sie das ist Bin jetzt in der sehr gestreckten Position mit einem Ergon SM Pro in S ganz gut zurechtgekommen - aber auch nicht ewig und nur mit Polsterhose. Aber wie gesagt, entspannt ist anders. Deswegen bin ich jetzt beim Brooks B17 gelandet. Und da will ich jetzt durch! Solange fahren und einsitzen, bis er sich so gut es geht angepaßt hat. So hoffe ich zumindest Wird bei meinem "Fliegengewicht" allerdings sicher länger dauern - soviel wurde mir schon prophezeit Jetzt wird aber häufig gesagt, daß er eine aufrechtere Sitzposition erfodert - also ab Lenkerhöhe >= Sattelhöhe. Wie verhält sich das bei euch Brooks-Fahrern? [zitat=Meillo]Dein 26-Zoll-MTB finde ich ein tolles Bike ... das ist voll mein Stil. Dir hilft das zwar nicht weiter, aber ich wollte das noch erwaehnen. ;-) Danke! Ich war auch sehr verliebt in den schönen Rahmen! Und der Aufbau war auch wirklich spaßig. Aber irgendwie bin ich Sitzpositions-mässig noch nicht dort hingekommen, wo ich hin wollte. Deswegen such ich hier ja nach Hilfe/Inspirationen/Erfahrungen - vielleicht geht mir dann ja ein Licht auf - ich denke, es sind wirklich nur noch "Kleinigkeiten" Warum ich dann aber auch wieder zurück zum 29er bin: Ich bin ein Berg-Junkie! und das 29er ist trotz seines Gewichts mit seinen großen Reifen und den (für mich) genialen 2x11 Antrieb (22/34, 11/42) perfekt geeignet für fordernde Bergfahrten im Gelände. Das 26er fährt sich da deutlich "anstrengender"! - Ist eben mehr fürs weniger anspruchsvolle Berg-Gelände-Fahren geeignet. Zumindest kommts mir so vor.
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Geändert von chrisrocks75 (19.11.24 07:48) |
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#1561429 - 19.11.24 08:32
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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Was Bikefitting und ähnliches angeht: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass viele Anbieter und Experten zu theoretisch und zu wenig individuell an die Sache rangehen. Ihr primäres Ziel scheint zu sein, eine abstrakt als optimal erkannte Sitzposition zu erreichen. Den Eindruck habe ich auch ... und das ignoriert eben den von mir dargestellten Kompromiss zwischen konkurrierenden Zielen, bei dem es keine theoretisch beste Loesung geben kann, sondern es inhaerent darauf ankommt, was man erreichen will und wo man bereit ist, Nachteile in Kauf zu nehmen. Bikefitting sollte IMO erst in zweite Linie etwas mit dem Koerper zu tun haben und in erster Linie mit dem Nutzungs-, Fahr- und Reiseverhalten. Insgesamt finde ich, dass man mit eigenem Denken ziemlich weit kommen kann. Dafuer reichen wenige grundlegende Erkenntnisse, wie: - Das Gewicht der fahrenden Person verteilt sich auf Sattel, Lenker und Pedale. Man kann sich mit der Fahrposition aussuchen, wo wieviel lasten soll. Wenn es einem irgendwo zu viel ist, dann kann man das Gewicht umverteilen indem man die Sitzposition aendert. - Die Sattelneigung muss relativ zur Neigung des Rueckens betrachtet werden und nicht relativ zur Horizontalen. (Genau genommen ist es nicht zum Ruecken sondern zur Neigung des Beckens.) Man kann sich dann aussuchen, ob man den Sitzbereich eher vorne oder eher hinten belastet haben will, indem man den Sattel ein bisschen zurueck oder vor kippt. (Dabei beobachten was der Koerper ggf. durch Kippen des Beckens, also z.B. mit rundem Ruecken auszugleichen versucht.) Das kann man wunderbar auf Tagestouren testen. - Das Ziel sollte sein, die Belastungen gleichmaessig ueber den ganzen Koerper zu verteilen, damit keine Stelle zu sehr belastet wird. Da der Koerper verschiedener Personen an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich belastbar ist, wird diese Verteilung individuell sein. - Bei Sitzpositionen am Schreibtisch sind sich die Experten bereits einig, dass Abwechslung besser ist als die theoretisch optimalste Position. Bei vielen Stunden auf dem Fahrrad ist das IMO aehnlich, was auch ein Aspekt von gleichmaessiger Verteilung ueber den Koerper ist.
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#1561430 - 19.11.24 08:34
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: drachensystem]
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Hi Chris, immer wieder schön zu lesen, dass Radfahren auch für Andere eine Therapie sein kann. Aber leider nicht von der Krankenkasse bezuschusst wird. Was ich bis heute nicht verstehen kann! Denn seit ich begonnen habe so intensiv Radzufahren, hat sich abgesehen vom körperlichen, vorallem mein psychischer Zustand massivst verbessert! Ohne ins Detail zu gehen, mich hat vor ca. 1,5 Jahren ein richtig bösartiges Burn-Out völlig aus dem Leben gerissen. Durchs Radfahren/reisen hab ich einen neuen Lebens-Sinn für mich entdeckt, der meine gesamte Lebenseinstellung komplett verändert hat! Und wäre ich nicht chronisch erkrankt, was mir lange Radreisen mit Zelt verunmöglichte, würde ich mir auch ein Neues zulegen...
Mir gefallen deine beiden Räder! Warum du aber bei einer Schrittlänge von 86 auf diese "XS-Rahmen" setzt, die du mit langen Vorbauten optimieren musst, verstehe ich nur zum Teil. Denn damit würdest du theoretisch Räder mit längerer Oberrohrlänge erhalten. Oder? Nur nochmal sicherheitshalber zu meiner angegebenen SL: Die 86cm sind MIT Schuhen (ohne: 84cm)! Juliane Neuß meint ja (für mich auch absolut nachvollziehbar) die Schrittlänge macht auch nur Sinn MIT den "am häufigsten genutzten" Schuhen für Einstellungen herzunehmen. Barfuß fährt ja wohl kaum jemand längere Touren Und wieso XS-Rahmen? Mein 29er ist ein L und hat ein 61er OR! https://www.specialized.com/at/de/r...=319822-199574&searchText=91522-6804Ganz zu Beginn (bevor ich auf Juliane aufmerksam wurde), hat man mir teilweise sogar gesagt, daß der Rahmen für mich zu groß sein könnte! Jetzt wäre er sogar eher eine Spur zu klein. Ich sags euch - diese 1000 verschiedenen Meinungen (was ja auch nachvollziehbar ist - jeder ist/fühlt anders) machen mir das Leben nicht viel einfacher Und den sehr langen 130mm Vorbau deshalb, damit ich laut Juliane zumindest annähernd auf meine errechnete Sitzlänge von 93cm komme. Eben weil - so sagt sie - die Geometrien seit Jahrzehnten "falsch" sind. Viel zu kurze Rahmen, weil der Rennlenker" fehlt, der ja in der Regel 8-10cm Länge ergibt - und dadurch die "optimale" Sitzlänge erreicht wird. Was ich mich aber schon frage: so nachvollziehbar ihre Ausführungen auch sind - warum fahren dann soooo viele Radler ihre "viel zu kurzen" Rahmen so glücklich und entspannt? WO ist der "Break-Even" zwischen ergonomisch richtig und entspannt? Und mein 26er hat eine Rahmenhöhe von 48cm und ein OR von 57,5cm (also auch nicht unbedingt XS) - da wäre im Nachhinein betrachtet ein 50er wahrscheinlich passender, weil ich ein längeres OR bräuchte, oder? Und hier suche ich sowieso noch (für später dann) einen wirklich passenden 90er MTB-Stahl-Rahmen mit langem OR und längeren Kettenstreben fürs wirklich weitere Reisen in sehr abgelegene Gebiete (und ja - ich mag die Optik auch richtig gern - aber was nützt die, wenn sichs nicht angenehm fährt?). Sie würden eher zu meiner 79er Schrittlänge bei 180cm passen. Ich fahre inzwischen 4 Räder mit 46/47er Rahmen, am liebsten alte C´dale, die noch lange Oberrohre haben, klick (Die Leute ziehen mich zwar immer auf, indem sie mich Bär auf Zirkusrad bezeichnen, aber Spott ist ja auch Neid) Statt Bikefitting habe ich ein genauso teures kaufen/verkaufen von nichtpassenden Rädern betreiben müssen. Und hier würde mich z.B. deine Sitzlänge interessieren. Und dein Lenker-Sattel-Versatz. Ich versuche einfach soviel Inputs wie möglich von langjährigen Radreisenden zu bekommen um mir einfach ein Gesamtbild machen zu können, wer wie fährt. Daraus kann ich mir dann für mich ableiten, was angenehmes Radfahren im Allgemeinen ausmacht. Und ob meine "Ängste" bzgl. "falsche, unergonimische, dem-Körper-schadende" Sitzposition eh komplett unbegründet sind
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#1561432 - 19.11.24 08:57
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Bikefitting sollte IMO erst in zweite Linie etwas mit dem Koerper zu tun haben und in erster Linie mit dem Nutzungs-, Fahr- und Reiseverhalten. Wobei sich das Nutzungsverhalten ggf auch den Grenzen des eigenen Körpers unterordnen muss. Die tollste Muskulatur nützt nichts, wenn z.B. die Haut so empfindlich ist, dass man sich immer wieder wundscheuert.
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#1561435 - 19.11.24 09:12
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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Hi Chris,
du bist 20 Jahre nicht gefahrn, und hast dann in einem Jahr 3 verschiedene Räder aufgetan, gefühlt hunderte verschiedene Sättel, Vorbauten und Lenker getestet. Das ist definitiv viel zu wenig gefahren, als dass sich dein Körper überhaupt auf das Rad einstellen konnte. Nach 20 Jahren im Sessel braucht ein nicht mehr ganz fabrikfrischer Körper wesentlich mehr Zeit auf dem Rad, um seine Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen und so weiter darauf anzupassen. Da hast du natürlich absolut recht! Aber dafür, daß ich wirklich so lange keinen Sport gemacht hab, nimmts mein Körper ziemlich gut hin Ich habe früher in Kindheits- & Jugendtagen sehr, sehr viel Sport gemacht - auch viel extremes. Ich denke, daß sich mein Körper an diese starken Beanspruchungen "erinnert" und ich es dadurch viel einfacher hatte, "wieder rein zu kommen". Ich würde behaupten, daß ich für meine 49 fitter bin als der Großteil meines Alters. Ich war immer froh, so einen Körperbau zu haben. Schmal, Leicht und dadurch genetisch bedingt nie in Gefahr durch ungesunden Lebenswandel dick zu werden Zeichen, dass an deinem Rad wirklich ernsthaft etwas nicht stimmt:
- Dir schlafen die Hände und Füße ein, Finger, Zehen oder die edelsten Teile werden taub, und es braucht wenigstens 'ne Stunde auf der Couch, bis das weggeht.
- Dir tun die Knie-, Schulter- oder Handgelenke weh, und auch da bleibt stundenlang noch ein dumpfer Schmerz zurück, wenn du abgestiegen bist.
- Sehnen im Unterarm oder Schienenbein tun am nächsten Tag noch weh. Ich habe glücklicherweise wirklich KEINE der oben genannten Beschwerden! Wie gesagt, ich schätze meinen Körper als sehr "schmerzresistent" ein - durch jahrelanges intensives Sport betreiben - auch wenns schon eine Zeit lang her ist. Aber ich bin recht schnell wieder nach natürlich anfänglichen "Problemchen" in meine "alte" Fitness reingekommen. - Du entwickelst Furunkel über den Sitzknochen. Die hatte ich zeitweise leider wirklich. Sind auch noch nicht zur Gänze wieder weg. Das schiebe ich aber ausschliesslich auf die falsche Sitzposition und meine "Sturheit" unbedingt ohne Polsterhose fahren zu wollen! Stattdessen hatte ich nur eine "weiter geschnittene" Funktionshose an, wo mir natürlich ständig die Falten Probleme bereitet haben. Aber man wird ja klüger Mein Ziel ist es trotzdem den Brooks so lange mit Polster einzufahren, bis ich ihn hoffentlich wirklich irgendwann problemlos ohne Polster fahren kann. Wenn du nur nicht bequem sitzt und nach einer Tagestour einfach froh bist, aus dem Sattel zu kommen, dann muss das durchaus nicht am Rad liegen. Du könntest einfach mal jede Woche 5x 20-30km in der Gegend herumfahren (ohne dein Rad ständig grundlegend zu verändern!), und in einem halben Jahr mal schauen, welche Probleme noch übriggeblieben sind.
LG Erik Also hier vielleicht wichtig zu erwähnen: ich habe im März diesen Jahres begonnen wieder Radzufahren. Seither habe ich ca. 4000km mit über 70.000hm auf der Uhr (JA, ich bin wie schon gesagt ein absoluter Berg-Junkie!) Für mich eigentlich unglaublich Und das setzt sich natürlich aus regelmässigem Fahren zusammen. Ich habe (laut Komoot - ich zeichne von Anfang an auf) eine Serie von mittlerweile 38 Wochen am Stück. Soll heissen, ich fahre im Schnitt 3-4x die Woche - meistens meine Standard-Test-Runden mit ca. 30-40km. Also an Test-Gewöhnungs-Fahrten mangelts mal bestimmt nicht Ich glaube mein Problem ist, daß ich "gefühlt" eben noch nicht die passende/für mich angenehme Sitzposition gefunden hab und dadurch verzweifelt ständig neue Änderungen vornehme, in der Hoffnung, daß es endlich mal "Klick" macht und es sich endlich "perfekt" anfühlt. Mittlerweile hab ich schon gelernt, daß es nach größeren Anpassungen mindestens 2 30-40km Touren braucht um genauere Schlüsse zu ziehen.
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#1561438 - 19.11.24 09:29
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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du bist 20 Jahre nicht gefahrn, und hast dann in einem Jahr 3 verschiedene Räder aufgetan, gefühlt hunderte verschiedene Sättel, Vorbauten und Lenker getestet. Das ist definitiv viel zu wenig gefahren, als dass sich dein Körper überhaupt auf das Rad einstellen konnte. Danke Erik, genau das schoss mir auch durch den Kopf. Bei mir reichte schon eine längere Krankheit und in der Folge ein Jahr sehr wenig Rad fahren, um ein über 100.000 km bewährtes Rad als nicht mehr bequem zu empfinden. Wenn du nur nicht bequem sitzt und nach einer Tagestour einfach froh bist, aus dem Sattel zu kommen, dann muss das durchaus nicht am Rad liegen. Du könntest einfach mal jede Woche 5x 20-30km in der Gegend herumfahren (ohne dein Rad ständig grundlegend zu verändern!), und in einem halben Jahr mal schauen, welche Probleme noch übriggeblieben sind. Ob es wirklich fünfmal in der Woche sein muss, weiß ich nicht, aber die grundsätzliche Strategie 'häufiger, aber dafür kürzer' bringt dich garantiert weiter als Gewaltaktionen. Was Bikefitting und ähnliches angeht: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass viele Anbieter und Experten zu theoretisch und zu wenig individuell an die Sache rangehen. Ihr primäres Ziel scheint zu sein, eine abstrakt als optimal erkannte Sitzposition zu erreichen. Ob sie sich auch für dich gut anfühlt, scheint weniger eine Rolle zu spielen, statt dessen wird man dich natürlich auch darauf hinweisen, dass du dich erst daran gewöhnen musst. Was siehe oben nicht falsch ist und durchaus dauern kann. Von einem wirklich guten Bikefitter würde ich allerdings erwarten, dass er einem glaubt, dass man sich an bestimmte Dinge eben nicht gewöhnt hat und daraus Alternativen entwickelt. D.h. das Fitting müsste ein Prozess und keine einmalige Session sein. Was wiederum den Preis in die Höhe triebe und damit für dich erst recht nicht in Frage kommt. Ich würde daher an deiner Stelle die von Erik vorgeschlagene Methode probieren. Wie schon gesagt - ich glaube mir fehlt eben die schon mal "erfahrene, gefühlt optimale" Sitzposition - einfach, weil ich sie nicht kenne/noch nie hatte oder mich einfach nicht daran erinnern kann. In Jugendtagen zuerst auf meinem 10 Gang Rennrad und danach auf meinen ersten 90er MTBs war die "richtige" Postion einfach die, die man hatte, bzw, die der Rahmen und der Aufbau vorgegeben hat. Da gabs noch keine Gedanken zum Thema Ergonomie - und der Körper machte sowieso alles mit Nur bin ich damals aber auch keine längeren Touren mit einem Systemgewicht von ca. 90kg gefahren. Und mir kommen gefühlt 90% der "Bikefitter" so vor, als würden sie gerade auf den "trendigen" Zug aufspringen, um damit mit verunsicherten Radfahrern gutes Geld zu machen. Sie "plappern" oft 1:1 alles nach, was gerade so "angesagt" ist. Und da kann ich mir das Geld dafür auch beruhigt sparen. Auch wenn Julianes manchmal fast schon "militärische" Ausführungen ihrer als optimal bezeichneten Sitzposition kontrovers betrachtet werden, sind sie für mich großteils ergonomisch nachvollziehbar (ich war ja lange im Leistungssport) - aber jetzt suche ich eben die "Mitte" - aus ergonomisch richtig und "reisemäsig" bequem.
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#1561440 - 19.11.24 10:03
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: martinbp]
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Ob Bikefitting die Lösung ist, weiß ich nicht- da stimme ich mit Meilo überein. Bzgl. Sitzposition hilft- m.M n. - nur Ausprobieren, aber das dauert natürlich lange, wenn man immer nur ein Merkmal verändert, und wenigstens 1-2 längere Touren sollt man damit dann schon gefahren sein.
