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#1438714 - 08.07.20 19:42
Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
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Beiträge: 909
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Dauer: | 3 Tage |
Zeitraum: | 4.7.2020 bis 6.7.2020 |
Entfernung: | 0 Kilometer |
Bereiste Länder: | Italien Schweiz
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Ciao a tutti! Ich starte meine Touren vorzugsweise an Orten, welche ich auf früheren Touren durchquert oder erreicht habe. Da traf es sich gut, dass wir diesen Sommer unsere Familienferien in Disentis verbrachten: hier bin ich auf der letztjährigen Tour vom Hasliberg ins Safiental vorbeigekommen. Corona-bedingt hatte ich nicht gross Lust mich weiter gen Osten vorzuwagen, denn das hätte nur eine längere Zugfahrt mit Maske bedeutet. Da tauchte auf meiner inneren Karte wieder die Querpasstour Nufenen – Gotthard – Lukmanier auf, welche ich letzten Herbst wegen eines Wintereinbruchs hatte umplanen müssen. Ein kurzer Blick auf die Karte verriet mir, dass die nun angestrebte Ost-West-Richtung für meinen Tourstil noch besser geeignet war als West-Ost: eher steil und technisch rauf, und eher einfach und chillig runter. Als ich dann als Alternative zum Nufenen noch den Passo San Giacomo mit den 2000 Höhenabfahrt Abfahrt nach Domodossola entdeckte, war der Fall klar Tag 1: Disentis – Passo dell’Uomo – Lago di Tom – Piora (Karte) Bei der Abfahrt in Disentis weist mich die Matterhorn-Gotthard-Bahn diskret darauf hin, dass man auch ganz bequem und relativ schnell von der Surselva ins Wallis gelangen könnte: Die Kapelle Sontga Gada an der alten Passstrasse auf den Lukmanier erinnert mich aber gleich darauf daran, dass sich Menschen schon seit Jahrhunderten unmotorisiert über die Pässe wagen – dann wollen wir doch diese wunderbare Tradition mal fortsetzen Durch die Schlucht der Medelser Rheins ist die Passstrasse quasi alternativlos… …danach setze ich aber konsequent auf Rough Stuff Cycling: Ein letzter Blick auf Curaglia… …und eine letzte Kerze in einer Kapelle… …bevor ich auf herrlichen Wegen Richtung Lukmanier hochkurble. Es ist recht herausfordernd, mit 10 Sekunden Selbstauslöserzeit solche Selfies zu schiessen: abdrücken, zum Velo rennen, aufsteigen, losfahren – da ist es fast ein bisschen unvermeidlich, dass zwischendurch eine leicht «b’soffene G’schicht» rauskommt Auch beim Baden sind die 10 Sekunden doch eher kurz, da darf man beim Reinhüpfen nicht zimperlich sein Hier kam noch erschwerend hinzu, dass ich nackig reinhüpfte: gerade als ich drin war, rollten zwei Velofahrinnen gemütlich über die die in Sichtweite gelegene Passtrasse, da musste ich dann ein bisschen länger als vorgesehen im herrlichen Medelser Rhein verweilen Der Wanderweg auf den Lukmanier ist wunderschön… …und recht informativ: Blick ins Val Cristallina: Die Staumauer des Lai da Songta Maria kommt in Sicht: Alte… …und neue Bauwerke: Auf einem tipptoppen Schotterweg geht es dem Westufer des Lai da Songta Maria entlang. Links im Bild erkennt man die Passhöhe des Lukmaniers, rechts den Weg auf den Passo dell’Uomo: Nach dem Steg über die Aua dalla Val {von dem man aus zum schönen Lai Blau [welcher aber (wie wir auf einer Familienwanderung herausgefunden haben) gar nicht blau, sondern eher grau ist] aufsteigen könnte} kommen ein paar schwierige Kilometer: viel murksiges Geschiebe, aber zum Glück garniert mit tollen Alpenrosenhängen: Ich bin dann ganz froh, als ich die Hängebrücke über den jungen Medelser Rhein erreiche: Auch dieses tolle Badeplätzchen nehme ich dankend an – unglaublich wohltuend und erfrsichend, so ein Bad Dann folgt der infernale Aufstieg zum Passo dell’Uomo… Keine Ahnung, wie Swisstopo darauf kommt, dieses Bachbett von einem Weg als «Feld-, Wald-, Veloweg 5. Klasse» zu verzeichnen: ich habe glaub keinen Quadratdezimeter gesehen, auf dem nicht mindestens ein mittelgrosser Stein liegt Es ist so anstrengend, dass ich beim Selfieschiessen sogar vergesse den Rucksack anzuziehen Das Val Piora auf der anderen Seite des Passes lässt die Qual schnell vergessen: was für Ausblicke! Das Wasser vom Wasserfall ist übrigens orografisch eine komplexe Sache: es handelt sich dabei um Wasser aus dem Val Cadlimo (ergo des Medelser Rheins), welches zwecks Speisung des Ritóm-Stausees über den Passo dell’Uomo geleitet wird. Nun ist es ja so, dass das Val Cadlimo als einziges (?) Tal südlich des Alpenhauptkamms nach Norden entwässert. Das heisst, das Wasserfallwasser geht südlich der Alpen nieder und sollte eigentlich in die Nordsee fliessen, aber wegen des menschlichen Eingriffs fliesst es dann doch ins Mittelmeer. Aber egal wie kompliziert es ist: es sieht einfach toll aus Ach ja, ganz links im Bild erkennt man den chilligen Wiesenweg der Abfahrt: Das Val Piora hat einige weitere Perlen zu bieten: bei der Capanna Cadagno sind es die unglaublich weissen Felsen (und in der Hütte die leckeren Gnocchi und der Kuchen): Der Lago di Cadagno ist limnologisch höchst interessant: die oberste Schicht ist normales Bergquellwasser, danach folgt eine Schicht mit Schwefelbakterien, und unten befindet sich schliesslich salz- und schwefelhaltigem Wasser aus unterirdischen Quellen. Anscheinend ist dieses Phänomen der «geogenen Meromixis» (he, mit diesem Begriff kann man beim nächsten Smalltalk unglaublich brillieren ) für Europa einmalig. Gemäss Wikipedia wird der See intensiv erforscht, was auch die kleine Messstation in der rechten Bildhälfte erklärt: Absolut beeindruckend finde ich auch die sehr grünen Steilhänge… …und die unglaublich schöne Blumenwelt, hier mit einer Alpen-Paradieslilie Der Ritóm-Stausee und die Gipfel der Leventina… …und nochmals der Lago di Cadagno, mit Blick auf den (links vom verschatteten Berg; Passhöhe nicht sichtbar) Passo dell’Uomo, den Passo delle Columbe und den Passo del Sole (links und rechts des hellgrauen Gipfels): Weisser Sandstrand und herrlich erfrischendes Bergwasser: so einen See muss ich einfach besuchen, vor allem wenn er auch noch «Lago di Tom» heisst Bei aller Schönheit habe ich aber ein Problem: wo schlafen? Die Capanna Cadagno ist voll, also habe ich eigentlich im unbewarteten Rifugio Föisc ein Plätzchen reserviert. Von der Motta aus (einem Minigipfel ob dem Lago di Tom) sehe ich aber, dass die Föisc-Hütte recht exponiert liegt und wahrscheinlich unglaubliche Ausblicke bietet – und ich leide an einer Art Weitenschwindel. Und der Aufstieg zur Hütte sieht brutal aus für mit dem Velo… Also schaue ich rasch beim Rifugio Ritóm vorbei; die haben noch ein Zimmer frei, yeah Ich sage in der Föisc-Hütte ab und mache mir einen gemütlichen Abend bei der Ritóm-Staumauer, mit Blick auf Schweizerfahne und Föisc-Gipfel: Ich gehe früh zu Bett, denn am nächsten Tag erwartet mich ein Gemurkse, welches den Passo dell’Uomo wie eine «1. Kl.