Hallo zusammen,
so mitten in der Planung unserer ersten Familienradltour ist mir gedämmert, dass meine Tochter schlecht mit dem Rad meiner Frau fahren kann, wenn selbige selbst mitkommt.
Nun verfügt meine Tochter im Moment nur über ein Fullsuspension MTB. Daran gibt es bis auf zwei Flaschenhalter keine Gepäcktransportmöglichkeit. Selbst die probeweise Montage einer Lenkertasche scheitert am sehr schmalen Lenker, der zwischen Armaturen und Kabeln einfach keinen Platz mehr rausrücken will.
Bei der Suche nach einem passenden Gepäckträger habe ich bisher nur den Atran Futura und die Sattelstützenträger von Topeak gefunden.
Ersteren habe ich noch nie live gesehen, bei zweiterem bin ich mir nicht sicher, ob das Rad die zusätzliche Belastung wirklich gut aushält.
Nach meiner Abschätzung würde meine Tochter mit ca. 7kg Gepäck + Taschen hinkommen. Die schweren Sachen, möchte ich bei mir aufladen so, dass sie nur ihren "Eigenbedarf" selbst transportieren muss.
Bei einer Tagestour kommt sie mit einem 7kg Rucksack gut zurecht, wenn das Gelände nicht zu grob ist, lässt sich das auf Mehrtagestouren Strecken übertragen? Ich weiß zwar, dass mich auch ein 10kg Rucksack über mehrere Tage nicht stört, aber ich bringe auch dreimal so viel wie meine Tochter auf die Waage.
Was würdet ihr raten? Rucksack, einen der Gepäckträger oder habt ihr noch eine andere Idee?

Ciao,
Stefan

Rose bietet eine Auswahl an Sattelstützenträger an, z.B. diesen hier. Die Tragfähigkeit wird mit 10kg angegeben, sollte also für den Bedarf deiner Tochter ausreichen. Eigene Erfahrung hab' ich damit nicht gemacht.

Edit:
Neues System für Fullies mit Befestigung an der Sattelstrebe/ Federgabel: hier

LG

Ja. Zorrocarry! Findet sich vor allem im IBC Forum, habe meinen Nachbau hier aber auch schon mal vorgestellt bzw bei UR zeigen lassen, einfach nach Zorrocarry suchen. Ist ne Bastelei, aber auf Dauer ein Segen. Ist Deine Tochter recht klein, muß man am Rucksack tricksen, da hat der Stuntzi aber im IBC auch was vorgestellt; das Problem ist, dass man eine einigermaßen lange Sattelstütze braucht. Ideal für nen 7kg Rucksack, packt aber auch 10kg.

ciao Christian

Einen kleinen "spinnerten" Umbau?

Schonmal danke für die Tipps.
Der Zorrocarry ist eine echt schicke Lösung, dürfte bei Jenny allerdings auf Grund des recht kurzen freien Bereiches an der Sattelstütze scheitern. Aber vielleicht lässt sich daraus ja was weiterentwickeln, was auch bei ihrem Rad funktioniert.

Iassus Lösung scheint mir für eine einmalige Verwendung doch ein bisschen zu aufwendig. Zudem dürfte es Ärger geben, das der Coolnessfaktor des Rades doch arg fällt.

Zu den Sattelstützenträgern: Sind meine Bedenken bezüglich der zusätzlichen Belastung des Rahmens unbegründet?
Wenn ich es mir so recht überlege sollte das bei einem 50kg Krümmel auf dem Sattel doch problemlos funktionieren oder?

Ciao,
Stefan

Wir haben gute Erfahrungen mit dem Sherpaträger von Tout Terrain am Fully meiner Frau gemacht. Es war auch kein Problem einen eigenen Rucksck zu befestigen.
Gruß, Rainer

Hauptsache ist, dass der Hebel nicht zu groß wird, optimalerweise sollte der Träger ganz unten auf der Sattelstütze sitzen, was nicht nur die Stütze, sondern auch den Rahmen schützt. Schaut aber so aus, als ob das bei Jenny eh gegeben ist. In der Position kann auf gutem Untergrund die Last auch mal zehn Kilo überschreiten, aber man muss aufpassen, weil im Gegensatz zum Fahrer der Rucksack eine echt starre Last ist (der Fahrer geht da ggfs aus Eigeninteresse aus dem Sattel oder entlastet zumindest) und auch die Krafteinleitung untypisch ist, soll heißen, das Rad ist nicht dafür konstruiert. Der Fahrer leitet die Kraft ja ziemlich genau entlang der Sattelstütze also ohne den "knickgefährlichen" Hebelarm des Trägers ein. Ein klassischer Gepäckträger leitet die Kräfte dagegen unkritisch ein.

ciao Christian

Wenn das Sattelrohr nicht auf ultraleicht getrimmt ist, sehe ich da keine Probleme bei den unter 10 kg Zuladung.
Ist für deinen Fall wahrscheinlich die kostengünstigste und leichteste Lösung (mal abgesehen von auf dem Rücken tragen, was ich aber als zu unbequem erachte).

Eben entdeckt - Klick - vielleicht ist das ja auch noch eine Option?

Ich hatte die letzten 2 Jahre das gleiche Problem - auch mit dem Rad meiner Tochter.

1. Lösung (2009): Sattelstützenträger (No-Name, aber mit seitlichen Bügeln). Daran 2 Ortlieb Frontroller. Das Gewicht hat er gut gehalten, ist aber ständig seitlich verrutscht, so das die Haltebügel dann am Reifen schubberten.

2. Lösung (2010): Ein Pletscher-Träger für Fullys. Das seitliche Schlenkern war vorbei. Die Tragfähikeit ist ähnlich den Sattelrohrträgern - eher bescheiden.

3. Lösung (2011): Rad getauscht - kein Fully mehr (juhu!)

Ich schleiche schon eine Zeitlang um dieses System. Das Gepäck wird da nicht an der Sattelstütze, sondern an den Sattelschienen, verdrehsicher, befestigt.

Leider kann ich es bei mir wohl nicht benutzen, weil ich meinen Sattel nach ganz vorne geschoben habe. Ansonsten hätte ich mir das Teil schon gekauft und ausprobiert.

Also allzuviel Gewicht würde ich an den Sattelstangen bei dem Hebel nicht befestigen wollen, vielleicht 3-4 kg, aber keine 7 oder gar 10. Einschätzung so rein aus dem Bauch raus. Das Gestänge zur Sattelstütze kann ja nicht wirklich Gewicht aufnehmen, im Gegensatz zu den klassischen Sattelstützenträgern. Das ist ja der Vorteil von Stuntzis Zorrocarry, wo die Befestigung an den Sattelstangen den Rucksack nur stabilisiert, das Gewicht aber über den Sattelstützenträger in die robustere Sattelstütze eingeleitet wird. Und der hält auch gute 10 Kilo auf Rumpelpiste aus, wie ich seit Marokko weiß.

Für das leichte Tagesgepäck ist der In-Sy Rucksack aber wie der von Klickfix (Freepack Sport) mit Halter an der Stütze sicher eine gute Wahl.

ciao Christian