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#1551416 - 02.06.24 12:48
Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
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Hej zusammen,
unverhofft kommt ja bekanntlich oft, und so musste ich meine ursprünglichen (fahrradfreien) Urlaubspläne für den Sommer ´24 komplett über Board werfen. Das Besondere ist, dass ich dieses Jahr drei volle Monate am Stück frei habe, und erst im Oktober wieder arbeiten muss. Und weil ich einen so langen Zeitraum am Stück vielleicht nie wieder frei haben werde, habe ich mir überlegt, kurzfristig endlich die Ostseeumrundung "fortzusetzen". Tallin - Bremen bin ich 2015 schon gefahren. Jetzt würde ich Helsinki - Bremen fahren wollen. Das Problem an der ganzen Sache: Ich bin bin überhaupt nicht vorbereitet, und müsste schon Anfang Juli loßfahren. Also ich bin nicht trainiert, habe jahrelang kein Fahrrad gefahren. Mein Fahrrad steht seit 2015 bis auf wenige Ausnahmen in der Ecke. Meine Campingsausrüstung dürfte zumindest halbswegs bereit für so eine lange Reise sein. Halbwegs..
Seit 5 Tagen bin nun am hin- und her überlegen ob ich`s angehen sollte, und was im Vorfeld noch alles bedacht werden will. Mein Reisebudget ist leider auch nicht so groß dieses Jahr, daher ist die Situation etwas verzwickt.
Ich komme momentan gar nicht hinterher, mit all den Dingen, die mir einfallen, die ich vor Reiseantritt abklären müsste. Das sind auch so unterschiedliche Fragen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich hier eine "Sammelfrage" posten sollte, oder ob ich mehrere einzelne Themen eröffnen sollte. Ich kann ja mal kurz die Themen anreißen, bzw ein paar kontrete und kurze Fragen stellen, die mich beschäftigen:
- Fahrradwartung. Sollte man das Rad einmal komplett zerlegen, und alle Verschleißteile tauschen?
- Lowrider / Gepäckträger: Beide sind aus Alu und auf der letzten Tour gebrochen. Wurden unterwegs provisorisch repariert, und das Provisorium hält bis heute.. Besser gebrauchte Tubus aus Stahl kaufen?
- Wieviel Geld braucht man am Tag in Finland, Schweden und Dänemark, wenn man wildcampt und versucht die Kosten möglichst niederig zu halten?
- Kartenmaterial: Ich möchte nicht wieder 3 Powerbanks und 3 Solarzellen mitschleppen (insg. 2,5 Kg), um mit dem Smartphone zu navigieren. Aber ich hätte schon gerne die originale EuroVelo 10 Route auf dem Schirm, damit ich nicht versehentlich an den schönen Orten vorberadle. Daraus ergeben sich mehrere Folgefragen:
- Kann ich die offzielle EuroVelo 10 .gpx Karte so anpassen, dasssie nur noch die Strecke von Heslinki bis Rødbyhavn (Fähre nach Fehmarn) beinhaltet?
- Könnte ich in so eine Karte auch noch eingene Wegpunkte hinzufügen?
- Gibt es ein günstiges Fahrradnavi, das sparsam im Stromverbrauch ist, und einem anzeigt, wann man wo links oder recht abbiegen muss, um auf der Route zu bleiben?
- Gibt es eine Powerbank, wie mit dem niedrigen Ladestrom von maximal 0,3 Ah meines "Kemo M172" USB Nabendynamo Laders lädt? Kennt jemand ein leichtes, günstiges Solarpanel, dass ich zusätzlich mitnehmen könnte?
Und die größte Frage, die mich beschäftig, die ich mir aber wohl nur selbst beantworten kann:
- Ob meine Kondition wohl reicht? Es sind ca. 4.000 Km (3.300 offiziell), für die ich maximal drei Monaten Zeit hätte. Also ca 45 Km täglich, 90 Tage lang. Etwas mehr, also 50-60 Km, da man ja auch mal Ruhetage macht. Auf meiner Tour durchs Baltikum vor 10 Jahren bin ich in sechs Wochen ca. 2.000 Km gefahren. Da habe ich aber teilweise auch sehr getrödelt. Ich fahr allgemein gerne gemütlich. Trotzdem war ich damals aber recht gut im Training, weil ich zwei Jahr vor der Tour angefangen hatte, täglich mit dem Rad zur Arbeit zu fahren (25 Km täglich).
Ich hoffe das ist nicht zu wild und unübersichtlich geworden... Danke!!
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Geändert von Uli (02.06.24 14:54) Änderungsgrund: Betreff |
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#1551428 - 02.06.24 16:33
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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- Fahrradwartung. Sollte man das Rad einmal komplett zerlegen, und alle Verschleißteile tauschen?
-> kommt auf das Rad an, fotos oder Model wäre hilfreich. Wie viele KM hast du damit schon abgespult. Kannst zwar auch unterweg reparieren lassen ist aber halt teurer und nerviger.
Lowrider / Gepäckträger: Beide sind aus Alu und auf der letzten Tour gebrochen. Wurden unterwegs provisorisch repariert, und das Provisorium hält bis heute.. Besser gebrauchte Tubus aus Stahl kaufen?
-> auf jedenfall!
- Kartenmaterial: Ich möchte nicht wieder 3 Powerbanks und 3 Solarzellen mitschleppen (insg. 2,5 Kg), um mit dem Smartphone zu navigieren. Aber ich hätte schon gerne die originale EuroVelo 10 Route auf dem Schirm, damit ich nicht versehentlich an den schönen Orten vorberadle. Daraus ergeben sich mehrere Folgefragen:
->Was für Smartphone nutzt du? Bei android kannst du mit Karten auf OpenStreetmaps basis die die GPX Tracks einfach einblenden. Wenn du dann nicht navigierst sondern dir das einfach anschaust und mobilfunk aus machst hält so ein Handy Akku eigendlich erstaunlich lange. Ich nutze Locus maps dazu
Kondition bekommst du ja auf deinem Adventure und wenn du merkst das das Zeitlich nicht passt kannst du ja auch mal ein paar Etappen per Anhalter überbrücken.
