Hallo zusammen,
am Wochenende ist meine Frau leider auf Schotter gestürzt und hat sich dabei, Gott sei Dank, "nur" einige Schürfwunden und Prellungen zugezogen.
Trotzdem musste ich feststellen, dass unser Notfallpäckchen, dass ich vor Jahren mal zusammengestellt habe nicht ausreichte um alle Verletzungen ordentlich zu versorgen. So hatten wir zwar Wundverband und Pflaster, aber eine Verletzung war direkt unter dem Auge am Lid (von der Brille), eine an der Oberlippe. Da klebt man schlecht Pflaster darauf.
Klar kann man nicht für alle Eventualitäten vorbereitet sein, aber ein bisschen besser soll es in Zukunft sein. Was packt ihr ein, wenn ihr unterwegs seid? Was habt ihr schonmal vermisst? Und was habt ihr ewig rumgefahren und nie gebraucht?

Schwieriges Thema. Mein Erstehilfekurs ist jetzt 44 Jahre her, mein mitgeführtes Erstehilfepäckchen seit 20 Jahren unbenutzt, kann mich nichtmal erinnern, je irgendein Pflaster gebraucht zu haben und ich hab keinen Schimmer, was da drin ist, glaub aber sogar eine Schere .

Dennoch: ohne loszufahren, bringe ich auch nicht fertig.

Gute Besserung übrigens.

Pflaster, Mull ne Schere, Pinzette, Dreieckstuch und diese Sprüh-Desinfektion 3 Tage danach.
http://www.octenisept.de/octenisept/produkte/octenisept-wund-desinfektion/

Bin schon mehrfach mit dem Rad gestürzt, was mich das letzte Mal mit Handbruch ins Krankenhaus gebracht hat...Deshalb habe ich gerade einen zweitägigen Erste-Hilfe Kurs gemacht.

Weniger der Inhalt des Verbandskstens ist IMHO entscheidend, als der Zuspruch zum Verletzten (Umgang mit dem Schock der verunglückten Person, was du ja richtig gemacht hast) und natürlich die Versorgung als Ersthelfer. Wir Laien haben eigentlich alle Angst davor.

Diese Sendung zur Ersten Hilfe geht darauf ein und ich kann nur empfehlen einen Erste-Hilfe Kurs zu besuchen.

Zusätzlich noch eine Rettungsdecke, wiegt fast nichts. Fahre ich bisher aber auch nur spazieren
Man ist ja froh, wenn man davon nichts benötigt...

Den Sturz auf Schotter hatten wir auch schon (mit dem Tandem), er hat bei beiden von uns eine nicht besonders tiefe, aber großflächige Schürfwunde am linken Knie hinterlassen. Natürlich war keines der Pflaster, die wir dabei hatten auch nur annähernd groß genug. Seitdem haben wir zumindest ein größeres Pflaster dabei. Was ich dabei und bei einem ähnlichen Sturz beim Lauftreff ebenfalls gelernt habe: selbst wenn man wie ich wenig trinkt, ist eine gefüllte Wasserflasche auch nützlich, um derartige Wunden zu spülen. Desinfektionsmittel alleine bringt bei richtig viel Dreck wenig.

Aber wahrscheinlich ist es immer so, dass man genau das was man braucht nicht dabei hat.

Ich bin da bisher immer recht leger mit umgegangen, habe die Reiseapotheke meist auf Notfallmedikamente beschränkt; manchmal noch Pflaster, Blasenpflaster. Fenistil (Brandblasen, Sonnenbrand, Mückenstiche).

Die typischen Radunfälle sind ja Sturzverletzungen, Abschürfungen, Knochenbrüche. Schienen kann man mit Klamotten/Zeltstangen, stark blutende Wunden abbinden auch.
Kompressen, Wundauflagen (großflächig), Binden könnte man überlegen. Aber ich bin da auch ein Freund von "Luftheilung" - vor allem wenn man weiterfahren will und die Stelle bewegt wird. Gegen Schnitte gibt es auch so straffe, schmale Pflaster.

