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#1527242 - 09.05.23 12:25
AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
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Venedig-Garmisch Frühjahr 2023Ich habe dienstlich in Mestre zu tun, das liegt 10km vor Venedig. Mit dem ersten Mai und zwei Urlaubstagen ergibt sich im Anschluss ein kleiner Zeitpuffer, da könnte man ja mal versuchen, ob man schon über die Alpen kommt? Es ist noch früh im Jahr. Die interessanteren Pässe über den Hauptkamm (Timmelsjoch, Stilfserjoch, ...) haben noch wochenlang Wintersperre. Bleibt der Brenner, also Wipptal (an der Eisack rauf, an der Sill runter). Weil der eher flach und verkehrsreich sein dürfte, will ich so spät wie möglich ins Eisacktal. Außerdem würde ich gern einen Abend in Treviso und einen in Innsbruck verbringen, wenn sich das zeitlich einrichten lässt. Damit ist der Plan fertig. Ich packe Kleidung für Temperaturen von ordentlich Frost bis warm ein, ziehe wieder Winterreifen aufs Reiserad und mache mich auf den Weg. Der Eurocity von München nach Venedig wird von der ÖBB betrieben und hat noch einen richtig schönen, großen Gepäckraum sowie Beinfreiheit und komfortable Sitze in den wohl mindestens 50 Jahre alten, gut gepflegten Wagen. Warum gibts diesen Luxus in den modernen Wagen nicht mehr? Mögen die alten Kästen noch lange rollen! Mein erstes Abendessen nach der Ankunft ist schon ein Highlight: Gegrillter Tintenfisch, megalecker! Wenn das so weitergeht, wird das wieder eine sehr schöne Reise Vor der TourIch habe vor der Tour noch die Gelegenheit, an einem Nachmittag mit dem Rad die paar Kilometer von Mestre nach Venedig zu fahren, und mir Venedig bei Nacht anzuschauen. Früher musste man dafür ein unangenehmes Stück auf der Straße fahren. Mittlerweile beginnt der Fahrradweg nun schon in Mestre und endet in Venedig an einem Fahrradparkhaus. Es hat sich etwas getan! Bei Einbruch der Dunkelheit, wenn die Tagesgäste weg sind, ist Venedig richtig schön. Spaghetti Vongole (Venusmuscheln?), sehr lecker! Ich habe ein tolles Ristorante an einem kleinen Seitenkanal neben dem Canal Grande gefunden, das kein Menu Touristico anbietet, sondern sehr ordentliches Essen. Die Piazza San Marco mit Markusdom und Markusturm, Musik vom Cafe links, und kaum Leute! 27.04.23: Mestre - Treviso Am Nachmittag gehts los. Ich möchte heute in Treviso übernachten. Ich war 2012 schon einmal kurz durch Treviso durchgefahren und habe die Stadt mit ihrer großen Stadtmauer in sehr vielversprechender Erinnerung behalten. Einen tollen Weg nach Treviso kenne ich auch schon, das ist der alte Treidelpfad entlang der Sile. Das Städtchen hier am Fluß ist Casale. Einem Schild am Radweg "Osteria" folge ich natürlich gern. Das Wetter macht Lust auf Einkehr Kurz vor Treviso liegt der Cimitero dei Burci, also der Barken-Friedhof. Auf den Barken wurden früher Steine vom Steinbruch nach Venedig transportiert. Nachdem der Steinbruch aufgegeben wurde, eroberten Vögel und Schildkröten die ungefähr 20 versinkenden und langsam zerfallenden Barken. Auch eine Gänsefamilie ist auf den alten Schiffen eingezogen. Treviso ist eine schöne, typisch italienische Stadt. Und sie besteht nicht nur aus Touristen, sondern fühlt sich authentisch und lebendig an! Es macht viel Spaß, durch die Stadt zu streifen. Ich mache auch einen Besuch bei der Fontana delle Tette (keine Übersetzung notwendig^^). Das ist ein Trinkbrunnen! Die Leute benutzen den. Grinsend Als ich neben einem Lokal stehenbleibe, spricht mich die Köchin an: Sie würden in Michis Ristorante alles frisch zubereiten und in einer halben Stunde öffnen. Was für eine phantastische, kreative italienische Küche! Auf dem Bild eine Art heißer Crepe, auf dem in Scheiben geschnittener Büffelmozarella leicht anschmilzt, darüber Schinken, und etwas Dressing -- hier stimmt einfach alles, zu schade dass ich nach 4 Gängen satt bin! Sehr satt und sehr zufrieden schaue ich mir noch ein bisschen Treviso an. Bei der nächsten Gelegenheit lege ich hier wieder eine Übernachtung ein. Die Stadt hat mich jetzt schon das zweite Mal sehr freundlich empfangen, und viel zu bieten. 62km, Maximalhöhe 99m, sonnig und warm.28.04.23: Treviso - Passo del Praderadego - FeltreIch verlasse Treviso durch das Thomas-Tor, und überlege erst mal auf einer Bank, wo ich als nächstes Übernachten möchte. Ich dürfte heute noch ins Gebirge kommen. Mein erster größerer Pass wird der Passo Rolle. Den schaffe ich heute aber zeitlich nicht. Ich bin auch nicht so wild darauf, in einem einsamen Hotel an der Passstraße die Nacht zu verbringen. Feltre mit seinen vielen Palazzos sieht auf der Karte aber interessant aus, das nehme ich mir als Tagesziel. Nach 20km Flachstrecke ab Treviso sehe ich diese Radwegweiser in Volpagno del Montello. Die Fahrrad-Infrastruktur ist mittlerweile wirklich verblüffend gut. Welchen Weg nehme ich? Klar, den im Hintergrund, der bergauf führt, zur Strada del Vino del Montello! Ist Montello nicht ein Käse? Nach dem passieren der höchsten Stelle (S. Maria della Vittoria, 360m) und einer hübschen kleinen Abfahrt stehe ich bei Nervesa am Ufer der Piave. Bis Feltre der Piave folgen ist mir zu langweilig, und ich habe auch noch Zeit. Erst mal geht es durch eine liebliche Gegend mit Weingütern, Burgen und kleinen Städtchen. Der Spaß beginnt in Gestalt des Passo del Praderadego (910m), der auf Quäldich völlig zu Recht drei von fünf Härte- und Schönheits-Punkten bekommen hat. Der Pass ist nahezu völlig unbefahren, schmal, und im oberen Teil in eine Felswand hineingebaut Nach der Abfahrt bin ich wieder im Piave-Tal, und habe jetzt auch endlich richtige Berge vor der Nase! Sieht schon mal vielversprechend aus. Google meint, das wären die Belluneser Dolomiten. Durch den kleinen Abstecher über den Praderadego-Pass komme ich genau rechtzeitig zum Abendessen in Feltre an. Feltre ist eine dieser italienischen Städte, die auf einem Felssporn liegen und zur Hälfte aus Treppen zu bestehen scheinen. Das verschlafene Örtchen wurde noch nicht recht vom Tourismus entdeckt, daher ist es hier deutlich ruhiger als in Treviso. Abendessen gibts in einer Birraria, bei der allein die Grappa-Karte 8 Seiten hat. Wie üblich bestelle ich das, worunter ich mir am wenigsten vorstellen kann. Die "Glamour"-Pizza, die ich als zweiten Hauptgang ordere, hat einen besonders knusprigen Teig, Oliven und eingelegte Tomaten, zwei Sardellenfilets und einen Burrata in der Mitte, aber keine Tomatensauce -- habe das richtige bestellt, es ist außerordentlich lecker Nach Einbruch der Dunkelheit entfalten die teilweise nur wenig sanierten Palazzos in den steilen, schmalen Kopfsteinpflasterstraßen eine Menge Charme. Eine kleine Prosciutteria mit Käse, Salami, Schinken -- gibts eigentlich Fahrradtaschen mit eingebautem Kühlschrank? 106km und 1650 Höhenmeter, Maximalhöhe 922m, warm und sonnig
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Geändert von buche (11.05.23 18:12) |
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#1527243 - 09.05.23 12:26
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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29.04.23: Feltre - Passo Rolle - PredazzoHeute steht mein erster ernsthafter Pass auf dem Programm, der Passo Rolle (1970m). Bin ein bisschen aufgeregt - endlich mal wieder ein echter Alpenpass, und das so früh im Jahr! Unten im Tal gibts jedenfalls jede Menge Rennradfahrer. Das ist der Lago dello Schener. Wetter ideal zum radfahren, windstill und nicht allzu kalt. Ein paar km hinter dem See beginnt sogar ein sehr gut ausgebauter Radweg. Auf dem Bild müsste Imer oder Mezzano sein. Ein kurzer Vergleich der Höhenangaben zeigt: Mein Pass ist ca. 200m niedriger als die höchste Zinne des schroffen Berges im Hintergrund. Da kommt etwas auf mich zu. Die Rennradfahrer sind auch alle verschwunden, als es bergauf geht Zwischen Siror und San Martino scheint der Radweg nagelneu zu sein. Die Straße hat Serpentinen, der Radweg überwindet die 800 Höhenmeter bis San Martino fast auf dem direkten Weg, mit vielen 18%-Rampen. Sogar eine Hängebrücke ist dabei! Ab 20% Steigung schiebe ich nun auch. In San Martino bin ich fix und fertig, dabei fehlen noch 500 Höhenmeter bis zur Passhöhe. Darum suche ich mir in San Martino erst mal ein Mittagessen. Zur Ski-Saison ist hier vermutlich die Hölle los, jetzt hat bis auf eine Bar (mit lecker Panini) nichts offen. Wird auch langsam frisch. Was habe ich mir Sorgen gemacht? Die Passtraße mit ihren mickrigen 8%-Anstiegen fahre ich auch mit brennenden Oberschenkeln gemütlich im 3. oder 4. Gang hoch. Es gibt auch kaum Verkehr. Warum bin ich nicht von Anfang an auf der Straße geblieben? An der Straße auch immer wieder Hinweistafeln für Radfahrer, mit Höhe, Entfernung zum Pass und aktuellen Steigungsprozenten. Bei 6,1% hätte ich die nicht gebraucht. Aber die wirklich gute Fahrradinfrastruktur hier in dieser Ecke Italiens überrascht mich sehr positiv. Auch die Autofahrer sind nett zu Radfahrern, und überholen vorsichtig. Auf genau solche Straßen habe ich gehofft. Einfach genial! Das ist er, der Rolle-Pass! Ich höre eine Menge Murmeltiere, aber sehe keines. Jetzt gehts erst mal von 2000m auf 1000m runter, dann nochmal auf 1150m rauf, dann habe ich mein Hotel erreicht! Mein Hotel liegt in Forno, im Fassatal kurz hinter Predazzo. Der Borkenkäfer hat sich auch schon bis hierher vorgearbeitet. Der Wirt erzählt mir, dass hier in ein, zwei Jahren keine Fichte mehr stehen wird, wenn das weiterhin zu trocken bleibt. Im Hotel fragt man mich, ob ich die Sauna nutzen möchte. Die wäre sogar für mich reserviert. Eigenlich bin ich ja eher müde, aber ich lasse mich überreden. Die Sauna entpuppt sich dann als ein toller Spa-Bereich mit finnischer Sauna, Dampfbad, Schwalldusche und sogar einer Eiskammer! Über letztere freuen sich meine Beine gerade ganz besonders 87km und 1950 Höhenmeter, Maximalhöhe 1980m, locker bewölkt und frisch30.04.23: Predazzo - Sella-Joch - Grödner Joch - BruneckHeute habe ich zwei Möglichkeiten: Karerpass und Nigerpass (1774m), oder Sellajoch (2218m). Es ist Sonntag und weder Ski- noch Motorradsaison. Ich entscheide mich für die breite Straße auf das höhere Sellajoch. Zunächst gehts aber gemütlich über einen Radweg durch das Aviso-Tal. Ab Canazei gehts dann auf die Passtraße. Ab hier nur noch gut 900m Höhendifferenz bis Passhöhe. Die Passauffahrt ist der Hammer! Das vor mir müssten die Torri del Sella sein - die Straße ist atemberaubend schön, heute sehr wenig befahren und auch nicht steil. 