Hier nun der Reisebericht meiner Radreise 2014. Ich bin mit dem Zug von meiner Heimatstadt Oldenburg (Oldb) mit dem Zug nach Rotterdam gefahren und von dort gestartet. Es ging immer die Küste entlang Richtung Norden. Das Ziel war Hamburg. Von dort ging es dann auch mit dem Rad zurück nach Oldenburg.
Gesamt- Kilometer: 1.150
20.07.2014Strecke:
Von Oldenburg über Leer, Groningen (bis dahin mit dem Zug), Rotterdam, Maasluis, Hoek van Holland, Monster, bis Kijkduin.
58km
Ich war am ersten Tag meiner Reise schön pünktlich am Oldenburger Bahnhof. Das Hochheben in den Waggon war schon ein Kraftakt, aber noch zu schaffen. Man sollte die Taschen eigentlich abnehmen und Gepäck, sowie Fahrrad getrennt hinein heben, aber nein, ich wollte alles auf einmal... Wir waren dann schnell in Leer. Dort wurde aber gebaut. Fahrstuhl, Fehlanzeige. Ich musste per Unterführung zu einem anderen Gleis. Es gab nur eine Treppe mit einer Mulde für Fahrradreifen. Tja, nur nicht für so dicke, wie meine... Mir ist das Rad fast abgeflogen, konnte es gerade noch halten. Die Treppe hoch ging leichter, da noch spontan ein Jugendlicher mit schieben half. Danke dafür! Die Jüngsten waren heute irgendwie am Hilfsbereitesten. In dem Zug von Groningen bis Rotterdam haben sie mit aufgepasst, dass mein Rad nicht kippt. Eine Befestigungsmöglichkeit gab es nicht. Dass der Zugteil, in dem ich saß, nicht bis Rotterdam durchfahren würde, wusste ich nicht. Zumindest habe ich eine etwaige Ansage nicht verstanden. Ein anderer Fahrgast hat mich gerade noch darauf aufmerksam gemacht. So bin ich noch mit einem enormen Kraftakt raus aus dem Zug. Eine deutschsprachige Schaffnerin half mir dann, das richtige Gleis zu finden. Ab Rotterdam war ich dann schließlich in meinem Element. Mein Fahrrad und ich. Endlich nur auf ich allein gestellt, ohne auf Zugverbindungen achten zu müssen. Ab jetzt wird gekurbelt! Nachdem ich Hoek van Holland erreicht hatte, wollte ich mir einen Campingplatz suchen. So einfach ging das nicht. Der erste war überfüllt, den zweiten gab es nicht mehr und der Dritte kostete saftige 47€! Nicht einmal Gras steht hier! Nein, so geht es nicht weiter. Ab morgen werde ich zum Schlafen wohl weiter weg von der Küste einen Platz suchen. Eigentlich müsste ich nun zweimal Wildzelten, um dass Geld wieder auszugleichen. Mal schauen. Im Zelt sind es jetzt angenehme 24 Grad. Gute Nacht!
Die tollen Radwege haben mir wirklich imponiert
Ja, in Holland schwimmen die Kinder auch im Kanal... :-)
21.07.2014Strecke:
Von Kijkduin über Schnevedingen, Katwijk am Zee, Noordwijk Alan Zee nach Zandvoort.
