Hallo,
wie sind Deine Erfahrungen mit Anhänger und haben sich die 1600,00 Euro gelohnt? Danke für eventuelle Antworten.
Gruss check_b
Hallo check_b,
ob sich die 1700 € gelohnt haben, mag’ ich nach einem halb Jahr noch nicht beurteilen.
Erfahrungen:
Der Singletrailer ist ein sehr, sehr durchdachter Anhänger. Die schweizerische Herkunft des Erbauers ist nicht zu verleugnen. Es wurden eigene, pfiffige Lösungen gefunden wie z.B.
..die Kupplung. Diese funktioniert nach dem Prinzip der Sattelstütze und wird durch einen Schnellspanner (natürlich mit Sicherheitsbolzen) befestigt. Zusätzlich gibt es wie beim Wohnwagen noch ein Sicherheitsstahlseil, was im Falle des Supergaus einspringt.
.. der Sitz. Dieser wirkt sehr hochwertig, verfügt über einen 5 Punkte-Gurt etc. Die Sitzspannung lässt sich über Einstellschrauben verändern. Die Position ist leicht liegend, sodaß die Kleine eine schöne Position einnimmt, wenn sie schläft.
.. das Rad. Dieses ist über eine einarmige Schwinge mit dem Hänger verbunden. Eine spezielle Narbe ermöglich es das Rad „per Knopfdruck“ abzunehmen. Bei Defekt ist es allerdings nicht nötig, da der Schlauch somit auch ohne das Rad abzunehmen, gewechselt werden kann.
.. die großen Fenster. Diese Fenster seitlich und vorne bieten eine gute Sicht für die Kleine (natürlich getönt, UVA und UVB resorbierend, durchdacht, durchdacht ;-) . Das Sonnendach allerdings (Zubehör) ist ein Muss. Geschlossen wird es bei normaler Witterung schnell warm im Hänger. Hier hab’ ich lieber der Kleinen etwas angezogen und bin nur mit dem Fliegenschutz gefahren. Da die Zugmaschine ein MTB ist (ja meist ohne Schutzbleche) ist ein seperater Schutz vorne am Hänger angebracht. Toll.
.. der Dämpfer. Dieser kann in 2 Stellungen angebracht werden. In der Geländeposition verfügt der Hänger über 200mm Federweg was nach meiner Erfahrung ausreichend ist. Nach einer längeren Standzeit, muss er einmal kurz betätigt werden, da er gerne in der Grundposition „festsitzt“. Das Setup ist bei Kindern unter 10 kg etwas kniffelig, da dann natürlich nur mit sehr wenig Luft im Dämpfer gefahren wird. Da macht ein halbes Bar viel aus. Das Setup kann ruhig etwas weicher sein, da auf den Hänger keine Antriebseinfüsse wirken! Das umstellen von der Gelände- in die Straßenposition geht eigentlich sehr schnell (Schnellspanner) – wenn nicht das Setup dafür verändert werden müsste.
Man kann dies zwar ohne Setupänderung tun, dann ist der Hänger aber recht hart abgestimmt. Bei gutem Belag sicher kein Problem…
Fahren mit der Geländeposition auf der Straße: Ist ohne Probleme möglich, wenn man nicht zu schnell fährt. Bei höheren Geschwindigkeiten (ab ca. 40 km/h) und längeren Bodenwellen, federt der Hänger natürlich ein, durch das Ausfedern entsteht aber dann ein Impuls / Schub nach vorne. Nach meinem Gefühl addieren sich hier die Ausfederung von Hänger und Zugmaschine. Aber wer eine B.O.B. Yak schon einmal mit Gepäck gefahren ist, lacht über solche Kleinigkeiten.
Die Bodenfreiheit des Hängers hat bei mir bisher immer vollkommen ausgereicht. Um Aufzusetzen musste ich mir schon richtig Mühe geben
bzw. diese Wege sind mit dem gesunden Menschenverstand einfach nicht mehr mit Hänger fahrbar. Schließlich hat man ja wertvolle Fracht!
.. der Ständer. Der Ständer ist ausreichend groß dimensioniert damit Zugmaschine und Hänger sicher stehen. Eingeklappt dient er als Kantenschutz für den Hänger (durchdacht…). Einziger Nachteil: Ständer wird mit einem Splint gesichert. Das ist zwar sehr sicher, aber sehr fummelig.
Allgemein:
Wasserdichtigkeit ist wider Erwarten sehr gut. Die Passagierin wird nicht nass. Evtl. eindringendes Wasser kann gut über die Belüftungslöcher im Fond abfließen. Die Zugmaschine muss ordentliche Bereifung haben, da man im Wald teilweise natürlich ordentlich Gefälle hat und der Hänger sich bemerkbar macht. Gute Bremsen sind selbstverständlich...
Die Passagierin musste sich am Anfang erst daran gewöhnen. Dadurch, dass die Landschaft und Weg sich ständig verändert, schlief sie am Anfang erst spät ein.. Durch das geringe Hängergewicht ist auch das Bergauffahren keine Qual. Verladen im Auto
durch pfiffige, schnelle Zerlegung wirklich optimal. Ein wirklicher Nachteil ist nur der Platz im Hänger. Spielzeug, Getränke, Pampas - das wars. Zusätzliche Sachen müssen im Rucksack transportiert werden. Somit ist der Hänger für eine Radreise leider ungeeignet. Für MTB Touren bzw. Sternfahrten allerdings optimal.
Weiterer Nachteil: der Hänger ist ein reiner Kinderanhänger – mehr nicht! So tolle Sachen wie bei anderen Kinderanhängern wie z.B. Umbau als Kinderwagen, Anbringen von Schneekufen, Einhängen eines Kinderrades (noch hinter den Hänger), Benutzung als Campingtisch und was man noch für tolle Sachen liest – all diese, für eine Radreise evtl. sinnvollen Sachen, gehen leider nicht.
Da muss man sich entscheiden was man möchte