Hallo

Seitdem ich vor Jahren den Reiseblog (lange gesucht und wiedergefunden ) eines deutschen Pärchens verfolgt habe, möchte ich mir auch so ein Packraft zulegen und auf Reisen nutzen. Für eine längere Tour im nächsten Jahr soll es jetzt soweit sein, und ich würde gerne wissen ob jemand aus dem Forum Erfahrungen mit dem ..neudeutsch.. 'bikerafting' hat!?
Ich möchte auf jeden Fall nicht nur Bootstouren ohne Rad unternehmen, sondern auch die Möglichkeit haben das Rad im/auf dem Boot zu transportieren. Deshalb würde ich mir eher ein etwas längeres Raft zulegen. (Es gibt online einige Videos dazu)

Gewichts- und Gepäckmäßig mäßig sieht das etwa so aus:

• Blasesack - 130gr
• Leine - evtl die Wäscheleine nutzen
• Packsack - 80gr
• Paddel - ab 890gr
• Raft - 2650gr - Explorer 42 von Alpacka - Packmaß: ca. 51xØ18cm
• Reparaturset - 50gr
• Schwimmweste - bei Bedarf ab 280gr
• Sitz - 150gr oder besser die beiden Frontroller nutzen
• Spannriemen - um das Rad ans Boot zu zurren
• Spritzdecke - gibt es für das Explorer 42 von Alpacka nicht
• Unterlage fürs Fahrrad zum Schutz des Bootes - Footprint vom Zelt nutzen

Macht ein Zusatzgewicht von min. 3,8kg (ohne Schwimmweste)
Ich finde das ist tragbar - im Wortsinn..
Wenn man plant auch wildere Gewässer zu befahren, sollte man uU ein anderes Boot wählen, auf dem man eine Spritzdecke montieren kann. Außerdem sind dann Sachen wie Schenkelgurte und Schwimmweste obligatorisch. Ich würde nur eher ruhige Gewässer befahren wollen und verzichte dann auf die Sicherheitsausrüstung.
Enscheidet man sich das Rad irgendwo unterzustellen um dann per Packraft auf Tour zu gehen, kann man auch ein kleineres Boot wählen. Dann ist ein Zusatzgewicht von insgesamt weit unter 3 Kilo möglich - und die Boote sind absolut robust.
Würde mich über Empfehlungen, Erfahrungen und zusätzliche Informationen freuen.

Gruß
Horst

Hallo,
direkt Erfahrungen habe ich (noch) nicht gemacht, habe aber auch schon seit einiger Zeit Gedanken die Reisemöglichkeiten mit so einem Gummiboot zu erweitern.
Da so ein Teil ja doch schon ne Stange Geld kostet, habe ich mir zum Anfang auf ibäh ein gebrauchtes ausrangiertes BW- Schlauchboot zugelegt (ich kann damit rumexperimentieren und mein Bruder geht damit angeln und wiegen tut das auch nur etwas mehr als 3kg). Nun machen wir mit dem Ding erstmal unsere heimische Seenplatte unsicher, um zu kucken wie das so ist, erst gestern noch die letzten Sonnenstrahlen vom Wasser aus genossen. Erstes Fazit: es macht tierisch Laune, bei Gelegenheit nehm ich mal das Rad mit zum See und schnall es zum probieren da drauf.
Von Alpacka denke ich sind, ist das Yukon Yak oder das Denali Llama zum Bikerafting ausreichend, auf der Seite des Packrafting Stores oder direkt bei Alpacka gibt es einige Infos darüber.
Eine interessante Seite finde ich: bikerafting in Mongolia, oder das englischsprachige Forum oder eben das deutschsprachige Forum. Das ist auch ganz nett anzusehen und macht Lust auf mehr: lost coast bike expedition . Google mal nach Roman Dial oder thingstolucat, fand die Seiten auch sehr cool, die haben eben das Glück in Alaska zu leben...
Soweit erstmal gruß Chris

Hi, sowas wollte ich auch schon mal machen, habe es wegen Mangel an Zeit aber dann gelassen (vielleicht wird aber noch was draus ...). Allerdings hatte ich "andersrum" geplant: In mein großes geräumiges nicht-faltbares Kanu kommt mein Rad und das ganze in Radtaschen verpackte Gepäck, ich paddle auf großen Seen oder mach' Flußabfahrten, wobei das Kanu dann manchmal lange Zeit "im Hafen" liegt und ich per Rad Touren mache.