10%-Rampen sind selten. Oben auf dem Sella-Joch hagelts. Ich freue mich, dass ich Winterreifen aufgezogen, warme Sachen dabei und mich für die wasserdichte Kamera entschieden habe Auf über 2200m hat der Frühling noch nicht so richtig angefangen. Erst mal gehts ins Val Gardena hinunter. Ich beschließe, dass jetzt der Zeitpunkt für meine warme und vor allem auch trockene Thermo-Fahrradhose gekommen ist, desgleichen für die Winterhandschuhe. Regensachen habe ich sowieso schon an. An der Landschaft kann man sich gar nicht satt sehen. Egal obs regnet oder hagelt Ich könnte jetzt immer bergab ins Wipptal an die Eisack Richtung Brenner rollern. Ich könnte aber auch noch eine Weile oben bleiben und das Grödner Joch (2121m) mitnehmen und dann ins Pustertal runter. Die Entscheidung ist sehr leicht^^ Auf dem Bild die Straße vom Sella-Joch zum Grödner Joch. Habe ich oft genug erwähnt, dass die Landschaft einfach der Hammer ist? Es regnet jetzt auch nur noch leicht. Die Regenwolke möchte Richtung Eisack Blick vom Grödner Joch. Hmm, Regen voraus - ich will mich mal nicht so beeilen. Außerdem habe ich sowies Hunger, und suche nach einer offenen Einkehr. Die Straße hat tolle Kurven! Die erste offene Bar unten im Tal ist meine. Beim Mittagessen suche ich nach einer Übernachtung. Mich macht ein Gasthof in Ehrenburg in der Nähe von Bruneck neugierig, unterhalb eines Schlosses. Dafür muss ich nur noch ein Stückchen das Gadertal hinunter und dann links. Da das nicht mehr allzu weit entfernt ist, nehme ich gern ein paar unbefestigte Wege direkt am Fluß, anstelle die Straße oberhalb. Ehrenburg erreicht! Den nächsten Regen allerdings auch Mein Gasthof ist aus dem 13. Jahrhundert und hat eine Zentralheizung, bei der alle beheizten Räume um einen zentralen Kamin mit einer Feuerstelle pro Etage angelegt sind. Der Koch freut sich, dass ich mich für die einheimische Küche interessiere. Er erzählt mir, dass es Blutnudeln mit Graukäse im weiten Umkreis nirgends mehr gibt - trifft vermutlich nicht jeden Geschmack Die rotgetigerte Gasthofkatze übernimmt den Posten des Reiseleiters, geht mit mir nach dem Essen durch Ehrenburg und zeigt mir die lokalen Sehenswürdigkeiten, hier die Wallfahrtskirche. Das ist Schloss Ehrenburg! 91km und 1550 Höhenmeter, Maximalhöhe 2244m, streckenweise Regen und Hagel01.05.23: Bruneck - Brenner - InnsbruckHeute komme ich nicht mehr um den Brenner herum. Erst mal geht es jedoch durch das regnerische Pustertal. Ich bin Radfahrer Nummer 10 Ein bisschen merkwürdig finde ich diesen Reim schon... Schloss Rodeck in den Wolken, vom Stöcklvater aus gesehen. Das Wipptal mit der Auffahrt zum Brenner beginnt unmittelbar dahinter. Der Radweg auf der italienischen Seite des Brenners ist hier ungefähr genauso spannend, wie ich mir das vorgestellt habe: Immer neben Landstraße, Autobahn und Eisenbahn, sehr laut, mit Regen als zusätzlichem Plus Darauf erst mal ein Mittagessen in Sterzing! Es gibt Tiroler Tris, also Speckknödel, Schlutzkrapfen und Käseknödel. (Und noch ein Rinderfilet mit Gorgonzola-Sauce, ich will ja nicht verhungern^^) Die Sehenswürdigkeit von Sterzing ist der Zwölferturm in der Altstadt. Und es hat sogar auf gehört zu regnen! Ab Sterzing sinds noch ungefähr 400 Höhenmeter bis zum Brenner auf 1370m. Der Radweg ist einigermaßen befahren, aber nicht jeder hat noch Puste. Ob die Schleppleine wirklich hilft? Überraschenderweise wird der Radweg hinter Sterzing auf einmal tatsächlich schön! Zuerst geht es ins Fernerbachtal hinein. Danach ist der Radweg über eine ehemalige Bahntrasse mit drei Tunneln abseits des Verkehrs weitergeführt. Auf der Österreicher Seite des Brenners hat man zunächst 10 Kilometer Landstraße vor sich. Ab Steinach besteht dann die Möglichkeit, über Kleinstraßen auf der östlichen Talseite verkehrsarm bis Innsbruck weiterzufahren. Dafür geht es dort aber durchaus auf und ab. Meine spezielle Motivation war diese Regenwand, die mir dicht auf den Fersen blieb. Blick nach vorn: Das Wetter über Innsbruck hinter diesem Hügel sieht auch nicht besser aus Innsbruck erreicht! Mir gefällt die Stadt ebenfalls sehr. Leider wegen des 1. Mai heute etwas ausgestorben, aber sehr schön. Auch hier komme ich gern nochmal her. In Österreich findet man auch nach 20 Uhr an einem Feiertag noch ein geöffnetes Cafe, in dem man eine Sachertorte bekommt. Mit Sahne! Das Tiroler Gegenstück zur italienischen Prosciutteria ist eine Speckeria Auch im Regen ist Innsbruck ganz stimmungsvoll. Gefällt mir hier sehr! 111km und 1500 Höhenmeter, Maximalhöhe 1385m, regnerisch
