Von Reutlingen das Echaztal hoch über die Alb und das Lautertal runter zur Donau, das Laucherttal hoch über die Alb und das Eyachtal und Neckartal runter, übers Gäu ins Nagoldtal und den nächsten Berg ins Enztal, wieder hoch und runter ins Murgtal und das Schönmünztal hoch auf die Hornisgrinde.
Reutlingen – Echaztal – Lautertal – Lauterach RB75 ab Dieburg pünktlich, Ösi-EC113 Ankunft in Darmstadt auch, aber mein Radwagen 259 fehlt. Dafür Wagen 262 mit dem Fahrradladeraum, ging auch. Zug hat Probleme, Bremsen wie ein Bahner mir später auf Nachfrage sagte. Deswegen mit 14 Min Verspätung in Darmstadt ab. Mit 23 Min Verspätung in Stuttgart, da er wg. der fehlenden Bremshundertstel auf der Schnellfahrstrecke nur höchsten 140 km/h gefahren ist. Anschluss-IRE natürlich weg, aber kurz danach mit RB gefahren, 11:15 in Reutlingen. Also 25 min Verspätung und keine 7,50 oios Fahrpreiserstattung.
In Reutlingen beide Aufzüge außer Betrieb, aber glücklicherweise hat die Bahnsteigunterführung seeseitig einen ebenerdigen Ausgang, so dass ich mein Gelerrsch nur eine Treppe runter wuchten musste. Auf meiner Strecke vom Bahnhof kein Cafe gefunden, deswegen erst mal auf einer Parkbank mit Sonnencreme geschminkt und dann ins Echaztal gestartet. Ab Pfullingen auf der
alten Bahntrasse bis vor Engstingen, zu Anfang schön alleeartig, der ehemalige
Zahnradabschnitt ab Honau mit 9 % Steigung auf die Alb hoch ist schon heftig. Auf halber Strecke mit Blick auf Schloss Lichtenstein Pause gemacht und mein Käsebrot als Mittagessen verspeist. Glücklicherweise wehte ein für Juli relativ kühler Wind, sonst wärs da hoch in der Sonne permanent im 1. Gang kaum auszuhalten gewesen. Dieser relative kühle Nordwind hielt sich übrigens fast die ganze Woche.
Es muss ein Anfall von geistiger Umnachtung gewesen sein, für Sonntag die Fahrt durchs
Lautertal zu planen. Wahrscheinlich hatte ich noch im Kopf, dass das Cafe Lagerhaus montags und dienstags zu hat. Dass sonntags da viel los ist, weiß doch jeder. An so einem sonnigen, aber nicht heißen Tag nach längerem Schlechtwetter war die Hölle los. Auf der Straße nebenan Motorräder und Autos, auf der Radroute jede Menge Radler, die meisten elektrisch.
Der Bahnhof Kohlstetten ist recht hübsch renoviert, Gaststätte natürlich voll, Sonntags-Motorrad- und -Autofahrer und natürlich auch Radler. Wäre mir auch zu heiß und laut an der Straße gewesen.
Die Lauterquelle habe ich verpasst, weil nicht aufgepasst. Beim Gestüt Marbach natürlich auch alles voll, einen Besuch hatte ich aber auch nicht ernsthaft vor. Das ist tatsächlich nur 200 m oberhalb des Abzweigs von Münsingen, wo ich vor zwei Jahren eingebogen bin.
Cafe Lagerhaus natürlich übervoll, obwohl diesseits der Lauter jetzt auch Tische und Stühle stehen. Und davor haben noch Leute auf einen freien Platz gewartet, das entspannt sich wohl alles erst ab halb fünf oder so. Also wieder nix mit schokolade.
Viele Familien mit Kindern im unteren Lautertal; ist ja auch schön mit den vielen Picknickplätzen am Wasser. In Buttenhausen kleiner Abstecher zur
Bernheimerschen Realschule.
Im untersten Bereich die Wiesen noch etwas unter Wasser, an einer Stelle der Weg auch. Beim Gasthaus Krone in Lauterach angerufen und ein Zimmer bekommen, so dass der rest entspannt zu fahren war. Die 11 km bis Lauterach sind die schönsten, da keine Straße im Tal. Und die Felsformationen am beeindruckendsten, landschaftlich lohnt sich die ganze etappe natürlich fjdn.
