Für viele LiegeradfahrerInnen ist die
Spezialradmesse in Germersheim, kurz Spezi genannt ein wichtiger Ort, um sich über neue Modelle und neue Ideen zum Thema Liegerad zu informieren, um Kontakt zu Herstellern aufzunehmen oder um sich einfach zu treffen.
Was lag für uns also näher, den Spezi-Besuch 2003 mit einer kleinen Fahrradreise zu verbinden. Nach den beiden Fahrradreisen
im April und
im August 2002 sollte dies die dritte gemeinsame Fahrradreise werden. Und die vorerst letzte zu zweit...
Ingrid war zwischenzeitlich im 8.Monat schwanger und ihr Gynäkologe gab das "Radreise-o.k." nur unter der Voraussetzung, daß wir lange Steigungen meiden würden. Als er ihr für diese Reise vorgesehenes vollgefedertes FLEVOBIKE näher betrachtete meinte er spontan, daß dies "das ideale Schwangerenfahrrad" sei.
Wir hatten uns nämlich noch 2003 als Zweitliegerad je ein FLEVOBIKE gekauft und vor allem
gelernt, damit sicher zu fahren.
Wir entschieden uns für den Startort
Colmar und wollten von dort aus zum Rhein um dann über
Marckolsheim,
Strasbourg und
Lauterbourg nach
Germersheim radeln, wo wir für den Spezi-Besuch bereits ein Hotelzimmer reserviert hatten.
Bei dieser Reise hatte ich auch vor, Bauwerke der
Maginot-Linie zu besichtigen.
Geplant war die Anreise per Eisenbahn. Seit dem Osterwochenende verdichteten sich jedoch die Hinweise, daß es ab dem 22.April zu einem Lokführerstreik kommen könnte. Wir planten um: Die konstruktiv genialen FLEVOBIKEs sind teilbar und es gelang uns, beide Räder samt Gepäck in Ingrids
Elch zu verstauen. So fuhren wir mit dem Auto nach Germersheim, wo wir es vor dem Hotel abstellten und übernachteten.
Am nächsten Tag fuhren wir mit der Bahn nach
Rastatt und anschließend mit den Fahrrädern zur Fähre
Plittersdorf - Seltz. Mit der
SNCF fuhren wir dann von Seltz über Strasbourg nach Colmar. Die Fahrradmitnahme war denkbar simpel, die Fahrräder werden an eine Art Fleischerhaken aufgehängt. Der junge Schaffner war sehr freundlich und engagiert: Wir hatten die Tickets nach Strasbourg im Seltzer Bahnhof aus einem Automaten "gezogen". Als er von uns hörte, daß wir nach Colmar wollten, zog er sich mit unseren Tickets in den Dienstraum zurück. Nach zehn Minuten kam er wieder und gab uns ohne Zuzahlung zwei neue Tickets bis Colmar. Wie er dies abrechungstechnisch machte, wissen wir nicht. In Colmar angekommen radelten wir in die Altstadt und sahen dort ein Geschäft für Schwangerenbedarf....
Wir kauften dort einen Storch, der auch das Wappentier des Elsass ist. Ich befestigte den Storch an Ingrids Ortliebtasche, gewissermaßen als Logo für diese ganz spezielle Fahrradreise.
Eine Passantin in Colmar bot an, uns zusammen zu fotografieren.
Besichtigung der
Kasematte 35/3 Marckolsheim.
Vor Jahren bereits war ich allein entlang dieser Kanäle durch Strasbourg geradelt...
Baguettepause in Strasbourg. Ingrids rotes Flevobike ist in der hohen "Citystellung" arretiert und angelehnt, mein gelbes FLEVOBIKE steht in der flachen "Speedstellung" auf eigener Parkstütze.
Auf dem Place de la République: Das
Monument aux Morts.
Begegnung von Zukunftsfahrzeugen: Vorn Fahrräder, dahinter ein futuristisch abmutender Zug der
Straßenbahn in Strasbourg.
Wieder aus Strasbourg herausgeradelt übernachteten wir in einem Hotel, das in den Kornboden einer Wassermühle eingebaut war. Wahrhaft traumhaft der Blick aus dem Fenster morgens gegen fünf Uhr. In einem anderen zugehörigen Gebäudeteil befand sich ein Feinschmecker-Restaurant, vor dem etliche Luxus-Pkw geparkt waren.
Gut zu sehen ist auf diesen Fotos auch die kleine und daher luftwiderstandsarme Stirnfläche eines Liegerades...
...die beiden Ortlieb-Taschen ducken sich geradezu hinter die Sitzlehne.
Als wir wieder durch Seltz radeln, ist die
Fähre Plittersdorf - Seltz gerade auf dem Weg zum französischen Ufer. Das Foto ist inzwischen historisch, da der Fährprahm inzwischen durch einen Neubau ersetzt wurde.
Nachdem wir in Lauterbourg zum Abendessen je ein großes Stück
Flammkuchen gegessen hatten, übernachteten wir dort in einem kleinen Hotel. Hier der nächtliche Blick aus dem Fenster...
Wieder in Deutschland konnte ich es mir nicht verkneifen, mich vor einem Fischerboot mit meinem Namen fotografieren zu lassen.
Begegnung
Typisch Liegerad: Der freie, unverkrampfte Blick in die Landschaft. Allenfalls ist es mal ein Fuß, der ins Blickfeld der Kamera rotiert. Schnurgerade ist er hier, der
begradigte RheinAm Ziel! Im Hintergrund ist die Bahnbrücke von Germersheim zu sehen...
Am nächsten Tag, also Samstag dem 26.April, besuchten wir die Spezi 2003, wo wir uns auch mit mehreren Mitgliedern dieses Forums und des Liegeradforums trafen. Wer möchte, kann abschließend einen virtuellen Rundgang durch die Spezi 2003 unternehmen:
Klick!