Hallo Chris
Von den BW Booten hatte ich gelesen, es gab auch vergleichbares von den VEB Gummiwerke Elbe, die wohl für die NVA produzierten haben (das Model B73 wiegt ~4kg). Kannst du das BW Boot auch per Blasesack aufblasen? Ist der aufblasbare Boden ein seperates, eingelegtes Teil?
Wenn du den Radtransport auf dem raft mal ausprobierst wäre ich sehr an Bildern / Erfahrungen interessiert.
Den Bericht über die Reise in der Mongolei kannte ich noch nicht. Die waren mit Alpacka Explorer unterwegs. Ich vermute auch, dass sich die 'Investition' von 200gr in mehr Innenlänge reichlich lohnen. Vielleicht werde ich mal nach Leipzig fahren um mir dort die verschiedenen Modelle anzusehen, denn sicher, welches jetzt das passende Model ist, bin ich mir nicht. Und ob sich der 5-fache (!!) Preis für ein Explorer bezahlt macht... darf man dann auch schonmal anzweifeln.

@Mütze
Ich hatte früher einen offenen Lettmann 2er. Ein Rad kann man mit solchen Booten sicher recht bequem transportieren. Allerdings würde diese Variante den Aktionsradius (für meine Pläne) doch zu sehr einschränken; wenn ich zwar das Rad im Boot transportieren kann, aber umgekehrt nicht das Boot auf dem Rad. Aber diese beiden Möglichkeiten der Fortbewegung miteinander zu verbinden hat immer seinen Reiz.

nach dem B73 hatte ich mich auch umgeschaut, aber die Dinger sind wohl nicht leicht zu bekommen. Auf dem Blog vom Packrafting Store werden wohl immer mal wieder Quasi- Packrafts bzw. echte gebrauchte Alpackas angeboten, nur leider scheint der Gebrauchtmarkt hierzulande nicht existent.
Das was ich habe ist von DSB , das ganze Boot ist ein Teil, also hat keinen seperaten Boden. Mit der mitgelieferten Minipumpe ist das ganze Teil in unter 7 Minuten gemütlich aufgepumpt. Mit einem Blasesack sollte das auch aufzupumpen sein, müsste man sich aber selber basteln. Aktuell ist da wieder/ immer noch eins in der Bucht, Suchbegriff: DSB Schlauchboot Gewebe- Boot.
Wenn ich es mal mit dem Rad ausprobiert habe, kann ich die Erfahrungen teilen.
Nur der Preis ist echt ne riesige Abschreckung und um dann noch einigermassen Leicht wegzukommen muss auch das Zubehör (Paddel zB.)auch recht leicht sein und leichte Paddel gibt es auch nicht fürn Appel und n Ei.
Und nun sind wir bei UL angekommen, ob die Mitnahme eines Bootes auf dem Rad ultraleicht entspricht...

Ich hab mir auch schon Gedanken darüber gemacht. Viel kann ich nicht beisteuern, aber auf ruhigen Gewässern würde ich mit einem leichten Freizeitschlauchboot wie der Sevylor Caravelle fahren.
Falls das Rad noch mitkommen soll, viele Fatbikes schwimmen und können als Floß mitgezogen werden..

Da bräuchte man vorher mal eine wasserfeste und einigermaßen robuste Hülle drumherum. Und selbst dann wird der Strömungswiderstand ordentlich sein. Außerdem: Schwimmen die wirklich? Bei 15kg Fahrrad bräuchte man 15l Verdrängung. Stahl schwimmt bekanntlich ziemlich schlecht und soooo viel Volumen haben die Reifen dann auch wieder nicht. Mit ein paar luftgefüllten Flaschen und Schwimmflügerl dran klappt es aber sicher

In einem Fatbikeforum haben es einige ausprobiert. Manche Fatbikes schwimmen.

Nur etwas mehr als 3Kg? Kannst mal bei Gelegenheit ein aussagekräftiges Bild reinstellen? Hab mir nämlich aus Spass auch ein Schlauchboot von Intec (hat glaub ich nix mit dem Rahmenhersteller zu tun) gekauft, das geht mehr schon in Richtung "Rafting" und ist im Vergleich zu den Billigbooten sehr robust. Allerdings dürfe es 15-20 Kg wiegen und ist eher unhandlich.