Und es gibt ja so viele Einstellmöglichkeiten, selbst bei demselben Rahmen. Bei deinem blauen Specialized tut es mir schon beim Hingucken weh, wie der Sattel nach vorn geneigt ist. Dazu wieder eine "kurze" Erklärung von mir Das war ein Foto während irgendeinem "verzweifelten" Zwischenprozess, der natürlich nicht von langer Dauer war War der schon erwähnte Ergon SM Pro (S/M), den ich durch die sehr gestreckte Position mal testweise übertrieben weit nach unten geneigt hab. War natürlich nix. Dazu kam leider immer wieder das Problem mit der Federsattelstütze (Suntour SP12), die sich wegen der groben Rasterung nur viel zu grob einstellen ließ (wem fällt bitte sowas ein?) - deshalb hab ich jetzt zum einfahren/einstellen des Brooks wieder eine starre Stütze montiert (wurde mir auch so geraten) - und wenn ich dann irgendwann mal die richtige Position gefunden habe und der Sattel sich hoffentlich optimal angepaßt hat, werde ich die Federstütze so modifizieren, daß ich sie mit der passenden Einstellung wieder verwenden kann. Dafür ist mir der viel höhere Komfort einfach zu wichtig. Außerdem ändert sich das mit zunehmendem Alter. Heute möchte ich nicht mehr so gestreckt fahren, wie früher (und auch da bin ich nie in Rennfahreposition gefahren).
B17- da braucht man schon Einfahrzeit, um gesichterte Aussagen treffen zu könnnen. Mein Brooks Flyer (ähnlich wie B17, aber mit Federn war nach 500 km bequem, aber dann wollte ich einen ohne Federn, also B17- der brauchte schon etwa 1000 km. Dann habe ich mir noch einen B17 zugelegt, bei dem dachte ich, der wird nie bequem. Aber nach 3000-4000 km war der dann auch bequem geworden.
VG aus Budapest Martin Und genau DAS ist jetzt meine "letzte" Hoffnung! Ich hab schon soooo viele versch. Sättel ausprobiert und bin nie auch nur ansatzweise über längere Touren damit klargekommen. Meistens hat sich nach anfänglichem Enthusiasmus (JA, DAS IST ER! ENDLICH DER RICHTIGE!) nach ca. 40km+ die Ernüchterung eingestellt (DER GLEICHE SCHEISS SCHON WIEDER WIE BEI DEN LETZTEN 10 ) Auschlaggebend für mich war dann auch meine 1. 1000km Tour. Ich fragte mich die ganze Zeit, warum es trotz kleinerer "Wehwehchen" trotzdem so geil war? Ich bin da einen Brooks B17 NARROW Carved gefahren (hab mir den von einem richtig coolen Radreise-Typen abgeschaut - Tristan Ridley - der allerdings eine sehr sportliche Sitzposition fährt) Ich wusste nur damals noch nicht wirklich, daß speziell die schmale Version so eine extrem lange Einfahrtszeit bräuchte. Also hab ich aufgrund der unerträglichen Schmerzen einfach einen Gelüberzug drüber gezogen und bin damit eigentlich (auch ohne Polster) die komplette Tour gefahren. Am Ende war dann natürlich auch der Gel-Bezug durch = wieder Schmerzen durch den Kontakt der Sitzknochen mit der Lederoberfläche. Langer Rede, kurzer Sinn: der Narrow war mir schlicht und ergreifend viel zu schmal (obwohl genau solche Breiten Juliane ja aufgrund der von ihr gewünschten gestreckten Sitzposition empfiehlt). Also der Brooks B17 Imperial Standard. Mein damaliger Gelüberzug ist jetzt quasi meine Polsterhose. Und es fühlt sich für die ersten male schon irgendwie besser an als alle anderen Sättel davor. Nur durch mein nicht vorhandenes Sitzfleisch und mein niedriges Gewicht wird der sicher noch eine Herausforderung
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#1561442 - 19.11.24 10:14
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Was Bikefitting und ähnliches angeht: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass viele Anbieter und Experten zu theoretisch und zu wenig individuell an die Sache rangehen. Ihr primäres Ziel scheint zu sein, eine abstrakt als optimal erkannte Sitzposition zu erreichen. Den Eindruck habe ich auch ... und das ignoriert eben den von mir dargestellten Kompromiss zwischen konkurrierenden Zielen, bei dem es keine theoretisch beste Loesung geben kann, sondern es inhaerent darauf ankommt, was man erreichen will und wo man bereit ist, Nachteile in Kauf zu nehmen. Bikefitting sollte IMO erst in zweite Linie etwas mit dem Koerper zu tun haben und in erster Linie mit dem Nutzungs-, Fahr- und Reiseverhalten. Insgesamt finde ich, dass man mit eigenem Denken ziemlich weit kommen kann. Dafuer reichen wenige grundlegende Erkenntnisse, wie: - Das Gewicht der fahrenden Person verteilt sich auf Sattel, Lenker und Pedale. Man kann sich mit der Fahrposition aussuchen, wo wieviel lasten soll. Wenn es einem irgendwo zu viel ist, dann kann man das Gewicht umverteilen indem man die Sitzposition aendert. - Die Sattelneigung muss relativ zur Neigung des Rueckens betrachtet werden und nicht relativ zur Horizontalen. (Genau genommen ist es nicht zum Ruecken sondern zur Neigung des Beckens.) Man kann sich dann aussuchen, ob man den Sitzbereich eher vorne oder eher hinten belastet haben will, indem man den Sattel ein bisschen zurueck oder vor kippt. (Dabei beobachten was der Koerper ggf. durch Kippen des Beckens, also z.B. mit rundem Ruecken auszugleichen versucht.) Das kann man wunderbar auf Tagestouren testen. - Das Ziel sollte sein, die Belastungen gleichmaessig ueber den ganzen Koerper zu verteilen, damit keine Stelle zu sehr belastet wird. Da der Koerper verschiedener Personen an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich belastbar ist, wird diese Verteilung individuell sein. - Bei Sitzpositionen am Schreibtisch sind sich die Experten bereits einig, dass Abwechslung besser ist als die theoretisch optimalste Position. Bei vielen Stunden auf dem Fahrrad ist das IMO aehnlich, was auch ein Aspekt von gleichmaessiger Verteilung ueber den Koerper ist. Das klingt natürlich alles absolut richtig, was du schreibst! Nur habe ich, wie schon so oft erwähnt, folgende "Angst": Es kann durch Unwissenheit/fehlende Erfahrung (oder auch durch jahrzehnte lange Fehlstellungen beim "Büro-sitzen") passieren, sich eine vermeintlich bequeme Position anzueignen (den Körper darauf hinzugewöhnen), die aber ergonomisch komplett falsch ist. Soll heißen, ich quäle meinen Körper eigentlich unwissend auf Dauer und hab im schlimmsten Fall dadurch unangenehme Spät-Folgeerscheinungen. Und genau hier liegt glaub ich mein Problem: daß eine falsche Position langfristige Probleme hervorrufen könnte, die ich nach "ein paar Touren" noch absolut nicht spüren/abschätzen kann. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine
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#1561443 - 19.11.24 10:20
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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Bikefitting sollte IMO erst in zweite Linie etwas mit dem Koerper zu tun haben und in erster Linie mit dem Nutzungs-, Fahr- und Reiseverhalten. Wobei sich das Nutzungsverhalten ggf auch den Grenzen des eigenen Körpers unterordnen muss. Die tollste Muskulatur nützt nichts, wenn z.B. die Haut so empfindlich ist, dass man sich immer wieder wundscheuert. Meine "Grenzen" sind - und das weiß ich mittlerweile auch - meine Sitzknochen und mein nicht vorhandenes Sitzfleisch. Ich kann auf nicht-gepolsterten Sesseln auch nicht länger als 10 Minuten am Stück sitzen ohne 100x die Position verändern zu müssen. Bei gepolsterten Sesseln verlängert sich dieser Prozess einfach nur Und ich glaube, all diese Erkenntnisse ergeben jetzt plötzlich Sinn, warum ich als Kind/Jugendlicher nie ruhig sitzen konnte "Immer in Bewegung der Bub", hat die Oma immer gesagt
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#1561450 - 19.11.24 13:11
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Meine "Grenzen" sind - und das weiß ich mittlerweile auch - meine Sitzknochen und mein nicht vorhandenes Sitzfleisch. Sitzfleisch sind ja auch nur Muskeln. Ich bin zwar kein Fan von Sportstudios, aber bei so einer kontreten Analyse könnte man dir da oder beim Physiotherapeuten sicher helfen. Laufen, Fussballspielen, Inlineskaten fällt dir da ein, aber ohne echtes Wissen.
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#1561452 - 19.11.24 14:48
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Vielleicht brauchst du einfach einen etwas breiteren und weicheren Trekkingsattel. Mache hier haben den Wittkopp Medicus, den es immer wieder mal für € 10,- bei Lidl gibt oder derzeit für € 15,- bei Tchibo. Allerdings muss man aufpassen, dass man nicht (wie ich) sich das Citymodell auf Lager legt. Wenn du mir eine Privatnachricht mit deiner E-Mail schickst, kann ich dir ein Foto mailen.
Ich persönlich (kann jeder handhaben, wie er will) kann mit Bikefitting nichts anfangen. Gemäß meinem Vorurteil wird da nur eine Art Rennradhaltung propagiert, die ich vor Jahrzehnten aufgegeben habe. Mir hat aber geholfen, dass ich verstellbare Vorbauten verwende (Empfehlung Ergotec Swell), die ich auch während der Tour mal verstellen kann, wenn mir der Nacken Probleme macht. Da kannst du da einfach mal eine andere Sitzhaltung ausprobieren. Auch mit anderen Lenkerformen kann man sich an ein persönliches Optimum herantasten. Oft machen da wenige Zentimeter (oder auch Millimeter) viel aus.
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Liebe Grüße Tom Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht. | |
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#1561458 - 19.11.24 16:03
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Ich fahre übrigens auch einen B17 Narrow, hatte ihn lange Zeit beiseite gelegt, und fühle mich heute wieder wohl darauf, aber das ist sicher eine Frage der Sitzknochen.
Den Lidl Medicus habe ich auch (in der Sport-Version, nutze ich aber nur am Einkaufsrad, mit dem ich max. 20 km fahre- so viel geht mit jedem Sattel. Ein-zwei langere Touren hatte ich ihn ausprobiert- aber ich bin damit nicht glücklich geworden. Auch nicht mit dem Selle TRK large, de die Prostata besser schützt. Damit bin ich auf Tour gegangen, nach 3 Tagen hatte ich das Gefühl, nur noch im Stehen fahren zu wollen und habe mich nach meinem B 17 zurückgesehnt. Nach 5-6 Tage hatte ich mich einigermaßen daran gewöhnt ud konnte meine Tour dann ohen größere Beschwerden fortsetzen.
Und was deine Angst vor einer möglicherweisen permanenten Fehlhaltung betrifft, so kann ich das schon verstehen. Aber das hängt vermutlich mit deinen Erfahrungen als Leistungssportler zusammen.
Wenn du dich auf dem Rad wohl fühlst, sollte es schon passen. Vor allem die Knie sagen sehr schnell, dass die Einstellung nicht optimal ist. Kniebeschwerden bmerkte ich sehr schnell, als ich mal SPD-Pedalen ausprobierte. Schon nach 10 km taten mir die Knie weh, vermutlich war die Einstellung der Platten nicht optimal, und da ist der Winkel viel wichtiger. Ich hatte dann keine Lust, hier mit Milimetern zu experimentiern, und bin zurück zu Platformpedalen.
Rückenbeschwerden hatte ich mal wegen der Sattelneigung. Ich hatte eine Sattelstütze, deren Neigung sich nicht stufenlos einstellen ließ, und bin damit fast verzweifelt. Aber auch da fühlte ich schon nach wenigen km, dass die Sattelneigung nicht optimal ist (bei einem eingefahrenen Brooks ist das auch nicht per Wasserwaage einstellbar). Bei mir haben alle Räder 27,2 mm Satteltützdurchmesser, und dann wechsle ich manchmal von gefederter Sattelstüzue zu ungefedert, von Brooks zu Selle oder Lidl. In so einem Fall habe ich dann immer einen Inbus in der Lenkertasche, da die Rahmenwinkel anders sind und ich dann immer die Sattelneigung nachstellen muss.
VG aus Budapest Martin
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#1561461 - 19.11.24 17:21
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: tomrad]
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Vielleicht brauchst du einfach einen etwas breiteren und weicheren Trekkingsattel. Mache hier haben den Wittkopp Medicus, den es immer wieder mal für € 10,- bei Lidl gibt oder derzeit für € 15,- bei Tchibo. Allerdings muss man aufpassen, dass man nicht (wie ich) sich das Citymodell auf Lager legt. Wenn du mir eine Privatnachricht mit deiner E-Mail schickst, kann ich dir ein Foto mailen. Danke für die Empfehlung. Aber solche Sättel gehen bei mir leider absolut gar nicht. Vielleicht eine halbe Stunde besonders bequem, dann gehts aber rapide bergab! Ich glaube, daß es mit dem Brooks in die richtige Richtung gehen könnte. Hab heute meine Super-Low-Budget Trainingsrolle in Betrieb genommen und bin schon mal zum einrichten/ausprobieren von Rouvy ca. alles in allem 1 Stunde gefahren. Ohne Polster. Mit normaler Jogginghose. Ich spüre den Sattel natürlich sehr auf den Sitzknochen, aber es schmerzt irgendwie nicht. Es ist einfach nur irgendwie unangenehm vom Gefühl her - als würde ich auf einer nur minimal gepolsterten Holzbank sitzen. Aber der Sattel ist ja noch komplett neu. Mit Polster fährt er sich jedoch schon wesentlich bequemer - also könnte die Form schon mal passen. Ich werde jetzt bestimmt die nächste Zeit einige KM auf dem Sattel auf der Rolle fahren und schauen, wie sich alles entwickelt. Die Rolle hat für mich auch noch den Vorteil, ohne sehr großen Aufwand (im Gegensatz zu draussen) Sitzpositions-Einstellungen testen zu können. Ich persönlich (kann jeder handhaben, wie er will) kann mit Bikefitting nichts anfangen. Gemäß meinem Vorurteil wird da nur eine Art Rennradhaltung propagiert, die ich vor Jahrzehnten aufgegeben habe. Mir hat aber geholfen, dass ich verstellbare Vorbauten verwende (Empfehlung Ergotec Swell), die ich auch während der Tour mal verstellen kann, wenn mir der Nacken Probleme macht. Da kannst du da einfach mal eine andere Sitzhaltung ausprobieren. Auch mit anderen Lenkerformen kann man sich an ein persönliches Optimum herantasten. Oft machen da wenige Zentimeter (oder auch Millimeter) viel aus. Das mit dem "Rennrad-Bikefitting" ist eben auch so meine Sorge. Hab bis jetzt noch keinen einzigen bikefitter entdeckt, der sich auf "Radreisen", bzw. auf "gemütliches" aber ergonomisch richtiges Langstrecken fahren konzentriert hat. Da kommen immer nur die 08/15 Standard-Floskeln, die bei jedem gleich sind. Damit sie halt den Bereich auch irgendwie "abgedeckt" haben. Das mit dem verstellbaren Vorbau hab ich auch schon ein paar mal überlegt. Ist aber aufgrund der Finanzen noch nie dazu gekommen, weil ich mir immer gedacht hab, daß ich die Höhe ja auch mit den Spacern verändern kann - auch wenn es natürlich viel umständlicher ist. Vielleicht sollte ich trotzdem mal einen probieren, wenn ich ihn in meiner Länge sehr günstig bekomme. Am besten wäre natürlich, ihn ausleihen zu können, bis ich meine Position gefunden habe. Danach brauch ich ihn ja nicht mehr, denn ein passender Vorbau ist mir stabilitätsmässig auf Dauer schon sympathischer. Das mit den Nackenproblemen ist bei mir so eine Sache: die hab ich einfach nicht, wenn ich den Lenker auf Sattelniveau hab (bis max. 2cm drüber, dann gehts los) und die Sitzhaltung recht gestreckt ist, weil ja anatomisch richtig die Schultern weiter runter kommen. ABER ich seh halt einfach nix außer die langweiligen paar Meter Weg vor mir und wie schon so oft gesagt: es ist zwar auf Dauer schmerzfreier, aber eben nicht bequem und dient nicht dem "Umgebung-geniessen-Faktor. Ein Teufelskreislauf Sobald ich den Lenker weiter rauf stelle gehts mit den Nackenschmerzen los, weil die Schultern raufgedrückt werden. Eigentlich komplett dämlich, weil es sich anfangs ja auch bequemer anfühlt und ich mich freue, mehr von der Umgebung mitzubekommen. Bis halt nach und nach die Nackenschmerzen kommen. Lenker wieder runter - Nackenschmerzen weg. Bummm. Schön langsam glaube ich, daß mir nicht mehr viel übrig bleibt, als mich an den Gedanken zu gewöhnen, nur so auf Dauer schmerzfrei fahren zu können.
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#1561463 - 19.11.24 17:38
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: tomrad]
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Auch mit anderen Lenkerformen kann man sich an ein persönliches Optimum herantasten. Oft machen da wenige Zentimeter (oder auch Millimeter) viel aus. Mit meinem Lenker bin ich eigentlich soweit sehr zufrieden. Die 16° backsweep in Kombination mit den Ergon Griffen (GA3) tut meinen Händen ziemlich gut (auch wenn er dadurch natürlich den Reach verringert). Bei den vorigen Standard 9° BS Lenkern haben sich meine Hände bei weitem nicht so wohl gefühlt. Den Rise (30mm) kann ich ja ebenfalls mit Hilfe der Spacer "variieren". Ahja, die SQLab InnerBarends waren meine allergrößten Gamechanger! Mit 42cm Abstand ein ähnliches Gefühl wie auf den Hoods eines RR-Lenkers. Diese Position fahr ich eigentlich mit Abstand die meiste Zeit, weil so bequem (aber eben auch gestreckter) - vorallem bei Gegenwind oder langen "eintönigen" Geraden. Den Lenker in der breiten Position fahr ich fast ausschließlich nur bergab (mehr Kontrolle) und im gröberen Gelände. Mehr Griffpositionen brauch ich eigentlich nicht.