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#1551431 - 02.06.24 16:52
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Ich würde es, wenn sich so eine Gelegenheit bietet, versuchen. Abbrechen kannst Du doch praktisch immer. Ich nehme an, Du willst um den bottnischen Meerbusen über Tornio fahren? Dann bist Du erstmal eine Weile in Finnland. Dort ist der Fahrradtransport, wenn Du abbrechen musst, kein echtes Problem. Bis an die Grenze nach Schweden bist Du entweder eingefahren oder entnervt und wieder auf der Heimfuhre. Denk aber daran, dass es in Finnland im Nebenstraßennetz relativ viele Abschnitte ohne Asphalt gibt. Immer, wenn dieses Schild auftaucht endet die Asphaltherrlichkeit nach etwa hundert Metern. Diese Ölkiesabschnitte sind einerseits meist schön und ruhig, aber sie kosten auch Kraft. An der Küste kleben wäre meiner Meinung nach schade. Guck Dir Deinen Traktor doch einfach mal genau an. »Vollständig zerlegen« halte ich für übertrieben. Du weißt vermutlich selber am besten, wo seine Macken liegen. Für das Beschaffen von auch noch gebrauchten Teilen dürfte es inzwischen ein bisschen spät sein. Wieviel Geld Du brauchst, wird Dir niemand sagen können. Überlege Dir, wieviel Du für eine Heimfahrt brauchst, wenn es nicht reicht. Deine Einnahmenssituation kennst Du nur selber. Tritt in keine Finanzfalle und reiß den Notheimfahrbetrag nicht an, außer für diesen Zweck.
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#1551433 - 02.06.24 17:04
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: kangaroo]
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Hi kangaroo, Mein Rad ist ein Bergamont Alu Vagonda, dass ich 2008 gebraucht gekauft habe.. Ich habe damit seit dem ca. 10.000 bis 15.000 Kilometer zurückgelegt, grob überschlagen. Mein Smartphone ist ein Google Pixel 6 Pro. Ich habe die alte Locus Version als Vollversion, also Locus 3 Classic. Außerdem hab ich mir das Komoot Weltpaket mal im Angebot geholt. Und dann habe ich noch die Archiescamping App. [img] https://ibb.co/L5nZqn0[/img]
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#1551435 - 02.06.24 17:23
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Falk]
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Hi Falk, ja genau ganz um den Meerbusen oben rum, über Tornio. Dieses Schild dass du verlinkt hast, kommen danach eher Wald- und Feldwege wie bei uns in Deutschland, oder Schotterpisten wie in Lettland? Auf letztere bin ich gar nicht gut zu sprechen.. Ich bin mein Radl vor Jahren das letzte mal gefahren, bis auf eine kruze Tour vor einigen Tagen. Die Schaltung hakt ein bisschen.. Also die Kette will hinten manchmal nicht aufs nächste Ritzel übersetzen, dann muss man tricksen, und den Umwerfer zur Hilfe nehmen, und die Kette damit "anstupsen". Ich das hab vor ein paar Jahren schon mal eingestellt, aber besser als so habe ich es nicht hingekriegt. Die Zeit ist knapp, aber für einen gebrauchten Tubus Gepäckträger und Frontload von Kleinanzeigen würde es noch reichen. Wenn ich denn nichts inkompatibles kaufe, das dann nicht ans Rad passt. Ich habe eine Bekannte aus Finnland, die hatte mir folgende Route vorgeschlagen, weil es ihrer Meinung nach an der Küste total langweilig sei, und dort zu viele neue Städte wären, und es dort außerdem größtenteils langweiliges Flachland wäre.: [img] https://ibb.co/wSV1LNv[/img] Aber das ist von der Strecke zu weit. Außerdem hat die Route mehrere tausend Meter Anstieg.. Das ist gar nicht mein Fall. Ich mag Flachland Daher habe ich mir diese Alternativroute überlegt, die geht auch mitten durch Finnland, wenn auch nicht bis nach Lappland hoch. Dafür hat die Strecke aber auch viel weniger Höhenmeter: [img] https://ibb.co/8mZdpCs[/img]
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Geändert von Radmonaut (02.06.24 17:24) |
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#1551444 - 02.06.24 19:24
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Deine imgbb-Links zeigen nur je eine leere Seite. Im Nichts ist es vermutlich ausgesprochen öde. Nach »Päällyste Päättyy« geht es in der Regel so weiter: oder so oder so Übel kann es werden, wenn Du in ein Gebiet kommst, wo großräumig Holz eingeschlagen wird. Die Straßen sind zwar tragfähig, aber bei hohen Belastungen wird doch der Splitt bis Schotter losgerüttelt. Passiert ist mir das aber nur selten. Wenn, dann nervt es. Das Hauptproblem ist die Geschwindigkeit. Bevor Finnland in die EU aufgenommen wurde, bestand auf den Ölkiestraßen generell eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h. Damit waren diese Straßen in der Regel fest. Nachdem das aufgehoben wurde, nahmen die Abschnitte mit losem Schotter drastisch zu. Nur, wegen solcher Strecken fährt man doch nach Finnland. Asphalt und Agrarsteppe haben wir hier mehr als genug und ich denke nur an das Gebiet zwischen Halle und Porta Westfalica. Es ist ein einziges, großes Feld. Finnland ist zwar nicht hoch, aber eben auch nicht eben. Beschwerden bitte an das Pleistozän. Was sich mit Sicherheit lohnt, wenn Du kein stupider Sportler bist, sondern auch was sehen möchtest, sind Seestrecken. Ein Beispiel ist die »Pujo«, die im Sommer zwischen Savonlinna und Kuopio verkehrt: 2007 sind wir mit diesem Schiff von Savonlinna bis Karvio(koski) gefahren, doch die damals entstandenen Bilder sind noch nirgendwo hochgeladen. Ansonsten kann man die finnischen Seen von den Straßen aus tatsächlich übersehen. Landstraßen, die an Seeufern entlang führen, gibt es kaum. Falls Du Muße hast, 2013 hatten wir eine Forumstour um den Pähjenne. Dabei sowie davor und danach sind diese Bilder entstanden: Finnland 2013Es sind aber 1013 und nach »für Radreisende bedeutend« habe ich sie nicht kategorisiert. Ob Dein Gaul durchhält, möchte ich nicht entscheiden müssen. Die letzte echte Kettenschaltung wurde 1998 ausgemustert.