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Geändert von buche (11.05.23 12:02) |
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#1527244 - 09.05.23 12:27
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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02.05.23: Innsbruck - Buchener Sattel - GarmischDer Tag startet wieder mit Regen. Mein Plan heute: von Innsbruck über Telfs, den Buchener Sattel und Mittenwald nach Garmisch-Partenkirchen. Das Stück Inn-Radweg bis Telfs bin ich schon 2019 in umgekehrter Richtung gefahren, als ich über Kühtai-Pass und Timmelsjoch weiter wollte. Hinter Innsbruck verläuft der Radweg ein Stück parallel zur Autobahn, danach wirds ganz hübsch. Bei leichtem Regen gehts ab Telfs zum Buchener Sattel (1256m) hinauf. Ab Abzweig Baierbach hört auch der Autoverkehr fast völlig auf. Die Österreicher fahren nicht so angenehm wie die Italiener. Noch ein letzter Blick zurück ins Inntal Der Buchener Sattel hat nur 650 Höhenmeter ab Telfs, das ist auch bei Nieselregen in unter 90 Minuten erledigt. Danach ist man genauso flott im Leutasch-Tal. Weit außerhalb der Saison ist hier jede Einkehr geschlossen. Weil ich Hunger habe, spare ich mir auch einen Besuch der Leutasch-Klamm, und sause direkt bis Mittenwald durch. Mittenwald liegt zwei, drei Kilometer von der Österreicher Grenze entfernt. Man merkt sofort, dass man wieder in Deutschland ist, weil der Handyempfang praktisch sofort weg ist. Dafür finde ich eine tolle Einkehr mit einem megaleckeren Kaiserschmarrn! Auch in Mittenwald war ich 2019 schon mal; der Ort gefällt mir sehr. Und er hat die höchstgelegene Brauerei Deutschlands Weil ich nach dem Kaiserschmarrn ganz schön vollgefuttert bin (war nicht der einzige Gang^^), baue ich noch einen Umweg über Krün und den Barmsee ein, bevor ich Garmisch ansteuere. Der Radweg ist ganz hübsch, aber das Wetter ist es heute (wieder) nicht. Garmisch selber ist wohl nur in der Wintersaison sehenswert. Reißt mich nicht vom Stuhl, aber ich bin ja auch nur zum Essen und Schlafen hier. Morgen Vormittag geht mein Zug nach Hause. 94km und 1000 Höhenmeter, Maximalhöhe 1262m, regnerischAbschlussIch habe ungefähr 600km und 8000 Höhenmeter zurückgelegt, wenn ich auch die Fahrt von/zum Bahnhof und die viele Lauferei in Venedig und den anderen Städten dazuzähle. Zwar hatte ich dreieinhalb Tage regnerisches Wetter, aber das war für Ende April in den Alpen zu erwarten. Entsprechende Kleidung und Ausrüstung hatte ich ja dabei. Etwas Alpenerfahrung ist da wirklich hilfreich, um einzuschätzen, was machbar ist und was nicht. Mein Fahrrad hat jetzt jedenfalls etwas Liebe nötig Insgesamt hat meine Tour super funktioniert, von Anfang bis Ende! Es war eine sehr gute Idee, nicht unbedingt die gefahrene Strecke zu maximieren, sondern eher zu bummeln, um dann dafür Abends durch Treviso, Feltre und Innsbruck streifen zu können. Bei den Unterkünften hatte ich eine schöne Mischung erwischt, von einem Traditionshaus, das halb in die Stadtmauer von Treviso eingebaut ist, über ein nagelneues 4-Sterne-Hotel mit tollem Spa-Bereich an einer einsamen Landstraße, bis zu einem Gasthof aus dem 13. Jh unterhalb eines Schlosses. Es waren auch einige wirklich herausragende Abendessen dabei. Der Brenner ist ok, aber den fährt man wohl wirklich nur, um aus eigener Kraft von A nach B zu kommen. Da könnte man auch die Bahn nehmen. Die italienischen Autofahrer sind lieber zu Radfahrern als die Österreicher, aber das könnte auch daran gelegen haben, dass ich in der Nähe von Innsbruck in einem Ballungsraum unterwegs war. Die Dolomiten sind jedenfalls landschaftlich unglaublich! Ich will da wieder hin. Gern auch ohne Regen oder Hagel. Ein paar Pässe stehen ja auch noch aus
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#1527246 - 09.05.23 12:44
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Eine Alpenquerung um diese Jahreszeit: Mutig! Das man da kein Sommerwetter erwarten ist klar, aber der Klimawandel hilft da schon.
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#1527247 - 09.05.23 13:43
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Herzlichen Dank für den mal wieder großartigen Bericht! Er verfestigt unseren ohnehin schon starken Vorsatz, im Sommer auf keinen Fall die Dolomiten nicht in unser Alpenreiseprogramm einzuplanen. Ich finde den Brenner auch völlig in Ordnung, gerade den oberen Teil. Aber wenn man keine Zeit mehr hat, kann man natürlich auch die Bahn nehmen. Wolfgang
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#1527248 - 09.05.23 14:32
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Danke für den Bericht. So einiges kenne ich ja schon aus eigener "Erfahrung" (im wörtlichen Sinn). April ist natürlich mit einem größeren Risiko verbunden, was Pässe angeht. Insofern hast Du durchaus Glück gehabt, dass Du hier noch recht gut weggekommen bist. Die Kombination aus dienstlichen Aufenthalten (bei mir meist Tagungen) und Radreisen habe ich auch schon ein paar Mal genutzt. Das macht das Dienstliche gleich deutlich angenehmer .
