Hallo zusammen,
ich plane Dezember/Januar eine (Trekking-Tour zu Fuss, ja - ohne Fahrrad, aber die Frage ist ja allgemeingültig) in Patagonien.
Ich habe einen meru IOWA, der vom Temperaturbereich grenzwertig für das Vorhaben ist. Vom Gewicht und Volumen her wäre er ok. ich bin ein wenig breiter und kann mit den schmalen Mumien nicht soviel anfangen, die Eiform ist mir wichtig.

Meine Frage: Um wieviel Grad vergrößere ich den Temperaturbereich eines Schlafsacks mit einem Fleece-Inlet?
Wie sähe das mit einem dünnen Merino-Inlet aus?
Wieviel Grad macht lange Merinowäsche aus?

Ich würde mir auch einen neuen Schlafsack kaufen, kann aber nicht unbegrenzt investieren (max. 160 Euro), bin 1,83m und trage Damengröße 46/48. Falls jemand einen Kauftipp für mich hat (Temperaturbereich bis ca. 0 Grad): Her damit. Gewicht: möglichst leicht :-)

Danke und viele Grüße
Elke

Ganz einhalten kann ich deinen Preisramen nicht, aber Komfortbereich und Platz sollte gut passen und der Preis ist jetzt auch nicht viel höher.
Toll an diesem System finde ich, dass man ihn im Sommer auch als offene Decke gut nutzen kann und durch die wagrechten Kammern bei Kälte die Daunen gut über sich und bei Wärme zur Seite schütteln kann und so einen ziemlich ordentlichen Ganzjahresschlafsack hatt.
http://schlafsacke-cumulus.de/de/kategorien/sleeping-systems/comforter-m350?gid=36&vid=7

Habe aber natürlich nicht auf deine Größe geachtet. Die längere Version wurde dann natürlich wohl Sinn machen, aber halt auch noch mal ein klein wenig mehr kosten...

Ich benutze im Wimter auch ein Fleeceinlet im Sommerschlafsack. In Grad ist dss schwer auszudrücken... vielleicht 5 weniger gehen dann. Und durch dicke Sachen noch mal ein paar weniger.

Ich ziehe diese Variante einem dicken Schlafsack vor. Da bin bei Temperaturschwankungen flexibler.

Gruß
Thoralf

Der Brexit macht günstige Preise:
https://www.alpkit.com/products/mountain-ghost-300
Wir haben von Alpkit unsere Winterschlafsäcke und sind damit sehr zufrieden.
LG Horst

Hallo Elke,
Welche Komfort Temperaturangabe hat dein aktueller Schlafsack? Ich habe ganz ähnliche Körperabmessungen und bin mit dem hier sehr zufrieden: Deuter Exosphere
Er hat zwar nicht die Eiform, jedoch ist er aus einem Strechmaterial und ich habe nicht das Gefühl, eingeengt zu sein. Ich bin 1,81m groß und er passt wie angegossen. Bis -3 Grad hatte ich ihn schon mit langer Fleecewäsche und Seideninlett im Einsatz und es war relativ angenehm, obwohl ich eher zu den Frostbeulen gehöre.

Viele Grüße,
Annette

Seide soll angeblich 10 Grad bringen, Baumwolle 5 Grad. Inlets empfehlen sich ohnehin immer. Du könntest aber auch zusätzlich einen Sommerschlafsack als Inlet nehmen, das scheint mir sicherer zu sein. Lange Unterwäsche, dicke Socken und eine Mütze sind natürlich auch nicht schlecht. Notfalls soll auch eine Plastiktüte über dem Fußende einiges bringen.

NIE und Nimmer. Habe ein Seideninlet,bringt minim was.

Das hört sich gut an. Den hatte ich auch schon angeschaut. Meiner hat +6 oder +8 Grad..

Danke!

Moin Elke,

wenn ich mir einen neuen Schlafsack anschaffe werde ich es auch so machen, dass der Schlafsack mit der Temperatur nicht so weit nach unten geht, dafür dann noch ein Fleeceinlett. Ein Seideninlett nutze ich grundsätzlich.


Ich würde auf schneller trocknendes Material setzen.

Hast du vllt. die Möglichkeit, zu einer Globetrotterfiliale (mit Kältekammer) zu kommen? Dort könntest du deinen vorhanden Schlafsack (is ja von Globi?) mit deiner Wunschkombi testen.

Nie im Leben!!! Das Seideninlet schützt nur den Schlafsack von innen.

Gruß
Thoralf

Nun bring mal nicht gleich die gesamte Zunft der Marktinggenieure um Lohn und Brot. Ein Plus von 0,5-1,0°C kann man doch vielleicht einräumen, oder

Die Temperaturangaben sind bekanntlich ein theoretisch-technischer Normwert, der über Deinen persönlichen Wärmehaushalt überhaupt nichts aussagt, sondern lediglich eine gewisse Vergleichbarkeit beim Kauf ermöglichen könnte. Dabei macht der Kunde oft den Fehler, den Limit- oder den Extremwert heranzuziehen. Nach meiner Erfahrung sollte man den Komfortwert als Grenze ansehen, den Limitwert schöpft man in ungünstigen Fällen aus und den Extremwert sollte man auf jeden Fall vermeiden.

Ob der Meru Iowa nach Norm korrekt getestet wurde, weiß man nicht, da es dieses Produkt nicht mehr gibt und Schlafsack-Tests i.d.R. vom Hersteller selbst in Auftrag gegeben werden.

