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#943294 - 01.06.13 14:06
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: StephanBehrendt]
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Einmal musste mich die Stadtpolizei in Italien wecken, da ich - bei strömenem Regen - in einem überdachten Hauseingang (ca. 3m breit, aber eben 'privato') gelegen bin. Die Polizisten zeigten mir dann einen trockenen Platz, der 'publico' war und an dem ich schlafen konnte. Ich frage mich bei diesen ganzen Hobo-Geschichten zunehmend, ob sowas eigentlich Spaß machen kann. Ich verstehe, dass die Menschen in Kalkutta auf der Straße schlafen: sie leben dort und sie haben Nichts. Aber wir müssen hier im Alltag nicht auf der Straße leben und die hier Schreibenden tun es vermutlich auch nicht. Warum sollen oder wollen wir es dann um Gottes Willen mit aller Gewalt im Urlaub machen? Ich nehme das mal als sachliche Frage eines offenbar recht unerfahrenden Radreisenden, der auch nicht gerne meine Reiseberichte ließt. Da ist nachzulesen, dass es eine Reihe von unglücklichen, abstrusen Situationen gibt, wo man "aus Not" zum "Straßenschläfer" wird (plötzliche Gewitter, fehlende Zeltflächen in Städten, aber auch auf dem Lande durch gezäunte Landwirtschaft etc.). Es sei auch gesagt, dass das Biwakieren mit Matte und Schlafsack sich zuweilen nicht sehr wesentlich vom regulären Campen unterscheidet, was den Komfort angeht. Lediglich ist man nach außen rundum nicht abgeschirmt, zuweilen meist aber überdacht (Bushaltehäuschen, Tankstellendach etc.). In einigen Fällen hat sich das Nicht-Zelt-Aufschlagen sogar am nächsten Tag als Vorteil erwiesen, weil ich schneller losfahren konnte als beim üblichen Zeltpackprozedere. Es gibt auch manchmal Plätze, die sogar komfortabler sind als das Zelt. Der Schlafkomfort zwischen Wildzelten und Camping auf regulärem Platz unterscheidet sich ja ohnehin nicht. Was die Hygiene angeht, kann man Strategien entwickeln, die übrigens auch voll umweltverträglich sind - wenn da jemand Bedenken haben sollte. "Aus Not" ist natürlich relativ, weil man durchaus durchorganisiert und finanziell willig fast immer eine Alternative finden könnte. Manche Schlafplätze (meist dann mit Zelt) abseits vorgesehener Plätze schulde ich zuweilen meiner Routenstrategie, noch ein paar Kilometer draufzulegen. Manchmal wäre die letzte Übernachtungsmöglichkeit mit einem erheblichen Zeitverkust verbunden - zuweilen schon mal eine halbe Tagesetappe. Da ich nach Plan fahre, suche ich solche "Verluste" durch zu frühes Beenden der Etappe zu vermeiden - muss aber dafür immer häufiger Wildcampen akzeptieren. Ich würde manchmal selbst nichtmal kostenlos im zu früh zu findenden Hotel übernachten wollen. Zudem ist die Campingplatzdichte ist nicht unbegrenzt - nicht mal in Frankreich. Campingplatz-Vermeidung betreibe ich nahezu kaum. Ausnahmen gibt es aber - z.B. jüngst an Pfingsten. Ich bin zu nahezu nächtlicher Stunde an einen Ort angereist, wo es einen Camping gab. Da ich an dem Tag aber nicht geradelt bin, brauchte ich keine Dusche. Bei der Besichtigung des Campings musste ich feststellen, dass der Platz für mich 19,50 € kosten würde. Das würde ich im Verlauf einer Tour zwar akzeptieren - ich habe schon teurere Plätze akzeptiert und sogar willentlich angestrebt - jedoch in diesem Fall schien mir das überflüssig und übertriebn. Anschließend habe ich einen anderen Übernachtungsplatz gesucht. Genaueres dazu werde ich in einem Moralistenforum aber nicht kundtun. In künftigen Reiseberichten werde ich derartige "Geheim"-Tipps auch weitgehend weglassen, um hier nicht unlauteren Rüpeleiaufrufen verdächtigt zu werden. Armut: Nun, dazu sei einmal Folgendes berichtet. Im Jahre 2005 habe ich ein recht anspruchvolle, 5-wöchige-Alpentour bei teils auch problematischen Witterungsverhältnissen durchgeführt. Damals habe ich etwa zur Hälfte auf Campingplätzen übernachtet, die andere Hälfte entfiel auf Festunterkünfte, Hotels/Gasthöfe, JH, Privatzimmer. Auf späteren Reisen - z.B. auf meiner Pyrenäen-Reise 2011 (ähnlich Alpentour 2009) war ich wiederum 5 Wochen bei teils schwierigen Witterungsbedingungen unterwegs. Wiederum waren die Hälfte der Übernachtungen auf Campingplätzen, die andere Häfte aber - Wildcamping! - Warum? Es gibt ziemlich genau die Entwicklung meines Einkommens wieder. Seit meiner Anstellung in Stuttgart 1999 habe ich bis heute ein Realeinkommensverlust, der etwa bei 40-50 % liegt. Das hängt einerseits ein wenig mit geringerer Arbeitszeit zusammen, insbesondere aber mit fehlenden Lohnanpassungen. Ich kann aber nicht gleichzeitig