53km
Der Platz rächt sich. Sand überall. Und keine Milch. Okay, daran bin ich schuld- hätte ich halt nicht vergessen dürfen. (-: Also kein Müsli zum Frühstück und den Espresso mit Kaffeeweisser. Schmeckt auch. Nachdem ich zusammengepackt habe, will ich vorm Losfahren noch schnell zum WC. Nur wird es geschrubbt. Ich also zum nächsten. Dort sah es echt ekelhaft aus. Für 47€ so ein Mist. Ich also los. Was mir gestern schon auffiel: Wenn ich nur kurz anhalte, fragt mich ein Holländer, ob er helfen kann. Ich treffe hier viele Reiseradler. Mit manchen spricht man kurz, anderen nickt man zu. Aber sehr viele holländische Rennradfahrer allen Alters. Und Rollerfahrer. 80% ohne Helm. Sie dürfen übrigens auf den exzellenten, meist separaten Radwegen fahren, das ist etwas ungewohnt. Die weitere Fahrt führte mich einige Dünenstrecken entlang. Immer schön dem Nordseeradweg folgend. Ich muss schon sagen, sehr schön. Ich habe zwischendurch sogar ans Wildzelten gedacht. Sollte es wieder so teuer werden, kaufe ich etwas zu Essen und verstecke mich in den Dünen. Die Strecke ist recht anstrengend. Ich habe mehrmals alle 11 Gänge verwendet. Gefehlt hat mir bislang keiner. Das Rad läuft super. Anders das Wetter, von bewölkt, fängt es immer mehr an zu regnen. Die Regenjacke muss an. Irgendwann macht es keinen Spaß mehr und suche mir einen Campingplatz. Als erstes die entscheidende Frage: Ein Mann, ein Zelt, ein Rad. 15,00€. Geht doch! Ich habe hier einen schönen Rasenplatz. Auf einer Zeltwiese weiter unten wird Party gemacht. Wenn es mich später vom Schlafen abhält, kommen halt Stöpsel ins Ohr... Nach wie vor hier starker Wind und immer wieder Regen. Mal schauen, wie die Nacht wird...
Eine Rast in den Dünen- Sehr schön!
22.07.2014Strecke:
Von Zandvoort über Haarlem, Bloemendaal, Santpoort, Ijmuiden, Velsen, Beverwijk, Wijk. aan Zee, Castricum nach Egmond.
58km
Die Nacht war gut! Gegen 23:00 Uhr wurde so nach und nach die Musik abgestellt. Habe sann sehr gut geschlafen. Gegen halb Acht wurde ich von Kindergeschrei in Verbindung mit der Sonne geweckt. Ja, Sonne! Als wäre nie etwas geschehen. Starker Wind und Regenschauer haben mich in den Schlaf begleitet. Nicht unangenehm. Ich habe natürlich am Vormittag alles, was nicht wirklich trocken war, nach draußen geschafft. Dank, am Vortag gekaufter Milch, gab es Espresso mit Milch (trotzdem schön stark) und Müsli zum Frühstück. Nachdem ich alles verstaut hatte, sah ich nebenan ein türkisch- stämmiges Paar aus Köln an ihrem Zelt verzweifeln. Sie wollten ein riesiges Zelt völlig falsch aufbauen. Insgesamt zu viert haben wir dieses fürchterliche Ding dann zum Stehen bekommen. So bin ich schließlich spät los. Trotzdem habe ich mir einen Stress gemacht und bin einspannt durch die Gegend geradelt. Zwischendurch habe ich festgestellt, dass sich der Fahrradständer gelöst hat- kein Wunder bei dem ganzen Gewicht... Insgesamt war es schön, heiß (knapp 30 Grad und Sonne), entspannt, mit einigen Höhenmetern und einem Eisstand direkt am Radweg. Gemein! Ich bin jetzt hier auf einem ruhigen, familiären Campingplatz in Egmond. Der Ständer ist nachgezogen, die Nudeln sind gegessen und ein kühles Bier steht neben mir... Herrlich! Ich freue mich auf eine ruhige Nacht.
23.07.2014Strecke:
Von Egmond über Bergen aan Zee, Schoorl, Camperdun, Petten, Sint Maartenzee, De Stolpen, Oudeluis, Anna Paulowna nach Westerland.
