Im September 2008 hatte ich mich seit langem wieder einmal an einer größeren Tour beteiligt. Unser Ziel war diesmal der Osten. In 2007 hatte ich mir ein neues Trekkingrad (Diamant) zugelegt. Nach und nach wurden auch andere für eine Radreise benötigte Gegenstände angeschafft. Früher hatte ich ein Diamantrad aus den sechziger Jahren. Bezüglich der Ausrüstungsgegenstände wurde damals viel improvisiert. Aber das ist eine andere Geschichte. Mit meinem neuen Rad bin ich inzwischen über 5000 km geradelt. Bin bisher ganz zufrieden damit.

Es sollte also Richtung Osten gehen. Ein wesentlicher Reiseschwerpunkt waren die Masuren bzw. das ehemalige Ostpreußen. Wegen des erforderlichen Visums verzichteten wir auf einen Abstecher in die russische Enklave Kaliningrad. Ich kannte Polen schon aus den achtziger Jahren, aber so weit östlich war ich noch nicht vorgedrungen. Wir hatten uns zu fünft für diese Radtour gefunden. Hinwärts ging es mit dem Zug bis Augustow nahe der litauischen Grenze. Von dort bewegten wir uns zunächst in Richtung Nordosten bis Sejny (sehenswert das Dominikanerkloster) ganz nahe an der Grenze zum Baltikum. Von diesem östlichsten Punkt fuhren wir dann nur noch in westliche Richtung. Bemerkenswert hier im östlichen Polen sind die Naturlandschaften. Viele Seen und Wälder kann man genießen. Richtig ausgebaute Radwege so wie in Deutschland findet man hier weniger. Wir sind oft Nebenstraßen gefahren, manchmal waren auch Sandwege und sumpfige Wege dabei. Stark von Autos befahrene Straßen benutzten wir selten. Wie gesagt, auch wenn es keine ausgebauten Radwege gibt, kann man sich in den Masuren sehr gut mit dem Rad bewegen. Das Relief ist in den Masuren teilweise auch hügelig. Zur Übernachtung nutzten wir die Campingplätze (wir hatten Zelte mit). Ein- oder zweimal mussten wir schwarz zelten, da kein Campingplatz in der Nähe war. Haben aber keine Probleme bekommen. Zu meiner Überraschung hat sich Ostpolen aber ganz gut entwickelt. Eine gewisse Rückständigkeit wird ja für östliche Gefilde meistens vermutet. Doch ich denke, Polen hat in den letzten Jahren wirtschaftlich ganz gut aufgeholt. Pro Tag radelten wir durchschnittlich 80 bis 90 km (Spitzenwert 130 km). Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten unterwegs waren das Führerhauptquartier Wolfsschanze (Museum, größtenteils nur noch Ruinen), die Städte Mikołajki/Nikolaiken (Hochburg des Tourismus) und Olsztyn/Allenstein, der Elblag-Kanal (interessante alte Schiffshebeanlage), Malbork/Marienburg mit der bekannten Ordensburg, Gdańsk (Danzig) und die Wanderdünen bei Łeba.

In Olsztyn hatte einer unserer Mitfahrer einen Rahmenbruch. Zunächst wendeten wir uns an eine Autowerkstatt, die aber auch nicht weiterhelfen konnte. Einen entsprechenden Ersatzrahmen im Geschäft zu finden wäre wie ein Treffer im Lotto gewesen. Also suchten
wir uns eine kleine Werkstatt, die alles Mögliche repariert. Solche Werkstatten, die auch improvisieren können, gibt es dort zum Glück noch. Wir fanden eine Werkstatt, schilderten unser Problem und darauf wurde uns ganz unproblematisch geholfen. Es wurde ein Rohr am gebrochenen Rahmen eingeschoben und anschließend wurde alles geschweißt. Der Rahmen hielt den Rest der Tour.

Nachdem wir Stegna (vor Danzig) erreicht hatten, war die Ostsee unser ständiger Begleiter. Einmal waren wir sogar ganz nahe der Ostsee. Zwischen Darlowo und Kolberg kamen wir an einer direkt an der Küste verlaufenden Landenge nicht weiter. Obwohl auf der Karte ein Weg vermerkt war, sah es vor Ort ganz anders aus. Um nicht etliche Kilometer zurückfahren zu müssen, schoben wir mit unseren Rädern ca. 5 km direkt am Strand. Das war ganz schön anstrengend, da sich die bepackten Räder regelrecht in den Sand einfraßen. Ein Mitstreiter von uns hatte diese hydraulischen Scheibenbremsen. Der Sand hat den Bremsen nicht gut getan. Er musste nach der Tour erstmal die Bremsen in der Werkstatt überholen lassen.
Ich habe auch den Eindruck, dass die polnische Ostsee noch nicht so zugebaut ist wie in Deutschland. Außer den Hochburgen Sopot und Kolberg existieren an der Küste überwiegend kleine und gemütliche Städtchen.

Nach ca. 1.100 km erreichten wir Kołobrzeg/Kolberg. Hier war sozusagen Endstation, jedenfalls mit dem Rad. Aus Zeitgründen mussten wir das letzte Stück bis Szczecin/Stettin mit dem Zug fahren.

Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass Polen auf jeden Fall für eine Radwandertour zu empfehlen ist. Wir hatten im September zweigeteiltes Wetter. Die ersten Tage war es noch mal richtig warm. Dann wurde es regnerischer und kühler. Einmal mussten wir wegen Dauerregen eine feste Unterkunft nehmen. Das Preisniveau, vor allem im Dienstleistungs-gewerbe liegt noch unterhalb von dem in Deutschland.

Hallo fahrrad47 (?), (47-11 würde besser riechen )
willkommen im Forum. Gleich einen Bericht zu Anfang, Lob! Damit weckst du aber Begehrlichkeiten, das kann in Arbeit ausarten. Wir lechzen hier alle nach Berichten mit Bildern. Gibt es welche?

Ich bin neu im Forum hier. Die Bilder über die URL-Adresse anhängen hat irgendwie nicht funktioniert. Um Bilder anzuhängen, muss ich mich wohl erst verifizieren lassen. Ich fahre aber erstmal eine Woche in den Urlaub. Dann muss ich mich mit der Sache nochmal beschäftigen.

Nein, das Problem ist Rapidshare, das die Bilder nicht für die Anzeige rausrückt. Um sie zu sehen, muss man sich dort registrieren. Tipp: Benutze Picasa oder Flickr, dann geht das genau so, wie Du es geplant hattest.

Wie jetzt erst uns mit dem Bericht anfixen und dann " Ich fahre aber erstmal eine Woche in den Urlaub" erst dann kommen die Bilder.....geht ja nun garnicht
Schönen Urlaub noch auch wenn es nur nee Woche ist
Uwi