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#1561465 - 19.11.24 17:50
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: martinbp]
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Ich fahre übrigens auch einen B17 Narrow, hatte ihn lange Zeit beiseite gelegt, und fühle mich heute wieder wohl darauf, aber das ist sicher eine Frage der Sitzknochen.
Den Lidl Medicus habe ich auch (in der Sport-Version, nutze ich aber nur am Einkaufsrad, mit dem ich max. 20 km fahre- so viel geht mit jedem Sattel. Ein-zwei langere Touren hatte ich ihn ausprobiert- aber ich bin damit nicht glücklich geworden. Auch nicht mit dem Selle TRK large, de die Prostata besser schützt. Damit bin ich auf Tour gegangen, nach 3 Tagen hatte ich das Gefühl, nur noch im Stehen fahren zu wollen und habe mich nach meinem B 17 zurückgesehnt. Nach 5-6 Tage hatte ich mich einigermaßen daran gewöhnt ud konnte meine Tour dann ohen größere Beschwerden fortsetzen.
Und was deine Angst vor einer möglicherweisen permanenten Fehlhaltung betrifft, so kann ich das schon verstehen. Aber das hängt vermutlich mit deinen Erfahrungen als Leistungssportler zusammen. Das kann natürlich ein Mit-Grund sein, ja. Normalerweise gibt der Körper ja eh die richtigen Signale. Problematisch ist es nur bei jahrelang "antrainierten" Fehlhaltungen - bei mir speziell der Rundrücken vom vielen falschen Büro-sitzen. Ein gestrecktes Fahren ist dadurch eben nicht besonders angenehm bzw. bequem, weil der Rücken irgendwie immer rund "werden will". Und ihm das wieder "wegzutrainieren" fühlt sich meistens unnatürlich (obwohl eigentlich richtig) oder zumindest unbequem an. Wenn du dich auf dem Rad wohl fühlst, sollte es schon passen. Vor allem die Knie sagen sehr schnell, dass die Einstellung nicht optimal ist. Kniebeschwerden bmerkte ich sehr schnell, als ich mal SPD-Pedalen ausprobierte. Schon nach 10 km taten mir die Knie weh, vermutlich war die Einstellung der Platten nicht optimal, und da ist der Winkel viel wichtiger. Ich hatte dann keine Lust, hier mit Milimetern zu experimentiern, und bin zurück zu Platformpedalen.
Rückenbeschwerden hatte ich mal wegen der Sattelneigung. Ich hatte eine Sattelstütze, deren Neigung sich nicht stufenlos einstellen ließ, und bin damit fast verzweifelt. Aber auch da fühlte ich schon nach wenigen km, dass die Sattelneigung nicht optimal ist (bei einem eingefahrenen Brooks ist das auch nicht per Wasserwaage einstellbar). Bei mir haben alle Räder 27,2 mm Satteltützdurchmesser, und dann wechsle ich manchmal von gefederter Sattelstüzue zu ungefedert, von Brooks zu Selle oder Lidl. In so einem Fall habe ich dann immer einen Inbus in der Lenkertasche, da die Rahmenwinkel anders sind und ich dann immer die Sattelneigung nachstellen muss.
VG aus Budapest Martin Ich konzentriere mich jetzt mal auf ein Rad bzw. auf einen Sattel Wobei ich mich ja noch immer nicht wirklich zwischen meinen 2 Rädern entscheiden kann. Habs jetzt für mich so gelöst, daß ich das 26er Stahl-Fräulein über den Winter drinnen lasse und den schweren, aber im Moment einfach bequemeren Panzer über die harte Jahreszeit fahren werde.
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#1561472 - 19.11.24 20:04
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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... ABER ich seh halt einfach nix außer die langweiligen paar Meter Weg vor mir und wie schon so oft gesagt: es ist zwar auf Dauer schmerzfreier, aber eben nicht bequem und dient nicht dem "Umgebung-geniessen-Faktor. Ein Teufelskreislauf ... ...die Sattel- und Sichtproblematik habe ich auf Radreisen so gelöst: [img]https://www.flickr.com/photos/149338209@N02/49922106226/in/datetaken-public/[/img] Radreisen mache ich schon seit Jahren mit dem Trike. Keine/Kaum Sitzbeschwerden (in diesem Jahr bei >4000km am Stück durch's Baltikum mit viel Schotter dann doch ein wenig), keine Nackenprobleme,schlafenden Hände etc. und man sieht einfach mehr von der Welt. Nur für Berge ist es nicht das Richtige. Wobei bei mir Berg/Steigung anfängt wo Deich aufhört! Da könnte dann ggf. ein einspuriges Liegerad eine Alternative sein. Da gibt's am Gebrauchtmarkt auch günstige Angebote. Gerade jetzt im Herbst!
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#1561475 - 20.11.24 07:40
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Hallo Chris!
Zuerst ein paar Kleinigkeiten: Dein Lenker sollte ergonomisch gut passen. Leicht abgewinkelt tut dem Gestell gut.
Hast du den Brooks gut ein gefettet? Nach dem Einfetten gehört er ordentlich erwärmt. Ich hänge ihn dafür über mein Werkstattöferl, so hoch, dass ich meine Hand noch gut hin halten kann. Andere stecken ihn ins Backrohr, wohl auf der niedrigsten Stufe. Ohne Erwärmen zieht das Fett nicht gut ein, und damit brauchst du in den meisten Fällen ewig, bis sich der Sattel anpasst. Wobei es dabei große Unterschiede gibt. Das Leder ist nie gleich.
Zum eigentlichen Thema: Wie du geschrieben hast, haben die meisten Bikefitter ihre Standard-Programme, die sie abspulen, egal, wer vor ihnen steht, was er mit dem Radl machen will und welche Themen der Haltungsapparat hat. Eine Freundin meiner Frau z.B. fuhr lange mit einem MTB, das "genau für sie angepasst war", und litt dabei dauerhaft Schmerzen. Dass sie starke Probleme mit dem Haltungsapparat hat, wusste der Bikefitter, konnte aber damit nichts anfangen. (Glücklicher weise wurde ihr das tolle und teure Rad irgendwann gestohlen.)
Für das Anpassen bzw. Aussuchen eines passenden Rahmensets bzw. Rades gibt es die üblichen Werte. Die hast du schon. Dann beginnst du am besten mit deinen speziellen Themen. Das Alter wäre eines. Mit steigendem Alter brauchen fast alle eine steilere Sitzhaltung. Auch die Verwendung als Reiserad, also stundenlanges Sitzen mit eher niedrigerer Intensität, spricht für eine eher aufrechtere Haltung. Ein wichtiger Punkt ist dein Rundrücken. Nach deiner Wahrnehmung kannst du mit ihm eher aufrecht nicht fahren. Das glaube ich dir gerne. Vielleicht wäre ein guter Weg aber auch umgekehrt: Schau mit physiotherapeutischer Hilfe, was du mit deinem Rücken tun kannst. Ich habe z.B. bei meinen Problemen mit meinen Schultern entdeckt, dass es einen großen Unterschied macht, wie ich meine Schultern halte. Meine falsch eintrainierte Haltung auf den aufrechten Rädern hat jahrzehntelang funktioniert, jetzt, knapp vor dem Pensionsalter, nicht mehr. Wenn du ähnliche Probleme hast, ist es gescheiter, diese jetzt an zu gehen, bevor du einiges an dir ruiniert hast.
Ein weiterer Punkt ist auch, dass wir alle, auch wenn wir keine Wehwehchen haben, verschieden sind. Die Abweichungen, die dein Körper braucht, kannst du nur selbst finden, natürlich auch gerne mit Unterstützung.
Und bitte nicht übersehen: Geh es in Ruhe und Gelassenheit an. Heraus zu finden, welche Einstellung am Rad für dich passt, ist mehr Marathon als Sprint. Zu schnell zu ändern, bevor dein Körper Zeit und Ruhe hat, sich an die neue Position zu gewöhnen, bringt dir möglicher weise mehr Probleme als Lösungen. Dazu ein Erlebnis von mir: Ich habe einmal mein Rennrad, mit dem ich jahrelang lange Touren gemacht hatte, das Rad, auf dem ich am entspanntesten saß, nach dem Winter ausgeführt. Nach Kurzem hatte ich starke Schmerzen auf der Sitzfläche. Auf dem Sattel, der auch nach einem langen Tag nicht weh tat? Nach Kurzem entdeckte ich: Mein Wunsch, endlich schnell zu radeln, hat dazu geführt, dass ich verkrampft am Rad saß. Als ich wieder entspannt oben saß, kehrte das gute Gefühl schnell wieder zurück.
Also: Geh es in Ruhe an!
lg! georg
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#1561476 - 20.11.24 08:03
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Ich denke, daß sich mein Körper an diese starken Beanspruchungen "erinnert" Das trifft nach meiner Erfahrung auf Kreislauf und Muskeln zu, die sehr schnell wieder "hochfahren". Das betrifft aber nicht Gelenke, Sehnen und "Sitzfleisch", also bspw. die Empfindlichkeit der Knochenhaut der Sitzhöcker und die Stärke der Hornhaut am Bobbers Ich habe glücklicherweise wirklich KEINE der oben genannten Beschwerden! Dann kannst du dir das Bikefitting sparen -- offenbar sitzt du nicht grundverkehrt, und Bikefitting könnte dir nur noch helfen, die 100km eine Minute schneller zu fahren, aber nicht angenehmer. - Du entwickelst Furunkel über den Sitzknochen. Die hatte ich zeitweise leider wirklich. Sind auch noch nicht zur Gänze wieder weg. Das schiebe ich aber ausschliesslich auf die falsche Sitzposition und meine "Sturheit" unbedingt ohne Polsterhose fahren zu wollen! Jetzt kommen wir der Sache näher. Bis die tief liegenden Knötchen in vielleicht einem halben Jahr ausgeheilt sind, wird dir sowieso JEDER Sattel weh tun Sowas liegt definitiv nicht an einer falschen Sitzposition, erst recht nicht bei einem Fliegengewicht wie bei dir. Es gibt drei Stellen, an denen du bauen kannst: 1. im trockenen sitzen: Wenn du mehrmals pro Woche 5 Stunden in der eigenen Soße sitzt, weil du schwitzt und dein Sattel und deine Hose den Schweiß halten, handelst du dir Probleme ein. Lösung: Ledersattel statt Kunststoffsattel (hast du schon), eine Hose mit Polster (das Polster nimmt Schweiß auf), und auf gar keinen Fall Baumwollklamotten (verdunsten miserabel) also wirf deine Jogginghose weg. 2. penible Hygiene: Wenn du stundenlang im Sattel sitzt und dein Hintern noch keine jahrelange Erfahrung damit hat, dann wandern ziemlich leicht Bakterien durch die Haut. Lösung: Zieh dir 'ne Kunstfasterunterhose drunter, und gibt die nach jeder dritten Tour in die Kochwäsche ohne Weichspüler, ganz egal was das die Waschanleitung sagt. Auf gar keinen Fall Baumwolle, darin fühlen sich Bakterien so richtig wohl. 3. Sattel: Wenn der Sattel nicht passt oder falsch eingestellt ist, drückst du dir wichtige Blutgefäße und Nerven ab, und dir schlafen gewisse männliche Bestandteile ein. Sattelbreite, Länge und Form muss stimmen. Es dauert aber TROTZDEM ein paar Jahre, bis du genügend Sitzfleisch hast, um jeden Tag längere Strecken (also 100km) wirklich angenehm fahren zu können. Deine Federsattelstütze kannst du wieder ausbauen, die hilft praktisch nicht gegen Sitzprobleme, sondern hilft eher Leuten, die sehr aufrecht fahren und deshalb aufgrund der Stöße Schwierigkeiten mit Nacken, Schulter und Rücken haben. Bei deinen Strecken und der Sitzhaltung federst du das über die gespannte Muskulatur weg. LG Erik (deine Späße hatte ich früher auch alle -- fand Posterhosen doof, hatte Sitzprobleme, wollte unbedingt in Jeans fahren, etc.)
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#1561477 - 20.11.24 09:10
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Igor]
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... ABER ich seh halt einfach nix außer die langweiligen paar Meter Weg vor mir und wie schon so oft gesagt: es ist zwar auf Dauer schmerzfreier, aber eben nicht bequem und dient nicht dem "Umgebung-geniessen-Faktor. Ein Teufelskreislauf ... ...die Sattel- und Sichtproblematik habe ich auf Radreisen so gelöst: [img]https://www.flickr.com/photos/149338209@N02/49922106226/in/datetaken-public/[/img] Radreisen mache ich schon seit Jahren mit dem Trike. Keine/Kaum Sitzbeschwerden (in diesem Jahr bei >4000km am Stück durch's Baltikum mit viel Schotter dann doch ein wenig), keine Nackenprobleme,schlafenden Hände etc. und man sieht einfach mehr von der Welt. Nur für Berge ist es nicht das Richtige. Wobei bei mir Berg/Steigung anfängt wo Deich aufhört! Da könnte dann ggf. ein einspuriges Liegerad eine Alternative sein. Da gibt's am Gebrauchtmarkt auch günstige Angebote. Gerade jetzt im Herbst! Das freut mich natürlich für dich, daß du dein optimales Setup gefunden hast! Kommt für mich aber leider absolut nicht in Frage.
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#1561478 - 20.11.24 09:18
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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Danke fuer die Empfehlungen, buche. Ich habe eine Rueckfrage hierzu: 1. im trockenen sitzen: Wenn du mehrmals pro Woche 5 Stunden in der eigenen Soße sitzt, weil du schwitzt und dein Sattel und deine Hose den Schweiß halten, handelst du dir Probleme ein.
Lösung: Ledersattel statt Kunststoffsattel Ist die Idee dahinter, dass der Schweiss durch das Leder durchwandern kann und nicht wie beim Kunststoffsattel abgeblockt wird? Macht das einen so grossen Unterschied? Eingeoeltes Leder sollte doch gerade keine Feuchtigkeit aufnehmen ... Das versuche ich gerade noch zu verstehen. Dass eine Polsterhose sinnvoll ist, um den Schweiss aufzunehmen, finde ich einen guten Gedanken. So hatte ich das bisher noch nicht gesehen.
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Wenn man den kleinsten Gang oefter nutzt als den groessten, dann ist die Uebersetzung zu lang. | |
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#1561479 - 20.11.24 09:22
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Es kann durch Unwissenheit/fehlende Erfahrung (oder auch durch jahrzehnte lange Fehlstellungen beim "Büro-sitzen") passieren, sich eine vermeintlich bequeme Position anzueignen (den Körper darauf hinzugewöhnen), die aber ergonomisch komplett falsch ist. Soll heißen, ich quäle meinen Körper eigentlich unwissend auf Dauer und hab im schlimmsten Fall dadurch unangenehme Spät-Folgeerscheinungen. Ehrlich gesagt glaube ich nicht daran, dass diese Befürchtung bei 'normalen' Tätigkeiten berechtigt ist. GGf. gibt es beim Leistungssport solche Konstellationen, denn dort versucht man mit allen Miteln die maximal mögliche Leistung aus sich rauszuholen und kann daher zwangsläufig nicht so viel Rücksicht auf die Belange des eigenen Körpers nehmen. Man muss da auch manchmal 'Zwangshaltungen' einnehmen. Die These, dass eine als bequem empfundene Sitzhaltung schädlicher ist als 'korrektes' Sitzen ist meines Wissens inzwischen nicht mehr allgemein akzeptiert, wenn nicht sogar wiederlegt.
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#1561480 - 20.11.24 09:25
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Ist die Idee dahinter, dass der Schweiss durch das Leder durchwandern kann und nicht wie beim Kunststoffsattel abgeblockt wird? Macht das einen so grossen Unterschied? Eingeoeltes Leder sollte doch gerade keine Feuchtigkeit aufnehmen ... Meine praktische Erfahrung sagt jedenfalls, dass der Hintern auf einem Kunstfasersattel feuchter wird. Sogar bei mir und ich schwitze wirklich wenig. Woran das im Einzelnen liegt kann ich gar nicht richtig sagen. GGf. auch daran, dass Leder sich eigentlich immer kühl anfühlt (weswegen manche Menschen keine Ledersofas mögen, denen fehlt der Kuschelfaktor...)
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#1561481 - 20.11.24 09:29
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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Wobei ich mit Radhose auch keine Probleme mit dem Brooks C17 hatte, wie auch mit dem B17. Aber der C17 war sofort bequem der B17 hat einige 100 bis 1000km gebraucht.
Gegen wunden hintern hilft bei mir auch die Verwendung von Feuchttüchern am Abend und Mirfulan.
Wegen der Sitzposition könnte ein Foto von einer Seitenansicht helfen, da kann man Probleme mit der Sitzhaltung sehen. Vielleicht hat hier jemand bei Dir in der Nähe auch einen langen Vorbau rumliegen, den man mal testweise verbauen kann.
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#1561482 - 20.11.24 09:31
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Meillo]
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Das Leder nimmt in Grenzen Feuchtigkeit auf und gibt sie später wieder ab. Ich schwitze stark, man sieht das bei Sätteln die ich auf Langstrecke fahre > 80 km kam Tag und das fast jeden Tag auf Reisen sehr deutlich am Zustand der Sättel. Polsterhosen leiten den Schweiss auch ab. Ich fahr die ohne Unterhosen, da funktioniert das bei mir am Besten. Unterhosen, auch Kunstfaserwäsche reibt bei mir an Stellen wo ich keine Reibung haben möchte. Was für einen selbst wirklich gut funktioniert muss man probieren.
