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#1563462 - 03.01.25 15:05 Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
Gravelbiker_Berlin
Mitglied
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Beiträge: 707
Es schneeregnet draußen. Zeit, sich in den Sommer wegzuträumen. Ich habe die vergangenen Jahre Gravelbike-Touren in Ostdeutschland gemacht, mit fast keinem Gepäck und ohne Hotelvorbuchung. Das würde ich gern weiter so machen, jetzt aber doch mal einen kleinen Schritt in Richtung mehr Bike Packing gehen. Aber nur einen kleinen Schritt, also kaum mehr Gepäck als bisher. Da springt mir das Nordisk Lofoten 1 ULW ins Auge, kein anderes Zelt hat wohl so wenig Gewicht und so wenig Packmaß (außer tarp).
Sieht aber auf den ersten Blick nicht so aus, dass es in Berlin einen Laden gibt, wo man sich das aufgebaut mal angucken kann, ich müßte es wahrscheinlich auf gut Glück im Internet bestellen.

Ich will weiterhin in Hotels übernachten. Also das Nordisk würde nur im Ausnahmefall zum Einsatz kommen. (in Verbindung mit Ultraleicht-Matte (Therm Arrest ?) und Ultraleicht-Sommer-Daunenschlafsack). Die Ausnahmefälle wären: A) Ich finde kein Hotel vor dem Dunkelwerden oder (wie schon mal passiert) nur noch eines für 150 Euro das Einzelzimmer plus noch mal 40 Euro für Essen/Trinken. B) Es ist mal wieder so ein Hitzesommer, so dass ich in einer stickigen Pension erst nachts 3 Uhr Schlaf finde, dann kann ich auch gleich im Freien übernachten, denn schlechter kann man ja in tropischen Hitzenächten gar nicht mehr schlafen als in einem stickigen Hotel. C) Ich habe 19 Uhr noch kein Hotel in Sicht, radle aber grad an einem Badesee mit fast leerem Zeltplatz auf grüner Wiese und danebenliegenden Biergarten mit Essen vorbei, und es ist gutes Wetter, so dass ich spontan Lust zum Zelten bekomme.

Aber Wahrscheinlichkeit des Zeltens bleibt erst mal < 5% (wenn diese mal irgendwann höher wird, kann ich mir ja immer noch ein bequemeres Zelt kaufen).
Ich denke bisher auch nur an warme Sommer mit kurzen Nächten, und sollte es unerwartet mal kalt werden, dann bibbere ich eben die Nacht durch oder setze mich in den Zug und breche die Radtour ab.
Das Nordisk Lofoten 1 ULW wird unter anderem für "Race" und "Bike Packing" beworben. In der milderen Variante mache ich auch sowas, also möglichst viele Kilometer pro Tag fressen, auch lange im Sattel sitzen.

Sollte ich mir das Zelt bestellen, oder habe ich irgendwas übersehen, weswegen es doch nicht ratsam ist? (Ich bin 1,84 Meter groß.)
Viele Grüße Christoph

PS: Die grundsätzliche Gewichtsdiskussion sollten wir möglichst nicht wieder anfangen. Ich habe mir nun mal ein teures Carbon-Gravelbike (Ultegra) gekauft. Wenn ich da bequemes wetterfestes Zelt, warmen Schlafsack, dicke bequeme Matte etc. ranbinde, dann hätte ich mir auch gleich nur ein viel billigeres Stahl-oder Alu-Gravelbike mit max. Shimano 105 kaufen können.
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#1563492 - 03.01.25 22:15 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
macbookmatthes
Mitglied
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Beiträge: 977
Ich kenne das Zelt nicht.

Mein Helsport Ringstind 2 Ultralight ist aber in der Bauform sehr ähnlich.
Was mir auffällt: mit 85 cm Breite ziemlich schmal und mit 70 cm Höhe wirklich sehr tief. Also: sehr tief. entsetzt
Das wäre nicht meins, ich bin aber auch mit 2020 mm etwas größer. grins

Das Gewicht ist dafür wirklich megagering, da ist selbst mein Helsport aus Blei.... zwinker

Sofern der Listenpreis verlangt wird, schau aber noch mal etwas rechts und links, bevor du dich entscheidest. Und ich persönlich würde bei derart geringer Höhe vorab testen.
Ich fahre nur bei schönem Wetter...in Europa also gar nicht
https://bikephreak.wordpress.com
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#1563499 - 04.01.25 09:36 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Biketourglobal
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.409
Unterwegs in Deutschland

Hallo Christoph,

ich habe das Lofoten mal getestet: Klick
Für die Anforderungen, die du beschreibst und die dann doch eher geringe Auslastung/Nutzung, würde ich angesichts der hohen Kosten das Lofoten nicht kaufen. Das ist aber natürlich individuell.

Ich fand es ehrlicherweise zu klein und zu eng. Ich habe damals mit TAR Neoair Xlite und Schlafsack dann schon Platzprobleme gehabt (bei 1,84cm Körpergröße).
Ich habe mir damals notiert:

Zitat
Der Einstieg in das Zelt ist nicht ganz komfortabel. Da muss man eine Technik entwickeln, um zuerst mit den Beinen und dann mit dem Rest rein zu kriechen. Es ist schon recht klein. Aber irgendwo müssen ja Abstriche gemacht werden: die Höhe des Innen-Zeltes mit 70 cm reicht bei meiner Körpergröße nicht, um im Zelt aufrecht zu sitzen.

Zudem ist die Silikon-Beschichtung des Zeltes feuchtigkeitsanfällig. Also wenn es schlechtes Wetter gibt, dann kann man das zwar machen, aber du hast dann nicht wirklich Freude da drin.

Zitat
Die Liegefläche ist 1,90 cm. Zusammen mit Isomatte und Schlafsack füllt man aber im Fußbereich den kompletten Raum aus. Das hat zur Folge, dass morgens der Schlafsack durch Kondenswasser feucht sein kann.

Wenn es dir rein um das Gewicht geht, dann go for it. Wenn du Wert auf Erholung und etwas mehr Komfort legst, dann würde ich eher auf 150/200g mehr gehen und ein MSR oder Big Agnes holen. Das Race Gewicht des Lofoten liegt bei den 490g, regulär kommst du auf 565g. Da ist die Spanne zum MSR Freelite nur 100g oder zum Big Agnes Fly Creek HV1 Carbon 0g. Das kostet zwar mehr, hat aber wesentlich mehr Platz. (hier eine Übersicht zu 36 UL Zelten).

Mein Fazit war damals (und ist es heute auch noch):

Zitat
Geht es vor allem in trockene Regionen, dann ist das Lofoten eine denkbare Alternative zum „normalen“ Zelt. Bei Zielen mit wechselhaftem Wetter würde ich immer auf ein größeres und stabileres Zelt setzen.

Ich hoffe, das hilft dir etwas in der Einwertung für dich.
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#1563511 - 04.01.25 12:39 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Biketourglobal]
Gravelbiker_Berlin
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 707
Ich danke sehr für Eure beiden profunden Beiträge und hoffe auch, dass noch mehr kommt, vielleicht sogar auch ein bedingungsloser Pro-Beitrag für das Nordisk. Eure Bedenken teile ich leider. Wie wichtig mir Aufrecht-Sitzen-Können ist, weiss ich nicht, es soll ja erst mal nur ein Notzelt sein. Aber ich weiss nicht, wie es mit Platzangst ist, da mache ich mir etwas mehr Sorgen. Ich bin keiner, der in Höhlen durch engste Löcher kriechen würde. Vielleicht sollte ich mir doch die Mühe machen, mal alle Bergsportläden im Umkreis abzutelefonieren, ob irgendwer das Nordisk zum Aufbauen und Mal reinkriechen da hat.

Das MSR in älterer Bauform (Hubbax 1 Person) hab ich, die Zeltform kenne ich also im Prinzip (damit bin ich klar gekommen). Offenbar hat MSR noch mal etwas mehr Gewicht abgespeckt. Interessanter finde ich dann tatsächlich das Big Agnes, weil noch leichter. Aber interessant ist natürlich auch das sehr kleine Packmaß des Nordisk. Je weniger (bzw. je kleiner) Bike Packing Taschen am Gravelbike desto leichter, desto mehr Race Bike Feeling, desto weniger windanfällig. Das müßte man sich aber wirklich genau anschauen. Vielleicht ist das Big Agnes auch gut komprimierbar.

Am wenigsten schreckt mich im Moment noch der Preis ab. Wenn man bedenkt, wie oft ich schon ärgerlicherweise in überteuerten Hotels abgestiegen bin, weil auf die Schnelle nur das zu kriegen war, relativieren sich leider auch 700 Euro Zeltpreis schnell. Noch mehr relativiert sich der Preis, wenn der Psychostress aufhören könnte, der mich packt, wenn 19 Uhr noch kein Hotel in Sicht ist.
Ich habe sogar schon überlegt, ob ich zwei Zelte kaufe. Das Nordisk, wenn es wirklich nur um eine absolute Notunterkunft geht, quasi nur etwas mehr als ein Biwaksack, und das Big Agnes, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ich mal zelte, etwas größer wird.

Vielleicht noch zur geringen Höhe des Zeltes. Ich hab grad mal messen lassen, wie sehr ich aufrage, wenn ich auf der Seite schlafe. Es sind ca. 45 cm. Ein Sommerschlafsack ist nicht nennenswert dick, und eine sehr leichte Matte (von Therm Arrest hab ich da was ziemlich leichtes gefunden) baut ja auch kaum an Höhe auf. Platz zur Zeltwand ist also im Prinzip noch. Ich mach mir mehr über den Psycho-Aspekt (also Platzangst) Gedanken. Das kann man tatsächlich nur ausprobieren, da ist wohl jeder anders.
Vielen Dank für Eure Mühe und Gedanken und Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1563518 - 04.01.25 17:00 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.889
Zitat
Noch mehr relativiert sich der Preis, wenn der Psychostress aufhören könnte, der mich packt, wenn 19 Uhr noch kein Hotel in Sicht ist.

Mir ist so etwas zuletzt vor über 20 Jahren passiert - in der heutigen Zeit mit Smartphone und booking.com ist es hingegen gar kein Problem rechtzeitig zu schauen, wo man unterkommen kann.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1563520 - 04.01.25 17:10 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Machinist
Gewerblicher Teilnehmer Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.340
Ich kenne das betreffende Nordisk Zelt nicht.
Selber verwende ich seit einiger Zeit das Tarptent Moment DW Li, das kommt bei mir mit Carbon-Gestänge und vier Heringen auf 753 g.
Nachdem ich die erste Version des noch einwandigen Moment über lange Zeit immer gerne benutzt habe und es nach etwa 300 Nächten sehr undicht wurde habe ich mich für das Moment DW Li entschieden.
Ich bin nur 175 cm lang, die Innenzelthöhe und auch sonst der Innenraum ist aber ziemlich gut bemessen auch für grösser gewachsene Zeitgenossen.

Die von Biketourglobal verlinkte Seite bietet einen guten Ueberblick was es so an richtig leichten Zelten gibt.
Selber würde ich für deinen Zweck (Sommer, warm, nur für seltene Einsätze) lieber ein Tarp nehmen.
Mein älteres selbstgenähtes Ein-Personen-Tarp kommt auf 284 g, plus vielleicht 80 g für Heringe. So ein Teil hat auch ein viel geringeres Packmass, ohne jeden Gepäckträger wäre mir ein richtiges Zelt zu lästig zum Transportieren.
Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann.

Geändert von Machinist (04.01.25 17:13)
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#1563529 - 04.01.25 19:31 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Lionne
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 384
Ich würde mir nicht nur wegen der Höhe Gedanken machen, sondern um die bei dieser Form schwierige Belüftung und dadurch Kondenswasser.

Viele Grüße
Christine
Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️
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Off-topic #1563530 - 04.01.25 19:38 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Uli]
kaman
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 646
In Antwort auf: Uli
in der heutigen Zeit mit Smartphone und booking.com ist es hingegen gar kein Problem rechtzeitig zu schauen, wo man unterkommen kann.
Gruß
Uli
Wenn man das richtige Konto hat, ist das vielleicht kein Problem, aber selbst da kann es je nach Reisegegend und Reisezeit schwierig werden. Gerade diese Bookingdienste treiben ja die Preise in die Höhe.
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#1563532 - 04.01.25 19:44 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Lionne]
kaman
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 646
In Antwort auf: Lionne
Ich würde mir nicht nur wegen der Höhe Gedanken machen, sondern um die bei dieser Form schwierige Belüftung und dadurch Kondenswasser.

Viele Grüße
Christine
Wenn es nur ab und zu im Sommer verwendet wird, geht das schon. Im Frühjahr oder Spätsommer hat man morgens vermutlich einen nassen Schlafsack, je nach Reisegegend.
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#1563543 - 04.01.25 21:59 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
ta7h12
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 383
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Da springt mir das Nordisk Lofoten 1 ULW ins Auge, kein anderes Zelt hat wohl so wenig Gewicht und so wenig Packmaß (außer tarp).
Eine Notlösung zur Nervenberuhigung muss auch funktionieren.
Wenn man mal mit Zelt anfängt, folgen Matte und Schlafsack. Das ist zwar alles nicht mehr so schwer wie früher, aber es läppert sich.
Ich hab mir nach der letzten Tour ein etwas höheres Zeit gekauft, denn im Wolkenbruch (es war Hochsommer) waren mir die 81 cm Höhe zu wenig. Jetzt werden es ca. 90 sein.
Ich schlafe gerne bequem, deshalb hat meine Matte auch schon 5,5 cm.
Auf Gepäckgewicht achte ich, aber die grossen Einsparpotentiale sind gleich bei mir ...
Hat das Bikepackinggefühl nicht eher mit kompakter Packweise (längs) und dem geringeren Luftwiderstand zu tun?
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#1563544 - 04.01.25 22:17 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
buche
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.904
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
vielleicht sogar auch ein bedingungsloser Pro-Beitrag für das Nordisk.
grins

Ich habe vor 18 Jahren mit Radreisen + diversen Zelten angefangen, als ich chronisch klamm war. Mittlerweile bin ich bereit, 150 EUR für ein Einzelzimmer auszugeben, wenn ich dafür in einer tollen Stadt direkt in der Innenstadt unterkomme, und zelte eigentlich nur noch auf Wintertreffen und Festivals. Deine Anforderung "Als Versicherung dabei haben, falls ich nix gescheites an der richtigen Stelle finde, aber sonst lieber Hotel/Pension", kann ich außerordentlich gut nachvollziehen, solche Gedanken habe ich manchmal auch schmunzel

Einen Biwak-Sack aus Goretex habe ich mal probiert, aber ich schwitze mehr, als das Goretex-Material durchlässt, und habe dann morgens einen nassen Schlafsack -- funktioniert auch als Notfall nicht. Dasselbe dürfte auch für diese lustigen Kombinationen aus Biwak-Sack und Minizelt über dem Gesicht zutreffen.

Ich wäre trotzdem kein Kunde für das Nordisk, aus folgenden Gründen:

- Für den seltenen Einsatz ists egal, ob man bequem rein und raus kommt, aber man muss zumindest rein passen. Anhand der Skizze des Herstellers würde ich schätzen, dass jemand über >175cm beim schlafen mit dem Kopf und den Füßen ans Innenzelt stößt, spätestens wenn sich das Nylongewebe bei nächtlicher Luftfeuchte ausdehnt.

- Der Zeltboden ist so dünn, dass du eine Plane als Footprint mitnehmen müsstest, damit du nicht sehr rasch Löcher hineindrückst. Rip Stop heißt nur, dass Risse nicht unendlich weiterreißen, heißt aber nicht, dass du keine Löcher einfängst.

- Es ist zu teuer für den Notfall. Wenn du z.B. nach "Night Cat Zelt 1 Person" googelst, findest du eines für 760g, das nur 170 Euro kostet, und dieselbe Liegefläche aber mehr Sitzhöhe und mehr Wassesäule hat. Das würde ich auch ohne Footprint verwenden, schon weil die Brieftasche nicht gleich losheult, wenn doch etwas passiert... In der Gewichtsklasse bis 1kg findet man noch mehr Alternativen zu ähnlichen Preisen.

