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#1128154 - 07.05.15 23:08 Normandie & 70e anniversaire du Débarquement
19matthias75
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 3.374
Dauer:27 Tage
Zeitraum:25.5.2014 bis 20.6.2014
Entfernung:1769 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich
Externe URL:http://remueht.eu/mtshare/Velo-Normandie-2014.html

Radreise vom 25. Mai bis 21. Juni 2014
Über den Hoherodskopf zum Edersee und Velotour zum 70. D-Day in der Normandie

(unter der externen url gibt es eine Bilder-Preview des Frankreichteiles)

Sonntag, 25. Mai 2014:
Mit der Regionalbahn nach Frankfurt gestartet und dort in den Regionalexpress Richtung Kassel bis nach Gießen und dann weiter mit der Regionalbahn nach Nidda. Der eine Aufzug in Gießen ist sehr eng. Eine Radgruppe des ADFC aus dem Lahn-Dill-Kreis fuhr ebenfalls nach Nidda. Landschaftlich ist das Niddatal sehr schön, mit einem schönen Weg zum Stausee. Bis Schotten noch gut in der Ebene fahrbar, dann beginnt der Anstieg zum Hoherodskopf. Meine geplante Zielankunft am Gipfel hatte ich auf 15 Uhr geschätzt - erreichte das Plateau aber bereits um 14 Uhr :-) . Kurz vor dem Plateau hatte ich das vollgepackte Rad über eine Stück sehr schlechten Waldweg geschoben. An diesem Sonntagmittag ist der Hoherodskopf sehr überlaufen. Ein paar weitere Höhenmeter folgten aber gleich noch. So fuhr ich durch die deutlich andere Vegetation mit Sumpfwiesen noch weiter hinauf, bevor es im Wald langsam wieder bergab ging. Ich erreichte Ulrichstein. Über ein kurzes Stück auf dem Hessischen R4 wollte ich eigentlich an der Schwalmquelle vorbei, bemerkte aber recht spät, das ich die falsche Richtung eingeschlagen hatte. So war ich im Feldatal gelandet und fand jedoch eine Möglichkeit (mit Höhenmetern) wieder auf die ursprünglich geplante Route zu kommen. Es ging über die MountainBikeMarathon-Strecke in Richtung Romrod. Diese war aber auch mit vollbeladenem Trekkingrad fahrbar. Schließlich hinunter nach Alsfeld (hier genehmigte ich mir einen Döner) und den Hessischen R2 folgend nach Lauterbach. Nach kurzer Überlegung entschloss ich mich, zur JH Lauterbach hochzufahren. Dort musste ich feststellen, das diese (zumindest heute) geschlossen hatte. Nun gings noch etwas weiter hoch und und in ein anderes Tal hinüber. Leider fand ich unterwegs überhaupt keine Schutzhütten zum übernachten, so dass ich mich schließlich entschloss, im Wald am hessichen R7 zwischen Lauterbach und Grebenau zu biwakieren. Zwischen Bäumen auf weichem Untergrund legte ich meinen Schlafsack auf den Biwaksack. In der Nacht war kein Regen zu erwarten.

Montag, 26. Mai 2014:
Sehr früh wach geworden. Gegen 6 Uhr meldete sich mein Wecker im ipod, der noch aktiv war. Ich packte dann alles zusammen und machte mich gegen 7 Uhr auf den Weg weiter den R7 nordwärts folgend. Ganz interessant so früh zu fahren: u.a. konnte ich zwei Rehe beobachten, die auf Feldern im leichtem Nebel standen. In Niederaula holte ich mir einen Liter Kakao zum Frühstück sowie eine Packung Bananennektar. Eine längere Frühstückspause machte ich erst bei Heddersdorf, das liegt schon auf der Radroute Rotkäppchenland. In Oberaula-Wahlshausen begann dann die richtig ausgebaute Bahntrasse. Bis zum höchsten Punkt Olberoda (420m) gings stetig hoch, danach liefs wunderbar bergab. Die ein- und andere nette Wegdekoration gab es an den Rastplätzen an der Strecke zu bestaunen. Durch Schwalmstadt war es etwas zäh, aber schlließlich fand ich die weitere Wegeausschilderung für den R4. Bei Schlierbach traf ich auf den Schwalm-Radweg. In leichtem auf und ab ging‘s nordwärts. Bei Niederurf verließ ich schließlich den R4. Und ein Hinweis zum Campingplatz Waldcamping Bad Zwesten kam gerade passend. Noch 3 km und um 15 Uhr war ich am Campingplatz. Kurz darauf fing es richtig zu regnen an. Bis in die Nacht hinein regnete es. Ich hatte da nur mein kleines Akto dabei.

Dienstag, 27. Mai 2014:
Die ganze Nacht über hatte es weiter geregnet. Entsprechend nass war der gesamt Platz. Ich packte mein Zeugs zusammen und brachte es in eine überdachte Picknickstelle um dort dann das Rad zu bepacken. Vom Waldcamping Bad Zwesten fuhr ich an der Heilquelle vorbei in den Ort. Das Heilwasser ist sehr gewöhnungsbedürftig und schmeckt „metallisch“. Ich hatte entschieden, ins ca. 10 km entfernte Borken zu fahren (Bahnstrecke Kassel-Frankfurt) und mit dem Zug nach Darmstadt zurück um mein kleines Akto gegen das Nallo2gt auszutauschen.
In Darmstadt war es einige Grade wärme und sonnig, das Zelt hängte ich auf den Wäscheständer in der Wohnung und packte das Nallo2gt ein. Wieder ging es zum Bahnhof und dann von Darmstadt über Frankfurt und Marburg nach Frankenberg (Eder). Von Frankenberg führ ich auf direktem Weg (die Straße) zum Campingplatz Teichmann bei Herzhausen, wo das diesjährige Forumstreffen stattfand. Den Campingplatz erreichte ich nach 18 Uhr. Mein Zelt durfte ich aber auch im Regen aufbauen.


Mittwoch, 28.05.2014
Morgens wieder Regen. Zum Frühstücken bin ich in die Grillhütte. Gegen 11 Uhr mit dem Rad nach Herzhausen und am nördlichen Seeufer entlang. Zunächst asphaltiert, wurde der Weg später unbefestigt. An der Jugendherberge „Hohe Fahrt“ vorbeigekommen und ab dort wieder asphaltierte Straße. Am Gedeckpunkt für den versunkenen Ort Asel kurz angehalten. Immernoch bzw. wieder leichter Regen. Dann an einer Straußzucht auf dem Weg nach Vöhl vorbeigefahren. Im Edeka von Vöhl eingekauft und über die Straße, zunächst noch eine Steigung, dann wieder nach Herzhausen und zum Campingplatz zurück. Am CP traf ich auf die ersten ankommenden Reiseradler für das Forumstreffen. Wir belagerten die Grillhütte. Gegen 15 Uhr trifft auch Markus ein. Zusammen haben wir die Grillhütte vorbereitet und ab 18 Uhr den Grill angeheizt. Es war ein netter Abend mit ca. 30 Forumsmitgliedern. Da mein Zelt nicht ganz auf dem richtigen Platz stand, hatte ich Beeinträchtigungen durch die nächtliche Feierei einer anderen Gruppe.


Donnerstag, 29.5.2014
Regen. Im Zelt packte ich meine Sachen soweit es ging zusammen und brachte alles in die Grillhütte. Mit den anderen frühstückte ich in der Grillhütte. Nach dem Frühstück Zelt abgebaut und alles radfertig gepackt. Eine kleine Gruppe bricht zu einer Tagesfahrt auf. Andere gehen hinüber ins Naturpark-Zentrum. Gegen 11 Uhr startete ich im Regen nach Schmittlotheim ab. Weiter hinauf nach Frankenau und über eine Kuppe hinüber ins Wedebachtal und nach Frebershausen hinunter. Auf der Straße weiter nach Gelbershausen. Über Radweg weiter nach Kleinern (ziemlich dreckiger Weg). Wieder auf der Straße weiter nach Giflitz im Edertal. Auf dem Ederradweg weiter über Fritzlar nach Wabern zum Bahnhof. Zug nach Zellingen. Abend noch schnell eine WaMa geladen.