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Geändert von Deul (20.11.24 09:31) |
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#1561484 - 20.11.24 10:15
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Deul]
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Das Leder nimmt in Grenzen Feuchtigkeit auf und gibt sie später wieder ab. Ich schwitze stark, man sieht das bei Sätteln die ich auf Langstrecke fahre > 80 km kam Tag und das fast jeden Tag auf Reisen sehr deutlich am Zustand der Sättel. Bei mir auch -- ich habe auch die naturfarbenen Brooks im Einsatz, die dann dunkel werden. Es gibt Sport-Kunstfaserunterhosen, die keine Nähte da haben, wo sie scheuern könnten. Das machts für mich auf Radreisen einfacher. Ich nehme einfach drei leichte Unterhosen mit, die im Wechsel benutzt und abends einmal durchgespült werden -- das ist einfacher, als die Hose täglich zu waschen. Mein Horror war mal ein Bad im Meer, ohne dass ich hinterher die Möglichkeit hatte, mich mit Süßwasser abzuspülen. Das Sitzen im Salz führte zu, ähm, Beschwerden, die ich nie wieder haben möchte LG Erik
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#1561485 - 20.11.24 10:20
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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Es gibt Sport-Kunstfaserunterhosen, die keine Nähte da haben, wo sie scheuern könnten. Das machts für mich auf Radreisen einfacher. Ich nehme einfach drei leichte Unterhosen mit, die im Wechsel benutzt und abends einmal durchgespült werden -- das ist einfacher, als die Hose täglich zu waschen. So mach ich das auch.
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#1561486 - 20.11.24 11:00
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Deul]
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Das Leder nimmt in Grenzen Feuchtigkeit auf und gibt sie später wieder ab. Ich schwitze stark, man sieht das bei Sätteln die ich auf Langstrecke fahre > 80 km kam Tag und das fast jeden Tag auf Reisen sehr deutlich am Zustand der Sättel. Danke fuer die Erlaeuterung.
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#1561498 - 20.11.24 14:34
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: irg]
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Hallo Chris!
Zuerst ein paar Kleinigkeiten: Dein Lenker sollte ergonomisch gut passen. Leicht abgewinkelt tut dem Gestell gut. Habe ich oben schon irgendwo geschrieben. Bin mit meinem SQLab 3ox (680mm, 16° bs, 30mm rise) eigentlich sehr zufrieden! Hätte auch noch einen Ergotec Riser Bar (25° bs, 50mm rise), der mir ursprünglich gut gefallen hätte, leider verkürzt der den (laut Juliane optimalen) Reach dann doch erheblich und baut natürlich noch höher. Hast du den Brooks gut ein gefettet? Nach dem Einfetten gehört er ordentlich erwärmt. Ich hänge ihn dafür über mein Werkstattöferl, so hoch, dass ich meine Hand noch gut hin halten kann. Andere stecken ihn ins Backrohr, wohl auf der niedrigsten Stufe. Ohne Erwärmen zieht das Fett nicht gut ein, und damit brauchst du in den meisten Fällen ewig, bis sich der Sattel anpasst. Wobei es dabei große Unterschiede gibt. Das Leder ist nie gleich. Es gibt wohl kaum mehr unterschiedliche Meinungen/Vorgehensweisen als beim Brooks B17 Ich habe ihn bis jetzt 2x eingefettet (mit Proofide). Ordentlich von unten (und drauf gelassen) und ein wenig oben inkl. abwischen/einpolieren nach ca. 1 Std. Und dann einmal die sehr "humane" Methode mit dem Gummihammer. Danach über Nacht auf dem Heizkörper. Hat schon recht viel gebracht im Vergleich zum Neuzustand. Jetzt frage ich mich, ob es Sinn macht, diesen Prozess nochmal zu wiederholen? Wie gesagt, durch mein Leichtgewicht dauert der Einfahrprozess bei mir sicherlich viel länger als bei "Schwergewichten". Ich möchte den Sattel aber nicht "überstrapazieren, geschweige denn schwächen oder gar ruinieren (solls ja alles schon gegeben haben). Deshalb der Plan ihn intensiv auf dem Indoor Trainer nach und nach über den Winter einzufahren Zum eigentlichen Thema: Wie du geschrieben hast, haben die meisten Bikefitter ihre Standard-Programme, die sie abspulen, egal, wer vor ihnen steht, was er mit dem Radl machen will und welche Themen der Haltungsapparat hat. Eine Freundin meiner Frau z.B. fuhr lange mit einem MTB, das "genau für sie angepasst war", und litt dabei dauerhaft Schmerzen. Dass sie starke Probleme mit dem Haltungsapparat hat, wusste der Bikefitter, konnte aber damit nichts anfangen. (Glücklicher weise wurde ihr das tolle und teure Rad irgendwann gestohlen.) Und vor genau solchen Geschichten graut mir! Habe leider schon viel zu oft von ähnlichen Fällen gehört/gelesen. Und weil es gerade eben so "hip" ist "bikezufitten", sind die Preise auch teilweise nur unverschämt. Der "Gravel-& Bikepacking-Trend" hat die Fahrradszene schon sehr verändert. Für das Anpassen bzw. Aussuchen eines passenden Rahmensets bzw. Rades gibt es die üblichen Werte. Die hast du schon. Die habe ich aber leider nur durch sog. Halbwissen. Deshalb hab ich ja so Probleme mit meinen 2 Rahmen, da ich die mir eben aufgrund solches Halbwissens besorgt habe und im Moment (noch) nicht damit klarkomme. Ich weiß nur: Überstandshöhe ist natürlich wichtig. Dann eher langes OR (in Kombination mit einem Vorbau, mit dem ich meine max. Sitzlänge erreichen kann) Verkürzen kann ich sie dann immer noch mit einem kürzeren Vorbau und/oder einem Lenker mit mehr Rückbiegung. Ein eher flacherer Lenkwinkel fürs ruhigere Fahren. Optimalerweise Starr- & Federgabel möglich. Längere Kettenstreben wegen der Taschen. Der längere Radstand ergibt sich ja dann daraus. Das wars eigentlich mal zur "Basis-Geometrie". Natürlich GANZ wichtig: es soll ein Reise- MTB werden, daß sich aber auch längere Zeit auf der Straße wohl fühlt. Also so wie jetzt ca. 2,1" Reifen (im Moment Marathon Plus MTB) - fahren sich auf der Starße recht ok. und funktionieren auch im Gelände für mich befriedigend - aber hauptsache MEGA-Pannensicher . Kein 28 Zoll Trekking Rad oder so Gravel-Zeugs. Und Lenker bleibt fix flach. Auch wenn es (noch) Träume in sehr weiter Ferne sind: Surly (Ogre z.B), Tout Terrain, ... das wäre so meine Richtung. Im besten Fall gebraucht natürlich. Dann beginnst du am besten mit deinen speziellen Themen. Das Alter wäre eines. Mit steigendem Alter brauchen fast alle eine steilere Sitzhaltung. Auch die Verwendung als Reiserad, also stundenlanges Sitzen mit eher niedrigerer Intensität, spricht für eine eher aufrechtere Haltung. Ein wichtiger Punkt ist dein Rundrücken. Nach deiner Wahrnehmung kannst du mit ihm eher aufrecht nicht fahren. Das glaube ich dir gerne. Vielleicht wäre ein guter Weg aber auch umgekehrt: Schau mit physiotherapeutischer Hilfe, was du mit deinem Rücken tun kannst. Ich habe z.B. bei meinen Problemen mit meinen Schultern entdeckt, dass es einen großen Unterschied macht, wie ich meine Schultern halte. Meine falsch eintrainierte Haltung auf den aufrechten Rädern hat jahrzehntelang funktioniert, jetzt, knapp vor dem Pensionsalter, nicht mehr. Wenn du ähnliche Probleme hast, ist es gescheiter, diese jetzt an zu gehen, bevor du einiges an dir ruiniert hast. Also wäre dein Tipp zu einem Physiotherapeuten zu gehen? Kann man sich sowas leisten? Vielleicht finde ich ja sogar einen, der sich zumindest mit Fahradfahren auskennt (weil er selber fährt, z.B). Gar keine schlechte Idee! Sicher vertrauenserweckender als ein bikefitter Ein weiterer Punkt ist auch, dass wir alle, auch wenn wir keine Wehwehchen haben, verschieden sind. Die Abweichungen, die dein Körper braucht, kannst du nur selbst finden, natürlich auch gerne mit Unterstützung.
Und bitte nicht übersehen: Geh es in Ruhe und Gelassenheit an. Heraus zu finden, welche Einstellung am Rad für dich passt, ist mehr Marathon als Sprint. Zu schnell zu ändern, bevor dein Körper Zeit und Ruhe hat, sich an die neue Position zu gewöhnen, bringt dir möglicher weise mehr Probleme als Lösungen. Auch wenn du natürlich absolut Recht hast! Wenns doch nur so einfach wäre Dazu ein Erlebnis von mir: Ich habe einmal mein Rennrad, mit dem ich jahrelang lange Touren gemacht hatte, das Rad, auf dem ich am entspanntesten saß, nach dem Winter ausgeführt. Nach Kurzem hatte ich starke Schmerzen auf der Sitzfläche. Auf dem Sattel, der auch nach einem langen Tag nicht weh tat? Nach Kurzem entdeckte ich: Mein Wunsch, endlich schnell zu radeln, hat dazu geführt, dass ich verkrampft am Rad saß. Als ich wieder entspannt oben saß, kehrte das gute Gefühl schnell wieder zurück.
Also: Geh es in Ruhe an!
lg! georg Danke für die aufmunternden Worte und guten Tipps! Ob ich das (Also: Geh es in Ruhe an!) noch lernen werde? Immerhin gehe ich das schon seit fast einem Jahr "ruhig" an
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#1561499 - 20.11.24 15:00
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Jetzt frage ich mich, ob es Sinn macht, diesen Prozess nochmal zu wiederholen? Wie gesagt, durch mein Leichtgewicht dauert der Einfahrprozess bei mir sicherlich viel länger als bei "Schwergewichten". Ich möchte den Sattel aber nicht "überstrapazieren, geschweige denn schwächen oder gar ruinieren (solls ja alles schon gegeben haben). Hallo Chris, nein, das macht keinen Sinn. Er wird durch zuviel Fett bzw. zu oft fetten wahrscheinlich schneller weich - aber auch schneller ZU weich und damit ausgeleiert und zwingt Dich zum häufigen Nachspannen, wodurch die Decke dann schneller am Ende ist. Auf der Rolle einfahren klingt nach einem guten Plan - ansonsten ist eine gepolsterte Hose sicher sinnvoll und vor allem nicht dauerhaft nass werden lassen (also, den Sattel...). Falls er (also der Sattel) mal nass wird - unbedingt erst vollständig trocknen lassen, dann neu einfetten. Viel Spaß damit (ich fahre auch gerade einen Flyer ein...), Carsten
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Fährst Du noch oder schraubst Du schon...? | |
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#1561500 - 20.11.24 15:26
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Hallo!
Ich kenne einen Physiotherapeuten, der viel Rad fährt. Und der kannte wenigstens früher einmal einen Kollegen, der sich in der Biomechanik des Radfahrens gut auskannte. Ich kann also fragen, wenn du willst. Was so eine Beratung kostet? Ich weiß nicht. Es hängt auch von deinem Bedarf ab. Um die 100€ könnten es schon sein.
Soll ich fragen? Der mir bekannte Physiotherapeut ist gar nicht so weit weg von dir, der andere weiß ich nicht. Und du solltest mit deinem Rad aufkreuzen, wenn die Beratung Sinn macht.
Mir hat einmal wegen meiner Knieschmerzen ein Physiotherapeut in Graz sehr geholfen. Garantie gibt es natürlich keine.
Lg! georg
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#1561509 - 20.11.24 17:58
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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Ich denke, daß sich mein Körper an diese starken Beanspruchungen "erinnert" Das trifft nach meiner Erfahrung auf Kreislauf und Muskeln zu, die sehr schnell wieder "hochfahren". Das betrifft aber nicht Gelenke, Sehnen und "Sitzfleisch", also bspw. die Empfindlichkeit der Knochenhaut der Sitzhöcker und die Stärke der Hornhaut am Bobbers Ich habe glücklicherweise wirklich KEINE der oben genannten Beschwerden! Dann kannst du dir das Bikefitting sparen -- offenbar sitzt du nicht grundverkehrt, und Bikefitting könnte dir nur noch helfen, die 100km eine Minute schneller zu fahren, aber nicht angenehmer. Klingt absolut nachvollziehbar. - Du entwickelst Furunkel über den Sitzknochen. Die hatte ich zeitweise leider wirklich. Sind auch noch nicht zur Gänze wieder weg. Das schiebe ich aber ausschliesslich auf die falsche Sitzposition und meine "Sturheit" unbedingt ohne Polsterhose fahren zu wollen! Jetzt kommen wir der Sache näher. Bis die tief liegenden Knötchen in vielleicht einem halben Jahr ausgeheilt sind, wird dir sowieso JEDER Sattel weh tun Ich probier es mal so zu erklären: Bisher waren es immer meine Sitzknochen, die nach einiger Zeit die Schmerzen verursacht haben (je nach Sattel früher oder später - nur die SQLabs gehen GAR nicht!). Jetzt beim Brooks sind es eben keine Schmerzen in dem Sinne mehr - sondern es ist einfach ein unangenehmes Gefühl: harte Sitzknochen auf harter Oberfläche (noch nicht eingefahrenes Leder). Was mir aber auch schon aufgefallen ist: der Brooks bietet mir jetzt schon durch seine Breite/Grösse/Bauart, die Möglichkeit, immer wieder die Sitzposition ändern zu können - meistens so lange bis ich eine "für länger" gefunden habe. Dann passts ganz gut. Wie gesagt, noch nicht bequem aber irgendwie ist das Gefühl da, "es könnte was werden" Sowas liegt definitiv nicht an einer falschen Sitzposition, erst recht nicht bei einem Fliegengewicht wie bei dir. Es gibt drei Stellen, an denen du bauen kannst:
1. im trockenen sitzen: Wenn du mehrmals pro Woche 5 Stunden in der eigenen Soße sitzt, weil du schwitzt und dein Sattel und deine Hose den Schweiß halten, handelst du dir Probleme ein.
Lösung: Ledersattel statt Kunststoffsattel (hast du schon), eine Hose mit Polster (das Polster nimmt Schweiß auf), und auf gar keinen Fall Baumwollklamotten (verdunsten miserabel) also wirf deine Jogginghose weg. Das mit meiner Polsterhose ist ja auch so eine Sache. Hab mich ja ewig geweigert, bis ichs schlußendlich eingesehen hab, daß ich mit meinem knochigen Hintern einfach nicht mehr drum herum komme (aber NUR eine Polsterunterhose, weil ich drüber immer eine bequemere Funktionshose mit vielen Taschen und so anhabe - praktisch & optisch). Dann ist das aber auch noch so eine billige Rad-UNTERhose von Amzn (1048093857684935 positive Bewertungen KÖNNEN doch NICHT falsch sein :D). Der Polster passt eigentlich gar nicht wirklich zu meinen Sitzknochen, wenn ich sie so wie vorgesehen anziehe. Wenn ich sie aber weiter nach unten/vorne ziehe dann sitz ich genau am Polster. Einmal gerichtet, passt sie so lange gut, bis ich wieder absteige. Beim wiederaufsteigen/weiterfahren - wieder einrichten Natürlich nicht optimal. Aber Schritt für Schritt (sagen meine Finanzen)! Der Luxus einer passenden und dadurch sicher viel teureren Radhose kommt nach dem Satteleinfahren (denn am Rollentrainer muß ich sie nicht so oft justieren ). Mann muß einfach Prioritäten setzen. (nur zur Info: die Jogginghose hatte ich grad an - zum einrichten/testen werf ich mich nicht extra in die Radklamotten - mit der fahr ich normalerweise natürlich nicht am Rad ) 2. penible Hygiene: Wenn du stundenlang im Sattel sitzt und dein Hintern noch keine jahrelange Erfahrung damit hat, dann wandern ziemlich leicht Bakterien durch die Haut.