-Strasse (mind. 6 m breit)» erscheinen lässt Der nächste Teil folgt demnächst in diesem Faden – bis bald
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#1438740 - 09.07.20 04:35
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Tag 2: Piora – Bochetta di Föisc – Val Canaria – Passo Scimfuss – Gotthardpass – Sentiero alto Val Bedretto – Capanna Corno-Gries (Karte) Kurz vor sechs purzle ich unbefrühstückt los. Botanisch beginnt der Tag vielsprechend mit einer Alpen-Akelei: Langsam… …erwacht der Tag… …und nach einigem steilen Geschiebe und Getrage erreiche ich den Föisc-Gipfel: Die Aussicht ist atemberaubend: Blick nach Süden… …und runter zum Ritóm-See: Ich luge durch ein Fenster des Rifugio Föisc und sehe jemanden schlafen. Ich habe nie ganz verstanden, wie man in den Bergen ausschlafen kann: dieses Spiel von Licht und Schatten, und dazu das Vogelgezwitscher Ich steige zum kleinen See unter der Bochetta di Föisc zurück (dort habe ich mein Cutthie stehen lassen) und frühstücke: Die Bochetta di Föisc mit Blick ins Val Bedretto. Ganz hinten im Tal versteckt sich der Nufenen unter einem Nebelhauch: Zum Glück beginnt der «Feld-, Wald-, Veloweg 5. Klasse» deutlich weiter oben als auf der Landeskarte eingezeichnet – und zum Glück ist es nicht ein Bachbett wie am Passo dell’Uomo: Selten eine so schöne Kuh gesehen: Schattig und stotzig geht es runter ins Val Canaria, bevor es sonnig und angenehm… …auf der anderen Seite wieder hochgeht: Auch dieser Abschnitt ist auf der Landeskarte als «Feld-, Wald-, Veloweg 5. Klasse» eingezeichnet – scheint eine weite Kategorie zu sein Das Val Canaria ist eine einsame Sache; ganz am Ende des Tales befindet sich die Cadlimo-Hütte. Bei der Alpsiedlung Orella frage ich eine ältere Frau nach Wasser. Sie erklärt, dass das Quellwasser leider nicht mehr sauber sei. Sie holt eine Flasche Mineralwasser aus dem Keller und füllt grosszügig mein Bidon. Als ich ihr dafür etwas geben will, macht sie ein Handzeichen, mit welchem ich im Strassenverkehr gerne mal meine Missbilligung zum Ausdruck bringe Nach Orella wird der Weg bis p.2014 schlecht, bevor er dann wieder tipptopp wird: Ich radle dem Gotthard entgegen… …und bin bei den Blicken zurück überwältigt… …von der Schönheit der Landschaft: Wieso die Lawinenverbauungen im vorherigen Bild? Wegen Airolos! Die Funktion der Mauer im unteren rechten Bildteil entzieht sich mir aber. Vielleicht was Militärisches von früher? Vor dem Passo Scimfuss ist dann der Weg sogar geteert, der Fadentitel ist also nicht ganz korrekt (und nebenbei bemerkt war auch das Cutthroat dank eines ShockStop-Vorbaus von Redshift leicht gefedert). Die Aussicht geht weit ins Val Bedretto: Kurz vor dem Rummel des Gotthardpasses lege ich mich noch ein bisschen hin (der Pfosten dient glaub als Strassenmarkierung für die Schneefrässe – wow, muss das jeweils Schnee haben dort oben!)… …und erfrische mich in der Sella (eben, der bereits angesprochene Einstieg in 10 Sekunden Selbstauslöserzeit ) : Dann ist der geschäftige Gotthard erreicht, und ich verspeise im Hospiz eine leckere Rösti. Huch, ist dort oben viel los! Sogar eine Art Mariachi-Band spielt auf, zum Glück auch mit Songs von Johnny Cash: Der Gotthard mag mich nicht lange halten, und ich purzle ob der alten Passtrasse im Val Tremola… …und neben der neuen Passtrasse in der Galerie… …auf den Wanderweg ins Val Bedretto. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an User Redorbiter, welcher mir bei der Tourplanung die Angst vor diesem Abschnitt genommen hat (auf der Karte sieht es dort ein bisschen nach gfürchigen Felswänden aus): Bald wird der angenehme und aussichtsreiche Wanderweg zu einem angenehmen und aussichtsreichen «4. Kl., Fahrweg (mind. 1,8 m breit)»: Aussicht auf Wiesen, Bäche und Leventina: Auf dem Fahrweg geht es für ein paar bedauernswerte Geschöpfe um Leben und Tod: offensichtlich wurden die armen Kaulquappen aus ihrem Biotop gespült und verbrutzeln nun zusammengepfercht an der Sonne: Der Mag Tank von Revelate Designs erweist sich als multifunktional: dank ihm kann ich ein paar der gebeutelten Wesen in eine grössere Pfütze bringen. Das Ursprungsbiotop bleibt aber leider unauffindbar Ich lege noch ein paar flache Steine als Schattenspender ins Wasser und ziehe dann weiter: Auch ein paar Wanderer brutzeln an der Sonne, und mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen ziehe ich an den armen Kerlen vorbei: die Landschaft mit den Gipfeln des Gotthardmassivs ist zwar sensationell schön, aber stundenlanges Wandern auf einem «4. Kl., Fahrweg (mind. 1,8 m breit)» fände ich nicht so cool: Es ist ordentlich warm, aber erfrischendes… …Wasser ist zum Glück nie weit weg: Auch die Blumenwelt erfrischt, hier mit einem gerade erblühten Türkenbund: Nach der Alpe di Pesciora erstirbt das Lied auf meinen Lippen langsam, denn der Fahrweg hört auf und wird ein anspruchsvoller Wanderweg: Bis zur Piansecco-Hütte kann ich noch einiges fahren, aber die sehr blockigen Abschnitte nehmen zu. Hier ist einer der wenigen Abschnitte der Tour, wo ich denke, dass ich mit einem Fully mehr hätte fahren können: In der Piansecco-Hütte schlage ich kalorienmässig ordentlich zu; meine latente Grantigkeit verrät mir, dass das dringend nötig