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#1537757 - 07.11.23 12:27 Jura-Alpen-Haute Provence
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.785
Dauer:17 Tage
Zeitraum:2.9.2023 bis 18.9.2023
Entfernung:1500 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich
chSchweiz

Jura-Alpen-Haute Provence: Basel-Verdon-Biel

Teil 1 bis zur Haute Verdon

02.9-18.9. 2023 ca 1500 km und 23000 hm

Reisende:
natash und mgabri (Natalie und Micha)

Fahrräder: Klassische Radonneure aus den 90gern mit 28mm breiter Bereifung.

Karten: Alte Michelin Karten der entsprechenden Regionen im Maßstab 1:200 000,

Open Street Map fürs Garmin

Planung der Strecke in Brouter. Wir sind allerdings sehr oft anders gefahren als geplant und verwenden das Garmin im Wesentlichen als digitale Karte mit Standortkennung.
Das funktioniert in Kombination mit klassischem Kartenmaterial gut.

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Weil ich vor den Ostertagen eine intensivere Fußoperation über mich ergehen lassen musste und erst ab Juni wieder zaghaft mit dem Radfahren und Laufen anfangen konnte, verlegen wir unseren Sommerurlaub nicht nur in den September, sondern halten auch sämtliche Planungen auch wegen der Wettercapriolen variabel, so dass wir auch ohne Vorbuchungen nahe der Heimat starten können.
Wie im letzten Jahr starten wir in Basel. Weil wir da umsteigefrei mit dem RE 7 relativ zügig hinkommen und hierfür lediglich ein Baden-Württemberg-Ticket zu erwerben ist.
Weil es verhältnismäßig warm und trocken zu werden verspricht wollen wir zunächst einen Schlenker über die französischen Hochalpen einlegen, bevor wir uns in den Süden aufmachen.
Ob wir die ganze oder nur einen Teil der Strecke wieder retour fahren lassen wir offen und machen das von den Gegebenheiten abhängig.

Ich kann ja nicht so recht einschätzen, wieweit ich durch die Dank der Zwangspause verminderten Kondition zurecht komme und wie belastbar meine Knochen genau sind. Und das Wetter kann ohnehin jederzeit umschlagen.

Immerhin sollte mein Fahrrad keine Probleme machen, nachdem bei drei wochenendlichen Probetouren in Schwarzwald und am Vogesenrand zuerst ein Schalthebel und dann der Sattel gebrochen waren.
Das Velo ist halt ebenso wie seine Besitzerin nicht mehr das jüngste, und bedarf gelegentlicher Wartung.

Und weil wir im letzten Jahr eine ähnliche Tour ( Frankreich-Gewittertour im Dürresommer (Reiseberichte)) wegen Erkrankung abbrechen mussten, nehmen wir einige Ideen dieser Tour bei dieser wieder auf.

Anbei die gefahrene Strecke (Punktreduziert und mit Verfahrern):

Route bei Caminaro


Jura und Hochalpen

Mit nur wenig Verspätung kommt der gut gefüllte RE 7 in Basel am Badischen Bahnhof an und wir wursteln uns auf bereits bekannter Route aus der Stadt.
Wir sind relativ schnell in den Aussenbezirken und dann im ländlichen Sundgau, bald überqueren wir die Grenze nach Frankreich

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Und wenig darauf auch wieder zurück in die Schweiz.

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In Porrentruy machen wir im hübschen Ort eine kurze Pause, eingekauft haben wir bereits vor dieser Stadt und begeben uns dann in den Jura und zur Anhöhe bei Réclère, die vor allem wegen ihrer prähistorischen Höhlen bekannt ist.

Im Gegensatz zum letzten Jahr erwischt uns diesmal kein Gewitter, es herrscht im Gegenteil prächtiges Wetter und wir fahren mit Genuss ins Doubstal

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ab, wo wir in Glère auf dem Campingplatz verbleiben.
Hier übernachten auch zwei freundliche Maultiere, die als Lastentiere eine Wandergruppe begleiten.

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Am nächsten Morgen hüllt sich das Doubstal in kalte Nebelschwaden

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die wir aber mit einer Fahrt auf die Hochfläche rasch hinter uns lassen

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Nachdem wir eine sonntags geöffnete Käserei gefunden und dort unsere Vorräte aufgefüllt haben, können wir auf recht einsamen kleinen Straßen unsere Fahrt auf der Hochebene fortsetzen.

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Die Landschaft ist sehr weidelandlastig, was vor allem den hiesigen Rindviechern zu Gute kommt. Nicht umsonst ist das Franche Comté für seinen schmackhaften Käse berühmt.

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Über den Bahntrassenweg gelangen wir nach Pontarlier,

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wo wir uns einen Kaffee genehmigen, vorher gab es nirgendwo die Möglichkeit dazu, dafür hätten wir jedoch mindestens 6 Mal irgendwo Käse kaufen können, was ja auch nicht übel ist und fahren weiter zum Lac de S. Point. Auf dem Weg hat man einen schönen Blick auf das Chateau de Joux.

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Bereits am nicht so sehr späten Nachmittag bleiben wir bereits am Communalen Camping in S Point.
Der liegt nicht nur an der Strecke und ist auch sonst sehr angenehm, es gibt auch einen eigenen Strand am See, was angesichts der warmen Temperaturen sehr erfreulich ist.

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Später genießen wir in der Bar sitzend den Sonnenuntergang

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Der Lac de S Point liegt in einem Hochmoor, deshalb sind die zu bewältigenden Höhenmeter nach Mouthe, wo der Doubs entspringt, sehr übersichtlich.
Wir frühstücken im örtlichen Café und kaufen Brot, die nächsten Stunden wird es dazu kaum Gelegenheiten geben .

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Weiter geht es auf der Hochebene und weil wir keine Lust haben schon so arg früh ins nächste Flusstal abzufahren, beschließen wir in das Skigebiet um Chapelle - des - Bois aufzufahren, was um diese Jahreszeit ein sehr einsames Vergnügen ist. Mir gefällts.

In Chapelle – des - Bois komme ich am Besuch der Biokäsere nicht vorbei

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Später kommen dann bereits die ersten Felsen des Hochjura am Hochtalrand in Sicht

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und kurz darauf fahren wir in die Industriestadt Morez ab, die vor allem für Ihre Brillenproduktion bekannt wurde.

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Die Stadt macht einen eher düsteren Eindruck was auch daran liegt, dass sie in einer Schlucht liegt.
Die Zufahrt aus und in die Stadt kann im Wesentlichen über eine stark befahrene und recht enge Nationalstraße vorgenommen werden. Ich bin jedoch ungerne zwischen mehreren LKWs und einem Felsen eingezwängt unterwegs, weshalb wir das Ganze versuchen auf Nebenrouten zu umfahren.
Das geht ganz gut, ist hübsch

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und mit zusätzlichen Höhenmetern und steileren Steigungsprozenten verbunden. Da komme ich stellenweise ganz schön ins Schnaufen, Micha ist bereits nach zwei Serpentinen meinem Blickfeld entschwunden.
Dafür ist es hier ruhig und einsam

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und wir können an einem windgeschützen Plätzchen, wir haben schon den ganzen Tag starken Wind, oft von vorne, den erst gekauften Käse verkosten.

