Hallo Jovo,
ich habe ein Garmin etrex Vista HCx und die City Navigator Karte und bin mit diesem diesen Sommer durch Frankreich getourt und habe es genossen. Fazit: Für die Navigation des Fahrrads gelten die einschlägig bekannten Einschränkungen. [Kurz: Das Kartenmaterial und der Routingalgorithmus ist auf Kfz ausgelegt; fahrradspezifische Informationen sind in der Karte nicht vorhanden und der Routingalgorithmus bevorzugt im "Fahrrad"-Modus bei mehr als 20-30km "dicke" Straßen und so ab 80-100km sogar Autobahnen; es sind Zwischenziele notwendig um den Algorithmus auf kleine Straßen zu zwingen]
Die gute Nachricht ist allerdings, daß der Routingalgorithmus bei allen Garmin Geräten identisch ist. Sprich fürs Auto taugen sie alle. Bleibt nur noch die Qual der Wahl des Geräts: Die Autonavis sind billiger und leichter zu bedienen, fressen aber Strom wegen des großen Displays und sind nicht wasserdicht. Da man ja gerade im Regen nicht unbedingt einen Unterstand suchen möchte um den richtigen Weg ins Trockene zu finden, sind die wasserdichten und teuren Outdoorgeräte eher das Richtige. Angenehmerweise sprechen diese Geräte nicht, sondern piepen nur, wenn's was wichtiges auf dem Bildschirm abzulesen gibt. Problematisch für diese Gerätegattung im Auto kann allenfalls mal die metallbeschichtete Frontscheibe sein, die den Satellitenempfang beeinträchtigt. Dann braucht's eine externe Antenne. Aber das ist für ein Autonavi auch so.
Kurzer Abriß Garmins Outdoormodelle:
Legend: kann alles, was es so braucht
Vista: wie Legend, zusätzlich Kompaß und barometrischer Höhenmesser
Colorado: aktuelles Flagschiff mit schöner 3D-Kartendarstellung
Oregon: wie Colorado mit Bedienung per Touchscreen
Edge 605: Aufs Radfahren spezialisierter Legend, Stromversorgung über eingebauten Aukku. (keine Mignonzellen)
Edge 705: wie "upgrade" Vista, also plus Höhenmesser und Kompass
GPS60: Bewährtes "schußfestes" Modell mit externem Antennenschluß
"Schußfest" meint das Nichtvorhandensein der im
naviboard ausgiebig diskutierten "Abdrift" (andauernder Positionsfehlbestimmung vs. ausfallende Positionsbestimmung) bei den Modellen mit dem neuen empfindlicheren GPS-Chipsatz. Das ist meines Dafürhaltens für Radfahrer und Automobilisten nicht so relevant, da sie sich gewöhnlich auf Straßen aufhalten und eine Positionsfehlbestimmung keine gravierenden Nachteile mit sich bringt. Problematisch scheinen allerdings die neuesten Geräte Colorado und Oregon zu sein; die sind aus den Kinderkrankheiten noch nicht raus. Bliebe nur noch herauszufinden, ob die Edges sich auch an einer USB-Stromversorgung bei schwächelndem Akku wohlfühlen. Die anderen (beim Vista weiß ich es sicher) lassen sich auch ohne Batterie oder Akku betreiben.
Du siehst, ich habe mich ein wenig mit dem Thema auseinandergesetzt; fürs Radfahren war dann allerdings die kleine Größe des Vistas für mich ausschlaggebend. Das große Display brauche der Autonavis brauche ich nicht und auf Autobahnen/Bundesstraßen finde ich mich auch ohne Navi zurecht. Für die letzten Meter kann ich gut mit dem kleinen Bildschirm und dem ab und an herumhantieren leben. Ist ja kein strafbewehrtes Handy. ;-)
Gruss,
Gundalf