Es gibt noch andere Ansätze für den von dir beschriebenen Einsatz. Z.B. Kombinationen aus Tarp und Moskitonetz. Oder 'ne Hängematte, bei der du im Sommer auch noch die Isomatte sparst (die auch 1kg wiegt).

LG Erik (dessen Hängematte seit Anfang 2024 unausgepackt im Schrank liegt, weil sich keine Gelegenheit ergab)
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Off-topic #1563564 - 05.01.25 11:56 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Uli]
Gravelbiker_Berlin
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In Westdeutschland oder Westeuropa würde ich auch nicht auf die Idee kommen, ein Notzelt mitzunehmen, aber ich glaube, die wenigsten von Euch kennen sich in Ostdeutschland genauer aus. Mir ist bisher nur MartinBP aufgefallen, der in Ostdeutschland auf Mehrtagesrouten auch abseits der Main Stream Routen (wie Oder Neiße) unterwegs ist. In Ostdeutschland gibt es schon lange Hotelsterben und Gaststättensterben, sicherlich durch Corona beschleunigt. Das ist in Westdeutschland auch so, aber da ist das Ausgangsniveau viel höher. Und dann Booking.Com: Ich habe das mehrfach gründlich geprüft. Nur ein ziemlich kleiner Anteil von Hotels ist in Ostdeutschland bei Booking.Com oder ähnlichen Plattformen buchbar. Wir hatten die Diskussion hier schon, es wird vermutet, dass es vielen Hotels zu teuer ist.

Außerdem ist die Frage, wie ernst manche Hotels in der Provinz Booking.Com nehmen. Einmal habe ich eine Stunde vor Ankunft über Booking.Com gebucht. Als ich ankam, wußten die von der Buchung nicht, die hätten diesen Abend da auch nicht mehr reingeschaut. D.h., wenn da kurz vor mir eine große Motorrad-Gruppe alle Zimmer gebucht hätten, hätte mir meine Booking.Com Buchung vermutlich wenig genützt. Seitdem rufe ich in Ostdeutschland nur noch an, oder fahre spontan zum Hoteltresen (was den Vorteil hat, dass man da seltener als am Telefon abgewimmelt wird, viele Hotels haben nämlich scheinbar gar keine Lust mehr, spontan abends noch ein Zimmer zu vergeben, obwohl sie eines frei haben (das alles denke ich mir nicht aus, das sind meine Erfahrungen)).

Man findet trotzdem genug Zimmer (wenn es auch die Handwerkerunterkunft sein darf) und genug Gaststätten, schwieriger wird es aber, wenn Zimmer und Gaststätte fußläufig erreichbar sein sollen. Da ich im Sommer ohne Licht unterwegs bin, brauch ich das eigentlich.
Es schreiben dann immer welche, das sei in Westdeutschland nicht so anders. Das ist aber nicht meine Beobachtung. In Ostdeutschland ist das alles noch mal viel krasser. Hinzu kommt, ich fahre vorrangig auf Radwegen oder sonstwie empfohlenen Radrouten, meide stark befahrene Straßen. Da gibt es in Ostdeutschland oft unangenehme Überraschungen wie den nach einem Regen völlig ausgewaschenen Kiesweg, wo man bergab nur Schrittgeschwindigkeit fahren kann. Da kommt dann jede Zeitplanung durcheinander. Man kann nur auf Asphalt und guten Kieswegen planen, alles andere ist völlig unwägbar.

Es ist aber nicht alles in Ostdeutschland schlecht. Was mir einmal in Westdeutschland, aber noch nie im Osten passiert ist: Bisse von Flöhen oder Bettwanzen. (Wer die anderen Hotelinsassen waren, könnt Ihr Euch vielleicht denken)
Grüße Christoph
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#1563567 - 05.01.25 12:44 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Machinist]
Gravelbiker_Berlin
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 707
Das Tarpent sieht auch ziemlich interessant aus, danke für den Tipp. Biketourglobal ist wirklich gut, ich hab mir die Übersicht schon angesehen, kannte die Webseite vorher noch nicht. Und ja, Tarp, diese Anregung kenne ich ja schon aus den Büchern von Christine Thürmer. Als Notunterkunft reicht das vermutlich auch. Allerdings ist mir bei dem letzten Buch von ihr aufgefallen, dass da auf den Fotos auch ein Zelt ist, was (wenn ich es richtig identifiziert habe) 1kg wiegt. Ich wage zu bezweifeln, dass ihre Wanderausrüstung immer noch unter 5kg ist.

Hin und wieder habe ich auch noch den folgenden Gedanken: Ich habe mir inzwischen ein zweites Gravelbike aufbauen lassen, sehr leichter Alu-Rahmen, die neue Shimano 105 mechanisch und eine Lichtanlage (Son Nabendynamo, Supernova M99 Dy Pro). Ich habe noch nie die Gewichte verglichen, aber ich vermute, das Alu-Gravel wiegt mit Licht höchstens 1kg mehr als das Carbon-Ultegra Gravel. Die vernünftigste Variante wäre wohl, auch im Sommer mit dem Rad mit Licht loszufahren, und für den sehr sehr seltenen Fall, dass man kein Hotel bekommt, einfach die Nacht durchzuradeln.
Dann steht allerdings mein schönes Carbongravel zu Hause und weint. Und ich müßte von der Route abweichen und Straßen fahren. Schlechte Kieswege kann man auch mit Lichtanlage im Dunkeln eher nicht fahren, nur mit dem Zusatz einer schweren und hellen Akku-Helmleuchte (und auch der schwerste und größte Akku hält keine 5h).
Also doch vielleicht Tarp...
Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1563571 - 05.01.25 13:20 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: kaman]
StephanBehrendt
Mitglied
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Beiträge: 14.073
In Antwort auf: kaman
Gerade diese Bookingdienste treiben ja die Preise in die Höhe.
Das irritiert mich. Hast du Belege für diese Behauptung?

Manchmal ist der Preis direkt über das Hotel um etwa 10% niedriger, also einen Teil der Booking-Provision. Ich bin allerdings bisher fast immer an den hoteleigenen Buchungsseiten verzweifelt und reumütig zu booking.com zurückgekehrt. Ich habe aber auch schon in booking.com ausgelobte Preise unterhalb der hoteleigenen erlebt.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1563576 - 05.01.25 15:13 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
buche
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.904
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
die wenigsten von Euch kennen sich in Ostdeutschland genauer aus. Mir ist bisher nur MartinBP aufgefallen, der in Ostdeutschland auf Mehrtagesrouten auch abseits
Von meinen 15.000 Radelkilometern letztes Jahr waren mindestens 10000 in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ich stelle aber auch selten Reiseberichte von Touren aus dieser Gegend ein, seltene Ausnahme ist Rad und Metal an der Teufelsmauer bei 38 Grad (Reiseberichte) zwinker

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
In Ostdeutschland gibt es schon lange Hotelsterben und Gaststättensterben, sicherlich durch Corona beschleunigt. Das ist in Westdeutschland auch so, aber da ist das Ausgangsniveau viel höher.
Nö. Versuche mal auf der Hohenloher Ebene zwischen Neckar und Tauber, im Kraichgau, im Hunsrück oder in Hessen zwischen Fulda und Main unterwegs zu sein. Die Hotel- und Einkehrendichte ist da nicht besser als in Brandenburg: Auf dem Land kannst du glatt verhungern, also musst du dich von Kleinstadt zu Kleinstadt navigieren. Dafür ist die Natur hübsch (anders als in Brandenburg teuflisch )

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Außerdem ist die Frage, wie ernst manche Hotels in der Provinz Booking.Com nehmen.
Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Meines Wissens bedeutet die Teilnahme an Booking.com, HRS, Trivago und wie sie alle heißen IMMER, dass das Hotel sein Buchungssystem mit dem Portal vernetzt. D.h., es ist ausgeschlossen, dass ein über Booking gebuchtes Zimmer jemand anderem vermietet wird. Es kann aber durchaus sein, dass einfach mal niemand in den Computer guckt und dann überrascht ist, wenn ein Gast vor der Türe steht.

Du schreibst in deinem Profil, du fährst zwischen 80 und 120km am Tag. Dass du Mittags auf Booking.com kein einziges freies Hotelzimmer in ungefährer Reiserichtung findest, das du bis Abends erreichen kannst, kann ich mir auch in Brandenburg kaum vorstellen. Natürlich sieht das anders aus, wenn du erst 17 Uhr schaust, Mondpreise vermeiden musst oder nicht von deiner Route abweichen willst.

Ich hab mir jetzt mal das Night Cat Ultraleicht-Einpersonenzelt bestellt. Das ist als Immer-dabei-Alternative gedacht, falls mich die verfügbaren Hotels nicht ansprechen und das Wetter ok ist. Beispielsweise habe ich auf meiner Sommertour'24 in Tschechien völlig überzogene 150 EUR für ein schlichtes Zimmer bezahlt, nur weil das in einem (völlig überlaufenen) Wandergebiet lag, in das ich eigentlich gar nicht hinein wollte. Mit Zelt hätte ich mir das sicher gespart zwinker

LG Erik (Eine riesige Suite im Continental in Pilsen hat nur 120 gekostet, und da wollte ich tatsächlich hinein^^)
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#1563579 - 05.01.25 15:38 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: buche]
Gravelbiker_Berlin
Mitglied
Themenersteller
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Echt, hab ich das wirklich geschrieben? So wenige Kilometer? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Muss ich dann wohl mal korrigieren. Nein, ich fahre auch in Mittelgebirgen eher so mindestens 130km, im Flachland manchmal auch mal 190km, wenn alles passt, das bisher Längste waren über 210km. (Danach hatte ich aber Knieschmerzen)
Das Schlimmste im Osten (was Hotel-Dünnheit betrifft) ist meiner Meinung nach nicht Brandenburg, sondern Sachsen Anhalt. Harz im Sommer ausgebucht, und Vorharz-Gebiet (zwischen Harz und Saale) kaum Hotels / Gaststätten.
VG Christoph
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#1563581 - 05.01.25 15:42 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: buche]
Gravelbiker_Berlin
Mitglied
Themenersteller
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Hessen zwischen Fulda und Main, da fällt mir ein, da bin ich tatsächlich schon mal langgeradelt. Ja, Du hast recht. Da war es auch gruselig einsam (was ich am Tag ja schön finde, nur doof, wenn es abends wird, und es kein Hotel gibt). Grüße Christoph
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#1563605 - 05.01.25 20:16 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Lionne
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 384
Manchmal hilft dann doch ein Minimum an Planung im Voraus, um Überraschungen zu vermeiden - und wenn es am Vorabend ist.
Aber es ist Geschmackssache - ich persönlich möchte, wenn ich früh starte, wissen, dass ich abends meinen Schlafplatz habe. (Ich plane persönlich viel detaillierter, weil ich nur CPs nutze, und das Netz oft dünn ist, aber das ist ein ganz anderes Thema).
Einsamere Ecken finden sich in ganz Deutschland, und wenn nicht einsam, dann ist es schnell hochfrequentiert und Einzelzimmer auch rar.

Ich glaube, im Falle des TE würde ich auf das Notzelt verzichten - für alle Eventualitäten gewappnet zu sein (5% Wahrscheinlichkeit für Zelten) wäre mir das Mehr an Gewicht (+Preis + Mangel an Komfort) nicht wert. Es ist ja nicht nur Zelt, sondern auch Matratze und Schlafsack. Ultraleicht, ultrateuer, trotzdem 1kg + um gar nicht genutzt zu werden, nur eine Option zu haben.
Für mich beisst es sich mit dem Prinzip des gewichtminimiertem BikePackings.

Wenn aber doch eine reelle Nutzungsabsicht bestünde, wäre meine Wahl lieber ein paar Gramm mehr für ein deutliches Plus an Nutzungsvergnügen.

Man kann ein Wunschzelt durchaus auch bestellen, und bei Nichtgefallen zurück senden. Es ist am Ende sehr individuell, was passt.

Viele Grüße
Christine
Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️
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#1563609 - 05.01.25 22:26 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Lionne]
Gravelbiker_Berlin
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 707
Hallo Christine, ja, völlig richtig, Deine Überlegungen. Am Ende komme ich immer zum gleichen Schluss wie Du. Aber vornweg planen, buchen, dazu kann ich mich selten überwinden. Um nicht zu sagen nie. Das führt dazu, dass man entweder schon 16 Uhr da ist, oder sich überschätzt hat (bzw. die Strecke unterschätzt hat) und 21 Uhr immer noch nicht da ist. Außerdem weiss ich gar nicht so richtig, wann ich das machen soll. Ich steige vom Rad, checke ein, esse, falle ins Bett und schlafe gleich ein, stehe auf, dusche, frühstücke und fahre wieder los.
Die Hoffnung ist eigentlich auch immer, dass ich ab 18 Uhr was am Wegrand finde. Hat auch oft genug geklappt. Oder dann hektisch was mit Handy in 30 km Entfernung finde. Hat auch meist geklappt. Aber mit der Zeit häufen sich die knappen Fälle, und die Nerven werden dünner, daher immer mal die Zeltüberlegungen an langen Winterabenden. Ob ich das Zeug kaufe, und dann auch mitnehme, weiß ich noch nicht. Es radelt sich nun mal sehr angenehm mit wenig Gepäck.

Wie man aber an der Diskussion hier sieht, bin ich nicht der Einzige, den solche Gedanken umtreiben...

Ich hatte das letzte Jahr mal eine Tour durch wenig touristische Gebiete Ostdeutschlands geplant, die dann wegen Krankheit ausgefallen ist. Zum ersten Mal habe ich die Strecke richtig ausgearbeitet, also alle Hotels/Pensionen entlang der Strecke recherchiert, Telefonnummern aufgeschrieben, Hotel-Standorte auf Papierausdruck eingezeichnet. Das hat mich mehr als einen Tag gekostet, für vielleicht 900km Strecke. Das ist es natürlich nicht wert.
Ich war aber vom Recherche-Ergebnis echt entsetzt. Mir ist dabei nämlich aufgefallen, dass es wirklich ganz ganz viele lange Streckenabschnitte gab, wo die Hotels entlang der Strecke (in einem 15km Schlauch) extrem dünn gesäht waren. Diese Recherche hätte ich vielleicht besser nicht machen sollen....
Viele Grüße Christoph
PS: By the way: Was sind CPs?
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#1563610 - 05.01.25 22:58 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
ta7h12
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 383
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Außerdem weiss ich gar nicht so richtig, wann ich das machen soll. Ich steige vom Rad, checke ein, esse, falle ins Bett und schlafe gleich ein, stehe auf, dusche, frühstücke und fahre wieder los.
Das ist eine interessante Beschreibung deines Urlaubs. Bei mir dagegen fällt der Tagesschnitt deutlich, wenn ich ein spannendes Buch finde.
Aber aus dieser und früheren Beschreibungen würde ich dir eher ein Akkulichtset empfehlen. Du brauchst ja nur 2-3 Stunden für weitere 50 km zu fahren, das wiegt fast nichts, im Hotel kannst du nachladen, das Fahren verändert sich kaum und du brauchst dazu kein zweites Rad. Nur das mit dem Essen musst du früher hinkriegen.
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#1563615 - 06.01.25 07:35 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Lionne
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CP - Campingplatz.

Sowohl bei meiner allerersten Tour noch mit Hotel als auch bei den jetzigen mit Zelt stelle ich fest, dass für mich (leider) die Übernachtungsmöglichkeit den Takt bestimmt, manchmal auch die Routenführung.

Die Vorstellung war ursprünglich - losfahren, es findet sich.
Das tut es bei CPs noch weniger als bei Hotels.
Daher plane ich im Voraus relativ akribisch, und passe unterwegs immer wieder an, denn es kommt immer wieder anders. Das darf es😊
Für CPs buche ich so spät wie möglich, aber selbst da geht es immer öfters nicht ohne Reservierung zumindest 24h vorher. Teilweise sogar Buchung und Vorkasse. Plus Rücksicht auf die Öffnungszeiten der Rezeptionen. (Ich kenne meine voraussichtliche Route und frage bei potentiellen CPs an, wie es gewünscht ist - und nach Preis, die Websites sind oft nicht eindeutig).
Ich habe für mich ein gutes Gefühl für meine Distanzen, allerdings stört es mich nicht, irgendwo früher anzukommen - ich reise anders als Du, gemächlich, will was sehen, bummle durch Städte, etc.
Daher passt es so.