ist: an der zentralsten und engsten Stelle der Terrasse steht ständig ein Typ mit Bandana-Kopftuch, der anscheinend unbedingt der nächste Corona-Superspreader werden will – Idiot Und nach der Hütte spricht mich ein älterer Herr besorgt an – ich verstehe aber leider ausser «Bici» kein Wort, und weil der Zucker noch nicht recht in meinem Blut angekommen ist, antworte ich nur mit einem italienisch angehauchten Grunzer und ziehe weiter. Aber dann kommt gleichzeitig mit dem Zucker im Blut eine hübsche Badestelle, und die Grantigkeit weicht wieder der Lebensfreude: Die Lebensfreude weicht dann aber bald der Verzweiflung: kilometerlanges Schieben und Tragen steht an, und das obwohl es eigentlich ziemlich eben ist Dieser Sentiero alto Val Bedretto ist schon ein bisschen eine Knacknuss: im östlichen Teil ist er für Wanderer doch sehr sehr öde, und im westlichen Teil ist er für Velofahrer die reinste Folter. Ein Fully hätte hier übrigens nichts genutzt; ich glaube, sogar Danny MacAskill hätte hier geschoben Zu meinem Glück hats aber hübsche Bäche, welche das Herz erfreuen Blick zurück; das geübte Auge erkennt die neue Gotthardstrasse und das Val Canaria von heute Morgen: Und Blick voraus: durch diese gegenüberliegenden Hänge will ich morgen. Das geübte Auge erkennt den Weg, welcher durch Schneezungen und Felsbänder führt Ob das gut kommt? Es ist kurz vor 5, ich bin seit 11 Stunden unterwegs, ganz rechts im Bild kann man im oberen Teil des kleinen Tales die Corno-Gries-Hütte erkennen, mein heutiges Ziel. Und wann findet eigentlich dieser fürchterliche Wanderweg endlich ein Ende?? Eine Wanderin ermutigt mich: die Nufenen-Passstrasse ist wirklich nicht mehr weit! Und tatsächlich, noch um eine Hangecke, und schon rast ein Motorrad direkt auf mich zu Zum Glück kurvt es in eine Haarnadel, und ich kurve 1270 m und 95 Hm auf Teer runter (ich schaffe es tatsächlich, ein bisschen zu weit runterzufahren – shiiit, bin ich hinüber…). Bis zur Corno-Gries-Hütte sind es ein bisschen mehr als 300 Hm; dank meinem Arbeitsweg rauf in unser Walliser Dorf weiss ich, dass ich 350 Hm eigentlich in jedem Zustand schaffe. Unmittelbar bei Beginn des Aufstiegs aber ein unerwartetes Problem: mein rechter Unterarm fängt wegen dem vielen Schieben und Tragen an zu krampfen Also schiebe ich mit links, easy Zum Glück muss man nix tragen, und stellenweise kann ich sogar ein bisschen fahren; ich bin aber trotzdem langsam aber sicher total ko, daher lasse ich mein Cutthie bei den Alphütten von Corno zurück. Ich stelle mich auf einen beschissenen Hüttenabend ein, bei dem ich in einem Zustand totaler Erschöpfung lethargisch in einer Ecke herumvegetiere – aber da treffe ich kurz vor der Hütte Martin und seinen magischen Teich. Ich tue es Martin gleich und hüpfe gleich drei Mal rein – herrlich, ich fühle mich wie neu geboren! Hm, vielleicht wird es doch noch ein guter Abend Und ja, es wird ein guter Abend: ich teile mit Martin und Maurus Tisch und Zimmer, was ein Glücksfall ist; das Essen ist lecker und die Abendstimmung (hier der Passo del Corno) wunderschön: Martin purzelt ein paar Tage mit dem MTB in der Gegend herum, und Maurus wandert von der Grimsel in die Tessiner Familienferien. Maurus und ich sind nicht sicher, ob wir uns morgen wirklich an die Schneezungen und Felsbänder Richtung Passo San Giacomo wagen sollen… Aber zuerst kommt die Nacht:
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#1438781 - 09.07.20 08:12
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Fennek
Nicht registriert
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Super-geniale Bilder, vielen Dank dafür!!! Habe allerdings das Wandern mit Bike vor einigen Jahren an den Nagel gehängt, bin wohl mittlerweile zu alt dafür
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#1438809 - 09.07.20 09:42
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: ]
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Irrwege erhöhen die Ortskenntnis. | |
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#1438832 - 09.07.20 11:59
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Sehr beeindruckender Bericht. Willst du nichtmal, ganz kompatibel zu diesen hier schon dargestellten Reisen, aus dem Bedretto über die Cristallinahütte und den Naretpaß klettern, einfach nur, damit ich weiß, wie kriminellquasi-no-road dieser Übergang wirklich ist?
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...in diesem Sinne. Andreas |
Geändert von iassu (09.07.20 12:00) |
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#1438845 - 09.07.20 13:25
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: iassu]
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Unterwegs in Schweiz
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Hier findest du eine Beschreibung zum Naretpass, sieht nach 600 hm mehr oder weniger Schieben aus. Sonst schliesse ich mich dem Lob an, merci für die Reconnaissance, auf der Karte hatte ich auch schon einige Strecken abgefahren, hätte v.a. im Bedretto auf dem Bergweg mehr fahrbares Terrain erhofft. Was wäre die Alternative? Abfahrt ab Pesciora? PS noch ein Hinweis zum Photo am Gotthard, da sieht man gerade den Aufbau von ein paar Windturbinen (Kran in Aktion).
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Geändert von dcjf (09.07.20 13:26) |
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Off-topic
#1438850 - 09.07.20 14:00
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: dcjf]
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1438909 - 09.07.20 20:47
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Viele Träumchen beschaut, eingefangen und geteilt. Vielen Dank!
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1438983 - 10.07.20 10:40
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Moin,
als dich das Foto der in der Sonne verbrutzelnden Kleingeschöpfe sah dachte ich bei mir:"Ich Depp, wuerd die wahrscheinlich wieder retten".
Dickes Danke, dass Du auch so ein "Depp" zu sein scheinst, wie ich dem nächsten Foto entnehemn konnte.
Grandios!
