Du hast absolut Recht. Es wurde lange in vielen Bereichen entweder unzureichend investiert oder kaputt gespart. Das Thema, wie werden Mittel verwendet, ist ein ganz heißes Thema, nicht nur bei der Bahn. Prestigeprojekte werden favorisiert zu Lasten von Grundstrukturen, die immer maroder werden. Das eine ist medienträchtig, das andere betrifft nur die gemeinen Bürger:innen. Post, Bahn, Digitalisierung, Breitbandausbau, usw. usf.
Ich lese die Priorisierung im Bundesverkehrswegeplan, und die dortige Mittelverteilung. Das ist der Leitfaden, und ganz einfach zu sehen.
Ich erlebe aber auch, wie Strecken weiter reduziert werden, abgebaut werden, wie Gleisanschlüsse für Gewerbegebiete gar kein Thema mehr sind, und weiteres.
Kunden, die man nicht haben will, wie Du es formulierst - nun, öffentlicher Personenverkehr soll für jede:n zugänglich sein, dass sich manche/wenige nicht benehmen können, traurige Tatsache, aber zu ändern? Das sind nicht nur irgendwelche Dreckbären, auch die Besoffenen nach der Wiesn, oder ältere Herrschaften, die am Wochenende ihr E-Bike möglichst exklusiv befördert haben wollen und dies lautstark verlangen... Oder "normale" Reisende, die ihren Müll liegen lassen, auch wenn es die größeren Entsorgungsbehältnisse gäbe, und ihre Schuhe auf die Sitze ablegen, Reisende, die pöbeln und sich daneben benhemen
Aber natürlich - es werden Autobahnen 6/8spurig ausgebaut, eine Bundesstraße zur Autobahn - und nebendran sind Brücken marode, Straßen notdürftig geflickt oder auch andere Straßen /Autobahnen vom Blow-ups betroffen. Ich bin im Osten über Straßen geradelt, die kamen gefühlt noch aus dem Kaiserreich. Vieles hängt davon ab, wer zuständig ist, Bund, Land, Landkreise, Gemeinde - ich wohne an einer Ortsstraße, die aber Kreisstraße ist, was bedeutet, dass wenn was ist, es Wochen bis Monate dauert, oder gar nichts passiert. Die Buslinien hier zahlt zum Teil der Landkreis, den AST (Anruf-Sammel-Taxi) die Gemeinden - warum wurde massiv der AST vergrößert, dafür Buslinien gestrichen? Ein Schelm, wer Böses denkt..
Ich glaube übrigens, dass der Umstieg von Auto, zur Bahn nur über billig bzw günstig/bezahlbar geht, der Komfort ist es sicher nicht, und auch nicht die tolle Anbindung. Ich zumindest rechne durchaus nach. Aber natürlich verführen günstige Tickets auch dazu, die Bahn rein für die Freizeit zu nutzen - ich habe ein für einen bestimmten Anlass gekauftes 49€Ticket auch für einige Radtouren genutzt, die ich ansonsten so nicht gemacht hätte, so war es da, und praktisch. Die Stoßzeiten habe ich gemieden.