Ein Bekannter von mir war lange mit Fahrrad unterwegs und hat Dein Problem so gelöst, dass er am Abend im aktuellen Hotel für den nachsten Abend buchte.
Dauert nicht lang, eine gewisse Spontanität bleibt und das Risiko abends ohne Unterkunft dazustehen, entfällt sicher. Für Dich ist ja ggf. Plus X km kein Thema.

Und eigentlich kennst Du doch auch Deine Leistungsfähigkeit, dass Du den Radius zumindest am Tag vorher gut abschätzen kannst?

Viele Grüße
Christine
Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️
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Off-topic #1563618 - 06.01.25 07:59 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: StephanBehrendt]
StephanBehrendt
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In Antwort auf: StephanBehrendt
Manchmal ist der Preis direkt über das Hotel um etwa 10% niedriger, also einen Teil der Booking-Provision. Ich bin allerdings bisher fast immer an den hoteleigenen Buchungsseiten verzweifelt und reumütig zu booking.com zurückgekehrt. Ich habe aber auch schon in booking.com ausgelobte Preise unterhalb der hoteleigenen erlebt.
Und dann gibt es noch die - meist kleineren Betriebe - die man ausschließlich über Seiten wie booking.com buchen kann, da sie den kompletten Vorgang vom Buchen bis zum Bezahlen über diese Plattform abwickeln.
------------------------
Grüsse
Stephan
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Off-topic #1563621 - 06.01.25 08:29 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Uli
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Zitat
Zum ersten Mal habe ich die Strecke richtig ausgearbeitet, also alle Hotels/Pensionen entlang der Strecke recherchiert, Telefonnummern aufgeschrieben, Hotel-Standorte auf Papierausdruck eingezeichnet. Das hat mich mehr als einen Tag gekostet, für vielleicht 900km Strecke. Das ist es natürlich nicht wert.

Du tendierst leider nur zu den Extremen. Es ist weder nötig, so genau im Vorfeld zu planen, noch anzuraten, immer erst spät am Tag auf den Zufall zu setzen. Bei der täglichen Unterkunftsuche genügt es in den hier im Fokus stehenden Ländern/Gegenden fast immer in der Mittagszeit aktiv zu werden, um ohne große Kompromisse etwas passendes zu finden. Die Tage, an denen es damit dann doch Probleme gibt - warum und welche auch immer -, sind so selten, dass einem die Anschaffung einer Camping-Ausrüstung als Rückfallebene überhaupt nicht in den Sinn kommt, so meine Erfahrung.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1563623 - 06.01.25 08:45 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Lionne
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Noch ein paar Gedanken.

Jetzt im Winter finde ich, ist es die Gelegenheit, nachzudenken, sicher wohin man reisen will, aber auch wie.
Hat alles gepasst, wo muss man anpassen, optimieren - aus persönlichen Gründen (veränderte Vorlieben, Interessen, Gesundheit), aus Gegebenheiten heraus (Veränderungen der Infrastruktur, Regelungen, etc.)
Passt das Rad noch, die Ausrüstung, hat was gefehlt, ist was überflüssig.

Bei Dir sehe ich Bike Packing, hohe Distanzen, Radfahren pur.

Passt dann Zelt überhaupt? CPs sind rarer als Hotels... Wildcampen? Keine Dusche, kein Abendessen, kein Frühstück?
Da wo es wenig Unterkünfte gibt, hapert es auch mit der Gastronomie.
Das soll bei Dir möglichst schnell gehen, Rad, Essen, schlafen, essen, fahren.
Essen einkaufen, mitnehmen, etc? Noch mehr Gewicht, noch mehr Umstand?

Passt das wirklich zusammen?
Ich denke, das ist nicht deines.

Dir eine für Dich stimmige Entscheidungsfindung,

Viele Grüße
Christine
Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️

Geändert von Lionne (06.01.25 08:46)
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#1563630 - 06.01.25 10:34 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Lionne]
Gravelbiker_Berlin
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Hallo Christine, ja, das sind auch genau die Gedanken, die ich habe. Wo will man eigentlich zelten, wenn mal kein Hotel auf der Strecke liegt. Ich nehme an, Deine Abkürzung CP heißt Campingplatz?
Ich habe auch mal flüchtig auf Googlemaps nach Camping Plätzen geguckt. Du hast völlig recht, Campingplätze gibt es in manchen Regionen eher noch seltener als Hotels.

Auf Dusche könnte ich mal eine Nacht verzichten, aber alles andere, da hast Du recht, das ist alles schwierig. Etwas essen nach einer langen Radtour wäre schon nicht schlecht, sonst kann ich vielleicht wegen Hunger nicht schlafen. Also noch irgendwo schnell einen Döner reinstopfen, dann 'ne geeignete Stelle finden und Zelt aufbauen. Aber dann könnte es schon dunkel sein. Also muss auch noch 'ne Stirnlampe mit. Wird es schon wieder schwerer. Und der gepflegte Rasen wird es dann auch nicht immer sein. Also muss auch noch eine stichfeste Unterlage mit. Auch wieder mehr Gewicht. Und Trinken muss man ja auch noch. Ich fahre nur mit einer Flasche, die könnte ja in dem Fall auch grad leer sein, also muss ich auch noch nach Wasser suchen und es wird noch später. Über so etwas denke ich auch nach, und habe tatsächlich ziemliche Zweifel, ob das Konzept "Notzelt" hinhaut.

Akku- oder Nabendynamo-Lichtanlage will ich aber auch nicht mitschleppen nur für den extrem seltenen Fall, dass was schief geht.

Meine Gedanken gehen dann regelmäßig dahin, was mache ich, wenn es wirklich mal schief geht. In Deutschland bzw. generell Europa stirbt man ja in einer Sommernacht nicht gleich, zur Not ruft man die Polizei an. Ich könnte bis zum Morgengrauen weiterlaufen, damit mir nicht zu kalt wird, ich könnte versuchen, auf der Landstraße langsam ohne Licht zu rollen (da man da nicht schnell fahren sollte, könnte einem aber kalt werden, es könnte auch langsam gefährlich sein, wenn man den Igel nicht sieht, der über die Straße trippelt). Ich könnte das bisschen, was ich an Klamotten mithabe (viel ist es nicht) übereinanderziehen und mich in eine Bushaltestelle legen, vermutlich gibt es noch mehr Optionen. Die gute alte Scheune mit viel Stroh, die gibt es ja wohl eher nur noch in irgendwelchen alten Heimatfilmen. Und nicht selten (grad im Osten) gibt es auf Landwirtschaftsbetrieben den extrem furchterweckenden Hofhund.

Am ehesten bleiben meine Gedanken dann immer bei dem Thema Taxi hängen. Mein Gravelbike ist quasi fast ein Rennrad, es hat keine Schutzbleche, keine Gepäckträger, auch keine superdicken Reifen, hat also trotz großer Rahmenhöhe ein recht kleines Maß, wenn man Sattelstütze rauszieht und ein oder zwei Laufräder ausspannt. Ich hörte von einem Fall in Mecklenburg, wo das Taxi-Unternehmen tatsächlich ein E-Bike (nach einem Unfall) mitgenommen hat. Die haben da aber hinten einen Radträger ranmontiert. Meinen Carbonrahmen möchte ich aber nicht gern in sowas eingespannt sehen, das hält er vielleicht nicht aus. Also kann ich nur hoffen, dass ich ein Kombi-Taxi finde, oder ein Großraum-Taxi, oder eine Limousine mit großem leeren Kofferraum. Meine Erfahrung mit Taxis ist allerdings, dass die oft einen Haufen Prüll im Kofferraum haben, aber das kann man ja vielleicht alles vorher am Telefon abklären. Denkbar wäre auch, das Rad im Wald zu verstecken, Taxi zum Hotel und am nächsten Tag Taxi wieder zurück zum Wald.

Das Ganze kostet natürlich Geld. Wie auch das teure Hotel, wo man häufig landet, wenn man es so betreibt wie ich, weil einem die teuren Hotels abends 19 Uhr am ehesten auffallen, wenn sie an der Strecke liegen.

Ja, Du hast recht, der Winter ist die Zeit, über all so was mal nachzudenken. Kann gut sein, dass ich das Leichtzelt plus Bike-Packing-Taschen plus Leichtmatte doch nicht kaufe, und einfach wieder ohne alles, nur mit dicker Brieftasche (die ich so eigentlich auch nicht habe) losradle....
Viele Grüße Christoph
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#1563633 - 06.01.25 11:28 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Lionne
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Lieber Christoph,

was wäre wenn... Kann man endlos betreiben.
oder auf sich vertrauen, dass wenn, man dann eine Lösung findet.

Gewisse Risiken kann man natürlich minimieren, aber auch das eine persönliche Entscheidung bzgl Aufwand und gefühltem Nutzen.

Viele Grüße
Christine
Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️
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#1563635 - 06.01.25 11:47 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Lionne]
Gravelbiker_Berlin
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Sorry, diesen Beitrag von Dir hatte ich erst übersehen, da erklärst Du ja, was CP heißt. Hatte ich aber richtig geraten.

Und ich weiss, es wird mir dann regelmäßig empfohlen, doch vorab zu planen. Also wenigstens den Abend vorher, oder wie Uli schrieb, mittags nach dem nächsten Hotel suchen.

Ehe ich das aber mache, plane ich tatsächlich lieber die Route vorab. Denn ich habe unterwegs nicht so viel Zeit, und bin, so sehr wie ich heize, dann auch nicht mehr so richtig zurechnungsfähig. Am ehesten kommt dann also der übersichtliche Handzettel in Frage, den ich abends, kurz bevor das Essen kommt, schnell mal überfliege, und wo ich sehe, ob ich am nächsten Abend voraussichtlich in einer Region lande, wo es wenig Hotels gibt. Dann kann ich da vielleicht mal genauer planen, auch mal vom Rad steigen und überlegen, was ich mache, ggf. auch mal ausnahmsweise eher einchecken, oder bis 20 Uhr durchheizen. Und vielleicht auch mal ganz ausnahmsweise am Vorabend buchen (oder anrufen, ob voraussichtlich frei sein wird, hab ich auch schon manchmal gemacht).

Aus mehreren objektiven (wie auch subjektiven) Gründen geht das Vorabplanen gerade in Ostdeutschland nicht gut. Ich plane meine Route auf von BRouter oder Bikerouter (also OSM bzw. OCM) empfohlenen Radrouten. Landstraßen meide ich im Osten möglichst, die sind manchmal dicht befahren und die Leute fahren vor allem wie die Irren. Anders als im Westen haben Radrouten im Osten, vor allem die unbekannteren, ganz oft keinen Asphalt. Und auch nicht immer Kies von guter Beschaffenheit, sondern man erlebt da teils extrem schlechte Wegoberflächen. Ich denke manchmal, wer auch immer z.B. in Sachsen Anhalt einen dieser unbekannteren Radwege geplant hat, ist da möglicherweise nicht einmal selbst lang gefahren. Oder nur mit einem Allrad-SUV.
Da kann man aber nicht gut vorausplanen, weil die Durchschnittsgeschwindigkeit überhaupt nicht vorhersagbar ist. Wie ich schon schrieb, man kommt, wenn man am Vorabend plant, entweder schon 16 Uhr an oder erst 21 Uhr, nur mit viel Glück punktgenau 19 Uhr. Hinzu kommen ja auch noch eigene Formschwankungen, Wind, Wetter. Und je weiter und je länger man fährt, desto mehr addieren sich diese Unwägbarkeiten.

Das Gleiche gilt in Abstufungen auch noch, wenn ich mittags anfange mit Smartphone nach Hotels zu suchen, und auch noch, wenn ich es 16 Uhr mache. Ich bin mal durch Halberstadt gefahren, und kam an einem brauchbaren Hotel vorbei. Ich habe echt gezögert weiterzufahren, aber es war erst 17 Uhr. Das war mir echt zu zeitig, ich hatte noch gute Beine. Also bin ich weiter. Dann kam so ein extrem schlechter Radweg (ausgewaschener Kiesweg), wo ich bergab nur Schritt fahren konnte. Niemand außer extrem versierten Full Suspension Mountainbikern würde so was als Radweg ansehen. Ich habe durch diese schlechte Strecke erheblich Zeit verloren und es wurde dann doch eng mit der Hotelsuche. (hat aber noch geklappt).

Es gibt aber auch noch subjektive Faktoren. Nur wenn ich nicht plane, komme ich auch mal auf 190km, oder in den Bergen auf 130 oder 140km. Ich schaffe dann einfach mehr, die Gesamtstrecke teilt sich durch weniger Hotels und ich spare Geld. Diese teuren Hotels leiste ich mir ja auch nur, weil ich Strecke machen will. Sonst wäre es mir das viele Geld nicht wert. Wenn ich geruhsam im Flachland 120km täglich abradeln wollte, dann würde ich wohl auch eher über Zelten und Packtaschen am Mountainbike nachdenken.

Vorausplanen ist also meiner Meinung nach objektiv schwierig und macht mir vor allem subjektiv auch keinen Spaß. Schon mein Arbeitsablauf erfordert Planung, ich brauch' das nicht auch noch im Urlaub. Meine Strecke ist dann auch auf dem Garmin, Hotels sucht man aber mit dem Smartphone, ich habe nur einen groben Papierausdruck meiner Strecke mit, es dauert unterwegs daher auch ewig, bis ich überhaupt rausbekommen habe, welche Hotels entlang der Strecke liegen. Es bringt auch nix, wenn man ein Hotel findet, wo von der Radroute aus nur eine Landstraße hinführt, auf der zu fahren lebensgefährlich wäre. Ich kenne da etliche Straßen dieser Sorte, es muss im Osten nicht mal Bundesstraße sein, und kann trotzdem extrem dicht befahren sein. (der Teil wird wohl im Westen nicht anders sein, aber im Osten gibt es viel weniger Straßen als im Westen, daher also vor allem weniger kleine Straßen, es gibt im Osten auch viel mehr stark befahrene Straßen ohne straßenbegleitenden Radweg)

Alles in allem komme ich daher immer wieder zum gleichen Schluss. Entweder kaum planen und Glück haben bzw. ab 18 oder 19 Uhr mit dem Smartphone anfangen zu suchen, oder aber gründlich vorab planen, Hotels mit Abstand zum Radweg und Telefonnummer auf Papierkarte notieren und Lage einzeichnen, auch dazu schreiben, an welcher Stelle vom Radweg man abweichen muss, um gefahrlos zum Hotel zu kommen (Navi-Profis würden dann im Garmin auch noch Wegpunkte implementieren, so dass Garmin Signal gibt: Achtung Hotel XYZ, hier abfahren). Wenn man diese Vorbereitungen nicht trifft, dann fährt man am Ende doch die schmale beidseitig dicht mit LKW und PKW befahrene Land- oder Bundesstraße, wo man eigentlich keinesfalls langfahren wollte. Im Westen gibt es übrigens auch viel mehr breite Landstraßen, wo der Radfahrer auch ohne Radweg noch Platz hat. Im Osten dagegen sind auch ganz viele Bundesstraßen mega-eng, so dass zwei sich entgegenkommende LKW fast mit dem Spiegel berühren).
VIele Grüße Christoph
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#1563636 - 06.01.25 12:01 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Lionne]
Gravelbiker_Berlin
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Liebe Christine, auch da ist was dran! Das wollte ich auch fast schon schreiben, als einer schrieb, ich neige zu Extremen. Das würde ich so nicht stehen lassen (da gibt es ganz andere Extremisten, die Race Across Amerika angehen). Aber was vielleicht gemeint war, ist das, was mein Sohn immer mindset nennt. Altmodischer würde ich sagen, ob jemand Optimist oder Pessimist ist.

Der Optimist würde in meinem Fall sagen, die Hotelsuche hat jetzt schon so oft geklappt (war tatsächlich schon sehr oft, auch schon ziemlich oft im Osten), es ist bisher immer gut gegangen, also wird es auch weiter gut gehen.
Der Pessimist erinnert sich vor allem an die wenigen Tage, wo es eng war, spinnt das noch etwas weiter und kommt zu dem Schluss, es war schon verdammt oft soo knapp, dass es wohl irgendwann ganz sicher mal schief gehen wird.

