Was macht des Menschen Exkremente eigentlich so gefährlich, dass man mittlerweile ganze Bücher darüber schreibt, wie man korrekt in den Wald zu scheissen hat?

Kühe, Pferde, Rehe, Wildschweine: die komplette Fauna scheisst hin wo sie will. Der Mensch hingegen ist durchaus in der Lage, so entlegen in den Wald zu scheissen, dass niemand reintritt, kein Trinkwasser verseucht wird, es für niemanden stinkt ...also absolut niemand in seinem Seelenheil beeinträchtigt wird. Warum sollen wir da eine Schaufel durch die Gegend fahren, die ja dann auch noch gereinigt und hygienisch sicher transportiert werden muss?

HIER vielleicht ein wenig Information. Die Schaufel sollte man natürlich nicht verwenden, um in dem Geschäft herumzustochern - dann erübrigt sich auch eine aufwändige Reinigung ...

Was Bergfreund Jörn im verlinkten Text beschreibt kennt man in ja von jedem Autobahnrastplatz (und leider auch vielen Stadtparks). Es ist tatsächlich furchtbar, wenn Leute derart achtlos sind, dass sie in der freien Natur an einer ohnehin überlaufenen Stelle direkt hinterm erstbesten Busch kacken und dann auch noch ihr Klopapier zurückzulassen. Aber derart achtlose Leute kann man ohnehin nicht davon überzeugen, eine Schippe mitzunehmen und damit ein - so Jörn - 30cm (!) tiefes Loch zu graben. Bei der Vorlaufzeit, die es braucht, mit so einem Schäufelchen ein 30cm tiefes Loch in Waldboden zu graben sollte man ohnehin nur absolut vorhersehbaren Stuhlgang haben. Ich denke, das ist mal wieder so ein Ding, das man aus meiner alten Heimat, den USA 1:1 nach Deutschland importiert hat.

Vielleicht entzieht sich mir auch deshalb der Sinn, weil ich selbst immer möglichst tief im Wald übernachte, und mmer darauf achte, möglichst keine Spuren zu hinterlassen.

Auch ich kenne es aus meiner Zeit in den USA, wo man auch gerne einmal von einem Ranger angesprochen wurde, wie man den "Pit Stop" ordnungsgemäß zu verrichten hat. Aber ob dies nun in Deutschland ein Import aus den USA ist, glaube ich fast nicht. Ich denke, dass das Thema insbesondere wegen der hohen Touristendichte in gewissen Gebieten mehr Beachtung gefunden hat. Wenn ich irgendwo in abgelegenen Waldstücken im Balkan unterwegs bin, dürften auch "unordentliche Hinterlassenschaften" kaum ins Gewicht fallen und es würde wohl auch niemand hier die Beachtung von Regeln verfolgen. Wenn ich aber entlang der viel frequentierten Wanderwege z. B. im Bayerischen Wald immer wieder auf mit Taschentüchern markierte Tretminen stoße, so kann ich verstehen, dass das Thema "Notdurft" hier etwas mehr Beachtung findet. Ich persönlich bin bemüht, „ordnungsgemäß“ vorzugehen. Als "Schaufel" habe ich mir von einer Aluwinkelschiene ein Stück abgeschnitten und vorne mit der Flex abgerundet. Diese Konstruktion hat mich nichts gekostet und sie ist leicht. Die „Schaufel“ passt in die Klopapierrolle und ist dadurch immer dabei.