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#866259 - 25.09.12 15:04
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: ]
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Hallo Anna! Wunderschön, aber mutig. Würde ich mich nie mit Gepäcktaschen trauen. Mit Rucksack ja. Die Gepäcktaschen waren der Kompromiss, weil wir einen Monat unterwegs waren und deshalb die komplette Zelt- und Kochausrüstung (wenn auch in Minimalausstattung) dabei hatten. Einen fetten Alpencross-Rucksack mit etlichen Kilogramm wollten wir unseren Rücken nicht zumuten... Gruß LUTZ
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#866262 - 25.09.12 15:13
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Am nächsten Tag ist es früh morgens noch frisch. Wie üblich kochen wir uns morgens einen Tee, den wir während dem Zusammenpacken mangels Tassen direkt aus dem Topf trinken. Um 8 Uhr holen wir das am Vortag bestellte Brot samt dem obligatorischen Croissant bzw. Pain au Cohocolat an der Rezpetion ab und suchen uns ein sonnenbeschienenes Fleckchen zum Frühstück. In Brunissard stoßen wir auf die Straße, die vom Col d'Izoard herunterführt. Auf der Abfahrt hinunter nach Arvieux ist es im Schatten noch sehr kalt und wir müssen eine weitere Klamottenschicht anlegen. In Arvieux kaufen wir im Dorfladen noch kurz ein und suchen dann den Einstieg in die Piste zum Col de Furfande. Am Beginn der Piste steht gleich ein Auto, das offenbar den Straßenverhältnissen im oberen Teil der Piste zum Opfer gefallen war. So weiß man gleich Bescheid, was einen weiter oben erwartet. In der Sonne wird es schnell warm, doch glücklicherweise führt auch hier der erste Teil des Anstiegs durch schattigen Wald. So kurbeln wir uns langsam bergauf, leider zu langsam für die allgegenwärtigen Fliegen, die uns ständig umschwirren und nicht zu vertreiben sind. Oberhalb der Waldgrenze verschwinden zwar die Fliegen, dafür wird die Piste steiler und holpriger, im oberen Teil für uns gerade noch mit großer Anstrenung fahrbar. Mittlerweile ist es wieder sehr heiß, die Schafe ziehen die Hänge hinauf, die Schäferhunde halten sich lieber im Schatten auf. Kurz vor der Passhöhe hat man einen tollen Rückblick auf die Südrampe des Col d'Izoard mit der berühmten Casse Deserte. An der Passhöhe endet die auch für Motorisierte fahrbare Piste an einem kleinen Parkplatz. Hier gibt es zunächst eine wohlverdiente Rast mit beeindruckendem Panorama. Anschließend fahren wir auf bequemem Wanderweg bergab und lassen die Refuge de Furfande links liegen. Der Weg hinüber zum Col de Granier ist bereits gut auszumachen. Die letzten Meter zum Col de Granier müssen wir allerdings den steilen Wiesenpfad hinaufschieben. Naja, wer sein Rad liebt, der schiebt… Hier holt uns eine Mountainbikerpaar ein, die vom Maison du Roy auf einer Tagestour unterwegs sind. Wir unterhalten uns nett und erfahren, dass die beiden aus den Pyrenäen stammen. Eine MTB-Tour mit Gepäck quer durch die Pyrenäen wäre auch mal noch ein interessantes Projekt. Die Abfahrt vom Col du Granier führt zunächst steil Richtung Queyras hinunter, dann flacher am Steilhang entlang. Hier müssen wir an zwei Steilrinnen das Gepäck abnehmen und Räder und Gepäck einzeln herübertragen. Auf der am Vortag abfotografierten IGN-Karte ist hier ein Abzweig eingezeichnet, der nach Norden zum Col de Lauzet führt. Wir erkunden zu Fuß das Gelände, finden aber keine Wegspuren. Wir müssten also weglos am Steilhang entlang Richtung Col de Lauzet schieben oder tragen. Also entschieden wir uns den Col de Lauzet bleiben zu lassen und statt dessen dem Wiesentrail nach Süden Richtung Maison du Roy zu folgen. Die Beschreibung der Abfahrt hört sich doch schließlich auch sehr verlockend an. Nach dem schönen Wiesentrail tauchen wir in den Wald, hier wird der Trail verblockter und schwieriger, bringt aber viel Abfahrtsspaß und die Scheibenbremsen fast zum Glühen. Oberhalb einer Bachschlucht ist eine Quelle und der dringend benötigte Wassernachschub gesichert. Die Passage vor und nach der Bachschlucht müssen wir zwar schieben bzw. tragen, dies trübt jedoch nicht den Gesamteindruck einer grandiosen Abfahrt. Auf einer Terasse oberhalb des Guil-Tales verlassen wir die VTT-Route und fahren auf einer gemütlichen Schotterpiste und schließlich auf Asphalt oberhalb des Mont Dauphin bei Guillestre am Hang entlang Richtung St. Crepin ins Durance-Tal. Auf knapp 1000 Metern bläst uns hier ein glühend heißer Wind ins Gesicht. Glücklicherweise habe ich bei den Bikerkollegen noch deren Wanderkarte abfotografiert, so dass wir mit kurzen Zwischenstopps zum Checken der Karte ohne Probleme das Haus unserer Freunde oberhalb von St. Crepin finden. Hier verbringen wir eine Woche mit viel Reden, Lesen, Wandern, Kajakfahren und opulentem Kochen (leider herrscht auf Grund der hitzebedingten Trockenheit striktes Grillverbot)… Endlich Urlaub! ;-)
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#866306 - 25.09.12 17:59
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Hallo Lutz, hallo Ulla,
da habt Ihr eine wirklich schöne Tour gemacht. Mir waren die Alpen ja meist zu voll, deshalb denke ich, dass man, will man hier noch abgelegene Flecken entdecken, kommt man vielerorten nicht an Schotterstrecken vorbei. War wirklich überall so wenig los oder habt Ihr für die Fotos die geeigneten Momente abgepasst? Allerdings kommen ja nicht alle mit so spartanisch wenig Gepäck aus wie ihr, ich selbst muss da noch üben, vielleicht klappt das ja irgendwann noch einmal. Merci jedenfalls für die schönen Eindrücke.