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Hinter einem weiteren Skigebiet, das vollkommen ausgestorben wirkt, gelangen wir bei Lamoura an einen idyllischen See und der hat einen Kiosk mit Kaffeeausschank und anderen Getränken sowie Eis und öffentliche Toiletten zu bieten! Da sind wir natürlich für eine Pause am Ufer zu haben.

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Danach kommen wir durch beschauliche Orte, die jedoch ebenfalls wie ausgestorben da liegen, die Sommersaison ist scheints bereits vorüber. Nur ein paar Wanderer sind unterwegs.

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Wir gelangen nun ins Val Valserine, ein idyllisches, felsengesäumtes Flußtal, das hinter Genf im Rhonetal mündet.

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Wir suchen uns hier einen Campingplatz, der nur noch wenige Tage geöffnet hat, bevor er zur Winterpause schließt.
Wir haben hier direkten Zugang zur Valserine, die freundlich vor sich hinplätschert.

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Das Tal geht in eine enge Schlucht über

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bevor wir später nach Bellegarde-sur-Valserine (Valserhône) gelangen. Die Stadt ist eher weniger attraktiv und wir verlassen sie schnell über eine Hauptstraße in Richtung Annecy. Auf der verbleiben wir auch, weil wir hier sehr elegant über die Hügel geführt werden. Auch ist erstaunlich wenig Verkehr unterwegs und wir kommen flott voran, so dass wir zur späten Mittagszeit in Annecy einfahren.
Dort ist natürlich allerhand los, was einen starken Kontrast zu den letzten Tagen darstellt.

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Wir nehmen die Veloroute entlang des Sees, das ist recht entspannt, sehr beliebt und wird teils auf einer alten Bahntrasse geführt.

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Es gibt sogar einen alten Bahnhof mit Fahrradladen und dazugehörigem Kaffee, wo wir natürlich einen Halt einlegen. Auf der Toilette kann man die Startnummern sämtlicher Radsportveranstaltungen der Region bewundern.

Nach der Pause rollen wir bis Albertville.
Weil der dortige Campingplatz verwaist ist und der Ort auch nicht sehr lebendig ausschaut, fahren wir noch weiter und wechseln wir ins Isère-Tal, wo wir einen Abstecher in die schönen aber ausgestorbenen Weinbauorte am Hangrand einlegen, die malerisch und burgenbestanden von felsigen Bergen gekrönt werden.

An der Isère findet sich ein Campingplatz, der tatsächlich noch geöffnet hat, auch wenn die Rezeption bereits verwaist ist.

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Tags drauf wechseln wir ins Maurienne Tal, von wo wir, das Wetter ist hochsommerlich warm, dann einen der höheren Alpenpässe anfahren möchten.
Ursprünglich hatte ich den Col de l'Iseran im Auge gehabt. Micha verweist jedoch auf meine angeschlagene Kondition und die späte Jahreszeit, so dass wir uns mit dem Col de la Croix de Fer begnügen werden.
Als Standort bietet sich da der Campingplatz in Saint-Jean-de-Maurienne an, den wir bereits am frühen Nachmittag erreichen. Hier sind zahlreiche Rennradfahrer untergebracht, so dass wir mit unseren Rädern gar nicht weiters auffallen, wenn man einmal davon absieht, dass der ein oder die andere in unseren Stahlveteranen schon ein historisches Fahrzeug sehen könnte. Ein französischer Reiseradler ist ganz begeistert von meinen italienischen Rohrmuffen.

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Wir fahren früh los, um der ärgsten Hitze des Tages aus dem Weg zu gehen, auch der Verkehr ist in den frühen Morgenstunden noch sehr spärlich.
Die Auffahrt zieht sich, was auch daran liegt, dass es die ein und andere Zwischenabfahrt gibt.
Landschaftlich ist die Strecke aber in jedem Fall lohnenswert.

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Auch findet sich auf dem Weg nach oben eine Beaufort-Käserei, wo ich einen kleinen Zwischenstopp einlege, was aus gewichtstechnischen Grünen vielleicht nicht schlau war, aber dem späteren Genuß entgegen kommt.

Weiter oben wird es recht malerisch

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und irgendwann sind wir auch ganz oben angelangt.

Dort herrscht ein ziemlicher Trubel und obwohl uns kaum Rennradler überholt haben, sind am Pass sehr viele anzutreffen, vermutlich kommen die meisten von der anderen Seite

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Nachdem wir uns einen Passkaffee gegönnt haben, neben uns sitzen sehr großspurig auftretende amerikanische Rennradler, was die Bedienung dazu veranlasst plötzlich nur noch französisch zu verstehen, begeben wir uns in den ersten Teil der Abfahrt.
Hierbei dürfen wir eine prächtige Flugschau einer Gruppe Gänsegeier beobachten.
Diese majestätischen Tiere drehen noch eine Extrarunde für uns, bevor sie hinter der nächsten Bergkuppe davongleiten.

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wir gelangen zum Lac de Grand Maison, an dem wir eine Vesperpause einlegen, schon alleine um den vorhin gekauften Käse zu verkosten.

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Danach kommt noch ein Gegenanstieg, wobei ich die Herren vom Nachbartisch überhole, die mit hochrotem Gesicht die Gegensteigung hochächzen. Es einfach nicht gut für die Kondition, wenn man sich mit einem Bus auf den Parkplatz vorm Pass hochkutschieren lässt. Da hilft auch das edelste Carbonbike nichts. Gleichwohl ist das hier schwer beliebt, wie sich weiter oben beobachten lässt.

Wir rollen obwohl es noch sehr früh am Tag ist, nur bis Allemond. Der Name des örtlichen Campingplatzes (La Grande Calme) ist Programm und das finden wir nach dem trubeligem Tag ausgesprochen wohltuend.

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Am nächsten Morgen begeben wir uns dann zum Col d'Ornon, der hübsch gelegen ist.
Nach einer aussichtsreichen Abfahrt mit schönem Blick auf die Écrins, nehmen wir eine Abzweigung zum einem weiteren kleinen Pass, den Col de Parquetout, von dem wir nach einem Blick auf die Karte mutmaßen, dass er einfach zu fahren sei.
Das ist eine ziemliche Fehleinschätzung, weil nun ca 8km mit einer Durchschnittssteigung von 12 % vor uns liegen, weil die Passhöhe nämlich erheblich niedriger ist, als der höchste Punkt der Straße. Das ist ein wenig gemein, aber immerhin hat es bei der Auffahrt, wir haben sehr kuschelige Temperaturen, fast durchgehend Schatten.

Und die Aussicht ist auch nett.

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Nachdem wir am Pass pausiert und das Zelt von der morgendlichen Feuchtigkeit getrocknet haben, fahren wir über eine sehr schöne Hochebene

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langsam ab.
In Corps, wo wir einen Kaffee einnehmen, zeigt das Thermometer in der Sonne 38 ° C, was ich für den September ganz erstaunlich finde.

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Unsere weitere Fahrt am Rande des Champsaur-Tals gerät recht beschaulich.

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Bevor wir einen recht einsam gelegenen Campingplatz am Fluß Drac aufsuchen, kommen wir noch an einer Fromagerie vorbei, so dass der drohende Mangel an ausreichender Käsezufuhr glücklicherweise abgewendet werden konnte.

