Tandemtour in Istrien und Umgebung 2018
19.05.-02.06.2018
15 Etappen
ca. 1280 km
ca. 18000 Hm
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Link zur Karte Im Bekanntenkreis fragten mehrere Leute, "na, wohin in Frankreich geht´s denn in diesem Jahr?" Die Antwort lautete "ISTRIEN UND UMGEBUNG !" und löste damit etwas Verwunderung aus. Meine Grüße von unterwegs begann ich mit den Worten " Wer Südfrankreich liebt, der wird Istrien sehr mögen". Selten habe ich in einer Region, so viel Abwechslung in Kultur und Landschaft erlebt. Wobei die Region unserer Reise Kärnten in Österreich, den Nordwesten Sloweniens, slowenisches und kroatisches Istrien und Friaul in Italien umfasst.
Die Reise startet am Südufer des Millstätter Sees, so wie meistens auf unseren Tandemreisen parkt das Auto an einer netten Unterkunft. Ab hier fahren wir eine Rundtour und kommen dann zum Startort zurück. Die Wetterberichte der vergangenen Tage meldeten täglich Wärmegewitter mit Platzregen am späten Nachmittag und so ist es auch am Anreisetag. Das Tandem bekomme ich noch trocken zusammengebaut, kurz danach, zum Abendessen, gießt es ordentlich und unsere Speisen können wir leider nicht auf der schönen Terrasse mit Seeblick am Laggerhof verzehren.
Der Morgen begrüßt uns mit angenehmer Temperatur und heiter bis wolkigem Wetter. Auf geht´s. Mit 35 kg Gepäck rollen wir den Radweg durch den Wald am Ufer des Sees entlang. Nach wenigen Kilometern verlassen wir das Ufer und uns erwartet so früh bereits eine kleine, aber gemeine Steigung von 2 km Länge mit durchschnittlich 8 % Steigung, aber schöner Aussicht auf den See.
Anstiegen folgen Abfahrten und so brausen wir geschwind wieder hinab, bis wir in Ferndorf stoppen und unsere Verpflegung für den ersten Tag einkaufen. Es folgen ruhige, flache und fast langweilige Kilometer auf dem Drauradweg. Wir fahren an Villach vorbei und folgen dem Gailtalradweg.
Am Himmel braut sich etwas dunkles zusammen und mit Überfahren der italienischen Grenze beginnt es kräftig zu schauern. In einem hölzernen Buswartehäuschen überbrücken wir den Regen mit einem Essensstopp. Wir passieren Tarvisio und folgen dem sehr schönen Bahntrassenradweg in Richtung Kranjska Gora. Auf halber Strecke machen wir einen Abstecher zu den sehr schönen Lagi di Fusine, zwei kleine Seen liegen vor dem Massiv des Mangart. Gespeist wird der obere See von mehreren Quellen im Grund des Sees. Es ist wunderschön hier. Nach einem Kaffee bei den "Sieben Zwergen" folgen wir wieder dem Radweg und landen schließlich in Slowenien. Die Aussicht zur Rechten ist prächtig mit Blick auf die slowenischen Gipfel des Triglav Nationalparks.
Wenig später streifen wir durch das nette Kranjska Gora und genießen eine heisse Schokolade in der absolut empfehlenswerten Rajska Ptica Cokoladnica. Wir verbringen die Nacht auf dem Camping Spik im Nachbarort Gozd Martuljek, direkt vor den schroffen Felswänden der Spik-Gruppe. Klasse ! Zufällig findet auf dem Camping ein E-Auto Treffen statt, mit umgebauten VW Käfer, Fiat Panda, Renault Twingo usw. Der Camping ist sehr modern und gut ausgestattet. Da es recht frisch ist, möchten wir gerne den Aufenthaltsraum mit heissen Getränken nutzen. Leider ist dieser aber abgeschlossen, das wird uns noch häufiger im Verlauf der Reise passieren. Auch die Rezeption ist nicht besetzt. Jeglicher Kontakt geht über das benachbarte 4-Sterne Hotel.
Die Gipfel der Spik-Gruppe sind in tief hängende Wolken gehüllt. In Krajnska Gora gibt es eine kleine Bäckerei, das sehr gute Gebäck wird durch ein kleines Fenster verkauft. Überhaupt sind die Backwaren in Slowenien sehr gut. Wir fahren in Richtung Vrsicpass.
