Moin,
das ist hier auch gleich mein Vorstellungsthread. Zum eigentlichen Fahrrad ab der zweiten Überschrift.
Wie kam ich eigentlich zu dem Fahrrad und weswegen beschloß ich so viel Geld in die Hand zu nehmen.Eigentlich habe ich meine erste Radreise schon 2005? gemacht, von Berlin nach München, damals noch mit meinem alten Fahrrad. Dazwischen habe ich noch mehrere Radreisen gemacht, mal von Trelleborg nach Stockholm, oder auch mal durch Holland. Irgendwann begann mein erstes richtges Fahrrad (63cm Rahmenhöhe; Gudereit C45) immer mehr zu verstauben.
Zwischenzeitlich besaß ich noch ein Speedbike (Nexus Inter 8), was ich jedoch durch fehlende Fett an der Sattelstütze leider teilweise zerstörte. Dieses Fahrrad begleitete mich auch durch einige kürzere Reisen von Berlin nach Flensburg (50km vor dem Ziel abgebrochen) oder Berlin nach München. Leider habe ich von all den Reisen keine wirklichen Bilder, weil ich einfach keine Digitalkamera besaß.
Da ich mein anderes Rad zerstört hatte, besann ich mich wieder auf mein altes Rad. Gleichzeitig kam ein Umzug vom flachen Berlin ins hüglige Stuttgart. Da war vom alten Fahrrad schon nicht mehr so viel übrig, nur noch der Rahmen, die Sattelstütze und das Schaltwerk. Die Schaltung war viel zu groß übersetzt und ziemlich schnell fraßen sich die V-Brakes durch die Felgen. Da ich an dem Fahrrad hing, baute ich das Fahrrad nochmal auf: die alte 3x8 Schaltung wurde durch eine neue 3x10 Deore ersetzt mit einer 22-?-42 zu 11-34 Übersetzung. Die Berge wurden plötzlich deutlich einfacher. Zusätzlich wechselte ich zurück auf Scheibenbremsen, die auch ursprünglich verbaut waren. Nur diesmal keine elendigen mechanischen, die nie wirklich gut funktionierten, sondern die 625er?-Serie von Shimano mit 180mm Scheiben. Zusätzlich kamen dazu noch ein Satz laufräder mit XT-Naben der 8000er Serie. Leider war die Hinterradnabe eine arge Enttäuschung und sie verreckte nach quasi 8Mm, wobei dabei wahrscheinlich auch eine Rolle spielte, dass ich gerade in Alaska war und die Nabe nicht wirklich gut kontern konnte und auch keine wirkliche Ahnung vom Kontern hatte.
Generell war diese Reise nach Alaska (Mitte 2018) bis runter in den Yukon der Grund, mir ein neues Fahrrad aufzubauen: Während der Reise zerstörte ich meine Hinterradnabe, die ich danach noch gegen eine DT-Swiss 350er austauschte und auf einem Pfad aus zwei parallelen Bolen rutschte ich durch eine Ritze und schlug mein Schaltwerk an, sodaß der Zug fast riss. Zum Glück war kein sonstiger Schaden. Langsam wuchs aber in mir das Begehren nach einen neuen Fahrrad: ich wollte wieder eine gute alte Nabenschaltung, weil ich nicht mehr die Kette alle 3000km wechseln wollte, wobei dort die 3x10 haltbarer als die 3x8 war, und ich wollte breitere Reifen. Hier nochmal ein Bild meines Fahrrades aufgebaut für die Reise nach Alaska mit einer kürzlich erworbenen Starrgabel und Lowrider, für die bessere Gewichtsverteilung. Auch habe ich mir einen Triathlonlenker angebaut, um die Haltung wechseln zu können:
Leider ging nach der Landung (eigene Blödheit) auch noch die Gepäckträgeraufnahme hinten kaputt, sodass ich mich nun wirklich auf die Suche eines Ersatzes machen musste. Nachdem ich mein neues Fahrrad hatte, baute ich aus den alten Teilen (Schaltung, Bremsen, Schutzbleche mit 11Mm Laufleistung) zusammen mit einem Freund sein neues Fahrrad auf. Somit vermieden wir Müll.
Es wurde ein Velotraum VK 10:Hier boten sich nun zwei Möglichkeiten an: Pinion oder Rohloff, da ich aber schon immer von einer Rohloff träumte, schloss ich die Pinion schnell aus. Ich schaute mir ewig verschiedene Radhersteller an und träumte von meinem idealen Fahrrad. Am Ende beschloß ich aufgrund der Nähe, Velotraum zu nehmen. Da ich mit über 1,9 m und knapp 100kg relativ schwer bin, wusste ich, daß ich ein Systemgewicht von mindestens 140kg haben wollte, was die Auswahl auch nochmal merklich eingrenzte. Auch bei den Komponenten beschloss ich eher auf hiesige Wertarbeit zu setzen, in der Hoffnung auf lange Haltbarkeit und der Untstützung von fairen Löhnen (immerhin verdiene ich in Deutschland nun nicht schlecht, dann sollte es mir auch möglich sein, europäische Löhne zu zahlen).