erwarten, das andernorts die Hotelpreise eingefroren oder gar zurückgefahren werden. Es ist eigentlich für jeden gesunden Menschenverstand nachvollziehbar, dass das Konsequenzen haben muss - auf den Alltag, aber auch auf den Urlaub. Es sollte hier in diesem Forum auch klar sein, dass ich auf eine solch leidenschaftliches Hobby wie Radreisen nicht verzichten möchte. Ich hoffe, dass sich sich das einige mal durch den Kopf gehen lassen bevor sie weiter ihre Arroganz pflegen. Ich behaupte auch, dass ich in Deutschland kein Einzelfall bin. Noch eine Sache, die mir am Herzen liegt: Meine Ausgaben auf Reisen sind hier im Forum sehr transparent, weil ich jede Übernachtung mit Preis in meinen Berichten ebenso aufgeführt habe wie auch die Restaurantessen. Diese Transparenz pflegen viele andere hier nicht. Es sei deswegen auch mal erwähnt, dass ich touristisch allein schon durch meine Restaurantbesuche Auslagen habe, die weit über dem Forumsdurchschnitt liegen dürften. Auf meiner Frankreichreise 2004 habe ich in Bayonne allein für Schokolade und andere süße Spezialitäten über 300 € ausgegeben - ein Teil davon glaich in die Heimat geschickt. Ich habe auch schon Nichtforumsradreisende kennen gelernt, deren Einkommen wesentlich über meinem liegt, die aber eine äußerst spartanische Tütenernährung praktizierten und sehr wenig an Touristengeld in die Regionen bringen. Sind das vielleicht auch Schmarotzer oder vielleicht sogar erst Recht? Es gibt eben ganz unterschiedliche Konzepte, um auf Reisen sein Glück zu suchen und zu finden. Ich muss zwar Prioritäten setzen (Unterkunft vs. Ernährung), aber es nicht so, dass ich auf ein komfortables Urlaubserleben (ganz) verzichte. Ob das schon Schmarotzertum ist, darf jeder selbst entscheiden. Am besten wäre es natürlich, dass alle die gleiche Transparenz hier walten ließen. Da würde manches faule Ei in sich zusammenbrechen. Zum Schluss noch Geschichten, wie ihr hoffentlich auch welche kennt - wohl schon mal erzählt. Als ich auf der Alb mal auf einer kleine Wochenendtour in einem Gasthof zu Abend gegessen habe, kam ich mit einem pensionierten Lehrer ins Gespräch. Es war auch mit dem Radel unterwegs. Er fragte mich, wo ich denn übernachten würde, der Lehrer nämlich daselbst im Gasthof. Als ich ihm sagte, ich werde schon ein Plätzchen irgendwo am Waldrand finden und ich müsse eben Abwägen, ob ich abends gut esse oder mir eine gepflegte Unterkunft leiste, antwortete er sinngemäß: "Eigentlich schäme ich mich für meine enorme Beamtenpension - es sei schon unglaublich, wie hoch die Rente sei im Vergleich zu vielen Menschen, die noch in Arbeit sind, aber bereits weit darunter stehende Löhne haben. Man darf ja gar nicht an deren Rente denken." Ein ähnliche Bemerkung machte mal ein deutscher ehemaliger Banker, der sich im Elsass mit seiner Frau im Alter niedergelassen hat und mir in seinem Garten Quartier für mein Zelt gewährte. "Das Geld wurde in den Banken uns früher nachgeschmissen. Man dürfe das gar nicht so laut sagen, wie hoch die Renten dadurch sind. Heute ist es schon viel schwieriger geworden, auch in den Banken gibt es vieles nicht mehr wie früher."
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#943297 - 01.06.13 14:19
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: Hasenbraten]
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Im Nationalpark Sumava kenne ich einige Notübernachtungsplätze. Ob es solche Plätze auch außerhalb des Nationalparks gibt, weiß ich aber nicht. Sowas gibts aber in m.E. in vielen Ländern. In Polen habe ich sowas auch schon gesehen, sowohl innerhalb als auch außerhalb von Nationalparks. Am Stechlinsee gab uns der Förster (oder jemand, der sich als Förster ausgab) einen Tipp, wo wir nachts unser Zelt hinstellen können. Es gab am Ufer einen kleinen mit Baumstämmen abgeteilten Bereich, hatte sogar eine Feuerstelle. Das muss ungefähr hier gewesen sein: http://goo.gl/maps/3Xy5n Abends am See zu sitzen und zu feiern bis in die Morgenstunden ist ja nicht so unüblich, und da gibt es durchaus auch gesittete Zeitgenossen. Ob ich nun meine Isomatte ausrolle und dort schlafe, oder nur rumsitze, macht das rechtlich einen Unterschied? Weiß jemand näheres darüber? Gruß Thoralf
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#943298 - 01.06.13 14:24
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: MajaM]
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Danke für den Beitrag! Gruß Thoralf PS: In meinem rumänischen Sprachführer ist extra ein Kapitel übers das Zelten drin und auch der Satz "Darf ich in Ihrem Garten mein Zelt aufstellen?"