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Der Campingplatz wirkt recht ausgestorben, wir bauen trotzdem einmal unser Zelt auf.
Später am Abend taucht tatsächlich jemand auf, um die Standgebühr zu kassieren.
Sehr schöne Rindviecher hat es hier im Übrigen auch

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Um weiter nach Süden zu kommen, verlassen wir das Tal zugunsten einer windigen Hochebene

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Bei der Abfahrt navigieren wir uns östlich an der Stadt Gap vorbei, auf die wir gelegentlich einen Blick erhaschen können

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und machen uns auf zum Lac de Serre-Ponçon, was leider das Befahren einer reger besuchten Nationalstraße unumgänglich macht. Glücklicherweise ist der Verkehr nur stoßweise stärker und es gibt einen Seitenstreifen.
Wir umrunden den See bis zur Brücke von Savines. Von dort auffahrend gelangt man auf eine hübsche ruhigere Straße mit sehr schönen Blicken.

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Auf der weiteren Straße in Richtung Barcelonette herrscht unverhältnismäßig starker Motorradverkehr, der in größeren Gruppen und hoher Frequenz die Straßen bevölkert.
Das nervt mich zunehmend, auch wenn die meisten ein recht entspanntes Fahrverhalten an den Tag legen.
Landschaftlich ist an der Strecke auch nichts auszusetzen.

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Als wir nach Barcelonnette einfahren, sehen wir mindestens zwei Motorradgroßveranstaltungen mit Testparcours, Partyzelten und allen sonstigen Schikanen.
Hier findet nämlich gerade ein frankreichweites Motoradtreffen statt und der Ort ist entsprechend gefüllt. Mir scheinen tausende anwesend zu sein, aber vielleicht übertreibe ich da auch. Es ist jedenfalls ein infernalischer Lärm und ein unglaublicher Trubel rundum.

Natürlich sind auch alle Übernachtungsmöglichkeiten ausgebucht. Beim letzten Campingplatz im Ort dürfen wir dann als Notnagel vor dem Fahrradschuppen zelten. Der liegt direkt am Eingang und wir kommen deshalb in den Genuss das abgasgeschwängerte Kommen und Gehen hautnah mitzuerleben.
Weil aber alle bester Laune und die Stimmung gut ist, gesellen wir uns auf einen Schluck zu den Herrschaften an der Bar und genehmigen uns einen Génépi. Das ist ein schmackhafter Kräuterlikör aus den hiesigen Alpen und dieser soll gegen allerlei Unpässlichkeiten gut sein.
Gegen Lärm hilft er nur bedingt, weil wir nämlich, als ein Teil der Platzbewohner zur Mitternachtsausfahrt an uns vorbeidonnert, trotzdem wach werden.

Um zur Verdon zu kommen bietet sich nun das Befahren des Col d'Allos an. Der ist mit 2200m Höhe niedriger als alle anderen rundum und unterhalb der Passhöhe entspringt die Verdon, so dass wir sie von ihren Anfängen sozusagen nachfahren können.
Wir starten zeitig und haben zunächst eine ruhige Fahrt mit sehr dezenten Steigungsprozenten durch eine beeindruckende Landschaft.

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Kurz vor der Passhöhe kommt eine Hütte, die sich allerdings zur Winterpause vorbereitet, so dass wir auf einen Passkaffee verzichten müssen.

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Ein Infozelt für Motoradfahrer wurde vom französischen Motorclub bereits aufgebaut, da ist es ja wenig zweifelhaft, dass diese in noch größerer Anzahl erwartet werden.


Und als wir am Pass eintreffen, stellen sich bereits die ersten größeren Motoradgruppen zum Passfoto auf.
Wir fahren daraufhin zügig ab, was aufgrund kräftiger Windböen von der Seite nicht ohne Herausforderung ist

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Nach einer langen Abfahrt durch alpine Skiorte, die in Frankreich gerne ein eher betonlastiges Ambiente haben, kommen wir durch hübsche Orte, die ein deutlich südländischeres Flair haben.

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Wir sind nun in der Haute Verdon und wir pausieren an der jungen Verdon für unser Mittagsmahl, das wir von Preiselbeerbüschen umgeben einnehmen.

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Wir lassen uns bereits am frühen Nachmittag außerhalb von Saint-André-les-Alpes auf einem ruhigen Campingplatz nieder. Wir haben nicht die Absicht an einem Sonntag Nachmittag in einem Hochtouristengebiet herumzufahren und dazu gehört die nicht mehr allzu weit entfernte Verdon - Schlucht. Wir spazieren lieber noch ein wenig durch die Gegend, wo wundersamerweise nirgendwo Motorlärm zu hören ist. Das ist unglaublich angenehm. Eine geöffnete Bar findet sich leider auch nicht.


Weiter geht es später mit Teil 2
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#1537758 - 07.11.23 12:31 Re: Jura-Alpen-Haute Provence:Teil 1 [Re: natash]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.785
Hallo zusammen,

anbei der erste Teil des Berichts zu unserer kleinen Tour im September, die ich wegen der Bilddarstellungsmöglichkeiten auf zwei Teile verteile.

Die Fortsetzung folgt, wenn ich einmal wieder Zeit finde, aber ich hoffe, dass bereits Teil 1 alleine für den einen oder die andere zur Anregung dienen kann.
Ich hoffe es findet Gefallen.



Gruß

Nat
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#1537769 - 07.11.23 15:34 Re: Jura-Alpen-Haute Provence:Teil 1 [Re: natash]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 13.157
Schöne Tour! Da erkenne ich doch etliche Dinge wieder zwinker
Vielen Dank für den Bericht.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1537770 - 07.11.23 15:48 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Keine Ahnung]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.785
Weiter geht es nun mit Teil 2


Teil 2- Haute Provence- Vercors-Chartreuse-Waadt-Seeland: Verdon-Biel


Wir nähern uns langsam unserem Wendepunkt, der Verdon-Schlucht.

Und je näher wir kommen, desto touristischer wird die Umgebung, was durchaus auch Vorteile hat, beispielsweise ist überall ein geöffnetes Café zu finden.
Wir passieren den Lac de Castillon, der mit einer prächtigen Farbe glänzt.

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Nach einer Pause im quirligen Ort Castellane, verengt sich das Verdon Tal

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was für eine reizvolle Streckenführung sorgt.

Nachdem wir an einem Parkplatz einen kleinen Fußweg mit Blick in die Schlucht genommen haben, was erste Einblicke ergeben hat, überlegen wir, ob es sich lohnt die Route des Crêtes du Verdon zu fahren.
Das ist eine Ringstraße von 23 km und es hat dort mehrere Aussichtspunkte. Allerdings hat die Strecke auch einige Höhenmeter, zweistellige Steigungsprozente und es ist sehr heiß.
Aber jetzt sind wir schon einmal da, argumentiere ich, da möchte ich auch möglichst gut in die Schlucht hineinschauen. Das ginge sicherlich am besten zu Fuß, leider ist dem noch nicht optimal verheilten Körperteil derartiges noch nicht zuzumuten.

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Der Anstieg in der prallen Sonne ist allerdings schon enorm anstrengend, zumal hier auch weit und breit keine Quelle zu finden ist.

Dennoch: Die Aussicht ist stellenweise gewaltig und die Straßenführung ansehnlich

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Wir sind jedoch schon schwer geschafft als wir in La Palud eintreffen. Wir gönnen uns ein eiskaltes Bier in der nächsten Bar und das hat schon lange nicht mehr so gut geschmeckt 😊.