Gruß Nat
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#866478 - 26.09.12 12:08
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: natash]
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Mir waren die Alpen ja meist zu voll, deshalb denke ich, dass man, will man hier noch abgelegene Flecken entdecken, kommt man vielerorten nicht an Schotterstrecken vorbei. Ich glaube, da hast du immer noch ein recht verzerrtes Bild von den Alpen. Sicherlich ist man auf Schotterstrecken meist noch einsamer, aber es gibt eigentlich in fast allen Teilen der Alpen auch noch wenig befahrene und wenig besiedelte Asphaltstrecken. Die Westalpen sind grundsätzlich deutlich ruhiger als die Ostalpen. Selbst die bekannten Pässe wie Iseran oder Izoard sind weniger befahren als etwa eine Großglocknerstraße oder Bieler Höhe. Bergpässe sind dort keine Rummelplätze - am Iseran gibt es im Bistro nicht mal eine Toilette (Wasser wird aus Naturschutzgründen nicht hochgepumpt). Typische Motorradstrecken sind mir in den Westalpen ebenfalls unbekannt (natürlich fahren auch Motorräder, aber nicht in Massenaufläufen). Sogar direkt im Hinterland der Côte d'Azur findest du haufenweise Bergstraßen, auf denen man zuweilen nicht mehr als eine Handvoll Autos am Tag zählen kann.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#866503 - 26.09.12 13:55
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: veloträumer]
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Die Westalpen sind grundsätzlich deutlich ruhiger als die Ostalpen. Ist natürlich nur eine Einzelbeobachtung, aber wir waren vor einigen Jahren im August in Tirol unterwegs. Unter anderem sind wir den Radstädter Tauern und die Nockalmstraße gefahren. Da war es nicht im Geringsten voll, offensichtlich geht man dort im Winter hin. Andererseits haben wir aber auch nicht massenweise Skipisten, die im Sommer furchtbar aussehen gesehen. Mit einem Wort: ich war sehr positiv überrascht. Martina
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#866512 - 26.09.12 14:28
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: veloträumer]
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Selbst die bekannten Pässe wie Iseran oder Izoard sind weniger befahren als etwa eine Großglocknerstraße oder Bieler Höhe. Bergpässe sind dort keine Rummelplätze - am Iseran gibt es im Bistro nicht mal eine Toilette (Wasser wird aus Naturschutzgründen nicht hochgepumpt)... Sogar direkt im Hinterland der Côte d'Azur findest du haufenweise Bergstraßen, auf denen man zuweilen nicht mehr als eine Handvoll Autos am Tag zählen kann. Dem stimme ich zu.
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Off-topic
#866540 - 26.09.12 15:52
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: Martina]
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Ist natürlich nur eine Einzelbeobachtung, aber wir waren vor einigen Jahren im August in Tirol unterwegs. Unter anderem sind wir den Radstädter Tauern und die Nockalmstraße gefahren. Da war es nicht im Geringsten voll, offensichtlich geht man dort im Winter hin. Andererseits haben wir aber auch nicht massenweise Skipisten, die im Sommer furchtbar aussehen gesehen. Mit einem Wort: ich war sehr positiv überrascht. Also, das war dann schon mal nicht Tirol. Radstädter Tauern ist schon ein Transitpass - da kann man aber je nach Tageszeit durchaus Glück haben - hatte ich auch. In den Nockbergen gibt es schon einige Touri-Berge, die im Sommer richtig rummeln - Katschberg (Sommerrodelbahn, Familienhotels), Turracher Höhe (Nockyflitzer, große Hotelanlage) und Nockalmstraße. Nockalm ist reine Touristenstraße - wird abends gesperrt. Bei gutem Wetter ist aber der Motorradandrang tagsüber riesig und auch an den Verpflegungshütten wird viel Geld umgesetzt einschließlich mit Bustouristen. Wenn da wenig los war, habt ihr wirklich Glück gehabt. Fährt man in den Nockbergen aber z.B. über Hochrindl oder Schönfeldsattel, ist das schon wieder ziemlich ruhig, wenn auch noch mehr besiedelt als manche geradezu verwaisten Westalpenteile.