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#943299 - 01.06.13 14:29
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: HyS]
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Ich bin um jeden froh, der in eine Unterkunft geht, denn es wäre enttäuschend für mich, wenn es abend wird, ich irgendwo meinen Radeltag beschließen möchte und die besten Schlafplätze schon belegt wären. Wie der hier von dir geschilderte Hauseingang mitten in der Stadt, von dem dich die Polizei wegschicken mußte? Eben, genau das ist der springende Punkt. Als ich einen Schlafplatz suchte, hat es schon geschüttet. Wäre dieser Hauseingang schon belegt gewesen, hätte ich weiter suchen müssen. Ob ich den Schlafplatz, den mir dann die Polizisten, die nur ihre Pflicht getan haben, empfohlen haben, gefunden hätte, weiss ich nicht. Somit ist doch alle gut gegangen und keiner hat Schaden genommen.
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#943302 - 01.06.13 14:33
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: veloträumer]
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Beiträge: 14.163
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Scheint dich ja doch ganz erheblich zu beschäftigen, wenn man deine zahlreichen ausführlichen Beiträge zu dem Thema liest, aber solche Reflektion ist durchaus gut.
Zur Klarstellung und weil ich das auch per PN angefragt wurde, ich halte nicht generell Wildcamper und Biwakierer für Schmarotzer. Ich halte es nicht für Schmarotzertum, wenn: -man auf einem Bahnhof oder Flughafen aufgrund ungünstiger Bedingungen gestrandet ist und dort übernachten muss -man durch widrige Umstände keinen Zeltplatz erreicht hat und sich auch kein Hotel leisten kann -generell nicht, wenn es sich um Obdachlose handelt. -man irgendwo im Ödland schläft -wenn man vorher fragt, dann kann man natürlich überall schlafen
Zum Schmarotzertum gehört Vorsatz. Wenn man eine Reise so anlegt, das man sich Geld und Ausrüstung spart, indem man die Einrichtungen anderer, die nicht zum Übernachten gemacht sind missbraucht. (Scheunen, Jägerstände, Bushaltestellen, Bankautomatenhalle etc.)
Dein Beispiel mit viel Geld für Essen ausgeben und dann kein Geld für den Zeltplatz haben wird schon grenzwertig, aber wenn du dann wirklich wild zeltest und nicht andere Einrichtungen mißbrauchst finde ich das persönlich auch OK. Bloß: im Restaurant gut essen und dann in der Kreissparkasse im Geldautomatenraum, auf dem Kinderspielplatz in der Hütte, beim Bauern ungefragt in der Scheune, das geht einfach gar nicht und ich hoffe sehr, das solches Verhalten sich nicht ausbreitet.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#943309 - 01.06.13 14:56
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: HyS]
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Beiträge: 17.402
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Scheint dich ja doch ganz erheblich zu beschäftigen, wenn man deine zahlreichen ausführlichen Beiträge zu dem Thema liest, Nicht weniger als dich, vor allem wenn man deine mahnenden Finger mitliest... Dein Beispiel mit viel Geld für Essen ausgeben und dann kein Geld für den Zeltplatz haben wird schon grenzwertig, aber wenn du dann wirklich wild zeltest und nicht andere Einrichtungen mißbrauchst finde ich das persönlich auch OK. Bloß: im Restaurant gut essen und dann in der Kreissparkasse im Geldautomatenraum, auf dem Kinderspielplatz in der Hütte, beim Bauern ungefragt in der Scheune, das geht einfach gar nicht und ich hoffe sehr, das solches Verhalten sich nicht ausbreitet. In der Summe meiner Beiträge (inkl. meiner Reiseberichte) und auch in den Beiträgen anderer hier findest genügend Hinweise, warum man da manchmal landet. Geplant oder ungeplant kann man da sogar nicht immer ganz auseinander halten. Begriffe wie vorsätzlich, fahrlässig oder unschuldhaft finde ich da ziemlich unpassend. Schwarz und Weiß gibt es selten allein - nicht mal juristisch. Zum Restaurant: Ich habe eine touristische Gesamtrechnung angesprochen, wer bringt mehr Geld in die Region. Das hast du etwas übersehen. Der "ordnungsgerechte" Minimalist bringt am Ende weniger. Je mehr dort in die Steuerkasse kommt, desto eher können sie sich ein neues Bushäuschen leisten. Es ist keine Rechtfertigung, ich fühle mich für solche Situation auch nicht in einer Rechtfertigungsposition. Versuch mir nicht ein schuldhaftes Verhalten oder fehlendes Problembewusstsein einzureden - ich sehe es schlicht anders. Damit musst du künftig leben.
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Off-topic
#943311 - 01.06.13 14:58
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: veloträumer]
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Noch eine Sache, die mir am Herzen liegt: Meine Ausgaben auf Reisen sind hier im Forum sehr transparent, weil ich jede Übernachtung mit Preis in meinen Berichten ebenso aufgeführt habe wie auch die Restaurantessen. Diese Transparenz pflegen viele andere hier nicht.
