Hallo,

ich möchte die Frage stellen, ob es einen „optimalen“ Helm für diejeningen unter uns gibt, die einen Helm tragen möchten.

Um es klar zu sagen: Die Frage, ob ein Helm sinnvoll ist oder nicht, oder ob wir eine Helmpflicht brauchen, interessiert in diesem Thread nicht.

Ich schlage mal folgende Kriterien vor:

- möglichst keine aerodynamische „Tropfenform“ wie bei vielen Rennradhelmen, um bei einem Aufprall auf den Hinterkopf das verdrehen des Helms zu verhindern.
- glatte Oberfläche ohne hervorstehende Formen, die sich in etwas verfangen könnten im Falle eines Unfalls: http://www.bhsi.org/ventsqua.htm
- leicht (erfüllen m.E. fast alle hochwertigen Helme heute)
- weithin sichtbare Farbe, dabei aber nicht so häßlich, dass man den Helm nicht mehr tragen möchte.
- gut belüftet
- kleines Visier als Regenschutz

Welche Helme kommen damit in Frage? Eine ganze Menge, zum Beispiel diese drei in ganz unterschiedlichen Preisklassen:
Giro Aspect
Uvex I-Vo (benutze ich im Moment)
Casco (hatte ich früher mal)

Andere Vorschläge?

Alex

Am wichtigsten: Passform!

Verstellbarkeit: ich mag das leichtgängige Verstellrad von Uvex, weil ich gerne mal weit stelle um Luft an der Seite entlangpfeifen zu lassen. Und die Ratsche am Kinnverschluß statt eines Klickverschlusses - so kann man problemlos variieren ohne am Gurt rumzunesteln, wenn man mal mit Buff oder Mütze unter dem Helm fährt statt nur mit den Haaren als Isolation.

Dito. Ich kaufe seit Jahren nur noch Bell-Helme, weil ich weiß, dass die mir passen. Das hilft jemand anders aber nicht weiter.

Martina

Ich halte ein Insektennetz vorn für wichtig. Stell dir mal die Begegnung ohne mit einer Biene vor... Mich hat mal während der Fahrt eine ins Ohr gestochen, weil sie sich dort am Helmgurt verfangen htte. Wäre fast vom Rad gefallen und bin auf offenem Feld schreiend weitergefahren.

Visier: Wenn du mit starker Oberkörperneigung fährst, kann das zu einer sozusagen in den Nacken gekippter Kopfhaltung führen = Nackenschmerzen.

Es gibt diverse Tests, nach denen auch Billighelme gut abschneiden. Z.B:
http://www.adac.de/infotestrat/tests/fahrrad-zubehoer-sport/fahrradhelme/

Ich habe ein Exemplar von Lidl - passt hervorragend, gute Einstellmöglichkeit mit Drehrad, gute Verarbeitung, leicht. Ich glaube, der kostete 15 Euro.

mit zunehmendem Alter interessiert mich eigentlich nur noch die Farbe

sachliche Kriterien:
Gewicht
Passform, Passform, Passform (deshalb vor Ort kaufen)
Verstellbarkeit der Neigung

Belüftung interessiert mich garnicht, weil ich den Helm eh nur im Winter benutze.

Besonders wichtig: er darf hinten nicht zu weit runterreichen; mein jetziger stößt immer auf der eingerollten Kapuze auf und rutscht mir infolgedessen zu weit ins Gesicht.

Als Brillenträger mag ich keine Visierhelme - bei Regen habe ich dann zwei nasse Flächen vor mir, auf denen Tropfen die Sicht verschlechtern. Bei nasskaltem Wetter beschlägt die Brille dahinter.

Der beste Helm ist der, den ich stundenlang auf dem Kopf habe und gar nicht mehr wahrnehme. Für mich ist die Sichtbarkeit auch noch wichtig - einfarbig hell (weiß, gelb oder orange - evtl. leuchtgrün oder rot…..).

Ich bin mit 2 Mavic-Helmen glücklich - meiner Frau paßt einer von Decathlon am besten.


Viele Grüße / Micha

Hi Spargel

DAS kann ich nur unterstreichen! Wieso das nicht alle haben ist mir schleierhaft.

Nicht nur das. Es gibt auch Helme, welche überhaupt nicht verstellbar sind. Habe 2 davon.


Was soll ich sagen, ich bin damit glücklich.

