Radreise & Fernradler Forum
Radreise & Fernradler Forum
Wer ist online?
3 Mitglieder (Gerald H., iassu, 1 unsichtbar), 461 Gäste und 671 Suchmaschinen sind im Forum unterwegs.
Details
Erweitert
Rund ums Forum
Regeln
Die Regeln für dieses Forum
Nutzungsbedingungen
Vereinbarungen für die Benutzung
Das Team
Wer steht hinter dem Forum?
Verifizierung
Offenlegung deiner Identität
Beteiligte Homepages
Radreise-Seiten, die das Forum eingebunden haben
Mach mit!
Dieses Forum für deine Homepage
RSS Feeds RSS
Eine Übersicht öffentlicher RSS Feeds
Plauderecke
Zum Unterhalten und Plauschen
Die Geschichte
Die Geschichte des Forums
Spende
Unterstütze das Forum
Radreise-Wiki
Partnerseiten
Statistik
29477 Mitglieder
98324 Themen
1546255 Beiträge

In den letzten 12 Monaten waren 2204 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 02.02.24 17:09 mit 5102 Besuchern gleichzeitig.
mehr...
Vielschreiber (30 Tage)
Juergen 63
veloträumer 59
irg 45
Lionne 41
panta-rhei 33
Themenoptionen
#926393 - 06.04.13 16:46 Bulgarien (Split-Istanbul, 4. Teil)
Radreisender
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 794
Unterwegs in Guatemala

Dauer:5 Tage
Zeitraum:16.9.2012 bis 20.9.2012
Entfernung:0 Kilometer
Bereiste Länder:

Auf unserer Reise von Split nach Istanbul kommen wir nun von Mazedonien nach Bulgarien. Hier ist unsere gefahrene Route.



Ein schöner und ruhiger Grenzübergang und wir sind in Bulgarien. Wahnsinn. Der Regen begleitet uns ins Nachbarland.



Samuils Festung

Warum weint der König? Wir lassen uns vom Regen nicht abhalten und besuchen diese Erinnerungsstätte. 1000 Jahre sind ein Tag und vor 1000 Jahren tobte hier eine Schlacht. Die Geschichte erzählt, dass die Heerscharen des byzantinischen Kaisers Basileios II. hier 1014 das Bulgaren-Heer besiegten und 14.000 bulgarische Kämpfer gefangen nahmen. Auf Befehl von Basileios II. wurden alle Gefangenen geblendet, lediglich jedem 100. Gefangenen lies man ein Auge, damit dieser seine Kameraden nach Hause führen könne. Der Legende nach habe Samuil den Anblick seiner Tausenden geblendeten Mannen nicht ertragen und sei kurz darauf gestorben. Basileios II. bekam später den Beinamen "Bulgarentöter". Der Regen passt zu den Tränen des Königs. Bilderrätsel

Wir fahren auf einer nagelneuen Straße auf der wieder einmal nix los ist. In Petrich übernachten wir. Der Regen verwandelt die Straße in einen Fluß. Im ersten Hotel werden wir abgewiesen. Es war vielleicht auch mehr ein Nachtclub gewesen. Die Türsteher tragen Goldkettchen. Limousinen stehen vor der Tür. Das zweite Hotel nimmt uns auf. Den abfälligen Blick auf unsere nassen Sachen ignorieren wir.

Wir sind jetzt im "Ostblock". Der vergangene Sozialismus ist noch an den Bauten und im Verhalten zu spüren. Ich rege mich furchtbar darüber auf, als ich an diesem Abend nichts mehr zum Essen bekomme. Handwäsche der Radlerkleidung und die Klimaanlage voll aufgedreht. Morgen soll alles trocken. Ich falle ins Bett und in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Tag werde ich auf die Zeitumstellung hingewiesen. Ach herrje, da hab ich gestern Abend der hiesigen Gastronomie unrecht getan. Die Strafe folgt auf den Fuß, habe ich doch vergessen bei meiner Klimaanlage die freundliche Sonne anzuklicken - der Tag beginnt mit einem üppigen Frühstück und mit dem Anziehen klammer Radklamotten zwinker



Wir radeln aus Petrich. Runtergekommene Plattenbauten. Junge Frauen, die sich bei uns in einer Parfümerie langweilen würden, stehen hier mit einem Besen und Warnweste am Straßenrand. Am Ortsrand ärmliche Hütten. Kinden hüten eine Schweineherde.