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#866547 - 26.09.12 16:11
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Joese
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GEILE Bilder......
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Off-topic
#866594 - 26.09.12 18:43
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: veloträumer]
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Also, das war dann schon mal nicht Tirol. Dass die Nockalmstraße nicht in Tirol liegt ist mir schon klar. Aber um hin zu kommen, muss man schon durch Tirol. Voll wurds jedenfalls erst am Millstädter See... Martina
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Off-topic
#866744 - 27.09.12 07:53
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: Martina]
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Also, das war dann schon mal nicht Tirol. Dass die Nockalmstraße nicht in Tirol liegt ist mir schon klar. Aber um hin zu kommen, muss man schon durch Tirol. Voll wurds jedenfalls erst am Millstädter See... Martina Ich würde jetzt Stein und Bein schwören, dass die Nockalmstraße von Ebene Reichenau in Kärnten nach Innerkrems in Kärnten führt, und der weitere Weg nach Norden über den Katschberg oder den Schönfeldsattel (deutlich ruhiger) ins Salzburger Land geht.
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#866927 - 27.09.12 19:30
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: natash]
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Hallo Nat! Mir waren die Alpen ja meist zu voll, deshalb denke ich, dass man, will man hier noch abgelegene Flecken entdecken, kommt man vielerorten nicht an Schotterstrecken vorbei. War wirklich überall so wenig los oder habt Ihr für die Fotos die geeigneten Momente abgepasst? Voll war es eigentlich nur am Grand Col Ferret und am Col de la Seigne auf der Südseite des Mont Blanc-Massivs. Dort waren Anfang August bei strahlend schönem Wetter eben viele Wanderer auf der Mehrtageswanderung Tour de Mont Blanc unterwegs. Wenn man aber morgens um 8 Uhr schon auf dem Rad sitzt, dann hat man gegenüber den Wanderern bald einen Vorsprung herausgefahren. Spätestens auf den Schiebepassagen wurden wir dann wieder überholt. Aber alles sehr entspannt, gut gelaunt und gegenüber uns Radlern auf den Wanderwegen sehr tolerant. Auch im Susa-Tal war es zu Ferragosto sehr voll, aber das ist ja nun nicht wirklich überraschend, da ist in Italien ja fast überall die Hölle los. Hier war der Campingplatz gut gefüllt, aber Dichtestreß kam trotzdem nicht auf. Nur die abendliche Animation zu für uns nachtschlafender Zeit war etwas nervig. Verkehr war definitiv kein Problem, allein die Strecke von Bourg St Maurice nach Val d'Isere ist uns in nicht so guter Erinnerung. War aber beim Blick auf die Karte schon vorher klar, dass in diesem Nadelöhr viel Verkehr sein wird. Ansonsten waren wir oft allein unterwegs, häufig haben wir auf den Schotterpässen kaum eine Handvoll Leute getroffen. Ich hätte insgesamt mit mehr Wander- und Mountainbike-Verkehr gerechnet. Die erste kommerzielle Mountainbike-Gruppe haben wir auf dem Kamm zwischen Varaita und Mairatal getroffen. Und obwohl die bekannte Bikerunterkunft im Mairatal rappelvoll mit Mountainbikern war, haben wir am nächsten Tag bei Kaiserwetter auf der Maira-Stura-Kammstraße keinen einzigen Radler getroffen. Allerdings kommen ja nicht alle mit so spartanisch wenig Gepäck aus wie ihr, ich selbst muss da noch üben, vielleicht klappt das ja irgendwann noch einmal. Naja, wir haben uns halt noch mehr zurückgehalten als sonst. Üblicherweise habe ich noch einen Ortliebssack zusätzlich als Rolle hinten drauf. In den Taschen stecken zwei Exped Downmats, ein Schlafsack als Zudecke, ein Einbogen-Zelt, Kochutensilien, zwei Bücher, der ganze Elektronik- und Ladekram, Klamotten, Regenzeug und noch etwas Krimskrams. Auch Lenkertasche durfte diesmal nur eine einzige und diese dazu nur in der Sparversion mit. Aber wir hatten definitiv ein Riesenglück mit dem Wetter, wie gesagt: Wenn Engel reisen... ;-) Gruß LUTZ
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Geändert von lutz_ (27.09.12 19:32) |
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#866975 - 27.09.12 22:02
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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grüner fleck
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aber man stösst doch ab und an mal mit den Taschen an den Boden an so steilen Hängen? oder? Da hätt ich echt Angst an solchen Klippen das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen.