Packrafting an sich finde ich auch ne spannende Sache, allerdings wie gesagt, nicht Fisch und nicht Fleisch, will heißen, es ist relativ teuer und dafür relativ unflexibel, da man nicht wirklich easy lange Strecken damit zurücklegen kann, und es auch nur bei halbwegs ruhigen Wasserverhältnissen einsetzbar ist (zumindest mit dem Bike drauf).

hab gestern mal das Rad mit zum See genommen und oben aufs Boot geschnallt. Das Boot hat einige Trageschlaufen, an denen man das Bike gut befestigen kann. Einzig Vorder und Hinterrad habe ich ausgebaut, eins drunter, das andere oben aufs Rad. Zur Befestigung reichen 3 Spannriemen.
Die Fahreigenschaften sind nicht sehr viel anders als unbeladen, nur eben das da ein paar kg mehr vorne drauf sind, Platz für Gepäck wäre auch noch gewesen. Angemerkt sei: es ist ein rel. kleiner See, kein Wind, keine Strömungen etc.
Wir hatten das Teil auch schon öfter zu zweit benutzt, Tragfähigkeit bis min. 150kg sind definitiv möglich, nur wird es dann schon etwas eng gemütlich und für Gepäck ist dann kein Platz mehr.
Das Packmaß beträgt ca. 48x 19cm (könnte bestimmt mit mehr Schweiß und idealen Bedingungen noch kleiner gepackt werden) plus Pumpe und Paddel, das Innennutzmaß in etwa 143x 45cm.
Hier noch ein paar Bilder:
Packmaß
Packraft
Bikeraft
Bikeraft
Alles in allem reicht mir das Quasi Packraft erstmal, da ich nun auch nicht in der Wildwasserreichsten Gegend in D lebe. Aber mal sehen, bei den Jungs aus Leipzig kann man sich ja auch Alpackas mieten, so ein `echtes´Packraft auszuprobieren hät ich nämlich schon Lust.

Vielen Dank dafür, das du dir die Arbeit gemacht hast!
Ich habe mir eben auch ein DSP Boot bestellt. 350gr Mehrgewicht gegenüber dem Explorer von Alpacka; aber sogar etwas günstigere Innenmaße um die Radtaschen unterzubringen - da gebe ich nicht das x-fache aus. Wenn so ein Boot unterwegs mal kaputt geht.. ist es halt hin.
Gestern habe ich mir hier zufällig für ein anderes 'Projekt' ein Luftventil ("U-Stick Screwvalve") bestellt, mit so einem Ventil sollte man sich auch einfach einen Zugang für einen Blasesack basteln können. Zum Ablassen der Luft muß man das Ventil dann auseinanderschrauben - oder man baut noch ein zweites ein, aus dem man die Rückschlagmembran entfernt.

Sehr schick!

Super, danke für den Beitrag. Das Boot entspricht meiner Preisklasse, und ich bin beim recherchieren noch nie drauf gestoßen. am liebsten würd ich damit sofort den Baikalsee mit Rad und Boot umrunden.

Hallo Horst,
die weitgereiste Helen Lloyd tauscht ihr Rad gelegentlich gegen andere Fortbewegungsmittel, u.a. gegen solch ein Packraft: Video
Vermutlich hat sie es gemietet. Es scheint aber ein großer Spaß gewesen zu sein.

Danke Roland - sehe ich mir gerne an
Heute ist mein DSB gekommen. Es wiegt ein halbes Kilo mehr als angesagt: 3450gr für das Boot ohne Packsack.
Und bei packrafting-store.de sind die Boote jetzt im Angebot... als wenn sie mich ärgern wollen.

Hallo,

Ich habe mir am Montag (Dein Faden ist nicht ganz unschuldig) im Pack raft store einen Explorer 42 bestellt. Also vor dem Rabatt. Bekomme ihn aber nachträglich, muss aber drei Wochen warten, da meine Farbe aktuell nicht lieferbar ist. Das Wetter ist zu Hause sowieso nicht für Wasserspiele geeignet also nicht so schlimm.

Gruß aus Malaysia
Rudolf

Heute ist mein Explorer angekommen. Deutlich schneller als erwartet. Da es mir draußen zu kalt war für Wasserspiele, habe ich nur mal im Trocknen Ladung verstauen geübt und ein längeres Probesitzen durchgeführt. Das Patria hat recht gut gepasst, morgen kommt dann mal das Faltrad zum Probeliegen drauf und - übermorgen hätte ich gerne Sommer.

Kein Problem.