Um Viertel nach Fünf bei der Unterkunft, nach duschen und etwas erholen Abendessen "Wildtöpfle" und ein Glas Trollinger. Schien mir noch das beste von der spärlichen Speisekarte. Spärliche Speisekarten und dünne Gastronomie, insbesondere was Kaffee und Kuchen angeht, gabs viel auf der Tour, als Vegetarier würde man verhungern.
Danach Spaziergang auf die Höhe nach Neuburg, aber von der Donau ist nicht viel zu sehen, da der Steilhang mit Bäumen bewachsen ist. Auch das ist sehr oft und wohl in ganz Schland so: es werden Wanderrouten angelegt mit Aussichtspunkten und mit viel Premium- und Traum-Bullshit beworben, aber für die Unterhaltung wird nicht viel getan; die Aussichtspunkte wachsen zu.
Das Frühstück am nächsten Morgen ebenfalls unterster Standard (Billigwurst und -käse, Marmeladenportionstöpfchen, kein Müsli), aber immerhin Osaft und Cappuccino aus dem Kaffeeautomat.
Oruxmaps Strecke: 59,9 km (05:55) – Maximale Höhe: 705 m – Aufstieg: 851 m – Abstieg: 750 m
Lauterach – Sigmaringen Um halbneun gestartet, sonnig, lange Hose und langärmeliges Hemd wieder ausgezogen. War ein Fehler, denn der restliche Kilometer durch die Talenge bis zur Donau ist, wohl auch durch das leichte Hochwasser schnakenverseucht. Die Bahnunterführung zum Donauradweg stand etwas unter Wasser und da ich keine nassen Füße am frühen Morgen riskieren wollte und vermutete, dass im weiteren Verlauf des Donauradwegs ich an weitere solche Stellen kommen könnte, hab ich den steilen Weg nach Neuburg hoch geschoben und konnte mich der Schnaken kaum erwehren. Ich wäre also besser direkt übern Hügel wie gestern Abend nach Neuburg. Im Bogen über Unter- und Obermarchtal nach Datthausen, wo es einen kleinen Rastplatz mit Eisautomat und Trinkwasserbrunnen gibt, mehr gedacht für die Leute, die aus der Gegenrichtung die 20 % - Rampe hoch geschoben haben.
In Zwiefaltendorf gibts neben dem Brauereigasthof Blank eine weitere Unterkunft 50 m weiter, an der ich
vor zwei Jahren vorbei gefahren bin und nur das Hinweisschild wahrgenommen (und falsch interpretiert) habe. An der nächsten Donaubrücke kamen mir Radler entgegen die erzählten, dass sie paarmal durchs Wasser geschoben haben, weshalb ich ab Zell die kleine Nebenstraße nach Riedlingen genommen habe. Es muss sowieso nicht immer Flussradweg sein und die Ausblicke von diesem Weg über die etwas unter Wasser stehenden Donauwiesen waren auch ganz schön.
In Riedlingen bei einer Bäckereikette kleine pause, danach weiter nicht auf dem Donauradweg, sondern einem Wirtschaftsweg entlang der Bahn über Herbertingen nach Mengen. Vor zwei jahren bin ich ja vor Mengen ins Ostrachtal abgebogen, diesmal durch den Ort durch, hübsches Städtchen übrigens. Dahinter auf einer Bank unter einem Baum an einer Wegverzweigung Mittagspause mit meinem Brötchen und dem von zuhause mitgenommenen Käse gemacht.
In Sigmaringen viele Leute, Pause beim Eiscafe neben dem Weltladen. Da nur zwei Bedienungen ewig lange gewartet, dreiviertel Stunde dort verbracht. Entgegen der Planung noch keine Unterkunft gesucht, sondern ohne weiter zum Kloster Inzigkofen. Rad oben am Fußpfad zur Teufelsbrücke abgestellt und an einem Baum festgemacht und zur Teufelsbrücke abgestiegen, lohnt fjdn.