Dann fahren wir auf der Straße in Richtung Westen / Verdonstause weiter.
Auch das ist eine schöne Strecke.

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Wir lassen dann jedoch den See unter uns liegen und rollen weiter bis Moustiers-Sainte-Marie.
Dieser schöne Ort liegt malerisch in die Felsen gebettet. Wir haben direkt vom Zelteingang aus einen schönen Blick darauf.

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Am nächsten Tag machen wir uns dann auf den Rückweg. Man könnte natürlich der Verdon weiter folgen und dann in Richtung Luberon fahren.
Die Wetterprognosen ergeben jedoch einen Wetterumschwung in den nächsten Tagen und da wären wir lieber in einer Ecke, von der aus wir einfacher in Richtung Heimat kommen.

Bei der Fahrt nach Norden sind wir an der geplanten Abbiegung vorbeigerauscht, so dass wir einen Schlenker nach Westen hinunter nach Riez machen, von wir uns nach einem Morgenkaffee im Ort wieder auf eine Hochebene hocharbeiten.
Im weiteren Wegverlauf kommen wir auf schöner Strecke und mit ein wenig Auf und Ab zu einem kleinen Pass, der sehr aussichtsreich gelegen ist.

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Auch die abgeernteten Lavendelfelder verströmen noch einen betörenden Duft und weil es im Bergland zuzieht, verzichten wir auf einen Schlenker über zwei weitere Pässe, sondern nehmen die größere Straße am Talrand, die wir bald zugunsten einer parallel verlaufenden verlassen.
Bei Volonne landen zufällig wir in der gleichen Bar in der wir vor etlichen Jahren schon einmal eingekehrt sind, es gibt sie also noch. Damals rettete sie uns vor den Sintfluten.

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Später passieren wir den sehenswerten und recht touristischen Ort Sisteron, bevor wir an Apfelplantagen entlang in das Tal Buëch überwechseln.

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Unser Campingplatz für heute liegt am Rande eines Flugplatzes auf dem eine Reihe Armeezelte aufgestellt sind. Hier wohnen die Apfelpflücker während der Saison. Die meisten von Ihnen sprechen spanisch oder portugiesisch und sehen alles andere als wohlhabend aus.
Ich frage mich wie deren Unterkunftslage so ausschaut, wenn das Wetter umschlägt.

Das tut es dann am nächsten Morgen und wir verzögern unsere Abfahrt ein wenig, bis nur ein gelegentlicher Nieselregen die Umgebung befeuchtet.
In Serres mach wir die erste Pause

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und beschließen eine Routenänderung, weil stärkeres Gewitter erwartet wird. Statt einen Schlenker nach Westen mit zwei bis drei schönen Pässen im Diois, wählen wir die Route über den Col de Carabes.
Da sind wir schneller im Drômetal drüben, wenn es ungemütlich sind, auch wenn wir die Strecke im letzten Jahr bereits schon einmal gefahren sind, allerdings andersherum.

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Das Gewitter kommt natürlich schon vor dem Pass und wir stellen uns im Ort, den wir gerade anfahren, in einer Traktorenscheune unter.
Nachdem das halbe Dorf auf dem Weg zu einem Hofladen an uns vorbei defiliert ist, werden wir von einem MTB-verrückten Engländer in seine Küche geladen. Er renoviert gerade ein altes Haus, dass er bezogen hat, nachdem er hier auf einer Radreise mit seiner Frau durchgekommen ist. Weil wir ebenfalls als begeisterte Radtourer ein altes Gemäuer bewohnen, haben wir uns viel zu erzählen.
Zwei Kannen Kaffee später ist das Gewitter vorbei und wir verabschieden uns herzlich, wobei wir einmal auf einen Gegenbesuch hoffen und fahren weiter zum Pass.
Auf der Straße ist außer uns niemand unterwegs

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nur diese freundlichen Tiere heißen uns willkommen.

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Nach einer Pause an der Drômequelle kommt dann das nächste Gewitter bei der Abfahrt.

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Wir schauen deshalb, dass wir schnell an die Hauptstraße herunterkommen.
Das Wetter ist ungemütlich und wir bewundern deshalb nur kurz die durch die Felsen herabstürzende Drôme.

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Mehrere Gewittergüsse später mieten wir noch vor Die eine Hütte auf einem Campingplatz.
Kaum haben wir die bezogen hört es natürlich auf zu regnen.
Die örtliche Bar hat außer uns nur vier jugendliche Besucher und schließt um sieben. Das Restaurant sowie der örtliche Proxi sind geschlossen. Wir schleichen also wieder in unsere Hütte und kochen unser Notcouscous und trinken die Reste einer Orangina.


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HIER GEHT’S WEITER



Am Morgen hängen dann noch Nebelschwaden im Drômetal.

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Wir beabsichtigen heute in den Vercors hochzufahren, wenn auch mein Mann Zweifel hat, dass das eine gute Idee sein könnte. Der Wetterdienst verspricht aber einen halbwegs trockenen, wenn auch eher kühlen Tag. Ich bin geneigt den Wetterfröschen zu glauben.
Wir durchqueren das um diese Uhrzeit vollkommen menschenleere Die und begeben uns an die Auffahrt zum Col de Rousset.
Auch hier hängen Wolken und die steigungsarme Auffahrt wird durch einen unglaublich starken Wind erschwert, der kräftig aus Nordwesten bläst, also aus unserer Fahrtrichtung.

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Immerhin hat man ihn, Dank der ausgedehnten Kehren die nach oben führen, auch gelegentlich einmal von hinten.

Oben angekommen, ich werfe noch einmal einen Blick zurück

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ist es saukalt. Was für ein Kontrast zu den hohen Temperaturen mit über 30 °C, die wir in den Tagen zuvor hatten.
Am Pass, man kommt an einem skilastigen Touristenareal heraus, hätte ich mich gerne in einem Kaffee aufgewärmt, leider hat jedoch keines geöffnet, so dass wir uns bibbernd an die Abfahrt machen, für die ich eine zusätzliche Jacke aus den Taschen fische.
Immerhin ist es in der Sonne angenehm, auch wenn der Wind uns weiterhin mit voller Kraft von vorne ärgert.
Die durchquerten Orte sind sämtlich vollkommen ausgestorben, die Kaffees und Läden geschlossen, etliches steht zum Verkauf.

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In den Bergen rundum hängen nach wie vor dichte Wolken

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so dass wir unsere Strecke entsprechend modifizieren, um einer engeren Tuchfühlung aus dem Weg zu gehen.
Als wir uns durch eine hübsche Schlucht zur Abfahrt in Richtung Grenoble begeben, stellen wir fest, dass die Straße ab der Abzweigung gesperrt ist, wir haben da scheints ein vorheriges Schild missverstanden.
Wir planen abermals um und fahren nach Pont en Royans, wobei wir durch die recht ansehnlichen Gorges de la Bourne kommen.

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Wir fahren dann noch nach Saint-Nazaire-en-Royans ab. Der Campingplatz liegt recht idyllisch am Ufer der Bourne, die hier im Ort in die Isére mündet.
Wir haben uns zwar nun einen Umweg von 40km eingefahren, aber immerhin sind wir dafür in diesem netten Ort gelandet.