Lösung: Zieh dir 'ne Kunstfasterunterhose drunter, und gibt die nach jeder dritten Tour in die Kochwäsche ohne Weichspüler, ganz egal was das die Waschanleitung sagt. Auf gar keinen Fall Baumwolle, darin fühlen sich Bakterien so richtig wohl. Echt jetzt? DAS absolute No-Go, das JEDER Polsterradhose fahrende Radfahrer unermüdlich predigt? Eine Unterhose UNTER der Polsterradhose? Er hat Jehova gesagt! Wow. Das muß ich erst mal verdauen Spaß beiseite. Das stell ich mir ja wirklich unangenehm vor. Lieber 2 Radunterhosen und die abwechselnd tragen/waschen - die trocknen ja eh in Rekordzeit mit den synthetischen Polstern. Für den Rollentrainer hab ich jetzt 1 polsterlose Radhose (wegen schwitzen und keine Nähte an problematischen Stellen) um meinen Hintern und dadurch auch den Sattel mehr "aneinander zu gewöhnen" oder zu peinigen, wie mans sieht . Da muß ich auch nicht so lange am Stück fahren und kann Hintern wie Sattel immer wieder durchatmen lassen 3. Sattel: Wenn der Sattel nicht passt oder falsch eingestellt ist, drückst du dir wichtige Blutgefäße und Nerven ab, und dir schlafen gewisse männliche Bestandteile ein. Sattelbreite, Länge und Form muss stimmen. Es dauert aber TROTZDEM ein paar Jahre, bis du genügend Sitzfleisch hast, um jeden Tag längere Strecken (also 100km) wirklich angenehm fahren zu können. Diese "paar Jahre" klingen recht ermutigend Egal. Macht ja trotz allem Spaß! Und irgendwann - in vielen, vielen Jahren - wirds dann auch mal passen - freu mich schon richtig drauf Deine Federsattelstütze kannst du wieder ausbauen, die hilft praktisch nicht gegen Sitzprobleme, sondern hilft eher Leuten, die sehr aufrecht fahren und deshalb aufgrund der Stöße Schwierigkeiten mit Nacken, Schulter und Rücken haben. Bei deinen Strecken und der Sitzhaltung federst du das über die gespannte Muskulatur weg. Ist zur Zeit eh ausgebaut, weil ich den Brooks "starr" einfahren möchte. Ein Tipp von jemanden, der für mich durchaus Sinn macht. Das sie nicht gegen Sitzprobleme hilft, ist mir schon klar. AAABER - wenn dann mal die Sitzposition (und natürlich der Sattel) passt (kurzfristig hatte ich das ja schon - weiß also wie es sich auf Dauer anfühlen könnte, dann ist sie ein unglaublicher Komfortgewinn, vorallem im Gelände! Wie auch meine 100mm Federgabel. Und ich fahre wirklich sehr, sehr viel Gelände. Wohne hier am Land in Ö sehr bergig (woher sonst kommen die 70.000hm dieses Jahr? ) LG Erik (deine Späße hatte ich früher auch alle -- fand Posterhosen doof, hatte Sitzprobleme, wollte unbedingt in Jeans fahren, etc.) Das macht mir Hoffnung
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#1561511 - 20.11.24 18:11
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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Es kann durch Unwissenheit/fehlende Erfahrung (oder auch durch jahrzehnte lange Fehlstellungen beim "Büro-sitzen") passieren, sich eine vermeintlich bequeme Position anzueignen (den Körper darauf hinzugewöhnen), die aber ergonomisch komplett falsch ist. Soll heißen, ich quäle meinen Körper eigentlich unwissend auf Dauer und hab im schlimmsten Fall dadurch unangenehme Spät-Folgeerscheinungen. Ehrlich gesagt glaube ich nicht daran, dass diese Befürchtung bei 'normalen' Tätigkeiten berechtigt ist. GGf. gibt es beim Leistungssport solche Konstellationen, denn dort versucht man mit allen Miteln die maximal mögliche Leistung aus sich rauszuholen und kann daher zwangsläufig nicht so viel Rücksicht auf die Belange des eigenen Körpers nehmen. Man muss da auch manchmal 'Zwangshaltungen' einnehmen. Die These, dass eine als bequem empfundene Sitzhaltung schädlicher ist als 'korrektes' Sitzen ist meines Wissens inzwischen nicht mehr allgemein akzeptiert, wenn nicht sogar wiederlegt. Je mehr großartige Tipps, Anregungen, wie auch Erfahrungen und Denkanstöße ich hier von vielen Langzeit-Radlern mitgeteilt bekomme, desto mehr "verschwindet" auch die Angst
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#1561512 - 20.11.24 18:17
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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Ist die Idee dahinter, dass der Schweiss durch das Leder durchwandern kann und nicht wie beim Kunststoffsattel abgeblockt wird? Macht das einen so grossen Unterschied? Eingeoeltes Leder sollte doch gerade keine Feuchtigkeit aufnehmen ... Meine praktische Erfahrung sagt jedenfalls, dass der Hintern auf einem Kunstfasersattel feuchter wird. Sogar bei mir und ich schwitze wirklich wenig. Woran das im Einzelnen liegt kann ich gar nicht richtig sagen. GGf. auch daran, dass Leder sich eigentlich immer kühl anfühlt (weswegen manche Menschen keine Ledersofas mögen, denen fehlt der Kuschelfaktor...) Und für mich fühlt sich der Ledersattel einfach irgendwie natürlicher an (Naturprodukt eben). Genau deshalb MUSS ich halt anfangs eine Zeit lang leiden, weil er sich ja an mich anpasst (HOFFENTLICH BALD ) Zumindest red ich mir das mal so ein Nur im Winter... Aber da ist ja für uns Radfahrer alles ein bissl anders
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#1561513 - 20.11.24 18:23
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Ich schließe mich Erik und Martina dahin an, dass ich, bevor ich etwas verändere, ersteinmal in erster Linie viel fahren würde. Und dabei auch einmal, bzw häufiger, mehrere Stunden am Stück im Sattel zu sitzen. Am besten auf verschiedenen Untergründen, mit verschiedenen Geschwindigkeiten und auch Steigungsprofilen. Am schwersten bezüglich der Sitzposition sind, zumindest für mich, lange Fahrten im Flachen und sehr lange gleichmäßige Anstiege (also sowas wo man 5-6 Stunden gemächlich bergauf treppelt). Nach einigen solcher Fahrten offenbart sich meist von selbst was passt (anfangs leichte Schmerzen, die nach der xten Fahrt verschwinden, versus unerträgliche Schmerzen, die sich noch nach oben steigern). Ich selbst habe zb schon Blut gepinkelt, bevor ich festgestellt habe, dass ich bei einer gestreckten Sitzposition einen extrem nach unten geneigten Sattel benötige. Um das wiederum bequem zu finden, sind gut trainierte Bauchmuskeln nötig, ein Problem, dass sich einfach beheben lässt, wenn es einmal entdeckt wurde. Das ist aber leider dermaßen individuell, dass ich persönlich glaube, dass sich so etwas wirklich zufriedenstellend nur im Selbstversuch mit vielleicht unterstützendem Rat eines Menschen, der einen gut kennt, zu lösen ist. Ich habe übrigens auf jedem Rad eine andere Sitzposition und finde auch nicht überall den selben Sattel gut. Falls Du ein Rad mit wirklich langem Oberrohr testen möchtest, empfehle ich den Kauf eines amerikanischen MTBs aus den 80 gern oder 90gern (meine bevorzugten Reiserâder für rustkale Untergründe). Sie werden, zumindest hier auf nahezu jeder ländlichen Fahrradbörse für Preise zwischen 30 und 80 € angeboten. Der Versuch ginge also mäßig ins Geld und als Alltagsvelo ist das dann in jedem Fall (nachdem Licht, Bleche und Gepäckträger angebracht wurden) in jedem Fall brauchbar. Nur so als Idee. Ich selbst bin ja nur etwas über 1,70 groß mit einer 82 er Schrittlänge und passe auf fast alle Räder. Zum Reisen bevorzuge ich Räder, die eigentlich zu groß sind. Das ist gemütlicher. Aber auch das ist nicht für alle gleich. Übrigens habe ich meinen ersten Brooks ganz unbedarft mit Jeans und auf osteuropäischen Holperpisten eingefahren (bin auch nicht so superschwer). Das gab anfangs blaue Flecken an den unmöglichsten Stellen und danach einen 20 Jahre lang bequemen Sattel. Aber: Das funktioniert auch nicht bei jedem. Mittlerweile sind mir Ledersättel jedoch zu schwer und zu pflegeintensiv und ich bevorzuge andere Materialien.
Gruß
Nat
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#1561514 - 20.11.24 18:24
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: KaivK]
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Wobei ich mit Radhose auch keine Probleme mit dem Brooks C17 hatte, wie auch mit dem B17. Aber der C17 war sofort bequem der B17 hat einige 100 bis 1000km gebraucht.
Der C17 wäre mein nächster Versuch, wenn ich mit dem B17 wirklich gar nicht klar kommen sollte - was sich im Moment aber glücklicherweise nicht so anfühlt.
[zitat=KaivK]Gegen wunden hintern hilft bei mir auch die Verwendung von Feuchttüchern am Abend und Mirfulan.
Wegen der Sitzposition könnte ein Foto von einer Seitenansicht helfen, da kann man Probleme mit der Sitzhaltung sehen. Vielleicht hat hier jemand bei Dir in der Nähe auch einen langen Vorbau rumliegen, den man mal testweise verbauen kann. Werde ich auf jeden Fall noch nachliefern, danke! Einen langen Vorbau hab ich ja schon drauf: 130mm! Noch länger wäre dann wirklich viel zu teuer (weil anscheinend zu wenig Nachfrage und dadurch Sonderanfertigungen) und dann irgendwann auch nicht mehr fahrbar, denk ich.
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#1561516 - 20.11.24 18:29
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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Das Leder nimmt in Grenzen Feuchtigkeit auf und gibt sie später wieder ab. Ich schwitze stark, man sieht das bei Sätteln die ich auf Langstrecke fahre > 80 km kam Tag und das fast jeden Tag auf Reisen sehr deutlich am Zustand der Sättel. Bei mir auch -- ich habe auch die naturfarbenen Brooks im Einsatz, die dann dunkel werden. Es gibt Sport-Kunstfaserunterhosen, die keine Nähte da haben, wo sie scheuern könnten. Das machts für mich auf Radreisen einfacher. Ich nehme einfach drei leichte Unterhosen mit, die im Wechsel benutzt und abends einmal durchgespült werden -- das ist einfacher, als die Hose täglich zu waschen. Fährst du nur mit diesen Sport-Kunstfaserunterhosen? Oder hast du die unter der Polsterhose an? Und könntest du so nett sein, einen Link zu deinem Modell zu posten? Suche schon länger nach Radreise-erprobten Unterhosen. Mein Horror war mal ein Bad im Meer, ohne dass ich hinterher die Möglichkeit hatte, mich mit Süßwasser abzuspülen. Das Sitzen im Salz führte zu, ähm, Beschwerden, die ich nie wieder haben möchte LG Erik Allein die Vorstellung
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#1561517 - 20.11.24 18:34
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Netsrac]
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Jetzt frage ich mich, ob es Sinn macht, diesen Prozess nochmal zu wiederholen? Wie gesagt, durch mein Leichtgewicht dauert der Einfahrprozess bei mir sicherlich viel länger als bei "Schwergewichten". Ich möchte den Sattel aber nicht "überstrapazieren, geschweige denn schwächen oder gar ruinieren (solls ja alles schon gegeben haben). Hallo Chris, nein, das macht keinen Sinn. Er wird durch zuviel Fett bzw. zu oft fetten wahrscheinlich schneller weich - aber auch schneller ZU weich und damit ausgeleiert und zwingt Dich zum häufigen Nachspannen, wodurch die Decke dann schneller am Ende ist. Auf der Rolle einfahren klingt nach einem guten Plan - ansonsten ist eine gepolsterte Hose sicher sinnvoll und vor allem nicht dauerhaft nass werden lassen (also, den Sattel...). Falls er (also der Sattel) mal nass wird - unbedingt erst vollständig trocknen lassen, dann neu einfetten. Viel Spaß damit (ich fahre auch gerade einen Flyer ein...), Carsten Danke für die guten Tipps! Mein Plan (oder Wunsch) ist aber schon der, daß ich den Sattel, nachdem er gut eingefahren ist, auch ohne Polsterhose fahren kann. Hab ich schon von einigen gehört, daß es bei ihnen so geklappt hat.
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#1561519 - 20.11.24 18:52
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: irg]
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Hallo!
Ich kenne einen Physiotherapeuten, der viel Rad fährt. Und der kannte wenigstens früher einmal einen Kollegen, der sich in der Biomechanik des Radfahrens gut auskannte. Ich kann also fragen, wenn du willst. Was so eine Beratung kostet? Ich weiß nicht. Es hängt auch von deinem Bedarf ab. Um die 100€ könnten es schon sein.
Soll ich fragen? Der mir bekannte Physiotherapeut ist gar nicht so weit weg von dir, der andere weiß ich nicht. Und du solltest mit deinem Rad aufkreuzen, wenn die Beratung Sinn macht. JAAAA! Bitte, unbedingt! Sehr nett von dir Denn wie sagen wir Österreicher so schön? Hüfts nix, schodts nix. Übersetzung für unsere lieben Nachbarn: Hilft es nicht, dann schadet es auch nicht. Mir hat einmal wegen meiner Knieschmerzen ein Physiotherapeut in Graz sehr geholfen. Garantie gibt es natürlich keine.
Lg! georg Die gibt es nirgendwo.
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#1561521 - 20.11.24 19:07
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Netsrac]
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zwingt Dich zum häufigen Nachspannen Dieses Argument lese ich hier öfter. Ich habe den Eindruck, dass das Nachspannen (nach dem Motto: "weil ichs kann") oft übertrieben wird. In jüngeren Jahren hab ich mir damit schon 2 Sättel durch Ausreißen der Nieten an der Sattelnase ruiniert. Es gibt keinen Zwang, einen Sattel ohne Not nachzuspannen - schon garnicht nach dem Fetten. Man merkt schon, wenns so weit ist, z.B. wenn er unbequem durchhängt oder gar schon auf dem Gestell aufdotzt.
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Geändert von schorsch-adel (20.11.24 19:13) |
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#1561523 - 20.11.24 19:14
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: natash]
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Ich schließe mich Erik und Martina dahin an, dass ich, bevor ich etwas verändere, ersteinmal in erster Linie viel fahren würde. Und dabei auch einmal, bzw häufiger, mehrere Stunden am Stück im Sattel zu sitzen. Am besten auf verschiedenen Untergründen, mit verschiedenen Geschwindigkeiten und auch Steigungsprofilen. Am schwersten bezüglich der Sitzposition sind, zumindest für mich, lange Fahrten im Flachen und sehr lange gleichmäßige Anstiege (also sowas wo man 5-6 Stunden gemächlich bergauf treppelt). Nach einigen solcher Fahrten offenbart sich meist von selbst was passt (anfangs leichte Schmerzen, die nach der xten Fahrt verschwinden, versus unerträgliche Schmerzen, die sich noch nach oben steigern). Ich selbst habe zb schon Blut gepinkelt, bevor ich festgestellt habe, dass ich bei einer gestreckten Sitzposition einen extrem nach unten geneigten Sattel benötige. Um das wiederum bequem zu finden, sind gut trainierte Bauchmuskeln nötig, ein Problem, dass sich einfach beheben lässt, wenn es einmal entdeckt wurde. Das ist aber leider dermaßen individuell, dass ich persönlich glaube, dass sich so etwas wirklich zufriedenstellend nur im Selbstversuch mit vielleicht unterstützendem Rat eines Menschen, der einen gut kennt, zu lösen ist. Ich habe übrigens auf jedem Rad eine andere Sitzposition und finde auch nicht überall den selben Sattel gut. Und genau solche wertvollen Erfahrungen von Erfahrenen (schön, nicht? ), helfen mir enorm weiter! Danke. Falls Du ein Rad mit wirklich langem Oberrohr testen möchtest, empfehle ich den Kauf eines amerikanischen MTBs aus den 80 gern oder 90gern (meine bevorzugten Reiserâder für rustkale Untergründe). Sie werden, zumindest hier auf nahezu jeder ländlichen Fahrradbörse für Preise zwischen 30 und 80 € angeboten. Der Versuch ginge also mäßig ins Geld und als Alltagsvelo ist das dann in jedem Fall (nachdem Licht, Bleche und Gepäckträger angebracht wurden) in jedem Fall brauchbar. Nur so als Idee. Eine super Idee! Die ich ja auch schon hatte - siehe mein 1997er Rockhopper im 1. Post. Nur ist mir der Rahmen leider einfach zu klein - wußte es damals halt noch nicht besser, daß die Rahmengröße allein eigentlich noch genau gar nix aussagt. Möchtest du mir da ein paar konkretere Modelle nennen? Wär sehr nett von dir! Unser österreichische Markt ist da halt leider soooooo viel kleiner als eurer. Mir läuft wirklich oft das Wasser in Mund zusammen, wenn ich mal in eure Kleinanzeigen schaue - das ist ja ein Gebraucht-Paradies! Ich selbst bin ja nur etwas über 1,70 groß mit einer 82 er Schrittlänge und passe auf fast alle Räder. Zum Reisen bevorzuge ich Räder, die eigentlich zu groß sind. Das ist gemütlicher. Aber auch das ist nicht für alle gleich. Übrigens habe ich meinen ersten Brooks ganz unbedarft mit Jeans und auf osteuropäischen Holperpisten eingefahren (bin auch nicht so superschwer). Das gab anfangs blaue Flecken an den unmöglichsten Stellen und danach einen 20 Jahre lang bequemen Sattel. Aber: Das funktioniert auch nicht bei jedem. Mittlerweile sind mir Ledersättel jedoch zu schwer und zu pflegeintensiv und ich bevorzuge andere Materialien.
Gruß
Nat Und welche anderen Materialien wären das? Interessiert mich einfach
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#1561524 - 20.11.24 19:16
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: schorsch-adel]
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zwingt Dich zum häufigen Nachspannen Dieses Argument lese ich hier öfter. Ich habe den Eindruck, dass das Nachspannen (nach dem Motto: "weil ichs kann") oft übertrieben wird. In jüngeren Jahren hab ich mir damit schon 2 Sättel durch Ausreißen der Nieten an der Sattelnase ruiniert. Es gibt keinen Zwang, einen Sattel ohne Not nachzuspannen - schon garnicht nach dem Fetten. Man merkt schon, wenns so weit ist, z.B. wenn er unbequem durchhängt oder gar schon auf dem Gestell aufdotzt. Wurde mir auch von fast ausschliesslich allen Seiten mitgeteilt: NUR NICHT nachspannen - außer du sitzt bereits am Gestell - und das merkst du!
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#1561525 - 20.11.24 19:25
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Ich wollte mich hier mal zwischendurch bei euch allen bedanken! Ihr seid einfach ein großartiger Haufen Radverrückter! Und genau hier gehöre ich hin Ich lese hier ja schon wirklich einige Zeit mit, und was soll ich sagen? Ich lerne täglich dazu und hab auch einiges zu lachen. Viele Infos sind einfach unbezahlbar, weil sie aus erster Hand kommen! Von denen, die es wissen müssen, weil sie es eben selbst erlebt oder gelernt haben. Sowas findest du in keinem Radladen Und dann hab ich mich getraut, diesen laaaangen Eingangs-Post zu schreiben in der Hoffnung, daß man mich nicht auslacht und wegjagt Ihr habt alle meine Erwartungen übertroffen! Danke.
