Hallo Zusammen!

Das Sitzpolster in der Radhose ist ja hier immer wieder Thema. Ich frage mich nur: wofür braucht man das Ding eigentlich, wenn man einen guten Sattel hat?

Ich selber trage nur eine Jogging- bzw. Gymnastikhose und fühle mich pudelwohl auf meinem gut eingesessenen Brooks-Ledersattel: keine Druckstellen, keine Hautreaktion, angenehmes Tragegefühl, kein "John-Wayne-Gang", im Sommer sehr luftig, trocknet schnell (sowohl nach dem Tragen, als auch nach dem Waschen), nimmt nicht viel Platz weg, wiegt nicht viel ...

Welche Vorteile hat da eine Polsterhose?

... fragt sich und euch ...

der Nordlandfahrer

Nicht der beste Sattel ersetzt ein Sitzpolster. Ich spreche da leider aus eigener Erfahrung: Als ehemaliger Radkurier dachte ich erst genauso wie Du, bis mir's im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch aufgerissen hat. (Mediz. auch "Analfissur" gennannt). Auch wenn ich in der Kneipe mit der Geschichte so manchen zum Lachen bringe, die Schmerzen werde ich so schnell nicht vergessen und die Heilung geht nicht von heute auf morgen.

Mit besonderer Empfehlung,
Bernard

Hallo Berniburger,
Du vermischt da einiges - die Ätiologie der Analfissur ist eine andere, als die des fehlenden Sitzpolsters.
Aber zurück zum Thema:
In der Tat kann ein guter Sattel einiges kompensieren, allerdings hat nicht jeder einen Brooks am Rad, dafür gibts auch eine Menge Gründe, keinen zu haben.
Ein wesentlicher Grund für die Radpolster sollte sein, dass es keine Naht an kritischen Stellen gibt.

Gruß,
Jan

Hallo Nordlandfahrer,


Für mich ist weniger die Frage, ob man einen guten Sattel hat, sondern welchen Typ Sattel man hat. Hat man einen Rennsattel oder etwas vergleichbar hartes, muss das Polster bei den allermeisten von uns schon sein, wenn's nicht nur Kurzstrecke ist. Ich habe am Anfang meiner kurzen persönlichen Sattelfindungs-Odyssee eine gepolsterte Hose gekauft, weil's ohne wirklich unangenehm war. Bei meinem vorletzten Sattel war's dann eigentlich egal, ob ich mit oder ohne Polster fahre, und beim Modell meiner Wahl (SQLab 602) ist das Polster sogar kontraproduktiv.

Liebe Grüße,
Wolfgang
...der, wenn er einen Brooks hätte, dazu mindestens eine sehr dicke Jogging-Hose tragen würde...

hallo nordländer,

wozu man eine polsterhose braucht? es gibt nun mal menschen - wie mich - die haben auch etwas weniger sitzfleisch als andere, und bei jenen solchen wirkt so ein höschen wahre wunder.
der herrgott hat nun einmal nicht jedes hinterteil gleich geschaffen, und wenn dann trotz wunderbaren gel- oder ledersattels doch noch reibungen auftreten, dann sollte man sich doch um abhilfe bemühen oder nich? wenn du ohne hose glücklich bist, dann freu dich einfach drüber.

und um die frage klar definiert zu beantworten: die polsterhose ist da um menschen, denen ohne - aus was für gründen auch immer - der hintern wehtut, das radfahren zu erleichtern und wieder angenehm zu machen, damit auf unseren straßen und radwegen nicht nur mit günstiger anatomie gesegnete zeitgenossen unterwegs sind.

Hallo Nordlandfahrer.

Also, 20km kann man auch mit Jogginhose fahren, zur Not auch mal 70km. Wenn Du aber längere Strecken fährst, dann wirst Du die Radhosen mit Einsatz schätzen lernen.


Ich denke mal Du trägst noch eine Unterhose unter der Jogginghose ... bei einer "Windelhose" tust Du das nicht. Das Ergenis sind keine störenden Nähte, die Dir einen Pavianarsch garantieren können

Schöner Nebeneffekt ist auch die Fixierung der Kronjuwelen durch das Sitzpolster!!! Würde ich nicht unterschätzen.

Ferner sind die Radhosen im Gegensatz zur SFH nicht aus Baumwolle. Die Syntethikmaterialien trocknen viel schneller.

Probiers einfach mal mit einer guten Radhose aus...

Gruß

Holger

Hey Jan!
Bin erstaunt , dass Du die Ursache meiner "ganz persönlichen" Analfissur anders beurteilen kannst. Vielleicht sollte ich nur einfach besser aufpassen, auf was oder auf wen ich mich das nächste Mal beim Radfahren draufsetze
LG, Bernard

Hallo Nordlandfahrer,

ich bin früher immer ohne Radlhose gefahren, weil ich das einfach albern fand, wenn man nicht gerade rennradelt. Aber nach jedesmal wunden Hintern und gelegentlichen Blasenentzündungen ist mir ein heiler Popo wichtiger als Eitelkeit. Man schwitzt einfach und das kann auch eine Funktionsunterhose nicht verhindern. Und dann gibts Falten und Nähte in der Unterhose und ruckzuck ist man eben wund. Davon mal abgesehen, hab ich festgestellt, daß es auch bequeme Radlhosen ohne Cowboygang und Windelgefühl gibt.

Viele Grüße!

Heike

Eben, der Sattel wird von oben bestiegen, nicht von vorne!

Jan

Hallo Nordlandfahrer,

so viele Antworten, aber alle knapp an der Frage vorbei.
Die eigentliche Aufgabe des Sitz-"polsters" ist eben nicht das
Polstern, sondern das Verhindern von Falten im Stoff, die scheuern könnten. Daher auch die Gefahr wenn man unter der Rennhose noch Unterhosen trägt!

Gruß,

Willi

Vielen Dank für die vielfältigen Rückmeldungen! Sehe schon: jeder hat so seine eigene Geschichte mit Hose und Sitzpolster.

Nur damit keine Mißverständnisse aufkommen: auch ich sitze nicht in einem steifen Baumwollhöschen mit mega-dicken Nähten auf dem Sattel , sondern in einer eng angliegenden climalite-lycra-Lauf- bzw. Radhose - nur eben ohne Polster (und das nicht nur auf Strecken zwischen 20 und 70 km, sondern auch schon mal für 120 oder 150 km).

Wenn ich lese, was einen so alles ereilen kann - von der Blasenentzündung über Druck-und Scheuerstellen bis hin zur Analfissur - kann ich wohl froh sein, daß mein Allerwertester da recht unkompliziert ist.

Auch euch weiterhin ein bequemes und problemfreies Sattelsitzen!

Nordlandfahrer

fast OT, aber trotzdem passend aktuell in der Sueddeutschen ...:

Aus dem Tritt

Ich glaubs ja nicht so ganz ...


Gruß,

Peter

oh je da könnt einem ja angst werden , wenn die familienplanung nicht schon abgeschlossen wäre. habe mir nämlich grade zu meinem reiserad einen flotten renner gegönnt. auf dem radle ich mit einem selle italia slr.

toi toi toi bislang alles noch wie noi...