Da ich gestern nur zwischen Dauercampern stand, musste ich noch bis recht spät Fragen beantworten. Was ich denn gerade in meine Nudeln mache, wo ich so entlang fahre usw. Ich fühlte mich die ganze Zeit gemustert. Aber lustig war es. Der Tag begann schon mit viel Sonne- bin davon aufgewacht und es ging so weiter. Die Strecke war nicht immer so eindeutig, aber die Holländer sind ja hilfsbereit. Nun gut. Wie ich "Oudeluis" aussprach, fand der durchaus lustig... Zu der Sonne unterwegs kam derber Gegenwind und kurzzeitige Wasserknappheit. Zum Glück fand ich in Anna Paulowna einen Lidl. Da habe ich mir gleich Bier für den Abend gekauft, sowie Milch fürs Frühstücksmüsli. Jetzt bin ich auf der Halbinsel Westerland. Ich habe hier einen günstigen Campingplatz gefunden, der gar nicht weit vom Strand entfernt ist. Hier bleibe ich auch noch den ganzen nächsten Tag. Ich werde jetzt schon mal die Badehose suchen, hoffentlich hab ich sie nicht vergessen! Nein, habe ich nicht! Aber etwas anderes: Mein Radio ist weg. Der kleine Stromfresser. Jeden Tag musste ich den Aufladen! Geschieht ihm Recht! Nun, ab jetzt gibt halt nur noch Musik vom iPhone- es gibt Schlimmeres....
Man könnte meinen, ich wäre in einer Wüste und nicht an der Nordsee.
24.07.2014Strecke:
Von Westerland nach Westerland. :-)
0km
Auszeit genommen. Am Strand gelegen, viel gelesen, Musik gehört und entspannt. Morgen geht es über den Außendeich. Im Moment singt gerade eine Gruppe von deutschen Rentnern Volkslieder mit Gitarrenbegleitung. Ich denke, ich setzte mir gleich die Kopfhörer auf...
25.07.2014Strecke:
Von Westerland über Hippolytushoef, Den Oever, Zurich, Harlingen, Minnertsga, Sint Jacobiparchochie nach Nij Altonae
90km
So lang ging die lustige Runde dann noch nicht mehr... Heute war das Wetter dann wie ausgewechselt. Trübe ging es los. Ab Mittag war dann immer mehr Regen angesagt. Zu der Zeit fuhr ich gerade die 36km über den Abschlußdeich. Bis auf ein paar Ausnahmen (Tankstellen) immer nur geradeaus... Halbwegs gegen den Wind. Schön ist anders, aber zumindest musste ich so nicht verbrennen... (-; Nach der Ankunft in Harlingen habe ich dann gleich einen Aldi gefunden und mich neu versorgt. Nur den inzwischen verbrauchten Espresso gab es nur in einem anderen Laden: 250g für 2,50€. Kaffee ist hier echt günstig. Mein Rad läuft übrigens nach wie vor topp, nur klickern die weißen Speichen zwischendurch mal, aber das liegt an der Beschichtung. Schlimm ist es nicht. Die Kette ist etwas lauter geworden, ich werde sie heute mal ein bisschen vom Dreck befreien. Ich habe heute Abend einen netten Minicampingplatz gefunden. Günstig, sauber und guter Rasen. Hier sind auch Mücken, aber das Autan wirkt. Das entspannt das "vor dem Zelt sitzen und Bier trinken" etwas. Ich habe hier wieder einige andere Radreisende getroffen. Immer wieder interessant, wie andere so unterwegs sind und was die so erlebt haben. Heute war auch mal ein Deutscher aus Cuxhaven dabei. So, ich krabbele dann mal ins Zelt und lese noch etwas...
Eine gute Idee, diese Auffangnetze!
