Ich möchte vom 9.5. bis zum 25. 5 von Sanok im südöstlichen Zipfel Polens starten und nach einem Schlenkerer durch den Bieszczady Nationalpark ab Przemysl den San entlang bis etwa zur Weichsel bei Sandomierz. Von dort nach Osten über Zamosc an den Bug und diesem und der ukrainischen Grenze folgen, bis sich beide trennen; und dann noch hoch bis Bialystok.

Ich war schon zweimal (2003 Masuren, 2005 Podlasien) für jeweils zwei Wochen in Polen und es hat mir viel Spaß gemacht, obwohl ich kein polnisch spreche. Ich fahre so zwischen 80 und 120 km am Tag (früh raus, spät rein) und freue mich vor allem am Vorbeiziehen der Landschaft und an den Sehenswürdigkeiten am Weg.
Vor längeren Steigungen hab ich keine Angst (eiere ich halt langsam hoch) und wenn ich keinen Asphalt unter den Rädern habe, bin ich auch nicht grade unglücklich.
Übernachten werde ich wo und wie es sich ergibt: Kleine Hotels, Agroturistik, Pensjonate, Privatzimmer. Für den Fall der Fälle hab ich auch das Zelt noch dabei.

Wer hätte Lust, mich zu begleiten auf dieser Reise?
Ich bin 54 Jahre alt, habe keine Berührungsängste mit älteren oder jüngeren Menschen. Auf der gleichen Wellenlänge sollten wir aber schon schwingen. Das rauszufinden sollten wir uns vorher ausreichend Gelegenheit geben. Ich wohne bei Nürnberg.

Mike Waller

Hallo.
Die Tour hört sich sehr interessant an, leider habe ich zu der Zeit so gar keinen freien Tag. Was mich aber trotzdem interssieren würde ist, wie sicher es in Polen ist. Ich wollte 2009 oder 2010 eine Osteuropatour machen. Losgehen soll es an der polnischen Ostsee, Richtung Süden bis nach Serbien bzw. in den Kosovo. Tagsüber denke ich, ist es kein Problem, aber wie sicher ist das nächtliche Zelten? Ich würde sehr gern mit dem Zelt reisen, weil man viel näher an der Natur ist. Also wenn Du Erfahrung damit hast, würde ich mich über deine Einschätzung oder ein paar Tipps freuen.

Danke

Hallo die Sicherheitsfrage beim Wildzelten in Polen interessiert mich auch. Ich werde auf meiner Tour dieses Jahr auch durch Polen kommen, leider deutlich zu spät um teilweise gemeinsam zu Reisen.

Ich habe bisher nur eine Info von einem Polen den ich unterwegs getroffen habe. Er meinte er fährt oft in Polen Rad und zeltet wild. Im Wald wäre das keine Problem. Er meidet halt die Nähe zu den Städten.

Erfahrungen von anderen Radreisenden würden mich da brennend interessieren.

Das ist ja lustig. Du fragst nach der Sicherheitslage in Polen, willst aber bis in den Kosovo?

Wie auch immer, ich schließe mich an, einfach von Städten fern halten. Allerdings gibt es in Polen auch zahlreiche "Pole Namiotowe", das sind extrem günstige Biwakplätze, da lohnt sich das Wildzelten teilweise gar nicht.

Viele Grüße und viel Spaß
Michael

Hi,
wildzelten ist nicht so mein Ding, deshalb kann ich dir dazu nichts sagen. Ich habe aber einige Polen getroffen, die so unterwegs waren. Und bezüglich ihrer Sicherheit haben sie nie ein Wort verloren. (Meine Einschätzung ist überhaupt die: je ärmer die Leute sind, desto höher wird das Gastrecht geachtet).
Die schon angesprochenen Biwakplätze ("legalisiertes wildzelten") findest du überall; in den einschlägigen Karten (www.ppwk.pl , oder www.bik-mapy.pl) sind sie verzeichnet. Ihre Ausstattung reicht von einfacher Wiese mit Feuerstelle bis zu einfacher Wiese mit Feuerstelle und Dixi-Klo und Piknik-Tischen.
Außerdem gibts noch die agrotouristik Bauernhöfe, wo du dein Zelt aufs Gelände stellen kannst und meist auch Frühstück und/oder Abendessen bekommst (wie bei Muttern!). Ich fand die toll, weil ich so auch direkt etwas über Land und Leute mitbekomme.

Polen ist, imho, ein sehr sicheres Land zum Reisen.

Grüße
Mike

Bin letzten Sommer von Berlin bis Stari Lepel in Weissrussland gefahren, die ganze Route durch (abgesehen von 3 Hotelübernachtungen) wildgezeltet und keine Probleme gehabt.

