Hallo,
hab da mal ne Frage bezüglich Werkzeug. Will mir ne kleine Fahrradwerkstatt aufbauen in der ich möglichst alle Arbeiten erledigen kann die so anfallen können. Kann mir jmd. vielleicht ein Werkzeugkit empfeheln? Hab das hier mal in Betracht gezogen

http://www.parktool.com/product/professional-tool-kit-pk-65

Jemand erfahrung mit dem Kit von Parktool oder kann mir ein anderes Kit von einem anderen Hersteller empfeheln?

Vielen Dank schonmal

Grüße

Das Parktool-Werkzeug ist sicher brauchbar, unterm Strich denke ich dennoch, dass es sinnvoller sein sollte, sich das Werkzeug nach und nach zuzulegen und eben auch nur das, was man wirklich braucht (brauchst du 7 verschiedene Konusschlüssel?) - ein bissl Werkzeug wird bei dir ja da sein und manches in der Sammlung kann man sicher anders und in besserer Qualität wählen. So ein "Kit" würde ich nur in Erwägung ziehen, wenn man recht schnell ne (Selbsthilfe?-)Werkstatt ausstatten muss, wo man nicht so genau weiß, welcher Drahtesel da so ankommt - aber selbst dann reicht erfahrungsgemäß so ein Werkzeugkoffer nicht aus, sondern man muss trotzdem noch Spezialwerkzeug nachkaufen.

Vergiss die fertigen Sets. Da ist die Qualität meistens eher billig. Vor allem sind da Sachen drin, die du nicht brauchst, und die benötigen Sachen fehlen.

OK, Parktool ist kein Billighersteller. Dafür dürfte dieses ziemlich umfangreiche Kit nur lohnen, wenn man einen ganzen Fuhrpark zu betreuen hat.

Kauf dir gezielt genau die Werkzeuge, die DEIN Fahrrad benötigt.

Und den Anspruch "möglichst alle Arbeiten" vergiss lieber. Das wird zu teuer, denn das würde auch die exotischen Spezialwerkzeuge wie z.B. Lagersitzfräser bedeuten.

Park Tool ist kein Billiganbieter, so weit ok. Bevor Park Tool seine Marktposition bekam, war VAR der Platzhirsch (z.B. http://www.vartools.com/fr/index.php).

Ob sich die Ausstattung lohnt, hängt davon ab, was Du alles schon hast. Die Inbusschlüssel und die Schraubendreher sind ok, aber vielleicht hast Du auch Vergleichbares in ordentlicher Qualität, einen Hammer vermutlich auch. Mit welchen Schraubenschlüsseln Du am besten arbeitest, musst Du prüfen. Einen Engländer (= Rollgabelschlüssel) habe ich noch nie gebraucht: Falls Du ihn eng stellst, ist er im Vergleich zu einem passenden Schlüssel einfach unhandlich groß, außerdem würde ich immer, wo es möglich ist, einen Ringschlüssel ansetzen.

Fazit: Rechne zusammen, was Du gegenüber dem, was Du hast, brauchst. Evtl. rechnet sich das Park Tool-Set dann dennoch, evtl. nicht. Komplett ist es übrigens auch nicht, z.B. fehlt ein Drehmomentschlüssel. Den brauchst Du beim Reparieren vom Baumarkt-Rad nicht so sehr, beim Leichtbaurenner schon eher.

Hallo,

das Thema hatten wir schon öfter. Bei einem Komplettsatz kaufst Du viele Dinge, die Du für Deine Fahrräder nicht brauchen kannst. Außerdem sind Standardwerkzeuge (Maulschlüssel, Inbusschlüssel etc.) meistens überteuert.

Ich empfehle, nur die benötigten Werkzeuge zu kaufen, dazu Maulschlüssel und Inbusschlüssel beim Discounter.

Grüße
Andreas

Inbus evtl., Maul-und Ringschlüssel eher nicht: Der Unterschied zwischen einem schlanken Gedore (oder Wille, Hazet, Metrinch, ...) und einem breiten Aldi-Schlüssel ist weniger der von Brechen oder Halten, sondern eher der von Herankommen oder Fummeln.

Hallo errwe,

Außensechskant gibt es (zum Glück) kaum noch an Fahrrädern. Ich komme mit meinen Billigschlüsseln überall problemlos ran.

Anders bei den Inbusschlüsseln mit Griff. Die sind manchmal sperrig, sodass ich noch einen Satz klassischer Inbusschlüssel habe.

Grüße
Andreas

Hallo, ich habe auch eine kleine private Radbastelwerkstatt. Ein Set habe ich mir da nie zugelegt, sondern je nah Reparatur, die anstand, geschaut was ich brauche. Das fand' ich am praktischsten.