Freitag, 30.5.2014
Tag in Zellingen, nachmittags bei herrlich warmen Wetterbedingungen nach Würzburg geradelt (meine Fahrkarte galt zwar ab Retzbach-Zellingen nach Paris) und dort in den RE nach Stuttgart. In Stuttgart hatte ich bis zur Abfahrt des Nachtzugs nach Paris um 1 Uhr (nachts) noch ein paar Stunden Zeit. Am Schlossplatz fand ein SWR-Sommerfest statt. Am späten Abend wurde es doch recht kühl auf dem Baustellenbahnhof Stuttgart, so wärmte ich mich im Vorraum der nahen Sparda-Bank auf. Als mein Nachtzug ankam, war schnell der richtige Fahrradwagen gefunden. Allerdings ist der Zugang durch die alten Türen sehr eng. Die meisten Taschen nahm ich mit in mein gebuchtes Abteil mit vier Liegen, wovon ich eine untere gebucht hatte. Einiges an Gepäck passte zwischen der unbelegten mittleren und der oberen Liege, anderes unter die untere Liege.

Samstag, 31.5.2014
Auch wenn die Nachtruhe durch den Späteinstieg in Stuttgart kurz ist, konnte ich doch einige Stunden gut schlafen. Wie ich morgens feststellte, war sowieso eine Liege unbelegt. Der CNL erreichte Paris pünktlich um 9.24 Uhr. Noch am Bahnsteig wurde das Rad reisefertig beladen und sodann durch den Gare de l‘est zum Vorplatz geschoben. Im Anschluss durch die Stadt gecruist. Vom Place de la concorde die Champs Elysee bis zum Arche Triumph hinauf und dort in der Mitte gehalten. Dann wieder hinunter und am Louvre vorbei ans andere Seineufer hinüber. Dort hatte ich dann das Rad durch den Parc Luxembourg geschoben. Weiter westwärts durch die Stadt und etwas am Champs du Mars auf eine vorgeplante Route ( Radreise-Wiki Paris-Rouen aus dem Radreise-Wiki Paris-Rouen) gestoßen und weiter gefolgt. Mit dieser Route war es leicht, aus Paris herauszufinden. Lediglich am Verkehrsknotenpunkt Boulogne - Saint Cloud brauchte ich einige Minuten, um den Weg in die Domaine national de Saint-Cloude zu finden. Durch die schöne Parkanlage Saint Cloude geht es gemächlich von der Seine-Ebene einige Meter nach oben. Danach musste noch ein Wald durchquert werden und schon war ich in Versailles. Am Schloss fuhr ich kurz vorbei, jedoch hatte ich keine Lust, mich in die Massen an diesem Samstagnachmittag zu begeben. So fuhr ich weiter durch Versailles und machte noch kurz an der Kirche St. Antoine halt. Sehr schönes Kirchlein an einem zentralen aber ruhigen Platz. Die weitere Strecke verläuft über Radweg entlang von Hauptstraßen und auf Nebenstraßen. In Noisy-le-Roi machte ich am Waldrand ein Pause. Danach folgte ich auf einem Radweg der Autobahn 13 einige Kilometer durch den Wald. Danach führte die Route über ruhige Sträßchen durch große Landwirtschaftsflächen. Ab und an nutzte ich für die Wasserversorgung die Friedhöfe von kleinen Dörfern. Über mein GPS suchte ich nach Campingplätzen in der Nähe, aber das Ergebnis war sehr mager. Und dazu kommt, dass die Seine auch nur sehr wenige Brücken hat. Nach 114 Km erreichte ich gegen 20 Uhr einen kleinen Campingplatz bei Freneuse. Sehr einfach aber mit insgesamt 14 Euro schon teuer. Nach einer ausgiebigen heißen Dusche, der Campingwart musste extra das Warmwasser anstellen, kochte ich mir Reis mit Zucchini (letztere von zuhause mitgebracht). Danach bin ich in den Schlafsack und auch schnell eingeschlafen.


Sonntag, 1. Juni 2014
Morgends sehr bewölkt, ca. 15°C. Ein warmes Getränk gab‘s zum Frühstück. Danach habe ich alles zusammengepackt und gegen 10.30 Uhr den CP verlassen. Nach einem kurzen Stopp in der Boulangerie des Ortes standen mehrere Hügel zur Bewältigung an. Besonderes Highlight des Tages war die schöne Ruine des Château Gaillard. Imposant anzusehen, auch der Blick in die Umgebung und in das Seine-Tals. Leider war die Sicht etwas trüb. Am Château führt ein Weg mit 15% Gefälle vorbei. Nach ca. 5 km im Seine-Tal wartete der nächste Anstieg in mehreren Serpentinen hinauf aus dem Seine-Tal. Die Seine wird teilweise von Kreidefelsen umsäumt. Am Rastplatz in einer der Serpentinen verzehrte ich das vorher im Ort gekaufte süße Stückchen. Ich näherte mich Rouen. Über die POI-Suche fand ich einen CP nahe Rouen und deutlich preiswerter als der vorherige. Mein Gaskocher durfte heute nur heißes Wasser für Tee produzieren, das Abendessen selbst blieb kalt.


Montag, 2. Juni 2014
An diesem Morgen habe ich ausgiebig gefrühstückt und mir mit dem zusammenpacken Zeit gelassen. Ich rollte erst gegen 11 Uhr vom CP über mittelmäßig Straßen und Wege nach Rouen hinein. Es war ziemlich bewölkt und leicht frisch, so richtig Lust auf Stadtsightseeing hatte ich nicht. An der Kathedrale und Rathaus erledigte ich einen Telefonanruf nach Hause zu den Eltern: Dad hatte Geburtstag. Schließlich fuhr ich zum Fluss hinunter und diesen bis zur großen Straßenbrücke (Hebebrücke). Ab dort verließ ich die Seine wieder und nach einem nicht allzu langem aber schon ordentlichen Aufstieg nach Canteleu. Durch Wald ging,s weiter nach Montigny und eine langgezogene Abfahrt und anschließende Auffahrt nach Henouville. Ein landschaftlich sehr schöner Abschnitt. Und wieder ging‘s hinunter und in Duclair hinein. Ein langgezogener Ort an der Seine mit gut fahrbarer Straße am Fluss entlang. Nun folgte ich der Straße über einen Hügel um die Seineschleife abzukürzen. Eine ehemalige Bahnstrecke ist leider nicht als Radweg ausgebaut, auch wenn das an einigen Stellen zunächst den Anschein hatte und ich auch mal versucht habe, einen Zugang zu finden. Ich durchfuhr Yainville und Le Trait und kam danach nach Caudebec-en-Caux. Auf der Uferpromenade ein schön gestalteter Minigolfplatz. Auf einem ruhigen Rastplatz am Fluss kurz vor Villequier machte ich eine ausgiebige Nachmittags-Brotzeitpause. Bis Petiville folgte ich für ca. 10 km der Seine auf dem Radweg - es war ruhig aber auch ein bisschen öde und auch windig. Und nach weiteren 10 km erreichte ich Lillebonne, welches ein römisches Amphietheater hat, wie ich leider erst später nachgelesen habe. Nach Lillbonne wartete der letzte Anstieg des Tages - ich erreichte nach ein paar Kilometern einen kleinen Campingplatz in Saint-Antoine-la-Forêt. Mein Zelt stand gleich und ich ließ das Innenzelt eingepackt. Isomatte und Schlafsack kamen direkt auf die Unterlegplane. Im Anschluss ersetzte ich am Hinterrad (auf Zahnkranzseite) zwei gebrochene Speichen. Den Zahnkranzabzieher hatte ich dabei, die Ritzel hielt ich mittels eines Lappens fest und konnte so den Verschlussring lösen. Wahrscheinlich hat ein loser Haken eines Spanngurtes oder -gummis die Speichen beschädigt.

