Moin.

Ich überlege derzeit, wo ich im Sommer hinfahre. Per Rad.
So ne zündende Idee habe ich nicht, aber ich dachte daran, von Nord nach Süd kreuz und quer durch Deutschland zu radeln, ohne große Planung vorher.

Meine Frage: Ich möchte mich anhand von Radkarten orientieren. Brauche ich dafür ne Sammlung von zig dutzend Karten? Oder wie würdet ihr das machen?
Hat jemand nen Kartentipp?

Eine zentnerschwere Kartensammlung würde ich nicht mitnehmen. Ich sehe drei Möglichkeiten:
(1) Ein Fahrrad-Navi mit integriertem Kartenmaterial. Damit habe ich keine Erfahrung.
(2) Eine Übersichtskarte (1:400k-Atlas oder so) und einen Laptop/Smartphone mit Mobilfunk-Stick mitnehmen. Für viele Wege ist google Maps eine gute Planungsgrundlage.
(3) Eine Übersichtskarte mitnehmen und lokal im Buchladen oder im Touristikverein eine Umgebungskarte organisieren; bei den Fremdenverkehrsvereinen gibt es oft brauchbare (keine wirklich guten, aber ausrechende) Karten für lau. Dies wäre meine Planung, falls ich nicht sowieso einen Laptop mithabe. (Den nehme ich ggf. auf Autofahrten mit - und nicht wg. der Navi -, aber nicht per Rad.)

Aus der Zeit, als es noch keine praxistauglichen digitalen Karten gab, habe ich noch etwa 5 Kilo Radkarten im Regal, um damit ganz Deutschland für Kreuz- und Quer-Navigation abzudecken, wie Du sie planst. In der Neuzeit weist mir ein 180 Gramm schweres Outdoor Navi den Weg auf meinen Reisen in Mitteleuropa. Mit der digitalen Karte fühle ich mich besser versorgt als mit Papierkarten. Die grobe Streckenplanung habe ich zuhause mit den Papier-Karten meines Archivs vorweg genommen. Letztes Jahr habe ich mein Reservoir erweitert, und ein Smartphon in die Lenkertasche genommen, das sich gut für die Planung auf weiten Strecken eignet.

So in etwa würde ich das wohl auch machen, unabhängig davon ob ich einen Navi zusätzlich dabei hab oder nicht.

Als Vorbereitung eine grobe Planung festlegen.
Entweder in der Art Stadt 1, Stadt 2, Stadt 3,... kann man beliebig genau oder ungenau machen. Oder beschilderte Radstrecken zusammenstellen.

Gruß
Jörg

Ich habe mich noch überhauptgarnienich mit Rad-Navigation befasst. Dann werde ichs wohl so machen, ja: Übersichtskarte mitnehmen und dann je nach Bedarf unterwegs aufrüsten.

Ja, die moderne Elektronik....macht vllt. vieles leichter. Aber Radnavigation funktioniert noch nicht so wie im Kfz, oder?

Vor der Computer-Zeit waren die Leute doch auch unterwegs.
Hat jemand nen Übersichtskarten-Tipp?

Klar kannst du die Tour ohne GPS machen. Ganz einfach (fast schon langweilig) wär in der Nord-Süd-Richtung einfach dem Rhein zu folgen. Schöne Strecke und du kommst durch ganz Deutschland ohne dir um die Route Gedanken zu machen.

Gruß
Jörg

Von der Generalkarte gab es immer mal wieder ein Angebots-Set für ganz Deutschland, 1:200.000, beidseitig bedruckt, nicht mehr als eine kleines 1-Hilfeset groß, lediglich für 10 Euro. Die Haltbarkeit der Karten sind aber nicht so sehr groß, für eine Tour ist das aber inklusive Planung noch kein Problem. Sind zwar Straßenkarten, aber Radwege ergeben sich meist neben der Straße oder nahebei (touristische Radwegbeschilderung beachten), einige Feld- und Radwege sind bei genauer Sicht auch dort drin. Ich fahre ohnehin meistens nur mit 1:200.000-Karten inklusive Planung. In Radelregionen gibt es genügend Infotafeln für Radwege, ggf. auf die o.a. touristischen Kartenangebote vor Ort zurückgreifen. Willst du besonders bekannte Radwege fahren, kannst du dir das auch im vorab schon notieren oder merken (Start- und Endpunkt, Symbole sind dann auch meist vorhanden). Zu spezielle Wege sind bei einer deutschen Gesamt-D-Tour ohnehin nur hinderlich für den roten Faden.

Beim Discounter gibt es immer mal den Schuber mit den ADFC-Karten für kleines Geld. Wenn man das verpasst, gibt es sie auch bei ebay.

"Ohne große Planung vorher" wäre für mich der Grund Karten mitzunehmen, egal wie schwer. Auf einem GPS mit dem kleinen Bildschirm täglich eine Strecke zu planen ist m.E. keine gute Idee. "Ohne große Planung vorher" bedeutet aber auch sich eher auf Straßen fortzubewegen und Radwege eher spontan zu nutzen.
Gruß
Uli

Die ham wir auch. Ist zwar ne ältere Ausgabe, leisten uns aber bei unseren meist nur *sehr* grob geplanten Deutschlandtouren nach wie vor gute Dienste.

Martina

Noch'n Tipp: Die normalen General- oder ADFC-Karten passen in der Regel in die Folien der Lenkertaschen. Wenn man so etwas aber nicht hat, dann eignet sich wunderbar ein Frühstyxbrett, auf das die geknickte Karte gelegt wird. Prospekthülle drum, ggf. etwas Tesakrepp und gut ist. Falls man dann noch eine Tria-Lenker hat, kann man das Ensemble wunderbar mit einem Weck-Gummi da dran montieren.

