Mich würden auch Erfahrungen besonders zur "Atmungsaktivität" von Etaproof interessieren. Dass es kein 100%-iger Ersatz für eine Regenjacke (Gore-Tex, Event,...) ist schon klar.
Also DAZU kann ich einiges sagen … habe sowohl etaProof, als auch G1000-"Nachbau" etc. schon selber verarbeitet. Hatte eine Zeit lang auch fast die baugleiche Jacke aus etaProof und aus einem Sympatex.
etaProofAlso etaProof ist nur (stark) wasserabweisend, und zwar dadurch, dass es bei Nässe aufquillt und sich damit dichtet. Btw. gleiches Prinzip bei den Nähten, die mit dem entsprechenden Corespun-Garn verarbeitet wurden. Also die Jacke wird feucht, irgendwann auch von Innen und das spürt man irgendwann auch an den Schichten drunter. Wenn es so feucht geworden ist, ist (natürlich) die Atmungsaktivität nicht mehr wirklich existent, ist es aber auch bei kaum einem Membran-Material, wenn das Außenmaterial vollgesogen ist, z. B. weil die Imprägnierung nicht mehr da ist. Von den ganzen modernen Jacken, mit zig Metern geklebten Nähten, geklebten Taschen etc. rede ich lieber gar nicht erst.
Der Unterschied zwischen etaProof und einer Membran ist einfach, dass es kein Temperaturgefälle braucht, um zu arbeiten, Wasserdampf kann durch, so oder so. Ich bin bei ca. 12-14° ca. 8km zu meinem Optiker geradelt, alles war gut. Sowohl in der etaProof-Jacke, als auch in der Sympatex-Jacke. Kaum stand ich in dem recht warmen Laden, stand ich in der Sympatex Jacke im eigenen Schweiß, während mit der etaProof-Jacke nix zu merken war.
Für den urbanen Alltag im stürmischen Norden, für den Einsatz im (echten) Winter, … IMHO der ideale Stoff, das deutliche bessere "Windstopper"-Material.
ABER es hat für mich zwei entscheidende Nachteile:
1. es muss so richtig nass die Chance haben durch zu trocknen. Also 2 Wochen Schottland im Dauerregen mit Zelt ist nicht das Szenario, wo etaProof glücklich machen würde.
2. es lüftet sehr gut aus, ABER es ist trotzdem problematisch in der Reingung, entweder kalt per hand waschen oder gelegentlich in die Reinigung. DAS ist aber beides NIX, wenn ich im Sinne von Sportbekleidung denke. Meine etaProof-Zip-Of-Jacke, die ich in Biel beim Forumstreffen und dann an den folgenden Tagen Radeln in der Schweiz getragen hatte, schrie dann schon deutlich nach Reinigung. Eine Softshell schmeisse ich dann in die Waschmaschine.
Ventile ist AFAIK nur ein weiterer Produktname eines anderen Herstellers von etaProof.
G1000 oder besser Poly-Cotton Da gibt es zig verschiedene Varianten, selbst unter dem Namen G1000 bzw. unter den jeweiligen genauen Produktbezeichnungen hat es im Laufe der Zeit deutliche Änderungen gegeben, Erfahrungen sind kaum übertragbar!
Eines ist generell, je mehr gewachst, desto mehr schützend, aber auch desto dichter, atmungsaktiv ist da kaum noch was. Vorteile der Baumwolle, quellen, gehen damit auch flöten. Schaut man sich Diskussionen an, dann trägt sich der Wachs relativ schnell ab, Nachmittag mit einer Hose durch die Wiese laufen kann nach manch einer Aussage reichen.
Ich habe eine Hose aus 65%Polyester und 35% BW, eher dünnerem Material, am Gesäß und Knien gedoppelt und das ist eigentlich meine Lieblings Tobe- und Abenteuer-Hose geworden
relativ winddicht, kaum schwitzig, wird feucht, trocknet aber fast noch schneller, schützt auch nass noch relativ gut vor Wind. Wird bei Nässe auch kaum steif - daher gerade für eine Hose auch deutlich besser als etaProof geeignet, werfe ich einfach in die Waschmaschine.
IMHO sind die Preise eines bekannten schwedischen Anbieters allerdings maßlos überzogen.
EPICEine weitere "Technologie" ist die EPIC-Beschichtung. Aber Achtung, hier gibt es diverse Basisstoffe, also sowohl Epic-Cotton als auch z. B. Polyester mit EPIC-Beschichtung. Dabei werden auf jeden Fall die Fasern vor dem Weben des Stoffes mit Silikon(?) beschichtet und damit wetterfest.
Ein interessantes Konzept, Stoff gibt es als Meterware aber kaum zu bekommen, von Tatonka gab es mal Jacken und von einem Anbieter recht aktuell mal Fahrrad-Jeans.
Es gibt aber Berichte, dass das Ganz recht schwitzig sein soll.