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#1561527 - 20.11.24 20:26
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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es gibt xxx Modelle, Rockhopper, Stumpjumper, diverse Stevens und Cannondale - Modelle, Wheeler uswundsofort. Ich würde auch nicht online schauen, sondern im Frühjahr losziehen, wenn in zb Hintertupfenhausingen die Skizunft, der Wanderverein, die Narrenzunft, die Naturfreunde, der RSV "Schnelle Reifen" oder sonstwer einen Fahrradflohmarkt veranstaltet. Hier hats das mittlerweile sehr zahlreich. Da kannst Du Dir alles in Ruhe anschauen, damit herumfahren und Kaffe und Kuchen sowie hier in der Ecke Maultaschen, Flammkuchen und rote Wurst, Bier und Wein, gibt es meist noch dazu. Das kombiniert sich auch gut mit einem Radelausflug. Einfach ein zusätzliches Schloss für den Fall des Kaufs mit einpacken!
Zu den Sätteln, weil ich ähem schon mehrere eher unedle, ältere Velos besitze, bin ich da nicht so spendabel und nehme irgendein günstiges Modell aus Plastik. Nur muss das bei mir halt eine bestimmte Form haben, die ich mittlerweile gut erkenne. Nur ein edlerer Randonneur von mir hat einen Brooks Cambium (All-Weather) geschenkt bekommen. Den fand ich auf Anhieb bequem. Es gab hier mal ein Forumsmitglied, das hatte einen Lammfellüberzug auf dem Sattel und fuhr diesen sehr sehr viele km lang zur vollsten Zufriedenheit. Ein anderer bevorzugte ein Baumwollhandtuch über dem Sattel. Ich selbst schwitze eher spärlich, da ist das Material des Sitzmöbels vermutlich zweitrangig. Mein Gatte schwitzt stärker, aber auch der kann alles fahren. Was ich hingegen nicht so mag, sind zu dicke Polster bei Radhosen(die Löffler Hotbond geht bei mir zb nur auf sehr steinharten Sätteln)und hauteng müssen sie auch sein. Alles was weiter ist und Falten schlagen kann hatte bei längeren Fahrten sehr unerfreuliche Nebeneffekte, die ich nicht näher beschreiben möchte. Es soll aber Menschen geben, die das nicht juckt. Du musst es also für Dich selbst testen.
Gruß
Nat
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#1561532 - 21.11.24 05:24
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Ist bei mir so. Mit Polsterhosen bin ich nicht zurechtgekommen, die haben dort gerieben, wo das Polster angenäht wurde (hatte aber auch nie richtige Markenprodukte). Mit Brooks brauche ich keine Polster. Am zufriedensten bin ich jetzt mit Baumwoll-Unterhosen mit relativ langem Bein, die sich nicht von allein wieder hochkrempeln. Dann ist es fast egal, welche Hose drüber getragen wird.
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#1561534 - 21.11.24 07:51
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Einen langen Vorbau hab ich ja schon drauf: 130mm! Noch länger wäre dann wirklich viel zu teuer (weil anscheinend zu wenig Nachfrage und dadurch Sonderanfertigungen) und dann irgendwann auch nicht mehr fahrbar, denk ich. Das ist mir auch schon aufgefallen, dass man bei längeren Vorbauten immer weniger Auswahl hat. Bei den Polsterhosen: jeder hintern ist anders. Ich persönlich finde die Löffler-Hosen am angenehmsten, sind aber leider auch richtig teuer. Die Hose muss auch passen, wie der Sattel.
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#1561535 - 21.11.24 08:02
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: martinbp]
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Ist bei mir so. Mit Polsterhosen bin ich nicht zurechtgekommen, die haben dort gerieben, wo das Polster angenäht wurde (hatte aber auch nie richtige Markenprodukte). Das ist glaube ich weniger eine Frage von Markenprodukt oder nicht, sondern hat was mit der Form des Polsters zu tun. Das muss nämlich zum Hintern und zum Sattel passen. Ich hab einmal den Fehler gemacht, eine Hose zu kaufen, bei der das Polster deutlich schmäler war als der Sattel. Das hat auch gerieben.
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#1561537 - 21.11.24 08:07
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Moderator
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Ihr habt alle meine Erwartungen übertroffen!
Danke. Weiter bist Du noch nicht gekommen? Ich rate dir dazu, verschiedene Sitzpositionen auszuprobieren, bei denen Du feststellen kannst, wie viel Kraft Du auf die Pedale bringst. Der Velochecker ist dafür sehr gut prädestiniert. Kostete mich damals 40,- Euro gut angelegtes Geld. Patria Terra ..... mit der Zeit…… (Unsere Reiseräder)Du könntest auch ein Photo oder Video von dir posten, das deine Sitzposition zeigt. Alles andere ist doch Kaffeesatzleserei.
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#1561539 - 21.11.24 08:26
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: natash]
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es gibt xxx Modelle, Rockhopper, Stumpjumper, diverse Stevens und Cannondale - Modelle, Wheeler uswundsofort. Ich würde auch nicht online schauen, sondern im Frühjahr losziehen, wenn in zb Hintertupfenhausingen die Skizunft, der Wanderverein, die Narrenzunft, die Naturfreunde, der RSV "Schnelle Reifen" oder sonstwer einen Fahrradflohmarkt veranstaltet. Hier hats das mittlerweile sehr zahlreich. Da kannst Du Dir alles in Ruhe anschauen, damit herumfahren und Kaffe und Kuchen sowie hier in der Ecke Maultaschen, Flammkuchen und rote Wurst, Bier und Wein, gibt es meist noch dazu. Das kombiniert sich auch gut mit einem Radelausflug. Einfach ein zusätzliches Schloss für den Fall des Kaufs mit einpacken! Aber im Frühjahr möchte ich dann ja schon wieder unterwegs sein. Für einen Neu-Aufbau oder Umbau eignet sich doch der Winter hervorragend - in der Radler-Zeit sitze ich halt nicht so gern vorm Computer um Teile zu bestellen, usw... Ich hab nur das Gefühl, daß diese "Radlerszene" bei euch in D irgendwie "ausgeprägter" ist als bei uns. Forums-Treffen usw. Gibts da bei euch sowas z.B. in Süd-Bayern - also Nähe Grenze Österreich? Da würds schon Sinn machen mit dem Radl hinzufahren Zu den Sätteln, weil ich ähem schon mehrere eher unedle, ältere Velos besitze, bin ich da nicht so spendabel und nehme irgendein günstiges Modell aus Plastik. Nur muss das bei mir halt eine bestimmte Form haben, die ich mittlerweile gut erkenne. Nur ein edlerer Randonneur von mir hat einen Brooks Cambium (All-Weather) geschenkt bekommen. Den fand ich auf Anhieb bequem. Es gab hier mal ein Forumsmitglied, das hatte einen Lammfellüberzug auf dem Sattel und fuhr diesen sehr sehr viele km lang zur vollsten Zufriedenheit. Ein anderer bevorzugte ein Baumwollhandtuch über dem Sattel. Ich selbst schwitze eher spärlich, da ist das Material des Sitzmöbels vermutlich zweitrangig. Mein Gatte schwitzt stärker, aber auch der kann alles fahren. Was ich hingegen nicht so mag, sind zu dicke Polster bei Radhosen(die Löffler Hotbond geht bei mir zb nur auf sehr steinharten Sätteln)und hauteng müssen sie auch sein. Alles was weiter ist und Falten schlagen kann hatte bei längeren Fahrten sehr unerfreuliche Nebeneffekte, die ich nicht näher beschreiben möchte. Es soll aber Menschen geben, die das nicht juckt. Du musst es also für Dich selbst testen.
Gruß
Nat Wie so oft, ist das eben wirklich bei allen oft völlig unterschiedlich. Und genau diese vielen verschiedenen Erfahrungen/Vorlieben, usw. helfen mir dann auch sehr! Einfach entspannter an die Sache rangzugehen und wirklich auszuprobieren, testen und dann wieder ausprobieren und testen. Irgendwann machts dann mal hoffentlich wirklich "klick" Ist ja nicht so, daß ich nicht schon jetzt meinen Spaß hätte - den hab ich mehr als je an einem Hobby zuvor (zumindest fühlt sichs gerade so an) - eben auch weil es meine Selbst-Therapie ist, nach einer sehr langen, schwierigen Zeit. An meiner Ungeduld und meinem mir oft im Weg stehenden Perfektionismus muß ich halt weiter arbeiten - aber ich denke, das kommt mit der Erfahrung ganz von selbst
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#1561540 - 21.11.24 08:33
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: martinbp]
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Ist bei mir so. Mit Polsterhosen bin ich nicht zurechtgekommen, die haben dort gerieben, wo das Polster angenäht wurde (hatte aber auch nie richtige Markenprodukte). Mit Brooks brauche ich keine Polster. Am zufriedensten bin ich jetzt mit Baumwoll-Unterhosen mit relativ langem Bein, die sich nicht von allein wieder hochkrempeln. Dann ist es fast egal, welche Hose drüber getragen wird. Und genau das ist ja mein Wunsch-Ziel: den Brooks irgendwann ohne Polster fahren zu können Denn Polsterhosen sind für mich auf Radreisen echt umständlich. Ich bleibe oft (vorallem im Hochsommer) bei Bächen, Flüssen, Seen usw stehen und lege mich in kompletter Montour ins kühle Nass (bin danach, dank Funktionshosen untenrum eh wieder sehr schnell trocken). Mit Polsterhosen müsste ich mich immer davor und danach umziehen. Da geht für mich der ganze "Spontan-Charakter" verloren. Nervt einfach.
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#1561541 - 21.11.24 08:45
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: KaivK]
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[zitat=chrisrocks75] Einen langen Vorbau hab ich ja schon drauf: 130mm! Noch länger wäre dann wirklich viel zu teuer (weil anscheinend zu wenig Nachfrage und dadurch Sonderanfertigungen) und dann irgendwann auch nicht mehr fahrbar, denk ich. Das ist mir auch schon aufgefallen, dass man bei längeren Vorbauten immer weniger Auswahl hat. Was ja Geometrie-technisch auch Sinn macht. Irgendwann ist der Vorbau dann schon über der VR_Achse und dann ist es mit dem Lenken nicht mehr so geschmeidig Besser: anderer Rahmen. Das hab ich mittlerweile gelernt. Bei den Polsterhosen: jeder hintern ist anders. Ich persönlich finde die Löffler-Hosen am angenehmsten, sind aber leider auch richtig teuer. Die Hose muss auch passen, wie der Sattel. Auch das lerne ich gerade. Aber viele Lernprozesse sind einfach teuer. Und da muß ich immer abwägen - was macht für mich gerade jetzt oder eben auf Dauer Sinn? Manchmal bin ich sogar fast froh, daß ich zur Zeit so sehr aufs Geld schauen muß - sonst hätte ich wahrscheinlich gar keinen Platz mehr in meiner kleinen Wohnung mit 1000en Radteilen
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#1561542 - 21.11.24 08:48
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Martina]
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Ist bei mir so. Mit Polsterhosen bin ich nicht zurechtgekommen, die haben dort gerieben, wo das Polster angenäht wurde (hatte aber auch nie richtige Markenprodukte). Das ist glaube ich weniger eine Frage von Markenprodukt oder nicht, sondern hat was mit der Form des Polsters zu tun. Das muss nämlich zum Hintern und zum Sattel passen. Ich hab einmal den Fehler gemacht, eine Hose zu kaufen, bei der das Polster deutlich schmäler war als der Sattel. Das hat auch gerieben. Wie schon geschrieben - geht sehr ins Geld. Also werde ich weiterhin die Polsterhose immer wieder zurechtrichten, bis mir hoffentlich irgendwann zum richtigen Zeitpunkt die richtige Hose "zufliegt" oder - noch besser - ich meinen Brooks dann auch ohne fahren kann
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#1561543 - 21.11.24 08:54
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Juergen]
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Ihr habt alle meine Erwartungen übertroffen!
Danke. Weiter bist Du noch nicht gekommen? Was genau meinst du jetzt damit? Der Velochecker wäre natürlich sehr hilfreich - Problem ist nur, daß ich weit fahren müsste um einen in Anspruch nehmen zu können. Du könntest auch ein Photo oder Video von dir posten, das deine Sitzposition zeigt. Alles andere ist doch Kaffeesatzleserei. Da hast du natürlich recht! Und genau das werde ich auch demnächst machen!
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#1561544 - 21.11.24 09:01
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Der Velochecker wäre natürlich sehr hilfreich - Problem ist nur, daß ich weit fahren müsste um einen in Anspruch nehmen zu können. Ja und? Kaufst Du lieber Sattel und Vorbauten?
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#1561545 - 21.11.24 09:05
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Juergen]
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Der Velochecker wäre natürlich sehr hilfreich - Problem ist nur, daß ich weit fahren müsste um einen in Anspruch nehmen zu können. Ja und? Kaufst Du lieber Sattel und Vorbauten? Natürlich nicht. Mir bleibt aber nicht viel anderes übrig - denn der nächste Velochecker ist (nach meiner Recherche) ca. 300 km entfernt (in unserer von mir so gut wie möglich gemiedenen Hauptstadt ).
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#1561546 - 21.11.24 13:51
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Hallo Chris,
ich denke, du bist mit den Maßen deines 29er Rockhoppers mit 85 cm Sitzlänge genau richtig versorgt. Vergiss die angestrebte Länge von 93 cm nach Juliane Neuss, das ist viel zu lang. Ich habe ihr Buch auch intensiv durchgekaut und viel ausprobiert. Ich bin 180 cm groß mit Schrittlänge 86 cm barfuß und komme nach ihrer Formel auf 91 cm Sitzlänge. Die habe ich aber nur am Rennrad und Randonneur eingestellt. Am MTB und E-Bike (auch von Specialized) habe ich serienmäßig 83 und 84 cm, und das passt! Dein Rockhopper hat wie meine MTBs mit 654 mm bereits ein sehr langes virtuelles Oberohr, das ergibt mit 60 mm kurzem Vorbau und 68,5 Grad Steuerrohrwinkel eine „moderne“ Geometrie, die sich mit breitem Lenker im Gelände und besonders bergab sehr gut fahren lässt. Das ist etwas vollkommen anderes als die 90er-Jahre 26“-MTBs mit steilem Lenkwinkel, kurzem Radstand und sehr langem Vorbau. Ich bin beides gefahren und habe mein altes 26er nach vielen Jahren verkauft, das würde ich dir für deines auch empfehlen, denn es sieht wirklich viel zu klein für dich aus.
Dein 29er hat also meiner Meinung nach die richtige Größe und mit 85 cm auch die richtige Sitzlänge. Ich würde mich ans Feintuning machen. Beginnend mit 74,5 cm Sattelhöhe (84x0,886), die Sattelneigung so einstellen, dass du weder nach vorne noch nach hinten rutscht. Die Oberfläche deines Brooks sieht in der Seitenansicht nach oben gewölbt aus, ich vermute, du hast ihn zu eng geschnürt. Ich würde die Schnüre zum Einfahren ganz locker lassen oder ganz entfernen, dann wird sich durch das Einfahren der Sattel in der Mitte absenken. Wenn er dann mittig unten zu breit wird und an den Oberschenkeln reibt, kannst du ihn dann mit den Schnüren enger ziehen. Mit der Zeit ergibt sich dann in der Mitte eine Sitzmulde. Wenn du zu weit hinten sitzt, drücken deine Sitzbeinknochen hinten auf den Metallrahmen, ist die Nase zu hoch, drückt diese in die Weichteile. Es gilt also, mit der Zeit die Balance auf dem leicht durchhängenden Mittelbereich zu finden. Zu starkes Schnüren ist da kontraproduktiv. Ein B17 sollte eigentlich ohne Polsterhose fahrbar sein, das Einfahren würde ich sowieso ohne machen. Deine Polsterhose würde ich sofort entsorgen, die sollte einfach perfekt sitzen und auch das Polster da sein, wo es hingehört.
Letztendlich gilt es dann die richtige Lenkerhöhe und Neigung zu finden. Das musst du durch ausprobieren selbst herausfinden. Wenn du das Gefühl hast, mit Rundrücken zu fahren, solltest du darauf achten, dass du nicht mit ausgesteckten, sondern leicht gebeugten Armen fahren solltest, dann kannst du den Rücken mehr strecken und den Oberkörper mehr nach vorn neigen. Wenn alles stimmt, hast du genug Spielraum, um während langer Fahrten die Beckenneigung, die Position auf dem Sattel, die Rücken-und Armstreckung und die Handhaltung immer ein wenig zu variieren, das macht es dann erträglich.
Meiner Meinung nach musst du jetzt also gar kein Geld investieren oder gar ein neues Rad kaufen. Verkaufe lieber das zu kleine, damit wirst du nicht glücklich. Vom Erlös könntest du dir irgendwann eine bessere Gabel ü. Ä. leisten. Die Rahmen von Specialized sind es wert.
Gutes Gelingen.
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#1561547 - 21.11.24 14:11
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: JDV]
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.. ich möchte noch einmal zwischenfragen für den Fall, dass ich etwas überlesen habe: ist es ein normaler B17 Imperial? Ich bin auch lange B17 gefahren - um dann festzustellen, dass mir ein etwas schmalerer Sattel besser passt. Es gibt auch den Narrow Imperial, ich bin aber beim Gilles Berthoud Aspin gelandet. Seit einigen 1000 km ein Traum, auch ohne Polsterhose. Diesen Sattel gibt's auch mit Ausschnitt. Gruß Chris
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#1561551 - 21.11.24 15:21
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisli]
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hab hier nicht alles durchgelesen, aber falls der TE den B 17 noch nicht gekauft hat:
ich halte den für einen der unbequemsten Kernledersättel (meiner ist allerdings ohne Imperial-Aussparung). Weiß aber, daß das aufgrund der Verschiedenheit von Hintern eine allerhöchst subjektive Einschätzung ist.