Dienstag, 3.6.2014
Am Morgen mal flotter zusammengepackt und gegen 9 Uhr den CP verlassen. Es ist bewölkt und leichter Nieselregen begleitet mich auf den ersten paar Kilometern. Es geht nach Westen, ich will heute über Le Havre und die Pont de Normandie in die Normandie fahren. Zunächst geht es auf kleineren Straßen, dann auf etwas größerer Straße weiter. Aber trotz Verkehr gut fahrbar - kein Hupen von Seiten der motorisierten Verkehrsteilnehmer! Ich durchfuhr La Remuée, Saint-Romain-de-Colbosc (nur am Rande) und stieß nach Saint-Aubin-Routot auf die D6015 und strikt geradeaus weiter durch Gainneville. Als die Straße am Gewerbegebiet von Gonfrevill-l‘Orcher autobahnähnlich weiterführte bog ich ins Gewerbegebiet ab und kaufte mir gleich in einer Bäckerei ein zweites Frühstück. Ein kurzes Stück südwärts und ich war in einer kleinen Neubausiedlung mit Ausblick auf die Seine und Hafenanlagen. Auf kleiner steiler Ortsstraße ging‘s nun runter nach Harfleur und am dortigen schmalen Hafenbecken mit Hausbooten südwärts zur Seine. Damit konnte ich geschickt den großen Verkehrsknoten umfahren. Durch den nördlichen Hafen fuhr ich weiter in Richtung Le Havre Centre. Vorbei an Decathlon (liegt am Ende eines Hafenbeckens, drumherum alles neu gebaut) und Bahnhof gelangte ich zum Rathausplatz. Platz und Hauptstraße sind großzügig und neu gestaltet, den Rest der Stadt empfand ich nicht so toll (hässliche Zweckbauten). Ich folgte der Hauptstraße nach Westen zum Strand und fuhr dann auf einer Kaimauer bis ans Ende. Allerdings ziemlich verwahrlost das Lichthaus am Ende, wahrscheinlich ein Treffpunkt von jugendlichen Gangs. Dunkle Wolken waren bereits in Anmarsch und kurz darauf begann es zu regnen als ich weitergefahren bin. Ich zog mal eben schnell die Regenhose über und fuhr bei mäßiger Sicht auf der vorgeplanten Route durch das südliche Hafengebiet aus der Stadt raus. Entlang des „Darse de l‘Océan“ ist sogar ein separater Radweg angelegt, der durch Rasen und Buschwerk führt. Dann wieder Straße um 3-4 km vor der Brücke wieder auf einem separaten Radweg weiterzufahren (allerdings nicht von guter Qualität). So langsam lässt der Regen nach und als ich an der Pont de Normanie ankomme, kommt die Sonne wieder hervor. Also Regenzeugs ablegen und mal eben das Rad den kleinen Holzbohlenpfad ins Schilf schieben (zur Vogelbeobachtung angelegt). Am Parkplatz vor der Mautstation führt der Radweg einfach dran vorbei. Auf beiden Seiten der Brücke gibt es einen Fußweg und eine Radspur. Allerdings war die westliche Seite wegen Bauarbeiten gesperrt und ich musste unter der Brücke durch auf die Ostseite wechseln. Dort fuhr ich auf dem Gehweg (der Radweg ist nur ein Seitenstreifen der autobahnähnlichen Straße mit je zwei Fahrspuren. Ich konnte Brückenrampe gut im 2. oder 3. Gang fahren. Unangenehm heftig ist der Fahrtwind der herunterfahrenden Lkw. Ein Fußgänger kam auf der Brücke entgegen. Ein Vorteil ist natürlich, als Radfahrer oder Fußgänger hat man genug Zeit auch mal stehenzubleiben für Fotos, was ich auch mehrmals tat. Von der Brücke runter fuhr ich Richtung Seinemündung um dann von Norden über zwei bewegliche Brücken nach Honfleur hineinzufahren. Honfleur kenne ich bereits zur Genüge aus vergangenen Besuchen im Rahmen der Jumelage-Calvados-Unterfranken. Ich schaute mir kurz den Camping Municipal an (das der nicht preiswert ist, war mir klar) und spaziert dann durch den Jardin des Personalités. Anschließend den Boulevard Charles V in südöstlicher Richtung und durch Stadtrandgebiete auf Nebenstraße aus der Stadt raus. Ich folgte in der Nähe der Bahnlinie dann in das Tal der La Morelle. Das Sträßchen verlief leicht auf und ab durch viel grün. Für den südlichen Abschnitts im Flusstal musste die Straße D104 benutzt werden. War aber fast nix los. Bei Quetteville ging‘s nun wieder in südwestlicher Richtung weiter um dann nach ca. 4 Km bei Saint-André-d‘Hébertot auf den Beginn des Voie Verte nach Pont-l‘Evéque zu kommen. Diese ehemalige Bahntrasse ist 8 Km lang und trotz wassergebundener Deckschicht ganz gut fahrbar (es war trocken). Kurz im kleinen Supermarkt etwas eingekauft, dann durch den Ort und am Camping Municipal einen Plätzchen fürs Zelt genommen. Kleiner Platz, sehr schöne Wiese zum Zelten.


Mittwoch, 4.6.2014
Nachts regnete es und morgens ist es bewölkt aber kein Regen bis alles zusammengepackt ist. Die Zeit verging schnell, bei Abfahrt vom CP ist es bereits 11 Uhr. Kurz nach der Abfahrt fängt Regen an, erst wenig, dann wird‘s mehr. Ich durchfahre Saint-Etienne-laThillaye und Tourgeville auf Nebenstraßen und erreich dann den Bahnhof von Villers-sur-Mer. Rasant geht es dann an die Küste hinab. Ich fahre ein Stück die Strandpromenade gen Westen - es bläßt schon ordentlich, dann geht‘s wieder hoch. An der Kirche Saint-Martin ziehe ich dann doch noch meine Regenhose über (vorher im Regen mit kurzer Radhose weitergefahren, war warm genug), denn es wurde mir kühler. Dann weiter eine kurvenreiche Ortsstraße weiter hoch, meinem vorgeplanten Track gefolgt. Den Track hatte ich über den Pfad „Chemin de la Cour“ geplant. Es war abenteuerlich: etwas weniger als 1 Km ein Pfad, der an ein Bachbett erinnerte - zuerst noch fahrbar, dann das vollbepackte Rad geschoben. Durch den noch immer anhaltenden Regen sah das Rad entsprechend aus! Aber danach kam wieder eine Straße. Auf dem Weg nach Houlgate lagen mehrere CP, aber natürlich mit der dem Küstenstreifen entsprechenden Preiskategorie und wohl eher auf motorisierte Camper eingestellt. Kurz vor Houlgate hatte ich nochmal eine 500 Meter lange Schiebepartie, bevor ich wieder auf die D163 (Küstenstraße) kam.Flott ging es hinunter und zur Standpromenade. Hier war der Westwind noch heftiger! Mit Gegenwind auf der Küstenstraße nach Cabourg. Über einen Fußgängersteg konnte ich hinüber zum Pointe de Cabourg fahren und schließlich zwei Straßen hinter der Promenade weiter westwärts. Nochmal auf die Strandpromenade mit sehr heftigen Gegenwind, aber mittlerweile hatte der Regen aufgehört. Am westlichen Strandende Cabourgs bin ich nach Süden und bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein die Stadt verlassen und auf einem Radweg durch ein weites Sumpfgebiet. Erstaunt war ich, es gab keine Mücken. Ich kreuzte die D27 und kam einige Km vor Bavent auf die D224. Dann weiter nach Amfreville, dort hatte ich einen guten Blick auf die Orne-Mündung und den Hafen von Ouistreham. Über einen Feldweg kam ich zur Straße auf der Ostseite der Orne. Dieser folgte ich südwärts durch Ranville und Collombelles um dort über die Orne auf den Radweg zu gelangen. In der Stadt war viel Polizei präsent. Ich konnte jedoch ohne Probleme durch die Stadt fahren und den Weg nach Louvigny einschlagen. An der Orne kam ich dann nach Louvigny hinein. Ich traf gegen 18 Uhr ein. Am Abend wurde gemütlich zu Abend gegessen.