Du hast sicher richtig erkannt, dass ich eher der Typ Pessimist bin. Andererseits aber auch ein bisschen abenteuerlustig und Risiko-suchend. Am Ende fahre ich daher doch immer wieder ohne Gepäck und ohne Vorabbuchung los und riskiere es wieder. Der Kater kommt dann hinterher, wenn die Brieftasche leerer geworden ist als geplant, der Kater ist aber im nächsten Jahr spätestens wieder vorbei, die Brieftasche wahrscheinlich auch wieder voller. So wird es wohl auch weiter gehen, denn es geht schon etliche Jahre so.
Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1563641 - 06.01.25 14:22 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
martinbp
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Eigentlich ist es ja schon eine ganze Zeit ein off-topic Faden geworden.

Aber deine Ansprüche sind meiner Meinung nach einfach nicht koherent. Du willst vieles, was es einfach nicht gibt: eine hohe Hoteldichte im dünnbesiedelten Norden, gute asphaltierte Radwege auch außerhalb der Fernradrouten, möglichst viel Spontaneität, aber dabei soll es auch nicht zu teuer sein.
Hotels gibt es im Nordosten (außerhalb der asugeprochenen Touristengebiete) meist nur in "ordentlichen" Städten, so in der Größenordnung ab 10000 Einwohner und die liegen eben naturgemäß durchaus auch mal 30-40 km voneinander entfernt und sind dann nur durch eine, teilweise auch stark befahrenen Straße verbunden. Entweder man nimmt die oder man sattelt noch weitere 10-20 km drauf. Man findet durchaus auch Nebenstraßen, aber dann muss man halt auch das Kopfsteinpflaster innerhalb der Orte (und manchmal auch außerhalb) in Kauf nehmen. Ich für meinen Teil habe bei meiner Sommertour von Leipzig über Flämig-Barnim-Meckelnburger Seenplatte-Wendland nach Salzwedel nur auf kurzen Stücken stark befahrene Straßen benutzen müssen, aber die Strecke kann man eben nicht als rennradtauglich beschreiben.
Manchmal findet man ja auch Privatunterkünfte, Pensionen, aber dort ist man als Einzelradler für ein Nacht unerwünscht- auch dass muss man akzeptieren, es ist zwar nicht schön, aber ist einfach so.

Nicht asphaltierte Radrouten gibt es auch in Bayern zur Genüge, nicht nur im Osten. Ist aber abseits der ausgeschilderten Radrouten in Nordostdeutschland eher ein Problem, weil es dann sehr schnell sandig wird. Wer aus seinem Dorf in den nächstgelegen größeren Ort radeln will oder muss, kauft sich/nimmt ein Rad, das diesen Gegebenheiten Rechnung trägt.
Rennradfahrer waren bei der Erstellung touristischer Radrouten halt keine Zielgruppe.
Insofern bist du halt weniger ein Reiseradler, sondern eher ein Amateur-Tour de France-Radler, bei dem der sportliche Aspekt im Vordergrund steht und weniger das Genießen von unbekannten Gegenden.

Ob eine Zeltausrüstung dann als Notfalloption sinnvoll ist, ist natürlich keine leichte Entscheidung. Es sind ja nicht nur Zelt, Schlafsack Isomatte, da kommt noch einiges zusammen, wenn man autark sein mnöchte. Und ob man eine Nacht zeltet, oder jede Nacht auf der ganzen Tour, macht beim Gewicht keinen großen Unterschied.

Ich für meinen Teil gehe gerade andersrum ran: Prinzipiell Zelt, weil ich bei Pensionen schon öfters abgewiesen wurde und 150 € für eine Nacht in einem richtigen Hotel und dann noch vielleich 20-30 € für ein Abendbrot einfach mein Budget sprengen würde.
Bei schlechtem Wetter/Dauerregen/Gewitter versuche ich dann zwar eine Festunterkunft zu finden, aber das hat z.B. in diesem Sommer in Müchehofe nicht geklappt: In einer Pension war niemand da, auch an Telefon ging keiner ran, aus der Jugendherberge wurde etwas anderes, und die dritte Pension war im Mai schon ausgebucht. Nach Aussage des Betreibers buchen die Leute schon im November des Vorjahres. In der vierten Pension war schon alles auf den Besuch einer Familie am nächsten Tag vorbereitet, und da hätte man nochmal reinigen, beziehen müssen. Kurz, es blieb wieder das Zelt.
Aber auch das hat seine Tücken. CPs sind in Touristengebieten meist reichlich vorhanden, z.B. an den brandenburgischen und mecklenburgischen Seen. Da plane ich auch nichts vor, da reicht mir die Archies-App. Außerhalb solcher Gegenden bestimmen dann die CP meine Route und da kommt es durchaus vor, dass ich eine andere Strecke nehmen muss, als vorher angedacht. Aber damit habe ich mich abgefunden. (Vor langer Zeit bin ich mal Berlin-Usedom gefahren und da bei Pasewalk kein CP war, bin ich dort für teures Geld in das einzige freie Hotel. Bei Löcknitz, etwa 15 km abseits der Route wäre ein CP gewesen, aber den hatte ich damals einfach nicht auf dem Schirm. Wenn ich nach USedom will, muss ich ja nicht konsequent die Radroute nehmen. Das ist mir eine dann Lehre für die Zukunft gewesen)

Weil ich eben spontan reisen möchte, nehme ich dann halt all die Nachteile in Kauf. Booking will ich nicht nutzen, weil ich prinzipiell keine Geldgeschäfte per Handy erledige.

Ich hoffe, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst. Vielleicht erst einmal ausprobieren, wenn du auch ein Alu-Gravel hast, könntest du ja da einen Gepäcktrager dranschrauben und mit Decathlon-Zeug losfahren. Vielleicht sagst du dann: Nie wieder Zelt, oder aber auch es hat mir gefallen, und jetzt versuche ich noch, das Gewicht zu otimiern.

Und noch etwas: Wenn du deinen Track als gpx auf dein Garmin spielst, kannst du ihn ebensogut auf eine Handy-App laden, umd Track und eventuelle Hotels gleichzeitig zu sehen.

Ich wünsche dir für 2025 schöne Radreisen
VG aus Budapest
Martin
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#1563643 - 06.01.25 14:26 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: ta7h12]
Gravelbiker_Berlin
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Ich will auch das noch kommentieren. Buchlesen unterwegs auf Radtour im Hotel? Naja, ich bin nicht reich und wohl auch eher nicht wirklich wohlhabend. Teure Hotels + teure Gaststätten müssen für mich daher einen Gegenwert haben, und der ist allein, dass ich auf diese Weise viel mehr km schaffe als mit Zelt oder auch ohne Zelt mit Vorabbuchung. Das Buch auf der Hotel-Terrasse lesen, das wäre mir nicht Gegenwert genug, denn Lesen kann ich ja auch zu Hause umsonst. Wenn man mehr als genug Geld übrig hat, sieht man das sicherlich anders.

Dein Hinweis mit dem Akku-Licht ist im Prinzip korrekt. Aber auch das muss man sich mal genau anschauen. Ich versuche auch oft im Winter mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, 22km eine Strecke, das meiste davon im Stockdunkeln und 3,6km gehen über Forstwege durch den Wald.

So ähnlich sehen auch oft meine Radrouten durch Ostdeutschland aus, also viel off-road, um stark befahrene Straßen zu meiden. Das wird immer mehr so, denn die wenigen gut ausgebauten Radwege bin ich alle schon gefahren. Meine Erfahrung vom Weg zur Arbeit durch den Wald ist, man kann nicht mit einer Funzel-Lampe im völlig Dunkeln off-road radeln. Und wenn man es doch tut, fährt man aus Angst, weil man nicht genug sieht, extrem langsam. Akku-Licht ginge also allerhöchstens, wenn man nachts dann nur noch glatte Straße mit weißem Randstreifen fährt. Es ist schon richtig, dass auf den allermeisten Straßen im Osten nachts nicht mehr viel los ist. Aber es muss ja nur der eine falsche Autofahrer da lang kommen. Neulich Silvester ist bei Berlin ein Lieferwagen alkoholisiert in zwei Fußgänger gerast. Es gibt die Leute mit Tunnelblick, die Nachtblinden, etc., die trotzdem nachts fahren, siehe der tödliche Unfall am nördlichen Schwarzwaldrand (70jähriger Autofahrer). Dann muss man nur noch dran denken, wie überaltert die Bevölkerung im Osten auf dem Land ist, und es vergeht einem das Nachts-auf-Landstraßen-fahren.

Und die Laufzeit von Akkus ist auch selten wie angegeben. Auch auf der Straße braucht man vorn eine Lampe, die wenigstens ein bisschen Licht gibt. Da sind dann auch sehr große schwere Akkus schnell alle. Es geht dann auf jeden Fall auch in Richtung 1kg Mehrgewicht. Akkus sind ja schwer.
Auf der Haben-Seite steht aber, dass es im Juni selbst 22:30 (oder sogar 23:00) noch ein bisschen hell ist. So ganz unrecht hast Du also vielleicht nicht mit dem Akku-Licht-Vorschlag...
Das Zeug ist aber auch (wenn man es nicht aus China kauft) teuer. Man ist dann preislich auch bald bei der Ultra-Leicht-Zelt-Leicht-Matte-Leicht-Schlafsack-Variante. Kauft man es aus China, ist es durchaus erschwinglich, um nicht zu sagen billig. Aber dann ist es nicht STVO-zugelassen, will man vielleicht auch nicht. Die einzig brauchbare, weil auch tatsächlich sichere Lösung (die aber dann auch nicht leicht ist) wäre wohl Forumslader. Hatten wir hier schon mal ausgiebig diskutiert, sickgirl fährt sowas. Das mache ich vielleicht eines Tages mal und dann brauche ich auch tatsächlich kein Notzelt mehr. Aber das wäre dann wieder das Alu-Gravelbike, weil da die Lampe schon dran ist. Das Carbon müßte dann doch zu Hause bleiben...
Viele Grüße
Christoph
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Off-topic #1563648 - 06.01.25 16:09 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: martinbp]
Gravelbiker_Berlin
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Hallo Martin, schön, mal wieder von Dir zu hören. Ich fange gleich mal mit Deinem Ende an. Welche Handy App wäre das dann? Es gab Caminaro, das war ja toll, weil es auch googlemaps Karten zusammen mit der Route anzeigen konnte. Aber mit Caminaro ist ja wohl leider Schluß (?). Irgendwann hattet Ihr Navi-Experten mir auch mal den Tipp gegeben, sich auf Googlemaps ein Konto zu machen, dann kann man seine eigenen geplanten Routen sehen. Meinst Du das? Ich muss mal gucken, ob es mein googlemaps-Konto noch gibt. Oder meinst Du noch andere Programme für Smartphone? Welche von denen zeigen die Googlemaps-Karte zusammen mit Hotels und der eigenen Route an?
* * *
Zu den anderen Punkten hast Du natürlich komplett recht. Ich versuche das eigentlich Unmögliche. Allerdings hatte ich damit in der Vergangenheit gewisse Erfolge. Ähnlich wie Du sehe ich aber, wie sich die Dinge im Osten deutlich ändern. Deine Erfahrung in der Märkischen Schweiz (Buckow / Münchehofe) habe ich ganz oft auch ganz ähnlich gemacht. Über den Norden (also nördlich Berlin) denke ich daher schon kaum noch nach. Da ich auch paddele, überlege ich, ob ich dort stationär (FW) an irgendwelchen Paddelseen Urlaub mache und die Strecken, die ich noch nicht habe, sternförmig vom Quartier aus abfahre. Ich glaub, in Mecklenburg wird einem inzwischen bis auf wenige nicht-touristische Städte (aber auch in Pasewalk, Anklam, Torgelow etc. gibt es nicht viel preiswertes) wirklich ganz schön viel Geld abgeknöpft und im Sommer kriegt man schwer was. Mecklenburg (ohne Zelt) also allenfalls noch Vorsaison (Mai, aber nicht in den Pfingsten und Himmelfahrt-Wochen).

Ich denke daher immer mehr über nicht-touristische Routen durch Ostdeutschland nach. Also rund um Berlin, aber mindestens 70km weg von Berlin, südliches Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt, aber dort eher nicht Berge, obwohl auch die Gebirge (außer Harz) teilweise noch gar nicht so überlaufen sind. Und auch noch Thüringer Becken, ggf. Eichsfeld. Und vielleicht mal den kurzen Abstecher nach Polen rein oder ins westdeutsche Zonenrandgebiet.

Was die Wegbeschaffenheit betrifft: Stark befahrene Straßen meiden, das ist bei mir Dogma. Man muss sich das fest vornehmen, damit man nur in seltenen Fällen den Vorsatz bricht, sonst radelt man ja gleich ständig zwischen den Autos herum, weil das ja viel einfacher ist als eine offroad-Route zu finden. Mein Gravelbike ist anders als Deines schon eher ein Rennrad, das ist schon richtig. Aber immer noch ein Gravelbike. Mit 28mm Schwalbe Marathon, 7bar (am Ende der Tour eher 6 oder 5bar) ohne Federgabel fährt es sich zwar auf schlechten Feld und Waldwegen sehr rauh, aber ich tue mir das an. Es ist ja nicht so, dass ich nicht bereit bin für das, was ich vorhabe, zu leiden.

Am meisten hast Du leider mit dem Geld recht. So wie ich es mache, geht es immer und immer wieder zu viel ins Geld. Das mit dem 150 Euro fürs Einzelzimmer war auf dem Zschkopau-Radweg, irgend ein Kurhotel, der Ort hieß glaub ich Wolkenstein. Der Gegenwert für die 150 Euro war below zero. Lästige Kururlauber, das sind eher nicht die Reichen und Schönen. Reich vielleicht noch, aber nicht schön. Auch nicht jung, sondern die meisten älter als ich, und keine besonders interessanten Menschen.

Gepäckträger. Ja, könnte ich an mein Gravelbike, sogar das Carbonbike, montieren. Aber das sieht so hässlich aus, so uncool! Ich habe auch sehr große Füße, ich muss die Gepäcktaschen dann ganz nach hinten stellen, das fährt sich echt blöd. Dann schon eher bike packing, und ja, dann doch das teure aber dafür ultraleichte und klein einpackbare Zelt, diese andere amerikanische Marke mit Carbon-Gestänge, wie ganz oben empfohlen. Eher nicht Decathlon, obwohl Du schon recht hast, das täte es sicher auch. Als Rentner muss ich dann sicherlich auch umdenken, dann muss es spätestens auch Decathlon werden. Oder Licht am Rad und nachts durchradeln. Das wären für mich die Alternativ-Varianten zur jetzigen Situation und Herangehensweise.

Ich glaube übrigens, so wie Du die Situation beschreibst, dass es in größeren Orten (also Mittel und Kleinstädten) aller 30 bis 40 km Hotels gibt, das ist sogar noch eine viel zu optimistische Darstellung. Wäre es so, dann wäre ich ja safe. Selbst wenn es Hotels gibt, heißt es noch lange nicht, dass die zugänglich sind. Da war in (ich glaub) Mansfeld so ein Hotel oben auf der Burg. Ich dachte eigentlich, das müsse doch verfügbar sein, Mansfeld ist alles andere als eine attraktive Stadt. Ich rief da vom Burgfuß aus vielleicht gegen 17:30 an, weil ich die etlichen Höhenmeter bei extremer Hitze nicht umsonst hochstrampeln wollte, erreichte nach langem Klingeln-Lassen noch eine Küchenhilfskraft, die meinte, heute ginge das nicht mehr, sie sei die Letzte und auch gleich weg. Bevor ich der irgendwie gut zureden könnte, dass ich ja in 5 Minuten oben sei, hat sie aufgelegt.

Mein Eindruck ist auch, nach Corona hat keiner mehr Lust zu arbeiten. Sehe ich ja auch hier im Institut. Vor Corona hätte die vermutlich geantwortet, sie sei gleich weg, aber sie ruft mal ihre Chefin an. Und die wäre dann mit dem Auto von zu Hause mal kurz hochgekommen, und hätte mir das Geld abgeknöpft und den Schlüssel fürs Zimmer gegeben. Heute macht sich keiner mehr solch eine Mühe, ich weiss auch nicht, was los ist. Es blieb dann in Mansfeld nur noch eine extrem laute Pension, wo die LKWs fast durchs Zimmer gefahren sind. Das find' ich dann fast noch schlimmer als ein 150 Euro Hotel ohne Gegenwert.

