Hallo liebes Forum,

ich bin gerade von einer wunderschönen Rennrad-Tour mit Anhänger zum Nordkapp zurückgekehrt und würde meine Reise gerne hier vorstellen, um auch anderen Appetit auf den hohen Norden zu machen.

Ich habe meine Reise in einem Blog verewigt, in dem man alle meine Eindrücke und Erlebnisse nachlesen kann. Die Adresse: http://andreas-ziemons.de/

Trotzdem hier ein kleiner Überblick über meine Tour:

1. Tag: Von Å i Lofoten nach Ramberg (ca. 35 km)
Meine erste Halbetappe nach der Anreise mit der Fähre. Die Strecke führte vom südlichen Ende der Lofoten immer an der Küste und durch wünderschöne kleine Fischerdörfer unter den schroffen, grünen Gipfeln der Inselkette entlang.

2. Tag: Von Ramberg nach Henningsvaer (ca. 95 km)
Unter den schneebedeckten Nappzinnen zum malerischen Fischerort Nusfjord und von dort mit dem Fahrradboot nach Ballstad führte mich mein Weg an der Südseite der Lofoteninsel Vestvagøy nach Henningsvaer, das auch "Venedig des Nordens" genannt wird.

3. Tag: Von Henningsvaer nach Stokmarknes (ca. 75 km)
An Svolvaer vorbei, dem Hauptort der Lofoten, bin ich auf die Nachbarinselgruppe Vesterålen geradelt und habe in Stokmarknes Station gemacht. Hier wurde einst die berühmte Hurtigrute aus der Taufe gehoben, von der ich mich auch gleich mal zwei Häfen weiter nach Norden habe schippern lassen.

4. Tag: Von Risøyhamn nach Andenes (ca. 60 km)
Da das Postschiff morgens gegen 5 Uhr in Risøyhamn anlegt, ging es früh wieder aufs Rad. Bei tollen Lichtverhältnissen führte mein Weg an der Westküste der Insel Andøya durch große Moorgebiete und unter wilden Klippen entlang. Einer der schönsten Abschnitte meiner Reise, wäre nur der heftige Wind nicht gewesen...

5. Tag: Ruhetag mit Wal-Safari in Andenes
Mit einem kleinen Boot ging es raus aufs Meer, um Pottwale zu beobachten. Unglaublich, wie viele von den riesigen Tieren sich vor Andenes aufhalten und wie nahe man ihnen kommt. Eine tolle Erfahrung.

6. & 7. Tag: Von Andenes nach Botnhamn auf Senja (ca. 110 km)
Über die Insel Senja, eine der größten (und auch der hügeligsten) norwegischen Inseln, ging es in zwei kürzeren Etappen weiter nach Osten.

8. Tag: Von Botnhamn nach Tromsø (ca. 75 km)
An der Küste der Insel Kvaløya entlang und durch ein Hochtal bin ich nach Tromsø geradelt, in die größte Stadt Nordnorwegens, die auch das "Paris des Nordens" genannt wird und die trotz nur 68.000 Einwohnern so etwas wie Großstadtatmosphäre versprüht.

9. Tag: Von Tromsø nach Djupvik (ca. 90 km)
In den wunderschönen Lyngenalpen habe ich vergeblich nach einem geeigneten Quartier gesucht und musste deshalb weiter fahren als geplant. Schön war es trotzdem - vor allem die Landschaft.

10. Tag: Von Djupvik nach Skjervøy (nur 22 km)
Zwergetappe zum nächsten Hafen der Hurtigrute, von wo ich nach Hammerfest weiter gereist bin. Wer wenig radelt, hat viel (Warte-)Zeit und die lässt sich in einem Kaff wie Skjervøy nur sehr schwer totschlagen.

11. Tag: Von Hammerfest nach Olderfjord (ca. 85 km)
Es wird (noch) einsamer. Menschen trifft man kaum noch, dafür jede Menge Rentiere, die neben und auf der Straße herumlaufen. Wieder ein sehr schöner Streckenabschnitt, der mich auf die Zielgerade gebracht hat.

12. Tag: Von Olderfjord zum Nordkapp (ca. 35 km)
Um die langen und nicht wirklich für Radfahrer gebauten Tunnel zu vermeiden, habe ich mich in den Bus gesetzt und mich nach Honningsvåg, in den Hauptort der Nordkappinsel Magerøy, fahren lassen. Von hier waren es nur noch 35 Kilometer bis zum Ziel - 35 Kilometer, die es aber nochmal in sich hatten.



Ausführliche Reiseberichte und jede Menge Bilder zu den einzelnen Reisetagen findet Ihr in meinem Blog. Viel Spaß beim Anschauen!

Wer Fragen hat, oder Tipps und Anregungen braucht, darf sich natürlich sehr gerne melden...

Beste Grüße & und allzeit gute Fahrt!
Andreas

Wir hätten uns fast über den Weg laufen können.

Zur Einsamkeit. Es treibt ja manche deswegen in die Gegend. Dabei ist entscheidend, wo man fährt. Ich bin die 998, die kurz nach Olderfjord von der E 69 abzweigt, hoch nach Havøysund, dann mit dem Schiff nach Honningsvåg. Von dort die E69 zurück ein Unterschied wie Tag und Nacht im Verkehrsaufkommen. Das Gleiche passiert, wenn man Richtung Russland n ach Lakselv die E6 verlässt und die 98 bis Smalfjord nutzt. Wobei die 98 nicht ganz so ruhig ist.

Deswegen hat mich eigentlich gewundert, dass alle die über Norwegen und nicht wie ich über Schweden, die E6 gefahren sind und nicht die hier so häufig propagierte Rv17.

Zum Nordkaptunnel, ich bin durch und fand das auf eine gewisse Art und Weise ein schönes Erlebnis.

Beschreibung hier: Link entfernt

Mein Vorteil war, dass ich noch durch den Tunnel gekommen bin, bevor die Laster aus Honningsvåg zurückkehrten. Ob es in die Nordrichtung eine ähnliche Phase gibt, ist schwer zu sagen, weil die Hinfahrerei zum Nordkap beginnt schon früh.

Der große Vorteil im Nordkaptunnel war, dass er gerade ist und man den Verkehr schon von Weitem sehen kann.

Mir persönlich fällt auf, dass die, die den Tunnel gefahren sind, wesentlich lockerer sehen, als die, die ihn nicht gefahren sind.

Viele Grüße
Stephan