Donnerstag, 5.6.2014
Der Tag begann mit einem typischen „Petit-déjeuner“. Ich startete danach zu einem Tagesausflug. Von Louvigny aus nach Caen, dort am Bahnhof vorbei und hoch nach Mondville Colombelles. Dann am Kanal östlich nach Norden (u. a. an Renault Truck Industrie vorbei). Schließlich über die Pegasus-Brücke auf die andere Seite gewechselt. Hier große Aktivitäten von Schottischen Dudelsackspielern. Auf dem voie verte weiter nach Ouistreham. Über die Schleussen auf die östliche Seite gewechselt und ein bisschen umgeschaut. Dann wieder zurück und zum Strand, wo bereits die Großzelte für die Veranstaltungen des nächsten Tages aufgebaut waren. Mit Rad oder zu Fuß konnte man noch nah ran. Schließlich durch den Ort südwärts und am Supermarkt am Ortsausgang etwas eingekauft. Bis zur Pegasus-Brücke folgte ich dann wieder dem Kanalweg um dann an der Brücke mein Picknick zu verzehren und nebenbei den Aktivitäten zuzusehen. Für ein Marinesegler wurde dann die Brücke hochgezogen. Nach ausgiebiger Pause weitergefahren und bei Herouville-St. Claire weg vom Kanal. Ich gelangte von Norden her zur Abbaye-aux-Dames und spazierte durch den Park. Vom Aussichtshügel hat man einen netten Überblick über Caen. Schließlich weiter quer durch die Stadt zum Memorial. Auch hier standen bereits viele Absperrungen bereit, aber mit Fahrrad war noch alles passierbar. Das Memorial hat eine eindrucksvolle Fassadengestaltung erhalten. Schießlich am „Hotel-de-Ville / Abbaye-aux-Hommes“ vorbei nach Louvigny zurück. Spontan klingelte ich bei Freunden und unterhielt mich mit ihnen. Das Abendessen gab es bei meinen Gastgebern.


Freitag, 6. Juni 2014 – 70. Jahrestag der Alliiertenlandung in der Normandie
Mit einem „Petit Déjeuner“ gestartet und zusammen mit meinen Gastgebern dabei im TV die Liveberichterstattung von D-Day Aktivitäten verfolgt. Gegen 11 Uhr von Louvigny aus gestartet. Durch die Neubausiedlung gen Westen und über Feldwege am Golfplatz vorbei und den Peripherique überquert. Auf weiterem Feldweg das Flüsschen L’Odon überquert und durch Verson durchgefahren. Nachdem ich die A84 überquert hatte folgte ich kleinen Strässchen in nordwestlichen Richtung hin (-> Bayeux). Cheux, Fontenay-le-Pesnel und Tilly-sur-Seulles durchfuhr ich auf der Regionalstraße und war ab Bucéels wieder auf kleineren Straßen unterwegs. Nach Juaye-Mondaye kam ich an der Abbaye Saint-Martin de Mondaye vorbei. Schöne Anlage, Kirche war ebenso wie der Infoladen verschlossen (nur das WC war offen). Am Friedhof von Juaye mit einer kleinen Steinkirche füllte ich meine Wasserflaschen auf und konnte dann auch noch zwei Personen auf einem historischen Militärmotorrad fotografieren, die ebenfalls hier gerade vorbeigekommen sind. An meiner Strecke bis Bayeux lagen weiterhin: Saint-André und Guéron. Schließlich die Bahnstrecke überquert und ich kam beim englischen Friedhof nach Bayeux hinein. Durch die Stadt und (endlich mal) die Kathedrale bei Sonnenschein gesehen. Eine Schleife durch die Altstadtstraßen und in östlicher Richtung das Stadtzentrum verlassen. Im Stadtteil St.-Vigor-le-Grand Picknick verzehrt. Über Sommervieu und Ryes weiter Richtung Normandieküste und direkt von Süden kommend nach Arromanches-les-Bains hinein. Hier war es voll. Langsam und teilweise schiebend weiter zur Küste hin, dann nach Westen der Küstenstraße gefolgt und auf Wander- Radwegpfad hoch auf das Küstenplateau. Von dort oben schöner Blick zurück auf den Strand von Arromanches. Weiter gings auf einem Feldweg über Manvieux gen Westen direkt an der Küste entlang. Bei Longues-sur-Mer dann schießlich auf die D514, da es keinen durchgängig befahrbaren Weg mehr gab. Hier sehr viel Verkehr. Über Commes nach Port-en-Bessin-Huppain. Der CP war eigentlich als „voll“ deklariert, aber ich fragte kurz und es fand sich noch eine Ecke für mein Zelt. Zelt aufgebaut und anschließend zum Supermarkt gefahren. Als Nachtessen gab’s Reis mit Zuccini und Champignons.

Samstag, 7. Juni 2014
In der Nacht gab es eine Gewitter mit Regen. Gegen 9 Uhr aufgestanden, zusammengepackt und gefrühstückt, danach noch das fast trockene Zelt abgebaut und das Geschirr und mich gewaschen. Erst gegen 11 Uhr den CP verlassen und hinunter zur Küste gerollt. Zum warm werden stand eine 18% Steigung zum Küstenweg bereit. Sehr schöner Blick von oben. Schließlich weiter auf der D514, dort allerdings sehr zähfließender Verkehr. Kurz vor Colleville zum Strand hinunter; auf Feldweg und Pfad und schließlich über den Strand gefahren und geschoben. Auf der Straße zum Friedhof Colleville wieder Asphalt und hinauf zur Gedenkstätte. Auf der D514 weiter nach St.-Laurent-sur-Mer und dort zur Küste. Die Straße kommt nach Vierville-sur-Mer wieder hoch auf die D514. Der nächste Abstecher führte zum Pointe du Hoc – hier habe ich mein vollgepacktes Rad durchgeschoben, bevor es wieder zurück zur D514 ging. Über Grandcamp-Maisy gings nach Westen weiter. In Maisy bog ich rechts ab und fuhr über kleinere Straßen weiter durch Küstennahe Wiesen. Auch ein Abschnitt naturnahen Weges direkt hinter dem Küstenstrand war enthalten, allerdings anstrengend zu fahren, da die Aufmerksamkeit sehr gefordert war. Schließlich folgte ich der D200 und kam kurz vor Isigny-sur-Mer wieder auf die Hauptstraße. Am Stadteingang die Laiterie Isigny Saint Mère. Westlich der Stadt kann der Fluss La Vire nur auf der Hauptstraße überquert werden. Auf der D613 fuhr ich weiter nach Carentan. Schöne Stadt, wie ich bei einer Stadtrunde feststellen konnte. Ab hier führt ein Voie Verte (alte Bahntrasse) nach Westen. Über kleine Umwege gelangte ich aus Carentan hinaus und folge eine Radwegweisung zur Küste. über kleine Straßen schlang sich der Weg durch sumpfiges Gelände zur Küste in der Nähe der Mündung des Flüsschens La Douve. Dort fand ich einen CP. Mit 16,50 Euro (Hauptsaisontarif) der zweitteuerste dieser Reise. Nur Paris sollte mit 17 Euro (Nebensaisontarif) etwas teurer werden. Zelt in der Sonne aufgebaut und am Rad gebastelt. Irgendwie war die Nabe vom HR locker und dich durfte eine Speiche im VR ersetzen (wo und warum die kaputtging ist mir ein Rätsel). Bei der Demontage des Mantels einen meiner beiden Reifenheber zerstört. Als Nachtessen gab es dann nur Brot, Salami und Käse.