Vielen Dank ersteinmal, dass du dir so viel Zeit für diese sehr ausführliche Meinung genommen hast. Lobenswert, da ich weiß wie viel du getippt hast und welch Zeit du in deine, argumentativ sehr nachvollziehbare, Erklärung investiert hast. Du hast in vielen Punkten aus meinem Herz getippt. Ich kann dich verstehen und vielleicht sogar ein wenig nachempfinden, welche Art von Reisen du lebst. Deine Reiseberichte aber habe ich leider noch nie gelesen. Werde ich nachholen - in diesem Sinne, schön dich hier anzutreffen. Deine persönliche Meinung über die Transparenz teile ich sofort und merke an, dass ich bewusst oftmals nachhake, welche Kosten auf einen Rad-Reisenden in Laos, Kambodscha, Vietnam, Thailand, Brasilien etc. zukommen. "Die Zimmer sind günstig." Oder Aussagen wie "preiswert" sind nicht wirklich Angaben über eine Unterkunft. Ich frage das in den Reiseberichten nicht, um jemanden an den Pranger zu stellen und zu zeigen, welch bonzenhafte Art er auslebt, während in solchen Ländern meist die Mehrheit der Gesellschaft mit harten Herausforderungen den Alltag durchlebt - zumindest was finanzielle Aspekte angeht. Mein nachhaken basiert vielmehr darauf, dass in diesem Forum eine starke Gruppe von - meiner Meinung nach Mittelklasse-Menschen auf eine gut organisierte Fahrradtour geht und dort auch mal Geld liegen lässt. Das ist wunderschön und lobenswert und trägt enorm zum Tourismus-System im jeweiligen Lande zu - klasse. Doch ich sehe halt auch, dass immer öfters ein paar junge, einfache Leute, ohne große finanzielle Ersparnisse auf eine lange, kurze oder weite Reise gehen. In letzer Zeit öfters findet man im Forum die Jungspunde oder End Zwanziger die sich aufmachen, bzw. aufbrechen wollen. (vielleicht lese ich aber auch in zu unregelmäßigen Abständen und es war schon immer das selbe Verhältnis im Bezug auf das Alter)Denen würde die Transparenz die veloträumer erwähnt, ziemlich helfen. Ohne urteilen zu wollen, gehe ich jedoch davon aus, dass das Thema Geld im Zusammenhang mit Transparenz speziell in der westlichen Welt stets ein "privates" Ding war. Ich merke in Asien erst, wie auch ich selbst in meiner Vergangenheit über viele Geldverhältnisse meiner selbst geschwiegen, gelogen oder geschummelt habe. (je nach dem mit wem ich sprach und wie ich dastehen wollte) Transparenz einzufordern ist erlaubt, sie zu erwarten eher weniger. Ist vielleicht auch eine Mentalität und Generationssache. Mein Vater würde in keinem Reisebericht seine Ausgaben angeben - obwohl er verdammt bescheiden reist. Er würde es aber auch nicht machen, wenn er dekadent reisen würde. Er hat einen komplett anderen Bezug zum Thema Geld - mal ganz davon abgesehen, was er von meiner "durch Spenden finanzierte Weltreise" hält. (Kurzfassung: Papa ist ein griechischer Maschinenführer vom Straßenbau aus Oberschwaben und sagt: Komm zurück, schaff was anständiges und dann kannschte dich vom Acker machen. Aber da fremde Leut nach Geld zu bitten issch doch characterlos mein Sohn.)Darum danke ich dir für deine Darstellung und mache mich gespannt auf die Suche, deiner Reiseberichte. Alles Gute weiterhin und schön das gelesen zu haben! Alexandros
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Geändert von _alexandros_ (01.06.13 15:03) |
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#943315 - 01.06.13 15:03
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: HyS]
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Ich weiß jetzt wirklich nicht. Du meinst also, dann solle er Tütensuppe essen und dafür in einer heruntergekommenen Pension 45.- Euronen für das Einzelzimmer legen, immerhin mit ungenießbarem Kaffee am Morgen zum Frühstück.
Folgen würde ich Dir, wenn Du fordertest, man möge die "Allgemeinheit" nicht unziemlich belästigen. Ich denke, dass niemand wirklich scharf darauf ist, morgens eine Gestalt wie mich an der Haustür liegen zu haben. Aber ich sehe eigentlich auch Matthias nicht bei mir vor der Tür liegen.
Ich sehe auch nicht, dass es ein generelles Problem des Wildzeltens gibt. Wir sind ja alle mit dem Rad schon gut rumgekommen. Du sicher viel mehr als ich, ich wahrscheinlich mehr als der normales AI-Urlauber. Gesehen habe ich nie böse Folgen des Wildzeltens, eigentlich gar keine. Nichtmal Wildzelter habe ich gesehen.
Ich kann mich erinnern, am Anfang der Neunziger regelmäßig unter 5 DM für Zelt, Rad und mich gezahlt zu haben. Duschmarken brauchte man damals zumeist nicht. Wenn ich heute für 15 Euronen mit Duschen durch Ziel gehe, in D jedenfalls nicht ungewöhnlich, ist dass das Sechfache. Welche Kosten der Betreiber haben sich in diesen 20 Jahren in gleicher Weise erhöht. Sie zahlen dem Personal das Sechsfache, für Energie, Steuern?
