Dir scheint ja u. a. Windstabilität sehr wichtig zu sein, daher greife ich das mal auf …
Es gibt von dem Versender
fliegfix einige nette
Videos zum Thema Zelt und Wind (etwas runterscrollen) (dort bauen AFAIR(K) Vertreter der jeweiligen Firma / des Distributors ein Zelt vor einer Windmaschine auf), schon mal sehr nett zu sehen.
Wenn ich mir z. B. mal das von Dir auf geführte Zelt The North Face Stormbreak 2 anschaue, dann sehe ich da ein Zelt, wo das IZ zuerst aufgestellt wird, dann das AZ darüber gelegt wird und wo Abspannpunkte nur an den Ecken und nicht zusätzlich an den Flächen vorhanden sind. Letztendlich
KANN das ja noch alles windstabil sein, aber ich habe da ein wenig meine Zweifel, rein konzeptionell bedingt, ohne es zu kennen!
Wenn Du ein Zelt, noch dazu alleine, bei richtig Wind schon aufstellen musst, s. auch obige Videos, hast Du auf einmal ganz neue Herausforderungen. Da muss das Zelt fixierbar sein, noch bevor es steht. Ich würde dann halt erstmal so viel Heringe wie nötig verwenden um das Zelt am Boden zu halten, auch wenn dass ggf. bedeutet, dass ich die Heringe beim Aufbauen dann noch umstecken muss. Bei dem TNF Zelt ist auf einem Teil der Bilder (je nach Modell???) nicht mal richtige Schlaufen an den Ecken zu erkennen, wo die Stangen eingesteckt werden, sonst gibt es am IZ gar keine Schlaufen für Heringe ... da kann schon schwierig werden.
Dann muss das in dem Moment eher frei fliegende Außenzelt darüber gelegt werden, alleine im Sturm
… es gibt viele solcher Konstruktionen, die kommen eher aus dem heißen (und trockeneren) Amerika und da haben sie auch Vorteil, die meisten "nordischen" (Hilleberg, Helsport, usw.) (Tunnel)Zelte werden aus gutem Grund andersherum aufgebaut. Das mag persönliche Meinung sein und es wird sicher viele MSR Hubba XYZ Besitzer geben, die das bei Ihrem Zelt hinbekommen, meines wäre das nicht.
Da AZ sollte nun extrem gut an den Stangen befestigt sein, zumindest an den Stellen, wo die Abspannleinen befestigt sind. Ist das nicht der Fall, wird es sich irgendwann losrütteln, je luftiger, desto mehr wird es flattern und damit eine laute Nacht bescheren. DAS habe ich schon hinter mir in Holland im Sturm und habe am nächsten Tag - auch aus anderen Gründen - neues Zelt gekauft!
Wind ist nicht gleich Wind (und Zelt nicht gleich Zelt) … ABER ich finde es sehr, sehr hilfreich, nein, eher zwingend notwendig, dass es vernünftige Möglichkeiten gibt, auf die Flächen zwischen den Stangen abgespannt zu bekommen, zumindest bei den nicht geodätischen Konstruktionen, die eher Richtung Iglu / Kuppeltzelt gehen, wenn Dir da der Wind drauf drückt und Du nicht ein brutal gespanntes Zelt mit super robusten Gestänge hast etc., dann wird das AZ auf dem IZ aufliegen und dann wird ein Nässeeinbruch kaum vermeidbar sein.
Wenn starker Wind und "trocken" zusammen kommen, heisst das ganz häufig auch Staub und Sand in der Luft. Wenn dann die in der Hitze erwünschten / notwendigen Meshflächen nicht verschliessbar sind, dann wird es ganz schnell unschön knirschen in den Schlafgemächern, bei entsprechenden Niederschlägen und Kondens bläst es halt feinen Niesel dadurch.
Während all diese Überlegungen in Italien fast egal sein dürften - ok, wir hatten im Oktober am Gardasee Sturm mit Fallwinden von den Hängen, in bester nordischer Güte, aber das habe ich dort das erste Mal SO extrem erlebt - sieht das in Schottland und Norwegen sicherlich komplett anders aus.
Mal ein paar Punkte, die gegen ein "optimal windstabiles" Zelt sprechen (können):
* Natürlich wird man irgendwann seine Grenzen ziehen müssen, je flacher ein Zelt ist, desto stabiler steht es im Wind, aber desto schlechter kann man darin bei schlechtem Wetter "leben", hängt ein wenig von der Größe der Personen ab, bei 1,64 vermutlich nicht so kritisch.
* Ein Tunnelzelt mit sehr schräger Front steht viel stabiler, aber es ist nervig, weil man dann i. d. R. sehr häufig mit dem Schlafsack daran stossen wird, oder Platz verliert, wiederum bei 1,64 vermutlich eher nicht so wichtig.
* Ein Tunnel steht in Längsrichtung sehr stabil, in Querrichtung miserabel im Wind, je nachdem wie konstant der Wind so ist, kann das schon nervig werden, wir haben auf unserer Hochzeitsreise meinen Helsporttunnel in einer Nacht 2x verdreht und die folgende Nacht dann mal in einer Hütte verbracht
… ein gutes Kuppelzelt, oder gar ein Geodät ist da sehr viel stressfreier, weil in jede Richtung gleich windstabil.
Je heisser es wird, desto wichtiger werden auf einmal ganz andere Punkte, hauptsächlich, wie gut kann ein Zelt durchlüftet werden. Nach meinen Erfahrungen mit meinem Helsporttunnel als "GT" Version (verlängert Apsis mit Querausgang) und nur dem einen Ausgang in schwülen Nächten auf Korsika, war für mich klar, ein neues Zelt sollte auf beiden Seiten Öffnungen haben, oder man muss halt über ein zweites Zelt nachdenken.
Um nicht nur zu schwafeln … habe ich mal ein wenig gesucht, ich fände z. B das
XTEND-ADVENTURE BLIZZARD 2 von der Konstruktion her gut, mit 3,5kg ein wenig übergewichtig und mit 199,- schon über Deinem Limit, das Brezee 2 Light aus gleichem Hause und ca. 800g leichter, dann noch mal 50,- Euro teuerer.
Auch wenn es nur einen Eingang hat, finde ich auch das
Wechsel-Tents Aktion Outpost 2 Travel Line derzeit für 189,- ein nettes Angebot.
IMHO einen echten Knüller ist das Angebot des
Wechsel-Tents Aktion Forum 42 Travel Line für 199,- Euro. Geodätisch UND super zu durchlüften, relativ schwer, aber gut in dem Preisbereich wird man irgendwo Zugeständnisse machen müssen.