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#1551457 - 02.06.24 22:39
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Falk]
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Ich habe mal verschiedene Browser probiert, und auch das Handy. Die Links haben überall funktioniert. Kann es deinem Gerät liegen? Im Nichts ist es vermutlich ausgesprochen öde. Ich mag es öde Nach »Päällyste Päättyy« geht es in der Regel so weiter: Die Strecken ansich sehen wunderschön aus. Die Schotterpisten sehen auch gut aus, weil sie verfestigt zu sein scheinen. Im Baltikum war der Schotter durchweg lose, so als wenn der einfach frisch oben aufgeschüttet worden ist. Das war ganz schrecklich, weil die Reifen da regelreicht eingesunken sind.. Und man ist trotz doppeltem Kraftaufwand nur ein drittel so schnell vorangekommen. ... Passiert ist mir das aber nur selten. ...Nachdem das aufgehoben wurde, nahmen die Abschnitte mit losem Schotter drastisch zu. Das empfinde ich jetzt als ein bisschen widersprüchlich. Der erste Satz lässt mich glauben, dass loser Schotter sehr selten ist, der zweite Satz eher, dass es häufig vorkommt. Asphalt und Agrarsteppe haben wir hier mehr als genug und ich denke nur an das Gebiet zwischen Halle und Porta Westfalica. Es ist ein einziges, großes Feld. Da ist doch der Harz dazwischen. Du meinst vermutlich das Dreieck Bernburg - Magdeburg - Hildesheim. also nördlich vom Harz. Da errinere ich mich auch an riesige Felder, als ich auf der Suche nach der Allerquelle war Aber eigentlich ist in der Nordeutschen Tiefebene ja fast überall alles Kulturfläche. Ansonsten kann man die finnischen Seen von den Straßen aus tatsächlich übersehen. Landstraßen, die an Seeufern entlang führen, gibt es kaum. Kann man den Abends zum Campen leicht an die Seen rankommen? Wenn man schon da ist, will man sich ja auch mal im kühlen Nass abkühlen. Hattest du eigentlich eine Ersatzmanteldecke mit, wegen den Schotterpisten?
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Geändert von Radmonaut (02.06.24 22:42) |
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#1551458 - 02.06.24 23:11
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Das empfinde ich jetzt als ein bisschen widersprüchlich. Der erste Satz lässt mich glauben, dass loser Schotter sehr selten ist, der zweite Satz eher, dass es häufig vorkommt. Dann einzeln: - Vergleichsweise selten kommt man in ein Gebiet, wo die Holzindustrie großflächig abholzt. Passiert einem das, sind die Ölkiesstraßen bis zur nächsten Asphaltstraße in einem miesen Zustand.
- Die Aufhebung der generellen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Ölkiesstraßen von 50 km/h hat ihren Zustand allgemein verschlechtert.
Das Nachwachsen einer Generation von Autofahrern seit dem EU-Beitritt von Finnland 1995 hat in Verbindung mit dem Bau von Radwegen auch das Verkehrsklima deutlich vergröbert. Das in einem Maß, das ich gerade in Skandinavien nie für möglich gehalten hätte. Es ging soweit, dass ein Autofahrer in den Zwanzigern 2013 bei Savonlinna in einem ruhigen Wohngebiet, wo wir die beiden einzigen Fahrzeugführer waren, aus dem Auto sprang und nach mir trat. Ich hatte gewagt, den Fußradweg neben der Herrenfahrbahn nicht zu benutzen. Ich mag es öde überhaupt nicht. Ich halte es aber auch für bekloppt, meinen Urlaub nur wegen sportlichem Ehrgeiz für das Durchstrampeln von nicht sehenswerten Gebieten zu verschwenden. In dieser Hinsicht fand ich schon den so gar nicht skandinavischen Festlandabschnitt der Nordroute von Åland nach Turku zwischen Tavissalo und Turku richtig unangenehm. Eine wirklich angenehme Erfahrung waren immer die skandinavischen Jugendherbergen. Die Zeiten, als sie finanziell günstig waren, sind allerdings meist Geschichte. Wie das mit dem Zelten an Seeufern aussieht, kannst Du vorher nur so halbwegs auf guten Karten sehen. Zeltverbote an Badestellen, die es trotz Jedermannrecht doch hin und wieder gibt, siehst Du aber erst, wenn Du da bist. Badestellen sind aber in der Regel ausgeschildert.
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#1551499 - 03.06.24 18:44
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Falk]
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Lassen die Bilder sich immer noch nicht anzeigen? Also öde mag ich auch nicht in jedem Fall. Eine Betonwüste kann ja auch öde sein, und die wäre nicht so mein Fall. Aber öde im Sinne von hundert Kilometer weit Ödland oder Wald, das mag ich sehr. Je weniger Siedlungen und Menschen auf der Route sind, umso besser. Aber was ich garnicht mag sind Landschaften, wo ein Hügel nach dem anderen kommt. Das ist so sinnlos, kaum ist man über einen Hügel drüber, kommt die nächste Anfahrt.. Da vergeht mir schnell die Freude. Die Schotterpisten auf deinen Fotos sehen ganz gut befahrbar aus, weil verdichtet. Aber ich habe mir nochmal meine eigenen Fotos aus Lettland und Litauen angeguckt, mit den Schotterpisten, die ich so verflucht habe, und die sehen auf den Fotos auch ganz gut befahrbar und verdichtet aus.. Also auf Fotos von Schotterpisten vertraue ich ab jetzt nicht mehr Ich hab mir die Seite mit deinen Fotos mal halb durchgeguckt, sehr interessant. Die Hälfte davon sind zwar irgendwas mit Eisenbahnbezug, aber das kann ja auch interessant sein. Aber die Waldwege, die du abgelichtet hast, gehen ja meistens auf und ab. Ist das da echt so hügelig, oder hast du nur dann Fotos gemacht, wenn es hügelig war? Ich hatte vor einigen Tagen mal irgendeine tolle Seite gefunden, wo man zu der eingegeben Reiseroute ein Höhenprofil angezeigt bekommen hatte. Mann konnte sogar mit dem Maus den Graph des Höhenprofils ab"hoovern" und auf der Karte wurde dann angezeigt, wo man sich grade befindet. Leider weiß ich nicht mehr wie die Seite heißt. Wenn das da so wildes Land ist, mit ständigen Schotterpisten, mache ich mir doch etwas sorgen ob mein Drahtesel das durchhält. Und direkt den Eurovelo 10 in Küstennähe abzufahren, wäre ja immer noch besser, als gar nicht zu fahren...*grübel* Und da wären dann auch deutlich weniger Hügel.