Irgendwo muß eine Straße durch den Fels führen, die ist aber nicht erkennbar. Auf der 10,3 km langen Auffahrt mit 749 Hm treffen wir bald auf die erste von 24 Kopfsteinpflasterkehren. Die Ausblicke sind spektakulär, obwohl die umliegenden Gipfel noch immer wolkenverhangen sind. Etwa auf halber Strecke zum Gipfel steht eine kleine russische Holzkapelle zum Gedenken der russischen Zwangsarbeiter, die diese Passtraße im Jahr 1915 gebaut haben. Der Bau der Straße soll schätzungsweise 7000 Menschenleben gefordert haben. An den oberen Kehren stehen noch 2 m hohe Schneewände in der Böschung.
Der Vrsic mit seinen nur 1611 m Höhe ist schon ein klassischer Hochgebirgspass, sicherlich einer von der schöneren Sorte. Obwohl es zwischendurch Rampen bis 15 % Steigung gibt, lässt es sich gut fahren. Oben am Pass wird der Genuß unseres mit Aprikosenmarmelade gefüllten Schokocroissant etwas getrübt, da es ein wenig zu regnen beginnt.
Die Abfahrt über Trenta hinunter nach Bovec ist laaaang und schnell, unterwegs stoppen wir gelegentlich, um in den Felsschluchten den smaragdfarbenen Fluß Soca zu bewundern. Die tolle Farbe kommt leider nicht so richtig zur Geltung, da der Himmel immer noch grau ist.
Wir folgen der Soca über Kobarit und Tolmin immer weiter bis Kanal ob Soci.
Hier verlassen wir die Hauptstraße und kämpfen uns bergauf fahrend in die Region Brda, die für Kirschen und Wein bekannt ist. Wir erreichen die Slowenische Toskana und verbringen die Nacht im Hotel in Smartno, Campingplätze sucht man hier leider vergebens. Das mittelalterliche Bergdorf ist richtig schön, die Slowenische Toskana macht ihrem Namen alle Ehre. Lieber Georg, vielen Dank für diesen Tipp!!
In einer Taverne essen wir die besten Cevapcici unseres Lebens... in Slowenien.
Das Frühstück im Hotel war sagenhaft und der Blick durch die Glasfassade des Speisesaals hinaus in die "Toskana" ebenfalls.
Das Wetter ist traumhaft schön.
Wir fahren einen schönen Bogen durch die beschauliche Landschaft. Überall steht Wein, dazwischen Kirsch- und Olivenbäume. In der Ferne ist noch das schneebedeckte Bergmassiv des Triglav Nationalparks zu erkennen.
Der Weinbau endet bald und wir fahren steigend in eine Waldlandschaft bei Golo Brdo, ab hier parallel zur italienischen Grenze, die wir in Valico di Mernico überqueren. Nun befinden wir uns in Friaul, genauer gesagt im Colli Orientali del Friuli, einer Weinbauregion mit den vielleicht besten italienischen Weissweinen. Wir erreichen Cividale del Friuli. Die Stadt wurde von Julius Caesar gegründet. Eine alte Steinbrücke führt über den Isonzo ( der italienische Name der Soca ) in die sehr schöne Altstadt. Das Eis hier ist ziemlich gut.
Wir verlassen die Stadt in südlicher Richtung und fahren auf einem Fernradweg durch die Weinfelder des Colli.
Cormons hat außer einem Gläschen Friulano zur Mittagszeit nicht viel zu bieten, in Gradisca sieht die Welt schon anders aus. Hinter den dicken Mauern und Toren der Stadtbefestigung versteckt sich eine kleine, aber nette mittelalterliche Stadt.
Nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir über einen Feldweg schon wieder Slowenien und wir fahren zügig zum nächsten Camping in Dornberk. Hier ist in den Weinfeldern ein Bauernhofcamping, der an der Anfahrt mit seiner Küche und einem Gastraum wirbt. Die Stellplätze sind schon toll, die Küche und der Gastraum aber geschlossen. Einkaufsmöglichkeiten in Dornberk sind mau. Gut, daß wir immer zuviel Verpflegung im Gepäck haben ;-)
Mit 25 Euro ist der Camping nicht gerade günstig, dafür haben wir erstklassig geschlafen. Der Zeltabbau muß zügig erfolgen, am Himmel braut sich wieder schlechtes Wetter zusammen. Das Frühstück im Holzunterstand können wir noch trocken einnehmen, die Abfahrt und weite Teile des heutigen Tages finden bei Regen statt.
