Hi,
hier mal etwas von unserer Radreise nach Venedig auf der Via Claudia Augusta.
Die Reise wurde zwar schon 2013 durchgeführt, aber ich möchte euch trotzdem ein paar Eindrücke zukommen lassen.
Tagebuch:Morgen um 10:00 Uhr gehts nun endlich los.
Die Räder sind soweit fahrbereit und Evi ist auch schon fast fertig mit packen.
Nach tagelanger Planung werden wir nun morgen endlich losfahren.
Die Kinder sind gebrieft, alle Termine aufgeschrieben und die Omas werden in den Tagen an denen wir nicht zuhause sind
den Taxidienst für unsere Kinder übernehmen.
Na dann schaun ma a mal, ob das alles so klappen wird.
Datum: 21.04.2013
Reisetag: 1
gefahrene Kilometer: 76
Zeit im Sattel: 5,5 Std.
Höhenmeter: 1200
Pannen: Schaltwerk von Evi's Radl defekt. Müssen Werkstadt NOTAUFNAHME !!Die ersten 25 Kilometer ... von der Haustür daheim zum Nordbahnhof Ingolstadt ...
... mit dem Zug erst nach München ...
... und dann weiter zum Ausgangspunkt unserer Radltour: Bad Tölz
Die erste Etappe führte uns von Bad Tölz über die Jachenau am Walchensee vorbei nach Mittenwald.
Off-Road
unser erster Campingplatz kurz vor Mittenwald.
Die Temperaturen waren noch nicht ganz auf kurze Hose angepasst.
Aber das wird bestimmt die nächsten Tage besser.
Wir sind ja schon zufrieden wenn es mal nicht wie in Deutschland üblich jeden Tag regnet.
Datum: 22.04.213
Reisetag: 2
gefahrene Kilometer: 90
Zeit im Sattel: 6,20 Std.
Höhenmeter: 1577
Pannen: --vom Campingplatz Isarhorn bei Mittenwald ging es über Scharnitz nach Österreich
und anschließend den Zirler Berg (endlich bergab) ins Inntal.
Die Abfahrt wurde jäh unterbrochen durch "Straßenarbeiten". Durch den Frost lose und
locker gewordenes Gestein wird kontrolliert nach unten befördert ...
... und weiter geht's ...
das Inntal entlang mit sattem Rückenwind ...
... so macht Radlfahren Spaß
- bis ...
hier war der Rückenwind doch zu schwach!
Traumhafte, abgelegene Radwege führen uns weiter durch das Inntal
immer weiter Richtung Landeck, wo sich unser nächster Campingplatz befindet.
einfach nur schön...
Am Tagesziel angekommen nach langen 90 km, gabs dann aus der Satteltaschen Gourmetküche
lecker Essen!!!!! :-)
Datum: 23.04.2013
Reisetag: 3
gefahrene Kilometer: 65 km
Zeit im Sattel: 6 Std.
Höhenmeter: 1520
Pannen: --Ein windgeschütztes Fleckchen (immer noch ziemlich kühl),
aber das Frühstück schmeckt ...
heute geht's über den Reschenpass ...
Tagesziel: Nauders
Die ersten 30 km durch's Kaunertal sind einfach nur traumhaft!
Sonniges Wetter, zum Anfang noch recht moderate Steigung und ein super Radweg
abseits der Hauptverkehrsstraße.
Die Via Claudia Augusta ist immer sehr gut gekennzeichnet.
weiter gehts schon nicht mehr so ganz moderat Richtung Reschenpass.
(
Zitat Klaus: oben ist da oben)
trozdem lassen wir uns nicht lumpen und kämpfen uns tapfer Meter um Meter nach oben.
endlich OBEN (fast) Norbertshöhe 1405 m
wir freuen uns natürlich, doch es sind noch ein paar Kilometer zum Tagesziel.
Leider müssen wir feststellen, dass zwar die Steigung nicht mehr so extrem ist, aber dafür haben wir jetzt
einen strammen Gegenwind.
Nächster Schock: der geplante Campingplatz ist noch geschlossen (das ist der Nachteil,
wenn man nicht in der Hauptreisezeit Urlaub macht)
Wir müssen nochmal ca. 14 km weiter bei heftigem, kalten Gegenwind und das ganze
mit dicken Knödeln in den Oberschenkeln .
In Italien angekommen gehts am Reschensee vorbei Richtung Campingplatz
Da haben wir uns aber eine Pizza verdient.
endlich angekommen ...
auf 1500 m ist es natürlich noch kalt und der starke Wind bleibt uns leider auch erhalten.
