Hallo alle
Ich bin in der Grobplanung für eine längere Tour durch Südspanien im Februar-März 2025.
Südspanien hab ich im Februar schon einmal bereist, was mir sehr gut gefallen hat.
Gefahren bin ich Jaen, Sevilla über die Via de Acetee und dann den Camino de la Plata rauf bis Salamanca, dann nach Burgos.
Am meisten haben mir dabei die vielen Via Verde (ehemalige Bahnstrecken) gefallen.
Nördlich von Salamanca wurde es dann etwas kühl und landschaftlich langweilig.

Dieses mal soll es deshalb südlicher bleiben und ungefähr diese Strecke werde

Komoot Route
Start ist in Valencia, was von den Zugverbindungen vorgegeben wird.
Ich möchte möglichst abseits von grossen Städten bleiben und durch schöne und wilde Landschaften fahren.
Tagelang Oliven Plantagen muss ich nicht mehr haben…
Als Wege bevorzuge ich zu Fahrradwegen umgebaute alte Bahnstrecken sowie zwei und drittklassige Nebenstrassen.
Singeltrail, Feldwege mit grossen Schlaglöchern oder sehr groben Untergrund geht nicht, da ich mit ungefedertem Trekkingbike und 4 Satteltaschen unterwegs bin.
Steigungen und Gebirge schrecken mich nicht ab.

Welche Regionen und schöne Strecken könnt ihr mir entlang der ungefähren Strecken empfehlen?
Wie interessant ist die Umgebung entlang der portugiesischen Küste ab Huelva bis rauf nach Lissabon?
Was sollte ich nicht verpassen?

Danke
V

Die Befahrbarkeit der ins Auge gefassten Routen nach den Überflutungen en detail zu überprüfen.

ja, dass kommt ca. 1 Monat vor Abfahrt dran…

Und warum fährst Du zwischen Valencia und Huelva mitten durch, lässt dabei alle Nationalparks links und recht liegen?

Hallo V,

aus Valencia raus ist jetzt nicht so prickelnd und deine Route führt mitten durch die überfluteten Gebiete, alternativ könntest du auch aus Valencia mit der S-Bahn bis Buñol fahren und dort erst starten. S-Bahn fahren mit Reiserad ist unkompliziert und du brauchst auch kein extra Ticket oder gar Reservierung fürs Rad. Das aber nur nebenbei.

Was du auf jeden Fall mitnehmen solltest, ist das Tal des Rio Jucar östlich von Albacete, das ist echt wunderschön, wohingegen deine Route in diesem Abschnitt relativ monoton über die Felder führt.

Tal des Rio Jucar, bikerouter

Da hast du zwar eine sehr steile Schotterabfahrt runter ins Tal, aber die ist auch nur kurz, im Tal selber sind die Straßen asphaltiert.

Was sich natürlich anbietet, ist ein Stück von der Sierra de Cazorla mitzunehmen, da verläuft deine Strecke statt dessen durch die Olivenhaine.

Sierra de Cazorla, bikerouter

Komoot routet dich an Ubeda und Baeza vorbei auf einer kurzen Via Verde, die eventuell nur auf dem Papier existiert, zumindest scheint die Strecke nicht auf der offiziellen via Verde Seite auf, und die ist eigentlich immer topaktuell.
Wenn du da vorbeikommst, solltest du dir diese beiden Städtchen schon auch ansehen, die sind nicht groß, dafür aber sehr pittoresk.

Westlich von Baeza hingegen gibt es noch zwei kürzere Via Verdes bis nach Linares, die sind in deinem Fall zwar nicht der direkteste Weg, dafür aber recht hübsch.

Via Verde de Guadalimar

Via Verde de Linares

Zu deinem Routenabschnitt durch die südliche Extremadura kann ich nichts sagen, dort war ich noch nie.

Etwas südlich parallel auf andalusischer Seite der Sierra Morena verläuft auf ein jeden Fall ein sehr schöner Abschnitt der Transandalus, der auch leicht adaptiert mit Trekkingrad gut zu fahren ist.
Dort hast du auch eine Via Verde und die sehr sehenswerte Felsenlandschaft des Cerro del Hierro.

Sierra Morena andalusische Seite, bikerouter

Viel Spaß beim Planen!

Indalo

Und die Provinz Jaén, durch die du ja durchwillst, ist nun mal laut Eigenwerbung das größte zusammenhängende Olivenanbaugebiet der Welt mit angeblich stolzen 60 Millionen Olivenbäumen.

Taz-Artikel zu Jaén, Oliven, Baeza, Ubeda, Cazorla....

Danke @Indalo !

Ist die „Transandalous“ irgendwie ein halbwegs offizieller Bikeweg? ich finde dazu nichts…

Wie verbindet man Linares mit deinem Abschnitt des Transandalous?

V

Die Transandalus ist eine 2000 Kilometer lange Mountainbike-Rundtour, die durch alle andalusischen Provinzen führt und dabei möglichst viele Nationalparks/Naturparks mitnimmt.

Der allergrößte Teil der Tour verläuft über ganz gut fahrbare Wege, richtige Mountainbike-Singletrail-Abschnitte kommen nur hin und wieder und lassen sich fast immer gut auf nahegelegenen Sträßchen oder Wegen umfahren.

Ab dem Städtchen Andujar in Jaén bis Pozoblanco in Córdoba verläuft dein Komooot-track auch auf der Trasse der Transandalus.

Hier die offizielle Karte von der Transandalus

Und hier der Bericht eines schon et...nsandalus mit Klapprädern gefahren sind

Ich bin mal ungefähr die Hälfte dieser Rundtour gefahren, von Almeria gegen den Uhrzeigersinn bis nördlich von Sevilla. Ich hatte viel Spaß, fand die Strecke sehr schick und will irgendwann bald auch die zweite Hälfte fahren.

und Sehenswürdigkeiten...

