AnreiseSonntag morgens komme ich mit China Airlines am Taoyuan Airport in Taiwan an. Meine Frau ist schon in Taiwan, sie hat sich dort ein neues Fahrrad gekauft. Die erste Nacht haben wir im Novotel Airport Hotel gebucht. Super Hotel, gutes Früstück, sehr sauberer Swimming Pool und, wie überall in Taiwan, hilfsbereite Mitarbeiter. Es ist kein Problem, die Fahrräder in der Lobby zusammenzubauen und mit ins Zimmer zu nehmen.
1. Tag: Taoyuan bis Zhunan (Hsinchu) - 79kmDas Novotel liegt noch im Flughafenbereich, der nur über einen Highway angebunden ist. Daher können wir nicht vom Hotel losfahren, sondern lassen uns mit dem Hotel Shuttlebus zum Bahnhof von Taoyuan bringen. Von dort geht auch unser vorgeplanter GPS Track los. Leider haben wir gleich ein Problem mit dem neuen Fahrrad und fahren zu einem Giant Händler. Die Suche und der Umweg haben uns sicherlich 2 Stunden gekostet. Daher essen wir schon nach 22 Kilometern in einem kleinen Restaurant Mittag. In der Stadt ist dichter Verkehr und parkende Autos blockieren häufig die rechte Spur. Die vielen Kreuzungen und Ampeln lassen kein flüssiges Vorankommen zu. Nachmittags erreichen wir die Küstenstraße 61, auf der so gut wie kein Verkehr ist. Dennoch gibt es ständig Ampeln, an denen wir anfangs auch noch bei rot anhalten. Vom Yongan Fischereihafen führt ein schöner Radweg direkt an der Küste entlang. Am späten Nachmittag erreichen wir Zhunan, wo wir in einem kleinen Hotel in der Nähe des Bahnhofs übernachten. Dort übernachtet auch ein chinesischer Radreisender, der ebenfalls die Insel umrunden möchte.
Erstes Mittagessen und der Küstenradweg (auf der ganzen Straße ist kein Verkehr):
2. Tag: Zhunan bis Wuqi (Taichung) - 68kmNach einem einfachen Frühstück fahren wir die Straße 61 weiter Richtung Süden. Nach Longang biegen wir rechts auf eine kleine Küstenstraße. Dort genießen wir bei einer längeren Pause den Meerblick. Südlich von Baishatun kommen wir wieder auf die immer noch wenig befahrene 61 (die hier gemeinsam mit der Straße 1 verläuft). Als wir durch Yuanli fahren wird dort gerade eine Luftschutzübung durchgeführt. Wie müssen die Straße verlassen und warten in einem 7-Eleven. Alle Kunden bekommen in der Wartezeit kostenlos Snacks. Nachmittags haben wir stetigen Gegenwind und kommen nicht sehr gut voran. In Wuqi, einem Vorort von Taichung, sehen wir ein schönes Hotel und entscheiden uns, den Kampf gegen den Wind abzubrechen.
Kostenloser Snack im 7-Eleven:
3. Tag: Wuqi bis Yunlin Kauhu - 88kmBeim Frühstück entscheiden wir uns, ab jetzt dicht beieinander zu fahren, um den Windschatten auszunutzen. Diese Strategie bewährt sich und lässt uns entspannter vorwärts kommen. Morgens um Taichung ist der Verkehr grauenhaft, daher sind wir froh, diese Gegend schnell zu verlassen. Wir fahren die Straße 17, auf der wir vormittags Lugang erreichen. Die Stadt ist berühmt für ihren Tempel und voller Touristen. Wieder treffen wir Radreisende, die auch um die Insel fahren. Etwas weiter in Wanggong machen wir unsere Mittagspause. In diesem Fischerort werden Austern gezüchtet und verarbeitet. Nachmittags geht es weiter auf der Straße 17 nach Yunlin. Wenige Kilometer vor dem Ort fängt es an zu regnen. Wir übernachten in einer kleinen Pension am Ortsrand. Am Abend besuchen wir den lokalen Nachtmarkt. Dieser findet nur einmal in der Woche statt und scheint das Highlight zu sein. Wir haben das Gefühl, alle Einwohner des Ortes sind dort. Die Kinder sprechen uns auf Englisch an und fragen unendlich viele Dinge. Wir kommen kaum zum Essen.