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1527249 - 09.05.23 14:45
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Danke für´s mitnehmen auf die landschaftlich schöne und kulinarisch wertvolle Tour. Da freu ich mich doch doppelt auf meine Mai-Tour durch die österreichischen Dolomiten. PS: Zufall? Zur Anreise nehme ich den gleichen ÖBB-Zug ab München
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#1527250 - 09.05.23 14:46
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Vielen Dank für den schönen, anschaulichen Bericht und die Bilder zu Landschaft und Kulinarik. Ein mutiges Vorhaben und eine deftige Umsetzung - alle Achtung.
Herzliche Grüße, Hans
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#1527252 - 09.05.23 15:49
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Servus Eric, ich selbst hätte es ja 20 Grad wärmer bevorzugt, vor allem bergab, aber schön war sie Deine Tour. Du hast in jedem Fall aus den zu Verfügung stehenden Modalitäten das Optimum für Dich rausgeholt. Verhungert bist Du dabei auch nicht. Bei Forno wird übrigens ein infernalisch stinkender, aber schmackhafter Käse hergestellt, der Puzzone. Der probierst Du dann das nächste Mal.
Merci für den schnell gelieferten Bericht. Gruß
Nat
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#1527267 - 09.05.23 20:14
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: natash]
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Danke an alle für das Lob Mich hat selber überascht, dass die Tour so gut funktioniert hat. Den Zeitpunkt habe ich mir ja nicht aussuchen können. Ich habe mir nur vorher angeschaut, welche Pässe üblicherweise das ganze Jahr über offengehalten werden, und auf welchem Weg ich bei einem Wintereinbruch jeweils ins Eisacktal zur Brenner-Bahn komme. Alles andere hat sich von einem Tag auf den anderen so gefügt. Von den mitgenommenen Winter- und Regensachen habe ich auch tatsächlich fast alles gebraucht. Nur die Sturmhaube und die warmen Neopren-Überschuhe waren nicht nötig. Das eher unschöne Wetter habe ich in den Dolomiten auch eher als einen zusätzlichen Kick wahrgenommen, das war nicht so katastrophal schlecht, als dass es ernsthaft gestört hat. Ich bin auch schon im August bei Sturm und Gewitter Passtraßen in den Alpen runter, um Schutz vor dem Wetter zu suchen -- das geht da noch ganz anders Wuppi, falls du wie ich in München ein bisschen mehr Umsteigezeit eingeplant hast, dann ist das Wirtshaus Rechthaler Hof neben dem Nordausgang preiswert und gut. Und der Snackverkäufer im ÖBB-Eurocity hat eine mobile Espressomaschine dabei. Du bekommst auch in der zweiten Klasse einen frischen Kaffee am Platz gebrüht Und LG Erik
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Off-topic
#1527270 - 09.05.23 21:23
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Wuppi, falls du wie ich in München ein bisschen mehr Umsteigezeit eingeplant hast, dann ist das Wirtshaus Rechthaler Hof neben dem Nordausgang preiswert und gut. Das passt. Ich komme um 06:03 Uhr in München an und fahre dann mit dem ÖBB-Train um 07:34 Uhr weiter. Sind dann gut 1 1/2 Stunden im Wirtshaus. Ich sehe gerade, dass die erst um 11:30 Uhr aufmachen ...
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Geändert von Wuppi (09.05.23 21:26) |
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#1527283 - 10.05.23 06:47
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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#1527293 - 10.05.23 07:49
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Schöner Bericht! Danke fürs Mitnehmen. Sehe ich richtig, dein Rad hat 26" vorne und 28" hinten. Hat das Vorteile? Außerdem gefallen mir die Fotos von den Gerichten, du bist schon ein rechter "Schmackefatz", vulgo Leckerschmecker.