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Am nächsten Morgen fahren wir nach der Ortsdurchquerung in Richtung der Isére-Veloroute. Die ist zunächst ganz hübsch und führt durch zahlreiche Walnussplantagen. Am Fluss, der häufig gequert wird, dieser Radweg ist unglaublich umwegig und spart auch nicht mit unsinnigen, wenn auch nur sehr kurzen Zusatzanstiegen, taucht sogar ein Schaufelraddampfer auf.

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Als wir gerade entnervt vom Radweg auf die Straße wechseln wollen, weil wir ja auch irgendwann einmal vom Fleck zu kommen beabsichtigen, mutiert die Veloroute zu einem klassischen flussbegleitendem Radweg. Hier gibt es dann plötzlich Picknickstellen, Komposttoiletten und Ladestellen, für die, die e-motorisiert unterwegs sind. Wir nutzen direkt ein Picknickbänkle.
Wir treffen unglaublich viele Radler auf dieser Strecke, auch mit Gepäck, während das vorher nur extrem selten vorkam. Diese Begeisterung für Radrouten kann ich zwar nicht teilen, aber sie scheinen sich schon großer Beliebtheit zu erfreuen.

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Wir navigieren uns durch den Speckgürtel von Grenoble und fahren in das Chartreuse hinauf, was leider, es ist kurz nach Mittag, mit erheblichem Verkehrsaufkommen verbunden ist. Wir kennen diese Straße jedoch auch vollkommen verlassen, das scheint von der Zeit abzuhängen.
Oben angekommen wird es dann auf kleinen Routen wieder ausgesprochen ruhig.

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Wir kommen durch nette Orte, wo wir gerne auf einen Kaffee pausieren und trödeln ein wenig auf Feldwegen am Hangrand herum, weil ich vorhatte ein kurzes Stück einen Wanderweg zu fahren, als der sich als Klettersteig entpuppt, wechseln wir jedoch später auf die Straße.

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Hier wäre noch eine prähistorische Höhle gewesen, die ich möglicherweise gerne besichtigt hätte, aber mein Gatte ist schon daran vorbeigefegt. Das ist allerdings in Hinsicht auf die fortgeschrittene Zeit und die unguten Wetterprognosen für unseren gegenwärtigen Aufenthaltsort gar nicht einmal schlecht so.

Wir wursteln uns nach einem Verfahrer, der uns im Kreis herumführt, durch Chambery , bis wir den Radweg zum Lac de Bourget gefunden haben und fahren, nachdem wir an der Abzweigung nach Aix-les Bains den Wochendstau beobachten, doch lieber zum näheren Campingplatz nach Bourget du Lac. Der Camping ist complet, aber für Radreisende wird ein Stellplatz freigehalten, den dürfen wir nun in Anspruch nehmen, mit dem Versprechen ihn uns mit später eintreffen Radlern zu teilen. Das tun wir doch gerne, aber es kreuzt niemand auf.
Und weil es schon spät ist, wir haben in Chambery ganz schön viel Zeit vertrödelt, geht auch bald die Sonne unter. Das tut sie recht hübsch.

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Als wir dabei sind morgens das Zelt abzubauen, fängt es bereits an zu nieseln. Auch ein verzögerter Aufbruch stellt keine wirklich trockene Fahrt in Aussicht.
Immerhin scheint am anderen Seeufer grad kurz die Sonne

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Wir fahren nach und durch Aix-les-Bains und von dort weiter Richtung Norden, wobei uns der Nordwind nasse Schwaden ins Gesicht bläst

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Neben der Straße ist die Weinlese in vollem Gang, wir haben das ja auch noch vor uns und so ist es nicht verwunderlich, dass weit und breit kein Kaffee geöffnet hat, in dem wir kurz hätten im Trockenen pausieren können. Statt dessen könnten wir jederzeit eine Flasche Wein kaufen.

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Der Kaffee muss also bis Seyssel warten, wo wir ins Rhonetal gelangen.
Von hier hätten wir eigentlich noch einmal in den Jura befahren, aber das Wetter legt nahe, lieber in den Tälern zu verbleiben. Auch sind die Aussichten für die weiteren Tage für den Jura eher unerfreulich.
Wir fahren also in Richtung Genf, wobei ein kleiner Pass zu überwinden ist.

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Wir kehren vorher im einzig geöffneten Restaurant ein, das eine Pizzeria ist. Aber es ist darin trocken. Als Konzession an die lokalen Gegebenheiten bestelle ich eine Pizza Savoyarde, auf der ein halber Reblochon geschmolzen ist, was meinem Geschmack sehr entgegen kommt.
Beim Anstieg kommen uns mehrere Radelgruppen entgegen, hier scheint wieder der Rhoneradweg zu verlaufen.
Der Regen hat sich freundlicherweise auch verzogen

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Und wir erhaschen einen Blick auf die Rhone

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Später erreichen wir die Weinbauorte im nördlichen Genfer Speckgürtel

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Die sehr malerisch im Schatten des Jura und oft mit einem schönen Alpenblick nach Süden in den Hügeln der Region liegen

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Wir passieren ein Erntedankfest und gelangen dann zu einem Campingplatz in einem schattigen Flusstal, wo wir uns unter einem Schweizer Fahnenmast auf der Zeltwiese niederlassen.
Später bekommen wir Besuch von Rhoneradwegradlern aus dem Rheinland, die mit Bikepackingminimalausrüstung unterwegs sind . Ein mit ihnen eintreffender Radfahrer ist so Co, dass er noch nicht einmal sein Überzelt über das Innenzelt wirft und obwohl es nachts recht feucht wird, schläft er scheinbar wie ein Murmeltier.
Ein Blick auf die Wettermeldungen, wir haben hier freundlicherweise französisches Netz, lässt uns von der Idee Abstand nehmen, doch noch über den Jura heim zu radeln, zu gerne hätte ich zb. den Creux du Van besucht, aber es soll vor allem am Folgetag zu intensivem Starkregen kommen und es soll danach ähnlich bleiben.
Wir navigieren uns also um Genf herum und dann an den Genfer See

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In Nyon findet gerade ein Sportfest statt, in Vorbereitung auf die Tour de Romandie, die in der Folgewoche durchkommt. Die Stimmung ist gut und es ist ordentlich Betrieb. Die Straße ist gesperrt, weil die Frauenwertung bereits heute stattfindet.

Nach einem Kaffee am See begeben wir uns auf kleinen Straßen durch viel Agrarland in Richtung Neuenburger See.
Dabei kommen wir durch durchaus ansehnliche Orte.

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Wir fahren noch bis zum Campingplatz in Yvernon, wo wir direkt am Strand das Zelt aufstellen.

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Es ist noch sehr früh und sehr warm und das wollen wir ausnutzen. Über den Preis für diesen Stellplatz breite ich lieber den Mantel des Schweigens.
Insgeheim hoffe ich, dass das Wetter nicht ganz so garstig werden wird, wie angekündigt.