Was für mich noch zu machen ist, können/wollen andere nicht. Das ist für mich plausibel. Noch um so mehr, da doch die Masse der CP von beschaulicher Hässlichkeit ist.
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#943318 - 01.06.13 15:05
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: HyS]
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Bloß: im Restaurant gut essen und dann in der Kreissparkasse im Geldautomatenraum, auf dem Kinderspielplatz in der Hütte, beim Bauern ungefragt in der Scheune, das geht einfach gar nicht Die notleidende Gastronomie wäre hier gefragt, einen 'prix tout compris' zu kreieren, der ein à-la-Carte-Menu sowie einen Schlafplatz im Touristenlager beinhaltet. Reziprok dem Hüttenschlafplatz mit Halbpension. Schlafplätze schnorren im Kindergarten und am Luftschleier finde ich ok für Studenten. Als 50jähriger Mann, 40jährige Frau sollte man stilvoller unterwegs sein. Allein schon wegen dem nächtlichen Harndrang
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#943320 - 01.06.13 15:07
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: Uwe Radholz]
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Wenn ich heute für 15 Euronen mit Duschen durch Ziel gehe, in D jedenfalls nicht ungewöhnlich, ist dass das Sechfache. Welche Kosten der Betreiber haben sich in diesen 20 Jahren in gleicher Weise erhöht. Sie zahlen dem Personal das Sechsfache, für Energie, Steuern? Damit eröffnest du eine Diskussion die kein Ende finden wird, weil sie keinen Anfang hat.
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#943321 - 01.06.13 15:09
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: veloträumer]
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Anschließend habe ich einen anderen Übernachtungsplatz gesucht. Genaueres dazu werde ich in einem Moralistenforum aber nicht kundtun. Jo, aus vergleichbaren Gründen traue ich mich auch nicht Übernachtungsplätze wie diesen hier offen zu benennen. Wobei ich ja vermutlich eh bereits ein quasi Krimineller bin, nachdem ich neben diesem Anglerheim eine sichtbar ungemütliche Nachtruhe kaum gefunden habe. - Verdammt, ich wollte den Bericht über die kleine Ostertour ... na ich habs noch nicht aufgegeben, den Anfang weiß ich schon. Schnuckelig wirkte diese ambulante Behausung für eine Nacht, war sie aber nicht, denn keinen Meter neben meiner Matte lag ne Plane in der die ganze Nacht über immer wieder irgendwelche nachtaktiven Viecher herumtobten. Dabei wirkt die Szene so friedlich. In einer der offenen Schutzhütten vom nahen Golfplatz wäre es aber wohl erholsamer gewesen.
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Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten. In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart. | |
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#943322 - 01.06.13 15:10
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: Barfußschlumpf]
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Schlafplätze schnorren im Kindergarten und am Luftschleier finde ich ok für Studenten. Als 50jähriger Mann, 40jährige Frau sollte man stilvoller unterwegs sein. Allein schon wegen dem nächtlichen Harndrang Gut, dass die Stilfrage immer eine reine Ansichtssache bleiben wird.
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#943325 - 01.06.13 15:14
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: veloträumer]
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......Ich habe eine touristische Gesamtrechnung angesprochen, wer bringt mehr Geld in die Region. Das hast du etwas übersehen. Der "ordnungsgerechte" Minimalist bringt am Ende weniger..... Keine Ahnung, ob das zutrifft. Wahrscheinlich stimmt es sogar. Nur denke ich, dass es keinerlei Veranlassung für mich persönlich gibt, eine solche Rechnung aufzustellen oder mir auch nur vorzustellen. Meinen Anteil an der Finanzierung der Gemeinschaft leiste ich durch Steuern und Abgaben, und das finde ich, ich bin ja nicht der Chef eines bayrischen Fußballvereins, vollkommen in Ordnung. Die Vorstellung, ich müsse Geld in irgend eine Region bringen, ist mir doch eher fremd. Ich glaube ich muss das nicht. So wenig, wie irgend wer bei mir -früher- Versicherungen kaufen oder ein anderer die (zweifelsfrei weltbeste) Jazz-Publikation erwerben muss.
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#943330 - 01.06.13 15:19
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: Uwe Radholz]
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Unterwegs in Mexiko
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Meinen Anteil an der Finanzierung der Gemeinschaft leiste ich durch Steuern und Abgaben, und das finde ich, ich bin ja nicht der Chef eines bayrischen Fußballvereins, vollkommen in Ordnung. Mein Zahnarzt aus Süddeutschland würde jetzt sagen: "Du kommst aus Berlin, da zahlt niemand nur einen Cent - alles zahlen wir Süddeutschen für Euch."
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Geändert von _alexandros_ (01.06.13 15:20) |
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#943332 - 01.06.13 15:23
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: Barfußschlumpf]
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Als ... 40jährige Frau sollte man stilvoller unterwegs sein. ... ... aber wenn Frau dann wieder älter ist, darf sie dann doch Schlafplätze schnorren schmarotzen - gell?