Sonntag, 8. Juni 2014
An diesem Sonntagmorgen gab es nur ein kleines Frühstück und ich packte flott zusammen. Den CP konnte ich dann gegen 9.30 Uhr verlassen. Über kleine Straßen ca. 15 km nach Saint-Mere-Eglise. Mich erwarteten Riesen Parkplatzflächen mit Wohnmobilen, Caravans und Autos um diesen eigentlich recht kleinen Ort. Entsprechend viel los war deshalb im Städtchen. Trotzdem besichtigte ich an diesem heißen Tag das Airborne Museum. Nahm mir dafür ca. 1,5 Stunden Zeit. Auf jeden Fall empfehlenswert. Ansonsten eine sehr schöne Kleinstadt mit der Kirche, an deren Turm eine Fallschirmjägerattrappe hängt. Nach Norden entlang der N13 verließ ich Sainte-Mère-Eglise und bog dann in nordöstlicher Richtung auf kleinen Straßen ab. Auf dem Weg zur Ostküste der Region La Manche kam ich an der Batterie de Crisbecq vorbei. Alte Bunker- und Geschützanlagen. Auch hier waren wieder viele mit historischen Fahrzeugen und Geräten vor Ort. Weiter folge ich kleinen Straßen bis zur Küste und fuhr dieser entlang bis Quetteville / Saint-Vaast-la-Hogue. Das gekaufte Picknick verzehtrte ich am Hafen von Saint-Vaast-la-Hogue. Interessant das Boot mit Rädern zur Insel Tatihoo. Frisch gestärkt folgte ich der Küste weiter nordwärts und machte einen kleinen Abstecher zu einem alten Leuchtturmstandort nordwestlich von Saint-Vaast-la-Hogue. Über kleinere Straßen fuhr ich noch bis Barfleur und genoss am Hafen vor der Kirche die Abendsonne, bevor ich zum CP fuhr. Beim Anmelden kaufte ich auch noch eine Flasche Cidre, die es zum Nachtessen gab. Von meinem Zeltplatz hatte ich Blick auf die Kirche Saint Nicolas (Barfleur).


Montag, 9. Juni 2014
In aller Ruhe gefrühstückt und Zelt abgebaut. In der Nacht hatte es ein paar einzelne Tropfen geregnet. Es war leicht bewölkt, aber die Sonne zeigte sich bald. Vom CP noch mal durch Barfleur, dann auf der D116 weiter und zum Leuchtturm Gatteville-le-Phare (alter und neuer (aktueller) Leuchtturm). Auf dem weiteren Weg nach Westen las ich bei Réthoville an der Straße einen Hinweis auf eine Mühle. Ich bog von der Hauptstraße ab und kam über kleine und enge Straßen an einer restaurierte Mühle mit Mühlrad das über aufgestautes Wasser betrieben wird. Zu bestimmten Zeiten wird der Holzofen angefeuert und Brot traditionell gebacken. Ich war während des Anfeuerns an der Mühle. Nach dieser interessanten Attraktion am Wegrand folgte ich der Hauptstraße weiter und machte bei Fermanville einen Abstecher über zum Leuchtturm und und Fort am Cap Lévi. Danach gings hinunter nach Cherbourg. Das heute Feiertag ist (Pfingsten) merkte ich erst in Cherbourg; wollte was einkaufen). Aus Cherbourg sehr ungewöhnlich rausgefahren, wie sich später herausstellte einen richtigen Schlenker in südwestlicher Richtung gefahren. Sehr hügelig und irgendwann befand ich mich auf der D64 und folgte dieser bis ich auf die D123 weiterfahren konnte. Im Nachhinein wäre es einfacher gewesen, einfach an der Küste entlang Cherbourg Richtung Westen zu verlassen. Über die GPS-Suche lotste ich mich zum CP in Omonville-la-Rogue. Vorher kam ich noch an einer historischen Stätte vorbei: Manoir du Tourp. Der Tag war schon sehr fortgeschritten und die Anmeldung geschlossen. Ansich aber eine sehr schöner CP, Platz mit Sitzgelegenheit. Warm Duschen konnte ich aber trotzdem. Das Nachtessen viel heute etwas spärlicher aus, das die Bordmittel sehr aufgebraucht waren. Es gab nur Suppe, Tee und Baguette. Die Nacht wurde deutlich kühler als die vergangenen Nächte.


Dienstag, 10. Juni 2014
Morgens aufgewacht, die Sonne schien kraftvoll und Zelt konnte trocken eingepackt werden. Ich war so früh fertig, das die Anmeldung noch nicht besetzt war. Im kleinen Laden neben dem CP deckte ich mich mit ein paar nötigsten Dingen ein und setzte meine Reise auf der D45 Richtung Nordwesten fort. Die heutige Tagesetappe sollte auch die landschaftlich sehr schönste werden. Sehr schöne Landschaft am Cap-de-la-Hague! Bei Port Racine mit dem Bilderbuch-Hafen wartete eine Steigung auf mich. Oben angekommen, konnte ich noch einen Turm erklimmen und die Aussicht über die Landschaft genießen. Von Auderville folgte ein Abstecher nach Goury mit Leuchtturm und Staion eines Rettungsbootes. Hier kam ich mit einem bayerischen Paar Radreisende ins Gespräch. Weiter folgte ich der Küstenstraße D401 und ab dem Ort Laye folgte ich der Radwegweisung über kleine Straßen und noch kleinere Wege und schließlich in einen dicht bewachsenen Pfad übergehend. Es wurde richtig abenteuerlich. Stellenweise geschoben, weil der Untergrund ziemlich lose war und Gestrüpp den Pfad zuwucherte. Aber ein paar Km weiter wurde es wieder fahrbarer. Auf dem Weg zum Nez-de-Jobourg nutze ich einen Abzweig, um zur Küste zu schauen. Wegen des Windes legt ich mein Rad dazu hin. Auf den befahrenen Wegen war aber zumeist wenig Wind spürbar. Vom Nez-de-Jobourg musste ich nach Osten zur Hauptstraße D901 und ich kam am Westende der Anlage „Usine de retraitment de la Hague“ auf diese Straße. Links von mir die Anlage mehrere Km lang. Ein Infozentrum ist dort vorhanden und ich machte eine Kurzvisite dort. Die D901 folge ich bis Beaumont-Hague und deckte mich dort im Supermarkt mit Essen ein. Weiter gings hinunter zur Küste (der Küstenabschnitt ist 12 km lang) über Vauville um dann beim Flugplatz wieder hinauf nach Biville zu fahren. Durchgängig fahrbar ist dieses Naturreservat nicht. Über Vasteville eine größere Straße genommen, um dann wieder zur Küste zu gelangen. Auf dem Camping Municipale de Clariefontaine für eine Nacht geblieben. Nach dem das Zelt stand, schnell noch was eingekauft und danach auch noch am Strand vorbei und zumindest bis zu den Knien ins Wasser gegangen. Nach dem Nachtessen gab es dann einen Pastis.


Mittwoch, 11. Juni 2014
Gegen 7.30 Uhr aufgestanden, noch sehr kühl. Kleines Frühstück und zusammengepackt. Bei Abfahrt vom CP war es dann aber doch schon 10 Uhr. An der Küste nach Dielette und dann hoch nach Flamanville (zum warm werden ☺). Quer über den Ort hinweg verläuft die Stromautobahn, ausgehen vom atomaren Kraftwerk an der Küste unterhalb des Ortes (dort hätte ich auch vorbeifahren können). Am Chateau de Flamanville kurz angehalten. Dann weiter leicht hügelig ins Landesinnere über Les Pieaux, ein nettes kleines Städtchen, in Richtung Bricquebec. In der Information von Les Pieaux erhielt ich einen sehr schönen und sogar kostenfreien Radwanderführer der Region La Manche. Ab Bricquebec hatte ich mir im Voraus bereits die alte Bahntrasse (Voie Verte) als Reiseroute geplant. Untergrund ist wassergebunden, war aber fest und gut fahrbar, da es trocken war. Immer wieder kommt man an alten und sanierten Bahnwärterhäuschen vorbei. Nächster Ort südwärts an der Strecke ist St.-Sauveur-le-Viconte und La-Haye-du-Puits. In Lessay in die Abbaye hineingeschaut. Sehr eindrucksvolles Bauwerk, tolle Fenster. Von Lessay orientierte ich mich dann wieder weiter zu Küste hin. Und ich musste noch feststellen, das im HR auf der Antriebsseite ein Speiche gebrochen war ☹. Auf dem Weg zur Küste passierte ich Creances und Pirou. Auf dem dortigen CP meldete ich mich für eine Nacht an. Mein Zeltplatz liegt unter Bäumen und ist windig. Die gewaschene Wäsche konnte somit schnell trocknen, während ich mich dem HR widmete um die Speiche zu ersetzen. Abendbrot bestand aus Tomate, Salami und Käse und Pastis dazu.