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Es wird dann sogar noch garstiger, jedenfalls, wie in meiner Vorstellung.
Nachdem es in der Nacht angefangen hat intensiv zu schütten, regnet es unvermindert weiter, während wir unser Zelt abbauen und die Velos beladen.
Wir fahren in unseren Regenkleidung gehüllt los während es unvermindert weiterregnet, ich habe noch nicht einmal Lust eine Sennerei zu besuchen, als wir an einer vorbeikommen.
Als wir uns kurz in einem Kaffee aufwärmen, ich versuche die Sauerei rund um unseren Tisch mit Papierhandtüchern einzudämmen, wünschen uns die dort Anwesenden fröhliches Weiterschwimmen.
Das tun wir auch, während wir im Platzregen den Murtensee passieren, der schöne Ort Murten ist in der Gischt kaum zu erkennen und sind heilfroh als wir nach der Mittagszeit endlich in Biel ankommen.
Weil die ICs keine Velostellplätze mehr haben, müssen wir über Olten und dann der mit der S-Bahn nach Basel tuckern. Das funktioniert aber recht gut und das übliche Bahnchaos erwartet uns erst, als wir den Badischen Bahnhof betreten.
Trotzdem treffen wir wohlbehalten gegen 18 Uhr daheim ein.

[]

Fazit: Auch wenn wir in diesem Jahr unsere Ambitionen ein wenig zurückschrauben mussten, wir haben bislang eher selten derart kurze Radeltage favorisiert, war unsere kleine Tour dennoch recht gelungen.
Ich war sowieso froh, dass es überhaupt möglich war loszufahren. Und nachdem mein linker Fuß (der malade) anfangs häufiger taub wurde, hat sich das irgendwann gegeben. Wahrscheinlich gewöhnt es sich ein.
Das Gepäck erscheint mir jedes Jahr mehr zu wiegen, daran ist schon zu merken, dass die Kräfte schwinden. Allerdings habe ich gerade im Lebensmittelbereich, die „Küchentasche“ ist manchmal so schwer, dass ich sie kaum anheben mag, da noch viel Luft nach unten.
Ansonsten brauche ich dann halt noch etwas länger bis ich oben ankomme, damit kann ich ohnehin gut leben.
Mit dem Wetter hatten wir, dem nassen Ende zum Trotz, unverschämtes Glück. An manchen Anstiegen hätten es auch 5 Grad weniger getan.
Viele warme Kleidungsstücke, die ich für Kälteeinbrüche in den Bergen mitgeführt habe, ich dachte da an die Tour im letzten Jahr ( Bissele Alpen:Bodensee-Lombardei (Reiseberichte) )
habe ich unbenutzt daheim wieder ausgepackt.
Ursprünglich war angedacht mit einem großzügigen Schlenker über die Schweizer Seite des Jura wieder bis Basel oder ganz heim zu radeln.
Weil wir dort aber an vielen Stellen bereits waren und es sowieso auch nicht weit weg liegt, kann das auch einmal auf einer kleineren Runde nachgeholt werden.
Im September haben viele nur verhalten touristische Gebiete ihre Tourismusanlagen, wie Kaffees, Restaurants, Campingplätze etc oft schon geschlossen. Auch ist im Gegensatz zu früher nicht mehr in jedem Dorf eine Bar oder ein Kaffeeausschank (meist an der Lottostelle) zu finden. Einige Betriebe scheinen auch dauerhaft geschlossen zu sein und stehen zum Verkauf, was sicherlich den Krisen der letzten Jahre geschuldet ist.
Auch das macht manchmal eine Bevorratung zur Selbstversorgung sinnvoll.
Was mein liebstes Nahrungsmittel- den Käse- angeht, war es eine Tour deluxe.
Vielleicht sollte ich irgendwann einmal eine Liste verschiedener Sennereien und die diversen Spezialitäten aufführen und da eine eigene Tour daraus basteln lach

Unsere gewähltes Tourrevier ist in jedem Fall zu empfehlen. Es ist jedoch ratsam die Strecke variabel zu halten, es gibt zahlreiche reizvolle Varianten, die je nach Wetter, Zeit, Kondition und Lust unterschiedlich ausfallen können. Es wäre jedoch schade sich nur auf die Radrouten festzulegen. Sicher gibt es da hübsche, aber viele andere hübsche Ecken bekommt man da halt nicht zu Gesicht.

[]

Viel Spaß

Gruß

Nat

Geändert von natash (08.11.23 18:46)
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#1537784 - 07.11.23 19:47 Re: Jura-Alpen-Haute Provence:Teil 1 [Re: natash]
natash
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Hallo Arnulf,
es freut mich doch immer Erinnerungen, zumal angenehme, wachzurufen und haben den ersten Teil von Teil 2 hier nun doch eingefügt.

Gruß

Nat
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#1537788 - 07.11.23 21:03 Re: Jura-Alpen-Haute Provence:Teil 1 [Re: natash]
Rennrädle
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Danke schon mal für die angenehme Abendlektüre. Immer wieder gern gelesen, zudem erstaunlich und vor allem super, was Dein Fuß schon wieder mitgemacht hat.

Grüßle Renata
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#1537791 - 07.11.23 21:43 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: natash]
veloträumer
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Hallo Natalie,
ich sehe wieder eine Tour mit doch etlichen interessanten Schlenkern, Kanten und Ecken, derer ich natürlich wiederum die meisten gut kenne. Erfreulicherweise konntest du ja auch deine Käseliebe voll ausleben. lach Ein paar Orte kenne ich auch unter ganz anderen Wetterbedingungen, andere aber auch unter ebenso schönstem Sommerwetter.

Noch ein paar Anmerkungen:
Morez: Da gibt es durchaus ein ganzes Netz von Straßen, die zusammenlaufen, auch wenn die Stadt so eng im Tal liegt. Es gibt eine sehr schöne Strecke entlang dem Fluss Bienne nach Süden und leicht abwärts, im ersten Teil auch quasi exklusiv Radroute. Um nach Lamoura oder das Vallée de la Valserine zu kommen, müsste man natürlich auch dann irgendwo südlicher ein Bergauffahrt aufnehmen - gleich zwei tolle gibt es ab St-Claude. Die Bienne selbst mündet hingegen westlicher in die Ain.

Isère-Route bei Albertville: Die Burg im Bild ist das Château de Miolans, zeitweise auch mal ein gefürchtetes Gefängnis gewesen. Kurioserweise war ich da auch dieses Jahr, bin aber oben vorbei gefahren (allerdings bereits im Juli). Von unten hat man schon fast den besseren Blick.

Lavendelfelder: Das ist in der Tat ein großes Manko, wenn man nicht zur Blütezeit fährt, weil die Landschaften doch ganz anders wirken. Ich hatte dieses Jahr auch Angst, keinen Lavendel mehr zu sehen, weil ich meine Tour auch eigentlich einen Monat verschoben hatte. Trotzdem hatte ich in den entsprechenden Regionen von Vercors, Diois und Baronnies doch noch viel Lavendel gesehen, obwohl es auch schon die zweite Julihälfte war. Würde sagen, dass etwa 60-70 % bereits abgeerntet waren. Einige wilde Lavendelfelder bleiben offenbar auch unbearbeitet brach liegen. Solltest du noch Lavendelbedarf haben: Ich habe noch eine nicht benutzte Postkarte mit echten Lavendelblüten. schmunzel
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1537850 - 08.11.23 18:42 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: veloträumer]
natash
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Servus zusammen,

ich habe den Rest nun ergänzt und der Bericht wäre komplett.Pannen gabs übrigens nur eine, ich hatte in der Haute Verdon einen Plattfuß.
Micha hat ein Käppi und eine Trinkflasche verloren, mehr Verluste waren nicht zu beklagen.
Gruß

Nat
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#1537853 - 08.11.23 19:20 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: natash]
Tauchervater
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Schöner Bericht über eine schöne Tour. Teile davon hatten wir im Sommer auf unser Reise nach Santiago.