Das nette Bergdorf Stanjel kommt bei diesem miesen Wetter so gar nicht zur Geltung und wir versuchen heute möglichst weit zu kommen.
Bedingt durch das schlechte Wetter lassen wir die Felsenburg Predjama leider aus. Der Wetterbericht meldet trockenes Wetter hinter der Grenze in Kroatien und dort möchten wir nun schnell hin. Wir fahren einen kurzen Abstecher nach Lipica, dort wo die Lipizaner Pferde herkommen. Die Preise für den Eintritt in die Anlage schrecken uns sehr ab, dafür interessieren wir uns zu wenig für Pferde. Beim Verlassen des Geländes sieht man ein Paar der weißen Vierbeiner in hinteren Teilen der Wiesen. Nach erneutem Grenzübertritt erreichen wir Basovizza in Italien. In San Lorenzo ist ein schöner Aussichtspunkt über die steile Landschaft mit Blick über die Bucht von Muggia.
Dann ist es gar nicht so einfach,trotz GPS einen geeigneten Weg durch Sant´Antonio in Bosco zu finden. Der Ort ist sehr steil in den Hang gebaut. Es geht schnell und stetig bergab, um zum hoch gelegenen ital. / slow. Grenzort Prebenico zu gelangen. Die Auffahrt ist unangenehm und es beginnt wieder zu schauern in Form von Starkregen. Wieder rettet uns ein Bushäuschen. Nach 15 min. ist der Schauer vorbei und sofort kommt die Sonne heraus. Bei den hohen Temperaturen fühlen wir uns wie in einer Sauna. Es geht wieder einige Kilometer durch Slowenien. Ab Predloka fahren wir stetig bergauf auf kleiner Straße, durch wunderschöne Landschaft nach Rakitovec.
Nur die Bahntrasse, die direkt auf das Felsplateau gebaut wurde, ist höher angelegt als die Straße. Hinter Rakitovec beabsichtigen wir nun, die Grenze auf dieser Hochebene nach Kroatien zu überqueren. Die Grenze ist mit einem recht neuen, ca. 4 m hohen, zweireihigem Stahlzaun mit Natodraht gesichert. Die Schranke der Grenzstation ist geschlossen. Wir halten und warten, bis jemand kommt. Ein breit und groß gebauter slowenischer Grenzer mit dickem Bauch baut sich vor uns auf, die Arme in die fetten Hüften gestemmt. Er sagt etwas in seiner Sprache, die ich nicht verstehe. Ich sage zu ihm "Passport ???". Keine Antwort. Er redet wieder etwas unverständliches. Schliesslich sage ich "deutsch, english ??" Er beginnt mit schlechtem Englisch, immerhin. "Where do you want to go?" Croatia. "What do you want there? Shopping?" No. cycling. We are on holiday."Where do you go?" Pula, maybe. "No, today?" Buzet. "By bike?" Yes. "What do you need to go there?" Ich dachte, er wollte bestochen werden, sage aber... Passport???. "Yessss!!!" Er nimmt die Ausweise, verschwindet damit im Büro und kommt einige Minuten später wieder raus. Er drückt mir wortlos die Ausweise in die Hand und öffnet die Schranke. 10 Meter weiter ist nun die kroatische Schranke geschlossen. Der kroatische Grenzer kommt aus seinem Büro und fragt, wohin wir fahren wollen. Ich denke, nun geht das Theater nochmal los. Es erklärt mir jedoch, welche Straße ich nehmen soll, weil die eine mit dem schweren Tandem einfacher ist, als die andere. Wir verabschieden uns freundlich und fahren davon, durch diese wunderschöne Landschaft mit dem zweireihigen Grenzzaun, der die Landschaft zerschneidet. Good Bye Schengen-Raum.
