Hallo zusammen!
Ich sortiere gerade sämtliche Versicherungssachen und anderen Papierkram.
Bislang haben wir über den ADFC den Fahrradschutzbrief - unsere Erfahrungen damit waren bislang nicht überzeugend. Eigentlich müsste man den kündigen.
Aber - welche Alternativen gibt es?
Wir sind technisch nicht begabt, aufgrund der ein oder anderen Einschränkung häufig auch mit Pedelec unterwegs. Gerade wenn da unterwegs etwas kaputt geht, haben wir ein Problem.
Für innerhalb von Deutschland gibt's das ja vom ADAC.
Wie sieht das innerhalb von Europa aus?
Kennt jemand von euch Anbieter? Habt ihr Erfahrungen? Was könnt ihr empfehlen - oder eben auch nicht empfehlen?
Vielen Dank schon mal für's Teilen Eures Wissens!
Sagt
die Hilde

Wenn Du irgendeine Kreditkarte mit "Gold Status" hast (also z. B. die Allerwelts-Sparkassen-Kreditkarte mir ein paar Gimmiks, Jahrespreis ca, 70,00 €), könnte da schon allerhand drin sein. Meistens sind da irgendwelche möglichen Debakel mit typischen Automobil-Risiken mitversichert, zu möglichen Fahrrad-Debakeln könnte man aber mal nachfragen.

Bernd

https://www.finanztip.de/fahrradschutzbrief/
Beim Finanztip finden sich in der Regel immer sehr objektive Beurteilungen. Die Leistungen vom BAVC-Bruderhilfe e. V. scheinen mir eine Überlegung wert.

Mein Hausrat-Versicherung mit Versicherung für Fahrraddiebstahl hat seit fast zwei Jahren einen Schutzbrief inklusive.

Wäre vielleicht eine Option sich das mal anzusehen.

Zu Reparatur und Pannenhilfe kann ich nichts sagen, weil ich das nicht brauche. Wo ich, wenn es ums Ausland geht, genau hinschauen würde, sind die Bedingungen für die Rückführung des Fahrrads bei unfall- oder krankheitsbedingtem Ausfall des Fahrers. Die ist in vielen Reisekrankenversicherungen nicht enthalten.

Der Schutzbrief in D ist Teil der ADFC-Mitgliedschaft, du müsstest also deine ADFC-Mitgliedschaft kündigen, was schade wäre.
Das Upgrade für Europa kostet 11,90 Eur, ich hab das gebucht und während ich früher auch Nietendrücker und so Zeug dabei hatte, reise ich seither leichter, denn die Regel heisst ja: "wenn Aufpumpen nicht hilft".

Ich hab das schon 2 Mal genutzt.

Erster Fall (Schwäbische Alb, inthemiddleofnowhere): Samstag ca. 17 Uhr, kein Fahrradmonteur verfügbar, ein ADAC-Transporter kam und hat mein Rad aufgeladen und mich zu meinem Ziel gefahren, wo ich einfach rechtzeitig sein wollte, was ich mit Reparatur auf der Strasse nicht geschafft hätte. Ich würde sagen, dass die Stundenfrist eingehalten wurde.

Zweiter Fall (Eifel): ca. 18 Uhr, es könnte ein Sonntag gewesen sein; auch kein Fahrradmechaniker verfügbar, nach Telefonat mit der Einsatzzentrale meldete sich der Abschleppdienst, es werde bestimmt noch 3-4 Stunden dauern und er werde das der Zentrale zurückmelden. Die Zentrale hat mich dann wieder angerufen und mir eine Fuffi angeboten, wenn ich das selber regle mit Taxi oder sonstwie, was ich dann gemacht habe (die letzten Kilometer schieben, dabei den beschädigten Reifen vollkommen ruiniert und ihn am nächsten Tag nach weiteren 3 km Schieben beim Händler ersetzt).

Wenn ich das Ganze richtig verstanden habe, werden alle diese Dienste mehr oder weniger über einen einzigen Dienstleister abgewickelt und der hat Probleme, Fahrradschrauber als Vertragspartner zu bekommen. Beim zweiten Einsatz sagte mir der Mann am Telefon: nach Corona wollen die Leute raus und fahren Rad wie die Doofen, wir konnten leider nicht so viel Kapazität herkriegen, weil wir das nicht vorhersehen konnten.

Ich bin selbst ADFCler und werbe für den Beitritt auch mit der ADFC Pannenhilfe, aber natürlich mit Bauchweh. Für mich ist daher nicht die Frage, wo man eine Mobilitätsgarantie günstig bekommt, sondern WO sie funktioniert hat und WIE. Wenn sie woanders als beim ADFC besser funktioniert, dann gehe ich dem gerne nach, auch wenn die Statistik vielleicht nicht so einfach zu verallgemeinern ist.