Ich würde das etwas vom Reiseziel abhängig machen. Solange man in zivilisierteren Gegenden unterwegs ist, ist die nächste Apotheke/das nächste Krankenhaus/der nächste Verbandskasten/der nächste Rettungswagen nicht weit. Da finde ich, muss man sich nicht irgendwas kleines einpacken, was dann im Zweifelsfall doch nicht wirklich weiter hilft. Ist man wirklich autarker unterwegs, mag eine etwas besser ausgestattete Reiseapotheke sinnvoll sein.

HAllo,

die Stripes sind super gut für Schnitte und solch ein buntes Kinesistape. Das ist vom Kleben so flexibel und hält, dass man damit einen Mullunterlage oder Pflaster an annähernd jede kurvige Stelle des Körpers fixieren kann.

Immer dabei weißes Pflaster, das man aber vom Stück passen abschneiden kann. Desinfektionsmittel, 3 sterile Verbandskompressen, 1-2 Mullbinden, 1 elastische, eine Wundsalbe zB bBetaisadona oder Feka Zid, Salbe für stumpfe Verletzung, Rettungsfolie, 3Eck Tuch,

Das ist die Ausrüstung jedoch für eine Reise.

Rennrädle

Wenig oder nie gebraucht und deswegen überflüssig ist bei Erste-Hilfe-Set eher schwierig, weil die Stürze und Notfälle ja selten (sein sollten). Deswegen ist das schwer abzuwägen. Als ich auf Reise mal schwer auf die Knie gestürzt bin, hatte ich immerhin mehr Verbandsmaterial dabei als naheliegender Camping. Nach der Notversorgung bin ich ins Tal abgefahren und habe mich in einer Apotheke dann noch besser verbinden lassen bzw. Nachschub eingekauft. Kommt also auch darauf an, wie gut und schnell man sich auch etwas besorgen kann, evtl. von Zielregion abhängig. Mit großer Schürfwunde am Bein bin auf einer Heimrunde einfach unbehandelt weitergefahren, was mir einige Fragen von Autofahrern an Ampeln einbrachte. Aufpassen muss man auch, was man unterwegs einkauft. Ich habe mal ein Erkältungsmittel auf Reise erworben, auf das ich allergisch reagiert habe und schweres Erbrechen erntete. Insofern auch immer die Frage, ob man sich vorab mit Medikamenten austatten soll, die man eigentlich problemlos unterwegs bekommt, man aber lieber vertraute, garantiert verträgliche Medikamente dabei hat.

Inhalte, immer dabei: Schere, Nagelschere, Pinzette, Pflaster (möglichst flexibel, leider halten die meisten kaum, kenne nur eines, das ich gerne in ausreichender Menge habe, weil unterwegs eher nicht zu bekommen), Mullbinden, Fixomull Stretch (Fixierpflaster für großflächige Wunden, elastisch), Kompressen, Druckstellenpflaster, Hansaplast o.ä. zum fixieren, Desinfektionsspray, Betaisodona Salbe (Antiseptikum mit Povidon-Iod, sehr gut für offene Fleischwunden etc.), Zugsalbe.

Nicht auf jeder Tagestour, aber auf auch kurzer Radreise dabei sicherlich dabei, da meist im Waschbeutel: Zinksalbe, 1-2 Schmerzgels (eines auf Arnika-Basis) und/oder Voltaren Plus (brauche ich auch wegen chronischer Probleme), evtl. Dreieckstuch.

Einige Sachen müsste ich eher tauschen in den Taschen. Zugsalbe oder Druckstellenpföaster ist z.B. eher für längere Reise wichtig, Zinksalbe brauche ich weit häufiger wegen einiger Hautprobleme, uahc Schmerzgel auf Arnikabasis lohnt für Tagestour (z.B. Insektenstiche).

