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#1563462 - 03.01.25 15:05
Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
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Es schneeregnet draußen. Zeit, sich in den Sommer wegzuträumen. Ich habe die vergangenen Jahre Gravelbike-Touren in Ostdeutschland gemacht, mit fast keinem Gepäck und ohne Hotelvorbuchung. Das würde ich gern weiter so machen, jetzt aber doch mal einen kleinen Schritt in Richtung mehr Bike Packing gehen. Aber nur einen kleinen Schritt, also kaum mehr Gepäck als bisher. Da springt mir das Nordisk Lofoten 1 ULW ins Auge, kein anderes Zelt hat wohl so wenig Gewicht und so wenig Packmaß (außer tarp). Sieht aber auf den ersten Blick nicht so aus, dass es in Berlin einen Laden gibt, wo man sich das aufgebaut mal angucken kann, ich müßte es wahrscheinlich auf gut Glück im Internet bestellen.
Ich will weiterhin in Hotels übernachten. Also das Nordisk würde nur im Ausnahmefall zum Einsatz kommen. (in Verbindung mit Ultraleicht-Matte (Therm Arrest ?) und Ultraleicht-Sommer-Daunenschlafsack). Die Ausnahmefälle wären: A) Ich finde kein Hotel vor dem Dunkelwerden oder (wie schon mal passiert) nur noch eines für 150 Euro das Einzelzimmer plus noch mal 40 Euro für Essen/Trinken. B) Es ist mal wieder so ein Hitzesommer, so dass ich in einer stickigen Pension erst nachts 3 Uhr Schlaf finde, dann kann ich auch gleich im Freien übernachten, denn schlechter kann man ja in tropischen Hitzenächten gar nicht mehr schlafen als in einem stickigen Hotel. C) Ich habe 19 Uhr noch kein Hotel in Sicht, radle aber grad an einem Badesee mit fast leerem Zeltplatz auf grüner Wiese und danebenliegenden Biergarten mit Essen vorbei, und es ist gutes Wetter, so dass ich spontan Lust zum Zelten bekomme.
Aber Wahrscheinlichkeit des Zeltens bleibt erst mal < 5% (wenn diese mal irgendwann höher wird, kann ich mir ja immer noch ein bequemeres Zelt kaufen). Ich denke bisher auch nur an warme Sommer mit kurzen Nächten, und sollte es unerwartet mal kalt werden, dann bibbere ich eben die Nacht durch oder setze mich in den Zug und breche die Radtour ab. Das Nordisk Lofoten 1 ULW wird unter anderem für "Race" und "Bike Packing" beworben. In der milderen Variante mache ich auch sowas, also möglichst viele Kilometer pro Tag fressen, auch lange im Sattel sitzen.
Sollte ich mir das Zelt bestellen, oder habe ich irgendwas übersehen, weswegen es doch nicht ratsam ist? (Ich bin 1,84 Meter groß.) Viele Grüße Christoph
PS: Die grundsätzliche Gewichtsdiskussion sollten wir möglichst nicht wieder anfangen. Ich habe mir nun mal ein teures Carbon-Gravelbike (Ultegra) gekauft. Wenn ich da bequemes wetterfestes Zelt, warmen Schlafsack, dicke bequeme Matte etc. ranbinde, dann hätte ich mir auch gleich nur ein viel billigeres Stahl-oder Alu-Gravelbike mit max. Shimano 105 kaufen können.
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#1563492 - 03.01.25 22:15
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Ich kenne das Zelt nicht. Mein Helsport Ringstind 2 Ultralight ist aber in der Bauform sehr ähnlich. Was mir auffällt: mit 85 cm Breite ziemlich schmal und mit 70 cm Höhe wirklich sehr tief. Also: sehr tief. Das wäre nicht meins, ich bin aber auch mit 2020 mm etwas größer. Das Gewicht ist dafür wirklich megagering, da ist selbst mein Helsport aus Blei.... Sofern der Listenpreis verlangt wird, schau aber noch mal etwas rechts und links, bevor du dich entscheidest. Und ich persönlich würde bei derart geringer Höhe vorab testen.
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#1563499 - 04.01.25 09:36
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Hallo Christoph, ich habe das Lofoten mal getestet: KlickFür die Anforderungen, die du beschreibst und die dann doch eher geringe Auslastung/Nutzung, würde ich angesichts der hohen Kosten das Lofoten nicht kaufen. Das ist aber natürlich individuell. Ich fand es ehrlicherweise zu klein und zu eng. Ich habe damals mit TAR Neoair Xlite und Schlafsack dann schon Platzprobleme gehabt (bei 1,84cm Körpergröße). Ich habe mir damals notiert: Der Einstieg in das Zelt ist nicht ganz komfortabel. Da muss man eine Technik entwickeln, um zuerst mit den Beinen und dann mit dem Rest rein zu kriechen. Es ist schon recht klein. Aber irgendwo müssen ja Abstriche gemacht werden: die Höhe des Innen-Zeltes mit 70 cm reicht bei meiner Körpergröße nicht, um im Zelt aufrecht zu sitzen. Zudem ist die Silikon-Beschichtung des Zeltes feuchtigkeitsanfällig. Also wenn es schlechtes Wetter gibt, dann kann man das zwar machen, aber du hast dann nicht wirklich Freude da drin. Die Liegefläche ist 1,90 cm. Zusammen mit Isomatte und Schlafsack füllt man aber im Fußbereich den kompletten Raum aus. Das hat zur Folge, dass morgens der Schlafsack durch Kondenswasser feucht sein kann. Wenn es dir rein um das Gewicht geht, dann go for it. Wenn du Wert auf Erholung und etwas mehr Komfort legst, dann würde ich eher auf 150/200g mehr gehen und ein MSR oder Big Agnes holen. Das Race Gewicht des Lofoten liegt bei den 490g, regulär kommst du auf 565g. Da ist die Spanne zum MSR Freelite nur 100g oder zum Big Agnes Fly Creek HV1 Carbon 0g. Das kostet zwar mehr, hat aber wesentlich mehr Platz. (hier eine Übersicht zu 36 UL Zelten). Mein Fazit war damals (und ist es heute auch noch): Geht es vor allem in trockene Regionen, dann ist das Lofoten eine denkbare Alternative zum „normalen“ Zelt. Bei Zielen mit wechselhaftem Wetter würde ich immer auf ein größeres und stabileres Zelt setzen. Ich hoffe, das hilft dir etwas in der Einwertung für dich.
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#1563511 - 04.01.25 12:39
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Biketourglobal]
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Ich danke sehr für Eure beiden profunden Beiträge und hoffe auch, dass noch mehr kommt, vielleicht sogar auch ein bedingungsloser Pro-Beitrag für das Nordisk. Eure Bedenken teile ich leider. Wie wichtig mir Aufrecht-Sitzen-Können ist, weiss ich nicht, es soll ja erst mal nur ein Notzelt sein. Aber ich weiss nicht, wie es mit Platzangst ist, da mache ich mir etwas mehr Sorgen. Ich bin keiner, der in Höhlen durch engste Löcher kriechen würde. Vielleicht sollte ich mir doch die Mühe machen, mal alle Bergsportläden im Umkreis abzutelefonieren, ob irgendwer das Nordisk zum Aufbauen und Mal reinkriechen da hat.