26.07.2014Strecke: Von Nij Altonae über Ferwert, Blije, Holwert, Wierum, Nes, Moddergat, Anjum, Lauwersoog, Vierhuizen, Ulrum(einkaufen) nach Vierhuizen
78km
Es war ein guter Campingplatz! Ruhig, guter Rasen, nette Betreiber, interessante Nachbarn. Ich konnte mir von einem dieser Nachbarn noch einen Easy- Rohler von IdWorks anschauen. Schönes Rad. Dass ich den Preis von 3.500€ genau schätzen konnte, hat ihn noch sichtlich beeindruckt. Der Tag war dann insgesamt eher unspannend. Nur gefahrene Strecke war es durchaus. Teilweise auf schmalen Schotterpisten quer durch die Landschaft. Ich saß teilweise voll von kleinen Fliegen- so eine Art Gewitterfliege. Eine Plage! Zwischendurch bin ich dann in den Bezirk Groningen eingefahren. In Ulrum habe ich dann eingekauft und dabei einen Marathon- Lauf beobachten können, der die Einwohner überaus begeistert hat... Ich habe mich dann zu einem Campingplatz in Vierhuizen durchgewuselt. Davor war einer, bei dem die Rezeption nicht besetzt war. Also weiter. Bei diesem war das erst auch so. Nur machte mich ein Gast darauf aufmerksam, dass man sich auch in vorgelagerten Restaurant melden könnte. Gesagt, getan. Auch wieder ein schöner Platz. Vorhin hab es gefüllte Schnitzel mit einem undefinierbaren, aber durchaus leckeren Salat. Und natürlich Bier...
Zwischendurch immer mal wieder: Ab durch die Schafe!
27.07.2014Strecke:
Von Vierhuizen über Hornhuizen, Broek, Pieterburen, Westernieland, Warffum, Uithuizen, Oldenzijf, Spijk, Bierum, Hoogwatum, Delfzijl nach Termunterzijl.
80km
Der bisher einzige Platz ohne Kontakt zu anderen Campern, geschweige denn Reiseradler. Hatte somit sehr viel Ruhe. Ein Paar, die mit dem Rad unterwegs haben, Habe ich gesehen. Waren beide mit Pedelecs unterwegs. Das ist doch kein Radreisen mehr.... Heute war Schafkackeslalom angesagt. Es ging heute über weite Strecken direkt am Deich entlang. Schön. Aber ab und zu war es ganz schön "
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Eine holländische Reiseradlerin, die ist schon drei Tage kenne, ist mir heute schon wieder begegnet. Einmal hat sich mich beim Brombeeren- Pflücken überholt und ich sie anscheinend nochmal unbeobachtet. Später hat sich dann eine Schraube meiner Klick- Pedale verabschiedet, da kam sie erneut. Ich denke aber nicht, dass am sich noch einmal begegnet, da sie vermutlich mit einer Fähre irgendwohin übersetzen wollte. Das habe ich aus einer holländischen Unterhaltung herausgehört. Nicht lang nach der notdürftigen Reparatur habe ich in Termunterzijl eine Fischbude entdeckt, die von Holländern umzingelt war. Dann muss sie gut sein! Ich habe dann "Kibbeling" bestellt- gebackener Kabeljau. Superlecker! In der Nachbarschaft war dann auch ein Campingplatz, so gab es eine weitere Portion auch zum Abendessen. Ist ein schöner Platz. Die letzten Tage hatte ich damit echt Glück. Weiter so!
28.07.2014Strecke:
Von Termunterzijl über Woldendorp, Bad Nieweschanz, Bunde, Weener, Leer- Bingum, Jengum, Ditzum, Holtgaste, Leer, Uthusen, Warsingsfehn nach Timmel.
79km
So. Heute die letzten Kilometer in den Niederlanden. Es ging nochmal schön den Deich entlang. Die meiste Zeit stand sogar auch der Wind günstig. Unterwegs habe ich noch zwei Belgier getroffen, von denen einer mit einem Damen- Hollandrad ohne Gangschaltung unterwegs war. Na, der wird sich noch freuen... Wir haben uns ausführlich unterhalten. Ich würde zu gern wissen, wie es für die beiden weiter geht. Nach Bad Nieweschanz bin ich dann unspektakulär über die Grenze. Also, die besseren Radwege haben die Holländer. Ich bin dann weiter nach Leer, um den offiziell letzten Wegpunkt der niederländischen Noordzee Route mitzunehmen- der Bahnhof. Jetzt habe ich mir erst einmal einen günstigen Campingplatz in der Umgebung gesucht. Und der ist zugleich so schön, dass ich morgen früh entscheide, ob ich noch eine Nacht bleibe, da ich ohnehin Wäsche waschen muss.