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Geändert von inga-pauli (01.06.13 15:25) |
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#943333 - 01.06.13 15:23
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: _alexandros_]
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Ich stelle mir grad vor, in welcher Lage ich bin, während der Zahnarzt das vorträgt. Schätze, es gibt gute Gründe, da nicht zu widersprechen. Nicht dem Zahnarzt
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#943334 - 01.06.13 15:24
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: Uwe Radholz]
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Ich weiß jetzt wirklich nicht. Du meinst also, dann solle er Tütensuppe essen und dafür in einer heruntergekommenen Pension 45.- Euronen für das Einzelzimmer legen, immerhin mit ungenießbarem Kaffee am Morgen zum Frühstück. Ich meine lediglich, man kann nicht als Ausrede für Schmarotzertum behaupten, man habe das Geld halt wo anders ausgegeben und müsse sich jetzt ungefragt in die Scheune des Bauern legen und der solle das halt nicht so eng und spießig sehen. Folgen würde ich Dir, wenn Du fordertest, man möge die "Allgemeinheit" nicht unziemlich belästigen. Ich denke, dass niemand wirklich scharf darauf ist, morgens eine Gestalt wie mich an der Haustür liegen zu haben. Eben, genau das sage ich ja. Gesehen habe ich nie böse Folgen des Wildzeltens, eigentlich gar keine. Nichtmal Wildzelter habe ich gesehen. Gibt es in Berlin vielleicht nicht. Ich stand letztes Jahr im Stadtwald plötzlich vor einem nackten Mann, der sich aus einem Ortlieb-Wassersack geduscht hat... Die Folgen, auch z.B. vom Lagern in Jägerständen etc. sieht man nicht immer direkt und sofort. Aber die Jäger sehen es, auch wenn sie nicht immer sofort handeln. Das sind oft Leute mit maßgeblichem, politischem Einfluss. Ich kann mich daran erinnern, das man letztes Jahr in Hessen ein Forstgesetz beschließen wollte, das die Fahrradfahrer nahezu komplett aus dem Wald entfernt hätte, wenn es nicht durch sehr hartnäckigen Widerstand von ADFC und anderen Radfahrergruppen verhindert worden wäre. 1000 mal genervt, dann ist es passiert und darunter leiden dann alle.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#943336 - 01.06.13 15:31
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: veloträumer]
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Geplant oder ungeplant kann man da sogar nicht immer ganz auseinander halten. Doch, das geht sehr einfach. Weiß auch jeder selbst ob er das provoziert oder nicht. um Restaurant: Ich habe eine touristische Gesamtrechnung angesprochen, wer bringt mehr Geld in die Region. Das hast du etwas übersehen. Nein, habe ich nicht übersehen. Es ist schlicht irrelevant. Wenn du im Supermarkt teuren Wein kaufst und beim Bauernstand eine Schale Erdbeeren klaust, dann ist das auch keine Ausrede. Versuch mir nicht ein schuldhaftes Verhalten oder fehlendes Problembewusstsein einzureden - ich sehe es schlicht anders. Damit musst du künftig leben. Mir ist bewußt, das manche schuldhaftes Verhalten nicht anerkennen und seitenweise Ausreden suchen. Damit habe ich bisher schon gelebt und werde auch weiterhin damit leben. Ich werde aber ebenso weiterhin darauf hinweisen.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#943339 - 01.06.13 15:38
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: StephanBehrendt]
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Ich verstehe, dass die Menschen in Kalkutta auf der Straße schlafen: sie leben dort und sie haben Nichts. Aber wir müssen hier im Alltag nicht auf der Straße leben und die hier Schreibenden tun es vermutlich auch nicht. Warum sollen oder wollen wir es dann um Gottes Willen mit aller Gewalt im Urlaub machen? Mit Gewalt hat das nichts zu tun. Typischerweise bewege ich mich so 50/50 zwischen fester Unterkunft und Zelten, letzteres länderspezifisch eher wild oder offiziell. 2011 in Italien z.B. fand ich die 3 von mir benutzten offziellen Zeltplätze entweder mittelmäßig und überteuert (22 Euro) oder mittelteuer (13-14 Euro) und total verdreckt bzw. lärmend. Für das Gefühl, wichtige Geschäfte aus hygienischen Gründen besser im nächsten Wald zu verrichten, ist das eindeutig zuviel Geld. So kam das Verhältnis wild:offiziell am Ende auf 6:3. Manchmal ging es auch gar nicht anders - Aspromonte am Nachmittag bergauf mit schon 100km Hügel von Catania nach Messina in den Beinen habe ich kurz vor Dunkelheit auf halber Höhe aufgegeben - ich wußte nicht, daß man noch auf 1300m hinauf muß. Ganz anders 2012 in Frankreich. Dort findet man fast überall für um die 10 Euro einen hübschen, kleinen Camping Municipal o.ä. In der Ost-Türkei bin ich schonmal vor dem Ungeziefer in meinem Zimmer geflohen und habe mitten in der Nacht an einer Baustelle das Zelt aufgestellt. In Balkan-Ländern ist manchmal einfach nichts. In Deutschland kommt man sich als Einzelreisender für 1 Nacht bei Privatpensionen oft wie ein ungeliebter Bittsteller vor (Für wie lange denn? Alleine, eine Nacht? Tut mir leid, da haben wir nichts mehr frei). Hinterläßt mehr Pennergefühl als eine Parkbank. Hotels könnte ich mir zwar leisten, aber ich mag das Ambiente nicht. Ich fahre auch mal gerne bis spätabends, da möchte man niemanden mehr mit dem Wunsch nach Unterkunft belästigen. Dann doch lieber der Waldrand. I.d.R. baue ich das Zelt erst bei Sonnenuntergang auf und frühmorgens wieder ab. Abendliche Koch-, bzw morgendliche Frühstückorgien sind mir fremd. Normalerweise sieht einen dabei keiner, wenn doch mal jemand mit dem Hund vorbeikommt, grüßt man freundlich und gut ist. Streß hatte ich dabei nur einmal, mit dem tadschikischen Militär. Die waren sehr besorgt, die Taliban könnten mich über den Fluß rüber erschießen. Zum Glück kamen gerade keine vorbei, die Lichtkegel ihrer Taschenlampen hätten ein vorzügliches Ziel abgegeben. Leider diskutiert es sich schlecht mit einem Menschen, der ein AK47 in der Hand hält.