Nachtmarkt in Yunlin:
4. Tag: Yunlin Kauhu bis Tainan City - 82kmWir fahren ohne Frühstück relativ früh los, so dass wir den Besitzer der Pension enttäuschen, der noch ein Foto mit uns machen wollte. Unterwegs kaufen wir ein paar Sandwiches und frühstücken in einem 7-Eleven. Weiter geht es die Straße 17 Richtung Süden. Heute ist es richtig heiß, so dass wir viele kurze Trinkpausen einlegen. In Beimen machen wir Mittag. In dem Ort sind wieder viele Touristen, aber ich kann nicht erkennen, was hier so besonders ist. Alle Radfahrer, die wir treffen, tragen lange Hosen, lange Pullover, Handschuhe und eine Gesichtsmaske, weil sie nicht braun werden möchten. Wir fragen uns, wie man in dieser Kleidung bei der Hitze radfahren kann. Nachmittags erreichen wir Tainan und geraten in den Feierabend Verkehr. Dennoch finden wir schnell ein passendes Hotel. Abends bietet sich die erste Gelegenheit in diesem Urlaub, Sushi zu essen. Ich liebe Sushi!
Gute Beschilderung, wenn ich sie nur lesen könnte:
Ordnung muss sein - eine Spur für Radfahrer, zwei für Motorroller und zwei für Autos:
5. Tag: Tainan City bis Linyuan (Kaohsiung) - 79kmGut gefrühstückt kämpfen wir uns wieder durch den Verkehr raus aus der Stadt. Obwohl wir eigentlich nur weiter auf der Straße 17 bleiben müssen, verfahren wir uns südlich von Tainan. Wir kommen sehr gut voran und erreichen mittags Kaohsiung. Der Verkehr ist mittags nicht so schlimm, so dass die Fahrt durch die Stadt noch erträglich ist. Morgens oder Abends möchte ich nicht hier durch. Im Süden von Kaohsiung haben wir den ersten Platten, der schnell repariert ist. Leider hat meine Frau wieder Probleme mit dem neuen Rad, so dass wir diesmal die Giant Niederlassung in Kaohsiung aufsuchen. Ein schönes Geschäft und diesmal wird das Problem dauerhaft behoben. Aufgrund der verlorenen Zeit fahren wir nur noch bis Linyuan, einen südlichen Vorort. Zum Glück gibt es einen schönen Radweg dorthin, denn langsam beginnt der Feierabend Verkehr. Wir übernachten in einem Motel und haben für unsere zwei Räder eine eigene Garage.
Bäcker in Kaohsiung und Nachtmarkt in Linyuan:
6. Tag: Linyuan (Kaohsiung) bis Pingtung Fenggan - 52kmEs geht weiter auf der Straße 17 Richtung Süden, die später wieder auf die Straße 1 trifft. Heute ist Samstag, das merkt man sofort. Wir sehen viele lokale Radfahrergruppen, die fast immer von einem oder mehreren Fahrzeugen begleitet werden. In einer Schule organisiert Giant einen kompletten Radausflug. Hunderte Schüler haben das gleiche Trikot und fahren in größeren Gruppen gen Norden. Wir treffen aber auch wieder mehrere Radreisende auf ihrem Weg um die Insel. Es ist extrem heiß und die Geschäfte auf unserer Strecke sind voll mit Radfahrern, die sich ein kühles Getränk gönnen. Zum ersten Mal haben wir Rückenwind, so dass wir schnell voran kommen. Mittags erreichen wir schon unser Tagesziel, die kleine Stadt Fenggan. Der Ort ist nichts Besonderes, doch hier muss man auf die Straße 9 wechseln, um über die Berge zur Ostküste zu kommen. Bis Taitung an der Ostküste sind es ca. 100km, das schaffen wir heute nicht mehr. Andere schon; zwei Jungs aus Taipei, die wir mittags dort treffen, wollen noch weiter bis Taitung. Wir nehmen uns ein Zimmer in dem einzigen Hotel und genießen den Nachmittag mit einem Spaziergang durch die Stadt und an der Küste.