Ich bin auch schon in anderen kleineren Städten beinah abgewimmelt worden, obwohl ich vor dem Hoteltresen stand, und dem Personal klar war, dass ich in der Nähe nix anderes kriegen werde, und dass ich mit dem Rad und nicht mit Auto unterwegs bin, und obwohl dann am Ende nach vielem Gut-Zureden (mein Spruch ist dann immer: "Ich zahl auch gern mehr") doch ein Zimmer frei war. Am Telefon hätte mich das gleiche Personal ganz sicher abgewimmelt. Die Situation ist also meiner Meinung nach noch viel viel schlimmer als Du sie schon beschrieben hast.

Booking.Com gibt es im Osten eh nicht viel, ich teile aber auch Deine Abneigung, mit dem Smartphone zu bezahlen. Ich habe Android und ein Google-Konto, ohne das geht ja quasi nix mehr. Ich bezahle aber nie über das Google-Konto, ich glaub auch nicht, dass die meine Konto-Daten haben (bin mir aber nicht mehr ganz sicher, vielleicht war es nötig, um das Konto einzurichten). Ich bezahle auch mit Paypal nur über Rechner, nie über Smartphone. Ich hatte den Eindruck, dass man über das Google-Konto bei Booking.com buchen konnte, ohne dass es das Risiko einer Abbuchung gegeben hätte, aber vermutlich habe ich nur mal wieder zu wenig Ahnung von dem Ganzen. Aber wie ich schon schrieb, ich habe das wirklich ganz oft geprüft, nur eine kleine Minderheit (und dann oft nicht mal die attraktiven Hotels, sondern welche dicht an einer lauten Fernverkehrsstraße) von Hotels sind im Osten bei Booking.com. Soviel hilft das also sowieso nicht.

Ich hab noch keine Lösung für die Situation und muss da noch drüber nachdenken. Bisher hat es ja, wie durch Wunder, immer noch irgendwie geklappt. Hin und wieder hieß das Wunder aber auch viel (zu viel) Geld...
Ich wünsche Dir auch tolle Radtouren in 2025
Viele Grüße Christoph
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#1563651 - 06.01.25 16:46 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
rolf7977
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Hallo Christoph,

ich bin gestern eher zufällig beim Blättern in YouTube auf den Bikepacker Fritz Meinecke gestoßen. Der hat das Zelt auf seiner Tour von Flensburg an den Bodensee in Nutzung gehabt. Kannste dir ja mal im Einsatz ansehen :-) Er ist unter dem o. g. Namen auf YT zu finden.

Rolf

Geändert von rolf7977 (06.01.25 16:47)
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#1563654 - 06.01.25 16:57 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
ta7h12
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ich will auch das noch kommentieren. Buchlesen unterwegs auf Radtour im Hotel? Naja, ich bin nicht reich und wohl auch eher nicht wirklich wohlhabend. Teure Hotels + teure Gaststätten müssen für mich daher einen Gegenwert haben, und der ist allein, dass ich auf diese Weise viel mehr km schaffe als mit Zelt oder auch ohne Zelt mit Vorabbuchung. Das Buch auf der Hotel-Terrasse lesen, das wäre mir nicht Gegenwert genug, denn Lesen kann ich ja auch zu Hause umsonst. Wenn man mehr als genug Geld übrig hat, sieht man das sicherlich anders.
Ich hab mich gut über dein Missverständnis amüsiert. Im Urlaub lese ich überall, auf der Parkbank, auf der Wiese, im Cafe, denn ich bin ja im Urlaub und hab Zeit.
Du scheinst allerdings das Maximum an Strecke im Urlaub zu suchen.
Für mich ist es eher die Freiheit davon, den nächsten Tag regeln zu müssen.
Dafür ist für mich das Zelten das Mittel der Wahl.
Ich hab schon manch netten Campingplatz gefunden, erinnere mich aber viel intensiver an die selteneren Male des Wildzeltens.
Ich klinke mich hiermit aus der Diskussion aus, alles ist geschrieben, entscheiden musst du selbst!

Geändert von ta7h12 (06.01.25 16:58)
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Off-topic #1563655 - 06.01.25 17:00 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Uli
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Zelten ist blöd, mittags planen ist blöd, spontan eine Unterkunft nehmen ist blöd .... sorry, aber du wirst dich für irgendwas entscheiden müssen.
Gruß
Uli, jetzt auch hier raus
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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Off-topic #1563656 - 06.01.25 17:05 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Lionne
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Also ein paar Off Topic Kommentare.

Ich reise gerne. Unter anderem mit Fahrrad. Also schon mal der absolute Gegenentwurf zu Dir, Du machst Urlaub um zu radeln, möglichst viel, möglichst schnell.

Mein Luxus ist Zeit, nicht Geld, und zum Reisen gehören für mich die Momente, mit anderen Menschen ratschen, mal eine Veranstaltung besuchen, mal Kultur, Zeit zum Rumsitzen, schauen, schlendern und auch gerne abends lesen. E-Book dabei.
Ich plane vorher, empfinde das nicht als lästig sondern im Gegenteil, Teil des Urlaubes. Und es entspricht wohl meiner Persönlichkeit. Die Planung wird während der Tour angepasst, dafür habe ich Zeit, nehme ich mir.

Also ein für mich rundes Paket.
Deines müsstest Du wohl für Dich noch finden - oder akzeptieren, ohne weitere Kopfflöhe, dass Du DEINEN Weg längst hast.

Weiterer Kommentar - der Osten.
Nun, ich plane gerade eine Tour in Bayern-BaWü (Main ab Quelle weißer Main - Tauber-Altmühl), meine Einstellung bei Komoot Rennrad.
Komoot warnt bei meiner Planung äußerst häufig - Standardradwege über OpenCycleMap - dass die Oberfläche für Rennrad ungeeignet sei.
Ich lasse die Einstellung, weil ich hoffe, damit zu vermeiden, dass ich bei Rerouting auf Wanderpfade geschickt werde.
Wirklich rennradtaugliche Strecken werden wie andere angemerkt haben oft über Straßen gehen müssen.

Mir hat meine Tour 2023 durch die östlichen Bundesländer viel Spaß gemacht, einsam ist es überall öfters.

Du machst Dein Ding.. Und wer mit dem Rad unterwegs ist, muss eigentlich optimistisch (und leidensfähig) sein.

Viel Spaß und etwas Entspannung ☀️
Christine
Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️
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#1563658 - 06.01.25 17:14 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: rolf7977]
Gravelbiker_Berlin
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Danke für den Tipp! Schaue ich mir auf jeden Fall an. So ganz hab ich das Zelt noch nicht aus meinem Kopf...
Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1563659 - 06.01.25 17:14 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
nachtregen
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ich glaube übrigens, so wie Du die Situation beschreibst, dass es in größeren Orten (also Mittel und Kleinstädten) aller 30 bis 40 km Hotels gibt, das ist sogar noch eine viel zu optimistische Darstellung. Wäre es so, dann wäre ich ja safe. Selbst wenn es Hotels gibt, heißt es noch lange nicht, dass die zugänglich sind. Da war in (ich glaub) Mansfeld so ein Hotel oben auf der Burg. Ich dachte eigentlich, das müsse doch verfügbar sein, Mansfeld ist alles andere als eine attraktive Stadt.
Mansfeld hat 8.000 Einwohner und liegt - jeweils unter 10 km entfernt - zwischen Hettstedt und Eisleben. Wenn man bei b**king.c*m Mansfeld eingibt, werden einem ca. 30 Hotels und Pensionen in Hettstedt und Eisleben angeboten. Ich verstehe das Problem nicht.
--
Stefan
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Off-topic #1563662 - 06.01.25 17:28 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Uli]
Gravelbiker_Berlin
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Aber vielleicht hab ich ja auch mal in bestimmten Dingen recht? Zum Beispiel mittags buchen versus erst ab 18 Uhr (wenn kein Hotel auf der Strecke lag) mit Smartphone suchen.
Erst ab 18 Uhr suchen hat den Vorteil, dass die Suche abends schneller geht, man (und das Smartphone) weiß ja, wo man grad ist, und muss "nur" die Hotel's in der Nähe suchen.
Das Risiko ist natürlich, dass grad gar nix in der Nähe ist, man ist blöderweise grad in eine einsame Gegend geraten (z.B. Deutsch deutscher Grenzweg auf der ostdeutschen Seite, kann ich nur jedem empfehlen, der mal wissen will, wie es ist, wenn es weit und breit fast nix gibt).
Man könnte jetzt argumentieren, hätte ich bereits mittags geguckt, dann hätte ich gesehen, dass ich 16 Uhr dicht an einem Hotel vorbeiradle, und das genommen, weil ich gleichzeitig gesehen habe, dass dann ganz lange nix mehr kommt.
Aber was hindert mich eigentlich, wenn ich das 18 Uhr sehe, dass ich da vor 2h an einem Hotel vorbeigeradelt bin, einfach zurückzuradeln, und das zu nehmen. Radle ich eben einen Teil der Strecke mal doppelt.
Erst abends auf dem Smartphone gucken (was ja am Ende fast immer meine Entscheidung ist), hat also durchaus auch Vorteile.
Und auf die Idee, zurückzuradeln, wenn im Voraus kein Hotel kommt, bin ich grad erst gekommen. Insofern bringt mir die Diskussion doch was....
Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1563673 - 06.01.25 19:03 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
martinbp
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Hallo Martin, schön, mal wieder von Dir zu hören. Ich fange gleich mal mit Deinem Ende an. Welche Handy App wäre das dann? Es gab Caminaro, das war ja toll, weil es auch googlemaps Karten zusammen mit der Route anzeigen konnte. Aber mit Caminaro ist ja wohl leider Schluß (?). Irgendwann hattet Ihr Navi-Experten mir auch mal den Tipp gegeben, sich auf Googlemaps ein Konto zu machen, dann kann man seine eigenen geplanten Routen sehen. Meinst Du das? Ich muss mal gucken, ob es mein googlemaps-Konto noch gibt. Oder meinst Du noch andere Programme für Smartphone? Welche von denen zeigen die Googlemaps-Karte zusammen mit Hotels und der eigenen Route an? Christoph

Ich nehme so gut wie nie Google-Maps, sondern nutze oruxmaps mit openandromaps-Karten. Da kann man sich in den Einstellungen Unterkünfte anzeigen lassen.
Irgendwann hatte ich das mal kurz ausprobiert. Es gab da eine Pension, die Google-maps nur bei ganz starken Hereinzoomen anzeigte, während andere schon bei niedrigeren Zoomstufen sichtbar waren, es gab Unterkünfte, die bei Googlemaps nicht gelistet waren, aber bei OSM basierten Karten schon, und auch den umgekehrten Fall. Unterwegs ist es natürlich zeitaufwändig, so etwas zu checken, und vor allem nichts für jemanden, der Strecke machen möchte.

Und Googlemaps kannst du -soweit ich weiß- nur online nutzen. Früher konnte man auch Googlemaps unter oruxmaps online ansehen, das geht jetzt nicht mehr. Und um einen Track, der als gpx gespeichert ist bei Googlemaps anzuzeigen muss er-meines Wissens- in das Format xyz.kml umgewabdelt werden. Das geht z.B. mit dem RouteConverter. Aber eine mit Brouter geplante Strecke kann man ja auch gleich als .kml-File abspeichern.
Und bei BRouter gibt es ja auch die Option, die unter OSM vorhandenen Unterkünfte anzeigen zu lassen. Dazu rechts unter "Mehr" den entsprechenden Layer laden. Allerdings wird der nur dann aktiv, wenn das Kartenbild auf etwa 15x20 km gezoomt ist.
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Off-topic #1563678 - 06.01.25 20:59 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
amichelic
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Auch auf der Straße braucht man vorn eine Lampe, die wenigstens ein bisschen Licht gibt. Da sind dann auch sehr große schwere Akkus schnell alle. Es geht dann auf jeden Fall auch in Richtung 1kg Mehrgewicht.

Wenn Du ein Licht fuer den Notfall mitnehmen willst, brauchts vielleicht nicht gleich ein Flak-Scheinwerfer zu sein. Ja, ich lese von Deiner Vorliebe fuer nicht-asphaltierte Wege ohne Verkehr—aber wenn Du mal wieder Erwarten zulange gefahren bist und jetzt noch eine Unterkunft erreichen musst, dann wirst Du zwangsweise etwas naeher an der Zivilisation landen. Hotels sind meist an asphaltierten Wegen gelegen.

Fuer den ungeplanten Notfall – Mist, ich hab noch 20 km bis zur Unterkunft, aber es wird schon etwas dunkel – tuts im Prinzip auch eine dieser kleinen mit Knopfzellen gefuetterten Leuchten. Nein, ist nicht STVZO-kompatibel, und ja, es gibt hunderterlei Gruende, die gegen diese Dinger sprechen.

Oder Du greifst bei BUMM ins Regal, fuer < 200g kriegst Du eine brauchbare Menge STVZO-kompatibles Licht. Inkl. Akku. Nein, mittwinters am Schotterweg der sich durch den Wald schlaengelt wirst Du damit nichts sehen.

Aber selbst 1kg Flak-Scheinwerfer wiegt weniger als eine Notfalls-Uebernachtungsausruestung. Und hat weniger Luftwiderstand.


Adalbert
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Off-topic #1563679 - 06.01.25 21:01 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
buche
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Hui, du schreibst ja fleißig.

Ums mal als Informatiker zu formulieren: Du hast ein Optimierungsproblem formuliert, das sich nicht lösen lässt, weil deine Optimierungskriterien konfligieren grins

Die Kriterien, die du alle maximieren willst, sind:
- Sicherheit haben
- Geld sparen
- Spontan sein
- Strecke machen
- ordentlich schlafen
- mit einem leichten Rad unterwegs sein

Beispiel: Wenn du Sicherheit haben willst, kannst du das lösen, indem du
(a) Geld draufwirfst, also auch mal 500 EUR die Nacht auszugeben bereit bist (ist mir leider mal in München passiert, weil ich nicht an das Oktoberfest gedacht hatte)
(b) auf Spontanintät verzichtest, indem du minutios deine Strecke vorplanst, incl. Abkürzungen und Ausweichrouten, sodass du garantiert 19 Uhr in einer Wochen vorher gebbuchten Unterkunft ankommst
(c) auf Strecke machen verzichtest, indem du dich auf 100km am Tag beschränkst, obwohl du 180 könntest, und so sicher deine Unterkünfte erreichst
(d) auf guten Schlaf verzichtest, indem du dir nur einen Hüttenschlafsack mitnimmst und dir jedesmal 'ne Schutzhütte im Wald suchst
(e) auf ein leichtes Rad verzichtest, indem du volles Zeltgeraffel mitnimmst

Dasselbe kann ich dir auch für alle anderen Kriterien so aufschreiben lach

Um nun die Perspektive von der Informatik hin zu den Wirtschaftswissenschaften zu ändern: Du bekommst die Kuh vom Eis, indem du dich auf WENIGE Key Performance Indikatoren beschränkst (z.B. Hauptsache Strecke, bei allem anderen sind Abstriche möglich) und WEITE Schranken für den akzeptablen Wertebereich aller der anderen Kriterien definierst (z.B. bis 150 EUR die Nacht ist ok anstelle von bis 50 EUR die Nacht ist ok)

Jetzt könntest du noch zu den Chemikern wechseln und für dich Bio-Reaktor mehrere Arbeitspunkte definieren grins
z.B. ein Arbeitspunkt: Spontan mit leichtem Rad losradeln und dafür ordentlich Geld mitnehmen. Ein anderer Arbeitspunkt: Spontan mit voller Zeltausrüstung losfahren und dafür nicht so viele Kilometer schaffen, aber Geld sparen. Dritter Arbeitspunkt: Unspontan mit fest vorgeplanter Strecke... und so weiter.

Das ist der Grund dafür, dass viele hier mehrere recht unterschiedliche Räder haben.