Die Fromagerie (Chapelle des Bois) auf dem einen Bild habe ich glatt wiedererkannt, weil wir dort auf dem Parkplatz uns nett mit einem deutschen Ehepaar unterhalten hatten, die dort Käse kaufen wollten. Nur, es war mittags und geschlossen. Ein kurzes Stück weiter im Ort aßen wir in einem Restaurant eine kleine Mahlzeit.

Lutz
Á bientôt et bon voyage!

Geändert von Tauchervater (08.11.23 19:22)
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#1537887 - 09.11.23 07:44 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: natash]
Hansflo
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Hallo Nat,

vielen Dank für den schönen und ausführlichen Bericht über diese doch recht ausführliche Tour. 1.500 Kilometer mit offensichtlich vielen Anstiegen in gut zwei Wochen halte ich für sehr beachtlich. Weißt du, wie viele Höhenmeter Ihr gesammelt habt?

Hans
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#1537889 - 09.11.23 08:17 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: natash]
irg
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Danke für deinen Reisebericht! Er mach Lust, auch in diese Teile Frankreichs zu fahren.

Nun, ich werde sehen, was sich nächstes Jahr bei mir ergibt. Auf jeden Fall nehme ich mir deine Anregung, flexibel zu planen, mit.

lg!
georg
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#1537903 - 09.11.23 11:38 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Tauchervater]
natash
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Hallo Lutz,

den Bericht Eurer Reise habe ich natürlich auch gelesen, das war auch eine sehr schöne Tour.

Ein Besuch der Sennerei hätte tatsächlich gelohnt.
Der alte Comté den ich dort gekauft habe (1Kilostück) hat auch die folgenden Tage in der Hitze schadfrei überstanden, bis sie meinen Appetit zum Opfer fiel.

Gruß

Nat
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#1537904 - 09.11.23 11:55 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Hansflo]
natash
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Servus Hans,

die Steigungen und Höhenmeterverteilungen lassen sich bei der verlinkten Route gut erkennen.
Hier: Route bei Caminaro

Aber alles in allem wars zwar natürlich schon gelegentlich auch mal anstrengend, aber nicht so, dass man da von sehr schwer sprechen könnte. Das ist aber sicher individuell.
Herausfordernd fand ich vor allem die Gratstraße in der Verdon bei über 30 Grad und die zum Col de Parquetout. Da habe ich einfach kurze Minipausen gemacht und dann ging das auch gut.
Der Col de la Croix de Fer war auch nicht einfach, wir haben es uns deshalb verkniffen den Col d'Ornon dran zu hängen. Noch vor ein paar Jahren wären wir ganz selbstverständlich beide hintereinander gefahren.
Geschafft hätte ich das auch, aber so war das schon entspannter.
Weil ich schon im Alltag ständig unter Zeitdruck durch die Gegend hetze, bin ich eigentlich ganz froh im Urlaub darauf verzichten zu können.
Viele Strecken lassen sich ja nach Gusto einteilen. Das ist auch gut so, weil ja auch Pannen, Wetterumschwung und sonstige Unpässlichkeiten passieren können.
Gruß

Nat
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#1537908 - 09.11.23 12:29 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: irg]
natash
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Servus Georg,

es sind sicherlich nicht alle Strecken für das Liegerad angenehm, aber viele, was ganz sicher ausreicht um eine schöne Tour zusammen zu stellen, auch eine in vieler Hinsicht variable.
Zur Übersicht empfehle ich eine Straßenkarte von Michelin oder auch die IGN. Da lässt sich meiner Ansicht nach viel besser als digital ein umfassender Eindruck verschaffen und Schluchten, Pässe und Sehenswürdigkeiten sind prägnant eingezeichnet.

Gruß

Nat
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#1537909 - 09.11.23 12:44 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: natash]
Hansflo
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In Antwort auf: natash
die Steigungen und Höhenmeterverteilungen lassen sich bei der verlinkten Route gut erkennen.
Hier: Route bei Caminaro

Vielen Dank, Nat, das ist tatsächlich eine beeindruckende Runde.
Eine ganz andere Frage: wie geht es sprachlich in diesem Gebiet? Sprecht Ihr französisch oder kommt man mit deutsch oder englisch halbwegs durch?

Hans
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#1537910 - 09.11.23 13:12 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Hansflo]
natash
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Hallo Hans,

wir sprechen französisch, wenn auch nicht so arg gut, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass wir im Grenzgebiet wohnen.
Es geht mittlerweile aber auch ohne, gerade junge Leute sprechen oft Englisch und auch williger als allgemein angenommen wird.
Ich habe die allermeisten Leute Radreisenden gegenüber als sehr hilfsbereit erlebt.


In der Romandie sprechen auch viele Deutsch. In Frankreich hingegen ist das außerhalb des Elsass eher selten.

Gruß

Nat
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#1537928 - 09.11.23 16:42 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: natash]
Rennrädle
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Du hast von dem Campingplatz geschrieben und den Preis mit Absicht nicht genannt.

Wie sieht es generell in der Schweiz heutzutage aus - kann man sich dort als Normalo überhaupt eine Radreise,mit Zelten noch leisten oder war das jetzt nur wegen dem speziellen Platz dort.

Grüße Rennrädle
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#1537939 - 09.11.23 18:20 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Rennrädle]
natash
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45,60 SFR. 2 Personen 1 Zelt 1ne Nacht. Keine vergoldeten Wasserhähne.
Der die Nacht davor bei Genf war 20 SFR billiger.
Es ist also sehr verschieden. Das war der bisher teuerste auf dem ich war und ich war auf einigen. Viele liegen so um die 30 SFR. Wir haben aber auch schon für 16 übernachtet, das ist halt verschieden, je nachdem was und wo.
Eine Person kostet natürlich weniger.
Letztes Jahr war der teuerste der bei Pontresina (Mortreratsch) und der war erheblich besser als der in Yvernand. Es gibt aber am Neuenburger See auch günstigere. Wir hatten nur keine Lust mehr noch zu suchen.Wenn wir das Zelt woanders (also nicht direkt am Strand) aufgebaut hätten wärs auch günstiger gewesen. Aber wir wollten uns für den letzten Sonnentag halt was gönnen.
In der Schweiz gibt es übrigens auffällig viele Leute die mit Kindern und Rad unterwegs sind und zelten, zumindest häufiger als in den Nachbarländern. Und wenn man da welche trifft, sind sie meistens aus der Schweiz. Ich finde das gut. Hier waren auch mehrere auf dem Zeltplatz.
Was ich mir aus Kostengründen verkniffen habe, war ein Glas Wein zu trinken, das ist wirklich exorbitant teuer (und es ist nur eine Probierportion). Ich bin lieber auf Bier ungeschwenkt.
Seitdem im Euroland vielfach die Kosten explodiert sind, hat sich der Preisunterschied bei vielen Dingen verringert
Ein paar Tage sind jedenfalls immer zahlbar, ohne dass es ein allzugroßes Loch in die Kasse reißt. Hotelübernachtungen im gehobeneren Bereich sind sicher ein anderes Kaliber. Aber das ist für jemanden wie mich auch in Deutschland nichts.