Viele Polizeistationen bieten Service für Radfahrer an:
Gut, dass man Cola an der Verpackung erkennt:
7. Tag: Pingtung Fenggan bis Taitung City - 101kmHeute ist es bewölkt und wieder sehr windig, leider aus Richtung Nord-Ost, genau da, wo wir hin wollen. Meine Frau hat sich dazu entschlossen, auf einem LKW den Berg hoch zu fahren. Dies ist eine gute Gelegenheit, ihr auch mein Gepäck zu geben. Ohne Gepäck erreiche ich recht zügig den höchsten Punkt, wo meine Frau schon wartet und sich viele Radfahrer treffen. Neben dem unangenehmen Gegenwind fängt es auch noch an zu regnen. Unterwegs treffen wir wieder unzählige Radfahrer, darunter eine Hobby Rennradgruppe, die wir auf den nächsten 50km ständig wieder treffen. Radfahren ist hier ein Hobby, bei dem es mehr um gemeinschaftliche Pausen als um Geschwindigkeitsrekorde geht. Das merken wir auch, als wir eine von Giant organisierte Rad-Rundreisegruppe treffen. Alle fahren neue Rennräder, aber wegen der vielen Pausen waren sie auch nicht schneller als wir mit unseren Mountainbikes mit Gepäck. Am Abend finden wir ein schönes Hotel in Taitung und gehen wieder Sushi essen. Aufgrund des Winds und Regens ist es so kalt geworden, dass wir Fleecepullover tragen.
Fahrradtransport mit LKW:
Wis sind nicht allein und der Verpflegungswagen der Giant Radgruppe macht mich neidisch:
Schöne Ausblicke – es ist aber zu kalt und nass:
8. Tag: Taitung City bis Chishang - 57kmVon Taitung fahren wir weiter die Straße 9 Richtung Norden. Wir haben uns gegen die Küstenstraße entschieden, weil die Inlandsroute landschaftlich attraktiver sein soll. Allerdings ist sie anfangs auch recht hügelig. Unterwegs sehen wir Erdbeerfelder zum selber pflücken, nehmen uns aber nicht die Zeit, anzuhalten, weil wir mittags Guanshan erreichen wollen. Über Guanshan gibt es viel zu erzählen. Diese Stadt ist auf Radtouristen ausgerichtet. Es gibt unzählige Fahrradverleiher und einen kurzen Radweg um die Stadt. Leider muss man für die komplette Runde an einer Stelle Maut bezahlen, was wir uns gespart haben. Die Stadt ist weiterhin bekannt für Lunch-Boxen, die wir auch gleich in einem Imbiss in der Nähe des neuen Bahnhofs testen. Vor dem Imbiss sitzt ein alter Mann, der mich fragt, woher ich komme. Als ich ihm sage, dass ich Deutscher bin, spricht er ein paar deutsche Sätze mit sehr guter Aussprache. Ich bin überrascht. Nach der Mittagspause fängt es an zu regnen, so dass wir in der nächsten Stadt entscheiden, nicht weiter zu fahren. Nach längerem Suchen finden wir eine relativ große Pension etwas außerhalb. Der Besitzer hat auch ein Restaurant, in dem wir abends Hot-Pot essen.
Hot Pot:
9. Tag: Chishang bis Ruisui (Hualien) - 57kmWir kaufen uns wieder ein paar Sandwiches und frühstücken im 7-Eleven. Danach geht es weiter auf der Straße 9. Nach wenigen Kilometern beginnt in Dongli ein sehr schöner Bahnradweg, auf dem wir bis Yuli fahren. Dort wechseln wir auf die Straße 193, die wenig befahren parallel zur 9 verläuft. Es ist wieder sehr heiß, so dass wir an einem Fahrradrastplatz an einer Polizeistation eine lange Mittagspause einlegen. Ruisui erreichen wir am frühen Nachmittag. Westlich von der Innenstadt gibt es in den Bergen viele Hot-Spring Hotels, wir bevorzugen aber eine kleine Pension, in der wir abends Essen bekommen und die angeblich auch westliches Frühstück anbietet. Auf einer kleinen Tour durch die Stadt haben wir nichts Sehenswertes gefunden.
Restaurant im alten Bahnhof von Chishang und Bahnradweg bei Dongli:
Grenze zweier Kontinentalplatten und unsere Lunch-Box:
10. Tag: Ruisui bis Hualien City - 71kmZum Frühstück gibt es Kürbissuppe. Ja, das ist westlich, aber doch bitte nicht morgens. Von Ruisui wollen wir weiter auf der 193 nach Hualien fahren. Allerdings nervt uns nach wenigen Kilometern die hügelige und kurvige Strecke, auf der wir nicht zügig voran kommen. Wir wechseln durch ein ausgetrocknetes Flussbett wieder auf die Straße 9, auf der wir dank Rückenwind sehr zügig voran kommen. Mittags erreichen wir schon Hualien, wo wir ein Zimmer in einer Pension im Norden der Stadt finden. Nachmittags besichtigen wir die Stadt, abends gibt es wieder Sushi.