Auf der Strecke kann man Hauptstraßen fahren, viel Verkehr gibt es da nicht.

Portugische Küste wird ab Faro gut, allerdings muss man schon abbiegen / Wanderwege fahren um das Meer zu sehen.

Den spanischen Teil würde ich umplanen, a) hat der Komoot technisch zu viele kleine Wege drin, an den man nicht vorankommt b) ist abseits von Interessantem (Beispiel

Eigentlich musst du ja "nur" von Linares bis ins erwähnte Andujar kommen, knapp westlich davon, im Dorf Marmolejo steigt ja deine Route dann sehr schön nach Norden in die Korkeichenwälder hoch.

Egal wie du von Linares nach Andujar fährst, musst du so oder so durch die Olivenhaine.

Ich persönlich würde wahrscheinlich wie folgt fahren, weil ich mir vom Höhenrücken beim Dorf Jabalquinto südlich von Linares schöne Aussichten erwarten würde. Aber das ist Geschmackssache.

Linares - Andujar, bikerouter

Theoretisch könnest du auf dieser Strecke auch in Mengibar in den Zug steigen und die dreissig Kilometer bis Andujar so überbrücken. Andererseits sind dreissig Kilometer auf flacher Strecke ja schnell geradelt.

Zu Olivenhainen wurde ja schon viel gesagt. Ganz drumrum wirst du wohl kaum kommen, wenn man länger quer durch Andalusien fährt. Auch die verschiedenen Naturparks musst du ja erstmal verbinden mit Ödland oder Agrarnutzungsflächen. Du solltest aber auch daran denken, dass interessante, "wilde" Gebiete zum Teil höher gelegende Gebirsgsregionen sind, die nicht unbedingt im Winter einladend sind. Feb-Mär bedeutet eine vegetationsarme Zeit. So es etwa quellreiche Wälder im Cazorla-Naturpark gibt, ist das vergleichsweise öde im Winter. Insofern würde ich nicht zu viel von einer Wintertour in Andalusien erwarten.

Noch etwas zu Städten: Wenn du dann auch noch Städte vermeidest, wird es eng mit der Abwechslung - eigentlich ja ideal, die Hotspots mal relativ geruhsam zu erleben. Regionale Zentren wirst du ggf. zur Versorgung brauchen. In manchen Gegenden ist die Stadt auf dem Hügel auch die einzige Trinkwasserquelle, im Sommer ferner oft der einzige sichere Ort für eine Abkühlung (Parkanlagen, Patios). Gewiss, erdrückende Hitze wird es zu der Zeit nicht geben.

es gibt die via verde "Santander-Mediteranee", 400km lang und größtenteils fertig gestellt. Ich habe nur ein paar viel versprechende Fotos davon gesehen...

Das ist wohl der Camino del Cid für Biker, in der sanften Variante ohne die vielen Umwege…
Die Hab ich mir für später immFrühjahr vor genommen, da deutlich spdlicher…

Im Moment habe ich die
[url=https://www.komoot.com/de-DE/tour/1155878422?ref=itd][/url]
Trans Andalous Nord Seite im Fokus.
Diese Gegend hatte mir schon immFebruar 2023 auf der Via de la Plate gut gefallen von Sevila bis Salamanca.

Gibt es einen Link zu dieser Route - ich finde dazu nur kurze Teilabschnitte, und der Camino del cid ist deutlich länger...

Viele Grüße
Christine

hier camino del cid
Bike Asphalt, MTB und Gravel…
Die Seite ist etwas kompliziert…
Den Weg mit seinen Varianten findet man auch in Comoot

Achtung:

Die Transandalus führt in diesem Abschnitt über zwei hohe Gebirge, in denen im Februar durchaus Schnee liegen kann.

Das erste Gebirge ist die Sierra de Filabres, die ist noch nicht so wild, dort verläuft der Aufstieg auf der sonnenexponierten Südseite und die Abfahrt auf der Nordseite führt über ein aphaltiertes Sträßchen, das wahrscheinlich im Winter geräumt ist (Vermutung).

Danach kommt die Sierra de Cazorla und in der verläuft die Transandalus zwei Tage lang auf einem exponierten Hochplateau auf knapp 1.800 Meter über der Meereshöhe. Dort kann es bei winterlichen Verhältnissen durchaus unangenehm werden (nicht nur Schnee, sondern auch Wind.)
Dort verläuft die Strecke über ziemlich ruppige Wirtschaftswege, die garantiert nicht geräumt sind.
Die Strecke, die ich dir weiter oben durch die Sierra de Cazorla empfohlen habe, also wenn du aus Richtung Albacete kämmest, verläuft weitgehend im Tal und führt nur kurz vor Cazorla über einen 1240 Meter hohen Pass, der bei Schnee sicherlich geräumt wird.

Ich schrieb ja weiter oben, dass die Transandalus weitgehend auf gut fahrbaren Wirtschaftswegen verläuft, manchmal aber auch nicht, und mit ungefedertem Reiserad mit Frontrollern wirst du da schon auch hin und wieder schieben und tragen und fluchen.
Vom Charakter her ist das schon ein ruppigeres Unterfangen als auf der Via Verde von Albacete aus Richtung Andalusien zu rollen, zumindest auf den Abschnitten in den Provinzen Almeria, Granada und Jaén. Die Abschnitte in den Provinzen Cordoba und Sevilla sind weitaus softer zu fahren.

Ich war gerade im Oktober in der Gegend.
Die Strecke von Villanueva de la Torres nach Gorafe bietet
eine sehr tolle Wüstenlandschaft fast wie Grand Canon, unbedingt empfehlenswert.
Mit Trekkingrad war alles gut fahrbar.