Viele Grüße, Erik
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Off-topic #1563689 - 07.01.25 08:24 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Juergen
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
...............einfach zurückzuradeln, und das zu nehmen. Radle ich eben einen Teil der Strecke mal doppelt.
..... dreifach. grins
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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Off-topic #1563691 - 07.01.25 08:29 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: buche]
Martina
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In Antwort auf: buche
Ums mal als Informatiker zu formulieren: Du hast ein Optimierungsproblem formuliert, das sich nicht lösen lässt, weil deine Optimierungskriterien konfligieren grins

Danke Erik!

Und das Verb konfligieren war mir neu. lach
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Off-topic #1563696 - 07.01.25 08:46 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: amichelic]
Gravelbiker_Berlin
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Diese Knopfzellen kenn' ich sogar und habe sie auch. Aber danke trotzdem für den Tipp. Manchmal hatte ich die auch schon mit (aber noch nie benutzt), die wiegen ja fast nichts, und nehmen auch keinen Platz weg. Sehen nach vorn tut man damit aber eher nichts, die helfen wohl nur ein bißchen, um gesehen zu werden. Aber klar, für Asphalt und die allerletzten Meter reicht das sicherlich. Von Ende Mai bis Mitte Juli würde ich vermutlich nur die Knopfzelle nach hinten mitnehmen, nach vorn sieht man sogar 23 Uhr noch ein bißchen was, wenn nicht grad dicke Wolken sind (denke ich jedenfalls). Wenn es abends eng wurde und noch sehr weit bis zum Hotel war, bin ich sowieso bisher schon immer vom rauhen Feldweg auf die glatte Land- oder Bundesstraße gewechselt, um voll Stoff geben zu können. Bisher hatte ich auch immer Glück und es waren abends schwach befahrene Straßen.
Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1563699 - 07.01.25 09:08 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: buche]
Gravelbiker_Berlin
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Hallo Erik, ich hab ja auch viele Räder, aber nur eines (ein Mountainbike) würde ich als ausgesprochenen Packesel einsetzen. Hab ich auch schon mal gemacht. Allerdings ist mir ein Rätsel, wie man soviel mitnehmen kann (es sei denn, man radelt durch Sibirien oder ähnliches), dass auch noch die Fronttaschen voll werden, bei mir waren nicht mal richtig die hinteren Packtaschen voll. Ich fand immer, das fährt sich total blöd, wenn man nur hinten Taschen hat. Es muss auch Spaß machen, fun ist in meinem Optimierungsproblem eine ziemlich hoch gewichtete Variable.

Aber ich glaub schon, dass auch ich bisher optimiert habe, mit meinen persönlichen Variablen. Um auch mal in der Wissenschaftler-Sprache zu antworten (bin Physiker), wenn man den Quotient aus [erreichten Kilometern für die Gesamttour/Tage der Tour] durch [Fitness des Fahrers] bilden würde, dann könnte ich hier vermutlich auf den vorderen Plätzen landen. Man darf aber dann nicht in den Nenner der Gleichung noch [Kosten der Radreise] reinschreiben (auch nicht Kosten des Rades), denn dann falle ich wieder auf hintere Plätze zurück.

In meiner persönlichen Optimierungsgleichung gibt es zwei weitere Variablen bzw. Parameter. [Fahrspaß] , und den habe ich nur mit wenig Gepäck auf sportlichen Rädern, und [Restrisiko, abends nichts zu finden]. So lange ich letzterem einen geringen Wichtungsfaktor gebe, was ich bisher immer gemacht habe, war meine Optimierungsgleichung sogar lösbar. Der Fehler begann, als ich diesen Wichtungsfaktor erhöht habe. Ich überlege grad, ihn wieder runterzuschrauben.

Die einfachste Lösung wäre wohl, zwei Radreisen zu machen. Eine mit Risiko und Carbon-Gravelbike im Juni und eine mit Alu-Gravelbike mit Forumslader-Lichtanlage (aber ohne Zelt) Ende August/Anfang Sept.

Du sieht also, ich hab auch mehrere Esel im Stall, aber vermutlich andere als Ihr habt. Nur ein neues Rennrad zu kaufen, zögere ich bisher, denn wo will man eigentlich mit Rennrad im Osten noch fahren (ein altes hab ich noch und benutze es auch für Trainingsrunden). Neues Mountainbike ist ein ähnliches Thema, denn es gibt im Flachland immer weniger durchgehende Offroad-Routen, bzw. nur noch in bestimmten Gegenden.
Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1563707 - 07.01.25 10:48 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
KaivK
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Also zum Thema Zelt oder durchradeln.

Ich persönlich brauche ein Zelt, was auch ein Innenzelt hat, einfach wegen der Kondensationsfeuchte. Eine Neolite Air in der kleinsten Größe reicht mir, weil meine Füße auch überstehen können. Schlafsack kommt auf den Typ an. Aber die drei Sachen zusammen kosten schon Gewicht und Volumen. Die Aerodynamik beim Packen ist wichtiger als das reine Gewicht, außer man muss tragen.

Mit einem Supernova DY kann ich auch die Nacht offroad durchfahren, solange ich ein Navi habe. Das Ding sollte hell genug sein. Ich fahre mit einem getunten BUMM Luxos herum, der reicht nachts auch offroad eigentlich aus. Beim Pendeln fahre ich öfter nachts auch "offroad", jedenfalls ohne Beleuchtung auf Wegen mit wassergebundene Oberfläche, die teilweise auch unter Wasser steht. Beim Essen kann man Instantnudeln mitnehmen, bei mir reichen drei Packungen um satt zu werden; bei genügend Hunger ist das fast ein kulinarisches Highlight. Nach 30-60min im kalten Wasser sind die auch genießbar, man braucht nur ein Gefäß.

Das größere Optimierungspotential sehe ich bei den Reifen, dort würde ich breite Tubelessreifen nehmen, dann geht es offroad im Dunkeln auch besser.
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Off-topic #1563716 - 07.01.25 12:29 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Velomade
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Man könnte jetzt argumentieren, hätte ich bereits mittags geguckt, dann hätte ich gesehen, dass ich 16 Uhr dicht an einem Hotel vorbeiradle, und das genommen, weil ich gleichzeitig gesehen habe, dass dann ganz lange nix mehr kommt.
Und was hindert dich daran dieses Zimmer um 16 Uhr zu nehmen? Du kannst dann immer noch eine oder zwei Runden drehen, wenn dir danach ist. Jedenfalls wäre für diesen Tag das Übernachtungsproblem gelöst.

Bernd
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#1563719 - 07.01.25 13:42 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
albinkessel
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Ich habe, für einen ähnlichen Anwendungsbereich, gute Erfahrungen mit dem Tarptent ProTrail gemacht, das deutlich geräumiger ist, als das Nordisk. Es ist zwar nur ein Einhüllen-Zelt, aber es ist gut zu belüften (im Sommer) und man hat genug Abstand zu den Wänden, so dass man eigentlich nicht anstößt und nass wird; getropft hat es noch nie. Angenehm - im Sommer - ist, dass die Schmalseite, also da wo man mit dem Kopf liegt, in der Regel komplett offengelassen werden kann (also nur das Netz geschlossen), außer bei sehr starkem Regen und Wind. Dadurch liegt man gefühlt fast im Freien, aber trotzdem vor Regen und Getier geschützt, aber Platzangst kommt nicht auf.

Auch ich schätze auf Reisen in Mitteleuropa die Möglichkeit, spontan zu zelten, sei es wild oder auf einem CP. Das herumsuchen auf dem Smartphone nach Unterkünften und damit oft verbundene Umwege finde ich sehr lästig.

Geändert von albinkessel (07.01.25 13:47)
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Off-topic #1563721 - 07.01.25 13:58 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Velomade]
Gravelbiker_Berlin
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Ja, korrekt, hatte ich auch schon manchmal überlegt, es so zu machen. Aber irgendwie, wenn ich einmal eingecheckt bin, und dann muss man ja das Fahrrad auch meist im Hotel wegschließen (oder wenn man es heimlich aufs Zimmer geschmuggelt hat, möchte man nicht riskieren, noch mal aufzufallen), da fahre ich dann doch lieber hin und her, die gleiche Strecke 3 mal, wie ja hier richtig korrigiert worden ist. Grüße Christoph
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Off-topic #1563722 - 07.01.25 14:01 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: KaivK]
Gravelbiker_Berlin
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Mit "größtem Optimierungspotential Tubeless" hast Du wahrscheinlich durchaus recht, dafür bin ich aber zu alt, damit fang ich nicht noch an, außer es gibt eines Tages nix anderes mehr. Grüße Christoph
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Off-topic #1563727 - 07.01.25 14:27 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: nachtregen]
Gravelbiker_Berlin
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Das Problem war damals, dass ich nur in Richtung meiner Strecke was nehmen wollte, die ging nach Norden bzw. Nordwesten, da war das nächste vermutlich freie Hotel in Aschersleben.

Aschersleben wäre auf direktem Weg natürlich machbar gewesen, aber das wäre eben so eine dicht befahrene Straße gewesen, die ich normalerweise meide. Meine geplante Strecke ging östlich am Harz vorbei (also von Mansfeld Richtung Nordwesten), da gab es natürlich Hotels, aber es was Sommer, Hochsaison, und alles war komplett ausgebucht. Und wäre ich diese geplante Strecke, die ein großer Umweg gewesen wäre, bis Mansfeld geradelt, dann wäre ich ins Dunkle gekommen. A) weil es sehr weit war und B), (und vor allem) weil auch da wieder so eine gefürchtete Waldpassage dabei war, auf ausgewaschenen Kieswegen, wo man eine längere Strecke kaum schneller als Schritt fahren konnte. Da verliert man dann irre viel Zeit. Also doch, ich hatte da vielleicht wirklich ein Problem.

Wäre mir aber damals schon der Gedanke gekommen, dass ich ja auch wieder die schon gefahrene Strecke zurückradeln könnte, dann hätte ich vermutlich mehrere Hotels zur Auswahl gehabt (von Mansfeld Richtung Süden und Südosten), da hast Du völlig recht.

Vielleicht gab es aber auch in Mansfeld gar kein echtes Problem. Es war ein irre heißer Tag, und die Hitze hat mir mehr als sonst zu schaffen gemacht, und 1 Nacht später ist Corona bei mir ausgebrochen, d.h. ich hatte das Virus also schon in mir. Das eigentliche Problem war daher wohl damals ein psychisches, bzw. psycho- noch irgendwas was (also Kopf, der wegen Virus plus Hitze nicht mehr normal funktioniert). Ich konnte vermutlich an dem Nachmittag/Abend einfach nicht mehr klar denken.

Aber nicht desto trotz, ich hätte bei dem Hotel auf dem Schloss (auf Grund des ziemlich hohen Preises) normalerweise gedacht, dass ich da was kriege. Und es gab ja wohl auch Zimmer, nur keinen, der mir eines geben wollte. Und schlimmer als Hotelsterben im Osten ist wohl noch das Gaststätten-Sterben, es gab in Mansfeld (trotz 8000 Einwohner, wie Du schreibst) keine Gaststätte, die offen hatte. Allenfalls irgendein Döner. Ich musste dann mit dem Rad noch mal los, zwei Dörfer weiter, dort hatte eine offen. Zurück war dann auch schon langsam Dämmerung und kein Licht am Rad.

Jedenfalls, wer auch immer dort an dieser Pension direkt an der Hauptstraße einchecken will, nehmt die nicht, die ist grottig!
Grüße Christoph
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Off-topic #1563732 - 07.01.25 15:10 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: martinbp]
Gravelbiker_Berlin
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Hallo Martin, oruxmaps klingt tatsächlich interessant, wenn da Hotels schon in niedrigerer ZoomStufe angezeigt werden (was ja bei Googlemaps nicht so ist (außer die blauen Punkte, die aber nicht vollständig sind)). Gibt es oruxmaps auch für PC?

Bleiben aber trotzdem Fragen, die wir ja auch schon diskutiert haben, ich hab nur das Fazit vergessen, z.B.: Was ist aktueller und vollständiger, die Hoteleinträge in OSM oder die bei Googlemaps? Und bietet oruxmaps bzw. OST dann auch gleich den Link zur Webseite des Hotels (so wie Googlemaps)?

Es ist ja auch die Frage, was nützt einem die Hotelsuche offline? Am Ende muss man das gefundene Hotel ja anrufen, oder über booking.com buchen. Dazu muss man ja sowieso Netz haben. Und wenn man Netz hat, kann man ja auch gleich googlemaps nehmen.

Ich bin aber froh, dass Du schreibst, dass so eine Hotelsuche unterwegs auf jeden Fall Zeit kostet! Wenn Dir das (der Du digital viel versierter bist als ich) schon so geht, dann gilt das für mich erst recht. Zeit ist bei dieser Sache immer das eigentliche Problem. Mit viel Zeit und Ruhe kriegt man vieles hin, aber wenn Zeitnot hinzukommt, wird es eng.

Ich komme daher immer mehr zu dem Schluss (wie ja auch Christine weiter oben schrieb), dass eine gründliche vorherige digitale Reisevorbereitung vielleicht doch sinnvoll ist. Sie kürzt auf jeden Fall die Recherche nach Hotels für die nächste Nacht abends im Hotel erheblich ab. Ich würde nach wie vor denken, dass ich so eine Vorbereitung für Westdeutschland nicht bräuchte, aber für Ostdeutschland vielleicht schon. Ziel der Vorab-Reisevorbereitung wäre vor allem, die Streckenabschnitte zu identifizieren, wo die Hotels wirklich knapp sind. Wenn ich das mit einem Blick auf ein Stück Papier abends im Hotel erfassen könnte, dann könnte ich schnell entscheiden, ob ich vielleicht doch mal ein paar Hotels abtelefoniere, oder aber, wenn ich am nächsten Abend voraussichtlich in eine Gegend mit genug Hotels komme, lieber zeitig ins Bett gehe, früh aufstehe und am nächsten Tag vielleicht mal wieder die 200km reiße.

So eine Vorbereitung dauert leider ziemlich lange, im Sommer ist mir die Zeit eigentlich zu schade, aber ich könnte ja jetzt mal für den Sommer damit anfangen (in der Hoffnung, dass es die jetzt gefundenen Hotels dann noch gibt), statt weiter lange Texte zu schreiben...
Viele Grüße Christoph
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#1563735 - 07.01.25 15:25 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: albinkessel]
Gravelbiker_Berlin
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Tarpent Pro Trail sieht auf den ersten Blick ganz interessant aus, aber ist wohl doch mehr für Wanderer, die eh schon Stöcke dabei haben, gedacht?
Ganz generell finde ich aber die Idee gut, auf das komplette Innenzelt zu verzichten, braucht man eigentlich nicht wirklich, denn Insektenschutz kann ja (wie bei dem Tarpent Pro Trail) auch durch Gazen nur an den Frontseiten realisiert werden.

Allerdings müsste doch da noch mehr Gewichtsreduzierung drin sein, das amerikanische Zelt, was eingangs gleich im ersten oder zweiten Beitrag empfohlen worden ist, ist (wenn ich mich recht entsinne) noch etwas leichter, und das mit komplettem Innenzelt.
Viele Grüße Christoph Uhlig
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Off-topic #1563740 - 07.01.25 17:52 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
martinbp
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Jahrelang bin ich einfach losgefahren, mit einer Generalkarte 1:200 000, in der auch die CPs eingezeichnet waren. Mal gegen 19 Uhr, mal gegen 21 hr angekommen, es gab nie ein Problem, an der Rezeption waren noch Leute, meist funktionierte eine angeschlossene Kneipe.
Aber da gab es ja auch noch keine Digitalisierung.

Heute mache ich mir entlang meiner geplanten Route und in einem ca 15 km breiten Streifen einen GPX mit Wegpunkten der CP,den ich in oruk laden kann,, aber das nützt mir oft wenig, weil ich schon am dritten Tag ganz anders fahre als ursprünglich geplant.