Ahoi Sven
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#1439033 - 10.07.20 19:45
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Sorry, die Nacht hat ein bisschen länger gedauert... Danke für all die netten Rückmeldungen, ich gehe dann später gerne drauf ein - aber zuerst schliesse ich mal den Tourbericht ab Tag 3: Capanna Corno-Gries – Passo San Giacomo – Riale/Chärbäch - Domodossola (Karte; in Italien Route ungenau) Der Tag beginnt… …mit wunderschönem Licht… …und der in der Schweiz sehr seltenen Alpen-Grasnelke. Wegen ihrer nahen Verwandten, der Strand-Grasnelke, kommt bei mir fast ein bisschen das Gefühl von Ferien am Meer auf Mir ist inzwischen klar, dass ich den Übergang zum Passo Sang Giacomo probieren will. Eine Alternative wäre der Abstieg zur Nufenen-Passstrasse und eine Rückkehr über den Nufenen und das Goms, aber ich habe nicht so Lust auf einen Strassenpass. Noch eine wichtige Info: Die Route über den Passo del Corno und die auf der Landeskarte eingezeichnete Strasse vom Griessee zur Nordseite der Nufenen-Passstrasse ist keine Option, denn diese Stichstrasse ist seit einer Weile wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Der als Alternative eingerichtete Wanderweg ist glaub mit dem Velo nicht sehr attraktiv ( Artikel im Walliser Boten). Vor dem Zmorge hole ich das Cutthroat bei der Alp Corno – wer sieht es? Ein paar hübsche Blumen… …und ein Bad im magischen Teich schmecken besser als jeder Kaffee oder Tee Nach dem Zmorge mache ich mit Maurus auf den Weg. Ein letzter Blick zur Capanna Corno-Gries: Der Weg ist… …grösstenteils fahrbar. Rechts der Bildmitte sieht man den Nufenen: Das Val Bedretto, das Velo… …und der Velofahrer (bzw. an dieser exponiertesten Stelle der Veloschieber – danke an Maurus fürs Foto!): Baustellen allüberall : Maurus im letzten Schneefeld. Insgesamt fanden wir den Übergang gut machbar, auch wenn es an 1-2 Stellen beim Veloschieben ein klein bisschen eng ist (fahren finde ich persönlich aufgrund der Exposition nicht so eine gute Idee). Meine Lehre aus der ganzen Sache: eine Hangtraverse lässt sich vom einen Kilometer entfernten Gegenhang nicht zuverlässig beurteilen…: Traverse geschafft Maurus wandert weiter nach Osten, während ich mich dem Süden zuwende. Danke Maurus, für die Begleitung und für die Fotos! Der Schlussaufstieg zum Passo San Giacomo besteht aus Schieben und Fahren: Zuerst weisen die Strommasten auf die Grenze zu Italien hin… …und dann auch noch die Wanderwegweiser am Pass: Auf der italienischen Seite findet sich eine tipptopp ausgebaute Strasse. Diese wurde offensichtlich aus militärischen Gründen angelegt, denn der Passo San Giacomo befindet sich nur 14 km von einem der wichtigsten strategischen Punkte der Schweiz entfernt, dem Südportal des Gotthardtunnels. Die Italiener haben sogar einen Schlaf- und einen Speisewagen hochgeschleppt, angeblich um zu zeigen, dass sie hier oben auch gröberes Geschütz auffahren könnten. Infos zu dieser Story finden sich hier und hier: Eine fast noch unglaublichere Story passiert mir an der Stelle ganz links im Bild: ich chille gemütlich mit 20 Sachen den Pass runter, da sehe ich plötzlich rechts der Strasse heftige Bewegungen. Es ist ein Murmeltier, welchem ich offensichtlich den Weg zu seinem sicheren Bau auf der linken Strassenseite abschneide. In Panik rennt es trotzdem über die Strasse, mir zwischen den Rädern durch! Mein lieber Tscholli, haben wir beide Glück gehabt, dass es die Lücke unter meine Pedalen getroffen hat Ich sehe noch, wie es über den Hang ins Leere springt, eine Margerite o.ä. im Maul – geiles Bild! Ich hoffe es ihm nichts passiert bei seinem Flug; jedenfalls war es beim Kontrollblick den Hang runter nicht mehr zu sehen, nur diese kleine Brücke entdecke ich: Bella Bandiera beim Rifugio Maria Luisa: Die Abfahrt vom Lago Toggia nach Riale/Chärbäch braucht den Vergleich… …mit den berühmten Strassenpässen nicht zu scheuen – einzig der Belag lässt ein bisschen zu wünschen übrig, so dass… …ich in der Mitte der Abfahrt länger Pause mache. Und wer kommt da plötzlich von unten her gefahren? Martin von der Corno-Gries-Hütte Er hat inzwischen den Corno- und den Griespass gemacht und peilt jetzt noch den San Giacomo an. Geile Siech! Aussicht auf Riale/Chärbäch und den Lago di Morasco. Egal ob Schweiz oder Italien: die Alpen sind einfach schön Der Passo San Giacomo hat eine für die Alpen recht einmalige Eigenschaft: auf der Nordseite spricht man Italienisch, auf der Südseite Deutsch, wie hier im von Walsern gegründeten Riale/Chärbäch: Ausblick ins Pomatt bzw. Val Formazza. Nebst den Ortsnamen (Chärbäch, Früduwald, In dä Brendu) weisen auch Hausbeschriftungen auf die deutschen Wurzeln hin; so komme ich z.B. an einem «Kmeinde-Hüs» vorbei: Wenig Wasser beim Wasserfall, dafür offensichtlich viel Schweisssalz auf meinen Handschuhen Ein letztes Bad im Toce beim Felsgesicht: Und ein letztes Bild der Tour: Baceno und das Valle Dèvero: Geteert, heiss und recht schnell geht es Richtung Domodossola, wo ich wegen Corona sogleich das Perron mit dem Zug nach Brig ansteuere. Und so findet mein zweites Mehrtages Abenteuerchen nach dem Corona-Lockdown ein gutes Ende Fazit: Die Alpen sind unglaublich schön, aber auch unglaublich anstrengend Ob das Cutthroat das richtige Velo war für die Tour? Nein. Aber die Tour wegen dem Fehlen eines Fullys oder Hardtails nicht zu machen wäre auch nicht richtig gewesen. Was ich gemerkt habe: langes Hochschieben und Hochtragen stört mich nicht gross, aber unglaublich penibel finde ich Schieben und Tragen in eigentlich ziemlich ebenem Gelände… Daher: Passo dell’Uomo und Bochetta di Föisc gerne wieder (aber nur in der hier vorgestellten Richtung), Westufer Lai da Songta Maria und Piansecco-Hütte – Nufenenstrasse nie mehr Ich bin natürlich schon wieder am Karten Vollsabbern für eine nächste Tour, vielleicht wieder mit Zelt, wie beim letzten kleinen Abenteuer. Ich werde wohl versuchen weniger rumzumurksen und dafür mich mehr mit meiner auf dieser Tour wiederentdeckten Liebe befassen: die Blumenwelt der Alpen Und in das eine oder andere Gewässer werde ich sicher auch reinhüpfen Ciao a tutti, bis zum nächsten Mal
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#1439034 - 10.07.20 20:04