29.07.2014Strecke: In Timmel geblieben
0km
Inhalt des Tages: Kaffee und Rührei zum Frühstück, Wäsche waschen (hat sich gelohnt), alles aufhängen- Mit den Abspann- Seilen ging das einwandfrei, Schwimmen im See, lecker Essen (Salat mit Putenbruststreifen) mit den Nachbarn unterhalten, entspannen usw. Herrlich! Morgen kann es wieder an die Küste gehen...
30.07.2014Strecke:
Von Timmel über Aurich, Westerholt, Dornum, Dorumersiel, Bensersiel nach Neuharlingersiel.
75km
Bin pünktlich los gekommen, da die Nachbarn schon so laut gequatscht haben. Aber, war ja gut so. Ich bin dann noch im Ort angehalten um etwas zu frühstücken. Zuerst ging es nach Aurich, um dort meine Barreserven aufzufüllen. War dringend nötig... Von dort dann Richtung Küste. Im Gegensatz zu den holländischen- sind die deutschen Radwege teilweise regelrecht mies. Unterwegs habe ich noch weiteren Radfahrern mit einer Panne, meine Hilfe angeboten. Sie waren aber schon recht weit mit dem Rad- Flicken. Den hatten sie erst 20km zuvor von einer Werkstatt für 30€ flicken lassen- hat ja echt gut gehalten... Ich habe dann noch bei einem Aldi und später beim Edeka die Bestände aufgefüllt, die ich grundsätzlich benötige. Die Fahrt ab Dorumersiel bis Neuharlingersiel war herrlich! Sonne und kräftiger Rückenwind bei etwa 25Grad. Das ging dementsprechend fix. Den Campingplatz in Neuharlingersiel kannte ich schon. So wusste ich schon, dass der Zeltplatz gleich hinterm Deich schön windig ist. Voll mein Ding! Nur ist es mittlerweile echt kühl geworden. 16Grad. Aber im Zelt ist es gemütlich.... Heute Abend habe ich mal die Outdoor- Variante des Fondues probiert. Hat sehr gut funktioniert- sehr lecker! Morgen geht es dann weiter die Küste entlang...
Man muss ja immer gut auf seinen Energiehaushalt achten...
31.07.2014Strecke: Von Neuharlingersiel über Caroliniensiel, Schillig, Hooksiel, Horumersiel, Wilhelmshaven, Sande, Cäciliengroden, Idagroden nach Dangast.
79km
Gut aus den Federn gekommen- äh, von der Matte. Das Abbrechen war aufgrund des starken Windes eeetwas komplizierter. Mein Nachbar war ebenfalls im dem Rad unterwegs. Was mir auffiel, ist, dass er alles auf seinen Gepäckträger getürmt hat, alles wirkte recht wuselig. Wäre nicht mein Ding. Es ist echt interessant, wie unterschiedlich die Radreisenden unterwegs sind. Ein anderer auf dem Platz war mit einem Minizelt vor Ort- einer "Dackelgarage" So klein, dass er es fast anziehen müsste. Ich möchte ja auch noch gern ein kleines Zelt für minimalistische Touren mein Eigen nennen, aber eine Apside ist wirklich ein Muss. Auf meiner Fahrt am Deich entlang, hatte ich die meiste Zeit Rückenwind. Erst ab Höhe Horumersiel änderte es sich. Teilweise konnte ich Geschwindigkeiten von 35km/h halten. Unterwegs habe ich auch ein Fahrradgeschäft entdecken. Hier habe ich meine Mondials wieder auf 4,5Bar gebracht (waren mittlerweile auf 3,5 runter) und mir neue Handschuhe von Contec gegönnt. Die alten waren wirklich runter. Habe sie dort gleich entsorgt. Nach einigen schönen "Sielen" mit leckerem Eis und Matjesbrötchen, kam ich schließlich in Wilhelmshaven an. Die Stadt ist seit meinem letzten Besuch noch hässlicher und die Menschen noch mürrischer geworden (nur mein persönlicher Eindruck). Ich habe mich in der Stadt auch noch verfranzt und so dauerte es noch länger, bis ich endlich Richtung Mariensiel die Stadt verließ. Danach war die Fahrt bis zu meinem jetzigem Standort "Campingplatz Dangast" nur noch eine Wohltat. Den Platz kenne ich schon lange. Die Lage ist nett, die Preise sind okay und alles ist sehr sauber. Zum Essen gab es Gemüse in Sahnesauce mit Fladenbrot, war lecker! Auf dem morgigen Campingplatz bleibe ich zwei Tage, da mich meine Freundin dort besuchen wird. Endlich!