Ich habe mir letztes Jahr auch endlich mal einen Helm gekauft, schlicht schwarz von Uvex. Ich habe mich vorher erkundigt was es da alles so gibt und in welcher Preisklasse, schließlich bin ich zum Globi in HH und habe einfach einige ausprobiert. Uvex in klein (jaja, ich hab gar nicht so einen Dickkopf wie einige glauben ) passte gut, Farbe schwarz war vorrätig und um Angebot für 39€ - gekauft!
Bin super zufrieden mit dem Helm, er schützt (hoffentlich) gut, sitzt bequem und hat zusätzlich als Spielerei noch eine LED am Hinterkopf, die Rot leuchtet oder blinkt. Nachts ganz praktisch, wenn man die typischen Landrennstrecken ohne Radweg fahren muss.

Ich denke ein Helm muss wirklich gut sitzen, alles andere ist nur Spielerei. Und das muss jeder für sich selbst rausfinden. Ob der Helm nun schick aussieht, irgendwelche Extras hat usw. hilft nicht, wenn er unbequem ist, dann trägt man ihn sowieso nicht

Soweit meine Erfahrungen zum Helm.

Zur Farbe: Hell ist Trumpf.

Warum? Ich kann von meinem Arbeitsplatz aus gut 300m auf einen Radweg einsehen. In der Dämmerung oder bei diesigem Wetter kann ich die Radfahrer mit weißem Helm oder mit leuchtend hellen Farben schon von 200m deutlich sehen, selbst wenn sie sonst nur schwarz tragen. Die mit schwarzen oder in grau gehaltenen Helmen sehe ich oft erst wenn sie 50m vor meinem Fenster sind.

Seit mir das aufgefallen ist, habe ich meinen schwarzen Casco Helm in den Schrank gestellt und mir einen weißen gekauft.

Nachdem dieser inzwischen langsam am Ende ist, überlege ich mir einen roten zu kaufen.

Dieser Giro hier ist nach meinen Recherchen ziemlich gut und passt optimal. Normalerweise weiß ich sofort, ob mir was gefällt oder nicht. Hier nicht. Wenn ich den Helm anschaue, schwanke ich von Tag zu Tag zwischen "ziemlich cool" bis hin zu "diese Melone setze ich mir nicht auf den Kopf". Wahrscheinlich ist dieses Forum nicht der beste Ort, um Ästhetik zu diskutieren, aber was haltet ihr von der Form und Farbe?
http://velonews.competitor.com/2013/10/bikes-and-tech/reviewed-giro-aspect-helmet_305823

Alex

Gewicht: scheint sensationell nierdrig zu sein, was mich aber dann auch grübeln läßt, ob der noch "hilft", wenn er gebraucht wird.
Farbe: wenn es dir schon um die Sichtbarkeit geht, dann ist heller besser. In div Tests wurden weiße Autos etc als am besten sichtbar eingestuft, gilt natürlich in der Dämmerung.
Form: finde ich altbacken, aber das ist nun wirklich subjektiv.

Aber ja doch:
den Stadthelm von ABUS; es gibt ihn auch für dich.

Moin Alex,
wenn ich kein Liegeradfahrer* wäre, würde ich selbst den schwedischen Hövding ernsthaft in Erwägung ziehen. Weitab jeglichen Mainstreams haben die beiden schwedischen Konstrukteurinnen das ganze Thema ganz von vorn, also quasi bei Adam&Eva angegangen...
Ebenfalls aus Schweden kommt ein Konzept, welches Fahrradunfälle verhindern soll, bevor sie verursacht werden, nämlich der (noch nicht käufliche) smarte Fahrradhelm von Volvo...
Gruß aus Münster,
HeinzH.

*Die Software des Hövding ist noch nicht auf die anderartigen Crashbewegungsabläufe beim Liegerad (und beim BMX-Rad) programmiert. Im übrigen ist beim typischen Liegeradunfall eher ein Trümmerbruch im Bereich Fuß/Unterschenkel als eine Kopfverletzung die Folge.

darf man denn mit einem Stadthelm auch durchs Dorf fahren, oder wodurch unterscheidet sich der von anderen Helmen ?

Interessantes Video.

Ich verstehe das Prinzip einigermaßen. Allerdings sind die Experten sich uneinig, ob das Teil wirklich soviel bringt.
http://www.helmets.org/airbag.htm

Hat jemand unabhängige Vergleichstests gesehen?

Alex

... und weitab jeglichen Tragekomforts.

Ich hatte das Teil mal am Hals. Den monströsen "Kragen" empfand ich als sehr schwer und unbequem, bei Hitze schwitzt man sicher fürchterlich darunter.