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Geändert von schorsch-adel (21.11.24 15:21) |
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#1561553 - 21.11.24 15:26
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: schorsch-adel]
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hab hier nicht alles durchgelesen, aber falls der TE den B 17 noch nicht gekauft hat:
ich halte den für einen der unbequemsten Kernledersättel (meiner ist allerdings ohne Imperial-Aussparung). Weiß aber, daß das aufgrund der Verschiedenheit von Hintern eine allerhöchst subjektive Einschätzung ist. Für mich war der B 17 und ist nun die Imperial-Ausführung immer der beste Sattel. Aber genau das ist das Problem. Sattelempfehlungen kann man eigentlich gar nicht wirklich geben. Das ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Hier hilft nur Testen, um dann hoffentlich einen Treffer zu landen .
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1561554 - 21.11.24 16:17
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: JDV]
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Hergiss die angestrebte Länge von 93 cm nach Juliane Neuss, das ist viel zu lang. Wo steht das? Hab ich was überlesen? Hast Du das richtig gelesen?
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#1561555 - 21.11.24 17:26
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Juergen]
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Hergiss die angestrebte Länge von 93 cm nach Juliane Neuss, das ist viel zu lang. Wo steht das? Hab ich was überlesen? Hast Du das richtig gelesen? Das steht im initialen Beitrag unter dem zweiten Foto im fünften Absatz. Und ist meiner Meinung nach der Grund für die Verwirrtheit des TE. Sitzlänge bei Juliane Neuss bedeutet der Abstand hintere Sattelkante bis Mitte Lenkergriff. Außerdem habe ich „Vergiss“ und nicht „Hergiss“ geschrieben.
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Geändert von JDV (21.11.24 17:28) |
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#1561562 - 21.11.24 20:54
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: JDV]
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Sitzlänge bei Juliane Neuss bedeutet der Abstand hintere Sattelkante bis Mitte Lenkergriff. Mit der Definition der Sitzlänge habe ich auch meine Probleme Bei meinen vier Rädern (alle 559er) habe ich von Sattelspitze bis Mitte Lenkerklemmung 52-53 cm. Der Lenker ist bei mir (vom Boden gemessen, wieder bis Mitte Lenkerklemmung) etwa 2 cm höher als die Mitte des (leicht nach vorn geneigten) Sattels. Ich bin 183 cm groß und habe eine Schrittlänge von 84 cm. Die Sitzhaltung von Juliane Neuss ist mir zu überstreckt. Es ist zwar eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber was bei mir gar nicht gut ankam war deren Ansicht über die korrekte Sattelhöhe. Für mich gilt schon seit Jahrzehnten: Wenn man im unteren Totpunkt der Kurbel mit der Ferse und durchgestrecktem Bein auf dem Pedal szeht, dann passt es. Juliane Neuss steht afaik auf dem Standpunkt, der Fuß müsse auch im unteren Kurbel-Totpunkt noch nach unten gestreckt sein. Das ist eine sehr rennmäßige Haltung und führt bei mir binnen kürzester Zeit zu einer Disbalance zwischen dem Beinheber- und dem Wadenmuskel. Okay, ich fahre schon wegen meiner bislang fünf Bandscheibenvorfälle relativ aufrecht. Wenn ich das nicht tue, sondern mich weiter nach vorne neige, also je rennmäßiger die Position ist, desto mehr Probleme bekomme ich außerdem mit der Halswirbelsäule, weil die nach hinten überstreckt wird Da ist es mir schon regelrecht schwindelig geworden (hat mir auch der Orthopäde so bestätigt). Eine solche Haltung geht außerdem im Stadtverkehr schon aus Sicherheitsgründen gar nicht, weil ich dann auch nur die zwei, drei Meter vor dem Vorderrad sehe, wenn ich schmerzfrei bleiben will. Ähnlich schrieb ja auch der TE gleich eingangs dieses Fadens, er wolle nicht nur die paar Meter vor dem Vorderrad sehen... Das betrifft jetzt natürlich speziell mich, aber sonst kann ich überhaupt nicht schmerzfrei radeln... Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Geändert von Cruising (21.11.24 20:58) |
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#1561564 - 21.11.24 21:47
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Cruising]
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Ich vertrete hier nicht die von Juliane Neuß benutze Methode der Sitzlängenmessung über den Satz des Pythagoras, weil sie sie für alle Radtypen außer Rennräder und alle Lenkertypen anwenden möchte, ich aber deutliche Unterschiede je nach Radtyp für sinnvoll halte. Ich habe nur auf die Endpunkte, also Sattelhinterkante und Mitte Lenkergriff hingewiesen, damit hier keine Mißverständnisse bei anderen Bezugspunkten aufkommen. Diese Messpunkte sind aber bei ihr zwingend notwendig, weil ihre Berechnung auf der Rücken- und der Armlänge beruht und sich daraus die dritte Seite des Dreiecks ergibt. Sie sind aber auch sinnvoll, weil sie Sattellänge und Lenkerform mit einbezieht, Bei deinen Messpunkten wird das nicht berücksichtigt. Bei einem kürzeren Sattel wird dein Hintern immer noch mit der hinteren Sattelkante abschließen. Die Messung der Lenkerklemmung berücksichtigt überhaupt nicht die Position der Hände bei unterschiedlichen Lenkertypen. Da könnten dann auch 20 cm Unterschied zwischen Rennlenker-Bremsgriffhaltung und Traininsbügel entstehen, obwohl deine Meßpunkte gleichgeblieben sind. Bei der Berechnung der Sitzhöhe komme ich mit der Formel Innenbeinlänge x 0,886 als Basis ganz gut zurecht, addiere ich noch einen Zentimeter, lande ich ungefähr bei der von Juliane Neuss propagierten Position mit leicht abgesenkter Fußsptze. Das kann aber anfangs zu Achillessehnenproblemen führen. Es ist aber auch nicht so, dass alle Rennradfahrer so sitzen würden. Schau dir z. B. mal Aufnahmen von Peter Sagan an.
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#1561566 - 21.11.24 22:15
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: JDV]
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Genau, ich habe das Problem mit den Achillessehnen, das führte bis zu einer abgebrochenen Radtour aufgrund von einer entzündeten Achillessehne. Bei mir hat von der Sitzposition ca. 1,5cm weniger dagegen geholfen, zusätzlich zu einer Hüftdehnung und Dehnung der Beine, insbesondere auch Waden.
Ich müsste das aber mal Messen und mit den 0,886cm multiplizieren, um zu schauen, was für ein Einstellung ich zur Zeit fahre.
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#1561581 - 22.11.24 11:51
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: JDV]
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Danke, danke, danke! Es waren hier natürlich schon sehr viele hilfreiche Beiträge, keine Frage! ABER dieser hier von dir, bringt für mich so ziemlich ALLES auf den Punkt, was so in meinem Kopf rumgeschwirrt ist An dieser Stelle auch ein RIESIGES DANKESCHÖN an dieses phantastische Forum! So ausnahmslos freundliche Hilfestellungen mit Fachwissen/Erfahrung und der Umgang miteinander findet man nur sehr selten im Netz. Die radfahrer halt Hallo Chris,
ich denke, du bist mit den Maßen deines 29er Rockhoppers mit 85 cm Sitzlänge genau richtig versorgt. Vergiss die angestrebte Länge von 93 cm nach Juliane Neuss, das ist viel zu lang. Ich habe ihr Buch auch intensiv durchgekaut und viel ausprobiert. Ich bin 180 cm groß mit Schrittlänge 86 cm barfuß und komme nach ihrer Formel auf 91 cm Sitzlänge. Die habe ich aber nur am Rennrad und Randonneur eingestellt. Am MTB und E-Bike (auch von Specialized) habe ich serienmäßig 83 und 84 cm, und das passt! Dein Rockhopper hat wie meine MTBs mit 654 mm bereits ein sehr langes virtuelles Oberohr, das ergibt mit 60 mm kurzem Vorbau und 68,5 Grad Steuerrohrwinkel eine „moderne“ Geometrie, die sich mit breitem Lenker im Gelände und besonders bergab sehr gut fahren lässt. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr mich das erleichtert Also passt mir der Rahmen doch genau richtig. Das Gefühl hatte ich ja auch immer irgendwie. Nur diese 1000en verschiedenen Meinungen haben mich andauernd verwirrt! Mein größtes Problem dabei war von Anfang an, daß ich meine „richtige“ Position ja noch nicht kannte (>20 Jahre nicht Radgefahren) und von daher keine Ausgangsposition hatte. Jetzt hat sich noch dazu in den letzten 20 Jahren so unglaublich viel in der Radszene verändert (komplett andere Geometrien z.B.), daß ich als Perfektionist (ja, das kann immer wieder ein bissl mühsam sein) einfach komplett verwirrt und verloren war – was ist richtig, was falsch, usw. Dazu gleich ein paar kurze Fragen: Ich hab ja im Moment einen 130mm Vorbau (den längsten mit dem geringsten Winkel von +/- 6°, der bezahlbar war) montiert um zumindest (inklusive der Rückbiegung des Lenkers von 16°) auf die ca. 86cm Sitzlänge zu kommen (90cm bis zu den Innerbarends – und da erreiche ich auch den 90° Winkel von Oberkörper zu den Armen, der ja sehr wichtig sein soll). Der Lenker ist ca. 2-3cm über dem Sattel (hab ich wegen dem breiteren Brooks sicherheitshalber erhöht). Mein schon so oft geschildertes Problem: Ich würde einfach gern aufrechter (bequemer) sitzen – aber natürlich schmerzfrei. Doch sobald ich den Lenker spürbar höher setze, kommen nach anfänglicher Freude (juhuu, das fühlt sich ja gut an - und endlich sehe ich was!), dann irgendwann nach und nach vorallem die Nackenschmerzen (kombiniert mit einem allgemeinen Unwohlsein im oberen Rücken). Heute weiß ich, daß das den höher gedrückten Schultern geschuldet ist. Kann ich das „wegtrainieren“ – also mich so lange "quälen", bis sich der Körper daran gewöhnt hat? Oder ist das einfach nur Blödsinn, weil wenns weh tut, kanns ja irgendwie nicht gut sein? Oder bleibt mir einfach nichts anderes übrig, als mich durch noch viel mehr fahren an die gestrecktere Position (Lenker 0-max. 3cm über Sattel) zu „gewöhnen“? Eine Kleinigkeit am Rande: ich fahr eigentlich immer mit Schirmkappe (keine "Radlerkappe"). erstens wegen Sonnenschutz (ich mag keine Sonnenbrillen, wenns nicht unbedingt notwendig ist) und zweitens, weil ich sie einfach mag. Nachteil natürlich durch die gestreckte Sitzposition: ich seh halt nur weiter nach vorne, wenn ich den Kopf stark aufrichte - tja, alles nicht so einfach - Kappe ist allerdings ein Muss Das ist etwas vollkommen anderes als die 90er-Jahre 26“-MTBs mit steilem Lenkwinkel, kurzem Radstand und sehr langem Vorbau. Ich bin beides gefahren und habe mein altes 26er nach vielen Jahren verkauft, das würde ich dir für deines auch empfehlen, denn es sieht wirklich viel zu klein für dich aus. Das Gefühl hatte ich eben auch die ganze Zeit – dachte mir aber (natürlich wiedermal aus Unwissenheit), „die meisten sagen“, 48cm Rahmenhöhe wären voll in Ordnung – 50cm wären vielleicht noch ein wenig besser, "aber mit dem 48er bekommst du das auch hin" – mit ewig langem Vorbau, usw. Jetzt hätte ich aber schon sehr gern ein 26er 90er Stahl-MTB als Allzweck-(Reise)rad. Erstens weils mir einfach gefällt (Optik, Nostalgie und so) und ich durch die Erst-Aufbauten, soviele gute Teile dafür rumliegen habe (und ja, ich bastel sehr gerne ) Dazu eine kleine Bitte: welchen konkreten Rahmen könntest du/könntet ihr mir empfehlen? Und auf was genau muß ich noch achten? Längeres Sitzrohr (mind. 50cm), längeres OR (mind. 60cm, besser 61, 62), flacherer Lenkwinkel (um die 68°?), längere Kettenstreben (45cm+) – müsste eigentlich dann eh automatisch einen längeren Rasstand ergeben. Gibt es sowas in 26er 90er Stahl überhaupt? Dein 29er hat also meiner Meinung nach die richtige Größe und mit 85 cm auch die richtige Sitzlänge. Ich würde mich ans Feintuning machen. Beginnend mit 74,5 cm Sattelhöhe (84x0,886), die Sattelneigung so einstellen, dass du weder nach vorne noch nach hinten rutscht. Die Oberfläche deines Brooks sieht in der Seitenansicht nach oben gewölbt aus, ich vermute, du hast ihn zu eng geschnürt. Ich würde die Schnüre zum Einfahren ganz locker lassen oder ganz entfernen, dann wird sich durch das Einfahren der Sattel in der Mitte absenken. Wenn er dann mittig unten zu breit wird und an den Oberschenkeln reibt, kannst du ihn dann mit den Schnüren enger ziehen. Mit der Zeit ergibt sich dann in der Mitte eine Sitzmulde. Wenn du zu weit hinten sitzt, drücken deine Sitzbeinknochen hinten auf den Metallrahmen, ist die Nase zu hoch, drückt diese in die Weichteile. Es gilt also, mit der Zeit die Balance auf dem leicht durchhängenden Mittelbereich zu finden. Zu starkes Schnüren ist da kontraproduktiv. Ein B17 sollte eigentlich ohne Polsterhose fahrbar sein, das Einfahren würde ich sowieso ohne machen. Deine Polsterhose würde ich sofort entsorgen, die sollte einfach perfekt sitzen und auch das Polster da sein, wo es hingehört. Vorab: Das Foto war noch das alte Setup mit dem NARROW. Mit dem bin ich ja wie gesagt, mit Gelüberzug ca. 1000km gefahren – jetzt wo ich mir das Foto genauer anschaue, fällt mir auf, daß er schon ein wenig „eingefahren aussieht“ Aber ohne Überzug war der nie fahrbar für mich. Auch heute nicht. Da war der erste „Sitzkontakt“ mit dem breiteren B17 schon etwas ganz anderes. Aber auch hier meint ja Juliane, daß schmälere Sättel „immer“ besser sind, als breitere – eh klar, wenn man so gestreckt sitzen sollte. Juliane hin oder her – hab schon auch viel Sinnvolles von ihr „gelernt“. Aber vieles ist jetzt betrachtet doch sehr „radikal“ – und wirklich zu sehr auf Leistungs-Rennrad-Geometrie. Fahre jetzt gerade eine Sattelhöhe von 755mm. Das ist so die obere Grenze denk ich, bevor es unangenehm wird (Hüfte beginnt leicht zu "kippeln" und die Archillessehne meldet sich ganz leise). 761mm - die errechnete Höhe - war mir offenbar zu hoch. Nochmals zur Sicherheit: ich verwende immer die Schrittlänge INKL. Schuhe (Durchschnittsmass 2cm) für Berechnungen. Die Sattelneigung ist sogar ein klein wenig nach oben, damit ich nicht nach vorne rutsche – ist so ein Brooks-Ding, weil glatt und so, hab ich mir jedenfalls sagen lassen Aber das kann und werde ich ja die nächste Zeit sehr intensiv am Trainer testen. Und auch das mit den Schnüren ist ein sehr guter Input! Und ja, das war mein Plan: OHNE Polsterhose einfahren, damit ich ihn eben auch OHNE diese unbequemen Dinger (ich kann diese Windeln einfach nicht ausstehen) in weiterer Folge hoffentlich bequem über längere Zeit fahren kann. Zuhause am Trainer ist das natürlich einfacher, weil ich ja immer wieder Pausen machen kann, wie sie mir mein Hintern vorschreibt Letztendlich gilt es dann die richtige Lenkerhöhe und Neigung zu finden. Das musst du durch ausprobieren selbst herausfinden. Wenn du das Gefühl hast, mit Rundrücken zu fahren, solltest du darauf achten, dass du nicht mit ausgesteckten, sondern leicht gebeugten Armen fahren solltest, dann kannst du den Rücken mehr strecken und den Oberkörper mehr nach vorn neigen. Wenn alles stimmt, hast du genug Spielraum, um während langer Fahrten die Beckenneigung, die Position auf dem Sattel, die Rücken-und Armstreckung und die Handhaltung immer ein wenig zu variieren, das macht es dann erträglich. Und hier liegen genau die bereits darüber beschriebenen Probleme. Wie lange macht es Sinn eine zu Anfangs noch „schmerzvolle“ Position zu testen/fahren, nur um aufrechter zu sitzen? Stichwort: Gewöhnung? Zum Rundrücken: sobald ich mich selbst dabei „erwische“ einen Rundrücken zu bilden, versuche ich immer mit einem leichten Hohlkreuz entgegenzuwirken – dadurch neigt sich natürlich das Becken automatisch nach vorn und ich hab Druck auf dem Damm. Wenn ich aber den Sattel gerade so weit nach vorne neige, um keinen Druck mehr zu haben, passt irgendwie insgesamt gar nix mehr. Ein Teufelskreislauf! Meiner Meinung nach musst du jetzt also gar kein Geld investieren oder gar ein neues Rad kaufen. Verkaufe lieber das zu kleine, damit wirst du nicht glücklich. Vom Erlös könntest du dir irgendwann eine bessere Gabel ü. Ä. leisten. Die Rahmen von Specialized sind es wert. Gutes Gelingen. Also nachdem ich jetzt endlich weiß, daß mir der Rahmen eigentlich gut passt, bitte ich noch um eine persönliche Einschätzung zum Thema Tourentauglichkeit: Für meine Zwecke gar nicht/mittelmässig/gut geeignet? Denn wenn gut geeignet, dann passts für mich mal fürs erste Dann wäre da nur noch die Optik des stark abfallenden ORs, die mir einfach nicht besonders gut gefällt – auch weil weniger Platz im Rahmendreieck. Aber es wäre mal eine gute Basis – mit einem klaren Ziel: Wenn finanziell wieder einfacher, möchte ich mir unbedingt einen wirklich passendes „Touren-MTB-Rahmen(-Set)“ besorgen und dann hoffentlich mein Traum-Reise-MTB aufbauen UFFF
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#1561582 - 22.11.24 11:55
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisli]
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.. ich möchte noch einmal zwischenfragen für den Fall, dass ich etwas überlesen habe: ist es ein normaler B17 Imperial? Ja, der Standard Imperial Ich bin auch lange B17 gefahren - um dann festzustellen, dass mir ein etwas schmalerer Sattel besser passt. Es gibt auch den Narrow Imperial, ich bin aber beim Gilles Berthoud Aspin gelandet. Seit einigen 1000 km ein Traum, auch ohne Polsterhose. Diesen Sattel gibt's auch mit Ausschnitt. Gruß Chris Den NARROW hab ich ja vorher gehabt. Hab ich schon was dazu geschrieben. Ist bei mir glaub ich umgekehrt - Narrow zu schmal - deshalb jetzt der Standard Der GB Aspin kommt auch auf meine "Wenn der B17 gar nicht mag"-Liste
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#1561583 - 22.11.24 12:02
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: schorsch-adel]
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hab hier nicht alles durchgelesen, aber falls der TE den B 17 noch nicht gekauft hat:
ich halte den für einen der unbequemsten Kernledersättel (meiner ist allerdings ohne Imperial-Aussparung). Weiß aber, daß das aufgrund der Verschiedenheit von Hintern eine allerhöchst subjektive Einschätzung ist. Genau das macht dieses Forum für mich aus: sooo viele verschiedene Erfahrungen, Tipps, Anregungen - wo ich mir das für mich passende rausholen kann. Und wenn "gefühlt" 8/10 mit dem Brooks (für mich nachvollziehbar!) zufrieden sind - und ich schon sooo viele verschiedenste Arten von Sätteln aerfolglos ausprobiert hab, dann geb ich dem eine Chance. Natürlich könnte es auch sein, daß gerade ich zu den 2/10 gehöre Ich hoffe es halt mal nicht.