Die Sonne hat ihre Spuren hinterlassen...
Man sieht auch immer wieder interessante Dinge am Wegesrand.
01.08.2014Strecke:
Von Dangast, über Varel Hafen, Diekmannshausen, Sehestedt, Stollhamm, Ellwürden, Nordenham, Blexen, Bremerhaven, nach Spaden.
65km
Ich habe mir für unser Date den Campingplatz Spadener See ausgesucht. Gute Lage, (mit See) die Preise stimmen und für uns beide ist er gut erreichbar. Was war heute? Ach ja. Ein Wettrennen mit einem Traktor an der Deichstraße- gewonnen. Mit 26km/h war ich schneller, als er. Dann wollte ich mit einem Bulldog mithalten, der mit einem uraltem Wohnwagen dieselbe Deichstraße herunter fuhr. Selbst mit 30km/h kam ich nicht hinterher. Äh, ja. Ich habe auf dem Weg dann noch eine Fischbude mitgenommen und mich über den lauten Verkehr in BHV geärgert. Witzigerweise fuhren dann noch jede Menge alte Traktoren durch die Stadt, die den Verkehr ganz nett ausbremsen. Ich bin dann erst zum Campingplatz und habe alles geregelt, sowie das Zelt aufgebaut. Dann nochmal los zum Einkaufen. Das war im negativen Sinne aufregend. Der Schlüssel zum Schloß war im Zelt. Holen wollte ich den auch nicht mehr. Somit habe ich so getan, als hätte ich abgeschlossen. Schloß irgendwie hingefummelt. Ahhhh! Beim Einkaufen habe ich immer zum Rad gestarrt, ob es noch da ist. Nichts für mich! Nun bin ich aber wohlbehalten auf dem Platz und entspanne bei einem eisgekühltem Bier. (Das Eis habe ich vorn am Campingplatz- eigenen Restaurant abgeschwatzt) So. Das war es für heute- gute Nacht.
02.08.2014Strecke:
In Spaden geblieben
0km
Wir haben uns einen schönen Tag am See gemacht.
03.08.2014Strecke:
Von Spaden über Laven, Elmloh, Kührstedt, Ringstedt, Grossenhain, Ebersdorf, Bremervörde, Mulsum, Kutenholz, Bargstedt, nach Harsefeld
94km
Sonntag, alle Geschäfte sind zu. Ich bin durch kleine Dörfer über Feldwege, Schotterpisten (herrlich!) immer grob Richtung HH. Außer Bier und Suppe musste ich noch Milch und Wasser besorgen. Beides fand ich an einer Tanke. Gut, den gekühlten Eistee nahm ich auch noch mit. In einer der Dörfer Habe ich mich noch mit Eiers vom Bauern versorgt. Das gibt lecker Rührei fürs nächste Frühstück! Das aufregendste an diesem Tag war die Campingplatz- Suche. Als ich das erste mal in Handy nach schaute war im Umkreis von bestimmt 30km keiner eingetragen. Nun, eingetragen war der Dangaster auch nicht. (YouCamp).... Aber es gibt ja noch diese schönen gemalten Info- Schilder in den Dörfern. Hier konnte ich auch erkennen, dass es in Harsewinkel einen gibt. Leicht zu finden war er nicht, ich musste ganz schön rumgurken. Aber das Suchen hat sich gelohnt. 9€ auf guten Rasen mit vorbildlich gepflegter Sanitäreinrichtung. Nun, ich war als einziger mit dem Zelt da und fiel auf, wie ein bunter Hund, aber angenehm war es trotzdem. Für Radreisende ist der Platz ein echter Tipp, nur leider ist er schwer zu finden. Ich schaue mal, ob ich ihn irgendwo eintragen kann. Heute morgen gab es dann lecker Rührei mit Kaffee. Ein guter Start! Auf zur Zieletappe!