Das MSR in älterer Bauform (Hubbax 1 Person) hab ich, die Zeltform kenne ich also im Prinzip (damit bin ich klar gekommen). Offenbar hat MSR noch mal etwas mehr Gewicht abgespeckt. Interessanter finde ich dann tatsächlich das Big Agnes, weil noch leichter. Aber interessant ist natürlich auch das sehr kleine Packmaß des Nordisk. Je weniger (bzw. je kleiner) Bike Packing Taschen am Gravelbike desto leichter, desto mehr Race Bike Feeling, desto weniger windanfällig. Das müßte man sich aber wirklich genau anschauen. Vielleicht ist das Big Agnes auch gut komprimierbar.
Am wenigsten schreckt mich im Moment noch der Preis ab. Wenn man bedenkt, wie oft ich schon ärgerlicherweise in überteuerten Hotels abgestiegen bin, weil auf die Schnelle nur das zu kriegen war, relativieren sich leider auch 700 Euro Zeltpreis schnell. Noch mehr relativiert sich der Preis, wenn der Psychostress aufhören könnte, der mich packt, wenn 19 Uhr noch kein Hotel in Sicht ist. Ich habe sogar schon überlegt, ob ich zwei Zelte kaufe. Das Nordisk, wenn es wirklich nur um eine absolute Notunterkunft geht, quasi nur etwas mehr als ein Biwaksack, und das Big Agnes, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ich mal zelte, etwas größer wird.
Vielleicht noch zur geringen Höhe des Zeltes. Ich hab grad mal messen lassen, wie sehr ich aufrage, wenn ich auf der Seite schlafe. Es sind ca. 45 cm. Ein Sommerschlafsack ist nicht nennenswert dick, und eine sehr leichte Matte (von Therm Arrest hab ich da was ziemlich leichtes gefunden) baut ja auch kaum an Höhe auf. Platz zur Zeltwand ist also im Prinzip noch. Ich mach mir mehr über den Psycho-Aspekt (also Platzangst) Gedanken. Das kann man tatsächlich nur ausprobieren, da ist wohl jeder anders. Vielen Dank für Eure Mühe und Gedanken und Viele Grüße Christoph
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#1563518 - 04.01.25 17:00
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Noch mehr relativiert sich der Preis, wenn der Psychostress aufhören könnte, der mich packt, wenn 19 Uhr noch kein Hotel in Sicht ist. Mir ist so etwas zuletzt vor über 20 Jahren passiert - in der heutigen Zeit mit Smartphone und booking.com ist es hingegen gar kein Problem rechtzeitig zu schauen, wo man unterkommen kann. Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
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#1563520 - 04.01.25 17:10
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Gewerblicher Teilnehmer
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Ich kenne das betreffende Nordisk Zelt nicht. Selber verwende ich seit einiger Zeit das Tarptent Moment DW Li, das kommt bei mir mit Carbon-Gestänge und vier Heringen auf 753 g. Nachdem ich die erste Version des noch einwandigen Moment über lange Zeit immer gerne benutzt habe und es nach etwa 300 Nächten sehr undicht wurde habe ich mich für das Moment DW Li entschieden. Ich bin nur 175 cm lang, die Innenzelthöhe und auch sonst der Innenraum ist aber ziemlich gut bemessen auch für grösser gewachsene Zeitgenossen. Die von Biketourglobal verlinkte Seite bietet einen guten Ueberblick was es so an richtig leichten Zelten gibt. Selber würde ich für deinen Zweck (Sommer, warm, nur für seltene Einsätze) lieber ein Tarp nehmen. Mein älteres selbstgenähtes Ein-Personen-Tarp kommt auf 284 g, plus vielleicht 80 g für Heringe. So ein Teil hat auch ein viel geringeres Packmass, ohne jeden Gepäckträger wäre mir ein richtiges Zelt zu lästig zum Transportieren.
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Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann. |
Geändert von Machinist (04.01.25 17:13) |
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#1563529 - 04.01.25 19:31
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Ich würde mir nicht nur wegen der Höhe Gedanken machen, sondern um die bei dieser Form schwierige Belüftung und dadurch Kondenswasser.
Viele Grüße Christine
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Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️ | |
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#1563530 - 04.01.25 19:38
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Uli]
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in der heutigen Zeit mit Smartphone und booking.com ist es hingegen gar kein Problem rechtzeitig zu schauen, wo man unterkommen kann. Gruß Uli Wenn man das richtige Konto hat, ist das vielleicht kein Problem, aber selbst da kann es je nach Reisegegend und Reisezeit schwierig werden. Gerade diese Bookingdienste treiben ja die Preise in die Höhe.
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#1563532 - 04.01.25 19:44
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Lionne]
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Ich würde mir nicht nur wegen der Höhe Gedanken machen, sondern um die bei dieser Form schwierige Belüftung und dadurch Kondenswasser.
Viele Grüße Christine Wenn es nur ab und zu im Sommer verwendet wird, geht das schon. Im Frühjahr oder Spätsommer hat man morgens vermutlich einen nassen Schlafsack, je nach Reisegegend.
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#1563543 - 04.01.25 21:59
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Da springt mir das Nordisk Lofoten 1 ULW ins Auge, kein anderes Zelt hat wohl so wenig Gewicht und so wenig Packmaß (außer tarp). Eine Notlösung zur Nervenberuhigung muss auch funktionieren. Wenn man mal mit Zelt anfängt, folgen Matte und Schlafsack. Das ist zwar alles nicht mehr so schwer wie früher, aber es läppert sich. Ich hab mir nach der letzten Tour ein etwas höheres Zeit gekauft, denn im Wolkenbruch (es war Hochsommer) waren mir die 81 cm Höhe zu wenig. Jetzt werden es ca. 90 sein. Ich schlafe gerne bequem, deshalb hat meine Matte auch schon 5,5 cm. Auf Gepäckgewicht achte ich, aber die grossen Einsparpotentiale sind gleich bei mir ... Hat das Bikepackinggefühl nicht eher mit kompakter Packweise (längs) und dem geringeren Luftwiderstand zu tun?