Nach der Teufelsbrückenrunde hab ich in Sigmaringen nach Unterkünften in Veringenstadt gesucht und eine gefunden. Leider hatte sie Wasser im Keller und wollte deswegen gerade kein Zimmer vermieten. Weitere Suche war mir zu stressig und weil es auch schon halbfünf war, bin ich zur Touristinfo, die mich direkt ans Gasthaus Hotel Traube nebenan verwiesen haben. Die hatten auch ein einfaches, sehr kleines halbes Zimmer, genauer, eine Kammer mit Dachfenster frei, immerhin mit Dusche und WC. Damit hatte ich wenigstens noch einen stressfreien Nachmittag und Abend.
Nach duschen erstmal zum Bioladen, hat aber montags zu, und zum Josefsberg, des Blicks über die Altstadt aufs Schloss halber. Wieder runter und da nichts besseres gefunden im Hotel Traube draußen Abendessen, Bergkäsenocken mit Pfifferlingen und reichhaltigem Beilagensalat vom Salatbufet und zwei Weinschorlen, ganz gut. Verdauungs- und Abendspaziergang ums Schloss.
Oruxmaps Strecke: 69,9 km (08:25) – Maximale Höhe: 634 m – Aufstieg: 578 m – Abstieg: 454 m
Sigmaringen – Haigerloch Frühstück etwas besser, immerhin roher Schinken und gekochte Eier und Kuchen und mehr Brötchen, aber auch nur Portionspackungen. Kurz nach acht gestartet. Durchs Laucherttal verläuft die Bahnstrecke von Sigmaringen nach Engstingen und die B32 als Albüberquerung; entsprechend laut ist es im ansonsten hübschen Tal. Der Wasserfall (gieß) in Veringendorf ist tatsächlich ganz nett, Veringendorf und Veringenstadt haben hübsch renovierte Fachwerkhäuser, aber wie in so vielen Dörfern in der Provinz gibts kein Bäckerei-Cafe, nur eine kleine Bäckerei; klar, wovon sollen die leben.
Kurz hinter Veringenstadt auf dem Beobachtungsturm des Naturschutzgebietes Aispenwiesen eine halbe Stunde Pause gemacht und kurz darauf in Hermentingen an der
gallusquelle Trinkwasser aufgefüllt. In
Gammertingen bei einer Bäckereikette (am Marktplatz?) Pause mit Cappu und einem Stück Johannisbeerbaisertorte. Direkt auf der anderen seite der Gebäudereihe ist der Bahnhof und ausgerechnet den hab ich mir nicht angeguckt. Da ist ein Betriebswerk der Zollernalbbahn. Der Streckenteil von Gammertingen bis Engstingen ist laut Wikipedia erst seit 2019 im Personenverkehr in Betrieb. Das Spethsche Schloss, wo jetzt das Rathaus drin ist, macht von außen schon Eindruck. Weiter das Tal hoch, am Badesee von Mägerkingen vorbei und dann nur noch wenig befahrene Landstraße im Tal.
Vor Melchingen führte meine geplante Route aus dem Laucherttal nach Westen weiter hoch Richtung Albtrauf; überhaupt ist der Aufstieg aus dem Donautal kontinuierlich-gemächlich und gut zu fahren. Um viertel vor zwei hab ich unterm
Kornbühl Mittagspause auf 830 m mit Müsli gemacht, mangels Osaft mit Wasser angerührt. Ich hätte in Gammertingen nach Osaft gucken sollen, aber der Supermarkt war am Ortseingang und da wollte ich nicht nochmal runter. Zweidrittel der Portion hätte auch gereicht.
Dann die restlichen zwei km zum Albtrauf war geplanter grober Unfug! Das letzte Stück ein nicht fahrbarer Feldweg und runter nur ein pfad entlang der falllinie! Und kein Aussichtspunkt dort. Den gabs 2 km weiter südwestlich mit einem etwas beschwerlichen Weg dorthin. Die Aussicht auf Schloss Neuhohenzollernstein im Prinzip beeindruckend, aber es war sehr diesig und deshalb nix mit guter Fernsicht. Um nach Hechingen zu kommen, musste ich in einem großen Bogen rückwärts zur Straße durchs Killertal (
Startzel) runter, insgesamt 10 km Umweg gegenüber der Schrottplanung. Diese Straße ist wieder die B32, zwar Radweg neben der Straße aber landschaftlich und wegen des lärms lohnt sich nicht.