Hübsch ist die Vorstellung, dass ich 20 km von der nächsten Stadt entfernt die Zentrale anrufe und der Fahrradmechaniker mit dem Lastenrad vorbei kommt, am Strassenrand (oder im Wald) mein Rad repariert oder, wenn vor Ort nicht möglich, das Rad mitnimmt und mich auch.
Das ist - ernsthaft durchgedacht - unrealistisch, denn dann würden ausgebildete Zweiradmechaniker:innen aus der Werkstatt heraus oder vom Sofa aus 24/7 sofort losstürmen. Hand aufs Herz: es wäre schade um deren Zeit und das können/wollen wir nicht bezahlen.

Aber ob/wie das bei euch funktioniert hat, auch im Bayrischen Wald, in Portugal, Griechenland oder Norwegen und auch dann, wenn der Ort nicht als Strassenadresse, sondern in Koordinaten angegeben wurde, das fände ich sehr spannend und würde mich über Rückmeldungen freuen. Die dürfen auch kürzer sein ;-) oder als PM kommen.

DANKE für eure vielen Rückmeldungen!

Ich werde mir vor allem die Hinweise vom Finanztest anschauen.

Mit dem ADFC-Schutzbrief hatte ich in Belgien Kontakt. Der Schaltungsgriff der Rohloff hatte sich verabschiedet, Fahren war nur noch in einem Gang möglich.
Wir waren nicht auf einer Streckentour sondern hatten eine Ferienwohnung und ein Auto dabei. Das kaputte Rad haben wir selbständig zurück geholt, dann erst die Hilfestellung des Schutzbriefes angefragt. Nach einem Tag konnte man uns sagen, wo der nächste Fahrradladen, evtl. sogar mit Werkstatt, wäre. Da hätte man nur keinen erreicht. - DAS hatten wir schon durch die Vermieter der Ferienwohnung rausgefunden, dass der Laden wegen Urlaubs geschlossen war.
Unser Problem hat letztlich nicht der Schutzbrief gelöst, sondern eine ausgiebige Recherche im Internet und ein toller Fahrradladen in den direkt benachbarten Niederlanden. Die haben das Ersatzteil bestellt und montiert. Solange konnten wir ein Fahrrad der Vermieter benutzen.

Viele Grüße
die Hilde

Als der ADFC den Mitgliedsbeitrag auch mit der Begründung erhöhte, dass nunmehr auch eine Pannenversicherung im Inland eingeschlossen ist, war ich ausgetreten. Meine Autoversicherung stellt mir frei, ob ich gegen einen geringen jährlichen Aufschlag eine Pannenversicherung abschließen möchte. Das ist transparent.
Abgesehen von platten Reifen habe ich bzw. meine Begleiterin vier Pannen gehabt:
Werraradweg, Schaltzug hinten gerissen. Bis zum Quartier nur vorne geschaltet und im Hotel den Schaltzug gewechselt.
Frankreich, Rhein-Marne- Kanal: Schalthebel rechts kaputt gegangen. Mit Schaltwerk vorne geschaltet. In Saverne im Haushalts-Fahrradladen aus zwei Kisten kompatiblen Schalter rausgesucht und im Hotel im Speisesaal gewechselt. Da hätte mir die Grundpannenversicherung nix genutzt.
Radtour Mosel-Saar: Das hintere SLX-Schaltwerk am Rad meiner Freundin war im Zug verbogen worden. Notdürftig von mir in Trier gerichtet worden und während unserer Stadtbesichtigung in Saarlouis von einem Radladen dort justiert worden.
Radurlaub auf Lanzarote im Dez. 2008: Mein Rad kam mit einer gebrochenen Speiche und unwucht der Felge hinten an. Felgenbremse etwas weiter gestellt und bei Rückkehr aus dem Urlaub die defekte Felge getauscht. Damals gab es allerdings noch keine Auslands-Pannenversicherung durch den ADFC.

Wer meint, dass er eine Pannenversicherung auf Radtouren oder im Alltag braucht, soll sie abschließen egal ob über den ADFC oder den ADAC oder ... Aber den Mitgliedern zwangsweise bezahlen zu lassen, misfällt mir.

Da bist du in einer ähnlichen Situation wie ich vor vielen Jahren. Der ADFC erhöhte den Beitrag. Stillschweigend annulierte er in einem Aufwasch einen Teil der bisherigen Versicherung. Ich trat nicht ganz stillschweigend aus.

Was gab es denn im ADFC ausser einer Verkehrs-Haftpflichtversicherung sonst noch für Versicherungen?