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Off-topic
#867012 - 28.09.12 07:13
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: sugu]
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Also, das war dann schon mal nicht Tirol. Dass die Nockalmstraße nicht in Tirol liegt ist mir schon klar. Aber um hin zu kommen, muss man schon durch Tirol. Voll wurds jedenfalls erst am Millstädter See... Martina Ich würde jetzt Stein und Bein schwören, dass die Nockalmstraße von Ebene Reichenau in Kärnten nach Innerkrems in Kärnten führt, und der weitere Weg nach Norden über den Katschberg oder den Schönfeldsattel (deutlich ruhiger) ins Salzburger Land geht. OK, ich muss nochma präzisieren: *wir* kamen von *unserem* Startpunkt der Tour auf dem Weg zur Nockalmstraße durch Tirol. Wir sind nämlich über Achenpass und Gerlos gefahren. Und zumindest ersterer liegt in Tirol. Dass dazwischen noch ein Zipfel Salzburg ist und dass auch Radstadt im Salzburger Land liegt stimmt. Das ist mir damals irgendwie entgangen. Martina
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#867114 - 28.09.12 15:00
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: ]
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Hallo Anna! aber man stösst doch ab und an mal mit den Taschen an den Boden an so steilen Hängen? oder? Da hätt ich echt Angst an solchen Klippen das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen. Doch, das kommt natürlich ab und zu vor. Wir konnten aber schnell ziemlich sicher abschätzen, ob das Rad samt Taschen an einer Passage durchkommt oder ob Gefahr besteht hängen zu bleiben. Dann eben kurz einen Fuß auf den Boden absetzen und ein kurzes Stück zu Fuß. Ich kann mich an keine brenzlige Situation auf Grund von seitlich anstoßenden Taschen erinnern. Eher hatte ich manchmal Angst, dass wir mit dem hinteren Umwerfer an einem Fels hängen bleiben und der Antrieb dauerhaft beschädigt wird. Am einem Pass haben wir einen italienischen MTBler mit Rohloff-Schaltung (ohne Kettenspanner) getroffen. Dort ist der Antrieb wesentlich weniger gefährdet. Gruß LUTZ
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#867194 - 28.09.12 22:26
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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grüner fleck
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Danke, _lutz_ für die Rückmeldung. Wenn ich die Pfade da auf den Fotos sehe würde mir schon mit Rucksack schwindelig - aber darauf ein Reiserad schieben... ;-)...ihr bleibt schon tapfer in meinen Augen! Und belohnt mit einer wunderschönen Reise.
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#867454 - 30.09.12 08:32
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Während der "Urlaubswoche" bei unseren Freunden in St. Crepin wurden die Räder nur bewegt, um morgens Brot und Croissants unten im Dorf einzukaufen. In dieser Woche ist es schweineheiß und nachmittags häufig gewittrig, nicht gerade das beste Wetter, um sich auf Schotterpisten durch die Alpen zu bewegen. Mit Hilfe der neu gekauften Michelin-Karte Provence Cote d'Azur und eurer Beiträge in diesem Faden geht es an die Planung der verbleibenden Strecke. Der Col de Parpaillon steht zwar weit oben auf unserer Wunschliste, führt uns aber zu sehr Richtung Col de la Bonnette, den wir ein andermal bereits befahren haben. Nördlich der Cote d'Azur liegt in Frankreich der Mercantour-Nationalpark in dem ein striktes Mountainbike-Verbot abseits weniger Strecken herrscht. Hier ist also jenseits von asphaltierten Straßen kein Durchkommen. Also heißt die Devise vers l'Itlalie. Dort verlaufen das Po-, Varaita-, Maira- und Sturaral von West nach Ost Richtung Poebene und dazwischen gibt es etliche Berge zu erklimmen. Und schließlich führt dann die Ligurischen Grenzkammstraße RIchtung Mittelmeer Hört sich nach einem guten Plan an… Am Samstag, 25. August, packen wir unsere bescheidene Ausrüstung also wieder zusammen und nutzen angesichts der noch immer gewittrigen Wetterlage das Angebot unserer Freunde uns ein gutes Stück Richtung. So passieren wir die enge Schlucht der Combe de Querays sowie den Abzweig zum Col d'Izoard statt auf dem Rad gemütlich im VW-Bus. Erst ein gutes Stück oberhalb von Chateau-Queyras verabschieden wir uns von unseren Freunden und pedalieren uns in Richtung des Col d'Agnel. Die winzige Passhöhe liegt nur unwesentlich niedriger als der Col de l'Iseran und sogar höher als der viel bekanntere Col de la Bonette, der nur du die zusätzliche Schleife um die Cime de la Bonette den zweifelhaften Ruf des höchsten Alpenpasses erlangt. Von der Passhöhe schweift der Blick nach Nordwesten Richtung Brianconnais sowie auf die beeindruckende Felspyramide des nahen Monte Viso, dessen Anblick die kommenden Tage dominieren wird. Auf der italienischen Seite führt die Passstraße steil hinab. Die Steigung geht erst nach ca. 9 km ab der Bücke über die Varaita zurück und wir passieren das Dorf Chianale, dessen Häuser komplett mit Steinplatten gedeckt sind. Auffallend sind in den folgenden Örtchen die bunt bemalten Kirchen. Nach Passieren des Stausees Lago di Castello erreichen wir Casteldelfino und bald darauf die Talsohle des Valle Varaita. Auf nur mehr fast ebener Strecke rollen wir noch nach Sampeyre am Fuße des gleichnamigen Col. Der Camping liegt direkt am Ufer der Varaita, leider durch einen Zaun getrennt. Die Rezeption macht Siesta, also machen tun dies auch und vespern in aller Ruhe. Um 3 Uhr dürfen wir dann unser Zelt auf einem Streifen Wiese jenseits der allgegenwärtigen mit Holz verkleideten Wohnwagen der Dauercamper aufbauen. Wir verbringen den Nachittag mit Lesen. Mittlerweile sind dunkle Wolken aufgezogen und wir versäumen über dem aufziehenden Gewiterguss fast den abendlichen Einkauf. Als wir aus dem Supermarkt kommen regnet es noch immer und steigert sich schließlich zu anhaltendem Starkregen. Wir wettern unter einem wenig einladenden Dach auf dem Campingplatz ab und beschließen dort auf einer Bank noch unser Abendessen zu kochen. Also schnell die Kochuntensilien unter dem nassen Zelt vorgekramt. Naja, hüllen wir den Mantel des Schweigens über das bescheidene Abendmahl in noch bescheidenerem Ambiente, ein Ausflug in die örtliche Pizzeria wäre im Nachhinein die deutlich bessere Alternative gewesen…
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Geändert von aighes (01.10.12 10:02) Änderungsgrund: Beitrag auf Nutzerwunsch geändert |
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Off-topic
#867576 - 30.09.12 21:21
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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grüner fleck
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oh, schade, leider sind die flickrfotos nicht sichtbar...vielleicht könnte die Moderation....?