Das war auch in diesem Jahr so. Eigentlich hatte ich BaWü und Ostfrankreich angedacht, bin auch schon von München nach Augsburg geradelt, aber dann kam die Regenfront. Kurz entschlossen mit dem Zug nach Leipzig, eine Nacht bei meinem Bruder übernachtet und am nächsten Tag in Richtung Fläming. Da gab es natürlich keinen vorgefertigten Track. Na gut, die Landkarte Ostdeutschlands kenne ich einigermaßen gut, weiß wo die landschaftlich schönen Regionen zu finden sind, muss mich also nur um die konkrete Wegführung bemühen.

Um dann mögliche CPs zu finden, kommt Archiescamping ins Spiel. Als das noch möglich war, hatte ich mir die länderweise als gpx runtergealden und kann diesen gpx bei oruxmaps einblenden. Wenn ich konkreter weiß, wo ich eventuell zelten möchte, öffne ich die Archiescamping-App, da kann ich aus der App direkt beim Campingplatz anrufen (wenn die Telefonnummer noch stimmt), und fragen, ob man mich aufnimmt, und -heutzutage ganz wichtig- wiel lange die Rezeption geöffnet ist. Diesen Anruf tätige ich meist meist gegen 15 Uhr, da kann ich zur Not noch einen anderen CP ansteuern. Für meine Zwecke reicht da das normale Telefonnetz, ich brauche keinen Online-Zugang.
Und auch das Routing zu dem ausgewahlten CP geht über die Brouter App mit Oruxmaps ganz gut offline. (Leider hat man auch hier x zusatzliche Funktionen eingebaut, die ich nicht brauche, die mich nur stören und die den halben Bildschirm einnehmen)

Und wenn es dann halt anstelle der geplanten 80-100 km nur 60 km werden, dann ist das halt so und ich ärgere mich deshalb nicht.

Eine einzige Tour habe ich gemacht, ohne Zeltausrüstung Mitte Oktober durch Tschechien. Da war für die geplanten 5 Tage schönes Wetter prognostiziert, ich hatte ziemlich genaue Vorstellungen, wie weit ich an einem Tag kommen kann, und hatte mir dann für die geplanten Orte meist mehrere Pensionen aus dem Internet gesucht, mit Adresse und Telefonnummer, aber ohne zu reservieren.
Da klappte zweimal völlig unproblematisch, einmal war die angepeilte Pension nicht mehr vorhanden, aber es gab in der Nähe ien andere, die ich nicht auf meiner Liste hatte. Nur in Litomerice klappte es erst an der 5. Adresse (außerhalb der Saison war fast alles geschlossen)

Oruxmaps als PC-Version gibt es nicht, es gibt irgendein Programm, das in erster Linie dazu da ist, Handyspiele auf dem PC spielen zu können, aber ich bin damit nicht zufrieden gewesen und eigentlich brauche ich es ja auch nicht und habe es wieder gelöscht.
Wenn du ein Programm suchst, dass auf dem PC sehr ähnlich funktioniert, wie auf dem Handy, dann mapy.cz oder komoot oder ridewithgps- die eben alle ihre Vor-und Nachteile haben.

Apropo: Für deine angestrebten Ziele: Viele km (das geht natürlich auf Asphalt besser als auf Feldwegen), ohne viel Verkehr, mit preiswerten Unterkünften und Gaststätten, da bietet sich Tschechien an.
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Off-topic #1563741 - 07.01.25 17:54 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Lionne
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Ich finde, Du verkomplizierst unnötig, denkst in zuviel Wenns.

Du kennst in etwa Deine Route, wenn Du abends im Hotel bist, weißt Du, wohin Du willst.
Eine Übersicht verschaffst Du Dir ja auch. Routenführung, Streckenbeschaffenheit
Wo ist das Problem, dann bei der Gelegenheit zu sagen, jetzt schaue ich am potentiellen Ziel oder im Umkreis nach einem Hotel?
In GoogleMaps oder anderen Seiten sieht man nur bedingt ob frei ist, freie Zimmer und reservieren, schnell, zeitsparend geht über booking.com und ähnliche Seiten.

Das Problem, kaum Hotels, oder ausgebucht, oder zu teuer, nimmt seit Corona deutlich zu.

Aber am Abend vorher wärst Du noch flexibel genug, Deine Route anzupassen. Selbst mittags, wie Dir ein anderer Forist riet.
5-10 min Aufwand schätze ich mit App. Wenn es mit der App schwierig wird, dann ist die Situation tatsächlich schwierig und Du musst umplanen, andere Route, weiter fahren, oder worst case früher aufhören. (dann kannst Du Dein KM Defizit immer noch vor Ort kompensieren durch eine ergänzende Schleife)

Zufällig zum richtigen Zeitpunkt im Vorbeifahren zum richtigen Preis das freie Einzelzimmer - da ist schon Glück dabei, oder die Geldbörse strapazierfähig.
Es gibt genügend BikePacker auch hier im Forum, die lange Touren mit vielen Kilometern ohne Zelt hinbekommen, auch wenn sich die Zeiten seit Corona durchaus verändert haben. Mehr Reisende, mehr Nachfrage, weniger Angebote, gestiegene Preise. Nicht nur in Deutschland.

Bezüglich "West"deutschland täuscht Du Dich ebenso - und ich glaube, es hat nie diese große Dichte gegeben, das Netz an Hotelzimmern ist je nach Attraktivität einer Region besser oder schlechter. Wo Nachfrage ist, gibt es die Hotels, dann aber oft ausgebucht, gerade bzgl Einzelzimmer.

Das was es heute nur noch selten gibt mangels Nachfrage sind die günstigeren Zimmer über Wirtschaften im ländlichen Raum - die Fremdenzimmer, gelegentlich inzwischen noch unter der Bezeichnung Monteurszimmer zu finden.
Das rechnet sich nicht mehr, nirgends.

So, und damit bin ich raus, Zeit will effizient genutzt sein.

Viele Grüße
Christine
Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️

Geändert von Lionne (07.01.25 17:56)
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Off-topic #1563747 - 07.01.25 18:57 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: martinbp]
Gravelbiker_Berlin
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Hallo Martin, dann lass ich das mit dem Oruxmaps vielleicht doch erst mal, ich bin mit Smartphones nicht besonders gut befreundet (mit PCs schon eher).

Und ja, das stimmt, Tschechien ist ganz gut asphaltiert, das würde sich für Kilometer-Fressen gut eignen. Aber mein Anspruch ist ja auch Gravelbiking, es muss schon auch mal über grobe Kieswege gehen und trotzdem am Ende sich zu genug Kilometern summieren. Für raue Wege ist Ostdeutschland prädestiniert.

Aber Tschechien mache ich noch mal irgendwann, vorrangig erst mal als Abkürzung von Bayern nach Sachsen. Hotelsuche ist aber dort natürlich noch ein klein wenig schwerer, wegen Sprache, aber viele im Hotelbereich können dort sicherlich ein bisschen deutsch oder englisch. Bei kleinen Pensionen bin ich mir da nicht so sicher. Ich glaub, in Tschechien würde ich dann doch auf Booking.Com zurückgreifen.

Wir sind ja hier eher die Älteren, Deine Erinnerungen, wie einfach das früher mit Hotels, B&B usw. war, decken sich komplett mit meinen. Bei mir war in England die Ordnance Survey Straßenkarte die einzige Ausrüstung. Das waren sogar 1:250000. Vor dem digitalen Zeitalter mussten die Unterkünfte sich natürlich auch viel mehr Mühe geben, was Sichtbarkeit betrifft. Schon deshalb gab es im Zentrum auch kleinerer Orte immer irgendwas gut Sichtbares (und in England überall diese B&B Schilder). Ist heut' ja nicht mehr so, heute ist oft kein einziges Hotel mehr im Zentrum einer Kleinstadt, dafür dann ein großes an der Ausfallstraße zur Autobahn. Aber bei aller Nostalgie, die Räder von heute möchte ich nicht mehr mit denen von damals tauschen wollen.

Was auch schon Christine schrieb, und Du jetzt hier auch schreibst, dass es, was Camping-Plätze betrifft, ja offenbar kaum weniger kompliziert ist, schockiert mich ehrlich gesagt ziemlich. Ich hatte da bisher offenbar (mangels Erfahrung) komplett naive Ansichten, ich dachte immer, da kann man sich einfach mit seinem Zelt spätabends noch unangemeldet auf die Wiese stellen und bezahlt dann eben am nächsten Tag, wenn die Rezeption wieder offen ist.

Ich hab mir grad den Youtube-Film angeschaut, wo ein bekannter BikePacker das Nordisk Zelt getestet hat (hatte weiter oben jemand empfohlen), der hat ja nur wild gezeltet, und das in (West)Deutschland. Wenn ich das jetzt von Euch mit den Zeltplätzen höre, dann werde ich es wohl im Notfall (oder auch so) eher wie der machen und gleich am Wegesrand zelten.
Neben der Hotelsuche brauche ich ja nicht noch eine weitere komplizierte Campingplatz-Suche.

Der hat allerdings in einem eher feuchten Oktober gezeltet, da sind alle Untergründe weich. Wenn man das Gleiche in einem trockenen Hochsommer machen würde, wird man vielleicht Mühe haben, eine Unterlage zu finden, die nicht irgendwie dornig ist. Fußballplätze vielleicht, die regelmäßig mit Rasensprenger feuchtgehalten wurden, oder gar mitten auf dem Dorfanger zelten? Friedhöfe könnten vielleicht auch gehen (wo man auch gleich Wasser hätte), aber da sollte man sich wohl den Wecker stellen, um sich früh im Morgengrauen wieder zu trollen...

Dieser Youtube-Bikepacker ist natürlich 'ne ganz andere Nummer als ich, viel fitter und jünger, aber motiviert hat mich der Film trotzdem. Und mich dem Nordisk wieder ein bißchen näher gebracht.
Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1563751 - 07.01.25 19:35 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
martinbp
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
H
Was auch schon Christine schrieb, und Du jetzt hier auch schreibst, dass es, was Camping-Plätze betrifft, ja offenbar kaum weniger kompliziert ist, schockiert mich ehrlich gesagt ziemlich. Ich hatte da bisher offenbar (mangels Erfahrung) komplett naive Ansichten, ich dachte immer, da kann man sich einfach mit seinem Zelt spätabends noch unangemeldet auf die Wiese stellen und bezahlt dann eben am nächsten Tag, wenn die Rezeption wieder offen ist.

Viele Grüße Christoph

Solche CPs gibt es schon noch, aber das ist eher die Ausnahhme. Wenn du spät kommst, die Rezetion geschlossen ist, kommst du zwar mit dem Rad über den Personeneingang in vielen Fällen auf den Platz, hast aber keinen Zugang zu den Sanitäreinrichtungen oder bist darauf angewiesen, dass du mit einem Mitcamper gemeinsam durch die Tür huschst.
Am "schönsten" war das am CP Fürstensee bei Neustrelitz (aber noch zu DDR-Zeiten) Anmeldung und damit Schlüssel für das Sanitärhaus: Dienstag und Donnerstag von 9-12 Uhr im Gemeindebüro.
Aber ein Zelt ist eben eine Notoption- wenn es gar nicht anders geht, dann wildzelten. Habe ich aber in 30 Jahren Radreisen nur einmal praktiziert.
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#1563788 - 08.01.25 09:40 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
albinkessel
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Für das Tarptent gibt es als Zubehör eine passende Stange (zwei Steckelemente mit Gummizug verbunden, passt schräg in einen Backroller).
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Off-topic #1563789 - 08.01.25 09:40 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: martinbp]
Gravelbiker_Berlin
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.... und ich kenne eigentlich nur wildzelten, Campingplatz war bei mir bisher die absolute Ausnahme. Aber Wildzelten eben vor allem beim Paddeln und Wandern, nur ein paar Male (Andalusien) beim Radreisen. Das war aber schön, es war zu Ostern, da gab es noch genug Wasser. Ich entsinne mich eigentlich nur noch an einen schönen Wildzeltplatz an einem Bach, das Wasser aus dem Bach haben wir, ohne lange zu überlegen, getrunken.

Ich bin insgesamt noch hin und hergerissen, am Ende fahre ich vielleicht doch wieder ohne Zelt los. Selbst eine Notausrüstung ist alles in allem doch ganz schön viel schwerer als ich jetzt unterwegs bin, ich bräuchte dann ja auch Bikepacking-Taschen. Das einzig Akzeptable wäre wahrscheinlich ein Biwaksack, dazu hab ich aber irgendwie keine richtige Lust. Ich hoffe einfach, dass ich im Notfall ein Taxi finden würde, das mein Rad mitnimmt, und mich in die nächste große Stadt fährt.

Ich fand diesen Youtube-Film dieses Bikepackers (Fritz Meinecke) absolut lehrreich. Der sprach davon, dass sein Rad 15kg wiegt. Das Rose-Gravelbike wog ohne Gepäck sicherlich nur 9kg. Also 6kg Gepäck am Rad. War aber sicherlich noch nicht alles, er hatte auch einen Rucksack und viele Klamotten an. Es war beeindruckend, wie der bergauf geschnauft hat. Das war ein total fitter Typ, mit einem 8kg Rennrad und dünnen Sommerklamotten ohne Gepäck wäre der die gleiche Steigung mit 20 Sachen hochgejagt, ohne dass der Puls stark gestiegen wäre. Besser kann man eigentlich die Rolle von Gepäck kaum visualisieren.
Viele Grüße Christoph
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#1563918 - 09.01.25 20:34 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
buche
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Das Night Cat-Einpersonenzelt zu <1kg und 170 EUR ist gerade gekommen. Das Packmaß ist wirklich winzig. Kleiner als mein leichter Sommer-Daunenschlafsack. Außerdem habe ich mir für 22 EUR ein Fiberglasgestänge geordert, von dem ich aus 3 50cm-Segmenten zu 6 machen werde, die insgesamt auf die für das Zelt nötigen 125cm kommen. Ich habs leider noch nicht ausprobieren können, weil ich gerade einschneie.

Wenns am Wochenende klappt, werde ich berichten. Ich kann schon sagen, dass ich von Packmaß, Gewicht und Preis angetan bin -- als "mal ne Nacht, aber sicher kein ganzer Urlaub"-Zelt wirkt es gut. Jetzt muss ich nur noch reinpassen zwinker

LG Erik
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#1563935 - 10.01.25 08:53 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: buche]
Gravelbiker_Berlin
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Kannst Du es dann auch mal bitte ganz genau wiegen? Hast Du eine genaue Digitalwaage? Sehr preiswert ist es ja... (Bei Radtechnik ist ja auch immer die berechtigte Frage, wieviel Euro ein paar Gramm weniger wert sind). Bin jedenfalls auf Deinen Bericht gespannt. Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1563973 - 10.01.25 18:06 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
amichelic
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ich fand diesen Youtube-Film dieses Bikepackers (Fritz Meinecke) absolut lehrreich. Der sprach davon, dass sein Rad 15kg wiegt. Das Rose-Gravelbike wog ohne Gepäck sicherlich nur 9kg. Also 6kg Gepäck am Rad. War aber sicherlich noch nicht alles, er hatte auch einen Rucksack und viele Klamotten an. Es war beeindruckend, wie der bergauf geschnauft hat. Das war ein total fitter Typ, mit einem 8kg Rennrad und dünnen Sommerklamotten ohne Gepäck wäre der die gleiche Steigung mit 20 Sachen hochgejagt, ohne dass der Puls stark gestiegen wäre. Besser kann man eigentlich die Rolle von Gepäck kaum visualisieren.
Ich nehme in Kauf, dass das in eine Mega-Diskussion ausartet, aber so unwidersprochen kann ich das einfach nicht stehen lassen.
Diese 6 kg Gepaeck machen ganz sicher nicht den Unterschied zwischen "bergauf schnaufen" und "mit 20 Sachen hochgejagt, ohne dass der Puls gestiegen waere" aus.
Nimm Dir doch bitte mal Kreuzotter zur Hand und rechne ein wenig. Du brauchst im wesentlichen Leistung fuer 3 Faktoren:
  • Ueberwindung Luftwiderstand
  • Ueberwindung Rollwiderstand und Reibung der Komponenten im Rad
  • Hebearbeit

Ich hab da mal einen sehr kleinen Fahrer mit 1.65m und 60kg genommen, und ihm jeweils ein Rad mit 8kg in Superman-Haltung (sehr wenig Luftwiderstand) und 15kg in Oberlenker-Haltung (ca 2.3 fache Stirnflaeche) eine 5%-Steigung hochgejagt. Mit den 8kg-Rad braucht er dafuer 225 Watt um 20.0 km/h zu halten. Das kriegt er gut trainert hin, ohne gross zu schnaufen. Mit den gleichen 225 Watt, aber 15kg Rad und 2.3 facher Stirnflaeche faehrt er dann nur mehr 17.3 km/h - immer noch ohne Schnaufen, weil gleiche Leistung.
5% sind eine eher milde Steigung, und der Fahrer mit 1.65/60 sehr zart. Wenn man da ein bisl weiter rechnet, sollte man irgendwann draufkommen, dass beim Rauffahren hauptsaechlich die Hebearbeit relevant ist — und solange man nicht beim Gepaeck uebertreibt, ist der groesste Faktor der Fleischklumpen, der auf dem Bock sitzt. Ja, der Unterschied zwischen 8 und 15 kg hoert sich riesig an (+ 87.5%), aber wenn man mal die 75 kg Fleisch dazu gerechnet hat, sinds nur mehr 83 vs. 90 kg (+ 8.4%).
Die Hebearbeit kommt auf der anderen Seite des Bergs uebrigens wieder raus, wenn man sie laesst.