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#1527307 - 10.05.23 13:30
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Hallo Erik, beim nächsten Mal musst du wohl bei Essen & Trinken posten, nicht im Radreiseforum. Da ich schon lange nicht mehr in der Dolomitenecke war, bekomme ich natürlich auch Hunger auf die Spezialitäten dort. Die hohen Pässe sind jetzt immer eine Risiko, vor allem die Abfahrten können garstig werden. Schnee ist aber dieses Jahr nicht das Problem, Großglockner hat auch schon aufgeschlossen. Über den Brenner bin ich gar mal im März gefahren, war dann auch noch ein Wintererlebnis, aber eben mit ebenfalls speziellem Reiz. Danke für die tollen Eindrücke! Den Brenneradweg oberhalb Sterzing kenne ich auch noch nicht, in den 00er Jahren war in Sterzing Schluss mit dem Radweg. Man konnte zwar Nebenstraße fahren, aber es ich habe es weniger schön in Erinnerung - also offenbar eine neue Wegführung. Wie meistens habe ich mal wieder eine geografische Anmerkung zu machen: Du bist zwar am Avisio aufgefahren, das Tal nennt sich aber Fassatal, unterhalb Predazzo mit dem selben Fluss Fleimstal (Val die Fiemme), mit Avisiotal kann niemand was anfangen. Solche kleinteiligen Talbezeichungen sind recht typisch vor allem für Italien, es sind halt unterschiedliche Talabschnitte, zuweilen verschiedene Volksgruppen die da wohnen und entsprechend verschiedene Namen vergeben haben.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1527308 - 10.05.23 14:24
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: immergegenwind]
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Schöner Bericht! Danke fürs Mitnehmen. Sehe ich richtig, dein Rad hat 26" vorne und 28" hinten. Hat das Vorteile? Ein paar Bilder habe ich mit der Handy-Kamera gemacht. Die ist sehr, sehr weitwinkelig, daher kommt es auf dem einen Bild zu dem Eindruck. Tatsächlich bin ich komplett mit 26" unterwegs. Matthias, danke für die Berichtigungen! Mit den Tal-Bezeichnungen bin ich so gar nicht klargekommen. Auch "Silltal" ist wohl nicht richtig, sondern gehört gemeinsam mit dem Eisacktal zum Wipptal Mich hat die viele neue Fahrradinfrastruktur in der Gegend jedenfalls auch überrascht, von offensichtlich nagelneuen Radwegen bis hin zu ebenfalls neuen Ausschilderungen, zum Teil sogar für Rennradfahrer und "normale" Räder separat. LG Erik (bei den Essensfotos habe ich mich diesmal doch zurückgehalten? Es gibt nicht mal jeden Tag eines^^)
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#1527309 - 10.05.23 14:35
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Hallo Erik,
wenn Korrekturen erlaubt und erwünscht sind, hänge ich mich gerne an: es gibt kein Silltal, sondern es heißt Wipptal. Gehört in die Reihe jener Tälern, die nicht nach dem Fluss benannt sind. So wie auch das von dir bereiste Pustertal, dort heißen die Flüsse Drau (in Richtung Österreich bzw. Rienz in Richtung Eisack) oder das von Matthias angesprochene Tal, welches sogar drei (!) Namen führt, die nichts mit dem Avisio zu tun haben: Fassatal, Fleimstal und Cembratal (Aufzählung von oben nach unten).
BG, Hans
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#1527312 - 10.05.23 15:12
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: Hansflo]
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und wenn wir schon dabei sind und heute ganz genau sein wollen: der obere Abschnitt des Eisachtales wird ebenfalls zum Wipptal gezählt. Welches also reicht von Franzensfeste (am Eisack) bis Innsbruck. Immerhin Eisacktal, darunter kann sich jeder etwas vorstellen; unter Silltal oder Avisiotal gar nicht.
BG, Hans
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#1527323 - 10.05.23 19:08
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Schöne Route, schöner Bericht. Danke fürs Teilen.
Ähnliches (insbesondere der Teil zwischen Treviso und Pustertal) steht hier auch auf der Agenda, aber: Fährt man die Strecke besser wie geschildert nordwärts oder doch lieber gen Süden?
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#1527391 - 11.05.23 12:19
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: Hansflo]
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Danke für die Korrekturen! Da scheint noch ein Bug in der Forumssoftware zu verhindern, dass ich den ersten Beitrag korrigieren darf. Weiter unten hab ich's verbessert.
@Muskatreibe: Wenn du kannst, fahre das Timmelsjoch oder die Gloßglockner-Straße. Die sind beide ein echtes Highlight! Der Brenner ist dagegen über weite Strecken eher unspannend und laut.
Wenn du deiner Fitness nicht traust und den Brenner deshalb nehmen willst oder musst: Wenn du von Norden her kommst, musst du auf der Österreicher Seite zwischen Stafflach und Passhöhe die Brenner-Landstraße nehmen, weils da keinen Radweg gibt. Das ist bergab angenehmer als bergauf, also so herum wie ich gefahren bin. Die italiensche Seite hat einen recht guten Radweg, der ab Sterzing halt allerüberwiegend straßenbegleitend ist.
LG Erik
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#1527404 - 11.05.23 14:41
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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[…] @Muskatreibe: Wenn du kannst, fahre das Timmelsjoch oder die Gloßglockner-Straße. Die sind beide ein echtes Highlight! Der Brenner ist dagegen über weite Strecken eher unspannend und laut.
Wenn du deiner Fitness nicht traust und den Brenner deshalb nehmen willst oder musst: Wenn du von Norden her kommst, musst du auf der Österreicher Seite zwischen Stafflach und Passhöhe die Brenner-Landstraße nehmen, weils da keinen Radweg gibt. Das ist bergab angenehmer als bergauf, also so herum wie ich gefahren bin. Die italiensche Seite hat einen recht guten Radweg, der ab Sterzing halt allerüberwiegend straßenbegleitend ist.
LG Erik Bei Timmelsjoch oder Glockner hat Muskatreibe Bedenken wegen zu vieler Mopeds, den Brenner nur falls notwendig nochmal – und deshalb nach derzeitigem Planungsstand vom Inn via Pfitscher Joch nach Sterzing …
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#1527408 - 11.05.23 15:14
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: Muskatreibe]
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Bei Timmelsjoch oder Glockner hat Muskatreibe Bedenken wegen zu vieler Mopeds, Auf dem Timmelsjoch war ich 2019, Großglockner-Hochalpenstraße letztes Jahr, jeweils im August. Ich habs in beiden Fällen so gemacht, dass ich da nicht Samstag oder Sonntag drüber bin, sondern unter der Woche. Außerdem habe ich mir eine Übernachtung vor Beginn des Anstiegs gesucht (Kaprun beim Großglockner, St Leonhard beim Timmelsjoch), und bin schon gegen 8 auf dem Rad gewesen. Das versuche ich immer so zu handhaben -- die Passauffahrt hast du dann fast für dich allein LG Erik
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#1527409 - 11.05.23 15:16
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: Muskatreibe]
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wenn Du das Timmelsjoch oder auch den Glockner zu einer unüblichen Tageszeit fährst, ist das nicht so wild. Beim Timmelsjoch haben wir in Obergurgl übernachtet und sind um acht Uhr losgefahren. Und hatten die Straße für uns alleine. Beim Großglockner ist das schwierger, aber hier kann man vielleicht am frühen Abend hochfahren und beim Auffahren irgendwo übernachten. Der Brenner ist gut, wenn bei höheren Pässen der Schneesturm tobt, oder aber wenns pressiert und Bahnfahren nicht als Option empfunden wird (ich vermeide das zb, wenn ich statt dessen radeln kann). Alternativ ist auch der Reschen recht niedrig oder es kann auch über das Engadin ins Südtirol gereist werden (Flüela und Ofenpass zb sind sehr nett und nicht arg befahren - nur Sonntags wird es voll.) Es hängt freilich auch davon ab, aus welcher Richtung Du anradelst.