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Off-topic
#867662 - 01.10.12 10:21
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: ]
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oh, schade, leider sind die flickrfotos nicht sichtbar... Danke an die Moderatoren, die meine Fehler beim Verlinken der Bilder bereits zum wiederholten Male beheben mussten...
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#867857 - 02.10.12 07:03
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Nach den heftigen Regenfällen vom Vorabend ist am nächsten Morgen der Himmel wolkenlos. Es ist feucht und kühl aber die Täler verlaufen hier im Piemont alle von West nach Ost, so dass bereits früh am Morgen die Sonne rauskommt. Also wird erst einmal das nasse Zelt zum Trocknen an den Zaun aufgehängt. Nach dem Schmalspurfrühstück Tee und Kekse, das während des Zusammenpackens eingenommen wird stehen wir punkt 8 Uhr vor dem Supermarkt und kaufen den Tagesproviant ein. Leider kann die Qualität der Backwaren nicht mit den Leckereien einer französischen Boulangerie/Patisserie mithalten. Tunkt man das Brot allerdings in Schokopudding, dann schmeckt es trotzdem recht lecker. ;-) In Sampeyre zweigt die schmale Straße zum Colle de Sampeyre ab. Im unteren Teil mit viel Schlaglöchern durch schattigen Wald, später in Kehren über schönen Wiesen und lichter werdenden Wald immer wieder den Verlauf des Skilifts kreuzend. Sowohl in die Tiefe hinunter nach Sampeyre im Varaita-Tal als auch hinauf zum Monte Viso, dem „cottischen Kaiser“ bieten sich tolle Blicke. Früh am Sonntag morgen ist noch nicht allzuviel los, doch der Ausflugsverkehr nimmt im Laufe des Vormittags deutlich zu. Wir werden von etlichen Rennradlern überholt, und mit manchen ergibt sich ein kurzes Gespräch. Kurz vor der Passhöhe hat man auch nochmal einen tollen Rückblick auf die Ostrampe des gestern überquerten Col d’Agnel oder Colle d’Agnello. Dabei lässt sich auch die Steilheit der Straße nach dem Stausee zu Passhöhe erahnen. Auf der Passhöhe des Colle de Sampeyre ist der Parkplatz voll belegt, viel Picknickvolk hat sich auf den umgebenden Wiesen niedergelassen. Am unüberhörbar bayrischen Akzent lässt sich die Herkunft einer Moutainbike-Gruppe unschwer erkennen. Sie sind auf einer organisierten Tour Richtung Ventimiglia unterwegs und sind heute ebenfalls von Sampeyre aufgebrochen. Wir unterhalten uns kurz und erfahren, dass die Truppe heute noch den Übergang ins Stura-Tal angehen will. Strammes Programm, allerdings sind sie heute nur auf Asphalt unterwegs. Wir fragen uns, warum man auf einer MTB-Tour mit Gepäcktransport und leichtem Tagesgepäck die tollen Trails links und rechts der asphaltierten Straßen auslässt, sprechen diese Frage aber nicht aus. Jedem das Seine… Nach einer ausführlichen Pause mit Verkostung lokaler Käse- und Wurst-Spezialitäten zweigen wir auf den westlichen Teil der hier geschotterten Varaita-Maira-Kammstraße ab. Wenige Meter von der Passhöhe entfernt reduziert sich das Verkehrs- und Wanderaufkommen schlagartig auf fast Null und wir genießen die aussichtsreiche Piste. Wir folgen dem GPS-Track der GTA3 aus dem Buch von Achim Zahn, der uns auf einer schönen Piste Richtung Tal hinabführt. Auf halber Höhe zweigen wir ab und erreichen mehr oder weniger höhehaltend einen kleinen Weiler von. Hier geht es auf einem schmalen Pfad steil hinab über einen Kreuzweg Richtung Elva. Der Singletrail endet auf einer Asphaltstraße, die uns zunächst etliche Höhenmeter wieder bergauf Richtung Elva führt, bis wir schließlich unterhalb von Elva wieder auf die Südrampe des Colle de Sampeyre treffen. Von hier geht es durch die beeindruckende Elva-Schlucht. Hoch über dem Bach führt die in den Felsen gesprengte Straße durch bizarr aufgefaltete Felsformationen. Durch mehrere kleine Tunnels erreichen wir schließlich die Talsohle des Maira-Tals an einem netten kleinen Picknickplatz am Bachufer. Hier treffen wir ein Schweizer Radlerpaar, die ebenfalls mit Mountainbikes und Gepäcktaschen unterwegs sind. Im Gespräch ergibt sich, dass sie ebenso wie wir möglichst viele Schotterpässe fahren wir in weiten Teile gleiche Strecken zurückgelegt haben. Es ist schön endlich mal Personen zu treffen, die auf die gleiche Art und Weise unterwegs sind wie wir. Da wir auch morgen eine gleiche Strecke vor uns haben verabreden wir uns auf dem Camping von Marmora Vernetti. Während die Schweizer am nächsten Kiosk eine eisbecherbedingte Pause einlegen fahren wir wenige Hundert Meter weiter das Maira-Tal bergauf, bevor wir bei Ponte Marmora wieder nach links hinauf den Schildern zum Colle d’Esischie und [url= http://www.quaeldich.de/paesse/colle-dei-morti/]Colle dei Morti[/url] folgen. Durch mehrere