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#1095080 - 11.01.15 15:25 Eindrücke aus dem Oman
memy
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Entfernung: Kilometer
Bereiste Länder:

Meine Zeit im Oman geht langsam dem Ende entgegen. Morgen bekomme ich mein Iranvisum (inschallah) und dann sind die zwei Monate rum, wenn ich die VAE wieder erreiche.
Also Zeit das Erlebte noch mal Revue passieren zu lassen.
Zumindest von einigen wenigen highlights würde ich gerne erzählen und euch ein paar Fotos zeigen.

Al Hamra – Rustaq

Gleich nachdem ich von Dubai kommend eingereist war bin ich bei Ibri in die Berge gefahren und habe mich von dort nach Al Hambra durchgewurschtelt. Das waren gleich ganz neue Erfahrungen, denn SO steile Pisten kannte ich bis dahin nicht. Aber die Landschaft fand und finde ich großartig und da ist die Quälerei schnell vergessen.
Die Reduzierung der Eindrücke durch die karge Landschaft läßt mich Details viel mehr Beachtung schenken. Ein wenig ist es wie mit dem fotografieren, das Suchen nach Motiven und schönen Perspektiven schärft genauso den Blick für Details.
Und natürlich ist es für mich auch das Neue, was mich hier so fasziniert. Ich bin das erste Mal in wüstenhafter Umgebung unterwegs.
Der Anstieg zum Pass auf gut 1900m ist komplett asphaltiert, aber hier folgen die Straßen der Topografie – nicht umgekehrt, wie bei uns. Anfang oberes Drittel der asphaltierten Strecke ist auch noch eine Moschee, an der man Wasser bekommt.


Zelten ist auch in den Bergen kein Problem. Ein kleines Eckchen findest sich immer und die Aussichten und vor allem auch die Ruhe sind beeindruckend. Nach einem guten halben Jahr unterwegs verstehe ich es überhaupt nicht mehr, wie ich es so viele Jahre in einer Großstadt ausgehalten habe. Die ruhigen Abende im Zelt möchte ich nicht mehr missen.


DFür den Weg runter von der Passhöhe bieten sich zwei Möglichkeiten, die sich im letzten Drittel unterscheiden. Entweder die Strecke die zwischen Rustaq und Al Awabi auf die Landstraße 13 mündet ( google maps ), oder die Strecke, die letztlich etwas westlich von Rustaq auf die Landstraße 11 führt ( google maps ) .
Erstere hat den Vorteil, dass es keine Baustellen gibt und man kommt an dem "little snake canyon" vorbei. Und der ist wirklich sehenswert ( google maps ), man sollte sich wenigstens 2-3 Stunden Zeit nehmen um den Canyon ein wenig zu erwandern. An den Canyon führt auch von der anderen Seite ein Weg – schön! Dort sind auch die tieferen, größeren "Pools".
Auf der zweiten Strecke sind weniger Touristen mit Allradfahrzeugen unterwegs und ich fand sie landschaftlich noch schöner. Aber die letzten Kilometer durch das enge Flußtal sind aktuell Baustelle und das bedeutet viel Lärm und Dreck.

Dhaus

Schon auf dem Dubai Creek hatte ich die alten Handels- und Fischerboote bewundert. Ich finde es erstaunlich, dass sie sich bis in unsere Zeit hinüberretten konnten. Aber so wie von Dubai immer noch reichlich Richtung Iran geschmuggelt wird (auch wenn der Großteil wohl über Chasab läuft - Artikel: die Zeit ), nutzen in der Region um Sur noch einige Fischer diese alten Dhaus.




In Sur gibt es auch noch eine oder zwei Werften, auf der noch neue Schiffe gefertigt werden. Angeblich wird das immer schwieriger, weil der Nachwuchs fehlt (Schiffsbauer ist offensichtlich kein Traumberuf im Oman) und natürlich fehlen auch die Aufträge.


Auf einer Verkehrsinsel in Sur steht dieses schöne Holzmodell.

Kamelrennen

Eher zufällig bin ich auf dieses Kamelrennen aufmerksam geworden. Ein tolles Erlebnis diese urigen Viecher so nah zu erleben!
Bei dem Rennen geht es um kein Preisgeld, es gibt noch nicht einmal eine Ziellinie. Der Start ist wichtig und zu zeigen, dass man sein Tier im Griff hat und es natürlich viel schneller auf der Stecke ist, als das des Gegners. Posen halt. Heute machen das die Omanis mit ihren neuzeitlichen Kamelen, den Autos. Was man unschwer an den schwarzen Gummispuren auf den Straßen sehen kann, die es ausserhalb jeder Ortschaft gibt.