Donnerstag, 12. Juni 2014
Aufgestanden, Zelt abgebaut und zusammengepackt, dann am Tisch am CP-Eingang gefrühstückt. Geschirr abgewaschen und selbst auch gewaschen. Bei Abfahrt vom CP war es dann 11 Uhr. Von Pirou aus ca. 15 km nach Süden nach Agon-Coutainville. Kurz vor dem Ort Luftverlust im HR festgestellt und erst mal nachgepumpt. Aber beim Hippodrom half kein Nachpumpen mehr. Also HR ausgebaut und demontiert und ein Loch auf der Felgenseite vom Schlauch mit einem Klebeflicken verschlossen. Das Loch befand sich ungefähr an der Stelle der gestern Abend ersetzten Speiche. Flicken hat auf jeden Fall gut gehalten, nach dem Zusammenbau wieder Luftverlust ☹ - also „same procedure.... Hm, etwas andere Stelle oder ich hatte den Schlauch andersrum eingebaut? Nun mal einen Flicken eines anderen Herstellers verwendet. Gut. Hielt erst mal. Also alles wieder zusammengebaut und ein paar Hundert Meter weiter in den Ort. HR ist nun erneut platt. Wenigstens war wieder grad eine Bank im Schatten in der Nähe. Nun, der zweite Klebeflicken hat nicht so gehalten. Ein weiterer Klebeflicken darauf brachte leider keinen Erfolg, also probierte ich es noch mal mit Vulkanisieren. Hat aber auch nur kurzzeitig gehalten. Hinter der Touristinformation ist eine zugängliche Toilette mit Waschbecken und Möglichkeit im Schatten zu sitzen. Dort dann noch ein bisschen probiert und schließlich den Ersatzschlauch genommen. Felge und Mantel natürlich sorgfältig kontrolliert. Der Schlauch hielt dann. Diese ganzen Aktionen kosteten so ca. zwei Stunden und kosteten auch meine Reifenheber (muss ich also Ersatz besorgen, baldmöglichst). Von Agon-Coutainville aus musste ich gen Osten, da eine Flussmündungsbucht ohne Querungsmöglichkeit dies vorgab. Bei der Pont de la Roque konnte ich dann in südlicher Richtung über den Fluss La Soulle und La Sienne gelangen (auf der D20). Weiter ging’s dann über Montmartin-sur-Mer, Annoville, Lingreville, Brehal nach Donville-les-Baines und Granville. Sehr schöne Altstadt von Granville. An der Westspitze alte Bauten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Viel Verkehr. Unten in der Stadt in Hafennähe Radladen gefunden und in französisch-englisch nach Reifenhebern gefragt und einen neuen Ersatzschlauch mitgenommen. Als ich Granville verließ, war es bereits 17 Uhr. Aber an der Westküste konnte ich in der Sonne weiterfahren. In Jullouville fuhr ich etwas ostwärts und einen Hügel hinauf, da mir ein CP angezeigt wurde. Allerdings sah dieser eher nach Dauercamping aus ohne ein Stückchen Wiese – Personen hatte ich sowieso keine gesehen auf dem Platz. Also weiter Richtung Süden, in ein paar Kilometern sollte in Carolles ein Camping Municipal kommen. CP gleich gefunden, Rezeption war schon zu. Platz sah gut aus, also rein und Zelt aufgebaut. Auf’s Innenzelt habe ich verzichtet. Heute musste allerdings die Waschbeckenwäsche ausreichen – für die Duschen brauchte man Duschmarken. Als Nachtessen kochte ich Kartoffeln, die es mit Kräuterbutter, Salami und Tomate gab. Danach noch Käse.


Freitag, 13. Juni 2014
Bin gegen 7.30 Uhr aufgewacht. Nach einer Schnellwäsche zusammengepackt und Zelt abgebaut und CP gegen 8.45 Uhr verlassen. Rezeption war noch nicht besetzt. Es hatte 19°C, ein paar Km weiter waren es dann schon 20-21°C. Sollte also ein warmer Tag werden. Eine Boulangerie fand ich erst nach ca. 8-10 Km in Genets. Die wurde genutzt um Baguette für Frühstück und Tagesverpflegung zu kaufen. Ein paar Meter weiter an der Küste fand ich einen alten Tisch mit Bank mit Blick auf die Baie du Mont St. Michel – ideal für ein ausgiebiges Frühstück ☺. Gestärkt ging’s den Küstenweg weiter über den Pointe du Grouin du Sud. Nach weiteren 6-8 Km erreichte ich Avranches. Am Bahnhof vorbei musste ich aber erst mal in die Stadt hochfahren. Schöne Altstadt. Mit einem Schlenker ostwärts fuhr ich aus Avranches hinaus. Direkt südlich von Avranches fand ich einen Decathlon, wo ich eine Ersatzkartusche Gas kaufte, da meine Kartusche langsam leer wurde. Weiter bis Pontaubault gen Süden, über die Brücke und direkt westwärts weiter an der Küste. Nun hatte ich immer wieder Blickkontakt zum Mont St. Michel. Schließlich erreichte ich den Tourismus-Ort an der Mündung von Le Couesnons. Zum Klosterberg selbst fuhr ich nicht hinaus. Hier wurde in den letzten Jahren viel gebaut, u.a. das Flussstauwerk zur Regulierung des Abflusses, damit die Bucht weniger versandet. Auch fährt nun ein Pendelbus hinaus. Fußgängern und Radfahrern bleibt der Weg zum Klosterberg frei. Kraftfahrzeuge müssen an Land bleiben. Ich fuhr dann am Kanal südwärts weiter bis zur Brücke, um dann westwärts durch die Flachen Felder gegen den Wind anzukämpfen. Etwas Windschutz bot dann ein von Bäumen begleiteter Radweg. Nach einer kurzen Steigung war ich in Roz-sur-Couesnon. Am Friedhof holte ich mir Wasser. Die Straße führt dann wieder hinab und ich fuhr auf der Straße weiter westwärts. In Saint Broladre nutzte ich eine Einkaufsmöglichkeit bevor es nordwestlich weiter in Richtung Küste ging. Am CP de l’Aumóne bei Cherrueix blieb ich schließlich für die kommende Nacht. Als Nachtessen gibt es Risotto mit Zuccini und Chorizo, dazu Pastis aus der Bordbar. Müde falle ich ins Zelt.

Samstag, 14. Juni 2014
Am Morgen durch die Sonne erwacht. Gemütlich und ausgiebig am Tisch gefrühstückt. Das Zelt trocknete derweil, sodass ich es trocken einpacken konnte. Gegen 10.15 Uhr verließ ich den CP. Über die Hauptstraße ging es durch den Ort und dann auf der Küstenstraße gen Westen. Ein Abstecher in einen Hafenschuppen machte ich. Hier sind insbesondere Austernfischer unterwegs. Bin dann ungefähr bei St. Benoit des Ondes auf das Radlerpaar aus München gestoßen, welche ich schon am Cap de la Hague getroffen hatte. Die nächsten Km fuhren wir hintereinander her. Bei Cancale bin ich die Strecke zum Hafen hinunter, eine sehr schöne aber schmale Straße mit Ausblickmöglichkeiten. Habe das Angebot der Austernstände angesehen. Eigentlich wollte ich mir eine kaufen zum probieren, aber einzelne wollen die nicht verkaufen. Also dann hinauf in die Stadt gefahren und die Kathedrale angesehen. Einen kleinen City Supermarkt nutzte ich um mein Proviant zu ergänzen. Nun weiter nach Norden zum Point du Grouin und dort das Rad rausgeschoben. Auf einem Felsen sitzend mit Blick zur See mein Picknick genüsslich verzehrt. Nach dieser Rast bin ich auf der D201 weiter westwärts. Der Wegweiser zum „Petit Port“ machte mich neugierig und ich bog rechts ab und folgte ca. 300 Meter die Straße leicht hinunter bis zu einem Parkplatz. An dieser kleinen Bucht „Plage du Petit Port“ holte ich dann mein Handtuch und Badehose heraus und ging mal eben kurz baden. Da Ebbe war, musste ich erst mal über jede Menge Steine und Grünzeugs laufen, bevor ich im Wasser war. Aber schön war’s! Nach dieser Erfrischung konnte ich genüsslich weiterradeln. Ein Abstecher über das etwas südlicher gelegene Saint Coulomb bringt mir noch ein paar zusätzliche Km mit. Die heutige Tagesetappe endete auf dem großen Touristik-CP de Chevrets. Gegen 16 Uhr habe ich mein Zelt aufgebaut und ein bisschen relaxed. Um 19 Uhr startete ich zu Fuß auf die vorgelagerte Halbinsel und habe diese „gegen die Uhr“ umrundet. War eine schöne Wanderung. Am CP zurückgekommen, bin ich erst mal Duschen gegangen und habe mir danach noch das Nachtessen bereitet. Müde bin ich dann um 22.30 Uhr ins Zelt gefallen.