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Geändert von Radmonaut (03.06.24 18:46) |
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#1551505 - 03.06.24 19:23
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Hallo und willkommen. Du stellt eine Menge Fragen aus sehr verschiedenen Themengebieten. Ich greife mir mal eine raus, die mich am meisten beschäftigt hat: - Fahrradwartung. Sollte man das Rad einmal komplett zerlegen, und alle Verschleißteile tauschen? Wenn du das Rad 2008 gebraucht gekauft hast, seitdem eine fünfstellige Anzahl Kilometer gefahren bist, nie Verschleißteile getauscht hast und die Kette nicht mehr richtig schaltet, dann lautet die Antwort "JA". Du solltest den Antrieb komplett erneuern - Kettenblätter, Ritzelblock, Kette und ggf. Schaltröllchen. Auch nach den Bremsbelägen solltest du schauen. Für eine so lange Tour mit ggf. Schotter würde ich die auch erneuern und zusätzlich Ersatz mitnehmen. Reifen können nach sehr langer Zeit büchig werden -> schau nach Rissen. Das ganze Rad zu zerlegen ist m.E. nicht nötig. Der Rest ist m.E. Kür. Tubus ist prima, ich schwöre drauf, aber man kommt auch ohne ans Ziel. Gruß Thoralf
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#1551506 - 03.06.24 19:30
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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- Kann ich die offzielle EuroVelo 10 .gpx Karte so anpassen, dasssie nur noch die Strecke von Heslinki bis Rødbyhavn (Fähre nach Fehmarn) beinhaltet?
- Könnte ich in so eine Karte auch noch eingene Wegpunkte hinzufügen? Du wirfst hier einige Sachen durcheinander. GPX ist erst mal nur eine Datei mit einem Track. Ein Track ist was anderes als eine Route. Der Unterschied ist hier erklärt: Re: GPS Gerät für Fahrradtour? (Navigation)Klar kannst du die Datei so bearbeiten und zerschneiden, dass nur nur Teile angezeigt werden. Wegpunkte fügst du nicht in die Karte ein, sondern auch in eine GPX-Datei, entweder die gleiche wie der Track oder eine oder mehrere separate. Wie du die Datei dann anzeigst, hängt von Hardware (Smartphone oder dezidertes Navi), der verwendeten Software und auch den hinterlegten Karten ab. - Gibt es ein günstiges Fahrradnavi, das sparsam im Stromverbrauch ist, und einem anzeigt, wann man wo links oder recht abbiegen muss, um auf der Route zu bleiben? Ein klares jein. Günstige Navis gibts noch gebraucht, z.B. die alten Oregon 450 von Garmin. Die brauchen wenig Strom. Die Bedienung ist aber nicht selbsterklärend, sondern umss erlernt werden. Diese Geräte zeigen dir den Track an, aber sie geben keine Abbiegehinweise und sie führen dich auch nicht zum Track zurück, wenn du ihn verlässt (weil ein Track keine Route ist - siehe oben). Gruß Thoralf
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#1551508 - 03.06.24 19:34
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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- Ob meine Kondition wohl reicht? Es sind ca. 4.000 Km (3.300 offiziell), für die ich maximal drei Monaten Zeit hätte. Also ca 45 Km täglich, 90 Tage lang. Etwas mehr, also 50-60 Km, da man ja auch mal Ruhetage macht. Auf meiner Tour durchs Baltikum vor 10 Jahren bin ich in sechs Wochen ca. 2.000 Km gefahren. Da habe ich aber teilweise auch sehr getrödelt. Ich fahr allgemein gerne gemütlich. Trotzdem war ich damals aber recht gut im Training, weil ich zwei Jahr vor der Tour angefangen hatte, täglich mit dem Rad zur Arbeit zu fahren (25 Km täglich). Überschlag - 3 Monate = 12 Wochen = ca. 330 km/Woche = 4 Tage á 80 km + 3 Ruhetage pro Woche (oder 5 Tage á 65 km und 2 Ruhetage). Das klingt grundsätzlich machbar. Kondition wirst du auf der Tour bekommen. Du solltest nur am Anfang nicht gleich überdrehen. Und last but not least - wenn du nicht losfährst, wirst du es nie herausfinden. Gruß Thoralf
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#1551515 - 03.06.24 20:16
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Toxxi]
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Hi Toxxi, vielen dank für deine Tipps Auch nach den Bremsbelägen solltest du schauen. Für eine so lange Tour mit ggf. Schotter würde ich die auch erneuern und zusätzlich Ersatz mitnehmen. Verschleißen die Bremsbeläge auf Schotter stärker? Tubus ist prima, ich schwöre drauf, aber man kommt auch ohne ans Ziel. Passen die Tubus Lowrider und Gepäckträger eigentlich an jedes Rad? Oder muss ich mich da auch erst schlau machen? Ich hab mir die .gpx Datei von dieser Seite runtergeladen. Wenn ich die in Google Earth lade, geht das Programm in die Knie, was die Geschwindigkeit angeht. Da ich ja nicht die ganze Ostseeumrundung mache, sondern nur von Helsinki bis Travemünde fahre, könnte ich ja die Hälfte der Strecke aus der *gpx Datei löschen. Dann wäre die Datenmenge schon mal halbiert, und Google Earth liefe vielleicht wieder flüssig. Gibt es ein gutes Programm um solche .gpx Dateien einfach zu editieren? Ich müsste nicht nur die halbe Strecke "abschneiden" sondern auch die Reihenfolge der Wegpunke ändern. Außerdem würde ich dann gerne noch eigene POI hinzufügen.