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#1563544 - 04.01.25 22:17
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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vielleicht sogar auch ein bedingungsloser Pro-Beitrag für das Nordisk. Ich habe vor 18 Jahren mit Radreisen + diversen Zelten angefangen, als ich chronisch klamm war. Mittlerweile bin ich bereit, 150 EUR für ein Einzelzimmer auszugeben, wenn ich dafür in einer tollen Stadt direkt in der Innenstadt unterkomme, und zelte eigentlich nur noch auf Wintertreffen und Festivals. Deine Anforderung "Als Versicherung dabei haben, falls ich nix gescheites an der richtigen Stelle finde, aber sonst lieber Hotel/Pension", kann ich außerordentlich gut nachvollziehen, solche Gedanken habe ich manchmal auch Einen Biwak-Sack aus Goretex habe ich mal probiert, aber ich schwitze mehr, als das Goretex-Material durchlässt, und habe dann morgens einen nassen Schlafsack -- funktioniert auch als Notfall nicht. Dasselbe dürfte auch für diese lustigen Kombinationen aus Biwak-Sack und Minizelt über dem Gesicht zutreffen. Ich wäre trotzdem kein Kunde für das Nordisk, aus folgenden Gründen: - Für den seltenen Einsatz ists egal, ob man bequem rein und raus kommt, aber man muss zumindest rein passen. Anhand der Skizze des Herstellers würde ich schätzen, dass jemand über >175cm beim schlafen mit dem Kopf und den Füßen ans Innenzelt stößt, spätestens wenn sich das Nylongewebe bei nächtlicher Luftfeuchte ausdehnt. - Der Zeltboden ist so dünn, dass du eine Plane als Footprint mitnehmen müsstest, damit du nicht sehr rasch Löcher hineindrückst. Rip Stop heißt nur, dass Risse nicht unendlich weiterreißen, heißt aber nicht, dass du keine Löcher einfängst. - Es ist zu teuer für den Notfall. Wenn du z.B. nach "Night Cat Zelt 1 Person" googelst, findest du eines für 760g, das nur 170 Euro kostet, und dieselbe Liegefläche aber mehr Sitzhöhe und mehr Wassesäule hat. Das würde ich auch ohne Footprint verwenden, schon weil die Brieftasche nicht gleich losheult, wenn doch etwas passiert... In der Gewichtsklasse bis 1kg findet man noch mehr Alternativen zu ähnlichen Preisen. Es gibt noch andere Ansätze für den von dir beschriebenen Einsatz. Z.B. Kombinationen aus Tarp und Moskitonetz. Oder 'ne Hängematte, bei der du im Sommer auch noch die Isomatte sparst (die auch 1kg wiegt). LG Erik (dessen Hängematte seit Anfang 2024 unausgepackt im Schrank liegt, weil sich keine Gelegenheit ergab)
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#1563564 - 05.01.25 11:56
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Uli]
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In Westdeutschland oder Westeuropa würde ich auch nicht auf die Idee kommen, ein Notzelt mitzunehmen, aber ich glaube, die wenigsten von Euch kennen sich in Ostdeutschland genauer aus. Mir ist bisher nur MartinBP aufgefallen, der in Ostdeutschland auf Mehrtagesrouten auch abseits der Main Stream Routen (wie Oder Neiße) unterwegs ist. In Ostdeutschland gibt es schon lange Hotelsterben und Gaststättensterben, sicherlich durch Corona beschleunigt. Das ist in Westdeutschland auch so, aber da ist das Ausgangsniveau viel höher. Und dann Booking.Com: Ich habe das mehrfach gründlich geprüft. Nur ein ziemlich kleiner Anteil von Hotels ist in Ostdeutschland bei Booking.Com oder ähnlichen Plattformen buchbar. Wir hatten die Diskussion hier schon, es wird vermutet, dass es vielen Hotels zu teuer ist.
Außerdem ist die Frage, wie ernst manche Hotels in der Provinz Booking.Com nehmen. Einmal habe ich eine Stunde vor Ankunft über Booking.Com gebucht. Als ich ankam, wußten die von der Buchung nicht, die hätten diesen Abend da auch nicht mehr reingeschaut. D.h., wenn da kurz vor mir eine große Motorrad-Gruppe alle Zimmer gebucht hätten, hätte mir meine Booking.Com Buchung vermutlich wenig genützt. Seitdem rufe ich in Ostdeutschland nur noch an, oder fahre spontan zum Hoteltresen (was den Vorteil hat, dass man da seltener als am Telefon abgewimmelt wird, viele Hotels haben nämlich scheinbar gar keine Lust mehr, spontan abends noch ein Zimmer zu vergeben, obwohl sie eines frei haben (das alles denke ich mir nicht aus, das sind meine Erfahrungen)).
Man findet trotzdem genug Zimmer (wenn es auch die Handwerkerunterkunft sein darf) und genug Gaststätten, schwieriger wird es aber, wenn Zimmer und Gaststätte fußläufig erreichbar sein sollen. Da ich im Sommer ohne Licht unterwegs bin, brauch ich das eigentlich. Es schreiben dann immer welche, das sei in Westdeutschland nicht so anders. Das ist aber nicht meine Beobachtung. In Ostdeutschland ist das alles noch mal viel krasser. Hinzu kommt, ich fahre vorrangig auf Radwegen oder sonstwie empfohlenen Radrouten, meide stark befahrene Straßen. Da gibt es in Ostdeutschland oft unangenehme Überraschungen wie den nach einem Regen völlig ausgewaschenen Kiesweg, wo man bergab nur Schrittgeschwindigkeit fahren kann. Da kommt dann jede Zeitplanung durcheinander. Man kann nur auf Asphalt und guten Kieswegen planen, alles andere ist völlig unwägbar.
Es ist aber nicht alles in Ostdeutschland schlecht. Was mir einmal in Westdeutschland, aber noch nie im Osten passiert ist: Bisse von Flöhen oder Bettwanzen. (Wer die anderen Hotelinsassen waren, könnt Ihr Euch vielleicht denken) Grüße Christoph
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#1563567 - 05.01.25 12:44
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Machinist]
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Das Tarpent sieht auch ziemlich interessant aus, danke für den Tipp. Biketourglobal ist wirklich gut, ich hab mir die Übersicht schon angesehen, kannte die Webseite vorher noch nicht. Und ja, Tarp, diese Anregung kenne ich ja schon aus den Büchern von Christine Thürmer. Als Notunterkunft reicht das vermutlich auch. Allerdings ist mir bei dem letzten Buch von ihr aufgefallen, dass da auf den Fotos auch ein Zelt ist, was (wenn ich es richtig identifiziert habe) 1kg wiegt. Ich wage zu bezweifeln, dass ihre Wanderausrüstung immer noch unter 5kg ist.