Tunnel und Galerien geht es steil hinauf, bis sich die Straße im Talkessel von Marmora etwas zurücklegt. Wir biegen auf den schön angelegten Campingplatz und genießen die Nachmittagssonne. Später trifft auch das Schweizer Radlerpaar ein und abends gehen wir gemeinsam in die traumhafte Pensione Ceaglio. Der frühere Dorfplatz ist nun das Zentrum des Hotels, überall hängen Radlerhosen von den Balkonen, in den Liegenstühlen rund um den Dorfbrunnen genießt man den Aperitiv. Der schöne Innenraum des Posto Tappa füllt sich schnell und wir genießen ein sehr leckeres und reichaltiges Menü, unterhalten uns sehr nett mit den weitgereisten Schweizern und verbringen einen tollen Abend. Mit vollen Bäuchen und voller Vorfreude auf die morgige Königsetappe mit der Maira-Stura-Kammstraße fallen wir spät am Abend ins
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#868230 - 03.10.12 15:31
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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grüner fleck
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das ist aber auch ein wunderschöner Reisebericht!
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#868394 - 04.10.12 09:03
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, denn eine lange Etappe mit ca. 2000 Höhenmetern bergauf steht bevor (siehe hier und hier). Hier im Talkessel von Marmora dauert es lange, bis die Sonne unseren Zeltplatz erreicht. Bis dahin haben wir schon gefrühstückt und das vom Tau nasse Zelt eingepackt. Unsere schweizerischen Zeltnachbarn krabbeln erst aus dem Zelt als wir schon fast abfahrbereit sind. In der Rezeption fotografiere ich noch die Kartenabschnitte für den heutigen Tag ab und dann machen wir uns auf den Weg. Direkt am Ausgang des Campings überquert man den Bach, dessen Verlauf wir am schattigen Osthang talein folgen. Die Straße steigt zunächst in angenehmer Steigung. Im mittleren Abschnitt jedoch gibt es ein paar böse Rampen. Gemeinerweise sind die Kilometerschilder mit den Steigungsprozenten für den folgenden Kilometer durcheinander geraten. So führt die Strecke mit angekündigten 11 % mittlerer Steigung lange fast eben durch den lichten Lärchenwald. Wenn das zunächst so flach ist, was muss dann noch für eine Mörderrampe folgen, damit das im Mittel 11 % werden sollen? Aber es folgt keine Rampe, die Angaben sind schlicht falsch und irreführend. An manchen Stellen ahnt man, dass die Straße hier öfter weggespült wird, an wenigen Stellen wird das Fundament gesichert. Durch den lichter werdenden Lärchenwald taucht im Norden wieder der Monte Viso auf und beherrscht die Szenerie. Oberhalb der Waldgrenze durchfährt man einen schönen Talkessel, in dem sich zahllose Murmeltiere tummeln und auch fotografieren lassen. Als man über eine Brücke auf die Westseite des Tales wechselt befindet sich eine Alm mit einer beeindruckenden Sammlung an Kuhglocken. Die letzten der 1400 Höhenmeter zum Colle d'Esischie kann man die tolle Aussicht auf die Gipfel ringsum genießen. Erst hier oben werden wir von den ersten Rennradlern überholt, von den ganzen Mountainbikern gestern abend in der Posto Tappa keine Spur. Von der Passhöhe hat man einen schönen Blick tief hinunter in die Po-Ebene. Keine 50 Meter hinter der Passhöhe des Colle d'Esischie muss man in einer Linkskurve rechts abbiegen, um den Colle dei Morti zu erreichen. Dieser befindet sich nur etwa 100 Höhenmeter höher als der zuvor überquerte Colle d'Esischie. Das markante Denkmal für den berühmten italienischen Rennradfahrer und Tour de France-Sieger 1998 Marco Pantani ist schon von weitem zu erkennen. An diesem wunderschönen Tag herrscht hier doch nun einiges an Ausflugsverkehr. Die kleinen asphaltierten Sträßchen bieten vielfältige Möglichkeiten zu Rundtouren mit dem Rennrad. Wir aber wollen aber auf die geschotterte Maira-Stura-Kammstraße, die zu dem weiten Netz von historischen Militärstraßen gehört (näheres hier). Also biegen wir nach kurzer Abfahrt am Col de Valclavera auf ein unscheinbares Sträßchen, das durch einen schmalen Durchschlupf führt. Hier öffnet sich das Panorama und wir erkennen das weiße Schotterband der Maira-Stura-Kammstraße, die hier auf ca. 2400 Metern Höhe 17 Kilometer parallel zum Stura-Tal immer in Kammnähe verläuft. Obwohl für den motorisierten Verkehr geöffnet ist hier trotz des Kaiserwetters fast nichts los. Auf dem gesamten Streckenverlauf begegnen wir nur einer Handvoll Autos, die meist irgendwo an einem schön gelegenen Picknickplatz parken. Auch Radler treffen wir erst wieder am Rifugio La Gardetta. Die Kammstraße lässt sich problemlos befahren, bietet tolle Ausblicke in einsamer und wilder Landschaft. Ganz nach unserem Geschmack und unserer bescheidenen Meinung nach wesentlich schöner als die Assietta-Kammstraße bei Susa. Am Rifugio Gardetta gönnen wir uns eine dringend benötigte Stärkung. Hier sind nun auch wieder etliche Wanderer auf der Grande Traversata delle Alpi unterwegs. Wir genießen eine ausführliche Pause in der Sonne vor der Hütte. Allerdings liegen noch der Passo della Rocca Brancia sowie eine 1100 Höhenmeter Singletrail-Abfahrt ins Valle Stura vor uns. Also machen wir uns am frühen Nachmittag auf den Weiterweg...