Ganz schön dreckig!
04.08.2014Strecke:
Von Harsefeld über Horneburg, Jork, Kohlenhusen, nach HAMBURG-Cranz, Flughafen Finkenwerder, Francop, Neu Wulmstorf, Wulmstorf, Schwiederstorf, Bachheide, Mienenbüttel, Buchholz in der Heide nach Holm- Seppensen.
91km
Auf nach Hamburg! Hier war noch einmal alles drin. Schöne Waldstrecken, die ich mit einem alten Rad kaum gebändigt hätte, Hügel, die steil hinauf, aber auch schön steil wieder bergab gingen. Ich bin gut durchgekommen. Unterwegs habe ich noch noch halt bei einem gemütlichen Imbiss gemacht. Dieser hatte für die Mittagszeit sogar einen Kanonenofen im Betrieb. Meine rechte Pedale knackt. Wenn man sie dreht, läuft sie auch grober als die linke. Ich kann nur hoffen, dass sie durchhält. Sie ist schließlich schon über 10 Jahre alt. Leider musste ich mir heute nach meinem Abend- Einkauf in Hamburg Fischbek ansehen, wie versucht wurde, ein Motorradfahrer wieder zu beleben. Er ist wohl mit voller Wucht gegen die Seite eines PKW geknallt. Ich hoffe, er überlebt. Als ich vorbei fuhr, war bereits ein Rettungshubschrauber auf der Kreuzung gelandet. Ich bin dann gedankenversunken weiter. Kurz danach raste auch schon wieder ein Biker mit einem Affentempo aus Richtung Unfall an mir vorbei. Manchmal versteh man die Welt nicht mehr... Ich bin jetzt auf einem netten Platz in Holm- Seppensen. Gezeltet wird heute unter Kiefern an einem kleinen See.
05.08.2014Strecke: Von Holm- Seppensen über Kakenstorf, Tostedt, Scheeßel, Rotenburg/Wümme, Sottrum, Ottersberg, Oyten, Bremen, Delmenhorst, zurück in die Heimat Oldenburg.
142km
Der Motorradfahrer hat leider nicht überlebt. Ist noch an der Unfallstelle verstorben. Es war auch nachzulesen, dass er rücksichtslos fuhr und seinen Tod somit selbst verursacht hat. Für mich geht es jetzt ungeplant heute schon wieder gen Heimat. Nachdem ich schöne Waldstrecken, Schotterwege und ein paar Radwege gefahren bin, kam ich so gut voran, dass ich mich entschlossen habe, durchzufahren. Nachdem ich mittags gut gegessen habe und mich mit Energy aufpumpte, konnte ich dann gegen 21 Uhr, nach nunmehr 1.150 Kilometern zuhause vorfahren. Erschöpft, aber glücklich!
Fazit: Der niederländische Teil war schön und aufregend. Die Menschen waren toll und immer hilfsbereit. Der deutsche Teil war etwas langweilig, da ich einen großen Teil der Strecke schon kannte. Insgesamt war es aber eine wirklich schöne Reise. Nennenswerte Pannen gab es keine. Die Alfine 11 lief hervorragend, wie auch das ganze Rad. Lediglich die Speichen werde ich mit der Zeit austauschen, da die weißen Speichen durch die Pulverbeschichtung Geräusche machen. Das nervt mit der Zeit. Aber das ist nur Feintuning.
Vielen Dank für Euer Interesse!