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Sehr schön, merci für die tollen Eindrücke. Ich selbst werde voraussichtlich dieses Jahr über die hier wohnortnäheren Mittelgebirge (Schwarzwald, Vogesen, Jura (war ich grad) und Alb) nicht hinauskommen. Das ist auch schön, aber halt doch nicht ganz vergleichbar. Da ist Dein Bericht eine schöne Bereicherung. Deine Tour wäre mir zwar vermutlich zu sehr ungeteert, aber es fährt ja sowieso nicht jeder gleich. Und das ist auch gut so. Gruß Nat
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#1439036 - 10.07.20 21:15
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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#1439052 - 11.07.20 08:18
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: ]
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Nochmals Danke für all die Feedbacks! Habe allerdings das Wandern mit Bike vor einigen Jahren an den Nagel gehängt, bin wohl mittlerweile zu alt dafür Auf dieser Tour habe ich mir 1-2x geschworen es Dir nachzutun Willst du nichtmal, ganz kompatibel zu diesen hier schon dargestellten Reisen, aus dem Bedretto über die Cristallinahütte und den Naretpaß klettern, einfach nur, damit ich weiß, wie kriminellquasi-no-road dieser Übergang wirklich ist? Jedes Mal wenn ich (gedanklich) in der Gegend unterwegs bin, muss ich an deine Naret-Träumerei denken Das Problem ist die Rückreise ins Wallis, denn im Centovalli-Bähnli kann man keine Velos mitnehmen... Aber wenn ich die Karte so anschaue: dort oben hat es ja einen ganzen Schwarm an Badeseen merci für die Reconnaissance, auf der Karte hatte ich auch schon einige Strecken abgefahren, hätte v.a. im Bedretto auf dem Bergweg mehr fahrbares Terrain erhofft. Was wäre die Alternative? Abfahrt ab Pesciora? Ich habe mich auch gefragt, wie man die sehr schöne Strasse vom Gotthard Richtung Piansecco-Hütte schlauer in eine Tour integrieren könnte. Wenn ich mich richtig erinnere, hat mal jemand im www einen Vorschlag gemacht (vielleicht auf trail.ch?). Jedenfalls stand dort auch, dass die Strecke zwischen Piansecco und Nufenenstrasse mit dem Velo sehr doof ist, von dem her hatte ich gewusst was mich erwartet... Für Fussgänger bietet es sich natürlich an, vom Norden her (z.B. Passo di Cavanna) auf die den Höhenweg zu stossen und so die für Fussgänger langweilige Strassenstrecke zu reduzieren. als dich das Foto der in der Sonne verbrutzelnden Kleingeschöpfe sah dachte ich bei mir:"Ich Depp, wuerd die wahrscheinlich wieder retten". Dickes Danke, dass Du auch so ein "Depp" zu sein scheinst, wie ich dem nächsten Foto entnehemn konnte. Schön bin ich nicht der einzige Depp Bei Getier auf der Strasse versuche ich jeweils abzuschätzen, ob Intervention oder Nicht-Intervention heilsamer ist. Hier war das Leid zu unmittelbar und zu evident, als dass ich nichts hätte tun wollen... Wahrscheinlich werden die armen Dinger aber früher oder später wieder von der grossen Pfütze rausgespült, aber so haben sie wenigsten noch ein paar schöne Tage und Nächte in den wunderbaren Alpen Deine Tour wäre mir zwar vermutlich zu sehr ungeteert, aber es fährt ja sowieso nicht jeder gleich. Und das ist auch gut so. Genau, das ist gut so. Ich freue mich jedenfalls schon auf Berichte von Dir, denn da sieht's jeweils auch ganz schön aus
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Geändert von Biotom (11.07.20 08:24) |
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#1439118 - 12.07.20 07:13
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Eine sehr sehr schöne Tour hast du da gemacht. Danke für den Bericht, der Neid ist groß. Wir müssen die Schweiz jetzt doch mal in unserer Wunschzielliste nach oben rücken. viele Grüße Britta
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#1439207 - 13.07.20 09:37
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Als ich im Bericht von der Mariachi-Band auf dem Gotthardpass las wurde ich hellhörig... Das kenne ich doch. Schnell Datum Vergleich... Was für ein Zufall! - Wir waren am 5. Juli 2020 ebenfalls auf der Strecke Gotthardpass - Passo Scimfuss mit dem Mountainbike unterwegs. Allerdings waren wir in Gegenrichtung unterwegs. Gleicher Tag auf am Gotthardpass // Passo Scimfuss mit Tiefblick nach Airolo // Passo Scimfuss mitten in den Lawinen Verbauungen Danke für Deinen super schönen Reisebericht mit den herrliche Fotos und tollen Eindrücke Was die Strecke anbelangt mit deinen Beschreibungen und deren Einschätzungen kann ich überall gut nachvollziehen und decken sich mit meinen gemachten Erfahrungen. Da hast Du eine wirklich harte Tour hinter dir. Da wir den Corno Gries dieses Jahr auch noch fahren wollen machte wir auch eine Einschätzung... Mit Blick vom Passo Scimfuss Richtung Corno-Gries und wir waren wir uns einig, dass es noch mindestens 2 Wochen dauert bevor man dort einigermassen sinnvoll schneefrei Biken kann. Darum denke ich war der gewählte Passo San Giaccomo die richtige Entscheidung von Dir. Eine Erkenntnis habe ich durch Deinen Bericht hier auch noch gewonnen. Ich habe mich am Lukmanierpass oben auch schon gefragt: Ist die Wanderwegstrecke entlang am Lai da Sontga Maria wie Du sie gefahren/gelaufen bist mit Bike lohnend? Durch Dein Bericht weiss ich jetzt mehr. Danke. Grüsse RedOrbiter
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#1439266 - 13.07.20 18:50
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: redorbiter]
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Was für ein Zufall! - Wir waren am 5. Juli 2020 ebenfalls auf der Strecke Gotthardpass - Passo Scimfuss mit dem Mountainbike unterwegs. In der Tag ein ziemlicher Zufall - insbesondere wenn man bedenkt, dass Du nicht irgendwer bist, sondern der Typ, welchen ich Mitte Mai bezüglich des Wanderwegs unmittelbar nach dem Gotthard angeschrieben hatte! An dem Tag gab's noch andere Zufallsbegegnungen: in der Corno-Gries-Hütte traf ich den Ex-Mann der Ex-Pfarrerin meines Ex-Dorfes. Und die Partnerin des bereits erwähnten Maurus ist mit einer ehemaligen Arbeitskollegin befreundet
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#1440053 - 21.07.20 06:27
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Danke für den Bericht. Mich würde noch ein paar Infos zu deinem Rad interessieren (oder hab ich sie überlesen ?) - insbes. Übersetzung und Reifen(breite).
