Von Phu Quoc ging es bei heftigem Seegang wieder zurück nach Ha Tien auf dem vietnamesischen Festland.
Von dort waren es nur noch ein paar Kilometer bis zur vietnamesisch- kambodschanischen Grenze.
Wie immer versuchen die kambodschanischen Grenzer ein paar Dollar aus uns rauszukitzeln.
Wir lächeln ihre relativ dreisten Anfragen aber einfach weg.
(Sorry, da wir vor ein paar Jahren schon einmal die selbe Straße entlang der gesamten kambodschischen Küste über Kep und Kampot Richtung Sihanoukville und weiter nach Koh Kong gefahren sind habe ich vom ersten Teil der Strecke diesmal keine Fotos gemacht. So kommen ein paar alte Fotos hier in den Bericht!)
Kurz hinter Kampot biegt eine Straße ab in die Berge von Bokor. Es geht auf eine Höhe von mehr als 1000m. Die französischen Kolonialherren hatten hier oben ihre feudale Bergfrische, mit Casino, Hotel, Restaurants, Herrschaftshäusern und sogar einer Kirche.
In den letzten Jahrzehnten eroberte sich der Dschungel die Gegend zurück!
Die letzten Jahre war die Straße für den Individualverkehr und auch für Fahrräder gesperrt.
Wir haben Glück. Sie ist jetzt fast fertig gebaut und für ein paar Tage probehalber geöffnet und sogar mautfrei zu befahren.
Eine nagelneue Straße mit konstant 7% Steigung macht schon Spaß- zumal sie fast verkehrsfrei ist. Sie steigt konstant auf ein Plateau von etwa 1100m Höhe.
Selbst die Verkehrszeichen sind noch eingepackt!
Nach Wochen in gnadenloser Hitze können wir uns oben einmal einen Tag lang erholen.
Die alte Kirche steht noch!
Aber es wird heftig gebaut!
....und das mitten in einem Nationalpark!
Ein neues Casino und etliche Hotels werden hochgezogen!
Und so soll es nach dem Willen der Bauherren aus Singapur hier bald aussehen.
Ein zweites Las Vegas in Kambodschas Bergen. Dazu noch hunderte Villen und Swimming Pools.
Unser Kirchlein sieht man noch!
Zum Glück für uns ist es noch nicht so weit.
Es gibt momentan noch keine Übernachtungsmöglichkeit, kein Restaurant, keinen Laden.
Zum Glück haben wir unser Zelt und Verpflegung mit hoch genommen.
Unmittelbar hinter dem Kirchlein und direkt an der Abbruchkante mit einer grandiosen Aussicht auf die Küste stellen wir unser Zelt auf und sind vollkommen alleine.
Auf diese Insel dort links möchten wir morgen fahren.
Es ist der 30. Dezember. Sihanoukville platzt mit mehr als 100000 Besuchern aus allen Nähten. Mallorca im August ist eine friedliche, romantische Oase gegen diesen Touristenrummel.
Viel mehr Strandorte gibt es aber in Kambodscha nicht.
Reichlich spät- zu spät- rufen wir sämtliche Resorts an, die auf den vorgelagerten Inseln liegen.
Wie nicht anders zu erwarten sind sie alle voll!
Wir rufen noch einmal im Koh Thmei Ressort an und fragen, ob wir eventuell unser Zelt dort aufschlagen dürfen.
"Aber natürlich", lautet die Antwort- auf deutsch!
Auf der Insel Koh Thmei, mitten im Nationalpark, durften die Hannoveraner Michael und Kavita eine kleine Bungalowanlage eröffnen.
Ein Traum!
Wir dürfen die Toiletten, Duschen und das Restaurant der Anlage benutzen und sollen nicht einmal Campinggebühren entrichten. Das Essen im Restaurant ist das beste asiatische, das wir in ganz Kambodscha bekommen konnten und die Preise- trotz Monopolstellung- nicht teurer als am Festland. Und das heißt günstig!
Koh Thmei Resort Nach einer doch heftigen Silvesterfeier mit Lagerfeuer am Strand verlassen wir das kleine Paradies.
In sechs Wochen endet unser Jahr in Singapur.
Bis dahin ist es noch ein ganzes Stück zu radeln!
Gruß
Uwe