Ich kenne noch die deutsch-deutsche Grenze und auch die frühere Grenze zu Polen. Das hier ist natürlich nicht so fürchterlich wie damals, aber es erinnert mich daran. Es erinnert mich auch daran, daß Nationalisten in vielen Ländern der EU diese offenen Grenzen in Frage stellen und ihre eigene Suppe kochen wollen. Wenige Kilometer später spüren wir nicht mehr, ob Kroatien am Schengenabkommen teilnimmt oder nicht. Wir treffen auf wunderbare und freundliche Menschen in gepflegten und sauberen Orten. In der Altstadt von Buzet, oben auf dem Berg, finden wir in der Pension Vela Sterna bei Robert ein nettes Zimmer für wenig Geld. Buzet ist die Trüffelhauptschadt Istriens, nicht gerade top restauriert, aber sehr gemütlich mit seinem morbiden Charme.
Wir erkunden das Landesinnere Nord-Istriens. Die Landschaft ist sehr schön und bald erreichen wir Hum, mit 3o Einwohnern die wohl kleinste Stadt der Welt. Das "Stadtbild" stammt aus dem 11. Jahrhundert. Normalerweise ist Hum eine Touristenattraktion, heute Morgen sind wir fast allein hier.
Die Weiterfahrt geht durch eine schöne, hügelige und einsame Landschaft, immer wieder kurz und knackig hoch und runter. Die nächst größere Stadt ist Pazin, die von einer tiefen Schlucht geteilt wird. Über diese Schlucht ist ein Drahtseil gespannt und daran hängend können Wagemutige die Schlucht mit Hilfe einer Seilrolle überqueren.
Weiter geht es durch das Landesinnere.
Bald erreichen wir Labin, bzw. rauschen gleich die Stichstraße hinab nach Rabac an der Ostküste. In Rabac ist dann auch Schluß, sowohl für unsere heutige Etappe als auch für den allgemeinen Verkehr. Die Straße endet hier. Rabac liegt in einer kleinen Bucht, die zumeist kleinen Häuser sind terrassenartig in den Hang gebaut. Am Hauptkiesstrand stehen zwei hässliche Hotels aus der sozialistischen Zeit Jugoslawiens, diese bleiben aber die einzigen Schandflecken. Der Camping Oliva ist nebenan, direkt am Wasser mit einem schönen feinen Kiesstrand. Rabac ist zwar sehr touristisch, aber nett. Allerdings werden wir hier zum ersten Mal mit den "Fängern" konfrontiert, die einen quasi ins Restaurant hineinziehen wollen. Das ist sehr penetrant und nervt extrem und findet an allen touristischen Küstenorten Istriens statt. Wir finden eine angegammelte Resto-Terrasse ohne nervigen Fänger, aber dafür mit phänomenaler Pizza !!!
Früh am Morgen geht es gleich ordentlich bergauf, die Einbahnstraße zurück. 300 Hm auf 4 km Länge. Labin ist ebenfalls sehr schön. Durch die tolle Altstadt kann man eigentlich nur zu Fuß gehen.
Von einer Anhöhe sehen wir einen sehr schnuckeligen kleinen Küstenort. Man sieht kleine Tavernen, Terrassen und Segelboote, die im Wasser dümpeln. Trget. Sehr nett hier.
Die kleine Küstenstraße führt nach Norden. Was man von der Anhöhe nicht sehen konnte, ist der alte, heruntergekommene Industriehafen hinter Trget. Bis zum 2. Weltkrieg wurde hier im großen Stil Kohle nach Italien verschifft.
Nun ballern wir auf schneller Hauptstraße durch langweilige Landschaft und fahren direkt nach Pula. Sofort sind die römischen Bauwerke präsent, Stadttor, Augustustempel, Amphitheater. Der Augustustempel grenzt fast direkt an einer Schiffswerft. Das Amphitheater ist einzigartig. Auf der vom Meer abgewandten Seite hat man einen Blick von oben ins Innere, dahinter schimmert das Meer durch die Bögen. Einfach toll.
Wir verlassen Pula und erreichen den nächsten Küstenort Fazana. Hier schlagen wir auf dem sehr teuren Mega-Riesen-Camping unser Zelt auf. Der kleine Ort Fazana ist sehr schön und gemütlich und wir fühlen uns hier sehr wohl.