Pension in Hualien und ein Tempel ohne rote Farbe (der Einzige auf der Reise)
11. Tag: Hualien City bis Xibao und zurück - 102kmHeute geht es die Tarokko Schlucht hoch. Von Hualien bis zum Eingang der Schlucht sind es ca. 20km, danach beginnt eine enge Schlucht. Morgens hält sich die Zahl der Touristen noch in Grenzen, dennoch sind schon einige Busse unterwegs. Die Straße ist stellenweise sehr schmal und es gibt viele unbeleuchtete Tunnel. Nach Tiensiang ist ein Frontscheinwerfer dringend notwendig, da es einen langen unbeleuchteten Tunnel gibt. Ein Busfahrer hat es so eilig, dass er sich in einer engen Stelle an mir vorbei quetscht. Dies ist das einzige Ereignis, bei dem ich mich auf Taiwans Straßen gefährdet gefühlt habe. Mittags erreiche ich Xibao und es fängt heftig zu regnen an. In der Schule von Xibao finde ich einen trockenen Unterstand. Als es nach einer Stunde immer noch regnet, entschließe ich mich zur Umkehr. Der Regen hört auch erst wieder in Hualien auf.
Ein schönes Toilettenschild und eine Brücke über die Tarokko Schlucht:
12. Tag: Hualien City bis Toucheng - 114km (77km mit der Bahn)Uns wurde dringend davon abgeraten, zwischen Xincheng (Eingang der Tarokko Schlucht) bis Suao mit dem Fahrrad zu fahren. Die Strecke soll sehr eng und dicht befahren sein. Daher nehmen wir, wie viele andere Radreisende auch, bis Suao den Zug. Der Zug ist voll mit chinesischen Touristen, da auch die Reisebusse diese Strecke meiden. Fahrräder werden zum halben Fahrpreis mitgenommen. Die Züge sind nicht für Fahrradmitnahme ausgelegt, doch der Schaffner und die anderen Fahrgäste zeigen sich verständnisvoll. Von Suao fahren wir die Straße 2 bis Toucheng, wo wir in einem kleinem japanischen Restaurant Mittag essen. Natürlich gibt es auch wieder Sushi. Aufgrund des heftigen Regens vom Vortag quietscht meine Kette, so dass ich diese in einem Fahrradladen öle. Mir wird selbstverständlich geholfen. Da uns der Ort und die Küste gut gefallen, bleiben wir hier den Rest des Tages. Nachmittags genießen wir aus einem Cafe den Blick auf den Sandstrand und das Meer.
In der Bahn:
13. Tag: Toucheng bis Keelung City - 73kmWeiter geht es auf der Straße 2 der Küste entlang Richtung Norden. Die Straße ist hier sehr stark von LKW befahren, jedoch gibt es nach wenigen Kilometern einen sehr schönen Radweg, der abseits der Straße direkt an der Küste entlang führt. In Fulong, einem belebten Badeort, machen wir Mittagspause. Auf dem weiteren Weg liegen kleine Küstenorte, die wir aber aufgrund des dichten Verkehrs und heftig aufkommenden Windes nicht genießen können. Die Windböen erforderten unsere volle Konzentration, um auf dem Fahrrad und der Straße zu bleiben. Daher waren wir glücklich, als wir Keelung unbeschadet erreichten.
Da Keelung ein beliebtes Wochenend-Ausflugsziel ist, finden wir nur ein Zimmer in einem teuren Hotel am Hafen. Wir nehmen dies in Kauf, weil wir den bekannten Nachtmarkt in der Nachbarschaft besuchen wollen. Der Nachtmarkt ist interessant, allerdings am Wochenende völlig überfüllt.
