Wie Rayno schon bemerkt hat, sind die Herse Bleche auch von Honjo. Sie werden mit denselben Formen gefertigt und sind auch genauso lang, 95 cm bzw 125 cm. Das Herse Befestigungsmaterial ist etwas wertiger. Bei Honjo Blechen von Bike-Components (günstigste Bezugsquelle) werden die Streben mit einem einfachen Stanzteil am Blech befestigt, bei Herse mit Strebenkloben, zwei Stück pro Blech. Das sieht nicht nur schöner aus, sondern dürfte auch besser halten.
VO-Bleche sind 5 cm kürzer und haben ein ähnlich umfangreiches Hardwarepaket wie Herse.
Die bessere Befestigungshardware hat allerdings m.E. Gilles Berthoud, wo seine Nirobleche direkt an die Streben geschraubt werden (mit M4 Schrauben). Dessen R-Clips sind aus Kunststoff und haben den Ruf, dass die Streben dort herausgezogen werden, wenn z.B. ein Stock in die Speichen gerät, was in dem ein oder anderen Fall dann den Flug über den Lenker erspart. Ich habe sowas noch nicht gehabt und kann das nicht beurteilen.
Bei dem Rad was ich aktuell aufbaue, habe ich Honjo Bleche von Bike-Components und Berthoud Befestigungsmaterial Sella Berolinum bezogen.
Bei Honjo Blechen darf man sich nicht von den Angaben 700C oder 650B (bzw. 28" und 27,5") verrückt machen lassen. Der Unterschied im Radius liegt ab Werk bei 3 mm, was vollkommen egal ist, weil leicht rauszuarbeiten.
Das Montieren von Alu-Blechen ist ein Thema für sich, weil es recht zeitaufwendig ist. Wo man ein Kunststoffblech unter Spannung in die nötige Form bringt (es geht eh nicht anders, wenn man einen gleichmäßigen Reifen-Blech-Abstand haben will), muss man ein Alu Blech sorgfältig in die Richtung biegen. Das geht bei Berthoud Edelstahlblechen auch, aber nicht so leicht von Hand, weil das Blech eher flext als sich biegen lässt.
Herse Bleche haben eine Montageanleitung dabei, englisch, Honjo nichts. Mit ein bisschen Googlesuche nach "Schutzbleche aus Metall montieren" müsste man eigentlich auch eine handgemachte deutschsprachige pdf-Datei finden, basierend auf Veröffentlichungen von Jan Heine. Bzgl. der Anpassung der Radien der Bleche bereits vor Montage am Rad habe ich mich vor Jahren mal ausgelassen, "Angewandte Mathematik bei der Schutzblechmontage" in Google bringt Dich dorthin.
Die Gründe mich für Alubleche zu entscheiden waren eher ästhetischer Natur. Daneben haben sie den Vorteil, dass sie einmal vernünftig montiert absolut geräuschlos sind, auch wenn man Pflasterstraßen fährt. Schrauben können sich lösen, insbesondere bei Leder-U-Scheiben. Man hört das aber sehr früh, so dass man die Schraube wieder anziehen kann, bevor sie verloren geht (beides eigene Erfahrungen). Alubleche (Niro auch) sind an den Rändern gebördelt, Wasser läuft dort entlang bis zum Ende und nicht seitlich raus.
Wenn man Alu Bleche putzt, werden sie wieder sehr ansehnlich. Ein bisschen Wachs schützt vor Korrosion. Wenn sie wie neu glänzen sollen muss man sie aber polieren, am Besten ganz raus nehmen. Auch das geht.
Nicht geeignet sind Alubleche an Rädern, die einen rüden Umgang gewohnt sind. Stöße verursachen Beulen, die man nie ganz wieder rauskriegt. Bei gesalzenen Straßen würde ich die auch nicht empfehlen.
OT: Die Japaner haben in den 70ern und 80ern aus der (Alu-)Schutzblechbefestigung an ihren Rinkofahrrädern eine Kunst für sich gemacht. Es gibt
unzählige Japanische Variationen von Strebenkloben für solche Zwecke.