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#1561584 - 22.11.24 12:14
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Juergen]
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Hergiss die angestrebte Länge von 93 cm nach Juliane Neuss, das ist viel zu lang. Wo steht das? Hab ich was überlesen? Hast Du das richtig gelesen? Also wenn mich mein Kumpel richtig gemessen hat: Armlänge 71cm Rückenlänge: 60cm ergibt das eine Sitzlänge von 93cm
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#1561585 - 22.11.24 12:24
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Juergen]
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Danke, hab ich schon ein paar mal ( ) gelesen - war einer der "hilfreicheren" Beiträge. Da schreibt "elflobert": Wenn man sich aber nun vorstellt, dass dieser 90°-Winkel konstant bleibt, hat man einen fixen Abstand zwischen Hüftgelenk und den Händen. D.h. man kann einen Bogen um das Hüftgelenk zeichnen und hat, je nach gewünschter Oberkörperneigung, die optimale Position des Lenkers.Das hiesse also für mich, wenn ich aufrechter sitzen wollen würde und dabei den 90° Winkel einhalten will, muß ich mit dem Lenker nicht nur weiter rauf, sondern gleichzeitig auch weiter nach vorne aufgrund des Lenkwinkels, oder? Wenn ja, wärs problematisch, weil ich ja dann einen noch längeren Vorbau bräuchte, was ja sehr schwierig ist, wie schon geschrieben.
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#1561592 - 22.11.24 15:23
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Also wenn mich mein Kumpel richtig gemessen hat: Armlänge 71cm Rückenlänge: 60cm ergibt das eine Sitzlänge von 93cm Vom Hinterende des Sattels gemessen, wenn ich mich richtig erinnere. lg! georg
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#1561593 - 22.11.24 15:40
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Danke, hab ich schon ein paar mal ( ) gelesen - war einer der "hilfreicheren" Beiträge. Da schreibt "elflobert": Wenn man sich aber nun vorstellt, dass dieser 90°-Winkel konstant bleibt, hat man einen fixen Abstand zwischen Hüftgelenk und den Händen. D.h. man kann einen Bogen um das Hüftgelenk zeichnen und hat, je nach gewünschter Oberkörperneigung, die optimale Position des Lenkers.Das hiesse also für mich, wenn ich aufrechter sitzen wollen würde und dabei den 90° Winkel einhalten will, muß ich mit dem Lenker nicht nur weiter rauf, sondern gleichzeitig auch weiter nach vorne aufgrund des Lenkwinkels, oder? Wenn ja, wärs problematisch, weil ich ja dann einen noch längeren Vorbau bräuchte, was ja sehr schwierig ist, wie schon geschrieben. Vorschlag: Denk nicht so viel und nicht so perfektionistisch. Damit verbaust du dir nur den Weg, deine persönliche Haltung zu finden. Auf diese kommt es an, nicht auf allgemeine Durchschnittswerte! Der Durchschnittswert oder die Durchschnittswerte geben einen guten Ausgangspunkt, von dem aus du dich an deine beste Haltung heran tasten kannst und musst. Niemand ist Durchschnitt, auch du nicht. Denke z.B. an deinen Zielkonflikt mit der Haltung: Zu weit gestreckt tut, wenn du länger radelst, weh, zu weit aufgerichtet bekommst du andere Schwierigkeiten. Dabei bist du eh schon weit, weil du weißt, das die aufrechte Haltung mit einer falschen Schulterhaltung das Problem erzeugt. Das lässt sich ändern, bevor du deinem Haltungsapparat ernsthaft etwas antust. Das kann jede/r Physio mit dir erarbeiten. (Hast du meine Nachricht übrigens gelesen? Das kleine Brieferl in der Kopfzeile?) Ein weiteres Beispiel: Heute bin ich mit meinem Alltagsrad gefahren. Das war früher mein Tourenrad fürs Grobe. Ich bin Touren mit vielen Stunden täglich damit gefahren. Das mit einer weit gestreckteren Haltung wie heute. Heute könnte ich, egal, was die Theorie sagt, damit nicht mehr stundenlang radeln, obwohl ich den Vorbau auf eine aufrechtere Haltung umgebaut habe. Mit einem höheren und ev. kürzeren Vorbau ginge es wieder gut. Dein Job jetzt besteht darin, dein eigenes Optimum zu finden. Dieses kann dir niemand mit der Glaskugel weissagen. Und auch du kannst es nur durch Probieren und Annähern finden. Eine wahrscheinlich oder möglicher weise bessere Position einstellen und eine Zeit lang (also länger) damit fahren. Wie fühlt sie sich an? Passt es schon? Gibt dir diese Einstellung eine Idee, wie du weiter verstellen willst? Wobei dazu zu sagen wäre, dass "die perfekte Haltung" ohnehin nie erreichbar ist. Irgendwelche Zielkonflikte hast du immer. Es geht um den besten Kompromiss. lg! georg
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#1561600 - 22.11.24 17:45
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Also wenn mich mein Kumpel richtig gemessen hat: Armlänge 71cm Rückenlänge: 60cm ergibt das eine Sitzlänge von 93cm Hier hat sich dein Kumpel wohl vermessen. Ich bin 2 cm größer als du, habe anscheinend normale Gliedmaßen (mit Größenrechnern verschiedener Radhersteller verglichen) und eine Armlänge von 64 cm, also 7 cm weniger als du. Das halte ich für unwahrscheinlich. Wie man die Armlänge misst, beschreibt Juliane Neuss in ihrem Buch auf Seite 78/79: Schlüsselbeinhöhe im Stand bis Faustmitte. Mit Schlüsselbeinhöhe ist die Kuhle mitten auf der Brust gemeint, wo sich die beiden Schlüsselbeinbögen treffen (bei mir 149 cm). Fausthöhe: Mit locker hängenden Armen z. b. einen Besenstil waagerecht halten und die Entfernung der Mitte zum Boden messen. Das geht auch ohne Kumpel. Meiner Meinung nach kannst du es dir aber auch immer noch viel einfacher machen: Lass‘ den Sattel mal testweise einen cm tiefer auf 74,5 und tausche den 130er Vorbau gegen einen 110er oder sogar 100er und fahre eine Weile damit mit nicht durchgestreckten Armen und vergiss‘ dabei Juliane Neuss.
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#1561606 - 23.11.24 07:34
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: chrisrocks75]
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Also wenn mich mein Kumpel richtig gemessen hat: Denk bitte daran, dass Juliane Neuß die Haltung einer Eisschnellläuferin als Ideal empfindet. Das heißt, dass Du keinen Druck auf die Hände ausübst, sondern diese locker auf den Griffen liegen hast. (so wie es Motorradfahrer machen) Wenn Du das schaffst und einen ordentlichen Sixpack mit dir rumträgst, dann hast Du ausreichend Körperspannung, um Julianes Vorgaben zu erfüllen. Wenn nicht, dann nützen dir auch die Idealmasze deines Fahrrades nicht viel. Schönes WE Jürgen ps: Im Umkreis von 300km bis Berlin gibt es mehrere Händler mit einem Velochecker.
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#1561611 - 23.11.24 08:51
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Juergen]
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Denk bitte daran, dass Juliane Neuß die Haltung einer Eisschnellläuferin als Ideal empfindet. Das heißt, dass Du keinen Druck auf die Hände ausübst, sondern diese locker auf den Griffen liegen hast. (so wie es Motorradfahrer machen)
Wenn Du das schaffst und einen ordentlichen Sixpack mit dir rumträgst, dann hast Du ausreichend Körperspannung, um Julianes Vorgaben zu erfüllen. Wenn nicht, dann nützen dir auch die Idealmasze deines Fahrrades nicht viel. Hi Jürgen, das ist genau das, was ich mit meinem Beitrag weiter oben zum Ausdruck bringen wollte, nur hast du es griffiger formuliert Eine solche Haltung, verbunden mit den abgesenkten Fußspitzen im unteren Kurbel-Totpunkt, halte ich für "Normalradler" für völlig untauglich, wenn nicht gar gesundheitsschädlich. Ich bin bis jetzt nahezu 400.000 km auf diesem Planeten rumgeradelt, aber mit der Juliane-Neuss-Haltung wären es keine 1000 geworden... Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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#1561612 - 23.11.24 10:59
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Cruising]
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Velochecker, Bikefitting oder die ansonsten hochverehrte Juliane Neuß: was sollen diese ganzen Geometrie-Normierungsversuche ? Gaukeln uns nur einen vermeintlichen One-Best-Way vor, den es nie geben wird. Jeder Körper und jede bevorzuge Haltung ist anders. Der eigene Körper ist der beste Velochecker: Losfahren, 5er Inbus, Zollstock und ggf. weiteres Verstellwerkzeug eingepackt und unterwegs einstellen. Erfordert halt die Bereitschaft, genau hinzuspüren, wo's drückt oder die Maße nicht passen. Dann minimale Änderungen vornehmen und rumschrauben bis alles passt. Danach wird man mit etwas Glück mit einem gewaltigen Aha-Erlebnis belohnt.
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#1561633 - 23.11.24 20:36
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: Cruising]
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Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es in früheren Zeiten mehrere Forumsmitglieder gab, die recht offensiv die These vertraten, dass man nicht Rad fahren kann, ohne mindestens zweimal wöchentlich ein Oberkörpertraining im Fitnesstudio durchzuführen.
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#1561634 - 23.11.24 21:13
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: irg]
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Vorschlag: Denk nicht so viel und nicht so perfektionistisch. Damit verbaust du dir nur den Weg, deine persönliche Haltung zu finden. Ich habe den Chris mittlerweile auch unter "will eigentlich nicht fahren, sondern lieber herumoptimieren" einsortiert Bis auf Furunkel im Hintern hat er keine Probleme, wegen denen man überhaupt nachdenken müsste, und die haben nix mit der Sitzhaltung zu tun. Falls die Frage nach den Unterhosen noch aktuell ist: Einfach mal bei Amazon nach "sport boxershorts herren kunstfaser" suchen und die aussortieren, die Baumwollanteil haben. Ich bin mit dem Puma-Modell aus Recyclingmaterial mit 88% Polyester, 12% Elasthan sehr zufrieden. LG Erik
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#1561636 - 23.11.24 21:27
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: JDV]
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Bei der Berechnung der Sitzhöhe komme ich mit der Formel Innenbeinlänge x 0,886 als Basis ganz gut zurecht, addiere ich noch einen Zentimeter, lande ich ungefähr bei der von Juliane Neuss propagierten Position mit leicht abgesenkter Fußsptze. Hier nimmt man aber die Innenbeinlänge ohne Schuhe, richtig? Könnte es sein, daß in diese 0,886 (i kenns mit 0,885 - wird sicher einen riesen Unterschied machen die "durchschnittliche Schuhsohlen-Höhe" miteinberechnet wird? Denn Juliane meint ja, daß die Innenbeinlänge IMMER MIT Schuhen zu verwenden ist.
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#1561637 - 23.11.24 21:28
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: irg]
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Also wenn mich mein Kumpel richtig gemessen hat: Armlänge 71cm Rückenlänge: 60cm ergibt das eine Sitzlänge von 93cm Vom Hinterende des Sattels gemessen, wenn ich mich richtig erinnere. lg! georg Genau.
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#1561639 - 23.11.24 21:47
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: irg]
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Danke, hab ich schon ein paar mal ( ) gelesen - war einer der "hilfreicheren" Beiträge. Da schreibt "elflobert": Wenn man sich aber nun vorstellt, dass dieser 90°-Winkel konstant bleibt, hat man einen fixen Abstand zwischen Hüftgelenk und den Händen. D.h. man kann einen Bogen um das Hüftgelenk zeichnen und hat, je nach gewünschter Oberkörperneigung, die optimale Position des Lenkers.Das hiesse also für mich, wenn ich aufrechter sitzen wollen würde und dabei den 90° Winkel einhalten will, muß ich mit dem Lenker nicht nur weiter rauf, sondern gleichzeitig auch weiter nach vorne aufgrund des Lenkwinkels, oder? Wenn ja, wärs problematisch, weil ich ja dann einen noch längeren Vorbau bräuchte, was ja sehr schwierig ist, wie schon geschrieben. Vorschlag: Denk nicht so viel und nicht so perfektionistisch. Damit verbaust du dir nur den Weg, deine persönliche Haltung zu finden. Auf diese kommt es an, nicht auf allgemeine Durchschnittswerte! Der Durchschnittswert oder die Durchschnittswerte geben einen guten Ausgangspunkt, von dem aus du dich an deine beste Haltung heran tasten kannst und musst. Niemand ist Durchschnitt, auch du nicht. Denke z.B. an deinen Zielkonflikt mit der Haltung: Zu weit gestreckt tut, wenn du länger radelst, weh, zu weit aufgerichtet bekommst du andere Schwierigkeiten. Dabei bist du eh schon weit, weil du weißt, das die aufrechte Haltung mit einer falschen Schulterhaltung das Problem erzeugt. Das lässt sich ändern, bevor du deinem Haltungsapparat ernsthaft etwas antust. Das kann jede/r Physio mit dir erarbeiten. (Hast du meine Nachricht übrigens gelesen? Das kleine Brieferl in der Kopfzeile?) Vielleicht hab ich mich da falsch ausgedrückt. Die gestrecktere Haltung schmerzt grundsätzlich nicht - auch nicht auf längeren Touren - sie ist einfach nicht bequem und ich seh einfach nur den Boden vor mir . Will ich mehr sehn, muß ich den Kopf heben - und das ergibt auf Dauer natürlich Nackenschmerzen. Aufs Brieferl hab ich dir schon geantwortet Ein weiteres Beispiel: Heute bin ich mit meinem Alltagsrad gefahren. Das war früher mein Tourenrad fürs Grobe. Ich bin Touren mit vielen Stunden täglich damit gefahren. Das mit einer weit gestreckteren Haltung wie heute. Heute könnte ich, egal, was die Theorie sagt, damit nicht mehr stundenlang radeln, obwohl ich den Vorbau auf eine aufrechtere Haltung umgebaut habe. Mit einem höheren und ev. kürzeren Vorbau ginge es wieder gut.
Dein Job jetzt besteht darin, dein eigenes Optimum zu finden. Dieses kann dir niemand mit der Glaskugel weissagen. Und auch du kannst es nur durch Probieren und Annähern finden. Eine wahrscheinlich oder möglicher weise bessere Position einstellen und eine Zeit lang (also länger) damit fahren. Wie fühlt sie sich an? Passt es schon? Gibt dir diese Einstellung eine Idee, wie du weiter verstellen willst? Wobei dazu zu sagen wäre, dass "die perfekte Haltung" ohnehin nie erreichbar ist. Irgendwelche Zielkonflikte hast du immer. Es geht um den besten Kompromiss.
lg! georg Ich glaube, die hier oft genannte Vielfallt der verschiedensten Sitzpositionen hilft mir langsam dabei, zu "akzeptieren", daß es DIESE EINE optimale Sitzposition einfach nicht gibt - schade, hätte es mir erleichtert Also weitertesten, weitertesten, weitertesten - das was ich ja schon seit Monaten mache und langsam schon bissl genervt bin vom 100sten Mal "Sattel rauf, Sattel runter, Sattel vor, Sattel zurück, Sattel nach hinten neigen, Sattel nach vorne neigen, Vorbau rauf, Vorbau runter, Vorbau länger, Vorbau kürzer, anderer Lenker, und vorallem die daraus möglichen Kombinationen
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#1561642 - 24.11.24 00:07
Re: Mein Reiserad - eine unendliche Geschichte?
[Re: buche]
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Vorschlag: Denk nicht so viel und nicht so perfektionistisch. Damit verbaust du dir nur den Weg, deine persönliche Haltung zu finden. Ich habe den Chris mittlerweile auch unter "will eigentlich nicht fahren, sondern lieber herumoptimieren" einsortiert Jou. Damit paßt der Inhalt des Fadens und Vorgehens auch zur Überschrift.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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