Sonntag, 15. Juni 2014
Den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück angefangen. Zelt abgebaut und Geschirr abgewaschen, dann auf den Weg nach St. Malo gemacht. An der Altstadt angekommen, durch diese „planlos“ herumgelaufen. Aber auf jeden Fall sehr schön. Bin noch auf die Mole rausgefahren um von dort den Blick auf die Stadt genießen zu können. Dann weiter in Richtung Süden aus dem Stadtzentrum hinaus. Dann auf die autobahnähnliche D168 um über den Damm des Gezeitenkraftwerks zu gelangen. Die Klappbrücke über die Schleuse war gerade offen und der Verkehr staute sich. So blieb mir auch genug Zeit, ein paar Fotos zu machen. Gleich bei der ersten Ausfahrt auf der westlichen Seite bin ich dann nach Dinard abgebogen. Allerdings dann ohne groß die Stadt anzuschauen den Beginn des Voie Verts gesucht. So konnte ich ganz entspannt direkt aus der Stadt nach Süden herausfahren. Allerdings war nach einem knappen Km ein Baustelle für ein Industrie/Gewerbegebiet und der Verlauf der eigentlichen Bahntrasse war nicht mehr erkennbar. Teilweise war ein neuer Weg angelegt, aber bei der Unterquerung der D266 war die Trasse überbaut und ich musste auf der Auffahrt einfach über den Randstreifen auf dem daneben verlaufenden Voie Verte wechseln. Aber danach ist die Trasse bis kurz vor Taden super fahrbar. Ab und an gibt es einen erhaltenen Bahnhof oder Bahnhäuschen. Der Voie Vert endet an der bestehenden Strecke Dinan-Dol-de-Bretagne. Vor dem überqueren der Gleise kam ein Regionalzug. Der Zeitraum zwischen ersten Signal und dem Zug kam mir sehr kurz vor. Ich wollte schnell ein Foto machen, erwischte jedoch nur noch die Schlusslichter. Dann weiter durch Taden durch und hinunter zum Fluss La Rance. Am Flussweg weiter bis zum Hafen von Dinan. Sehr beeindruckend das relativ enge Tal mit der hohen Straßensteinbrücke. Zur Stadt hinauf waren es dann ca. 80 Höhenmeter. Am Platz vor der Kirch etwas verweilt, dann im GPS die Lage des Campingplatzes anzeigen lassen. Die Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern gefiel mir sehr gut. Es gibt sehr viel Kopfsteinpflaster dort. Auf dem CP Municipal kann ich für 6,70 Euro eine Nacht bleiben. Als Nachtessen gibt es heute Risotto mit Zwiebeln, drei Jakobsmuscheln und 10 Garnelen. Dazu einen Bordeaux Weißwein (extra einen Korkenzieher dazugekauft). Außerdem hatte ich noch ein Melone zum Desert.


Montag, 16. Juni 2014
Vom CP Dinan gegen 10.30 Uhr weggefahren. Nach 1 Km war ich am Kanal/Fluss. Auf den ersten 10 Km war der Weg mit Sand ausgebessert bzw. gerade komplett neu gemacht und entsprechend weich und anstrengend zu fahren. Ich sah dann später sogar noch eine Bautruppe. Immer wieder gab es Schleusen und der Weg machte einen Absatz zwischen 3 und 5 Metern nach oben. Nach ca. 20 Km dann bei La Chapelle aux Filtzméens den Kanal verlassen und auf Straßen Richtung Combourg weiter. Die Strecke war relativ flach aber es wehte ein Ostwind. In der kleinen Stadt Combourg wurde bei meiner Durchfahrt gerade ein Straßenmarkt abgebaut. Bei einem Gemüsestand nahm ich mir noch was mit. Einen gekauften Flan verzehrte ich noch bei der Kirche, bevor ich dann weiterfuhr. Die D796 war der weitere Wegverlauf für mich über Bazouges-la-Pérouse nach Antrain. Antrain ist ein schöner kleiner Ort, am Bach gibt es einen kleinen Rastplatz mit frei zugänglicher Toilette. Nach Antrain beginnt eine alte Bahntrasse, die allerdings zunächst als einfacher Feldweg angelegt war. Einige Kilometer verlaufen schön im Wald und entlang eines Baches. Nach dem Unterqueren der D97 ist der Voie Verte besser als Radweg ausgebaut. Allerdings gibt es auf der folgenden Strecke immer wieder Absperrungen mit sehr engen Durchlässen, so dass es mit Taschen gerade so ein Durchkommen ist. Auf dem Weg nach St.-Brice-en-Cogles unterhielt ich mich ein wenig mit einem in gleicher Richtung radelnden Mädchen. In St.-Brice angekommen suchte ich das Ortsschild mit den Partnerstädten und fuhr an der Kirche vorbei. Hier war ich mit einem Schüleraustausch der Realschule Anfang der Neunziger Jahre zu Besuch. Leider gibt es in St. Brice keinen CP, sonst hätte ich hier die Nacht verbracht. So fuhr ich weiter den Voie Verte bis Fougeres. Am Kreuz der A84 mit der D155 ist der Voie Verte unterbrochen und muss schon relativ aufwendig umfahren werden. Aber danach geht es wieder gut weiter bis nach Fougeres hinein. Fougeres hat eine sehr schöne Innenstadt und Festung. Über Nacht blieb ich auf dem CP Municipal (6,65 Euro). Den erreichte ich zwischen 18.30 und 19 Uhr. Nach dem Zeltaufbau erst mal Duschen gegangen. Danach die Mittags gekaufte Artischocke zum Kochen aufgesetzt. Währenddessen eine Melone, Salami, Käse und Brot gegessen. Mein Topf reichte gerade so für die Artischocke aus. Die Blätter der Artischocke ausgelutscht und zum Schluss den Blütenboden genossen. Mal ein etwas anderes Campinggericht!