Es wurde sodann ein Velotraum VK10, mit Rohloff und in Aussicht und längere Radreisen in der Zukunft mit 24-559 Felgen. Dazu kamen die wirklich ausdauernden Schwalbe Mondial Evo (bis jetzt ca 17 Mm, aber mittlerweile nicht mehr viel Profil). Als Nabendynamo entschloss ich mir für einen SON und der Gepäckträger wurde ein Tubus. Die Lichter und den Sattel übernahm ich vom alten Fahrrad, um jedenfalls noch etwas den Geist des vorherigen Fahrrades zu haben -- Nostalgie.
So wurde es
- Velotraum VK 10 mit XXXL Alurahmen (Stahl gab es nicht in der Größe)
- Stahlgabel mit 180kg (wie der Rest des Fahrrads)
- Alexrims MD24 mit gepunzten Felgen und 32 Speichen
- Magura MT4 Bremsen mit 203/180mm Bremsscheiben (vorne/hinten)
- Schwalbe Marathon Mondial Evo DD
- SON 28
- Schutzbleche SKS Blümels 65
- Tubus Cargo Evo
- alter Brooks Ledersattel, Tubus Tara, BUMM Luxos U, BUMM Rücklicht (das habe ich seit 2007)
Bestellt im Dezember 2018, zur Abholung bereit Ende Februar 2019. Auf dem Hinweg nach ich die S-Bahn nach Weil-der-Stadt (30min ohne Umsteigen aus Stuttgart),auf dem Rückweg fuhr ich die 30km natürlich mit dem Fahrrad und schoss das erste Bild (die Komplimentärfarben machen das Fahrrad einmalig und könnten durchaus als Diebstahlschutz dienen):
Reisen und UnternehmungenMeine erste längere Tour ging durch den Schwarzwald, die ich aber leider nach einem Tag abbroch: ich dachte, dass ich irgendwie krank war, dabei hatte ich mich einfach nur Überanstrengt und war unterzuckert: 120km mit 3000hm. Aber ich wusste zumindest, dass ich viel Spaß mit dem Fahrrad hatte. Hier ein Singletrail mit dem Fahrrad.
Am Ende des Monats beschloss ich zu einer Konferenz nach Irland (Dublin) mit dem Fahrrad anzureisen. Die Woche vorher war ich zu einer Fortbildung in Köln. So nahm ich den Eurostar nach London von Brüssel, bis dort die belgische Bahn. Am Wochenende besuchte ich noch meine Schwester in Cambridge, bevor ich am Montag durch die englische Landschaft fuhr, über durchaus sehr schöne Wege, wenn auch teilweise durchaus hügelig. 100m davor fiel ich mit eingeklickten Schuhen an einem Gatter in eine Pfütze. Ich hätte bei Füße aus dem Pedalen nehmen sollen, als ich die Pforte schloss.
Weiter ging es Richtung Wales, hier ein Photo kurz hinter Llangollen, wo ich meinen Onkel besuchte und danach über die Fähre nach Dublin. Generell war die Wegführung durch Openstreetmap teilweise abendteuerlich, sodaß ich auf Reitwegen landete, Fußwege umfahren musste, weil ich mein Fahrrad nicht über eine Hecke hiefen konnte und Treidelpfaden folgte, die teilweise fast unter Wasser lagen. Aber solange es irgendwie befahrbar war, kam ich mit meinem Fahrrad gut durch. Die 559-55mm Marathon Mondial Evo waren den vorherigen 622-37mm Mondial Evo sehr überlegen und auf dem einem Reitweg (jetzt weiß ich, was Bridlepath heißt), hätte ich mir mein Schaltwerk sicherlich abgerissen. Defintiv ein Punkt für die Rohloff. Ich bin sehr zufrieden mit meinem neuen Fahrrad.
Ein Jahr später zeigte sich auch noch die sehr gute Leistung unter voller Beladung: Im Sommer 2020 zog ich zu meiner Freundin und weil ich weniger Kisten aus dem sechsten Stock schleppen wollte, besuchte ich sie nun immer mit 4 Packtaschen beladen und transportierte alles, was in die Fahrradtaschen passte, schon vorher. Bis zu 40kg über 250hm und 20-25km je nach Route. Auf jeden Fall hat sich das Fahrrad bewährt und ich hoffe es vielleicht in diesem Sommer auf einem Teilstück des Continental Divide Mountain Bike Trail zu nutzen. Vor kurzem habe ich noch das Vorderradlicht gegen einen LUXOS Umbau von Laempie ausgetauscht mit einem ordentlichen Dynamo-Fernlicht, was Waldfahrten deutlich angenehmer macht. Außerdem habe ich auf Trickstuff Bremsbeläge und Trickstuff Dächle Scheiben umgerüstet, die beide deutlich länger halten.