Hin und wieder habe ich auch noch den folgenden Gedanken: Ich habe mir inzwischen ein zweites Gravelbike aufbauen lassen, sehr leichter Alu-Rahmen, die neue Shimano 105 mechanisch und eine Lichtanlage (Son Nabendynamo, Supernova M99 Dy Pro). Ich habe noch nie die Gewichte verglichen, aber ich vermute, das Alu-Gravel wiegt mit Licht höchstens 1kg mehr als das Carbon-Ultegra Gravel. Die vernünftigste Variante wäre wohl, auch im Sommer mit dem Rad mit Licht loszufahren, und für den sehr sehr seltenen Fall, dass man kein Hotel bekommt, einfach die Nacht durchzuradeln. Dann steht allerdings mein schönes Carbongravel zu Hause und weint. Und ich müßte von der Route abweichen und Straßen fahren. Schlechte Kieswege kann man auch mit Lichtanlage im Dunkeln eher nicht fahren, nur mit dem Zusatz einer schweren und hellen Akku-Helmleuchte (und auch der schwerste und größte Akku hält keine 5h). Also doch vielleicht Tarp... Viele Grüße Christoph
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#1563571 - 05.01.25 13:20
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: kaman]
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Gerade diese Bookingdienste treiben ja die Preise in die Höhe. Das irritiert mich. Hast du Belege für diese Behauptung? Manchmal ist der Preis direkt über das Hotel um etwa 10% niedriger, also einen Teil der Booking-Provision. Ich bin allerdings bisher fast immer an den hoteleigenen Buchungsseiten verzweifelt und reumütig zu booking.com zurückgekehrt. Ich habe aber auch schon in booking.com ausgelobte Preise unterhalb der hoteleigenen erlebt.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1563576 - 05.01.25 15:13
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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die wenigsten von Euch kennen sich in Ostdeutschland genauer aus. Mir ist bisher nur MartinBP aufgefallen, der in Ostdeutschland auf Mehrtagesrouten auch abseits Von meinen 15.000 Radelkilometern letztes Jahr waren mindestens 10000 in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ich stelle aber auch selten Reiseberichte von Touren aus dieser Gegend ein, seltene Ausnahme ist Rad und Metal an der Teufelsmauer bei 38 Grad (Reiseberichte) In Ostdeutschland gibt es schon lange Hotelsterben und Gaststättensterben, sicherlich durch Corona beschleunigt. Das ist in Westdeutschland auch so, aber da ist das Ausgangsniveau viel höher. Nö. Versuche mal auf der Hohenloher Ebene zwischen Neckar und Tauber, im Kraichgau, im Hunsrück oder in Hessen zwischen Fulda und Main unterwegs zu sein. Die Hotel- und Einkehrendichte ist da nicht besser als in Brandenburg: Auf dem Land kannst du glatt verhungern, also musst du dich von Kleinstadt zu Kleinstadt navigieren. Dafür ist die Natur hübsch (anders als in Brandenburg ) Außerdem ist die Frage, wie ernst manche Hotels in der Provinz Booking.Com nehmen. Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Meines Wissens bedeutet die Teilnahme an Booking.com, HRS, Trivago und wie sie alle heißen IMMER, dass das Hotel sein Buchungssystem mit dem Portal vernetzt. D.h., es ist ausgeschlossen, dass ein über Booking gebuchtes Zimmer jemand anderem vermietet wird. Es kann aber durchaus sein, dass einfach mal niemand in den Computer guckt und dann überrascht ist, wenn ein Gast vor der Türe steht. Du schreibst in deinem Profil, du fährst zwischen 80 und 120km am Tag. Dass du Mittags auf Booking.com kein einziges freies Hotelzimmer in ungefährer Reiserichtung findest, das du bis Abends erreichen kannst, kann ich mir auch in Brandenburg kaum vorstellen. Natürlich sieht das anders aus, wenn du erst 17 Uhr schaust, Mondpreise vermeiden musst oder nicht von deiner Route abweichen willst. Ich hab mir jetzt mal das Night Cat Ultraleicht-Einpersonenzelt bestellt. Das ist als Immer-dabei-Alternative gedacht, falls mich die verfügbaren Hotels nicht ansprechen und das Wetter ok ist. Beispielsweise habe ich auf meiner Sommertour'24 in Tschechien völlig überzogene 150 EUR für ein schlichtes Zimmer bezahlt, nur weil das in einem (völlig überlaufenen) Wandergebiet lag, in das ich eigentlich gar nicht hinein wollte. Mit Zelt hätte ich mir das sicher gespart LG Erik (Eine riesige Suite im Continental in Pilsen hat nur 120 gekostet, und da wollte ich tatsächlich hinein^^)
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#1563579 - 05.01.25 15:38
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: buche]
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Echt, hab ich das wirklich geschrieben? So wenige Kilometer? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Muss ich dann wohl mal korrigieren. Nein, ich fahre auch in Mittelgebirgen eher so mindestens 130km, im Flachland manchmal auch mal 190km, wenn alles passt, das bisher Längste waren über 210km. (Danach hatte ich aber Knieschmerzen) Das Schlimmste im Osten (was Hotel-Dünnheit betrifft) ist meiner Meinung nach nicht Brandenburg, sondern Sachsen Anhalt. Harz im Sommer ausgebucht, und Vorharz-Gebiet (zwischen Harz und Saale) kaum Hotels / Gaststätten. VG Christoph
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#1563581 - 05.01.25 15:42
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: buche]
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Hessen zwischen Fulda und Main, da fällt mir ein, da bin ich tatsächlich schon mal langgeradelt. Ja, Du hast recht. Da war es auch gruselig einsam (was ich am Tag ja schön finde, nur doof, wenn es abends wird, und es kein Hotel gibt). Grüße Christoph
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#1563605 - 05.01.25 20:16
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Manchmal hilft dann doch ein Minimum an Planung im Voraus, um Überraschungen zu vermeiden - und wenn es am Vorabend ist. Aber es ist Geschmackssache - ich persönlich möchte, wenn ich früh starte, wissen, dass ich abends meinen Schlafplatz habe. (Ich plane persönlich viel detaillierter, weil ich nur CPs nutze, und das Netz oft dünn ist, aber das ist ein ganz anderes Thema). Einsamere Ecken finden sich in ganz Deutschland, und wenn nicht einsam, dann ist es schnell hochfrequentiert und Einzelzimmer auch rar.
Ich glaube, im Falle des TE würde ich auf das Notzelt verzichten - für alle Eventualitäten gewappnet zu sein (5% Wahrscheinlichkeit für Zelten) wäre mir das Mehr an Gewicht (+Preis + Mangel an Komfort) nicht wert. Es ist ja nicht nur Zelt, sondern auch Matratze und Schlafsack. Ultraleicht, ultrateuer, trotzdem 1kg + um gar nicht genutzt zu werden, nur eine Option zu haben. Für mich beisst es sich mit dem Prinzip des gewichtminimiertem BikePackings.
Wenn aber doch eine reelle Nutzungsabsicht bestünde, wäre meine Wahl lieber ein paar Gramm mehr für ein deutliches Plus an Nutzungsvergnügen.
Man kann ein Wunschzelt durchaus auch bestellen, und bei Nichtgefallen zurück senden. Es ist am Ende sehr individuell, was passt.
Viele Grüße Christine
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#1563609 - 05.01.25 22:26
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Lionne]
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Hallo Christine, ja, völlig richtig, Deine Überlegungen. Am Ende komme ich immer zum gleichen Schluss wie Du. Aber vornweg planen, buchen, dazu kann ich mich selten überwinden. Um nicht zu sagen nie. Das führt dazu, dass man entweder schon 16 Uhr da ist, oder sich überschätzt hat (bzw. die Strecke unterschätzt hat) und 21 Uhr immer noch nicht da ist. Außerdem weiss ich gar nicht so richtig, wann ich das machen soll. Ich steige vom Rad, checke ein, esse, falle ins Bett und schlafe gleich ein, stehe auf, dusche, frühstücke und fahre wieder los. Die Hoffnung ist eigentlich auch immer, dass ich ab 18 Uhr was am Wegrand finde. Hat auch oft genug geklappt. Oder dann hektisch was mit Handy in 30 km Entfernung finde. Hat auch meist geklappt. Aber mit der Zeit häufen sich die knappen Fälle, und die Nerven werden dünner, daher immer mal die Zeltüberlegungen an langen Winterabenden. Ob ich das Zeug kaufe, und dann auch mitnehme, weiß ich noch nicht. Es radelt sich nun mal sehr angenehm mit wenig Gepäck.
Wie man aber an der Diskussion hier sieht, bin ich nicht der Einzige, den solche Gedanken umtreiben...