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#1551525 - 03.06.24 22:07
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Aber was ich garnicht mag sind Landschaften, wo ein Hügel nach dem anderen kommt. Das ist so sinnlos, kaum ist man über einen Hügel drüber, kommt die nächste Anfahrt.. Da vergeht mir schnell die Freude.
Die Schotterpisten auf deinen Fotos sehen ganz gut befahrbar aus, weil verdichtet. [...] Ist das da echt so hügelig, oder hast du nur dann Fotos gemacht, wenn es hügelig war? Die Gegenden in Finnland, die gemeinhin als attraktiv empfunden werden und üblicherweise befahren werden, also z. B. die Gegenden mit den vielen Seen, Gegenden mit wenig berührter Natur sind tatsächlich so hügelig. Man fährt einen Hügel hoch, rollt ihn runter und fährt den nächsten Hügel hoch. Wenn man das acht Stunden gemacht hat, hat man sich seine Pizza verdient. Die nicht asphaltierten Straßen sind Straßen und keine Schotterpisten, ausreichend verdichtet auch für LKW, Schulbusse etc. Deutlich höherer Rollwiderstand als Asphalt, aber gut fahrbar. Ich hatte auf meinen Strecken nicht so wahnsinnig viele davon, auch die meisten Nebenstrecken sind asphaltiert. Wenn Hügel nicht Dein Ding sind, bist Du vermutlich mit der Westküste tatsächlich besser bedient. Ich kenne von der Westküste recht wenig, aber z. B. Kalajoki als klassische Sommerfrische ist ein interessantes kulturelles Erlebnis. Da kann man sich auch ein paar Stunden ein Fatbike zum Fahren am Strand leihen
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#1551529 - 04.06.24 05:38
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: nachtregen]
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Nimm eine App die offline läuft mit Offline-Karten. Ansonsten brauchst du jede Menge Energie, Datenvolumen und Datennetz hat man ja auch nicht immer.
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Off-topic
#1551531 - 04.06.24 06:37
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: kaman]
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Ich verwende ausschließlich Offline-Karten.
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#1551535 - 04.06.24 06:47
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Ich hab mir die .gpx Datei von dieser Seite runtergeladen. Wenn ich die in Google Earth lade, geht das Programm in die Knie, was die Geschwindigkeit angeht. Da ich ja nicht die ganze Ostseeumrundung mache, sondern nur von Helsinki bis Travemünde fahre, könnte ich ja die Hälfte der Strecke aus der *gpx Datei löschen. Dann wäre die Datenmenge schon mal halbiert, und Google Earth liefe vielleicht wieder flüssig. Gibt es ein gutes Programm um solche .gpx Dateien einfach zu editieren? Ich müsste nicht nur die halbe Strecke "abschneiden" sondern auch die Reihenfolge der Wegpunke ändern. Außerdem würde ich dann gerne noch eigene POI hinzufügen. Du denkst m. E. viel zu kompliziert. Lade einfach den Track (die runtergeladene GPX-Datei) in das von Dir verwendete Kartenanzeigeprogramm, Locus. Dieses Programm sollte problemlos damit umgehen können und ihn anzeigen können, egal wie lang er ist (jedenfalls können das alle mir bekannten Alternativprogramme). Ebenfalls in Locus speicherst Du weitere, Dich interessierende POIs und lässt Dir dann von Locus die Karte mit dem Track und den zusätzlichen POIs anzeigen. Fertig, Du hast alles was Du brauchst. (Es gibt unzählige Programme, um Tracks grafisch zu schneiden, weitere POIs in Tracks zu integrieren etc., aber das lohnt sich in keinster Weise sich da reinzuarbeiten, wenn man das nur alle paar Jahre gebrauchen könnte.)
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#1551542 - 04.06.24 10:03
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: nachtregen]
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Aber was ich garnicht mag sind Landschaften, wo ein Hügel nach dem anderen kommt. Das ist so sinnlos, kaum ist man über einen Hügel drüber, kommt die nächste Anfahrt.. Da vergeht mir schnell die Freude.
Die Schotterpisten auf deinen Fotos sehen ganz gut befahrbar aus, weil verdichtet. [...] Ist das da echt so hügelig, oder hast du nur dann Fotos gemacht, wenn es hügelig war? Die Gegenden in Finnland, die gemeinhin als attraktiv empfunden werden und üblicherweise befahren werden, also z. B. die Gegenden mit den vielen Seen, Gegenden mit wenig berührter Natur sind tatsächlich so hügelig. Man fährt einen Hügel hoch, rollt ihn runter und fährt den nächsten Hügel hoch. Wenn man das acht Stunden gemacht hat, hat man sich seine Pizza verdient. Die nicht asphaltierten Straßen sind Straßen und keine Schotterpisten, ausreichend verdichtet auch für LKW, Schulbusse etc. Deutlich höherer Rollwiderstand als Asphalt, aber gut fahrbar. Das gilt genauso für Südschweden (im Norden war ich noch nicht), die nicht asphaltierten Landstraßen (in Schweden heißen die "Grusväg") kann man in der Regel mit jedem Reifen befahren. Für Autos gilt dort oft 90 km/h, die auch gefahren werden, da muss man als Radfahrer dann etwas aufpassen. Hügel: So 500 bis 1000 Höhenmeter habe ich eigentlich auf jeder Tagesetappe in Süd- und Mittelschweden, so richtig flach und eben wie im Norddeutschen Tiefland ist es da nirgends. Gruß Florian
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#1551543 - 04.06.24 11:22
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Mr. Pither]
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Mit "jedem Reifen", da wäre ich etwas vorsichtig. Ich war mit meinem Renner und "Conti GP 4 Season"-Reifen unterwegs - und das sind keine klassischen Rennradreifen, sondern solche, mit denen man Schotteranteile überbrücken kann. Sagen wir mal so, ohne Gepäck wäre es sicher ohne Bedenken gegangen, aber wenn man noch Gepäck am Rad hat, ist es mit schmalen Reifen teilweise schon sehr schwierig, das Rad auszubalancieren, besonders in Kurven und/oder Gefälle. Das war teilweise grenzwertig. Also gehen tut's schon irgendwie, aber man muss teilweise enorm aufpassen. Wenn's nass ist, dann erst recht. Wenn's dich irgendwo mitten im Wald hinhaut, findet dich so schnell keiner und bis zum nächsten Ort dauert's ne Weile. Speziell für Schweden würde ich empfehlen, die Straßen per Google Streetview vorher auf Befahrbarkeit zu prüfen. Das gilt übrigens auch für Schnellstraßen, auf die man von komoot teilweise geschickt wird. Bei letzteren geht's dann allerdings um das Vorhandensein eines Seitenstreifens.
