Hallo zusammen

Ich habe gerade eine 2 tägige Tour durchs schweizerische Engadin hinter mir, ich wollte einmal testen wie das so ist bei kalten Temperaturen, da ich bald mal nach Südamerika möchte.

Auf der Tour (u.a. über 2200m hohen Julierpass) war es durchgehend zwischen 0 und -17 Grad, gezeltet habe ich zuerst in Landquart und dann in Savognin (1200m), wo es in der Nacht -15 Grad kalt wurde, was mein schlechter Schalfsack überforderte. Bilder von der Tour gibt es hier:

http://raphi.goldfisch.li/Travel/Velotuerli/winterzauber/

ich habe dadurch einige Fragen auf dem Herzen:

1) ensprechen -15 Grad hier in etwa -15 Grad auf dem Altiplano (gefühlt), oder gibt es da wegen der niedrigen Luftfeuchtigkeit grosse Unterschiede?

2) wie taut man am besten das Essen (Frühstück) auf? Wie geht das in den Anden mit dem Wasser, ich meine man kann ja nicht den ganzen gefrorenen Wassersack in die Pfanne tun?

3) Während der Fahrt friet alles Wasser in den Bidons, hilft da nur eine (schwere+teure) Thermosflsche, oder was gibt es für Tipps?

4) Ist es besser warm angezogen oder eher "nackt" in den Schalfsack zu gehen? Ich habe diesmal mit Odlo-Thermowäsche, Skihose, Jacke, Fleece, Pulover, 2 par Socken usw geschlafen, half aber auch nicht allzuviel.

5) hat jemand Erfahrungen mit Winterschlafsäcken? es gibt ja sehr viele, ich denke zb an den ME Galcier 1000, High-Light Ice Dry... Ist eine Kombination von aussen Kunstfaser / innen Daune Sinnvoll?

wäre cool wenn ihr mir ein par Tips geben könntet.

Gruss Raphael

Hallo,



Kommt auf den Schlafsack an :-)

Wichtig ist es, den Kopf zu isolieren (Mütze), weil man über diesen viel Wärme verliert. Ebenso die Arme IN den Sack oder Pulli (oder Armlinge).

Gruß,Andreas

Schöne Eindrücke!
Es liegt ja wirklich recht wenig Schnee drunten. War es klar, dass es während der Tour trocken bleiben würde? Nur auf dem einen Bild sind die Verhältnisse ein bißchen suspekt, sonst schien es ja unproblematisch....

Grüße,
Jan

ja ich hab schon geguckt dass das Wetter schön ist, bei Schneefall wäre es mir zu heikel gewesen. Problematisch war vorallem dass am Strassenrand oft alles vereist war und ich deswegen aufpassen bzw. eher in der Mitte der Spur fahren musste. Einige kleine Nebenstrasse auf denen ich gefahren bin waren auch stellenweise ganz vereist/schneebedeckt, musste halt stellenweise Schritttempo fahren, acuh bei den Abfahrten fuhr ich seehr vorsichtig.

Hallo!

suche mal nach einem Beitrag von Waldtraud. Sie ist eine bekennende winterradlerin (Groenland u.a.), hat immer einen Link auf ihre Homepage und dort gibt es einige Tips zum Winterradeln.

Wegen Kleidung im Schlafsack: Man sagt eine Schicht Thermounterwaesche, Socken und Muetze sind besser als komplett mit mehreren Schichte angezogen. Die vielen schichten verhindern eher, die Fuellung des schlafsackes zu erwaermen, dass darin dann Warme Luft sich einlagern kann. Ist jetzt so meine Erklaerung, das mit Muetze und Socken kann ich aber aus eigener Erfahrung nur bestaetigen.

Gruss Renata

Kenne die Bedingungen in der Schweiz jetzt nicht. Ich weiß nur, dass ich in Hamburg im Garten bei -15°C die ganze Nacht gefroren anstatt geschlafen habe. Auf dem Altiplano ließ es sich bei -20°C entspannt schlafen. Die Luftfeuchtigkeit macht also enorm viel aus!
Manche Leute sollen dort oben aber auch schon mal in Schneestürme gekommen sein. Dann sieht das sicherlich etwas anders aus. Erfahrungswerte dazu gibt's hier: www.irisentoreopreis.nl



Öh... warten? Mir ist es nur einmal passiert, dass mir meine 2L-Flasche direkt neben dem Schlafsack bei bis auf die Mitte durchgefroren ist. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt eine heiße Quelle vorm Zelt zum auftauen...



Sofern du tagsüber fährst, wirst du das Problem nicht haben (aber bei Schneesturm vielleicht schon? gute Frage)



Habe mit Ajungilak Winter 2000 gute Erfahrungen gemacht. Inzwischen gibt's aber bestimmt schon was besseres für's Geld.

Grüsse
Sasa

Hi.

Guckst Du da: www.mountainbike-expedition-team.de

Waltraud hat den Benutzernamen "Wal", ist jetzt auch schon fast einen Monat still.