Datum: 24.04.2013
Reisetag: 4
gefahrene Kilometer: 57,50
Zeit im Sattel: 4 Std
Höhenmeter: 190
Pannen: --und dann ... am nächsten Morgen:
der Wind hat etwas nachgelassen und die Sonne lacht uns beim Frühstücken ins Gesicht
jetzt geht's beeeeergaaaaab!!!
ins Vintschgau - einfach nur geil !
durch enge Gässchen ...
auf, wie schon gehabt, traumhaften Radwegen...
... die hier in Italien sogar gewaschen werden
und wir frisch geduscht
immer an der Etsch entlang ...
bergab, aber wieder mit heftigem Gegenwind ...
am Campingplatz in Naturns angekommen.
Datum: 25.04.2013
Reisetag: 5
gefahrene Kilometer: 61
Zeit im Sattel: 4,25
Höhenmeter: 580 (Evi 880)
Pannen: -- nach einer unerwartet kalten Nacht noch etwas müde ...
aber neugierig, was für ein Vogel uns furchtlos und frech beim Frühstücken anbettelt.
Wikipedia weiss es: ein Buchfink
dann geht's bei super duper Wetter weiter Richtung Süden, auf der Radl-Autobahn -
so gut ist der Radweg entlang der Etsch ausgebaut - und so befahren, weil in Italien heute
Feiertag ist
nein, wir sind nicht abgebogen nach Hawaii, auch das ist noch das Etschtal, Südtirol,
Italien, Europa, Planet Erde
nach ca. 40 km an hunderten, ach tausenden blühnden Apfelbäumen vorbei,
gönnen wir uns eine deftige Brotzeit aus der Gourmet-Packtasche.
weiter geht's an Bozen vorbei durch eine wirklich sehenswerte Landschaft,
die man auf dem Weg zum Gardasse vom Auto aus eigentlich noch
nie so wirklich bewusst wahrgenommen hat
Apfelblüten, so weit das Auge reicht ...
zu guter letzt noch 300 Höhenmeter bei 14 % Steigung, bevor wir unser Tagesziel,
den Kalterer See erblicken
der Campingplatz liegt direkt am See ...
... der Blick nach rechts, einfach idyllisch ...
der Blick nach links ...
National-Feiertag in Italien ...
aber zum Glück müssen die morgen alle wieder arbeiten
Ich spring jetzt erstmal in den kalten Kalterer See!
Morgen gehts weiter Richtung Bassano del Grappa
Datum: 26.04.2013
Reisetag: 6
gefahrene Kilometer: 69,5
Zeit im Sattel: 5,2 Std.
Höhenmeter: 856
Pannen: --Die Wetterprognose (lt. Internet) sieht leider nicht besonders gut aus,
und im Laufe des Nachmittags ist es dann leider auch schon vorbei mit strahlendem Sonnenschein
es geht erstmal weiter auf der Etsch-Radlautobahn,
vorbei an den endlosen Apfelplantagen, die leider nicht immer gut duften
(das noch trockene Wetter wird zum Spritzen genutzt)
auch der Feiertag ist vorbei uns so sind nur noch wenige Radler unterwegs
Beeindruckt sind wir von dieser Gruppe, die ausschließlich
mit Armkraft unterwegs ist - und nicht gerade langsam!
leider fängts zu regnen an und wir packen zum ersten Mal unsere Regenklamotten aus
(aber auch gleich wieder ein)
Wir fahren weiter bis Trento und ...
... biegen dann vom Etschtal links ab in ein Seitental Richtung Bassano.
Erst mal wieder bergauf ...
und fast oben angekommen ...
treffen wir eine Schweizer Familie mit 3 Kindern (!),
die auch auf dem Weg nach Venedig sind.
Am Lago di Caldonazzo Camping Punta Indiani
in Pergine Valsungana angekommen, will uns die Dame am Camping-Empfang erstmal abwimmeln,
da der Campingplatz erst am nächsten Tag öffnet.
Aber der Chef ist uns hold und lässt sich überreden, dass wir bleiben dürfen (er war in seiner Jugend
im Nationalkader der italienischen Radler)
Und so sind wir seine ersten Gäste in dieser Saison und ganz alleine auf dem Platz.
Es ist kühl und windig, aber zum Glück noch trocken ...
... es gibt Spagetti al Arrabiata!
leeeecker !!!
(nach so einer ausgiebigen Radletappe schmeckt einfach alles - echt!)
ziemlich müde fallen wir dann auch schon recht bald ins Zelt.
Gute Nacht!!!!
Datum: 27.04.2013
Reisetag: 7
gefahrene Kilometer: 81
Zeit im Sattel: 5,31 Std
Höhenmeter: 538
Pannen: Regen Regen RegenGlücklich, dass wir am Morgen das Zelt trocken zusammenpacken konnten,
machen wir uns wieder auf den Weg.