Gruß
Nat
Edith sagt Eric war schneller, aber das macht ja nix
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Geändert von natash (11.05.23 15:17) |
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#1527466 - 12.05.23 07:59
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: natash]
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Beim Großglockner ist das schwierger, aber hier kann man vielleicht am frühen Abend hochfahren und beim Auffahren irgendwo übernachten. An der Nordrampe kommt nicht viel vor der Edelweißspitze bzw. die Fuscher Lacke auf dem Weg zum Hochtor. An der Südrampe ist die Franz-Josefs-Höhe eine gute Gelegenheit.
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Geändert von sugu (12.05.23 07:59) |
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#1527497 - 12.05.23 14:33
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: sugu]
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Beim Großglockner ist das schwierger, aber hier kann man vielleicht am frühen Abend hochfahren und beim Auffahren irgendwo übernachten. An der Nordrampe kommt nicht viel vor der Edelweißspitze bzw. die Fuscher Lacke auf dem Weg zum Hochtor. An der Südrampe ist die Franz-Josefs-Höhe eine gute Gelegenheit. Aber in jedem Fall später als Kaprun, wie buche oben gesagt hat. Der letzte Camping (mit Gasthof/Hotel) ist in Fusch, Hotelübernachtung kann man auch noch an der Mautstelle Ferleiten machen. Das ist dann die gesamte Flachpassage, nach Ferleiten ist schon wenig Anstieg. Oben übernachten ist ggf. riskant zu berechnen, zumindest kann man nicht beliebig spät eintrudeln zum Essen, da ist früh dicht, weil ja auch die Straße zugemacht wird (und weil Österreich). Dann ist i.d.R. noch hell und man würde ggf. es auch noch bis Heiligenblut schaffen, lohnt also kaum, außer man sucht das Übernachtungserlebnis selbst da oben. Die Südrampe hat noch einige Übernachtungsmöglichkeiten oberhalb von Heiligenblut, eine sogar kurz unterhalb vom Hochtor (Wallackhaus). Ab Fusch war ich irgendwann am späten Mittag/frühen Nachmittag am Hochtor (mit Edelweißspitze), mit wenig Gepäck geht natürlich flotter. Andererseits scheint der Motorverkehr früher zu starten als früher, heißt Motorräder kommen auch schon vor 10 Uhr, die Rallyeautos auch. Früher sagte man mal, bis 10 Uhr sitzen die alle am Frühstückstisch. Bester Tipp ist natürlich schlechtes Wetter. Als es eingetrübt hatte, war in der zweiten Tageshälfte auf der Strecke nichts mehr los, dafür Eisregen von der KFJ-Höhe runter und weiter Regen das Tal hinunter. Man bekommt halt nie alles gleichzeitig geschenkt.
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#1527600 - 13.05.23 12:58
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: buche]
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Hallo zusammen! @Muskatreibe: Wenn du kannst, fahre das Timmelsjoch oder die Gloßglockner-Straße. Das Timmelsjoch wird aktuell geräumt und dürfte schon bald wieder geöffnet sein. Übrigens die früheste Öffnung aller Zeiten…(!) Link zu YouTubeGruß LUTZ
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Geändert von lutz_ (13.05.23 12:58) |
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#1527616 - 13.05.23 16:01
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: natash]
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wenn Du das Timmelsjoch oder auch den Glockner zu einer unüblichen Tageszeit fährst, ist das nicht so wild. [...] Wenn du mit unüblicher Tageszeit Abfahrt bei Sonnenaufgang meinst, funktioniert das - vielleicht. Das Timmelsjoch bin ich schon dreimal hochgefahren. Zweimal aus Richtung Sölden, einmal aus Richtung Meran über Sankt Leonhard. Die erste Tour war 1996. Die Letzte 2016. Der Verkehr hat insbesondere bei den Motorradfahrern in diesen 20 Jahren so zugenommen, dass von einem entspannten Naturerlebnis leider nur wenig geblieben ist. Die üblichen Tipps (Wochenende meiden, früh losfahren) habe ich bei zahlreichen Alpentouren in den letzten ca. 30 Jahren beherzigt - allerdings hilft das nur wenig. Diese Entwicklung betrifft m.E. den gesamten Alpenraum.
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Off-topic
#1527629 - 13.05.23 19:53
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: Wolfgang M.]