In
Hechingen hätte ich mir zuerst den Bahnhof mit den Gleisen in unterschiedlicher Höhenlage angucken können, letzteres wusste ich da noch nicht und es wurde wieder später. In die Stadt hoch, hat ein hübsches Rathaus, aber keine Eisdiele gefunden. Überhaupt machte die Stadt keinen einladenden Eindruck, lag vielleicht auch an meiner Stimmung, so dass ich in Haigerloch nach Unterkunft suchte, auch um die Etappe übermorgen etwas abzukürzen. Hotel Leda gefunden und reserviert.
Von Rangendingen bis
Haigerloch zum Teil Straße gefahren, die letzten drei km Radweg neben der Straße. Vor der Gefällestrecke nach Haigerloch quert dieser die Straße und da macht ein tiefergelegter BMW-Cabrio-Fahrer langsamer und bedeutet mir mit Lichthupe, die Straße zu überqueren; da könnte man ja vom Glauben abfallen, ich hab mich ohne Lichthupe bedankt.
Gegen halbsechs am Hotel Leda, für morgen also schonmal 15 km vorgefahren. Das Hotel macht einen recht neu renovierten Eindruck, vor acht Jahren hat er es wohl übernommen und saniert, für Geschäftskunden. Inhaberin ist seine Frau, die er wohl aus Rumänien, wo er 30 jahre lebte, mitgebracht hat. Mit Geschäftskunden ist jetzt zu coronazeiten auch nicht viel. Er hat mir angeboten, dass er mir zum Abendessen Pasta machen könnte, er würde mich aber auch zur Pizzeria hochfahren. Hat er mir später nochmal angeboten. Die Getränke im Kühlschrank im Tagungsraum gingen aufs Haus, Wein war leider keiner drin, nur Bier und anderes. Jedenfalls bin ich nach dem duschen hoch in die Oberstadt und weiter raus und hoch zur Pizzeria Calimero, schön in der Abendsonne draußen auf der Terrasse, immernoch relativ kühler Nordwind. Spinat-Canneloni waren aus, deshalb normale Canneloni und eine Weißweinschorle. Nach Rückkehr zum Hotel hat er mir noch einen Wein angeboten, aber ich wollte noch Bilder überspielen und lesen. Das ist auch ein Vorteil, wenn man keinen Laptop dabei hat: man hat mehr Zeit am Abend und ich hätte noch einen Wein trinken können. Er ist aus Esslingen und 59, hat mal ein Sägewerk mit 150 Leuten gehabt, ist 1990 nach Rumänien und will in zwei Jahren sich zur Ruhe setzen und nach Spanien. Hat wohl früher viel Sport gemacht und fährt jetzt noch viel Rad, bio, und meinte gestern beim reservieren am Telefon, er könne ja keinen Radfahrer irgendwo stranden lassen.
Jedenfalls ist Haigerloch ein hübsches Städtchen, hübscher als Hechingen, aber Leerstände usw. gibts in beiden.
Oruxmaps Strecke: 93 km (09:25) – Maximale Höhe: 867 m – Aufstieg: 997 m – Abstieg: 1101 m
Haigerloch – Bad Wildbad Halbneun los und gemütlich auf der Landstraße das Eyachtal runter, für eine Lage Klamotten im Tal und bergab wars eigentlich etwas frisch. Kaum Autoverkehr auf der Straße. Bad Imnau auch ziemlich tot, trotz prächtigem Fürstenhof. Kein public Mineralwasserhahn dort. Also weiter nach Eyach und das Neckartal runter bis Obernau. Beim Werksverkauf der dortigen Sprudelfirma haben sie mir kostenlos meine Literflasche aus zwei 0,75-Liter-Glasflaschen aufgefüllt, con gas. Die zweite hätte ich mir eigentlich auch noch auffüllen lassen können.
Ab Obernau gehts recht entspannt durchs bewaldete Seltenbachtal auf meist asfaltiertem Weg hoch aufs
Gäu und nach Ergenzingen. Dort hätte ich gerne Cappu-Pause gemacht, gab aber wieder nix. Hinter Enzingen gibts ein
keltisches Hügelgrab auf der Höhe. Weiter an Mötzingen vorbei und durch das riesige Gewerbegebiet von Nagold, bevor es steil bergab nach selbigem in selbigem Tal geht. In Nagold bei einer Bäckereikette am Markt eine Heidelbeerhaferschnitte und einen Cappu inhaliert.