Man darf damit sogar jede beliebige Sau durchs Dorf treiben.

Es ist ein Helm in der Art, wie ihn der TO nachfragt.

Wie unabhängig die (größte) schwedische Versicherung namens Folksam* ist, weiß ich nicht. In deren Test deklassierte der Hövding jedenfalls alle konventionellen Fahrradhelme.
Wenn man überlegt, daß der Hövding ursprünglich nur als frisurschonende Alternative zu Fahrradhelm entwickelt wurde, sicher ein schönes Ergebnis. Und sicher eine Technik, die sich mit genügend Kapitaleinsatz noch weiterentwickeln ließe. Aber so lange sich die billigst herzustellende traditionellen Low-Tec Fahrradhelme prächtigst verkaufen lassen....
Auf jeden Fall findest Du im Web allgemein und in Youtube speziell ziemlich viele Infos.
Meine Liebste und ich haben den Hövding ausprobiert und fanden ihn** nicht unbequem, allerdings berührte die hintere Unterseite die Sitzschale unserer Liegeräder, was für uns ein "No go" war. Das die Software z.Z. noch Liegeradler ausschließt wußten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Bis später,
HeinzH.

*Folksam sicherheitstestet alles mögliche, auch Pkws
**Hövding=Häuptling

Der Abus Stadthelm ist völlig in Ordnung. Leider passt er mir nicht, sonst hätte ich ihn schon gekauft. Die Belüftung erscheint mir allerdings auch nicht ober-spitze zu sein. Allerdings scheint es ohnehin immer einen "trade-off" zu geben. Denn je mehr Belüftungsöffnungen ein Helm hat, desto härter muss der Rest sein, damit er den Aufpralltest noch schafft. Die extremen Rennradhelmse decken daher nicht nur den Hinterkopf nicht richtig ab, sondern dürften auch noch ganz schön hart sein, wenn's einen denn mal erwischt. Das, und das fehlende Fliegengitter, haben mich bislang vom Kauf eines Rennradhelms abgehalten.

Alex

Du hast doch einen, was quält dich? Zuviel Geld?

Ich fahre einen Uvex Supersonic CC, welchen ich mal günstig erworben habe. Es ist wegen dem schon genannten Rasterpeitschenschloss und dem Einstellrad am Hinterkopf schon der dritte Uvex-Helm den ich fahre. Diese Systeme bieten aber natürlich auch andere Hersteller.

Liebe Grüße

Martin

Ich habe auch eine Uvex-Helm mit diesem System und finde, dass der sehr gut passt.
Auch im Laden wurde mir damals Uvex empfohlen, weil der "immer passt." Auch wenn letzteres anzuzweifeln ist, scheinen deren Helme eine gute Passform für die meisten Köpfe zu haben. Und das Gurtsystem ist - zumindest an meinem - auch gut einstellbar. Nur ein bißchen zu lang. Und das Stoffteil, welches am Kinn polstern soll und auch die Gurte dort zusammenhält, ist zu schwach dimensioniert und nach ca. 2 Jahren häufiger Nutzung ziemlich ramponiert. Wird wohl bald den Geist aufgeben.

Hallo,

wann sollte man einen Helm tauschen? Ich denke hier nicht an offensichtliche Schäden, sondern an sowas wie Materialermüdung o.ä.?

LG
Margot

Das ist wieder einer der Händler, die keinen Plan haben. Die Topprodukte von Uvex sind mir schlicht zu klein - die hören bei 59/60 auf. Soviel dazu.

Mein Helm fällt mir durch die tägliche Nutzung auch immer mal runter oder er schlägt irgendwo an. Deshalb hatten sich im Styropor der letzten Helme jeweils nach 4 bis 5 Jahren Risse gebildet. Dann oder nach einem Sturz mit Helmbeteiligung würde ich den Helm wechseln.

Liebe Grüße

Martin

Meine Größe lautet 57-62 ist aber wahrscheinlich kein Topmodell.

Liebe Grüße

Martin

Hallo Margot,
das lässt sich pauschal kaum sagen. Dinge wie Schweiß und vor allem UV-Strahlung setzen dem Helm schon zu. Je nach Lagerort und Intensität der Nutzung ist halt zeitigeres oder späteres Tauschen angesagt. Die Helmherstellerempfehlungen liegen meist so zwischen 3 undd 5 Jahren, das nur als Richtwert, der wie gesagt sehr von den Umständen abhängt.
Grüße, Sammy