Du weist doch, dass es kein schlechtes Wetter gibt

Nachdem ich mit dem Bundeswehr-Boot doch nicht so zufrieden war, habe ich mir auch das Explorer bestellt. Heute war dann Stapellauf auf der Havel, und ich bin erstaunt wie gut sich die Fuhre fährt. Zwar langsam, aber absolut gutmütig - egal ob vor dem, quer zum oder gegen den Wind (und für Berliner Verhältnisse ist es heute schon fast stürmisch auf dem Wasser).
Hat richtig Spass gemacht!
Nur so ein paar wasserdichte Handschuhe wären nicht schlecht gewesen...

Die gesamte Ausrüstung wiegt jetzt Küchenwaagengewogene 3,88kg. Da ist ein Sitz mit dabei (den man natürlich auch beim Camping nutzen kann) und auch das Befestigungsmaterial fürs Rad ist mitgewogen.
Da das Schlauchboot relativ breit ist braucht man schon ein recht langes Paddel. Meins läßt sich in der Länge verstellen und ich bin mit ~2,3m gut klar gekommen (wobei ich selbst eine Spannweite von ~1,84m habe). Ein paar Tropfringe werde ich mir noch für das Paddel besorgen - oder selbst aus einem Schwamm zuschneiden. Den Sitz sollte man an den vorgesehenen Stellen mit dem Boot verbinden, da er im nassen Boot wie auf Seife nach vorne rutscht, wenn er lose liegt. Ansonsten fährt sich das Boot mit Fahrrad beladen weitaus besser als ohne. Ohne dem Gewicht vorne tänzelt die Spitze bei jedem Paddelschlag hin und her.
Die ersten Erfahrungen...

Gruß
Horst

Coole Aktion. Ich hätte nur Angst um den tollen Leder-Brooks - wollteste den nicht besser einpacken?

Hallo Horst,

ja - ich bin ein Weichei. Zur Zeit nähe ich mir deshalb auch erst mal eine Spritzdecke. Mein Chef gibt mir zwar demnächst die Gelegenheit für einen Test im Warmen. Allerdings ist das Nildelta auch nicht so richtig nach meinem Geschmack, um mal ins Wasser zu fallen.
Für den Transport eines Rades quer zum Boot habe ich beschlossen das Vorderrad da zu lassen wo es ist, in der Gabel. Die andere Variante die ich beim Probepacken getestet habe war längs zum Boot - dann ohne Vorderrad. Das Dahon Matrix habe ich auch mal gefaltet, ist machbar schränkt aber die Sicht nach vorne (zumindest beim Wohnzimmertest) - vorsichtig gesagt - etwas ein. Mal sehen, wenn ich am Wochenende kein Wasser von oben bekomme werde ich eventuell doch mal die "Jacht" ins Ruhrwasser tauchen und die Radelstrecke abkürzen.

Gruß
Rudolf

fein schauts aus.

Ach iwo, wenn's warm ist schwitzt du den ja ordentlich nass, da machen dem die paar Spritzer Wasser nicht viel aus.

Interessant! Wie willst du denn die Spritzdecke am Boot befestigen?

Das Boot hat so, wie ich es gepackt hatte, übrigens super stabil gelegen. Es ist kein Stück verruscht, obwohl es teils ordentlich geschauckelt hat.

Mit dem links und rechts auskragenden Fahrrad möchte ich nicht in kleinere Wellen oder heftigeren Wind geraten. Als langjähriger Paddler kommt mir die ganze Fuhre recht gefährlich vor. Gepäck gehört immer ins, in Ausnahmefällen auf das Boot, aber nicht neben das Boot.

Scheuert das nicht am Boot? Und wäre es nicht besser das Fahrrad der länge nach zu befestigen (also das schwere Hinterrad im Boot und nur den Lenker überstehen lassen).

Für längere Touren könnte man noch das Hinterrad ausbauen und oben drauf legen - wie es die meisten machen.
Auf ein etwa 70cm breites GFK-oder-sonstwas-Boot würde ich das Rad auch nicht so verladen. Das würde wirklich instabil werden, aber ein >90cm breites Gummiboot verhält sich ja ganz anders. Außerdem ist die Fuhre weit weg davon Kopflastig zu sein, und die im Vergleich zu einem durchschnittlichen Paddelboot um 5-10cm niedrigere Bauhöhe machts auch noch mal sicherer.
Von meiner Seite keine Bedenken.
Und ich will ja nicht den Sun Kosi damit runter

edit: das Rad lag wirklich absolut ruhig und hat sich auch bei Wellen keinen mm bewegt.