Dienstag, 17. Juni 2014
Gegen 7.30 Uhr aufgewacht und begonnen zusammenzupacken. Windgeschützt im Zelt Wasser gekocht und auch gefrühstückt. Vom CP in die Stadt und gemütlich angeschaut. Altstadt, Burg- bzw. Festungsanlage, Kathedrale etc. Gegen 11.30 Uhr mit dem Rad in Richtung Vitré losgefahren. Einen extra Radweg gibt es nicht, aber die D178 war einwandfrei fahrbar (trotz regelmäßigem Verkehr). Selbst die vielen Lkw überholten mich mit sehr großzügigem seitlichen Abstand. Die alte Bahntrasse ist hier nicht als Radweg ausgebaut. Unterwegs an einer Kreuzung einen mit Klettermotiv bemaltem Wasserturm vorbeigekommen. In Balazé stärkte ich mich mit waren der Boulangerie. Frisch gestärkt weiter nach Vitré gefahren. Erst mal zum Bahnhof und nach Fahrkarte nach Paris (über Rennes) erkundigt. Ich entschied mich für eine Fahrkarte TER nach Rennes am späten Nachmittag und am nächsten Tag Rennes-Paris. Jetzt blieben mir 2-3 Stunden Zeit für die Besichtigung von Vitre. Schon bei der Einfahrt fiel mir auf, das Vitre sehr schön ist: Altstadt, Fachwerk, Burg/Festung, Kirchen und Kathedrale...
In der Festung ist auch das Rathaus (Hotel de Ville), schöner Innenhof. Von den zugänglichen Fenstern der Festungsmauern hat man einen wunderbaren Blick über Vitré und die Umgebung. In der Stadt sehr viele Fachwerkhäuser, die oberen Stockwerke sind meist nach außen hin geräumiger. Schließlich fahre ich zu einem Supermarkt und kaufe mir noch etwas zum Trinken. Außerdem entdecke ich einen aromatisierten Cidre (mit roten Früchten). Picknick mache ich im Jardin du Parc. Dann geht’s zum Bahnhof. Die Aufzüge der Überführung sind sehr eng – ohne eine Tasche abzunehmen geht die Tür nicht zu. Aber zumindest kein Treppenschleppen. Das Fahrrad hinter den Steuerstand abgestellt und angeschnallt. Bis Rennes ca. 30 Minuten Fahrzeit. Ankunft Rennes: im Bahnhofsbericht sehr viele Baustellen. Per GPS zur JH routen lassen. Ein Bett im MBZ (4er) kostet 21,85 inkl. Frühstück. Kurz duschen, dann mit leerem Rad (richtig ungewohnt) durch Rennes. Am Kanal entlang, am Bahnhof vorbei und durch’s Zentrum. Abends im Garten der JH Brotzeit gemacht.


Mittwoch, 18. Juni 2014
So um 7.30 Uhr zum Frühstück gegangen und ausgiebig gegessen. Taschen zusammengepackt und Zimmer geräumt. Die Taschen erst mal deponiert und noch weiter durch Rennes gefahren. Durch den Parc Thabor das Rad geschoben – sehr schöner Parc mit Orangerie und Botanischem Garten. Angrenzend die Eglise Notre Dames Saint Melanie. Direkt weiter zur Basilique Notre Dames de Bonne Nouvelle am Place St. Anne. Hier fand gerade eine Ausstellung über Past Johannes Paul II. statt. Danach mal kurz in die Metrostation hineingeschaut: automatisches fahrerloses Metrosystem, eine Linie, eine weitere Linie ist gerade im Bau. Auch noch an der Porte Mordelaise vorbeigekommen. Eindrucksvolles Portal! So gegen 12 Uhr in der Creperie Sainte Melaine ein Galettes complete avec Salade gegessen. Sehr lecker! Danach zur JH und mein Gepäck geholt und gemütlich am Kanal entlang zum Bahnhof. TGV stand bereit und ich musste noch ganz nach vorne. Mein beladenes Rad genommen und durch die Tür rein – schnell die Taschen abgehängt und das Rad um die Ecke zum Radplatz gebracht. Die Zwischentür schließt sich sehr schnell. Mit ein paar Minuten Verspätung abgefahren, ging es mit Zwischenstopp in Le Mans nach Paris-Montparnasse. Nach Le Mans bin ich eingeschlafen und erwachte erst bei der Ankunft wieder. Im Bahnhof viel los. Zum CP habe ich mit GPS-Hilfe bringen lassen. Eigentlich schöner CP mit frisch gebauten Sanitärhäuschen, aber sehr hartem Boden. Einer meiner Zeltnägel zerbricht in zwei Teile. Die anderen mit einem Stein in den Boden geklopft. Die Straßen sind halt zu hören.


Donnerstag, 19. Juni 2014
Am CP ausgiebig gefrühstückt. In aller Ruhe alles sortiert und gepackt und den CP gegen 11 Uhr verlassen. An der Port de la Defense vorbeigefahren. Mit einem Lift nach oben und auf der Promenade davor spaziert. Unten rein und mit einer Rolltreppe komplett mit Rad auf die Plattform der Porte de la Defense. Ich genoss das ausgiebig. Danach weiter, ein Stück entlang der Seine nach Osten und quer durch die City. Am Nachmittag an der JH Yves Robert angekommen und problemlos eingecheckt. Kurz geduscht und dann zum Büro von La Maison Passive France gefahren. Mit Etienne V. ein Gebäude (ca. 25 kWh/(m2a)) in der Nähe vom Cimetiere Pere Lachaise angesehen. Danach zur JH zurück. Gegen 22 Uhr per Metro zur Sacre Coer bei Nacht, Place de la Concorde und Louvre sowie Notre Dame spaziert. Am Hotel de Ville in die Metro – fuhr aber nur noch bis Republique – dann war Schicht. Bus ging keiner also bin ich zur JH zurückgelaufen (bestimmt 45 Minuten).


Freitag, 20. Juni 2014
Petit Dejeuner a l’Auberge des Jeunesse (je 1 Stück Baguette, Croissant, Müsli, Getränke, O-Saft, Tee, Kakao). Zusammengepackt und Gepäck und Rad erst noch in JH gelassen. Mit Metro ab La Chapelle -> Nation -> RER Chatelet/Forum Les Halles. Zu Fuß zur Notre Dame und einfach hingesetzt. Mittags mit Etienne getroffen und gemeinsam gegessen und dabei über Paris, Frankreich und auch PH in Frankreich gesprochen. Anschließend noch Kontakte im Büro kennengelernt. Im Anschluss zur JH gefahren und das Fahrrad geholt. Unten im Park/Garten der JH (auf Gleisebene) ein bisschen relaxed. Anschließend noch eine Runde durch die Stadt gefahren und in einem Supermarkt u.a. Käse gekauft. Gegen 18 Uhr am Gare de l’Est angekommen und mein Abendsandwich verzehrt. Etwas vor der eigentlichen Boardingzeit mein Rad in den Nachtzug nach Stuttgart verladen. Rad reist in Wagen 119, meine Liege ist im Wagen 117. Wie ich später feststelle, steht mein Rad zwischen zwei Rädern die nach München reisen – muss ich frühmorgens rausbasteln. Bis 3 Uhr gut geschlafen, dann sehe ich, das wir in Mannheim stehen (hätte da ja eigentlich aussteigen können). Um 4.30 Uhr erreichen wir Stuttgart und ich muss raus auf den kalten Bahnsteig und Bahnhof. Die Wartezeit verbringe ich im warmem Vorraum der Sparda-Bank bis mein Zug (RE nach HD) um 6.14 Uhr abfährt. In Darmstadt komme ich um 9.30 Uhr an.

FIN
Nur Bargeld ist richtiges Geld und FREIHEIT!

Geändert von 19matthias75 (14.05.15 09:54)
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#1128329 - 08.05.15 12:38 Re: Normandie & 70e anniversaire du Débarquement [Re: 19matthias75]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 13.218
Vive la France!

Frankreich ist ein schönes Land für Radtouren, was auch mit der geringen Bevölkerungsdichte zu tun hat.

Ich freue mich schon auf die Bilder zwinker .
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1128547 - 09.05.15 10:57 Re: Normandie & 70e anniversaire du Débarquement [Re: 19matthias75]
fredfeuer
Mitglied
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Beiträge: 43
Schöner detailreicher Bericht. Kompliment. Meine Freundin und ich fahren im Juli von Paris in Richtung Kanal über Vernon und Rouen. Wollte die erste Etappe auch wenn möglich entlang der Seine planen. Da gibt es ja wohl diese Avenue Verte (Paris-London), an der wir uns orientieren wollen. Wir fahren dann noch Richtung Belgien, aber die Gegend südwestli. von Le Havre würde uns bestimmt auch sehr gut gefallen. Schaun wir mal.
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#1129749 - 14.05.15 17:28 Re: Normandie & 70e anniversaire du Débarquement [Re: fredfeuer]
19matthias75
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Beiträge: 3.374
Wie auch schon erwähnt, die Gegend um Caen, Calvados, kenne ich von Städtepartnerschaftlichen Besuchen schon lange. Aber die Obere Normandie muss ich auch mal mit dem Rad erfahren, in Zukunft.
Ich hoffe für die Zukunft, das die (unzerlegte) Radmitnahme im deutsch-französischen Grenzverkehr wieder einfacher wird.
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