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Geändert von lutz_ (04.10.12 09:05) |
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#868494 - 04.10.12 14:48
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Mehr Schilder sind denen nicht eingefallen? Ist ja langweilig Stefan
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#868575 - 04.10.12 18:06
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: StefanS]
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Hallo Ulla, Hallo Lutz, Die Tour ist ja der "Hammer"! Tolle einsame Landschaften, in welche wahrscheinlich keine Wanderer mehr hinkommen. Bei dieser Tour wurde euch ja alles abverlangt wie Kraft, Kondition, Sitzfleisch, Fahrtechnik und noch dazu mit Gebäcktaschen. Die Landschaft schaut wie nach den Seealpen aus. Schöne Räder, wahrscheinlich schon mit 30 Gängen! Vielleicht hat einer geschwächelt in der geführten Gruppe und sind daher auf befestigten Weg gefahren. Vielen Dank für diesen wunderbaren Tourenbericht und Bilder. Schöne Grüße aus Südbayern Anna
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#868883 - 05.10.12 17:37
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: StefanS]
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Hallo Stefan! Mehr Schilder sind denen nicht eingefallen? Ist ja langweilig Hast Recht, am hintersten Pfosten wäre noch Platz für dieses Schild... ;-) Gruß LUTZ
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#868992 - 06.10.12 07:03
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Vom Rifugio Gardetta folgen wir zunächst noch dem Fahrweg über die schönen Wiesenhänge zum nahegelegenen Passo della Gardetta. Dort bietet sich ein schöner Rückblick auf die Hütte und die dahinter liegende Rocca la Meja. Von der Passhöhe biegen wir linker Hand auf den schmalen und gerölligen Wanderweg Richtung Passo della Rocca Brancia ab. Von hier ist der Weiterweg zum Passo della Rocca Brancia nun komplett einsehbar. Beeindruckend führt er quer durch ein Geröllfeld, dann unterhalb der steilen Felswand der Rocca Brancia entlang. Hier ist an einer Stelle der Weg durch einen Schuttkegel unterbrochen, in der Draufsicht sieht die Stelle allerdings schlimmer aus als sie dann tatsächlich ist. Erfreulicherweise ist der Weg bis auf wenige kurze Stücke komplett fahrbar. Am Schuttkegel müssen wir allerdings die Taschen abnehmen und herübertragen und dann die Räder nachholen. Die letzten Meter zur Passhöhe sind dann zu steil zum Fahren und wir schieben hinauf. Zwischen Rifugio Gardetta und Passo Rocca Brancia begegnen wir zwei Wanderern, auf der Folgestrecke 1200 Höhenmeter hinab bis ins Stura-Tal treffen wir niemanden mehr. An der Passhöhe öffnet sich der Blick zum Grenzkamm zwischen dem italienischen Stura-Tal und dem französischen Tinee-Tal, durch das die Straße von Nizza zum Col de la Bonnette führt. Wir folgen dem schmalen Steig über eine langgezogene Kehre und passen auf, dass wir den Abzweig des mit GTA markierten Wanderweges hinunter zum Lago di Oserot nicht verpassen. Hierbei erweist sich der Track auf dem GPS als große Hilfe. Zu viele Wege und Wegspuren gibt es hier oben. Hier tauchen wir langsam aus der Höhenstufe der Geröllfelder in die Wiesen und Weiden ein. Durch die Weidewirtschaft fasert der Weg in viele Wegspuren auf, die vielen Kuhtritte machen das Fahren auch nicht leichter. Die letzte Stufe hinunter ins Tal ist nochmal richtig steil. Hier verpassen wir mangels Kontrollblick auf das GPS den markierten Wanderweg, aber alle Wege führen ins Tal. Nach 1200 Höhenmetern Singletrail ist diese grandiose Abfahrt am Asphaltband der Talstraße zu Ende. Es ist spät geworden, zum Glück ist auf der gut ausgebauten Straße vom Col de Larche kommend kein großer Verkehr mehr. Wir machen noch einen Schlenker über Sambuco um einen Blick auf das dortige Posto Tappa zu werfen. Aber angesichts des perfekten Wetters und der mit jedem vernichteten Höhenmeter zunehmenden Temperaturen fahren wir noch weiter bis nach Vinadio, wo wir uns für unschlagbare 10 EUR auf dem Camping Municipal niederlassen. Nach dem Zeltaufbau und einer Blitzdusche zieht es uns in die nahegelegene und gut besuchte Pizzeria, deren Riesenportionen uns nach diesem Traumtag gerade angemessen erscheinen.