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Geändert von stefan1893 (04.06.24 11:28) |
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#1551544 - 04.06.24 11:39
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Hallo, ich bin 2021 den finnischen Teil des Ostseeküstenradwegs ab Kemi bis Turku incl. der Archipelago Road Klick gefahren. Die Anreise erfolgte bei mir mit der Fähre Travemünde-Helsinki Vuosaari (ca. 30km östlich vom Zentrum), dann mit der Bahn (ca. 9h) nach Kemi. Zurück ab Turku mit der Bahn und der Fähre. Insgesamt waren es 1350km u. ca. 8000 Höhenmeter, verteilt auf 17 Tage plus An-/Abreise. Der nördliche Teil (Kemi bis kurz vor Kokkola) ist noch vergleichsweise flach, bis Vaasa ists dann schon etwas kräftiger hügelig. Ab Pori wird es dann wieder hügeliger bis bei Uusikaupunki. Auf der Archipelago Road (Innerer Schärengürtel) hat es viele kurze teils sehr knackige Anstiege, eine sehr gute bergtaugliche Übersetzung ist da schon Pflicht. Die meiste Zeit sieht man vom Ufer nix, man ist teilweise bis zu 30km weg vom Ufer. Als öde empfand ich die Strecken in Finnland eigentlich überhaupt nicht. Auch das Verhalten der Autofahrer ist überwiegend sehr gut - wenn man mal die Stadtbereiche und die kurzen Stücke stark befahrene Landstraße ausnimmt. Landschaftlich fand ich die Schären besonders schön. Da sind auch sehr viele andere Radler unterwegs - auf den ersten 2 Wochen waren es gerade mal 20, denen ich begegnet bin, an der ersten Fähre (Heponiemi-Kannvik) waren es direkt >30 die mir entgegen kamen... Sobald die Autos von der Fähre vorbei waren, ist auch wieder kaum was los auf den Inseln. 2022 bin ich dann den schwedischen Teil, ab Stockholm bis Kemi gefahren. Die Anreise wieder mit der Fähre (Rostock-Nynäshamn, die Fähre gibt es leider nicht mehr), dann mit der Bahn nach Stockholm-Odenplan. Das waren dann ca. 1700km u. 11500Hm in 20 Etappen (insgesamt 24 Tage). Der schwedische Teil war schon deutlich hügeliger, speziell die Höga Küsten, ist schon nicht ohne (was die Anstiege angeht, hatte da 2 Etappen mit 1100Hm/Tag). Aber auch sehr schön, da viele Abschnitte mit sehr wenig Verkehr. Sehr viele, auch sehr kleine Straßen in Schweden und Finnland sind in Googles Street View relativ aktuell erfasst, so das man schauen kann, wie es da ausschaut und wie der Belag ist. Was die Fitness angeht, losfahren und schauen wie es sich anfühlt die erste Woche. Danach merkst du recht gut, was so möglich ist. Mir reichen inzwischen 60-80km, wenn es mal sein muss können es auch mal 100km werden, mehr muss es aber mittlerweile nicht mehr sein. Was die Technik angeht, so würde ich dir ebenfalls empfehlen, den Antrieb komplett zu erneuern (incl. Schaltungsröllchen). So hast du dann unterwegs Ruhe. Die Gepäckträger würde ich schon ersetzen, wenn sie schon mal repariert wurden. Auch die Schrauben sollten alle (!) überprüft werden, ob noch fest genug. Ein wenig Fett an den Gewinden schadet auch nicht... Was die Navigation angeht, eine wirklich optimale Navigation hat man mit der Kombination vom Streichelautomaten (z.B. Google um Läden und deren Öffnungszeiten zu finden), einem Navi (bzw. einer Äpp) mit dem Track der Strecke, sowie einer passenden Papierkarte (zur schnellen Übersicht, 1:400T z.B.). Ich plane zuhause mit Garmin BaseCamp, was einerseits kostenlos ist, offline funktioniert, viele Karten auf OSM-Basis verarbeiten kann, sowie man seine Tourendatenbank komplett offline parat hat. Tracks/Routen/Wegpunkte können erstellt/editiert und auch importiert/exportiert werden. Wenn noch Fragen, gerne auch per PN.
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Schönen Gruß Markus Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann! | |
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#1551554 - 04.06.24 16:00
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Ich hab mir die .gpx Datei von dieser Seite runtergeladen. Wenn ich die in Google Earth lade, geht das Programm in die Knie, was die Geschwindigkeit angeht. Da ich ja nicht die ganze Ostseeumrundung mache, sondern nur von Helsinki bis Travemünde fahre, könnte ich ja die Hälfte der Strecke aus der *gpx Datei löschen. Dann wäre die Datenmenge schon mal halbiert, und Google Earth liefe vielleicht wieder flüssig. Gibt es ein gutes Programm um solche .gpx Dateien einfach zu editieren? Ich müsste nicht nur die halbe Strecke "abschneiden" sondern auch die Reihenfolge der Wegpunke ändern. Außerdem würde ich dann gerne noch eigene POI hinzufügen. Ich habe die GPX-Datei angeschaut. Darin sind 139 Tracks enthalten, einzelne Abschnitte jeweils. Und google Maps ist für sowas einfach nicht das geeignete Programm. Öffne die Seite https://www.caminaro.com/ (aber nicht mit Firefox!) und ziehe die Datei rüber. Dann kannst du links die einzelnen Abschnitte sehen. Gruß Thoralf
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#1551557 - 04.06.24 18:30
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Asphalt und Agrarsteppe haben wir hier mehr als genug und ich denke nur an das Gebiet zwischen Halle und Porta Westfalica. Es ist ein einziges, großes Feld. Da ist doch der Harz dazwischen. Du meinst vermutlich das Dreieck Bernburg - Magdeburg - Hildesheim. also nördlich vom Harz. Da errinere ich mich auch an riesige Felder, als ich auf der Suche nach der Allerquelle war Aber eigentlich ist in der Nordeutschen Tiefebene ja fast überall alles Kulturfläche. Wahrscheinlich ist hier Halle/Westf. gemeint, und nicht Halle/Saale. Gruß, Oliver
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Off-topic
#1551580 - 05.06.24 12:26
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Hallo,
es wird ja bislang viel über Route und Technik gefachsimpelt (ist auch wichtig).