Adalbert
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Off-topic #1564122 - 13.01.25 11:16 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: amichelic]
Gravelbiker_Berlin
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Du hast recht, das wird wieder eine Megadiskussion, und wir hatten das hier schon so oft, und ich mag nicht mehr. Ich glaube, an Euren Formeln stimmt irgendwas nicht. Wie wäre es, einfach mal die Erfahrung zu nehmen. Ich merke es natürlich, wenn ich mit etwas mehr Gewicht unterwegs bin. Ich fahre mit dem gleichen Rad auch oft genug ohne Gepäck. Bzw. mit nur einem kleinen Tagesrucksack, wo vielleicht ne Regenjacke drin ist, 2 Schläuche, Handy etc..
Und dann mache ich Mehrtages-Radtouren mit sehr wenig Gepäck. Das sind allenfalls 3 oder 4 kg mehr als auf Tagestouren ohne Gepäck. Und ich merke den Unterschied trotzdem deutlich.
Ich glaube, Ihr beruft Euch da auf Formeln, die einfach nicht stimmen, bzw. nicht alles berücksichtigen. Mir scheint, der falsche Ansatz ist bereits, dass man da von einer konstanten Leistung ausgeht. Ich habe jetzt keine Lust, mir diese Berechnungen im Detail anzuschauen, aber da wird ja immer berechnet, wieviele Minuten ein Fahrer für einen Anstieg länger braucht, und auf diese Zeit kann man eigentlich nur über Formeln kommen, die mit Leistung (statt mit Arbeit) rechnen. Der Mensch ist aber keine Maschine, er liefert nicht wie ein Auto eine konstante Leistung ab. Es wäre daher besser, bei solchen Formeln das Arbeitsvermögen anzusetzen. Ein Mensch hat ein bestimmtes Arbeitsvermögen pro Tag, irgendwann sind die Beinmuskeln so mürbe, dass man einfach keinen Berg mehr hochkommt. Es wäre daher sinnvoller, die Gesamthöhenmeter auszurechnen, auf die man mit diesem Tages-Arbeitsvermögen kommt. Da wird man sehen, dass man mit dem gleichen menschlichen Tages-Arbeitsvermögen ohne Gepäck deutlich mehr Gesamt-Höhenmeter schafft.

Was ich aber hier nicht verstehen kann, warum sich immer wieder alle auf irgendwelche Formeln berufen, anstatt mal auf die eigene Erfahrung zu vertrauen. Wer in den Bergen unterwegs ist, und mal ein leichtes Rad nimmt und mal ein schweres, oder das leichte mit Gepäck fährt, der wird doch schnell merken können, dass diese Berechnungen nicht stimmen.

Nur weil sich irgendwann mal irgendein Ingenieur ein paar Berechnungen ausgedacht hat, müssen die doch nicht gleich stimmen. So etwas sind immer Näherungen, wo schnell mal falsche Annahmen drin stecken, oder irgendwas vernachlässigt wird, was man aber nicht vernachlässigen kann.

Hinzu kommt, welches gesellschaftliche (bzw. vor allem wirtschaftliche) Interesse steckt denn hinter der Frage, wieviel langsamer ein Radfahrer mit Gepäck den Berg hinaufkommt??? Wissenschaft und Ingenieurswissenschaft gibt sich nur dann große Mühe, richtige Ergebnisse zu erzielen, wenn ein hohes Interesse an der Lösung besteht (sprich, wenn da viel Geld zu verdienen ist). Sowohl das gesamtgesellschaftliche als auch das wirtschaftliche Interesse daran, wie viel langsamer Freizeitradler mit Gepäck den Berg hochkommen, dürfte aber bei nahe Null liegen. Entsprechend würde ich nicht erwarten, dass da für die von Euch immer wieder zitierten Berechnungen viel Hirnschmalz verwendet worden ist.

Aber noch mal: Vor allem widersprechen solche Berechnungsergebnisse meiner Erfahrung. Und auch wenn Ihr das regelmäßig mit dem Spruch "Carbon statt Kondition" quittiert: Rennradfahrer würden nicht so viel Geld für leichte Räder ausgeben, wenn das nichts bringen würde.

Aber Du hast völlig recht, ich bin auch absolut nicht daran interessiert, dass diese Diskussion wieder aufflammt. Ich hab hier eine Meinung, und viele von Euch haben eine andere. Das ist nun mal so. Wir kommen da nicht weiter. Weder kann ich Euch überzeugen, noch könnt Ihr mich überzeugen.
Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1564146 - 13.01.25 14:58 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
amichelic
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ich glaube, an Euren Formeln stimmt irgendwas nicht.
Das steht Dir natuerlich frei; ich halte mich aus Glaubendiskussionen raus.

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Rennradfahrer würden nicht so viel Geld für leichte Räder ausgeben, wenn das nichts bringen würde.
Leute haben schon mehr Geld fuer Sachen ausgegeben, die weniger bringen als Fahrraeder. Ich hab hier noch nicht gelesen, dass ein leichtes Rad allgemeingueltig nichts bringen wuerde—es gibt halt bloss schlicht und einfach auch Leute, die andere Prioritaeten haben. Fuer Carbon- und Extraleichtdiskussionen solltest Du halt vielleicht ein Forum aufsuchen, in dem Kilometerfressen einen hoeheren Stellenwert hat.

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ich hab hier eine Meinung, und viele von Euch haben eine andere. Das ist nun mal so. Wir kommen da nicht weiter. Weder kann ich Euch überzeugen, noch könnt Ihr mich überzeugen.
Naja, hier ist halt kein Ueberzeugungsforum, sondern ein Forum fuer Diskussionen (rund um Radreisen und Fernradeln). Jeder hat andere Prioritaeten/Werte und entscheidet in Uebereinstimmung mit diesen.

Jedem Tierchen sein Plaesierchen.

Adalbert
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Off-topic #1564158 - 13.01.25 16:31 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: amichelic]
Gravelbiker_Berlin
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Was ich aber auch sagen wollte, und das hat nix mit Glauben zu tun (Du hast den Satz, in dem ich "glaube" verwendet habe, sowieso (mir scheint mit Absicht) mißinterpretiert), die Formeln und physikalischen Überlegungen sind oft nicht so einfach, oft vergißt man einfach was.
Ich hatte z.B. mal mit einem versierten und ambitionierten Freizeit-Rennradfahrer die Frage diskutiert, ob es denn im Flachland soviel bringt, wenn das Rennrad 1kg leichter ist. Der liest seit Jahrzehnten die Rennradzeitung Tour, ist Naturwissenschaftler und befasst sich recht intensiv mit Rennradsport, redet sicherlich auch auf Amateur-Wettkämpfen mit anderen Experten.
Seine Antwort war: Doch, weniger Rennrad- (und natürlich auch Körper-)gewicht bringt auch im Flachland etwas, weil man nicht konstant fährt, sondern ständig nachlässt und dann wieder beschleunigt. Und beim Beschleunigen spielt dann Masse natürlich eine Rolle. Und damit war jetzt nicht die rote Ampel gemeint, sondern dass man auch auf einer ebenen glatten Asphaltstraße ohne Hindernisse nicht konstant fährt.

An dieses Nicht-Konstant-Fahren hatte ich bei meinen Überlegungen auch nicht gedacht. Dann hab ich mich mal selbst beim Radtraining beobachtet und gemerkt, dass er recht hatte. Und das wähle ich nur mal als Beispiel, dass häufig bei solchen Berechnungen Einflüsse vergessen werden, oder auch zu komplex sind, um in einfachen Formeln Berücksichtigung zu finden.

Und zu der hier häufig geäußerten Ansicht, dass ich mit meinem Gewichtsminimierungswahn nicht in dieses Forum passe: Ich mache ja auch Mehrtagesradtouren (der Begriff gefällt mir besser als Radreise), und lege dabei sogar 'ne ganze Menge Kilometer zurück. Bin also auch schon ein bisschen herumgekommen. Warum passe ich dann nicht in dieses Forum? Wieso ist Kilometerfressen nicht auch Radreisen? Ist es nicht eine etwas zu eng gefasste Definition, dass Radreisen nur gemächliches Radfahren mit sehr viel Gepäck ist? Ich hab halt nicht so viel Urlaub übrig, dass ich 4 Wochen lang durch Europa radeln kann. Ich will in der einen Woche, die ich vielleicht mal spontan frei hab, auch ein bißchen rumkommen, und das geht eben nur mit Kilometerfressen. Und für dieses Kilometerfressen, wenn man gleichzeitig verkehrsarm oder -frei unterwegs sein will, braucht man gute digitale Navigationskenntnisse. Die ich in diesem Forum gelernt habe, und die man vermutlich nur in diesem Forum so gut lernen kann. Vor allem deswegen bin ich in diesem Forum. Und auf meine Zeltfrage hab ich ja auch gleich am Anfang eine superkompetente Antwort und dann auch noch weitere sehr sehr brauchbare Hinweise bekommen.
Und ich hab hier in diesem Forum auch schon andere Beiträge gelesen, wo andere noch ganz andere Strecken zurückgelegt hatten, wo es eher um 250km oder gar 300 km ging, und das auch noch in Kombination mit etlichen Höhenmetern. Im Vergleich bin ich da eher ein Kilometer-Schleicher. Für mich ist leicht unterwegs sein auch eine Frage der Gesundheit. Ich glaub, mit einem schwerbepackten schweren Rad überlastet man sich schnell mal. Und das dann vielleicht auch dauerhaft (also man zieht sich Schäden zu). Hier lasse ich aber das "ich glaub" mal bewußt stehen, denn dafür möchte ich keinen Beweis erbringen müssen. Ich glaub einfach, das ist so.
Viele Grüße Christoph
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Off-topic #1564171 - 13.01.25 19:46 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
amichelic
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Ich hab zum ersten Teil Deiner Antwort eine ebenfalls eher lange Antwort verfasst, den Text aber mittlerweile wieder geloescht, weil ich da nicht so viel rumdiskutieren will.

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Und zu der hier häufig geäußerten Ansicht, dass ich mit meinem Gewichtsminimierungswahn nicht in dieses Forum passe: Ich mache ja auch Mehrtagesradtouren (der Begriff gefällt mir besser als Radreise), und lege dabei sogar 'ne ganze Menge Kilometer zurück. Bin also auch schon ein bisschen herumgekommen. Warum passe ich dann nicht in dieses Forum? Wieso ist Kilometerfressen nicht auch Radreisen?

Oh, ich finde nicht, dass Du nicht in dieses Forum passt. Ich habe allerdings den Eindruck, dass Du erwartest, dass alle anderen ebenso wie Du Gewicht minimieren wollen/sollen—und da knirscht es dann halt ein wenig im Getriebe, weil die anderen hier vielleicht andere Prioritaeten haben.

Ich finde Kilometerfressen ist durchaus auch Radreisen, und ich finde das durchaus auch attraktiv—ich will aber deswegen nicht immer Kilometerfressen. Manchmal schleiche ich dann doch lieber mit vollem Gepaeck herum.


Adalbert
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Off-topic #1564201 - 14.01.25 13:10 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: amichelic]
KaivK
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Beiträge: 586
Mit deiner Argumentation mit der Kraft hast Du durchaus recht, insbesondere wenn du schon im kleinsten Gang bist oder aber eine bestimmte Geschwindigkeit halten willst. Ansonsten schaffst Du halt mit 5kg mehr 5% weniger Strecke am Tag, wenn es sehr hüglig ist (den Einfluss der Aerodynamik nicht vergessen).

Auf meiner letzten Radreise habe ich die letzten 5 Tage je 200km offroad am Tag geschafft, das ging aber nur durch Wildcampen, weil ich von Sonnenaufgang bis Untergang unterwegs war. Das Gewicht habe ich versucht gering zu halten, war aber trotzdem beim Fahrrad+Basisgepäck bei 25-30kg. Es war aber auch verdammt anstrengend.

Das mit dem ständigen Beschleunigen und Abbremsen in der Ebene stimmt zwar, ist aber auch falsch: ja, du bist ja schneller wieder auf Tempo, aber du verlierst das Tempo auch schneller wieder. Trotzdem fühlt sich das leichtere Fahrrad schneller an und der Placeboeffekt ist beim Radfahren nicht zu unterschätzen.

Wenn schwerere Räder aber nicht so leichtlaufende Teile verbaut haben, sieht das schnell wieder anders aus. Natürlich ist ein gute gepflegter RR-Antrieb schneller als meine (zur Zeit sehr schlammige) Rohloff. Einen größeren Einfluss hat aber dort die Aerodynamik, weil ich mit Gepäckträgern, Schutzblechen und einer Seitentasche unterwegs bin.

---

Als ein Tipp schaue Dir nochmal das Setup von uba (Ulrich Barthelomaeus) oder von Justina Leveikas auf der Tour Divide an, was die für (Notfall-)Übernachtungssetups haben. Die sind 300+km offroad gefahren. Ganz wichtig ist bei denen auch die Aerodynamik des Setups.
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#1564602 - gestern um 00:13 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
Furukullen
Mitglied
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Beiträge: 12
Hallo Gravelbiker,

hier noch ein paar leichte Alternativen:

1. 3F ULGear Lanshan 1 Pro (das bereits erwähnte Night Cat dürfte ein umgelabletes Lanshan sein, nur in der doppelwandigen Ausführung) - 690gr
2. Six Moon Designs Lunar Solo - das Original, das Lanshan ist der Nachbau - 730gr
3. Liteway Illusion Solo - 654gr
4. Tipik Tents Caroux - 510-645gr, je nach Wahl des Zeltstoffes

Alle diese Zelte brauchen noch eine (verstellbare) Stange zum aufbauen. Empfehlen kann ich da z.B. den DURSTON Z-Flick Tent Pole - ca 90gr

Bis auf das Caroux müssen alle noch mit SeamGrip an den Nähten abgedichtet werden. 3F ULGear bietet es gegen Aufpreis an. Ein Groundsheet ist meiner Meinung nach bei seltener Nutzung nicht zwingend erforderlich und wenn - ich habe gute Erfahrungen mit XFoil gemacht.

Wenn Unsicherheit besteht, ob das mit dem Zelten überhaupt so dein Ding ist, würde ich das Lanshan ausprobieren.
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#1564604 - gestern um 06:51 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Furukullen]
ChrisG76
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 43
In Antwort auf: Furukullen
Empfehlen kann ich da z.B. den DURSTON Z-Flick Tent Pole - ca 90gr

Danke für den Tip!
So einen suche ich gerade…
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Off-topic #1564612 - gestern um 10:13 Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? [Re: Gravelbiker_Berlin]
ro-77654
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 5.831
Diskutieren möchte ich zum Thema "leicht" auch nicht, einen Aspekt abseits der Formeln einbringen: Ein schweres Rad benötigt insbesondere bei unebenen Wegen und geringen Geschwindigkeiten nach meiner Erfahrung deutlich mehr Kraft und man muss sich stärker konzentrieren (was auch irgendwann zu Erschöpfung führt): Grund ist das schwierigere balancieren.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih
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