Tabletten habe ich in keiner Form dabei und auch keine zuhause. Gegen Durchfall musste ich mal auf einer Andalusien-Reise ein Mittel erwerben, das zum Glück noch nach kritischer Zeitverzögerung ansprach, es drohte breits Dehydrierung und Abbruch der Reise. Von Erkältung war ich schon mehrfach ernsthaft betroffen, aber nur bedingt medizinische Produkte dagegen auf Reise erworben wie der o.a. Fall. Geholfen haben mir sogar schon mal Génépi-Bonbons bei aufkommendem Halskratzen. In einem Fall habe ich mit einer wirkungslosen bis kontraproduktiven Salbe eine ernsthafte Sehnenreizung versucht zu behandeln, was aufgrund der fehlenden Diagnose recht riskant war.

Luftheilung geht eventuell tagsüber, aber nachts im Bett muss man solche nässendrn Wunden abdecken, sonst klebt alles daran fest. Genauso wenn es kälter wird und man lieber eine lange Hose anziehen möchte.

Verbandkompressen sind in solchen Fälen auch gut und vielseitig einsetzbar.

Ich finde, alle haben hier irgendwie recht. So richtig kann man Verletzungen nicht planen. Wenn Du aber noch etwas zusätzlich möchtest, dann pack Dir tatsächlich etwas Klammerpflaster ein. Wiegt nichts und Du kannst es gut gebrauchen an Augenbraue, Lippe und Co. Und das mit dem Wasser zum Spülen ist auch eine gute Idee. Dabei gehe ich aber davon aus, dass wir hier von unserer näheren westeuropäischen Umgebung reden. So richtig fern der Heimat sieht meine Reiseapotheke durchaus ganz anders aus.

Das meiste wurde schon gesagt.
Wundauflagen & Hansaplast sind ein sehr universell einsetzbars Minimum.
Der Erste Hilfe Kurs ist sehr sinnvoll.

Gereinigte Schürfwunden heilen sehr viel besser als dreckige. Ideal mit sterilem Material und Desinfektionsmittel durchzuführen. So macht es der Arzt, tut schön weh. Je nach Situation macht man es auch mit Taschentüchern und Wasser besser. Radprofis schrubben sich die Wunden mit einer Bürste unter der Dusche aus, habe ich mal gelesen. Sicherlich wird die Wunde danach ordentlich desinfiziert, sonst kann sie sich entzünden.

Gefehlt hat mir schon ein Schmerzmittel. Mit einigen Schürfwunden, nicht genug Verbandsmaterial und reibender Kleidung waren es einige Stunden bis zur Apotheke. Diese wären mir mit einer Ibuprofen sehr viel kürzer vorgekommen.

Oh je, mein Beileid. Ich wünsche gute Besserung und drücke die Daumen!

Ich weiß nicht, ob man sich auf so eine Wunde überhaupt vorbereiten kann. In einem solchen Fall würde ich einen Arzt rufen.

Da du explizit gefragt hast, hier meine Liste:

Ibuprofen-Tabletten
Desinfektionsmittel (Spray)
diverse Pflaster
Durchfallmittel (Loperamid)
kleine Schere
sterile Kompresse + Binde
5 sterile Kanülen
Zeckenkarte
Prednisolon (nur für Notfall nach ärztlicher Rücksprache)

Bis auf das Verbandszeug habe ich das alles schon mal gebraucht. Und sei es nur, um anderen zu helfen. Allerdings habe ich dieses Täschchen auf Tages- oder Wochenendtouren eher nicht dabei... da fahre ich ohne alles los.

Nicht zu den ausgesprochenen Medikamenten zähle ich:

Bepanthen-Salbe
Ceterizin-Tabletten
Cromoglicin-Tropfen
Salbutamol-Spray

Nichtallergiker können die letzten drei Sachen weglassen.

Gruß
Thoralf

Frag deinen Arzt. Der kennt Dich und weiß von Dir was Du machst und brauchst. So hab ichs auch gemacht.