Die Struma



Wenig Verkehr. Und eine Schrift, die wir nicht lesen können.



Neue Straße. Neue Leitplanken.
Wir fahren von 150 Höhenmeter am Struma-Fluß auf bis 1400 Höhenmeter.
Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Strecke.



Oben angekommen setzt Regen ein. Eine Kapelle mit Blick auf ein Denkmal ist unser Unterstand. Dann geht es hinunter. Leider im Regen. Ich ziehe mir einen Pullover unter der Regenjacke an. Es ist ein schöner Blick auf die Berge in Wolken.



Ein Pferd steht mitten auf der der neuen Straße. Das muss ich streicheln schmunzel



Zusammen mit einem Platzregen erreichen wir Gotse Delchev und nehmen für 33 LEW ein Zimmer. Mit einer Grillplatte belohnen wir uns für die meisten Höhenmeter/Tag unserer Reise.



Maschineller Blickfang



Von G. Delchev nach Satovcha war schön zu fahren.



Abwechslungsreicher Balkan. Abwechslungsreicher Südosten. Hier wieder Moscheen.



Davon leben die Menschen hier: Tabak und Steine



Eine alte Bogenbrücke aus osmanischer Zeit. Der moderne Lkw nimmt lieber die Furt im Fluß.



Das herrliche Bauwerk lädt zu einer Pause ein.



Überall sehen wir die Leute beim Steine brechen. Dieser macht schon die Feinarbeit.



Dem voraus geht die grobe Bearbeitung.



Solche Autos sehen wir viele.



In Satovcha erzählen uns die beiden bei einer Tasse Kaffee von ihrem schwierigen Leben. Keine Arbeit. Kein Geld. Die Steinebrecher verdienen ca. 300 Euro im Monat.



Wir treffen einen sympathischen bulgarischen Reiseradler mit einer interessanten Ausrüstung. Er ist auf den Weg nach Griechenland. Eine superteure Ausrüstung hat er nicht, dafür kann er sich in mehreren Sprachen verständigen.



In den Rhodopen wird es Herbst. Die Border Control hält mich an und kontrolliert meine Papiere.



Blick auf das Waldmeer.



Kuhhirte im Wald. Baumstämme werde mit Pferden aus dem Wald gezogen.



Pferde auf der Straße. Das hatten wir schon.



Nur schön schmunzel



Nachmittag fallen ein paar Tropfen. Dann endlich wieder eine schöne Abendsonne.



Kurz vor Devin: beeindruckende Steinwände.



Wir folgen dem Bach abwärts. Toll!



Immer wieder Kuhhirten.

Es war eine schöne, abwechslungsreiche Strecke. Obwohl Haußtstraße war viel zu sehen und überhaupt kein Verkehr. Tageshöhenmeterrekord: 1527 hm!



Wo hab ich den Namen Devin bloß schon einmal gehört? zwinker

Nach Devin wollte ich unbedingt. Der Sehenswürdigkeiten wegen. Doch da sitzen wir schon. Die Skybar unseres Hotels ist das sehenswerte hier. Wo sind nur die berühmten Klöster? Der gerühmte Wein? Die Sandsteinpyramiden? Achso. Das war nicht Devin sondern Melnik. Blöd. An Melnik sind wir jetzt vorbei gefahren zwinker

Voll entschädigt werden wir von der hiesigen Gastronomie mit Tarator, einer kalten bulgarischen Gurkensuppe und heimischen Spezialitäten auf einer heißen Keramikplatte. Und Joghurt als Nachtisch.

Das Hotel ist eigentlich zu teuer und wir sind die einzigen Gäste. 150 Euro verdient ein Mädchen im Service. Nur etwas 20 % sollen hier eine Arbeit haben. Hier gibt es nur den Tourismus. Die Saison wäre schon vorbei. Und das Devin-Mineralwasserwerk.



Freundlich grüssen uns Zigeuner, als wir Devin am nächsten Tag verlassen. Das arme Pferd. An Lassagne dachte bei dieser Reise von uns noch keiner.



Mein Rad auf dem Weg nach Smolyan.



Diese Schlange wurde gerade überfahren. Mein Radkumpel, der vor mir fuhr, hat sie noch lebend gesehen.