Schnickschnack-Versicherungen für Schäden, die ich beeinflussen kann und die ich ohne grundlegende Probleme selber regeln kann, mag ich nicht. Die Zwangs-Pannenversicherung ist für mich ein klarer Grund nicht dem ADFC beizutreten.

Liebe Grüße
Maja

In Zeiten von mobilem Internet findet man heute doch auch so recht gut, wo es in der Nähe einen Radladen hat und wann der geöffnet hat. Dass irgendwo im ländlichen Rumänien sich da aber jemand findet, der irgendwelche Fehlermeldungen im neuesten Bosch-Pedelec-System ad hoc auf die Schnelle behebt oder den richtigen Zahnriemen da hat? Was soll da auch eine Versicherung herzaubern, was Du nicht selber mit einem Taxi und ordentlichen Trinkgeldern vor Ort besser hinbekämest?

Ich würde immer zu möglichst einfacher, weit verbreiteter und robuster Technik am Fahrrad raten, die man selber halbwegs durchschaut. Selbstverständlich kein Elektro-Antrieb, sondern eine Schaltung mit schön leichtem Berggang! Dazu daheim mal einen Reparaturkurs besuchen, damit man Reifen flicken, Bremsen und Schaltung einstellen selber hinbekommt.

Liebe Grüße
Maja

Es gibt eine Rechtschutzversicherung mit 300€ Selbstbeteiligung, die nur tätig wird, sofern du keine andere Rechtsschutzversicherung hast.
Eine Haftpflichtversicherung in Zusammenhang mit der Nutzung eines Fahrrads ist auch mit im Beitrag drin. Das ist jedoch eine Versicherung, die jeder sowieso haben sollte.
Und dann ist da noch die Pannenversicherung.
Einfach mal google nach "ADFC Rechtsschutz" fragen, dann müsstest du auf eine pdf von Pergande und Pöthe GmbH stoßen.

Danke! Das war mir nicht bewußt. Verkehrs-Rechtsschutz mag bisweilen reizvoll sein.

Ich hatte lange Jahre gar überhauptkeine selbst abgeschlossene Versicherung. Seit ein paar Jahren habe ich eine billige Haftpflicht, die aber vieles nicht abdeckt.

Liebe Grüße
Maja

Ich habe eine Bekannte von mir gefragt, die RAin ist, aber nicht für Verkehrsrecht, sondern für... Sie nimmt für eine Erstberatung 226€ incl. Mwst.
Als ich noch bis 2009 Mitglied im ADAC war, war dort eine Erstberatung im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Naja, Taxi und Fahrrad ... Klappt nicht immer.

Sicher ist ein robustes Rad gut - das war das, was uns in Belgien Probleme gemacht hat, auch.

Und dass ich mittlerweile (u.a.) ein Pedelec fahre, hat - in meinen Augen - berechtigte Gründe.

Gerade wurde mir von der HUK Coburg per E-Email mitgeteilt, dass meine Hausradversicherung auch einen Fahrradpannenschutz enthält. Mal bei gelegenheit genauer anschauen, ob der auch im Ausland gilt.

Freudscher Vertipper oder spezieller Zusatz zur Hausrat?

Vertipper oder Autokorrektur

Dann hast du mit deiner Hausratversicherung noch eine zusätzliche Fahrradversicherung gekauft (Diebstahl und Schutzbrief). Das kostet aber einiges, so wie ich das gesehen habe.

Die Hausratversicherung inklusive der Versicherung von Fahrrädern habe ich schon seit 47 Jahren. Das da jetzt ohne Beitragserhöhung eine Fahrradpannenversicherung eingeschlossen ist, macht die vom ADFC dann wohl überflüssig.
Wie ich gerade feststellen musste, ist die Pannenversicherung seit Mitte 2022 in die Hausratversicherung bei der HUK mit eingeschlossen.

Arbeitshypothese:
diese ganzen Versicherungen können nur deswegen so günstig sein, weil sie praktisch nie in Anspruch genommen werden.
Meine Frage, wie eure Erfahrungen im Leistungsfall sind, wird wohl nie beantwortet werden ...

Deine Frage kann ich aus meinem Erlebnis mit einer Pannenversicherung als Motorradfahrer beantworten. Die Regelung im Vertrag, was mir ab einer bestimmten Entfernung vom Wohnort zusteht wie eine Übernachtung, wurde von der Versicherung verschwiegen.

Hallo Hilde,
Gibt es den nicht auch für außerhalb Deutschalnd?
Ich kann mich täuschen und kann nur vom ÖAMTC sprechen - der aber vermutlich ziemlich ident zum ADAC ist, aber ich dachte, mit dem Schutzbrief ist das Fahrrad genauso inkludiert (Fahrzeugrückholung, Abschleppung zur nächsten Werkstätte, etc.)?

Beste Grüße
Franz