Meine Überlegungen würden erst einmal eher die Frage klären, ob es ein Wagnis ist. Drei Monate am Stück frei zu haben kann schön sein. Was wäre die Alternative zu einer Radtour? Was wäre das worst case scenario? Wie ließe sich das lösen?
Die Entscheidung für oder gegen so eine Tour wird das Forum nicht klären können. Aber für so ziemlich jede Situation gibt es Erfahrungswerte. Ich z.B. denke sehr gerne an meine längeren Touren zurück und bin froh, dass ich die Zeit hatte und gestartet bin.
Dann wünsche ich frohes Entscheiden und ggf. Planen.
Viele Grüße
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#1551650 - 06.06.24 21:35
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Toxxi]
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Ich habe einige Fotos vom Rad gemacht, und hier in eine Galerie gepackt. Die Schaltröllchen die ich tauschen sollte, sind die kleinen Zahnräder? Ich finds grade eingenartig, dass da "8 Speed" draufsteht, aber nur 7 Ritzel vorhanden sind.. Wenn du das Rad 2008 gebraucht gekauft hast, seitdem eine fünfstellige Anzahl Kilometer gefahren bist, nie Verschleißteile getauscht hast und die Kette nicht mehr richtig schaltet, dann lautet die Antwort "JA".
Du solltest den Antrieb komplett erneuern - Kettenblätter, Ritzelblock, Kette und ggf. Schaltröllchen. Auch nach den Bremsbelägen solltest du schauen. Für eine so lange Tour mit ggf. Schotter würde ich die auch erneuern und zusätzlich Ersatz mitnehmen.
Reifen können nach sehr langer Zeit büchig werden -> schau nach Rissen. Vor der Tour 2015 war das Rad allerdings in einer Fahrradwerkstatt, mit der Bitte, alles durchzuchecken und einen reisefreundlichen Lenker zu montieren. Dort habe ich dann auch den Fahrradkarton fürs Flugzeug bekommen. In dem Zuge wurden auch die Mäntel und vermutlich auch die Schläuche getauscht. Leider weiß ich nicht mehr, was damals noch gemacht worden ist, bzw. getauscht wurde. Ich hab mir noch ein paar Ersatzsspeichen mitgeben lassen (auch wenn ich nicht weiß, wie man die montiert.. Aber ein Speichenschlüssel habe ich schon dabei..). Bin jetz natürlich ein bisschen unsicher wegen den Reifen. Wenn die keine Risse haben, sollten die ja eigentlich noch gehen. Die sind zwar 9 Jahre alt, haben aber erst knap über 2.000 Km runter. Oder besser auf Nummer sicher gehen? Es handelt sich um Schwalbe Marathon Plus Tour. Antrieb erneuern heißt, die kompletten Ritzel und Zahnräder neu, und auch die Kette (plus Ersatzkette)? Öffne die Seite https://www.caminaro.com/ (aber nicht mit Firefox!) und ziehe die Datei rüber. Dann kannst du links die einzelnen Abschnitte sehen. Danke! Die Seite läuft in Chrome flüssig. Und ein Höhenprofil zeigt sie auch an. Wunderbar Wahrscheinlich ist hier Halle/Westf. gemeint, und nicht Halle/Saale. Ja, das mag gut sein. Kann mir gut vorstellen, dass da nur Maisfelder sind.. Claas kommt vermutlich auch nicht ohne Grund aus der Ecke Insgesamt waren es 1350km u. ca. 8000 Höhenmeter, verteilt auf 17 Tage plus An-/Abreise. ... Das waren dann ca. 1700km u. 11500Hm in 20 Etappen (insgesamt 24 Tage) Wahnsinn....20.000HM von Stockholm bis Helsinki? Beim Routenplaner zeigt er mir für die Route 7.500HM an. Das wäre schon ein enormer Unterschied. Vielleicht sollte ich besser nach Holland und weiter nach Frankreich radeln... Auf meiner Tour durchs Baltikum hatte ich glaube ich 2.000HM und das hat mir schon gereicht. Allerdings so im Nachhinein.. Vielleicht war ich auch einfach nur schlecht drauf, weil ich in den sechs Wochen nicht eine Nacht durchschlafen konnte, weil meine Isomatte ab dem ersten Tag ein Loch hatte, und ich alle 2-3 Stunden nachpusten musste, weil ich sonst dem (oft) (sehr) harten Boden lag. Ich glaub das hat viel Energie gekostet. Flicken hat auch nicht funktioniert. Das Zelt war auch noch undicht... aber es hat nur wenige Nächte geregnet.. Geschwommen habe ich in der Zeltwanne nur einmal morgens... Was die Navigation angeht, eine wirklich optimale Navigation hat man mit der Kombination vom Streichelautomaten (z.B. Google um Läden und deren Öffnungszeiten zu finden), einem Navi (bzw. einer Äpp) mit dem Track der Strecke, sowie einer passenden Papierkarte (zur schnellen Übersicht, 1:400T z.B.). Aufs Fahrradnavi werde ich wohl verzichten, um Geld zu sparen. Ich gucke ab und zu mal aufs Handy (Locus) und werde mir vor Ort an einer Tankstelle eine Papierkarte holen. Sonst hätte ich mir vermutlich ein Wahoo Navi geholt, aber es geht sicher auch ohne. Vom gesparten Geld werde ich mir dann ein Bigblue 28W oder das Anker 21W Solarmodul holen, und dazu eine Powerbank von Sunnybag mit 10Ah. Letzere lädt angeblich auch bei niedrigen und schwankenden Ladeströmen.
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Geändert von Radmonaut (06.06.24 21:37) |
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#1551651 - 06.06.24 22:42
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Die Blackburn-Träger am ungeferten Teil einer Federgabel sind praktisch eine Einladung zu Brüchen. Dort bekommen sie deutlich stärkere Vibrationen und Lastwechsel als an einer Starrgabel ab. Der einzige Bugträger, der mit Federgabeln wirklich harmoniert, ist ein Faiv Hoogar.