Danach nicht weiter aufgehalten und das Nagoldtal runter. Zwar schön asfaltierter Wirtschaftsweg, aber zu sehen ist nicht viel, da das Tal eng und stark bewaldet, natürlich wieder Straße, meist auf der anderen Seite vom Bach, aber das ist in solchen Tälern nunmal so.
Der nächste Ort ist Wildberg, auch ganz nett, bin aber nicht nach oben in die Oberstadt, sondern weiter nach Teinachtal und dort das Teinachtal hoch nach Bad Teinach, nicht wie geplant die steile Straße hoch nach Zavelstein. In einer kleinen Lebensmittelladenbäckerei gabs immerhin eine Eisschokolade, ansonsten scheint die einzige Gastronomie das Kurhotelrestaurant zu sein. Und public Mineralwasserhahn gabs natürlich auch nicht. Wie Bad Meinberg ähnlich tot, aber etwas vornehmer.
Weiter hoch nach Rötenbach, kräftige Steigung, und vom höchsten Punkt bei 700 m nach Würzbach und das Würzbachtal runter ins Enztal. Neu und glatt asfaltierter Weg ohne Schäden. Auf halber Strecke bis Calmbach ein schöner Brunnen zum auffüllen meiner zwei Flaschen mit kaltem klarem Wasser. Damit hatte ich für morgen eine Bergüberquerung weniger.
Von Calmbach bis Wildbad die vier km auf der Straße im Feierabendverkehr zogen sich etwas, aber um zehn vor fünf war ich bei der Touristinfo (die um fünf zu macht) und bekam ein sehr sehr einfaches Zimmer im Hotel Eintracht, hinter der Touristinfo. Vielleicht meinte die Dame dort, ich könnte nicht mehr bezahlen. Altes Haus mit Holzdecken, kleines Zimmer mit Waschbecken und Aufstelldusche und Bett und Kleiderhaken und kleinem Tisch, Toilette aus der Tür raus direkt nebenan so eine Art Treppentoilette. Und zum ersten mal: richtiger Corona-Check-In, wenn auch ohne Ausweiskontrolle. Ausweis oder Impfpass wollte nirgendwo keiner sehen.
Bad Wildbad erheblich größer und urbaner als Bad Teinach, mondäner natürlich auch mit entsprechenden Kurprotzbauten und es gibt viele Eisdielen. Ansonsten wie üblich Leerstände und heruntergekommene Hotels.
Abendessen im Wildbader Hof, schmale Tischbänke an der Hauswand, dann Straßenbahn, dann größere Tische und Stühle an der Enz. Spinatknödel mit Parmesankäse und Beilagensalat, zwei Gläser Mostschorle. Ganz gut.
Oruxmaps Strecke: 89,2 km (08:23) – Maximale Höhe: 703 m – Aufstieg: 1266 m – Abstieg: 1274 m
Bad Wildbad – Hornisgrinde Frühstück das beste bisher, genug Brot, keine Portiönchen, sondern Marmelade lose im Schälchen. Kurz nach neun los, wieder neu und glatt asfaltierter Wirtschaftsweg bis Enzklösterle. Auch von dort weiter hoch auf der Straße gemütlich zu kurbeln, sehr wenig Verkehr, keine LKWs. Je höher man kommt, umso schmaler wird die Straße. Auch auf der B294 auf 900 m wenig verkehr. Bei Urnagold, kurz vor
Besenfeld, direkt neben der Straße entspringt die Nagold. War mir mal wieder nicht klar und habs nicht wahrgenommen. In besenfeld gibts ein paar Hotels.
Drei km, 300 Höhenmeter und 11 Minuten später, also 10 % Gefälle, Tacho bei 63 km/h, im Murgtal. Schneller wollte ichs nicht werden lassen, da die Fahrtwindwirbel doch ziemlich an den Packtaschen zerren. Im Murgtal ist natürlich richtig Verkehr und deswegen hoffte ich, in Schönmünzach einen Eisbecher oder Cappu zu bekommen. Wieder nix. Also die Straße an der
Schönmünz hoch, kaum Verkehr, weshalb es auch nicht lohnt, auf der anderen Seite den geschotterten Waldweg zu fahren. Auf der Straße geht das so bis ans Ende in Hinterlangenbach. In Zwickgabel den Gasthof Mohren gibts nicht mehr, und das restaurant Waldblick hat nur für Pensionsgäste oder nach Anmeldung offen. Angeblich.