Ich hatte das letzte Jahr mal eine Tour durch wenig touristische Gebiete Ostdeutschlands geplant, die dann wegen Krankheit ausgefallen ist. Zum ersten Mal habe ich die Strecke richtig ausgearbeitet, also alle Hotels/Pensionen entlang der Strecke recherchiert, Telefonnummern aufgeschrieben, Hotel-Standorte auf Papierausdruck eingezeichnet. Das hat mich mehr als einen Tag gekostet, für vielleicht 900km Strecke. Das ist es natürlich nicht wert. Ich war aber vom Recherche-Ergebnis echt entsetzt. Mir ist dabei nämlich aufgefallen, dass es wirklich ganz ganz viele lange Streckenabschnitte gab, wo die Hotels entlang der Strecke (in einem 15km Schlauch) extrem dünn gesäht waren. Diese Recherche hätte ich vielleicht besser nicht machen sollen.... Viele Grüße Christoph PS: By the way: Was sind CPs?
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#1563610 - 05.01.25 22:58
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Außerdem weiss ich gar nicht so richtig, wann ich das machen soll. Ich steige vom Rad, checke ein, esse, falle ins Bett und schlafe gleich ein, stehe auf, dusche, frühstücke und fahre wieder los. Das ist eine interessante Beschreibung deines Urlaubs. Bei mir dagegen fällt der Tagesschnitt deutlich, wenn ich ein spannendes Buch finde. Aber aus dieser und früheren Beschreibungen würde ich dir eher ein Akkulichtset empfehlen. Du brauchst ja nur 2-3 Stunden für weitere 50 km zu fahren, das wiegt fast nichts, im Hotel kannst du nachladen, das Fahren verändert sich kaum und du brauchst dazu kein zweites Rad. Nur das mit dem Essen musst du früher hinkriegen.
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#1563615 - 06.01.25 07:35
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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CP - Campingplatz.
Sowohl bei meiner allerersten Tour noch mit Hotel als auch bei den jetzigen mit Zelt stelle ich fest, dass für mich (leider) die Übernachtungsmöglichkeit den Takt bestimmt, manchmal auch die Routenführung.
Die Vorstellung war ursprünglich - losfahren, es findet sich. Das tut es bei CPs noch weniger als bei Hotels. Daher plane ich im Voraus relativ akribisch, und passe unterwegs immer wieder an, denn es kommt immer wieder anders. Das darf es😊 Für CPs buche ich so spät wie möglich, aber selbst da geht es immer öfters nicht ohne Reservierung zumindest 24h vorher. Teilweise sogar Buchung und Vorkasse. Plus Rücksicht auf die Öffnungszeiten der Rezeptionen. (Ich kenne meine voraussichtliche Route und frage bei potentiellen CPs an, wie es gewünscht ist - und nach Preis, die Websites sind oft nicht eindeutig). Ich habe für mich ein gutes Gefühl für meine Distanzen, allerdings stört es mich nicht, irgendwo früher anzukommen - ich reise anders als Du, gemächlich, will was sehen, bummle durch Städte, etc. Daher passt es so.
Ein Bekannter von mir war lange mit Fahrrad unterwegs und hat Dein Problem so gelöst, dass er am Abend im aktuellen Hotel für den nachsten Abend buchte. Dauert nicht lang, eine gewisse Spontanität bleibt und das Risiko abends ohne Unterkunft dazustehen, entfällt sicher. Für Dich ist ja ggf. Plus X km kein Thema.
Und eigentlich kennst Du doch auch Deine Leistungsfähigkeit, dass Du den Radius zumindest am Tag vorher gut abschätzen kannst?
Viele Grüße Christine
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#1563618 - 06.01.25 07:59
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: StephanBehrendt]
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Manchmal ist der Preis direkt über das Hotel um etwa 10% niedriger, also einen Teil der Booking-Provision. Ich bin allerdings bisher fast immer an den hoteleigenen Buchungsseiten verzweifelt und reumütig zu booking.com zurückgekehrt. Ich habe aber auch schon in booking.com ausgelobte Preise unterhalb der hoteleigenen erlebt. Und dann gibt es noch die - meist kleineren Betriebe - die man ausschließlich über Seiten wie booking.com buchen kann, da sie den kompletten Vorgang vom Buchen bis zum Bezahlen über diese Plattform abwickeln.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1563621 - 06.01.25 08:29
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Zum ersten Mal habe ich die Strecke richtig ausgearbeitet, also alle Hotels/Pensionen entlang der Strecke recherchiert, Telefonnummern aufgeschrieben, Hotel-Standorte auf Papierausdruck eingezeichnet. Das hat mich mehr als einen Tag gekostet, für vielleicht 900km Strecke. Das ist es natürlich nicht wert. Du tendierst leider nur zu den Extremen. Es ist weder nötig, so genau im Vorfeld zu planen, noch anzuraten, immer erst spät am Tag auf den Zufall zu setzen. Bei der täglichen Unterkunftsuche genügt es in den hier im Fokus stehenden Ländern/Gegenden fast immer in der Mittagszeit aktiv zu werden, um ohne große Kompromisse etwas passendes zu finden. Die Tage, an denen es damit dann doch Probleme gibt - warum und welche auch immer -, sind so selten, dass einem die Anschaffung einer Camping-Ausrüstung als Rückfallebene überhaupt nicht in den Sinn kommt, so meine Erfahrung. Gruß Uli
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#1563623 - 06.01.25 08:45
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Noch ein paar Gedanken.
Jetzt im Winter finde ich, ist es die Gelegenheit, nachzudenken, sicher wohin man reisen will, aber auch wie. Hat alles gepasst, wo muss man anpassen, optimieren - aus persönlichen Gründen (veränderte Vorlieben, Interessen, Gesundheit), aus Gegebenheiten heraus (Veränderungen der Infrastruktur, Regelungen, etc.) Passt das Rad noch, die Ausrüstung, hat was gefehlt, ist was überflüssig.
Bei Dir sehe ich Bike Packing, hohe Distanzen, Radfahren pur.
Passt dann Zelt überhaupt? CPs sind rarer als Hotels... Wildcampen? Keine Dusche, kein Abendessen, kein Frühstück? Da wo es wenig Unterkünfte gibt, hapert es auch mit der Gastronomie. Das soll bei Dir möglichst schnell gehen, Rad, Essen, schlafen, essen, fahren. Essen einkaufen, mitnehmen, etc? Noch mehr Gewicht, noch mehr Umstand?
Passt das wirklich zusammen? Ich denke, das ist nicht deines.
Dir eine für Dich stimmige Entscheidungsfindung,
Viele Grüße Christine
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Geändert von Lionne (06.01.25 08:46) |
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#1563630 - 06.01.25 10:34
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Lionne]
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Hallo Christine, ja, das sind auch genau die Gedanken, die ich habe. Wo will man eigentlich zelten, wenn mal kein Hotel auf der Strecke liegt. Ich nehme an, Deine Abkürzung CP heißt Campingplatz? Ich habe auch mal flüchtig auf Googlemaps nach Camping Plätzen geguckt. Du hast völlig recht, Campingplätze gibt es in manchen Regionen eher noch seltener als Hotels.