Genau diese Werkzeuge nicht beim Discounter, sondern wenn, dann mindestens gute Mittelklasse Baumarkt. Bei Discounterwerkzeugen wird an der Materialqualität gespart. Bei Schraubwerkzeugen jeder Art ist im Versagensfall der Kollateralschaden höher als der Werkzeugwert. Wenn die Aldi-Bohrmaschine die Grätsche macht, ist sie kaputt und fertig, aber wenn ein zu weicher Inbusschlüssel durchrutscht oder ein zu großzügig toilerierter, weicher GAbelschlüssel durchgeht und dabei den jeweiligen Schraubenkopf mit rundmacht, dann ist der Ärger mit der kaputten Schraube, die man dann irgendwie anders rausbekommen muß, viel größer als der Ärger über das Werkzeug. Ein guter Inbussatz und ein guter Gabel-/Ringschlüsselsatz hält ein Schrauberleben
lG Matthias

... wir fahren unsere Räder etwas länger;-) Außensechskant findet Du ja noch bei Anbauteilen (die Muttern am Rücklicht...), Pedalen, etc. Auch wenn ich Schrauben regelmäßig auf Inbus umstelle - es sind nicht überall Gewinde geschnitten, so dass ich bei den "Einfachrädern" nicht immer auf die Muttern verzichten kann.

Inbus mit Griff nutze ich gar nicht, entweder nehme den klassischen Inbusschlüssel oder die Knarre passt.

Also Gabel-/Ringschlüssel hab ich auch ausm Aldi und würde die auch sofort wieder kaufen. Klar sind die etwas Breit, m.E. aber nicht unbedingt ein Nachteil, da die Mutter schonender (weil großflächiger) gefasst wird.
Nur bei den Pedalen stieß mir die Breite mal unangenehm auf, da wäre ein schlanker Pedalschlüssel besser gewesen.

Ah ok, ich war nicht bei der Dicke, sondern wirklich der Breite des Kopfes, also dem Material, das "neben dem Maul steht". Sonst ist's sicherlich richtig: Je mehr Fläche, desto besser. Deshalb nutze ich auch die Konusschlüssel nur in seltenen Fällen und zumeist einen normalen Gabelschlüssel.

Die "Breite" (=wie dick) ist ja egal, je dicker, desto öfter kommt man halt an schmale Sachen nicht hin. ABER: Bei großen Ringschlüsseln geht's noch, aber bei Gabelschlüsseln (je kleiner desto übler) und Inbus sind die bei Billigwerkzeug häufigen großen Toleranzen der Maul/Schlüsselweite = über/untermaßig = Spiel und Luft auf bzw. in der Schraube zusammen mit weichem Material tödlich, dann ist eben ganz schnell die Kante vom Sechskant (egal ob Schraubenkopf oder Inbusschlüssel) durchgerutscht und rund und dann ist's vorbei.

OK, am schlimmsten ist es bei miesen Schlitz- und Kreuzschlitz-Schraubendrehern, da sind bei festsitzenden Schrauben gerne auf die allererste Anwendung Schraube UND Schraubendreher hinüber.

Vielen Dank erstmal für die vielen Meldungen. Mir geht es nicht nur darum meine Räder flott zu machen sondern auch das eine oder andere Rad von Freunden zu reparieren genauso wie mit Freunden, also in Richtung Selbsthilfewerkstatt. Somit suche ich schon eher nach etwas was mehr abdeckt als vlt. Werkzeug das für den rein für sich schraubenden gedacht ist.

Also falls jmd mit dem Aufbau einer kleinen Selbsthilfewerkstatt Erfahrung in Bezug auf das Thema Werkzeug hat würde ich mich darüber sehr freuen diese mitgeteilt zu bekommen.

Vielen Dank

und freundliche Grüße

Wenn du bisher noch nicht viel Werkzeug angehäuft hast, so dass du dann welches doppelt hättest, ist das Set durchaus empfehlenswert. In der Selbsthilfewerkstatt meines Vertrauens gibt es viele Werkzeuge von Park Tool, mit deren Qualität ich sehr zufrieden bin! Wobei ich bei einer so großen Anschaffung ruhig mal den Taschenrechner rausholen und Preis vergleichen würde

Für eine Selbsthilfewerkstatt würde ich mir ordentliches Werkzeug vom Werkzeughandel, nicht unbedingt aus der Bikerecke, besorgen, da nur Spezialwerkzeuge. (Nachtrag 2: Die "klassischen" Werkzeugmarken sind eher billiger als die Schraubenieher mit "xyz-Bike"-Aufdruck...)

Gute, schlanke Schlüssel kommen von Gedore (auch mit Knarre!), Metrinch, Stahlwille,
sehr kleine Knarrenkästen von Hazet und Stahlwille,
Mit Proxon habe ich grundsätzlich auch gute Erfahrungen gemacht, ist aber am Rad oft zu sperrig.
Schraubendreher und Inbus-Sätze von Wera, Wiha, Schröder
Dazu einen Schlosserhammer (Peddinghaus, Gedore), einen Schonhammer (Wera, Wiha), einen Satz Splintentreiber.
Zangen, Zangenschlüssel (IMHO besser als Engländer) von Knipex, ggf. nbw
Schraubstock!
Drehmomentschlüssel: Gedora/Carolus.

