Wie hat dir die Tour am Jakobsweg gefallen?
Hallo Markus,
Spanien ist ein herrliches Land, um Pfingsten (wir waren vom 31.05.04 bis zum 10.06.04 unterwegs) temperaturmäßig optimal zum Radeln und noch nicht so voll, alldieweil die Spanier zu Pfingsten anscheinend keine Ferien haben.
Im Sommer soll es sehr heiß sein und der Pilgerweg, der von den Spaniern auch befahren/begangen wird, soll in der Ferienzeit dementsprechend voll sein.
Der Weg ist sehr gut markiert (überall gelbe Pfeile auf Straßen, Häuser und Bordsteine gemalt - wenn nicht grade ein Auto drauf steht, kann man nicht falsch fahren - und Abbildungen von Jakobsmuscheln) und wenn man eine Jakobsmuschel gut sichtbar am Gepäck anbringt oder sich umhängt, wird man von den Einheimischen auch ungefragt immer in die richtige Richtung geschickt. Keine Chance, sich groß zu verfahren.
Die Spanier sind ein sehr höfliches, freundliches, hilfsbereites und geduldiges Volk. Von den Fußgängern bis zu den LKW-Fahrern. Die hupen zwar gerne, aber es ist oft Aufmunterung oder Warnung und nicht das agressive Hupen, das ich von Deutschland kenne. Außerdem hupen sie so früh, dass es nicht so laut ist und man auch schön Zeit hat, wieder hintereinander zu fahren.
Vorausschauendes Hupen?
Es war so schön, dass meine Kleine und ich wieder hin wollen. Viele unterschiedliche Geländeformen, andere Vegetation als daheim, tolle Abfahrten nach anstrengenden Pässen mit gigantischen Ausblicken - traumhaft. Wer Störche mag - es gibt sehr viele im Osten - kommt auch auf seine Kosten. Und die vielen alten Kirchen und Bauwerke!
Preiswerte Unterkünfte in Refugios oder im Zelt davor (zu Pfingsten hatten die meisten Zeltplätze noch nicht geöffnet) halten die Kosten in Grenzen. Die letzten 150 km vor Compostela wird es eng mit Unterkünften --> Übernachtung in Turnhallen gibt es immer noch, aber es wird sehr voll.
Wichtig: Gute geländegängige Mäntel auf den Laufrädern und nicht zu viel Gepäck - es gibt viele kleine spitze Steinchen und zahllose Schlaglöcher, wenn man auf dem Camino fährt. (4 x platter Hinterreifen, dann habe ich in Burgos das Rad meiner Tochter mit Geländemäntel umrüsten lassen und 2 x Speichenbruch hinten bei meinem Rad - ich hatte mehr Gepäck zu fahren.)
Fazit: Spanien ist herrlich, der Jakobsweg über Pamplona, Burgos, Leon, Astorga ist m. E. narrensicher und auch mit vielen preiswerten Werkstätten auf Radpilger eingestellt.