Auf Dusche könnte ich mal eine Nacht verzichten, aber alles andere, da hast Du recht, das ist alles schwierig. Etwas essen nach einer langen Radtour wäre schon nicht schlecht, sonst kann ich vielleicht wegen Hunger nicht schlafen. Also noch irgendwo schnell einen Döner reinstopfen, dann 'ne geeignete Stelle finden und Zelt aufbauen. Aber dann könnte es schon dunkel sein. Also muss auch noch 'ne Stirnlampe mit. Wird es schon wieder schwerer. Und der gepflegte Rasen wird es dann auch nicht immer sein. Also muss auch noch eine stichfeste Unterlage mit. Auch wieder mehr Gewicht. Und Trinken muss man ja auch noch. Ich fahre nur mit einer Flasche, die könnte ja in dem Fall auch grad leer sein, also muss ich auch noch nach Wasser suchen und es wird noch später. Über so etwas denke ich auch nach, und habe tatsächlich ziemliche Zweifel, ob das Konzept "Notzelt" hinhaut. Akku- oder Nabendynamo-Lichtanlage will ich aber auch nicht mitschleppen nur für den extrem seltenen Fall, dass was schief geht.
Meine Gedanken gehen dann regelmäßig dahin, was mache ich, wenn es wirklich mal schief geht. In Deutschland bzw. generell Europa stirbt man ja in einer Sommernacht nicht gleich, zur Not ruft man die Polizei an. Ich könnte bis zum Morgengrauen weiterlaufen, damit mir nicht zu kalt wird, ich könnte versuchen, auf der Landstraße langsam ohne Licht zu rollen (da man da nicht schnell fahren sollte, könnte einem aber kalt werden, es könnte auch langsam gefährlich sein, wenn man den Igel nicht sieht, der über die Straße trippelt). Ich könnte das bisschen, was ich an Klamotten mithabe (viel ist es nicht) übereinanderziehen und mich in eine Bushaltestelle legen, vermutlich gibt es noch mehr Optionen. Die gute alte Scheune mit viel Stroh, die gibt es ja wohl eher nur noch in irgendwelchen alten Heimatfilmen. Und nicht selten (grad im Osten) gibt es auf Landwirtschaftsbetrieben den extrem furchterweckenden Hofhund.
Am ehesten bleiben meine Gedanken dann immer bei dem Thema Taxi hängen. Mein Gravelbike ist quasi fast ein Rennrad, es hat keine Schutzbleche, keine Gepäckträger, auch keine superdicken Reifen, hat also trotz großer Rahmenhöhe ein recht kleines Maß, wenn man Sattelstütze rauszieht und ein oder zwei Laufräder ausspannt. Ich hörte von einem Fall in Mecklenburg, wo das Taxi-Unternehmen tatsächlich ein E-Bike (nach einem Unfall) mitgenommen hat. Die haben da aber hinten einen Radträger ranmontiert. Meinen Carbonrahmen möchte ich aber nicht gern in sowas eingespannt sehen, das hält er vielleicht nicht aus. Also kann ich nur hoffen, dass ich ein Kombi-Taxi finde, oder ein Großraum-Taxi, oder eine Limousine mit großem leeren Kofferraum. Meine Erfahrung mit Taxis ist allerdings, dass die oft einen Haufen Prüll im Kofferraum haben, aber das kann man ja vielleicht alles vorher am Telefon abklären. Denkbar wäre auch, das Rad im Wald zu verstecken, Taxi zum Hotel und am nächsten Tag Taxi wieder zurück zum Wald.
Das Ganze kostet natürlich Geld. Wie auch das teure Hotel, wo man häufig landet, wenn man es so betreibt wie ich, weil einem die teuren Hotels abends 19 Uhr am ehesten auffallen, wenn sie an der Strecke liegen.
Ja, Du hast recht, der Winter ist die Zeit, über all so was mal nachzudenken. Kann gut sein, dass ich das Leichtzelt plus Bike-Packing-Taschen plus Leichtmatte doch nicht kaufe, und einfach wieder ohne alles, nur mit dicker Brieftasche (die ich so eigentlich auch nicht habe) losradle.... Viele Grüße Christoph
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#1563633 - 06.01.25 11:28
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Lieber Christoph,
was wäre wenn... Kann man endlos betreiben. oder auf sich vertrauen, dass wenn, man dann eine Lösung findet.
Gewisse Risiken kann man natürlich minimieren, aber auch das eine persönliche Entscheidung bzgl Aufwand und gefühltem Nutzen.
Viele Grüße Christine
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#1563635 - 06.01.25 11:47
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Lionne]
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Sorry, diesen Beitrag von Dir hatte ich erst übersehen, da erklärst Du ja, was CP heißt. Hatte ich aber richtig geraten.
Und ich weiss, es wird mir dann regelmäßig empfohlen, doch vorab zu planen. Also wenigstens den Abend vorher, oder wie Uli schrieb, mittags nach dem nächsten Hotel suchen.
Ehe ich das aber mache, plane ich tatsächlich lieber die Route vorab. Denn ich habe unterwegs nicht so viel Zeit, und bin, so sehr wie ich heize, dann auch nicht mehr so richtig zurechnungsfähig. Am ehesten kommt dann also der übersichtliche Handzettel in Frage, den ich abends, kurz bevor das Essen kommt, schnell mal überfliege, und wo ich sehe, ob ich am nächsten Abend voraussichtlich in einer Region lande, wo es wenig Hotels gibt. Dann kann ich da vielleicht mal genauer planen, auch mal vom Rad steigen und überlegen, was ich mache, ggf. auch mal ausnahmsweise eher einchecken, oder bis 20 Uhr durchheizen. Und vielleicht auch mal ganz ausnahmsweise am Vorabend buchen (oder anrufen, ob voraussichtlich frei sein wird, hab ich auch schon manchmal gemacht).
Aus mehreren objektiven (wie auch subjektiven) Gründen geht das Vorabplanen gerade in Ostdeutschland nicht gut. Ich plane meine Route auf von BRouter oder Bikerouter (also OSM bzw. OCM) empfohlenen Radrouten. Landstraßen meide ich im Osten möglichst, die sind manchmal dicht befahren und die Leute fahren vor allem wie die Irren. Anders als im Westen haben Radrouten im Osten, vor allem die unbekannteren, ganz oft keinen Asphalt. Und auch nicht immer Kies von guter Beschaffenheit, sondern man erlebt da teils extrem schlechte Wegoberflächen. Ich denke manchmal, wer auch immer z.B. in Sachsen Anhalt einen dieser unbekannteren Radwege geplant hat, ist da möglicherweise nicht einmal selbst lang gefahren. Oder nur mit einem Allrad-SUV. Da kann man aber nicht gut vorausplanen, weil die Durchschnittsgeschwindigkeit überhaupt nicht vorhersagbar ist. Wie ich schon schrieb, man kommt, wenn man am Vorabend plant, entweder schon 16 Uhr an oder erst 21 Uhr, nur mit viel Glück punktgenau 19 Uhr. Hinzu kommen ja auch noch eigene Formschwankungen, Wind, Wetter. Und je weiter und je länger man fährt, desto mehr addieren sich diese Unwägbarkeiten.