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wenn Du das Timmelsjoch oder auch den Glockner zu einer unüblichen Tageszeit fährst, ist das nicht so wild. [...] Wenn du mit unüblicher Tageszeit Abfahrt bei Sonnenaufgang meinst, funktioniert das - vielleicht. Das Timmelsjoch bin ich schon dreimal hochgefahren. Zweimal aus Richtung Sölden, einmal aus Richtung Meran über Sankt Leonhard. Die erste Tour war 1996. Die Letzte 2016. Der Verkehr hat insbesondere bei den Motorradfahrern in diesen 20 Jahren so zugenommen, dass von einem entspannten Naturerlebnis leider nur wenig geblieben ist. Die üblichen Tipps (Wochenende meiden, früh losfahren) habe ich bei zahlreichen Alpentouren in den letzten ca. 30 Jahren beherzigt - allerdings hilft das nur wenig. Diese Entwicklung betrifft m.E. den gesamten Alpenraum. Ich gebe dir in Teilen recht, dass ausgewählte Regelzeiten nicht mehr unbedingt funktionieren, eher sind Morgenzeiten kritisch, die Abendzeiten sind aber doch recht häufig deutlich reduzierter. So ganz anders war das früher aber auch nicht, denn bis 10 Uhr (das war allgemein eine gute Zeitgrenze) sind die wenigsten Reiseradler einen großen Pass oben - man kam also insofern immer einer Stoßzeit. Wenn man mehrere Pässe fährt, ist rs sowieso immer so, dass man Stoßzeiten wie auch Ruhezeiten erlebt, weil man dauernd auf und ab fährt. Zu den Motorradfahrern: Die Ostalpen und insbesondere die Hotspot-Regionen (Tauern/Dolomiten u.ä.) waren schon immer die härteren Motorradreviere. Geht man in die Westalpen, speziell nach Frankreich, sinkt der Motorradanteil erheblich. Das ist auch noch heute so. Ich bin in den letzen Jahren bisweilen monatelang in den Alpen der Schweiz und Frankreichs unterwegs gewesen und fand keine erhebliche Motorradkonzentrationen. Ärgerlich ist allerdings manchmal, dass wenige Motorbiker reichen, einen Terror zu verbreiten. Die größten Motorradkonzentrationen in meiner Alpenhistorie sind immer noch die erweiterte Sellarunde mit 5 Pässen 2005 (Harleys, weit über 100 + Autorallye mit Oldtimern), Nockalmstraße 2003 (Harleys), Nufenenpass 2005 (Kawasakis), wobei nur die Kawasakis Raser waren, die Harleys aber mindestens so laut. Ich gestehe, dass ich diese Ecke in den letzten über 10-15 Jahren kaum noch beackert habe, entweder war ich östlicher, meist aber eher westlicher (außer 2015 Glockner & Kärnten). Der allgemeine Verkehr, also Autos, scheint mir auch zugenommen zu haben, aber lässt sich nicht explizit in Zeiten verpacken und sehe ich auch eher an bestimmten Siedlungsentwicklungen. An einigen Pässe meine ich sogar eher weniger Verkehr gesehen zu haben, evtl. weil die Autobahnen mehr genutzt werden als früher (z.B. Gotthard). Ein lästiges Übel sind neben einigen weiterhin populären Rallyes, die z.B. an der Glocknerstraße auch als Einkommensquelle der beteiligten Bundesländer fungieren, zumindest weiterhin präsent sind, ggf. zugenommen haben, weil auch immer mehr Leute sich Ferrari & Co. leisten können. Dazu kommen spezifische Hotspotkonzentrationen, die zugenommen haben (z.B. Zell am See, Kitzbühel usw.), früher war es etwas verteilter. Was mich in Frankreich im letzen Jahr irritiert hatte, war das extreme Aufkommen von Autos in den alpinen Ecken überall im Land, weil ich erstmals im Hauptferienmonat August unterwegs war. Nahezu jede Sackgasse verfügt über Ferienwohnungen etc., die stark besucht werden inkl. Werks- und Versorgungsverkehr - absolutes Saisongeschäft, das im Sommer zugenommen hat, auch weil die Winter weniger stabil geworden sind. Ein weiterer Grund sind immer höhere Preise am Meer und Luxus somit eher noch in den Bergen bezahlbar scheint. Für einige bekannte Domizile wie z.B. Meribel, Courchevel, La Plagne usw. hieß das tatsächlich regen Verkehr, aber auch dort gerne gegen Abend stärker abebbend. Zudem nur Autos, keine/kaum Motorbiker, und recht auffälig viele E-Autos bereits. An anderen Pässen oder in Bergtälern, wo man gar keine Autos erwarten sollte, gab es dann zwar unerwartete Autos, aber letztlich auch nicht so viele. Trotzdem beleiben viele Strecken immer noch Geheimtipp und recht wenig besucht. Oft werden bestimmte Urlaubsorte in den Bergen über bestimmte Talachsen angefahren, aber nicht die verbindenden Pässe benutzt - außer die Pässe selbst sind Destination. Auch im Zentrum, in der Schweiz, könnte ich dir jetzt ein ganze Liste von dir mehr oder minder bekannten Pässen und Bergstraßen aufmachen, wo ich nahezu keinen Verkehr hatte - Abendzeiten, Morgenzeiten, zuweilen aber auch zu besten Tageszeiten. Manchmal kamen Wettereinflüsse hinzu, dass niemand wohl fahren wollte. Manchmal standen Parkplätze voll mit Motorrädern wie am Gotthard, hatte aber keine unangenehmen Auswirkungen auf Auf- und Abfahrt, eher bescheiden und teils trotz Stau auf der Autobahn. Am Susten ärgerten mich zwei oder drei Sportautomachos, die spät am Abend und morgens bereits vor 6 Uhr den Berge abrasten - hin und her. Es waren aber eben nur diese wenigen Deppen, sonst nahezu nichts an Verkehr. Auch den berüchtigte Grimsel erlebte ich mit fast ganztägiger Auffahrt nahezu ohne Verkehr. Anders hingegen stark besiedelte Destinationen wie z.B. Nendaz, quasi ein kompletter Siedlungsberg mit entsprechend Verkehr.
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Geändert von veloträumer (13.05.23 19:53) |
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#1527693 - 14.05.23 17:40
Re: AlpenüberquerungVenedig-Garmisch April 2023
[Re: veloträumer]
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Nufenenpass 2005 (Kawasakis), Sorry, das war Jaufenpass, sonst wären es ja Westalpen gewesen.
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