Alle teilnehmenden Tiere stehen im Halbkreis um die Startposition der Rennstrecke, welche durch zwei Erdwälle begrenzt ist. Es treten immer nur zwei Kamele/Reiter gegeneinander an. Dazu müssen sich die Tiere ablegen und die Reiter neben ihrem Tier stehen. Auf ein Komando des Starters wird aufgesprungen und die eh schon hypernervösen Tiere springen los. Oft schon bevor der Reiter im Sattel sitzt. lach







Fischmarkt Muscat

Zum Teil verkaufen die Fischer direkt nachdem sie im Hafen angekommen sind. Der Fang wird dazu einfach auf den Steg geworfen und alle Interessierten schauen sich die Fische an, tun dabei so als würden sie gerade zufällig vorbei gekommen sein und natürlich üüüberhaupt kein Interesse an dem Fisch haben.. Der im rosa Leibchen (im Hintergrund) ist der Auktionator. Binnen Sekunden ist der Verkauf besiegelt und die Fische werden per Schubkarre zum Auto des Höchstbietenden gefahren. Das scheinen in der Regel alles Händler zu sein.


In der eigentlichen Halle, in der der Markt stattfindet können sich die Käufer ihren Fang dann gleich ausnehmen und säubern lassen.




Der Thunfisch kommt unters Messer.

Tierisches

Ich hatte mir in Dubai eine Kamera gekauft, aber so richtig fit im Umgang damit bin ich noch nicht. Obwohl der kleine Kamerad erstaunlich lange ruhig gehalten hat, habe ich es nicht so richtig hinbekommen die Schärfe auf den richtigen Punkt zu bringen.


Überall im Oman steigt einem als Radfahrer immer mal wieder der Geruch von verwesendem Viehzeug in die Nase. Das sind dann entweder Schlachtabfälle die aus dem Auto an den Straßenrand geworfen werden, oder die Tiere sind totgefahren worden.


Der Wurf hat ausgreicht um eine Großfamilie satt zu bekommen. Erstaunlich wieviel Fisch es noch in den omanischen Gewässern gibt, wo doch wirklich intensiv gefischt wird. Fischeschwärme und auch Schildkröten habe ich sogar vom Ufer aus beobachten können.




Toll, dass auch noch der Schatten so fällt, dass es wie ein Dino aussieht. grins

Schilder

Auf der Strecke von Sur nach Masirah reichen die Wahiba sands oft bis an die Küstenstrecke. Eine schöne Strecke auf der man schön den Wechsel der Landschaft hin zur richtigen Sandwüste erlebt. Auf der Festlandseite vor Masirah gibt es noch eine ausgedehnte Lagunenlandschaft.


Ich hatte nicht den Eindruck, dass sich irgendjemand um die Schildkröten und ihre Gelege kümmert. Genau wie auf dem Foto ist so gut wie jeder Meter Sandstrand von Reifenspuren durchzogen. Und das auf vielen Hundert Kilometern Strand rund um Sur. Außer den Touristen kümmert das nicht wirklich jemanden. (Im Hintergrund der Fähranleger nach Masirah.)


Nur ein einziges Mal habe ich so ein Schild gesehen. Immerhin ein Zeichen, dass irgendwann irgendjemand mal die Radfahrer als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen haben muß. zwinker




Die unendliche Vielfalt von Steinen und Felsen finde ich toll.



Die Lösung mit den Miniaturvoransichten ist irgendwie nicht wirklich das Optimum. Das nächste mal anders.

Gruß
Horst

btw:
Die Verlängerung des Omanvisums um weitere 30 Tage bekommt man leider nur im internationalen Flughafen in Muskat. Im Departure-Eingang links - nicht zu verfehlen.
Ich habe auf Nachfrage sogar eine Woche mehr bekommen ohne dafür auch noch was zahlen zu müssen.

Für eine SIM-Karte mit 10gb Daten habe ich umgerechnet 15€ bezahlt. Da muß man ggf. gucken, was omantel und oredo aktuell bewerben.
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#1095219 - 12.01.15 02:39 Re: Eindrücke aus dem Oman [Re: memy]
grenzenlos
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 906
Hallo,
danke für den schönen Bericht. Da kommen viele Erinnerungen hoch zwinker
LG Wi grenzenlos

PS: bezüglich Schildkröten
Leider haben wir öfters sogar ausgeschlachtete gesehen böse

Geändert von grenzenlos (12.01.15 02:42)
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#1097450 - 19.01.15 09:58 Re: Eindrücke aus dem Oman [Re: memy]
Radreisender
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 794
Unterwegs in Guatemala

Hallo Horst,

vielen Dank fuer deine Eindruecke. Ich nehme am Mittwoch die Faehre von Bandar Abbas nach Sharjah.

Fuer den Iran hab ich vielleicht ein paar Tips fuer dich oder kenne Leute auf deinem Weg.

Viele Gruesse von Qeshm

Thomas
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