Das Gleiche gilt in Abstufungen auch noch, wenn ich mittags anfange mit Smartphone nach Hotels zu suchen, und auch noch, wenn ich es 16 Uhr mache. Ich bin mal durch Halberstadt gefahren, und kam an einem brauchbaren Hotel vorbei. Ich habe echt gezögert weiterzufahren, aber es war erst 17 Uhr. Das war mir echt zu zeitig, ich hatte noch gute Beine. Also bin ich weiter. Dann kam so ein extrem schlechter Radweg (ausgewaschener Kiesweg), wo ich bergab nur Schritt fahren konnte. Niemand außer extrem versierten Full Suspension Mountainbikern würde so was als Radweg ansehen. Ich habe durch diese schlechte Strecke erheblich Zeit verloren und es wurde dann doch eng mit der Hotelsuche. (hat aber noch geklappt).
Es gibt aber auch noch subjektive Faktoren. Nur wenn ich nicht plane, komme ich auch mal auf 190km, oder in den Bergen auf 130 oder 140km. Ich schaffe dann einfach mehr, die Gesamtstrecke teilt sich durch weniger Hotels und ich spare Geld. Diese teuren Hotels leiste ich mir ja auch nur, weil ich Strecke machen will. Sonst wäre es mir das viele Geld nicht wert. Wenn ich geruhsam im Flachland 120km täglich abradeln wollte, dann würde ich wohl auch eher über Zelten und Packtaschen am Mountainbike nachdenken.
Vorausplanen ist also meiner Meinung nach objektiv schwierig und macht mir vor allem subjektiv auch keinen Spaß. Schon mein Arbeitsablauf erfordert Planung, ich brauch' das nicht auch noch im Urlaub. Meine Strecke ist dann auch auf dem Garmin, Hotels sucht man aber mit dem Smartphone, ich habe nur einen groben Papierausdruck meiner Strecke mit, es dauert unterwegs daher auch ewig, bis ich überhaupt rausbekommen habe, welche Hotels entlang der Strecke liegen. Es bringt auch nix, wenn man ein Hotel findet, wo von der Radroute aus nur eine Landstraße hinführt, auf der zu fahren lebensgefährlich wäre. Ich kenne da etliche Straßen dieser Sorte, es muss im Osten nicht mal Bundesstraße sein, und kann trotzdem extrem dicht befahren sein. (der Teil wird wohl im Westen nicht anders sein, aber im Osten gibt es viel weniger Straßen als im Westen, daher also vor allem weniger kleine Straßen, es gibt im Osten auch viel mehr stark befahrene Straßen ohne straßenbegleitenden Radweg)
Alles in allem komme ich daher immer wieder zum gleichen Schluss. Entweder kaum planen und Glück haben bzw. ab 18 oder 19 Uhr mit dem Smartphone anfangen zu suchen, oder aber gründlich vorab planen, Hotels mit Abstand zum Radweg und Telefonnummer auf Papierkarte notieren und Lage einzeichnen, auch dazu schreiben, an welcher Stelle vom Radweg man abweichen muss, um gefahrlos zum Hotel zu kommen (Navi-Profis würden dann im Garmin auch noch Wegpunkte implementieren, so dass Garmin Signal gibt: Achtung Hotel XYZ, hier abfahren). Wenn man diese Vorbereitungen nicht trifft, dann fährt man am Ende doch die schmale beidseitig dicht mit LKW und PKW befahrene Land- oder Bundesstraße, wo man eigentlich keinesfalls langfahren wollte. Im Westen gibt es übrigens auch viel mehr breite Landstraßen, wo der Radfahrer auch ohne Radweg noch Platz hat. Im Osten dagegen sind auch ganz viele Bundesstraßen mega-eng, so dass zwei sich entgegenkommende LKW fast mit dem Spiegel berühren). VIele Grüße Christoph
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#1563636 - 06.01.25 12:01
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Lionne]
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Liebe Christine, auch da ist was dran! Das wollte ich auch fast schon schreiben, als einer schrieb, ich neige zu Extremen. Das würde ich so nicht stehen lassen (da gibt es ganz andere Extremisten, die Race Across Amerika angehen). Aber was vielleicht gemeint war, ist das, was mein Sohn immer mindset nennt. Altmodischer würde ich sagen, ob jemand Optimist oder Pessimist ist. Der Optimist würde in meinem Fall sagen, die Hotelsuche hat jetzt schon so oft geklappt (war tatsächlich schon sehr oft, auch schon ziemlich oft im Osten), es ist bisher immer gut gegangen, also wird es auch weiter gut gehen. Der Pessimist erinnert sich vor allem an die wenigen Tage, wo es eng war, spinnt das noch etwas weiter und kommt zu dem Schluss, es war schon verdammt oft soo knapp, dass es wohl irgendwann ganz sicher mal schief gehen wird.
Du hast sicher richtig erkannt, dass ich eher der Typ Pessimist bin. Andererseits aber auch ein bisschen abenteuerlustig und Risiko-suchend. Am Ende fahre ich daher doch immer wieder ohne Gepäck und ohne Vorabbuchung los und riskiere es wieder. Der Kater kommt dann hinterher, wenn die Brieftasche leerer geworden ist als geplant, der Kater ist aber im nächsten Jahr spätestens wieder vorbei, die Brieftasche wahrscheinlich auch wieder voller. So wird es wohl auch weiter gehen, denn es geht schon etliche Jahre so. Viele Grüße Christoph
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Off-topic
#1563641 - 06.01.25 14:22
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: Gravelbiker_Berlin]
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Eigentlich ist es ja schon eine ganze Zeit ein off-topic Faden geworden.
Aber deine Ansprüche sind meiner Meinung nach einfach nicht koherent. Du willst vieles, was es einfach nicht gibt: eine hohe Hoteldichte im dünnbesiedelten Norden, gute asphaltierte Radwege auch außerhalb der Fernradrouten, möglichst viel Spontaneität, aber dabei soll es auch nicht zu teuer sein. Hotels gibt es im Nordosten (außerhalb der asugeprochenen Touristengebiete) meist nur in "ordentlichen" Städten, so in der Größenordnung ab 10000 Einwohner und die liegen eben naturgemäß durchaus auch mal 30-40 km voneinander entfernt und sind dann nur durch eine, teilweise auch stark befahrenen Straße verbunden. Entweder man nimmt die oder man sattelt noch weitere 10-20 km drauf. Man findet durchaus auch Nebenstraßen, aber dann muss man halt auch das Kopfsteinpflaster innerhalb der Orte (und manchmal auch außerhalb) in Kauf nehmen. Ich für meinen Teil habe bei meiner Sommertour von Leipzig über Flämig-Barnim-Meckelnburger Seenplatte-Wendland nach Salzwedel nur auf kurzen Stücken stark befahrene Straßen benutzen müssen, aber die Strecke kann man eben nicht als rennradtauglich beschreiben. Manchmal findet man ja auch Privatunterkünfte, Pensionen, aber dort ist man als Einzelradler für ein Nacht unerwünscht- auch dass muss man akzeptieren, es ist zwar nicht schön, aber ist einfach so. Nicht asphaltierte Radrouten gibt es auch in Bayern zur Genüge, nicht nur im Osten. Ist aber abseits der ausgeschilderten Radrouten in Nordostdeutschland eher ein Problem, weil es dann sehr schnell sandig wird. Wer aus seinem Dorf in den nächstgelegen größeren Ort radeln will oder muss, kauft sich/nimmt ein Rad, das diesen Gegebenheiten Rechnung trägt. Rennradfahrer waren bei der Erstellung touristischer Radrouten halt keine Zielgruppe. Insofern bist du halt weniger ein Reiseradler, sondern eher ein Amateur-Tour de France-Radler, bei dem der sportliche Aspekt im Vordergrund steht und weniger das Genießen von unbekannten Gegenden.