Von Zwickgabel geht ein asfaltierter Forstweg am Langenbach entlang durchs Naturschutzgebiet; wäre wohl auf einer 75000er Karte nicht zu erkennen gewesen. Schön zu fahren, keine verlorenen Höhenmeter und trifft bei Vorderlangenbach wieder auf die Straße. Dort auf einer Bank 20 minuten Pause gemacht. Hinterlangenbach besteht aus paar Häusern und zwei Hotels, Ende der Straße, Wanderausflugsverkehr.
Meine Route geht auf einem schmalen Wirtschaftsweg ziemlich steil hoch, aber ab der Spitzkehre mit dem Holzschuppen wirds richtig heftig, mindestens 15 %, Tacho zeigt keine Geschwindigkeit mehr an. Zum Glück ist der Weg asfaltiert. Wo es weniger steil wird, hört auch der Asfalt auf, aber noch passabel zu fahren. Bis zum nächsten Spitzwinkligen Abzweig, wo es grobschottrig und steiler und schlecht zu fahren ist. Trifft paar hundert Meter weiter auf einen von unten kommenden breiten, geschotterten Fahrweg, der gut zu fahren ist und zum Ochsenstall führt. Kurz nach vier dort. Wegen einer leichten Sehnenreizung links hab ich heute langsam gemacht und bin nur mit dem Mittelfuß auf dem Pedal gefahren. In jedem Fall wars gut, gestern schon bis Wildbad zu fahren.
Das Zimmer ist sehr klein, ca. 5 qm, Bett aber 2,20 m lang. Toiletten und Waschraum am anderen Ende des langen Flures. Zuerst mal das letzte Stück Schwarzwälder Kirsch und einen Kaffee konsumiert, dann geduscht. Kurz nach sechs Abendessen Sauerbraten mit Spätzle, kein Salat oder Gemüse und einen Müller-Thurgau, bestellt hatte ich einen Riesling.
Zur
Hornisgrinde hoch und bisschen rumfotografiert und Abendsonne genossen. Sehr diesig, vom Rheintal kaum was zu sehen, nur die Reflektionen der Sonne, von den Vogesen sowieso nicht. Und den Fast-Vollmondaufgang auch nicht. Aber ruhig ists da oben.
Oruxmaps Strecke: 53,8 km (07:06) – Maximale Höhe: 1038 m – Aufstieg: 1507 m – Abstieg: 876 m
Allerheiligen - Oppenau Frühstück recht spärlich, so wie bisher, aber immerhin Müsli.
Wegen der mit der Kurtaxe bezahlten Konuskarte hab ich mir überlegt, doch keinen Wandertag hier oben zu machen, auch weil es mit Rucksack und Proviant nicht so gut aussah, sondern zum Mummelsee zu laufen und zu sehen, wo ich mit dem Bus hinfahren kann. Der Bus fährt aber schon am Hornisgrindeturm ab und der Busfahrer hat mir vorgeschlagen, bis
Allerheiligen mitzufahren wegen der Wasserfälle und mit einem der nächsten Busse zurück. Meine Idee, weiter ins Rheintal zu fahren war Blödsinn, das sind doch noch ganz schöne Entfernungen im Vorgebirge und es gibt nur zwei Buslinien zur Hornisgrinde. Der letzte 425 fährt um 15:30 in Oppenau los.
Also bis Allerheiligen gefahren, 27 km, 50 min und zur Klosterruine abgestiegen und weiter zu den Wasserfällen. Schon beeindruckend. Bei der Klosterruine Wanderwegweiser Oppenau 9 km, womit klar war, dass ich da runter laufen würde. Der Wanderweg bzw. Pfad geht meist am Lierbach entlang, im unteren Teil aber oberhalb der Straße. Leider hab ich den Wegweiser zum Straße überqueren und Einstieg übersehen, so dass ich die letzten drei km an der Straße entlang gelaufen bin. War zwar nicht viel Verkehr, aber trotzdem :zensiert:, auch weil wenig Schatten. Um viertel vor drei in Oppenau. Kein Cafe, aber eine Eisdiele, bei der ich zwei Kugeln in der Waffel geholt habe.