Hafen mit Wal und die Küste im Nordosten:
Wieder ein Nachtmarkt, diesmal in Keelung:
14. Tag: Keelung City bis Danshui - 61kmDer Vorteil eines teuren Hotels ist, dass wir westliches Frühstück bekommen. Dies genießen wir auch und freuen uns über den schönen Start in den Tag. Dies vergeht schnell. Bei der Abfahrt stelle ich fest, dass mein Vorderrad platt ist. Der Reifen ist zwar schnell gewechselt, doch kaum sind wir fertig, fängt es an zu regnen. Die Regenkleidung ziehen wir nach wenigen Kilometern wieder aus, da wir in der Stadt einige Berge nehmen müssen und wir von innen nasser als von außen sind. Als wir auf der Straße 2 wieder die Küste erreichen, wird das Wetter wieder besser. An der Nordküste gibt es viele Cafes, teilweise feste Gebäude und teilweise mobile Cafe-Wagen. Allerdings muss man bei den Cafe- bzw. Teepreisen die Lage direkt am Meer mit bezahlen. Es ist Sonntag und unterwegs treffen wir wieder viele einheimische Radfahrer. In der Nähe von Danshui nimmt der Wochenend-Rückreiseverkehr zu. Als Radfahrer können wir aber an dem kilometerlangen Stau vorbeifahren und erreichen unser Hotel in der Nähe einer MRT (so etwas wie S-Bahn) Station schnell. Am Ufer des Danshui Flusses sind tausende Menschen, die den Sonntagnachmittag genießen und den Sonnenuntergang sehen wollen. Dies lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen. Abends finden wir nach längerer Suche ein einfaches Tepaniaki Restaurant.
Stau und Sonnenuntergang in Danshui:
15. Tag: Danshui bis Taipei Harbour und zurück - 46kmHeute ist unser Reservetag, den wir glücklicherweise nicht brauchen. Wir genießen das herrliche Wetter und fahren gemütlich die Radwege auf beiden Seiten des Danshui Flusses ab. Nachmittags besichtigen wir die Stadt, den neuen Hafen und hängen etwas in Starbucks ab. Bei der Suche nach einem Abendessen tun wir uns wieder schwer (eigentlich komisch, in der Stadt gibt es unzählige Imbisse). Letztendlich essen wir Nudelsuppe in einem kleinem Restaurant. Etwas später im Hotel bekomme ich Kopfschmerzen.
16. Tag: Danshui bis Taipei - 20kmDie Kopfschmerzen sind stärker geworden, im Frühstücksraum klappe ich fast zusammen. Zurück ins Zimmer und noch etwas hinlegen. Meiner Frau geht es auch nicht so gut; sie hat starken Ausschlag. Da wir ab heute Abend ein Apartment in Taipei gemietet und uns dort mit Freunden verabredet haben, wollen wir nicht in Danshui bleiben. Zum Glück fahren wir vom Hotel bis zu unserem Apartment fast ausschließlich auf zwei Flussradwegen. Angekommen in unserem Apartment lege ich mich sofort ins Bett, meine Frau geht zum Arzt. Als sie zurück kommt und mir mitteilt, dass ihr Ausschlag von einer Glutamat-Unverträglichkeit kommt, da erklären sich mir meine Schmerzen. Ich habe diese Probleme schon ein paar Mal nach Verzehr von Speisen mit zu viel Glutamat gehabt. Aber ich bin beruhigt, denn das vergeht nach einem Tag wieder. Der Arzt sagte meiner Frau, dass günstige Nudelsuppen häufig viel Glutamat enthalten.
Blick aus den Hotel auf den Danshui Fluss und Luxus vor unserem Apartment in Taipei:
Wir bleiben noch vier Tage in Taipei, einen Tag davon fahren wir den Keelung Fluss entlang.
Fazit der Reise:Radfahren ist in Taiwan völlig unproblematisch. Wenn man sich auch ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen möchte, dann sollte man für die Rundreise mindestens zwei, besser noch drei Wochen Zeit nehmen. Essen und Trinken gibt es überall sehr günstig, warme Gerichte starten ab 1,50€. Bis auf das eine Glutamat Problem hatten wir auch keine Beschwerden. Mit genügend Geld kann man überall eine Übernachtungsmöglichkeit finden; die Hotelpreise variieren so zwischen 25€ und 60€ für das Doppelzimmer. Ausnahme war Keelung, da haben wir über 100€ bezahlen müssen. Pensionen werden häufig nur mit chinesischen Zeichen beworben, da hilft bei der Suche Google Maps oder man fragt Schüler. Die meisten Menschen haben sich gefreut, uns helfen zu können. Wir haben auch jeden Tag andere Radreisende getroffen, so dass wir uns nicht so exotisch vorkamen. Taiwan ist in meinen Augen ein sehr sicheres Reiseland, was ich auf alle Aspekte (Kriminalität, Verkehr und Gesundheit) beziehe. Es ist eine Reise wert.