Tolle Tour !
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#1440122 - 21.07.20 19:28
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: gerold]
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Ciao, Ich fahre meine Touren mit einem Salsa Cutthroat Rival 1 von 2019 ( Salsa-Seite). Bei dieser Tour hatte ich Maxxis Ikon 29x2.2 montiert; wenn der Teeranteil höher ist, aber immer noch heftige Offroad-Stücke dabei sind, nehme ich den WTB Nano 29x2.1. Und wenn's absehbar ist, dass ich fast ausschliesslich Teer fahre, montiere ich Schwalbe Hurricanes 28x1.6. Noch dünnere Pneus gehen glaub nicht auf die Felge; zudem würde wohl der Bodenabstand ein Problem. Momentan fahre ich mit Sram Rival 1x, vorne 32, hinten 11-46 (die Shimano-Kassette mit dem grossen Sprung zum kleinsten Gang). Auf dieser Tour habe ich kleinere Gänge nicht gross vermisst, da die sehr steilen Abschnitte eh nicht fahrbar gewesen wären, und auch weil ich mit wenig Gepäck unterwegs war. Aber bei der letzten Tour wäre ich öfters um kleinere Gänge froh gewesen. Ein ~28er-Blatt vorne ist für mich keine gute Option, da mir dann im Renner-Modus die grossen Gänge fehlen (fehlen auch so schon teilweise, zum Beispiel beim Autos Überholen auf Abfahrten , oder wenn im Rhonetal der Wind mal wieder mit >50km/h in den Rücken bläst), daher möchte ich beim nächsten Service eine umfangreichere Kassette. Mal gucken was es wird Auf 2x habe ich aus Kostengründen nicht so Lust, zudem mag ich die Schlichtheit des 1x-Antriebs. Ich finde das Cutthroat einen sehr guten Alleskönner - auch wenn es wie alle Alleskönner nichts wirklich sehr gut kann Noch eine Frage meinerseits an die Offroad-Experten: auf wie viele Bar hättet ihr den Maxxis auf dieser Tour gepumpt?
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#1440127 - 21.07.20 19:46
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Britta]
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Danke für den Bericht, der Neid ist groß. Mir ging's diesen Winter beim Bericht eurer Wales-Tour gleich mit dem Neid - hier also quasi die Retourkutsche Ja, die Schweiz hat recht schöne Ecken. Ich freue mich aber schon auch darauf, mal wieder in flachere Weiten oder ans Meer zu verreisen (schon nur wegen der Strand-Grasnelke ).
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#1440160 - 22.07.20 08:30
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Danke für die genaue Beschreibung - sehr interessant. Montierst du wirklich je nach Einsatz die Reifen um ? ein 2. Laufradsatz (mit dünnerer Felge und dünnen Reifen) speziell für Asphalttouren ist keine Option ?
Gruß Gerold
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#1440223 - 22.07.20 19:44
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: gerold]
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Montierst du wirklich je nach Einsatz die Reifen um ? Neinnein, das ist mehr saisonal: im Winter und Frühling für das Kollin-Montane den Hurricane, im Frühsommer und Herbst für das Montan-Subalpine den WTB, und im Sommer für das Subalpin-Alpine den Maxxis. D.h. 3-4 Pneuwechsel im Jahr, gemütlich auf dem Balkon, mit einem alkoholfreien Bierchen ein 2. Laufradsatz (mit dünnerer Felge und dünnen Reifen) speziell für Asphalttouren ist keine Option ? Ist mir glaub zu teuer, und vor allem muss man da doch teilweise nach dem Wechsel die Bremsen ausrichten, oder nicht? Nicht so mein Ding... Dünnere Reifen: Salsa rät stark davon ab, unter 28x1.6 zu gehen, wohl wegen Pedal-Strike-Issues.
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Geändert von Biotom (22.07.20 19:45) |
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#1440243 - 23.07.20 07:30
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Ich habe für manche meiner Räder einen 2. oder 3. Laufradsatz und achte darauf, dass ich bei den scheibengebremsten immer die gleiche Nabe und Bremsscheibe fahre, sonst kann es passieren, dass man bei Laufradwechsel außer der Bremse auch noch die Schaltungsbegrenzungsschrauben neu einstellen muss. Bein ND-Vorderrad muss ich manchmal die Bremse neu einstellen, das ist aber in 1 Minute erledigt.
Was hat ein Pedalrückschlag mit der Reifenbreite zu tun - oder steh ich da jetzt auf der Leitung ? Zb beim Rose Backroad kann ich sowohl CX- als auch dünne RR-Reifen problemlos fahren.
Gruß Gerold
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#1440307 - 24.07.20 11:39
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Ich fahre am Hardtail Cont Race King Protection 2,2 mit vorne 1,6 - 1,8 und hinten 1,8 - 2,0 bei ca. 80 kg. Die Felge hat 20mm IW. Gruß Thomas
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#1440333 - 25.07.20 00:13
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: gerold]
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Was hat ein Pedalrückschlag mit der Reifenbreite zu tun - oder steh ich da jetzt auf der Leitung ? Zb beim Rose Backroad kann ich sowohl CX- als auch dünne RR-Reifen problemlos fahren.
Vermutlich meinte er das Aufsetzen des Pedals in der Kurve durch die niedrigere Tretlagerhöhe bei dünneren Reifen.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1440457 - 26.07.20 18:52
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: azzuro]
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Ich fahre am Hardtail Cont Race King Protection 2,2 mit vorne 1,6 - 1,8 und hinten 1,8 - 2,0 bei ca. 80 kg. Die Felge hat 20mm IW. Danke für den Hinweis! Ich habe mit meinen 3 Bar ( ) also noch Luft nach unten Vermutlich meinte er das Aufsetzen des Pedals in der Kurve durch die niedrigere Tretlagerhöhe bei dünneren Reifen. Genau. Zumindest erwähnt das Salsa bei den Q&A.
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#1441803 - 15.08.20 13:27
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Hallo Tom!
Tolle Strecke, die ich gleich mal intensiv auf der Karte studiert habe, leider lassen sich Deine Links zur Karte von SchweizMobil bei mir nicht öffnen. Wenn das Wetter passt, sind wir in einigen Tagen gleichfalls in der Region unterwegs (mit dem MTB und Zeltgepäck).
Wenn ich Deine Anmerkungen richtig verstanden habe, so rätst Du ausdrücklich von der Passage am Westufer des Lai da Sonntag Maria am Lukmanier ab. Also besser bis zur Passhöhe und dann am Südufer ins Val Termine und zum Passo del Uomo queren?