Fahrradspezifisches Werkzeug: Park, VAR oder auch Pedro, andere Marken funktionieren natürlich auch. Nachtrag: Cyclus, Tacx und auch Rose (Extreme) sehen auch ganz gut aus, kenne ich aber nicht aus eigener Erfahrung.
Mein Montageständer von Kettler ist ok (gibt's den überhaupt noch?), der von Rose sieht ähnlich aus.
Mein Zentrierständer ist ein billiger Minoura, der ist nur mäßig.
Statt "Dritter Hand" nehme ich wieder lösbare Kabelbinder.

Elektrik: Irgendein billiges Universalmessgerät für 5 EUR reicht. Schleifpapier, feine Feilen.

Hallo



Vor tacx möchte ich warnen, insbesondere die Verbundteile Kunststoff-Stahl. Superschnell Schrott!

Wenn man sich die Werkzeuge selbst zusammenstellt:

- welche anderen Hersteller sind zu empfehlen?
- was haltet Ihr von Hausmarken wie zB Xtreme von Rose?

Hi,

zu den Hausmarken kann ich wenig sagen, aber allg. lohnt es sich bei Werkzeugen auf die Zweitmarken der großen Anbeiter zu gehen. Diese haben ein etwas weniger gutes Oberflächenfinish und es gibt nur ein kleineres, stärker standartisiertes Sortiment, aber die Qualität ist top. Ich habe recht viel Werkzeug von Elofort (-> Elora) und Carolus (-> Gedore). Dazu anderes "Mittelklasse" Werkzeug von Belzer, WGB, Proxxon und Promat. Diese Marken bekommt man oft auch im Angebot zu kaufen. Ich schraube recht viel an Autos, da ist es auch oft eng und die Anzugsmomente sind i.d.R. höher als beim Rad und das Werkzeug funktioniert top.
Neben dem Problem der Masshaltigkeit von Billigwerkzeug und der Gefahr von abgenudelten Schraubenköpfen besteht auch noch die Gefahr von Bruch und Abrutschen und das tut echt weh, wer sich einmal wg. durchrutschendem Werkzeug den Handrücken in eine Metalkante gehauen hat, der weiß was ich meine....

Ulf

Z.T. bekommt man über Online Auktionsplattformen auch wirklich gutes gebrauchtes, Werkzeug, ich habe letztens noch einige Facom und Dowidat Schlüssel "geschossen", man sollte aber schon die Neupreise kennen um sein Gebot abzugeben.

Hallo,

ich hänge mich mal hier dran, weil ich zu meinem bereits vorhandenen Werkzeugsatz noch einen Drehmomentschlüssel brauche. Bei Onkel Erwin habe ich ein Set gefunden. Es wird als "hochwertiges Präzisionswerkzeug" beschrieben. Bei dem aufgerufenen Preis kann man schon schwach werden.
Kennt jemand dieses Werkzeug und ist es kaufenswert?

Mighty heißt der Hersteller glaube, Rose pappt da ja nur sein Logo drauf. Ich hab das Ding und bin zufrieden. Die Präzission vermag ich natürlich nicht beurteilen zu können, aber meiner Schachtel lag ein QC-Zettel von der Kallibrierung bei. Ist also schon verwendbar. Einziger Haken: geht halt nur bis 24Nm, für wenige Stellen (z.B. Tretlager) am Rad reicht das nicht aus.

Die meisten Drehmomentschlüssel im 'unteren Bereich' gehen nur bis 20 oder 25Nm; da muss man sich für o.g. Fall noch nen zweiten zulegen - was ich allerdings für überflüssig erachte.

Will man nen recht guten Drehmomentschlüssel, dann gibts den auch mit kostenloser "Zugabe" eines Radmagazinabos.
Zum Beispiel 1 Jahr die Tour + einen ParkTool Drehmomentschlüssel (gesamt ca 80 Euro),
oder 2 Jahre RoadBike + den neuen Syntace Drehmomentschlüssel (gesamt ca. 107 Euro).

Dem Mighty magelt es scheinbar an der Prätzision: Die Bewertungen im Net sind nicht gerade berauschend. Möglicherweise gilt auch hier: Wer billig kauft kauft zweimal?
Die Höchststufe 24 nm sehe ich nicht als Nachteil. Gerade für die kleinen Schrauben mit geringem Drehmoment brauche ich den Schlüssel. Mit den größeren Dremomenten habe ich als Grobmotoriker weniger Probleme und die Schrauben sind auch weniger empfindlich.