Die Busentfernung von Oppenau-Bahnhof bis Hornisgrinde sind fast 39 km, Fahrzeit eineinviertel Stunde. Der erste Hochsommertag dieses Jahr.
An Abendessen gabs nicht viel Auswahl und da ich Spaghetti bolognese überall essen kann, hab ich mich für Rindergeschnetzeltes mit Spätzle entschieden, also das gleiche wie gestern, nur klein geschnitten. Als Vegetarier oder gar Veganer verhungert man hier. Zum trinken Mostschorle genommen, hab ich gestern abend nicht gesehen, wäre besser als der Müller-Thurgau gewesen. Und billiger. Nach dem Abendessen noch bisschen draußen gesessen. Eine Familie mit zweijährigem Jungen und seinem Onkel (vermute ich, so wie er mit ihm spielte) und Oma und Opa waren auch die beiden Nächte auf der Hütte und haben wohl tagsüber Wanderungen gemacht.
Wenn die Sonne weg ist, wirds da oben schnell kühl.
Oruxmaps Strecke: 9,7 km (02:59) – Maximale Höhe: 643 m – Aufstieg: 117 m – Abstieg: 461 m
Hornisgrinde – Rastatt Gegen acht Uhr etwas Regen, hat aber nur gelangt, um den Staub zu befeuchten. Beim losfahren um halbzehn wars nur noch etwas bewölkt, ab Bühlertal wieder sonnig. Die 20 km und 900 höhenmeter ins Rheintal gehen schon recht flott. Bis zum Abzweig Bühlertal bin ich die Schwarzwaldhochstraße gefahren und nicht die geplante und ausgeschilderte Route nebenher; auf der Straße war so gut wie kein Verkehr. Auch im unteren Bühlertal hätte ich auf der Landesstraße bleiben sollen statt über die holprige Ortsstraße zu fahren.
Kurz vor Rastatt Klamotten gewechselt und zur Tunnelabsackstelle gefahren und paar Bilder gemacht. Hätte ich das nicht geplant, wäre es sinnvoller gewesen, nach Bühl zum Bahnhof zu fahren, so berauschend ist der Weg nach Rastatt nicht. Verbindungen nach Karlsruhe an so einem Samstagmittag nicht sehr häufig, der Schwarzwald-RE 13:34 fällt aus, deswegen mit der Stadt-Land-Bahn um 13:24 nach Karlsruhe; die nimmt auch Räder mit. Über eine Stunde Aufenthalt, drei Kugeln Eis am Marktplatz konsumiert.
Oruxmaps Strecke: 42,5 km (03:19) – Minimale Höhe: 116 m – Maximale Höhe: 1041 m – Aufstieg: 106 m – Abstieg: 1051 m
Wenn man keine IC/ICE-Verbindung nach Darmstadt hat, gibts eine relative schnelle Verbindung mit der neuen S-Bahn nach Mannheim mit umsteigen in Hockenheim in die RB nach Frankfurt. Werktags, wenn zur vollen Stunde züge von Darmstadt nach Dieburg fahren, braucht man auch nicht in Friedrichsfeld in den RE60 umzusteigen; hätte ich auch nicht machen müssen, die RB67 ab Hockenheim war pünktlich um 17:24 in Darmstadt. Das hätte mir sogar die Bahnsteigwechsel in Friedrichsfeld und Darmstadt erspart.
gesamt Oruxmaps summiertStrecke: 408 km – Bewegungszeit: 32:13 – Aufstieg: 5300 m – Abstieg: 5500 m
Bäche, Flüsschen, Flüsse Echaz ↑,
Große Lauter ↓,
Donau ↑,
Lauchert ↑,
Startzel ↓,
Eyach ↓,
Neckar ↓,
Seltenbach ↑,
Nagold ↓,
Teinach ↑,
Würzbach ↓,
Kleine Enz ↓,
Große Enz ↑,
Murg ↓,
Schönmünz und langenbach ↑,
Bühlot ↓,
Lierbach ↓
Pässe / Überquerungen Reutlingen - Alb - Lauterach
Sigmaringen - Alb - Hechingen
Obernau - Gäu - Nagold
Teinach - Hornwald - Wildbad
Poppeltal - Besenfeld - Murgtal
Schönmünzach - Hornisgrinde - Bühlertal
Eine Karte und ein paar Bilder mehr gibts
hier.