Mich stört ein wenig, daß man selten direkt an dieser so wunderschönen Küste entlang fahren kann. Die Straßen führen meist etwas abseits. Auf dem Weg nach Rovinj geht es sogar deutlich durch das Landesinnere. Es gibt küstennah sicherlich den einen oder anderen ausgeschilderten MTB-Weg. Wir testen einen, umkurven wilde Tiere...
... und kapitulieren später. Daher führt die Strecke durch das sehr schöne und sehr gepflegte Bale. Altstadt, Burg und Kirche sind sehenswert und in Top-Zustand.
Nach der Durchfahrt von Gemüse-, Wein- und Olivenanbau erreichen wir das wunderschöne Rovinj. Die Kullisse der Stadtansicht ist in jedem Reiseprospekt abgebildet. Für mich ist es die wohl schönste Stadt Istriens, allerdings auch sehr voll von hauptsächlich deutschsprachigen Touristen. Das schwerbeladene Tandem durch die mit Touristen verstopften schmalen Gassen zu schieben ist schon anstrengend, entsprechend kurz fällt leider der Besuch der Altstadt aus. Zeit für einen Kaffee bleibt dennoch.
Um weiter nach Norden zu kommen, muß der Limski Fjord umfahren werden. Der Fjord zieht sich etwa 11 km ins Landesinnere. Am Ufer gibt es nette Dörfer mit Restaurants und Fischzucht.
Weitere besuchte Orte sind Vrsar und Porec. Auch Porec ist sehr sehenswert.
Uns zieht es jedoch nach Novigrad, da hier ein stadtnaher Camping ist. Der Camping ist megagroß und sehr luxuriös, wie die meisten an der istrischen Küste. Man hat die Möglichkeit eine teure Parzelle zu mieten oder auf einer katastrophalen Miniwiese an der Grundstücksgrenze zum großen Hotel das Zelt aufzuschlagen. Wir finden eine halbwegs ebene Fläche neben Minigolf- und Grillplatz unter riesigen Kiefern. Wir nehmen die Miniwiese für 28 Euro, inklusive feiender Gruppen mit 30 Personen auf dem Grillplatz. Die Rezeptionistin hat wohl nicht verstanden, daß wir zu zweit auf einem Fahrrad reisen und damit nur eine Person berechnet, sonst wäre der Preis noch höher gewesen. Novigrad ist wirklich sehr schön und nicht ganz so überlaufen wie die Orte weiter südlich. Wir genießen den lauen Sommerabend und schlendern durch die Gassen der Stadt.
Heute erkunden wir nochmal das Inland von Istrien. Der Parenzana Radweg hinauf in die Stadt Motovun sieht nicht so aus, als ob wir den fahren möchten und nehmen stattdessen die wegen Bauarbeiten gesperrte Straße. Bis auf eine Tragepassage können wir die auch gut fahren. Motovun ist herrlich. Auf dem Rückweg "benutzen" wir nun aber den Parenzana, fahren bzw. schieben über faustgroße Steine und Schlammrinnen.
Das nächste Bergdorf Groznjan lassen wir aus, von unserer Seite führt ein grob geschotterter Weg hinauf und darauf haben wir keinen Bock. Über Buje und Brtonigla fahren wir zurück. Wochenende ist Spanferkelzeit in Istrien. Da die Sau noch nicht gar ist, futtern wir frittierte Sardinen mit Pommes, sowie Rührei mit Schinken und Wildspargel.
So nervig der Camping in Novigrad war, kehren wir trotzdem wieder zurück. Ich melde mich alleine bei der Rezeptionistin... Es war ein sehr heisser Tag und zum Abschluß möchten wir in der schicken Bar des Campings an der Küste einen Sundowner zu uns nehmen. Wir haben Glück, es ist 18:40 Uhr und bekommen noch etwas zu trinken, die Bar schliesst jedoch um 19 Uhr... am Samstag. Okay, das Restaurant ist bestimmt auch nicht schlecht... es hat erst gar nicht geöffnet. Ich verstehe nicht, was hier los ist, der Camping ist voll mit Menschen, aber die Gastronomie ist geschlossen.
Wir hatten sowieso die Absicht, den Abend in Novigrad zu verbringen und dort gehen wir auch wieder hin. In einem kleinen Pavillon eines Restaurants direkt an der Promenade genießen wir gute Speisen. Es ist toll hier.