Wie war Deine Route vom Rifugio Lago Ritom hinüber ins Val Canaria. Schiebepassage über die Bocchetta di Föisc?
Gleichfalls ist mir der Einstieg nach dem Gotthard-Pass nicht ganz klar. Auf der Schweiz-Mobil-Karte, kann ich einen Wanderweg direkt neben der Galerie der Passstraße erkennen, der beim (nordseitigen) Tunneleingang den Steilhang quert und an drei Gebäuden auf dem Sporn über dem (südseitigen) Tunnelportal (P. 2043m) in eine Fahrstraße übergeht?
Der Weiterweg Richtung Capanna Pianseco beinhaltet offenbar zunehmend Schiebepassagen ist aber bis zur Hütte gut machbar? Für den Weiterweg Richtung Nufenen wäre die Abfahrt von der Capanna hinunter nach All'Acqua und Auffahrt auf der Nufenen-Passstraße bis zur Talstation der Materialseilbahn der Capanna Corno Gries eine mögliche Alternative?
Schieben oder kurze Tragestrecken sind grundsätzlich kein Problem, längere Schiebepassagen (>1,5 Stunden am Stück) versuchen wir zu vermeiden.
Schließlich würde mich noch die Einschätzung interessieren, welcher der beiden Übergänge nach Italien der schönere ist:
Passo San Giacomo oder Griespaß?
Wie schätzt Du die Möglichkeit für freies Zelten entlang der Strecke ein. Wasser ist offenbar kein Problem, findet man auch ein ebenes Plätzchen für's Zelt?
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.
Gruß LUTZ
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#1441805 - 15.08.20 13:57
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: lutz_]
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Wenn ich Deine Anmerkungen richtig verstanden habe, so rätst Du ausdrücklich von der Passage am Westufer des Lai da Sonntag Maria am Lukmanier ab. Also besser bis zur Passhöhe und dann am Südufer ins Val Termine und zum Passo del Uomo queren? Genau. Das Gemurkse lohnt sich m.E. nicht, vor allem da ja jetzt die Alpenrosen wohl verblüht sind. Wirf doch mal noch einen Blick auf den Passo del Sole ( Karte), der könnte eine ganz tolle Alternative zum Passo dell'Uomo sein! Wie war Deine Route vom Rifugio Lago Ritom hinüber ins Val Canaria. Schiebepassage über die Bocchetta di Föisc? Genau. Ich fands extrem schön! Ab der Bocchetta abwärts kann man alles fahren; rauf musst du recht viel schieben. Ich würde dir unbedingt den Besuch des Lago di Tom ans Herz legen - wirklich schön! Vom Lago di Tom könntest du eventuell auch die Bocchetta del Camoghè ins Auge fassen ( Karte), aber dann hast du Föisc-Gipfel mit der Hammeraussicht nicht (eventuell Pizzo Tom als Alternative?). Was mit dem Velo wohl nicht gut geht ist der Übergang von der Bocchetta del Camoghè auf die Bocchetta di Föisc (unmarkierter Weg durch Felsbänder).
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#1441806 - 15.08.20 14:01
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: lutz_]
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Gleichfalls ist mir der Einstieg nach dem Gotthard-Pass nicht ganz klar. Auf der Schweiz-Mobil-Karte, kann ich einen Wanderweg direkt neben der Galerie der Passstraße erkennen, der beim (nordseitigen) Tunneleingang den Steilhang quert und an drei Gebäuden auf dem Sporn über dem (südseitigen) Tunnelportal (P. 2043m) in eine Fahrstraße übergeht? Genau. Der Steilhang ist übrigens nur auf der Karte steil Der Weiterweg Richtung Capanna Pianseco beinhaltet offenbar zunehmend Schiebepassagen ist aber bis zur Hütte gut machbar? Für den Weiterweg Richtung Nufenen wäre die Abfahrt von der Capanna hinunter nach All'Acqua und Auffahrt auf der Nufenen-Passstraße bis zur Talstation der Materialseilbahn der Capanna Corno Gries eine mögliche Alternative? Genau, bis zur Capanna Piansecco ist's eine recht gute Sache. Aber wie weiter? Keine Ahnung Ich würde mal bei der Hütte anfragen, die haben vielleicht Tipps... Dein Vorschlag könnte jedenfalls funktionieren.
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#1441808 - 15.08.20 14:12
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: lutz_]
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Schließlich würde mich noch die Einschätzung interessieren, welcher der beiden Übergänge nach Italien der schönere ist: Passo San Giacomo oder Griespaß? Ich kenne den Griespass nicht; er scheint aber unter Bikern einen recht guten Ruf zu haben. Die Kombination Cornopass-Griespass scheint gut zu funktionieren wie das Beispiel von Martin zeigt (wie erwähnt funktioniert aber der Griespass ohne Cornopass nicht mehr, wegen Steinschlaggefahr zwischen Nufenenpasssstrasse und Griessee). Am San Giacomo fand ich die Fahrt von der Corno-Gries-Hütte zum Pass sehr schön, und eigentlich auch die Abfahrt - pass aber bloss auf wegen den Murmeltieren Der Schwachpunkt der Tour ist die relativ lange Teerfahrt nach Domodossola... Wenn du ganz fest Lust auf Unmögliches hast: guck dir doch noch die Scatta Minoia und den Albrunpass an. Wahrscheinlich viel Leiden, aber in wunderschöner Landschaft. Wie schätzt Du die Möglichkeit für freies Zelten entlang der Strecke ein. Wasser ist offenbar kein Problem, findet man auch ein ebenes Plätzchen für's Zelt Sollte kein Problem sein, ausser dein Zelt hat einen riesigen Fussabdruck... Hier noch die Karte mit den Schweizer Schutzgebieten in denen man nicht zelten sollte. Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Deine Fragen haben mich auch gefreut
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#1441858 - 16.08.20 04:58
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Hallo Tom!
Vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort. Nun funktionieren die Links zur Karte und Dank Deiner hilfreichen Ergänzungen ist mir nun Deine Strecke klar geworden. Schöne Linie! Wir sind gestern von zu Hause losgeradelt und werden noch ein paar Tage unterwegs sein, bis wir in die hier von Dir beschriebene Gegend kommen. Aber auf dem Weg dahin sind der von Dir an anderer Stelle beschriebene Glaspass und Tomülpass auch bereits gesetzt.
Werde mich ggf. nochmal bei Dir melden...
Gruß LUTZ
P.S.: Wo im schönen Wallis bist Du denn zu Hause?