Das beste Kartenbild bietet meiner Meinung nach mapy.cz. Mit lokal gespeicherten Karten gibt es unterwegs auch keinen bis nur sehr geringen Datenverkehr. Ein gewisser Nachteil der Routingfunktion ist die Radweggläubigkeit, doch die wirkt vor allem in Städten.
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#1551652 - 06.06.24 23:30
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Falk]
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Der einzige Bugträger, der mit Federgabeln wirklich harmoniert, ist ein Faiv Hoogar. Deswegen ist der also auf der letzten Tour gebrochen, danke für den Hinweis. Der Hoogar ist natürlich interessant, und den gibt`s in der Plus Variante sogar mit zusätzlicher Gepäckablagefläche. Allerdings kommen die Preise momentan nicht wirklich in Frage für mich. Sollte ich vielleicht besser auf Starrgabel umrüsten? Das dürfte über den Gebrauchtmarkt relativ günstig zu machen sein. Aber das wäre für Finnland vermutlich auch nicht ideal, wegen den Schotterpisten.
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Geändert von Radmonaut (06.06.24 23:31) |
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#1551659 - 07.06.24 08:10
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Mit ausreichend breiten Reifen ist auch eine Starrgabel für Finnland wohl ausreichend. Du kannst ja mal schauen, wie breite Reifen Du in die Gabel bekommst. Ohne Schutzbleche bekommt man natürlich breitere Reifen rein, das geht aber auf die Sauberkeit und Haltbarkeit der Kette.
Wenn Du aber eine Starrgabel kaufst, brauchst Du auch noch einen Lowrider dazu und so ein Tubus kostet auch bald an die 100€, hält dafür aber auch ziemlich lange.
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#1551669 - 07.06.24 12:31
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Aber das wäre für Finnland vermutlich auch nicht ideal, wegen den Schotterpisten. Wie oben bereits erwähnt, es sind keine Schotterpisten. Die nicht asphaltierten Straßen könnte man in großen Teilen auch mit einem Rennrad mit pannensicheren Reifen befahren, wenn man es unbedingt möchte.
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#1551672 - 07.06.24 15:16
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: Radmonaut]
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Unterwegs in Finnland
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Meiner Erfahrung nach sind die finnischen Strecken ohne Asphalt wesentlich besser befahrbar als die in Lettland. Zur Zeltplatzsuche in Finnland empfehle ich die Retkikartta und Tulikartta. Dort finden sich Hinweise auf Shelter Plätze (Laavu). An diesen lässt sich auch meist ein Zelt aufstellen. Auf der Strecke lohnt es sich auch nach Uimaranta (Strand) Ausschau zu halten. Zeltverbote hab ich selten gesehen. Zu deiner Frage ob du das Abenteuer wagen sollst? Na klar! Ein Versuch ist es Wert. Wie bereits erwähnt kannst du in Finnland noch easy in die Bahn steigen. Auf Höhe von Vaasa kannst du auch nach Umeå per Fähre abkürzen. Nur die Mückensaison dieses Jahr scheint etwas angespannter ;-)
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#1551677 - 07.06.24 16:59
Re: Ostseeumrundung (EV10) unvorbereitet wagen?
[Re: KaivK]
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Das beste Kartenbild bietet meiner Meinung nach mapy.cz. Danke für den Tipp mit mapy.cz. Die Karten lade ich mir mal runter. Hat vielleicht noch jemand eine gute Quelle für Karten, vielleicht sogar speziell Fahrradkarten? Wenn Du aber eine Starrgabel kaufst, brauchst Du auch noch einen Lowrider dazu und so ein Tubus kostet auch bald an die 100€, hält dafür aber auch ziemlich lange. Da guck ich mal auf dem Gebrauchtmarkt. Es gibt ja auch so kleine Gepäckträger für vorne, das finde ich recht praktisch, für Sachen, an die man während der Fahrt ran will, und die nicht mehr in die Lenkertasche passen. Vielleicht finde ich ja einen Lowrider von Tubus, der schon einen Gepäckträger integriert hat. Wie oben bereits erwähnt, es sind keine Schotterpisten. Die nicht asphaltierten Straßen könnte man in großen Teilen auch mit einem Rennrad mit pannensicheren Reifen befahren, wenn man es unbedingt möchte. Dann verzichte ich auf die Federgabel, zumal ich eh grade bemerkt habe, dass die kaputt ist, und gar nicht mehr einfedert... Das Teil wiegt 2 Kg (Suntour CR 880), vielleicht spare ich mit Starrgabel + Tubus sogar etwas Gewicht ein? Also bin ich mit meinen jetzigen Reifen vermutlich ganz gut aufgestellt. Es sind derzeit montiert: Schwalbe Marathon plus Tour 42-622 (128x1.60-700x40C) HS404. Die sind wie gesagt 9 Jahre alt, aber das Profil sieht noch sehr gut aus. Außerdem habe ich noch eine Ersatzdecke liegen: Schwalbe Land Cruiser 42-622 (28x1.6-700x40C) HS307. Die könnte ich also auch montieren, aber die ist ja auch 9 Jahre alt (aber noch ungefahren). Meiner Erfahrung nach sind die finnischen Strecken ohne Asphalt wesentlich besser befahrbar als die in Lettland. Das bestärkt mich nochmal darin, die Federgabel gegen eine Starrgabel zu tauschen, und die jetzige Bereifung so zu lassen, wie sie ist, also keine breiteren Reifen zu verbauen (wäre ja nur wieder schlechteres Abrollverhalten auf Asphalt). Vielen Dank für die Tipps mit Retkikartta und Tulikartta! Sowas ist immer Gold wert, grade zum Ende der Tagesetappe hin, wenn man sich langsam mal um den Schlafplatz kümmern muss. Und auch vielen Dank für deinen Zuspruch Ich hab schon Lust auf die Reise, aber es gibt noch einiges zu Erledigen vorher. Und ich hab immer noch keine Fähre gebucht.
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Geändert von Radmonaut (07.06.24 17:01) |
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