Ich stimme auf jeden Fall zu, dass man sich von Städten fernhalten sollte, und die Route etwas planen, dass man nicht abends in einer Stadt landet. Ist uns auch passiert, woraufhin wir kein Hotelzimmer mehr fanden und im Park gezeltet haben...das war nicht so toll.

Vorsicht vor stark landwirtschaftlich bebautem Gebiet (vielleicht dementsprechende Karte mitnehmen), dort ist es in der Regel schwer, einen guten Zeltplatz zu finden. Man kann aber natürlich auch einfach einen Bauern fragen, ob man auf seinem Grund zelten darf.

Allgemeine Regel: wenn man etwas ab von Weg im Wald zeltet, so dass man nicht so leicht gesehen wird, dann handelt man sich auch keinen Ärger ein. Out of sight, out of mind.

War eine tolle Erfahrung, ich würds auf jeden Fall empfehlen.

Falls du englisch kannst: Reiseblog

Lg,
Jan

Überraschend einfach; mit nur einmal umsteigen (in Warschau). Der Zug Warschau-Sanok fährt außerhalb der polnischen Ferien aber nur einmal in der Woche, deshalb ist er nicht einfach zu finden. Hier die Daten:

Berlin Hbf Fr, 09.05.08 ab 12:29 (EC45)
Warszawa Centralna Fr, 09.05.08 an 18:35

Warszawa Centralna Fr, 09.05.08 ab 21:15 (D13211 / D13210 / D30511)
Sanok Sa, 10.05.08 an 09:28

Preislich gehört die Verbindung eher zur Kategorie "Schnäppchen".
Berlin-Warschau: 39 EUR, Warschau-Sanok: 55 Zloty.

Viele Grüße
Mike

Hallo und danke für die Einschätzung.
In Serbien und im Kosovo würde ich grundsätzlich versuchen, mich irgendwo einzumieten. Dort allein wild zu campen, wäre mir wahrscheinlich zu gefährlich. Aber das mit den armen Leuten und der Gastfreundschaft hab ich schön öfter gelesen. Da schein tatsächlich was dran zu sein.

Danke für die Auskunft. Ist aber eben Warschau-zentriert. Ich hatte mal versucht, von Zgorzelec aus, aber das war ohne Zwischenübernachtung kaum zu machen. Ich hatte auch mal die Variante über die Slowakei durchprobiert, aber hinter den Hauptstrecken (Poprad) siehts da auch mau aus

Hallo Sonnenbluemchen,
kannst Du mir evtl. etwas zur Fahrradmitnahme im Zug Warschau-Sanok sagen? Es heißt zwar "Fahrradmitnahme begrenzt möglich" auf den Seiten der PKP, aber ich hätte zu gern eine gewisse Vorstellung davon, was ich unter dieser vagen Aussage zu verstehen habe. (Im Zug Szczecin - Elk vor drei Jahren gab es einen Gepäckwagen, in den mein Gespann problemlos reinpasste.)

Viele Grüße aus Nürnberg in die Partnerstadt Krakau.
Mike

Es gibt in den meisten polnischen Zügen keine Radabteile. Die Räder werden daher üblicherweise im letzten Wagen im letzten Einstieg verstaut. Wenn da kein Platz mehr ist, heisst das entweder " Pech gehabt" oder man verhandelt mit dem Personal, ob es nicht doch noch irgendwo ein Plätzchen gibt.
Mein Rad stand mal aufrecht in eine Toilette eingeklemmt..

job

Hallo Mike,

Leider „begrenzt möglich” bedeutet, wenn es den Platz gibt, dann passt es rein, wenn nicht, dann muss man halt sehr große Überzeugungskraft besitzen um mit dem Personal zu handeln.
In den Schnellzügen ist es leider so, niemand wird/will Dir garantieren, dass es klappen wird. (Übrigens auf der polnischen Seiten der PKP steht überhaupt nicht, dass die Fahrradmitnahme „begrenzt“ ist).
Wenn Du aber Personenzüge benutzt, gibt es da eine Abteilung für Passagiere mit großem Gepäck und mit Fahrrädern.
Wenn Du aus Warschau den Schnellzug (pol. Pospieszny) nehmen würdest – ich vermute, der Zug startet in Warschau – soll er nicht so sehr voll sein und dementsprechend sollte es kein Problem sein, aber ich gebe keine Garantie.
Dann würdest Du mit Schienenbussen fahren, die jetzt statt unserer Personenzüge fahren, sie haben auch mehr Platz, aber ob da auch ohne Probleme Fahrradmitnahme ist, habe ich keine Erfahrung.

Ich hatte viele Probleme mit Fahrradmitnahme im Schnellzug, deshalb bin ich lieber mit den Personenzügen gefahren, was natürlich länger dauerte.

Schöne Grüße nach Nürnberg,
S.