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Geändert von lutz_ (16.08.20 05:08) |
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#1441870 - 16.08.20 09:38
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: lutz_]
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Der Weiterweg Richtung Capanna Pianseco beinhaltet offenbar zunehmend Schiebepassagen ist aber bis zur Hütte gut machbar? Für den Weiterweg Richtung Nufenen wäre die Abfahrt von der Capanna hinunter nach All'Acqua und Auffahrt auf der Nufenen-Passstraße bis zur Talstation der Materialseilbahn der Capanna Corno Gries eine mögliche Alternative?
Genau so würde ich es machen. Abfahrt von der Capanna Pianseco runter nach All'Acqua ist für Mountainbike komplett fahrbar und macht Spass. Schließlich würde mich noch die Einschätzung interessieren, welcher der beiden Übergänge nach Italien der schönere ist: Passo San Giacomo oder Griespaß?
Griespass : Griespass Abfahrt ist technisch ziemlich anspruchsvoller Singletrail. Ohne etliche male Absteigen kommst du dort garantiert nicht runter. Wenn Du S3 Trails sicher in sehr steilem Gelände fährst aber ziemlich spassig. Passo San Giacomo: Die Querung mit dem Mountainbike von der Corno Gries Hütte nach San Giacomo ist grundsätzlich fast alles fahrbarer Wanderweg. Aber da teils im extrem steilem Gelände schiebt man sinnvollerweise diese Abschnitte. Ein Sturz dort könnte fatal enden. Die Passo San Giacomo Abfahrt in südlicher Richtung ist dann alles Schotterstrasse und somit gut machbar. RedOrbiter
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Geändert von redorbiter (16.08.20 09:45) |
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#1441942 - 16.08.20 19:24
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: redorbiter]
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Hallo redorbiter!
Vielen Dank für Deine zusätzlichen Infos. Dann haben wir jetzt ja die Qual der Wahl. S2 sollte kein Problem sein, S3 hängt dann von der jeweiligen Tagesform ab. Das muss dann meine Frau entscheiden. Schließlich bin ich bisher mit dem Motto
„Happy wife, happy life“
recht gut gefahren (nicht nur auf dem Fahrrad...!)
Gruß LUTZ
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#1442110 - 18.08.20 05:23
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: lutz_]
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Der Weiterweg Richtung Capanna Pianseco beinhaltet offenbar zunehmend Schiebepassagen ist aber bis zur Hütte gut machbar? Für den Weiterweg Richtung Nufenen wäre die Abfahrt von der Capanna hinunter nach All'Acqua und Auffahrt auf der Nufenen-Passstraße bis zur Talstation der Materialseilbahn der Capanna Corno Gries eine mögliche Alternative?
Genau so würde ich es machen. Abfahrt von der Capanna Pianseco runter nach All'Acqua ist für Mountainbike komplett fahrbar und macht Spass.RedOrbiter Cool, dann scheint es tatsächlich eine sinnvolle Bikeroute in Kombination mit der schönen Alpstrasse vom Gotthard her zu geben! Nur der Abschnitt von der Alpe di Pesciora nach di Alpe di Ruino ist ein bisschen mühsam, denn es sind 100 Hm auf diesem Weg: Werde mich ggf. nochmal bei Dir melden... Kannst du gerne tun! Ich habe noch die eine oder andere Idee für diese Ecke, aber leider nur kartenbasiert. Für die Praxis würde ich mich auf RedOrbiter verlassen P.S.: Wo im schönen Wallis bist Du denn zu Hause? In einem Dorf ob Sion
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#1453045 - 17.12.20 21:30
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Auf der italienischen Seite findet sich eine tipptopp ausgebaute Strasse. Diese wurde offensichtlich aus militärischen Gründen angelegt, denn der Passo San Giacomo befindet sich nur 14 km von einem der wichtigsten strategischen Punkte der Schweiz entfernt, dem Südportal des Gotthardtunnels. Die Italiener haben sogar einen Schlaf- und einen Speisewagen hochgeschleppt, angeblich um zu zeigen, dass sie hier oben auch gröberes Geschütz auffahren könnten. Infos zu dieser Story finden sich hier und hier: Hi Tom, bin erst dieser Tage durch Zufall über deinen Bericht gestolpert und habe ihn mit Interesse gelesen Den Passo San Giacomo hatte ich auch lange auf der Rechnung - wir haben vor ~15 Jahren etliche Male am Lago Maggiore Urlaub gemacht und ich habe mich mit den Augen immer wieder auf der Lombardei-Karte des Touring Club Italiano in der linken oberen Ecke verfangen bei diesem rätselhaften Pass, der in der Schweiz nicht weiterging Und ich hatte mir vorgenommen, den San Giacomo irgendwann mal zu fahren, wahrscheinlich dann mit "Abfahrt" zur Nufenen-Straße... Ob ich als alter Knacker mit 65+ das je noch mal packe steht in den Sternen, zumal ich außer einem Uralt-MTB nur Straßenräder besitze und meine Alpenpass-Radel-Erfahrungen (einige mehr als 100 waren es immerhin) fast ausschließlich auf Asphalt gesammelt habe. Doch gerade habe ich durch Zufall noch dieses hier in der NZZ gefunden - das will ich den Lesern dieses Berichts nicht vorenthalten. Na, vielleicht schaffe ich es wirklich mal noch dorthin - aber ganz bestimmt nicht wegen Mussolini, sondern weil interessante Straßenprojekte schon immer einen Reiz auf mich ausgeübt haben Mach weiter mit solchen tollen Touren... Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Cycle. Recycle. For a better world... | |
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#1453639 - 22.12.20 20:07
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Cruising]
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Danke für den Link (und deine schöne Story!). Leider ist der Artikel hinter einer Paywall; er wird aber auf Drehscheibe Online eifrig diskutiert und recht unverfroren zitiert: Link. Alles Gute wünscht Tom
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#1455479 - 09.01.21 22:01
Re: Disentis – Domodossola: ungeteert & ungefedert
[Re: Biotom]
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Willst du nichtmal, ganz kompatibel zu diesen hier schon dargestellten Reisen, aus dem Bedretto über die Cristallinahütte und den Naretpaß klettern, einfach nur, damit ich weiß, wie kriminellquasi-no-road dieser Übergang wirklich ist? Jedes Mal wenn ich (gedanklich) in der Gegend unterwegs bin, muss ich an deine Naret-Träumerei denken Das Problem ist die Rückreise ins Wallis, denn im Centovalli-Bähnli kann man keine Velos mitnehmen... Aber wenn ich die Karte so anschaue: dort oben hat es ja einen ganzen Schwarm an Badeseen Ich peile den Naret mal für 2023 an, dann fahren nämlich im Centovalli neue Züge mit Velomitnahme: Stadler für FART Vielen Dank für Deine zusätzlichen Infos. Dann haben wir jetzt ja die Qual der Wahl. Ist's euch eigentlich gut ergangen auf euer Tour? Ein Feedback bezüglich der diskutierten Routen wäre nett.
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