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#943340 - 01.06.13 15:46
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: JaH]
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Anschließend habe ich einen anderen Übernachtungsplatz gesucht. Genaueres dazu werde ich in einem Moralistenforum aber nicht kundtun. Jo, aus vergleichbaren Gründen traue ich mich auch nicht Übernachtungsplätze wie diesen hier offen zu benennen. Wobei ich ja vermutlich eh bereits ein quasi Krimineller bin, nachdem ich neben diesem Anglerheim eine sichtbar ungemütliche Nachtruhe kaum gefunden habe. - Verdammt, ich wollte den Bericht über die kleine Ostertour ... na ich habs noch nicht aufgegeben, den Anfang weiß ich schon. Schnuckelig wirkte diese ambulante Behausung für eine Nacht, war sie aber nicht, denn keinen Meter neben meiner Matte lag ne Plane in der die ganze Nacht über immer wieder irgendwelche nachtaktiven Viecher herumtobten. Dabei wirkt die Szene so friedlich. In einer der offenen Schutzhütten vom nahen Golfplatz wäre es aber wohl erholsamer gewesen. Ich habe sogar schon in den Gemäuern von Vauban genächtigt (ist so knapp 2 Jahre her). Bis heute hatte er sich noch nicht beschwert.
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#943343 - 01.06.13 15:48
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: HyS]
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Zur Klarstellung und weil ich das auch per PN angefragt wurde, ich halte nicht generell Wildcamper und Biwakierer für Schmarotzer. Ich halte es nicht für Schmarotzertum, wenn: -man auf einem Bahnhof oder Flughafen aufgrund ungünstiger Bedingungen gestrandet ist und dort übernachten muss -man durch widrige Umstände keinen Zeltplatz erreicht hat und sich auch kein Hotel leisten kann -generell nicht, wenn es sich um Obdachlose handelt. -man irgendwo im Ödland schläft -wenn man vorher fragt, dann kann man natürlich überall schlafen
Zum Schmarotzertum gehört Vorsatz. Wenn man eine Reise so anlegt, das man sich Geld und Ausrüstung spart, indem man die Einrichtungen anderer, die nicht zum Übernachten gemacht sind missbraucht. (Scheunen, Jägerstände, Bushaltestellen, Bankautomatenhalle etc.)
Deine Aussagen gegenüber denen, die im Freien übernachten, klingen jetzt etwas moderater. In einem anderen, bereits geschlossenen Thread habe ich da anderes gelesen. Aber dennoch bin ich dann deiner Meinung nach einer der OBERSCHMAROTZER, aber ich bin stolz darauf. Deine Punkteliste und die danach folgende Aussage entbehren teilweise jeder Logik Nichtschmarotzer ist man, wenn -man irgendwo im Ödland schläft Das heißt also, dass deiner Meinung nach, Wälder, Wiesen, Äcker etc. generell kein Privateigentum sind. Schmarotzer sind der/diejenige, der/die eine Reise so anlegt, das man sich Geld und Ausrüstung spart Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich eine Tour mit Hotel-, Pensionsunterkunft plane, reicht als Gepäck im Prinzip die Kreditkarte, eine Regenjacke, eine Zahnbürste und eine Garnitur leichter Kleidung zum Abendessen. Wenn ich allerdins wochenlang ohne 'Bezahlübernachtung' unterwegs bin, sieht die Packliste etwas länger aus. So viel zum Thema 'Ausrüstung sparen'. PS: Ich bin meist in Südeuropa unterwegs und lege mich, oft bewusst ohne zu fragen irgendwo hin, da die Gastfreundschaft der Südländer oft so weit geht, dass ich dann gleich zum Essen eingeladen werde usw. Das möchte ich aber vermeiden, da ich mich nicht 'durchfüttern' lassen will, sondern nur schlafen. Oder bin ich doch kein Schmarotzer?