Ich würde deshalb bei einer solchen Reise, wo grundlegende Ausrüstung sicher funktionieren muss, kein Risiko eingehen und nicht auf Marketing oder Gutgläubigkeit vertrauen. Ich würde vor dieser Reise unbedingt selbst testen. Da die kalten Winternächte vorbei sind, bliebe noch die Kältekammer vom Globetrotter oder Du testest bei aktuellen Temperaturen.

Das Temperaturempfinden ist individuell sehr verschieden und es hängt darüber hinaus stark von der Tagesform, dem Grad der Erschöpfung, dem Gesundheitszustand und der Ernährung ab. Ein müder Wanderer, der sparsam mit seinen letzten Vorräten umgehen muss und leicht erkältet ist, benötigt einen Schlafsack mit Wärmereserven.

Aus diesem Grund kann Dir auch niemand seriös sagen, um wie viel Grad der Komfortwert durch ein Inlett oder Unterwäsche verbessert wird. Richtig ist, dass jede zusätzliche Schicht, den Wärmeabfluss behindert.

Meine persönliche Reihenfolge von Maßnahmen wäre:
Isomatte mit höherer Wärmeleistung. Kein superleichtes geht-gerade-noch-Modell.

Inlett verwenden, nicht nur wegen der Wärme, sondern weil es die Funktion des Schlafsacks auf Dauer verbessert, waschbar ist und Verschmutzung des Schlafsacks verzögert. Seideninletts sind teuer, Lebensdauer leidet durch Schweiß und Waschen, Wärmeleistung gering.

Lange Unterwäsche tragen. Leicht und gut waschbar mit geringer Trockenzeit.
Warme Socken tragen.

Mütze aufsetzen, weil über den Kopf die meiste Wärme abfließt und auch ein Mumienschlafsack das oft nicht verhindert.

Gute Reise.

Hallo Elke,

allgemein würde ich auch aus Gründen der Pflege immer ein Inlet nutzen. Logischerweise folgt der thermische Nutzen der dicke des Inlets. Seide entsprechend kaum etwas, Fleece kann durchaus ein paar Grad ausmachen. Ich würde aber keine Wunder erwarten. Ein Sommerschlafsack mit Fleece-Inlet ist sicherlich kein Winterschlafsack.

Ich Reise immer gerne mit einen Seideninlet. Das trocknet sehr schnell, kann also häufig mal ausgewaschen werden und hat auch das kleinste Packmaß.

Meine Vorgehensweise um noch ein paar Grad herauszukitzeln wäre erstmal, zu überlegen, wo die Kälte herkommt. Wenn der kalte Boden das Problem ist, dann hilft ein Inlet eher wenig. Da sollte man dann eher eine Isomatte mit mehr Isolierwirkung nehmen. Das bringt dann eher was. Ist das Problem jedoch eher die kalte Luft/Wind, dann nutze ich eher als Ergänzung zum Seideninlet lange Unterwäche. Das denke ich bringt ähnlich viel wie ein dickeres Inlet, hat jedoch den Vorteil, dass man die lange Unterwäsche auch Abends anziehen kann, wenn man vor dem Zelt sitzt.

Hmmm... also ich nutze im Winter einen Sommerschlafsack mit Fleeceinlet...

Gruß
Thoralf

Mit einem ganz ähnliche Anliegen habe ich mich zuletzt auch genau dieser Frage gewidmet.

Das Temperaturempfinden fällt sehr unterschiedlich aus, selbst bei ähnlich gebauten und fitten Menschen. Da hilft am ehesten Probieren. Als wirkliche Steigerung für ein "Mehr" im kühleren Temperaturbereich empfinde ich persönlich ein s.g. VBL (Vapor Barrier Liner), im Prinzip eine Art Plastiktüte, also komplette Dampfsperre. Da zieht kein Luftzug mehr durch und es ist mollig warm. Verhindert auch, dass Feuchtigkeit vom Körper in den Schlafsack übergeht und beugt u.U. so mgl. Loftverlust bei Daunen vor.

Vergiss nicht, dass der Schlafsack von dir geheizt werden muss, d.h. wenn du nach einer Tour sehr erschöpft bist du u.U. weniger Wärme abgibst und so ein knapp kalkulierter Schlafsack trotzdem zu kalt für dich werden kann. Also: evtl. lieber Reserven beim Temperaturbereich einplanen, als auf Kante zu nähen.

Die Kollegen aus dem Outdoor-Forum haben schon ganze Bücher zu diesem Thema verfasst

Ich kenne mich nun bei den Teilen nicht so wahnsinnig gut aus. Man kauft sich so was irgend wie nicht alle Tage. Aber wenn ich es recht sehe, ist das, was die polnischen Versender anbieten, schon ziemlich gut. Ein Gewicht von unter einem Kilo im Comfortbereich bis knapp über Null. Klingt sehr gut.
Hast du das Teil selbst und ist das realistisch?


LGU

Wir (meine Frau und ich) benutzen seit Jahren ein Seideninlet, die nicht nur weil es vielleicht 1, 2 Grad mehr bringt, sondern weil dadurch der Schlafsack weniger gewaschen werden muss und die Inlets es sehr einfach auszuwaschen und zu trockenen sind. Sollte das immer noch nicht reichen, ziehen wir uns zusätzlich ein atmungsaktives Radunterleibchen an.
Wichtig ist es meines Erachtens auch, den Schlafsack möglichst immer auszulüften damit er wieder trocknet.

Gruss André

PS: Wenn wir frieren, dann meist an den Füssen.....

Wollte mich noch einmal zurückmelden.

Nachdem ich verschiedene Angebote angesehen habe, habe ich mich für einen Marmot Wm's Trestles Elite 30 entschieden. für mich eine gute Schnittmenge meiner Anforderungen.

Allen noch einmal ein Dankeschön für die Beratung

Elke