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#869324 - 07.10.12 12:48
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: ]
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Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Tour. Und absoluten Respekt. Eine Frage hab ich da mal (vielleicht habe ich die Antwort auch schon überlesen?) : Ihr habt, wenn ich es richtig verstehe Zelt, Isomatten und Schlafsäcke dabei gehabt. Und der Stauraum der Packtaschen war ausreichend? Ich frage das, weil mein Zelt nach einer extra Packrolle verlangt und die Isomatten ebenso. Über eine Antwort würde ich mich freuen. Viele Grüße RL.
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#869473 - 07.10.12 20:43
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: Reiseleiter1]
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Hallo Reiseleiter! Ihr habt, wenn ich es richtig verstehe Zelt, Isomatten und Schlafsäcke dabei gehabt. Und der Stauraum der Packtaschen war ausreichend? Ich frage das, weil mein Zelt nach einer extra Packrolle verlangt und die Isomatten ebenso. Ja, Bedingung war, dass das ganze Gepäck in je zwei Ortlieb Backroller passen musste. Dabei hatten wir im wesentlichen folgendes dabei: - ein kleines Einbogenzelt (schon über 10 Jahre alt, aber immer noch gut). Die Zeltstangen habe ich einfach in den Rollverschluss der Ortlieb-Taschen mit eingerollt. - zwei Isomatten ( Exped Downmat 7). Die Matten haben zusammengepackt jeweils ungefähr das Volumen einer 1,25 Liter Cola-Flasche. - einen leichten Schlafsack (reicht als Zudecke für uns beide) - Kocher ( Primus Omnifuel mit Stechkartuschenadapter). Das nächste Mal kochen wir wieder mit Benzin, denn die Gaskartusche liefert nur in brandneuem Zustand ausreichend Hitze, nach zwei Mahlzeiten wird sie träge und man kann dem Kampf Abkühlung vs. nachlassendem Druck stundenlang zusehen und sieht dabei die Chancen auf eine warme Mahlzeit oder einen heißen Tee schwinden. - 2 Töpfe, eine Pfanne, Besteck, aber z.B. keine Tassen (den Tee haben wir direkt aus dem Topf getrunken) Der Rest eher minimalistisch: Klamotten (inkl. Mütze, Handschuhe, lange Unterhose), Ladegeräte und Ersatzakkus für die elektronischen Gimmicks (Kamera, GPS, Handy, iPod), zwei Bücher als Lesestoff. Wasserfilter und Wassersack hatten wir zwar dabei, aber nie benutzt. Auf dem Gepäckträger (außerhalb der Taschen) fuhren dann gelegentlich noch die Crocs-Sandalen, eine zusätzliche Wasserflasche, ein Baguette oder der Müllsack mit... Gruß LUTZ
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Geändert von lutz_ (07.10.12 20:45) |
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#869474 - 07.10.12 20:48
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Ihr habt einfach die HAMMER Tour hingelegt. Ich hab jetzt Fernweh ohne Ende und werd vielleicht nie so eine anspruchsvolle Tour fahren können. Ihr habt meinen vollen Respekt für die Planung, Durchführung und Dokumentation. Es ist ein Genuss euch virtuell zu folgen!!!
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#869947 - 09.10.12 12:13
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die tollen Bilder!
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#869994 - 09.10.12 14:30
Re: Auf Schotterpisten durch die Westalpen
[Re: lutz_]
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Hallo Lutz, vielen Dank für die Fotos und den Reisebericht Vor zwei Jahren bin ich die Alpen von West nach Ost gefahren (Straße), zum Schluss hatte ich die Schnauze voll von den Alpen. Zu viele Autos und Motorrädern. Seit 03.2012 existiert Cubito wo man mit wenig Gepäck auf so eine Terrain wie ihr gefahren seit fahren kann. Seitdem sind für mich die Alpen wieder interessant geworden. Viele Grüße
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