Auch in diesem Tal gibt es sehr schön ausgebaute Radlwege abseits der Hauptstraßen,
durch die fantastische Gebirgslandschaft
Doch dann ... fängts an zu regnen ...
und wir retten uns zu Lidl - stellen uns eine Weile unter, bis der Schauer vorbei ist.
Recht durchwachsen, meist im Nieslregen geht es weiter Richtung Bassano
Hin und wieder gibt es eine Möglichkeit, sich unterzustellen.
Irgendwann machts aber keinen Sinn mehr, noch länger zu warten und wir beschließen,
unsere Regenklamotten anzuziehen und weiterzufahren.
Die restlichen 40 km bis Bassano fahren wir im ströhmenden Regen.
Dank Goretex-Schuhen läuft auch unten nichts raus !!!
Auch das beste Material gibt bei so einer Beanspruchung klein bei und
so bleibt uns nichts anderes übrig, als uns eine feste Unterkunft zu suchen,
um uns und unsere Sachen wieder trocken zu bekommen.
Völlig durchnässt auf Herbergssuche haben wird dann schließlich Glück und finden ein
"Bad&Breakfast", bei denen wir die allerersten Gäste überhaupt sind.
Hier breiten wir unsere nassen Sachen aus und genießen ein trockenes Bett.
Datum: 28.04.2013
Reisetag: 8
gefahrene Kilometer: 65,44
Zeit im Sattel: 4,18 Std
Höhenmeter: 390
Pannen: Speichenbruch Hinterrad KlausAm Morgen sieht die Welt schon wieder freundlicher aus - die Sonne lacht wieder!
Die Unterkunft ist geräumt, die Räder gesattelt. Auf zur letzten Etappe ...
Bassano del Grappe - Venedig
durch Bassano del Grappa ...
hinaus in die Po-Ebene.
Durch römisch geprägte Ortschaften - und wenig Landschaft zwischen den Orten.
durch die alten Ortskerne - übers Kopfsteinpflaster
... und "Schnalz" - ist eine Hinterrad-Speiche gerissen !!
Und das (natürlich) an einem Sonntag, 40 km vor Venedig ...
Was tun?
Nach vergeblichem Versuch, etwas zu reparieren, entschließen wir,
wenn irgendwie möglich, die verbleibende Strecke mit der gerissenen Speiche
zurückzulegen.
... und es hat geklappt !!
Jipieeee !!!
Campingplatz Venedig/Mestre
morgen gibt's nochmal ein Update.
Da radln wir nach Venedig rein - Sightseeing-Tour!!
Datum: 29.04.2013
Reisetag: 9
gefahrene Kilometer: 16
Zeit im Sattel: 50 min
Höhenmeter: 0
Pannen: --Und dann ist es endlich soweit ...
die Zieleinfahrt über die 4 km lange Via Liberta
zum Glück gibt einen Seitenstreifen für Radfahrer (u. Fußgänger),
es ist trotz Nebensaison (bzw. gar keine Ferien) ganz schön viel los ...
Pkw's, Busse, LKW's, Motorräder, Züge, Schiffe und wir
Hier der Blick zurück zum Festland.
Am Ortseingang sind große Parkplätze, der Bahnhof und
ein Busbahnhof neben einem kleinen Park. Hier stellen wir unsere Räder ab.
Dann geht's zu Fuß weiter ...
Sightseeing-tour durch Venedig.
die extra große Venezianische Maske für's große Gesicht ...
Gondoliere schippern die Verliebten rum (und Japaner-Gruppen)
überall herrscht reges Treiben
Das ist die berühmte Rialtobrücke über den Canale Grande
beeindruckende Bauten am Markusplatz
der Markusplatz
Datum: 30.04.2013
Reisetag: 10
gefahrene Kilometer: 8
Zeit im Sattel: 20 min
Höhenmeter: 0
Pannen: --Am letzten Tag unserer Venedigreise brechen wir unser Campinglager ab und
fahren nun voll bepackt zum Bahnhof in Venedig
(nein, es gibt keine Möglichkeit, ohne Treppen an den Bahnhof zu gelangen)
Trepp auf...
Trepp ab ...
Bahnhof erklommen
Da wir bis zur Abfahrt noch ein paar Stunden Zeit haben, versuchen wir mit unseren
bepackten Rädern noch ein bisschen durch die Gassen zu schlendern
Bevor uns der Zug um 20.55 Uhr wieder zurück nach Deutschland bringt,
genießen wir am Bahnhof noch einmal einen selbst gebrühten Nescafé
Leider geht unsere 1 1/2 wöchige Radreise damit schon wieder zu Ende.
Ziel erreicht ... aber das
nächste ist in Planung !
Evi und
Klaus