Servus,

nachdem ich mein Hilleberg Nammatj 2 im letzten Jahr als Tropfsteinhöhle und für südliche Länder als oversized empfunden habe, habe ich mir für dieses Jahr das Ferrino Aerial 3 gekauft.

Ich war zunächs sehr begeistert. Das Zelt wiegt deutlich unter 3kg und würde tatsächlich für 3 Personen Platz bieten. Dann aber knapp. Für 2 Personen war es sehr großzügig.
Das Zelt ist auserordentlich windstabil und sehr schnell aufgebaut.

Im Vergleich zum Hilleberg war es das grasse Gegenteil. Da das Innenzelt fast zu 100% aus Netzmaterial besteht, geht da immer ein schönes Lüftchen drin. Das ist bei wirklich südlichen Verhältnissen mit Nachttemperaturen über 15° sehr angenehm.
Wir waren allerdings in der Haut-Provence auf Höhen über 900m bei Nachttemperaturen von knapp 12° mit Wind. Mir persönlich wäre es sehr recht gewesen, wenn ich die Bude dicht bekommen hätte. Es wurde empfindlich kalt im Zelt, da die eigenproduzierte Wärme sofort wieder rausgeweht wurde. Hätte ich eigentlich vorher wissen können, da ich bei meinen bisherigen Kuppeln die Möglichkeit hatte, die Eingänge vom Innenzelt komplett zu schließen oder nur mit Netz gegen Moskitos zu schließen. Bereits hier hatte ich bei geringeren Temperaturen manchmal gerne die Luken ganz dicht gemacht.
So dicht, wie ein Hilleberg muß es für mich nicht sein, aber wenn es draußen stürmt und ich das Zelt zu mache, dann hat innen windstille zu herrschen.
Ich werde mich also wieder mal von einem Zelt trennen. Wir hatten es 9mal aufgebaut. Geregnet hat es nie. Wir hatten die letzten 2 Wochen Traumwetter in Südfrankreich.
Das Zelt ist somit in sehr neuen Zustand. Die Qualität von Ferrino würde ich auf Augenhöhe mit Salewa und Vaude sehen. Ein Vaude wird wahrscheinlih auch der nächste Versuch werden. Nachdem bislang keines an mein über 20 Jahre genütztes Salewa Sierra Leone rankommt, sehe ich im ebenfalls Klassiker Mark L 2P noch eine Chance.
Ach ja, beinahe vergessen: Für 120,-- würe ich das Ferrino hergeben.

Grüße
jomo

Hatte ich diesen Beitrag nicht gerade im "Marktplatz" gesehen?

Deine Erfahrungen zeigen wieder, dass es das ideale Zelt für alle Bedingungen nicht gibt.
Ich habe mir für meine diesjährige USA-Reise in Seattle das BigAgnes Copper Spur UL 2 gekauft. Foto hier: Mit weniger als 1,5kg schön leicht und auch sehr klein verpackbar. Als 2Personenzelt zwar ausgewiesen, ist es ein geräumiges 1Personenzelt. Zu Zweit möchte ich damit keine längere Tour unternehmen. Durch das sehr dünne Gewebe ist es recht empfindlich und durch das Innenzelt aus überwiegendem Netzgewebe sehr luftig. Ende August und in Höhenlagen in Colorado war es mir zu luftig und ich hätte dort gerne mein Hilleberg Nammat2 gehabt.

Auf Foto 68 Deiner Bilderserie erscheint es so, als ob das Zeltdach auch Wasser sammeln würde (hier Schnee), wenn es regnet!?

Würde sagen das es nicht was abgespannt ist, eigentlich gar nicht.

Salut JoMo



Danke für den informativen Bericht. Kann Deine Kritik nachvollziehen.
Denke, es ist nicht einfach, ein Zelt zu finden, dass beo Scheisswetter "dicht" ist und ín der Hitze gut belüftbar. Generell denke ich, dass bei den "nicht-ultralight"-Kuppel mit 2 Eingängen was dabei sein sollte. Toll finde ich, wenn man 2 gegenüberliegende Eingänge komplett verschliessen oder ver-mossi-netzen kann. Leider gibts viele Zelte, wo das Mosquitonetz nur über die (obere) Hälfte der Tür geht.

Was hälst Du den vom aktuellen Sierra Leone?

Hallo schau dir mal das Wiki Up 3 SUL an habe es selber und bin damit gut zufrieden Video auf You Tube.
Gruss Rainer

Die Aufnahme habe ich nach einem heftigen Thunderstorm mit Hagel gemacht. Da es sehr warm war, sind die Hagelkörner schnell geschmolzen. Dass das Außenzelt ziemlich locker herumhängt, ist eine Folge des sehr heftigen Sturms. Ich war froh, dass es nicht weggeflogen ist, zumal ich während des Sturms nicht drin war und es mit meinem Gewicht stabilisieren konnte.

Richtig. Da geht es um das selbs Zelt. Den Text habe ich so gelassen, damit man weiß,warum ich das Zelt wieder verkaufe.

jomo

Das aktuelle stellt für mich auch wieder eine eindeutige Verschlimmbesserung vom Ur-Leone dar. Für 2 Personen brauche ich keine Innenbreite von 1,55. Das Ur-Leone hatte 1,40 und dafür sehr geräumige Apsiden, die man beim Kochen im Zelt auch nötig hat. Im Innenzelt nützt einem der Platz wenig, da man hier kochen sowieso nicht kann und die z.T. schmutzigen packtaschen oder Zelt und Schlafsackhüllen lege ich lieber in die Apside, wo sie auch trocken bleiben, falls es regnen sollte.
Für 3 Personen ist das Leone II wiederum zu klein. Das Ur-Leone hat 3kg gewogen. Meiner Ansicht nach darf ein 2-Mann-Zelt mit Unterlage maximal 3.5 kg wiegen.
Ich habe erst kürzlich das alte Leone wieder aufgebaut. Ist nach wie vor die Schau, was Aufbauschnelligkeit und Funktionalität anbelangt. Einzig Leute deutlich über 1,85 hatten damit das Problem, mit den Füßen am Zelt anzustoßen. Hatte ich nicht. Das war dann auch der Anstoß, dass die nachfolgenden Modelle immer größer und schwerer wurden.

jomo

Für die Standardantwort: Exped Venus

Seit dem letzten Jahr habe ich das Venus II auch zu 2 genutzt, das geht im Sommer oder für ein paar Nächte prima, aber wir denken u. U. auch mal an Island oder ein paar (mehr) Wochen Nordschweden usw. und dafür wäre es uns dann wohl zu klein.

Ich wäre derzeit eher für das Orion III, weil es halt durch die 3 Stange fast alleine steht und vermutlich auch stabiler ist, wobei die Frage braucht man das "mehr" noch? Andererseits wäre das halt nicht mehr SO durchlüftbar, weil halt pro Seite nur noch eine Hälfte zu öffnen ist. Das Venus III hätte diesen "Nachteil" nicht und wäre noch mal größer, deutlich höher. Nach den Erfahrungen der letzten 4 Jahre würde ich aber wohl bei Exped bleiben.