Gruß

Nat

Geändert von natash (09.11.23 18:49)
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#1537952 - 10.11.23 07:30 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Hansflo]
Holger
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In Antwort auf: Hansflo
In Antwort auf: natash
die Steigungen und Höhenmeterverteilungen lassen sich bei der verlinkten Route gut erkennen.
Hier: Route bei Caminaro

Vielen Dank, Nat, das ist tatsächlich eine beeindruckende Runde.
Eine ganz andere Frage: wie geht es sprachlich in diesem Gebiet? Sprecht Ihr französisch oder kommt man mit deutsch oder englisch halbwegs durch?

Hans
In Gebieten mit etwas touristischer Infrastruktur wurde ich häufig sogar ziemlich penetrant auf englisch angesprochen, obwohl ich selbst genauso penetrant beim Französisch blieb schmunzel

Wo es weniger touristisch ist, soll es hilfreich sein, zumindest auf französisch zu fragen, ob man englisch sprechen kann. Eine direkte Ansprache auf englisch, vielleicht sogar direkt "Hello" statt "Bonjour" wird nicht überall gerne gesehen, das habe ich schon miterlebt.

(finde ich ehrlichgesagt auch in Deutschland manchmal etwas nervig, wenn überhaupt kein Versuch unternommen wird, auch nur ein Wort in der Landessprache zu sprechen).

Viele Grüße
Holger
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#1537955 - 10.11.23 08:13 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: natash]
Martina
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In Antwort auf: natash
Was ich mir aus Kostengründen verkniffen habe, war ein Glas Wein zu trinken, das ist wirklich exorbitant teuer (und es ist nur eine Probierportion). Ich bin lieber auf Bier ungeschwenkt.

Stimmt, das haben wir dieses Jahr bei unserer Durchfahrt durch die Schweiz auch festgestellt: Bier ist das Getränk mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Ich habe den Fehler gemacht, in der ansonsten sehr netten und auch verhältnismäßig günstigen Kneipe des Campingplatzes in Chur ein Wasser zu bestellen und bekam so eine Mini-0,2-Literflasche, die fast genauso teuer war wie die Halbe Bier vom Fass meines Gatten. schockiert
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#1537957 - 10.11.23 08:24 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Holger]
talybont
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Sehr schöne Tour. Und mir wird wieder vor Augen geführt, dass ich mein nicht mehr vorhandenes Schulfranzösisch unbedingt mal aufpolieren sollte! zwinker
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Off-topic #1537958 - 10.11.23 08:24 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Holger]
irg
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In Antwort auf: Holger
(finde ich ehrlichgesagt auch in Deutschland manchmal etwas nervig, wenn überhaupt kein Versuch unternommen wird, auch nur ein Wort in der Landessprache zu sprechen).

Viele Grüße
Holger

Das habe ich früher auch so gesehen, inzwischen bin ich da schmerzbefreit. Englisch ist zur Lingua franca in Europa geworden. Da fühle ich mich nicht missachtet, wenn jemand die Landessprache gar nicht gelernt hat. Manchmal kreuze ich Länder auch nur so kurz, dass der Aufwand in keinem Verhältnis steht. Eigentlich ist es ja eine Ehre, wenn mich jemand, den relativ Alten (nahe des Pensionsalters) auf Englisch anspricht. Damit traut er mir zu, es zu können.

lg!
georg
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#1537959 - 10.11.23 08:58 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: talybont]
Holger
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In Antwort auf: talybont
Sehr schöne Tour. Und mir wird wieder vor Augen geführt, dass ich mein nicht mehr vorhandenes Schulfranzösisch unbedingt mal aufpolieren sollte! zwinker

Es war aber nicht meine Tour, sondern die von nat - mein Beitrag war nur die Antwort von außen auf eine Frage zwinker
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#1537960 - 10.11.23 09:17 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Holger]
Martina
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In Antwort auf: Holger
In Gebieten mit etwas touristischer Infrastruktur wurde ich häufig sogar ziemlich penetrant auf englisch angesprochen, obwohl ich selbst genauso penetrant beim Französisch blieb schmunzel

Das Schlimme dabei ist, dass ich das Englisch vieler Franzosen schwerer verständlich finde als ihr Französisch....
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Off-topic #1537961 - 10.11.23 09:24 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Martina]
Holger
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In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Holger
In Gebieten mit etwas touristischer Infrastruktur wurde ich häufig sogar ziemlich penetrant auf englisch angesprochen, obwohl ich selbst genauso penetrant beim Französisch blieb schmunzel

Das Schlimme dabei ist, dass ich das Englisch vieler Franzosen schwerer verständlich finde als ihr Französisch....

So ist das. Neben meinem Stolz, französisch sprechen zu wollen, ist das auch hin und wieder ein Grund dafür, dass ich beim Französischen bleibe. Meistens schwenken sie dann irgendwann doch um schmunzel
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#1537966 - 10.11.23 09:53 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: natash]
immergegenwind
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Sehr schöne Tour durchs franz. Jura und viel mehr!

Habe zwei Dinge wiedererkannt: Bahntrasse Annecy --> Albertville (hier war ich 2018 und bin auf den 1. Berg der Etappe (Cat 1 "Col de la Croix Fry") bei der Tour de France gefahren, und 10 min vor der Karawane oben gewesen).

Dann die Hochebene mit Weidelandschaft und Käsereien nach dem Anstieg von Giere aus.

Das Jura ist eher ein Feriengebiet für Einheimische, sehr angenehm außer in Annecy selbst, wo auch Overtourism herrscht.
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Off-topic #1537967 - 10.11.23 09:55 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: Martina]
iassu
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Beiträge: 25.084
Dadurch daß Englisch Weltsprache ist, erfährt es bekanntlich die absurdesten Verfremdungen. Erik hatte gestern in der PE einen link, bei dem eine Asiatin auf englisch die Überschwemmungen in Italien kommentierte. Katastrophe zur Katastrophe.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1537970 - 10.11.23 10:22 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: iassu]
Martina
Mitglied
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Beiträge: 17.990
In Antwort auf: iassu
Dadurch daß Englisch Weltsprache ist, erfährt es bekanntlich die absurdesten Verfremdungen.

Naja, da gilt für mich das mit dem Glashaus und den Steinen. Man hört mir meine Abstammung aus der Hohenlohe egal in welcher Fremdsprache ich versuche zu sprechen genauso an wie wenn ich das spreche, was ich für deutsch halte. peinlich
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#1537974 - 10.11.23 10:46 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: natash]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.328
Nachdem ich schon einen Nebenstrang gekapert habe ...

jetzt noch die Reaktion auf die Hauptsache: Schöne Tour! Und schöne Fotos! Bekannte Regionen - jetzt will ich da auch mal wieder hin
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#1537979 - 10.11.23 11:35 Re: Jura-Alpen-Haute Provence [Re: immergegenwind]
Holger
Moderator
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Beiträge: 18.328
In Antwort auf: immergegenwind
[…]
Das Jura ist eher ein Feriengebiet für Einheimische, sehr angenehm außer in Annecy selbst, wo auch Overtourism herrscht.
Annecy ist in der Tat voller, aber ist das schon Overtourism? Ich habe es nicht als tourismusdominiert erlebt, als ich da war. Zum Niveau Mont Saint Michel beispielsweise fehlt da doch noch ein bisschen was.

Ansonsten liegt es doch nicht im Jura, oder ist meine mental map da total daneben? zwinker
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