Ob eine Zeltausrüstung dann als Notfalloption sinnvoll ist, ist natürlich keine leichte Entscheidung. Es sind ja nicht nur Zelt, Schlafsack Isomatte, da kommt noch einiges zusammen, wenn man autark sein mnöchte. Und ob man eine Nacht zeltet, oder jede Nacht auf der ganzen Tour, macht beim Gewicht keinen großen Unterschied.
Ich für meinen Teil gehe gerade andersrum ran: Prinzipiell Zelt, weil ich bei Pensionen schon öfters abgewiesen wurde und 150 € für eine Nacht in einem richtigen Hotel und dann noch vielleich 20-30 € für ein Abendbrot einfach mein Budget sprengen würde. Bei schlechtem Wetter/Dauerregen/Gewitter versuche ich dann zwar eine Festunterkunft zu finden, aber das hat z.B. in diesem Sommer in Müchehofe nicht geklappt: In einer Pension war niemand da, auch an Telefon ging keiner ran, aus der Jugendherberge wurde etwas anderes, und die dritte Pension war im Mai schon ausgebucht. Nach Aussage des Betreibers buchen die Leute schon im November des Vorjahres. In der vierten Pension war schon alles auf den Besuch einer Familie am nächsten Tag vorbereitet, und da hätte man nochmal reinigen, beziehen müssen. Kurz, es blieb wieder das Zelt. Aber auch das hat seine Tücken. CPs sind in Touristengebieten meist reichlich vorhanden, z.B. an den brandenburgischen und mecklenburgischen Seen. Da plane ich auch nichts vor, da reicht mir die Archies-App. Außerhalb solcher Gegenden bestimmen dann die CP meine Route und da kommt es durchaus vor, dass ich eine andere Strecke nehmen muss, als vorher angedacht. Aber damit habe ich mich abgefunden. (Vor langer Zeit bin ich mal Berlin-Usedom gefahren und da bei Pasewalk kein CP war, bin ich dort für teures Geld in das einzige freie Hotel. Bei Löcknitz, etwa 15 km abseits der Route wäre ein CP gewesen, aber den hatte ich damals einfach nicht auf dem Schirm. Wenn ich nach USedom will, muss ich ja nicht konsequent die Radroute nehmen. Das ist mir eine dann Lehre für die Zukunft gewesen)
Weil ich eben spontan reisen möchte, nehme ich dann halt all die Nachteile in Kauf. Booking will ich nicht nutzen, weil ich prinzipiell keine Geldgeschäfte per Handy erledige.
Ich hoffe, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst. Vielleicht erst einmal ausprobieren, wenn du auch ein Alu-Gravel hast, könntest du ja da einen Gepäcktrager dranschrauben und mit Decathlon-Zeug losfahren. Vielleicht sagst du dann: Nie wieder Zelt, oder aber auch es hat mir gefallen, und jetzt versuche ich noch, das Gewicht zu otimiern. Und noch etwas: Wenn du deinen Track als gpx auf dein Garmin spielst, kannst du ihn ebensogut auf eine Handy-App laden, umd Track und eventuelle Hotels gleichzeitig zu sehen.
Ich wünsche dir für 2025 schöne Radreisen VG aus Budapest Martin
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#1563643 - 06.01.25 14:26
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing?
[Re: ta7h12]
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Ich will auch das noch kommentieren. Buchlesen unterwegs auf Radtour im Hotel? Naja, ich bin nicht reich und wohl auch eher nicht wirklich wohlhabend. Teure Hotels + teure Gaststätten müssen für mich daher einen Gegenwert haben, und der ist allein, dass ich auf diese Weise viel mehr km schaffe als mit Zelt oder auch ohne Zelt mit Vorabbuchung. Das Buch auf der Hotel-Terrasse lesen, das wäre mir nicht Gegenwert genug, denn Lesen kann ich ja auch zu Hause umsonst. Wenn man mehr als genug Geld übrig hat, sieht man das sicherlich anders.
Dein Hinweis mit dem Akku-Licht ist im Prinzip korrekt. Aber auch das muss man sich mal genau anschauen. Ich versuche auch oft im Winter mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, 22km eine Strecke, das meiste davon im Stockdunkeln und 3,6km gehen über Forstwege durch den Wald.
So ähnlich sehen auch oft meine Radrouten durch Ostdeutschland aus, also viel off-road, um stark befahrene Straßen zu meiden. Das wird immer mehr so, denn die wenigen gut ausgebauten Radwege bin ich alle schon gefahren. Meine Erfahrung vom Weg zur Arbeit durch den Wald ist, man kann nicht mit einer Funzel-Lampe im völlig Dunkeln off-road radeln. Und wenn man es doch tut, fährt man aus Angst, weil man nicht genug sieht, extrem langsam. Akku-Licht ginge also allerhöchstens, wenn man nachts dann nur noch glatte Straße mit weißem Randstreifen fährt. Es ist schon richtig, dass auf den allermeisten Straßen im Osten nachts nicht mehr viel los ist. Aber es muss ja nur der eine falsche Autofahrer da lang kommen. Neulich Silvester ist bei Berlin ein Lieferwagen alkoholisiert in zwei Fußgänger gerast. Es gibt die Leute mit Tunnelblick, die Nachtblinden, etc., die trotzdem nachts fahren, siehe der tödliche Unfall am nördlichen Schwarzwaldrand (70jähriger Autofahrer). Dann muss man nur noch dran denken, wie überaltert die Bevölkerung im Osten auf dem Land ist, und es vergeht einem das Nachts-auf-Landstraßen-fahren.
Und die Laufzeit von Akkus ist auch selten wie angegeben. Auch auf der Straße braucht man vorn eine Lampe, die wenigstens ein bisschen Licht gibt. Da sind dann auch sehr große schwere Akkus schnell alle. Es geht dann auf jeden Fall auch in Richtung 1kg Mehrgewicht. Akkus sind ja schwer. Auf der Haben-Seite steht aber, dass es im Juni selbst 22:30 (oder sogar 23:00) noch ein bisschen hell ist. So ganz unrecht hast Du also vielleicht nicht mit dem Akku-Licht-Vorschlag... Das Zeug ist aber auch (wenn man es nicht aus China kauft) teuer. Man ist dann preislich auch bald bei der Ultra-Leicht-Zelt-Leicht-Matte-Leicht-Schlafsack-Variante. Kauft man es aus China, ist es durchaus erschwinglich, um nicht zu sagen billig. Aber dann ist es nicht STVO-zugelassen, will man vielleicht auch nicht. Die einzig brauchbare, weil auch tatsächlich sichere Lösung (die aber dann auch nicht leicht ist) wäre wohl Forumslader. Hatten wir hier schon mal ausgiebig diskutiert, sickgirl fährt sowas. Das mache ich vielleicht eines Tages mal und dann brauche ich auch tatsächlich kein Notzelt mehr. Aber das wäre dann wieder das Alu-Gravelbike, weil da die Lampe schon dran ist. Das Carbon müßte dann doch zu Hause bleiben... Viele Grüße Christoph
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