Ciao,
Hoin.

vielen Dank für die bisherigen Antworten!

Was mir gerade noch in den Sinn kommt:

6) durch den Beton-hart-gefrorenen Boden konnte ich keinen einzigen Hering in den Boden schlagen, was macht man da zb auf dem Salar de Unyuni? was für Heringe hattest du dabei Sasa?

Gruss Raphael

Öh, irgendwelche ca. 5mm breiten Alu-Heringe. Die halten eine Menge aus. Musst halt beim Salar nur Rechtzeitig daran denken Dir einen großen Stein mitzunehmen. Nachschub gibt's nämlich erst auf einer der kleinen Inseln wieder.
Wenn die Heringe erst einmal 2cm im Boden sind, sitzen sie bombenfest! Also nicht zu tief hereinschlagen!

Noch ein Tipp zum Fotografieren: Beim Abdrücken lieber ein bis zwei Stufen länger belichten, als dir der Belichtungsmesser (bei Automatik) angibt. Sonst werden die Bilder zu dunkel.

Wann soll's denn losgehen? Würde am liebsten gleich mit!

Grüsse
Sasa

Hallo,



Ich kann jetzt nicht aus eigener Erfahrung sprechen / schreiben. Aber wichtig ist, daß die Bekleidung nicht eng anliegt sondern sehr locker, damit viel Luft eingefangen wird. Denn die Wärmedämmung erfolgt durch die Luft. Eng anliegende Kleidung hilft dann nicht viel. Normale Thermounterwäsche dürfte da eher weniger nützen.

wanns losgseht weiss ich selbst noch nicht, auf jedenfall ist die ganze Sache noch nicht so sehr konkret. Mir schwirrt zur Zeit der Gedanke im Kopf rum nach dem Bachelor-Abschluss an der Uni (Ende 2006) eine 1 Jähige Tour zu machen, mir schwebt dabei vor entweder ganz Südamerika zu durchqueren oder evtl von hier richtung Asien zu fahren. Evtl könnte ich auch schon nächsten Sommer gehen, aber ich finde für 6 Wochen "lohnt" es sich nicht einen So weiten Weg zu machen, wenn man dich dan erst noch akklimatisieren muss usw, und ich denke es fehlt mir auch noch an Erfahrung.

Gruss Raphael

Ich war gerade verwundert- ich habe aber auch gelesen,daß die Flasche neben Dir im Schlafsack durchgefroren wär- das wär ja dann unangenehm.
Gruß Jan13

Kool, im wahrsten Sinne des Wortes...
Gratuliere. Sowas machen nicht viele. Zu deinen Fragen:
1: Man kann eine Flasche Wasser mit in den Schlafsack nehmen,da friert sie wahrscheinlich nicht ein. Wir allerdings nehmen eine Thermoskanne mit und machen den Tee noch am Abend. Du bist morgens so froh, etwas warmes zu haben und nicht erst den Kocher anwerfen mußt.
2: Hast du 2 Trikots an? Wenn ja, dann verstau doch ein Bidon in das untere Trikot in eine Rückentasche. Oder auch zwei, wenn du versoffen bist... Sieht zwar auch sehr komisch aus, aber durch die Körperwärme friert dir das Wasser nicht ein.
Mfg,
Michael

Hut ab!

Um so feuchter um so kälter gefühlt. Das liegt wahrscheinlich an der Wärmeleitfähigkeit von Wasser gegenüber Luft.

Ab minus 15 gibt es nicht mehr so oft großartige Luftfeuchtigkeit (jedenfall kein Eisregen, Schneefall und auch seltener Eisnebel). Bei Eisnebel ist es aber sehr kalt, wenn er dann mal auftritt.

Flasche in den Schlafsack hilft immer. Sonst den Topf abends noch mit Wasser befüllen (friert durch) und vorsichtig morgens antauen (mit Kocher, nicht gleich Vollgas!).

Außen Kunst und innen Dauen ist sehr gut (nicht umgekehrt). Habe auch den Winter 2000, wie Sasa, aber noch in der älteren Ausführung mit mehr Material. Die Neuen sind leichter und die Temperaturabgaben sind falsch. Sehr groß und sehr schwer die Teile. Daune ist da besser, wenn es keine Feuchtigkeitsprobleme gibt.

Ich schlaf nur mit T-Shirt, um den Schlafsack besser anzuwärmen (bei mir klappts so besser). Sonst müsste ich erst die Klamotten anwärmen und durch die Klamotten den Schlafsack. Hab aber auch schon Leute gehört, die das Gegenteil behauptet haben. Einfach ausprobieren.

Zum Pennen eine Kopfhaube (Fleece) aufsetzen. Ist optimal, wenn es sehr kalt wird und wärmt auch, wenn sie durch die Atemluft feucht geworden ist. Gute Isomatte ist sehr wichtig.

cu Tom