Diese süßen Kleinen waren uns eine längere Pause wert.



Wir kurbeln uns wieder durch eine schöne Landschaft nach oben.



Ein idyllischer Ort für eine Rast. Auf unserer Karte ist diese Strecke als Hauptstraße eingezeichnet. An zwei Autos kann ich mich erinnern.



Shiroka Laka, ein wirklich schöner Ort in den Rhodopen.





Nachdem ich mit diesem Hundewelpen mein Sandwich geteilt habe, möchte er am liebsten unser Kumpan werden. Wir können ihn jedoch ablenken und abhängen.



Wo Höhenmeter sind da ist es schön!



Die Straße nach Smolyan ist nicht gut. Der Paß liegt auf 1706 Meter, aber leider auch im Fichtenwald. Die Abfahrt ist holprig und ohne Aussicht. Vielleicht wäre die Alternative über Pamporovo schöner gewesen. Aber egal. In der Fußgängerzone von Smolyan trinken wir einen Kaffee. Bei der Abfahrt war es kalt. Wie gesagt, es ist Herbst geworden in den Rhodopen.



Die Fahrt von Smolyan nach Madan geht schön einem Bach entlang. Die Frauen tragen hier auch Kopftücher. Diese sind aber bunter. Ein Kind hat Geburtstag und schenkt uns Süßes.



Bulgarisches Bier. Die Verständigung mit den Bulgaren fällt uns schwerer als in den Ländern zuvor. Doch das Zimmer und das Essen in Madan sind gut.



Ein Brunnen mit einer Tasse. Diese Wohltat begleitet uns schon durch viele Länder und auf vielen Höhnenmetern. Manchmal weisen Straßenschilder auf den nächsten Brunnen hin.



Hier sehen wir u.a.: Höhenmeter



Traditioneller Baustil in den Rhodopen.



Wir sehen ebenfalls ähm einen traditionellen Baustil.



Da gehts nach Griechenland!



Nach den vermüllten Ländern des Südens, durch die wir gekommen sind, fällt hier eines auf: die Sauberkeit. Sowohl in der Innenstadt als auch auf den Straßen lag kein Müll.



Über einen der in den letzten Jahren entstanden kleinen Grenzübergänge fahren wir bei Zlatograd über die Grenze nach Griechenland.

Die letzten Szenen in Bulgarien waren der Vogel Strauß der mich anbalzte und vor der Grenze Leute, die Müll einsammeln.

Bulgarien war "anders". Ich kann und möchte über Bulgarien nichts schlechtes sagen. Was wird uns in Griechenland und der Türkei erwarten?

Geändert von Radreisender (23.04.13 17:33)
Nach oben   Versenden Drucken
#927406 - 09.04.13 16:07 Re: Bulgarien (Split-Istanbul, 4. Teil) [Re: Radreisender]
Radreisender
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 794
Unterwegs in Guatemala

Der Bericht über Bulgarien ist nun geschrieben. Es folgt demnächst der letzte Abschnitt der Reise in Griechenland und der Türkei.

Viele Grüße

Thomas
Nach oben   Versenden Drucken
#927448 - 09.04.13 17:54 Re: Bulgarien (Split-Istanbul, 4. Teil) [Re: Radreisender]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.785
na prima, das hat ja auch gedauert...träller
Danke für Deine Eindrücke. Wenn man schon oft in der Region unterwegs war, dann findet man viele Dinge ganz "normal", die andere bemerkenswert finden, wie Pferde auf der Straße, die Bauwerke, Fuhrwerke, den vorherrschenden Lebensstandard usw, das fällt mir da gar nicht (mehr) besonders in Auge, das ist eher etwas vertrautes. Da fand ich doch recht interssant wie unterschiedlich da die Wahrnehmungen sind.
Die Straße nach Smoljan fand ich selbst übrigens gar nicht besonders holprig, die Abfahrt hat mir gefallen und die Auffahrt im Wald fand ich eine Wohltat - allerdings war es da auch sehr heiß:).
Dass Du Melnik mit Devin verwechselst in ganz unverzeihlich, immerhin liegen beide Orte auch noch an unterschiedlichen Gebirgen, aber wer lieber Mineralwasser als Wein trinkt... grins
Ich freue mich auf den letzten Teil schmunzel
Gruß Nat
Nach oben   Versenden Drucken

www.bikefreaks.de