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#943346 - 01.06.13 15:58
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: veloträumer]
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Ich habe sogar schon in den Gemäuern von Vauban genächtigt (ist so knapp 2 Jahre her). Bis heute hatte er sich noch nicht beschwert. Den Schlafplatz an Aussegnungshallen wählen hat sich bei mir auch schon bewährt. Öffentlicher Grund, ein ordentliches Vordach, meist WC und fließend Wasser UND keine Beschwerden
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#943347 - 01.06.13 16:08
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: soma]
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Den Schlafplatz an Aussegnungshallen wählen hat sich bei mir auch schon bewährt. Öffentlicher Grund, ein ordentliches Vordach, meist WC und fließend Wasser UND keine Beschwerden Früher im Anfangsstadium meines Studiums hatte ich manchmal das Bedürfnis meine Stimme in nonverbalem Gesang auszuprobieren. Dazu bin ich immer auf einen Friedhof nahe einer Siedlung gegangen. Zur anderen Seite gab es ein Psychiatrisches Landeskrankenhaus - da haben dann die Bewohner der Siedlung gedacht - lass doch, ist nur wieder eine Verrückter unterwegs. - So ist es geblieben - immer noch unterwegs, immer noch verrückt.
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#943349 - 01.06.13 16:09
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: soma]
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Ich habe sogar schon in den Gemäuern von Vauban genächtigt (ist so knapp 2 Jahre her). Bis heute hatte er sich noch nicht beschwert. Den Schlafplatz an Aussegnungshallen wählen hat sich bei mir auch schon bewährt. Öffentlicher Grund, ein ordentliches Vordach, meist WC und fließend Wasser UND keine Beschwerden Passt gut ins Bild. 0 Respekt vor anderen, widerlich.
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#943356 - 01.06.13 16:21
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: HyS]
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Die sind doch eh tot.
* Etwas bescheidener dienen mir Friedhofshallen als angenehmer und ruhiger Wetterunterstand.
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#943359 - 01.06.13 16:25
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: HyS]
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Unterwegs in Mexiko
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Ich habe sogar schon in den Gemäuern von Vauban genächtigt (ist so knapp 2 Jahre her). Bis heute hatte er sich noch nicht beschwert. Den Schlafplatz an Aussegnungshallen wählen hat sich bei mir auch schon bewährt. Öffentlicher Grund, ein ordentliches Vordach, meist WC und fließend Wasser UND keine Beschwerden Passt gut ins Bild. 0 Respekt vor anderen, widerlich. Wirf nicht mit Steinen, wenn du im Glaushaus sitz, Meister Hvs. Für die einen ist das auch null Respekt, wenn du mit deinen, zwar teils logischen Argumenten, ankommst - doch auf der anderen Seite immer den Moralapostel spielst, in dem du "hinweist" - was für mich persönlich jedoch oft danach aussieht, als würdest du mit dem Finger auf andere zeigen... mal ganz davon abgesehen, welchen Ton du dabei verwendest... Wir stinken beim kacken alle... weißt du doch... also wozu die ganze Sache. Während wir über wildcampen diskutiert haben, wo 2 qm im Monat an Grünfläche runiert wird und paar Jäger ein paar Landwege sperren wollen, dessen Schließung der ADFC dann mit Mühe und Not verhindern muss... während all der Zeit sind hunderte qm Regenwald abgeholzt worden, zig Tonnen Giftstoffe in die Umwelt ausgestoßen worden und tausende Kinder an Unterernährung gestorben, während Frauen in Afrika beschnitten werden und Soldaten aus den USA im nahen Osten Krieg spielen... Und wir diskutieren über Schmarotzer oder nicht Schmarotzer und ob wir mit 40 mehr Harndrang haben als mit 20... Irgendwie kann man es nicht glauben, aber es ist doch so menschlich und zugleich so naiv an dieser Debatte teilzunehmen. Ich bin raus. Gute Nacht.
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Bike4Peace wie immer. Neues Ziel Patagonien, aktuell in Mexico. | |
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#943360 - 01.06.13 16:28
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: _alexandros_]
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Faszinierend, wie sich die Zeiten ändern. Heute ist man schon Moralist, wenn man es nicht gut findet, auf dem Friedhof zu übernachten. Einfach nur krank.
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#943362 - 01.06.13 16:30
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: HyS]
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Heute ist man schon Moralist, wenn man es nicht gut findet, auf dem Friedhof zu übernachten. Und Schmarotzer, wenn man es gut findet.
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#943363 - 01.06.13 16:32
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: _alexandros_]
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[ Ich bin raus. Gute Nacht. ist das ein versprechen?
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#943364 - 01.06.13 16:34
Re: Wildes Campen/Zelten
[Re: Chris-Nbg]
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Heute ist man schon Moralist, wenn man es nicht gut findet, auf dem Friedhof zu übernachten. Und Schmarotzer, wenn man es gut findet. Da würde ein anderer Begriff dann besser passen. Tipp: sich an die Regeln und Sitten der Reiseländer anzupassen ist nicht auf das Ausland beschränkt und in Deutschland schläft man nicht auf Friedhöfen. Abartig, dass das überhaupt diskutiert wird.
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Geändert von HvS (01.06.13 16:35) |
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