Den habe auch ich. "Immer wieder mal" ist nach meiner Beobachtung aber schon einige Jahre hier (jedenfalls hier in der Ecke). Ich kann die Karten aber nicht mehr empfehlen. Wer auf Radfernwegen unterwegs sein will, wird schnell merken, dass das Karten-Set schon ganz schön alt und damit überholt ist, und für jemanden, der auf Straßen unterwegs sein will, sind z.B. die Generalkarten m.E. schon immer die bessere Wahl.
Gruß
Uli

OK, wenn man für einen ähnlichen Preis die Generalkarten bekommt hast du recht.

Martina

Mir reichen die. Man kann erkennen, wo es Radwege gibt. Und die eingezeichneten Campingplätze sind auch meistens vorhanden. Wenn man auf Straßen fahren möchte, halte ich es allerdings auch nicht für sinnvoll Radkarten zu benutzen.

Regional besuche ich dann bei solchen Spontantouren die Touri-Infos am Wege, die die passenden Detailkarten bereithalten. Und die Flyer zu den Rad-Highlights im Umfeld.

Ist doch egal, unter welchem Label die Karte verkauft wird, Hauptsache sie passt zum eigenen Anforderungsprofil. Die Karten haben Höhenlinien, für Radfahrer verbotene Straßen sind markiert und man kann erkennen, wo es Radwege gibt (und sich dann für oder gegen sie entscheiden). Und sie waren preiswert, was will man mehr? Was nicht heißt, dass Generalkarten für unsere Art zu reisen nicht taugen würden (wobei *mir* persönlich dort die Höhen- und Steigungsangaben etwas zu dünn gesät sind).

Martina

Als ich noch völlig ohne Elektronik unterwegs war, habe ich das folgendermaßen gemacht: Zunächst eine grobe Planung mit Google Maps, um einen Überblick über die Entfernungen zu bekommen.

Feine Planung dann auch mit Google Maps und(oder diversen anderen Internetmöglichkeiten. Für unterwegs habe ich den Autoatlas vom ADAC (ich glaube 1:200.000) genommen. Entweder die Seiten rausreißen oder besser kopieren. Die zu fahrende Strecke dann mit Filzstift einzeichnen (und ggf. vorher nochmal anhand feinerer Karten überprüfen). Falls sich die unterwegs Karte als zu grob erweisen sollte, einfach lokal was kaufen (geht sogar an Tankstellen).

Erstaunlicherweise hatte mein ADAC-Atlas sogar viele touristische Radwege eingezeichnet. Zwar nicht so detailliert, dass man die danach abfahren konnte, aber immerhin wusste man, dass da einer ist und wie er heißt. Weiteres habe ich dann den (nicht immer guten) Wegweisern vor Ort entnommen.

Gruß
Thoralf

Hallo Dirk,

für solch ein Vorhaben empfehle ich Dir die ADFC-Entdeckerkarte und regionale Radwegekarten. Zurechtschneiden, sonst wiegen die zu viel Autoatlasseiten 1:200000 sind auch sehr gut. Zum Thema Planung machte ich mir auch mal meine Gedanken Aber 2013 will ich die Tour (Nord-Süd) mit ca. 750 km schaffen

Für 2008/2009 hatte der ADAC ein Kartensetund einen Autoatlas 1:200 000 herausgebracht, wo die großen Fernradwege mit eingezeichnet waren, ganz Deutschland für 15 €.
Das fand ich ideal für meine Bedürfnisse. Leider gab es das nur einmal, in den Folgejahren wurde dieses Karten-Set nur ohne die Fernradwege heruagebracht. Gibt es für ähnlichen Preis bei Hugendubel oder ADAC Büros.
Ich denke, dass man in Deutschland damit recht gut zurechtkommen kann. Es gibt so viele Radwege, die vor Ort ausgeschildert sind, manchmal muss man halt ein bisschen improvisieren.

Gab es nicht auch von ADFC / BVA neulich ein Komplettset der Radtourenkarten für kleines Geld?

Die gab es mal. 1:150.000 und 2-seitig bedruckt. Ich hab noch so ein Set und finde die Karten immer noch besser als die neuen, die nur 1-seitig bedruckt sind.

Hallo Gemeinde,


ich danke euch für eure Antworten.
Margit, was ist das? Ist das eine Übersichtskarte von Deutschland?

Ja! Bekommst Du in jeder ADFC-Geschäftsstelle, einfach in Google "adfc-entdeckerkarte" eingeben. Gibt auch ein Buch dazu: "BVA Radfernwege in Deutschland" von Thomas Froitzheim / Frank Hofmann, da liegt die auch drin. Regionale Karten: guckst Du da Paar Beiträge weiter unten auch von Mecklenburg-Vorpommern. Das sind eigentlich meine Lieblingskarten + Autoatlas 1:200000.

Viele Grüße
Margit

Aber nur, wenn man dort noch Restbestände hat: sie ist vergriffen. Für eine Neuauflage fehlt derzeit das Geld.

kann man auch beim BVA bekommen, siehe ---->> http://www.fahrrad-buecher-karten.de/index.php/adfc-regionalkarten-1/prospekt-rauf-aufs-rad.html

Tach auch,

es gibt in unregelmäßigen Abständen bei Aldi einen Kartensatz, der Deutschland im Maßstab 1:100.000 abbildet. Es handelt sich um 2x19 Karten, getrennt in Deutschland Nord und Süd. Das Kartenmaterial empfinde ich als gut, wenn auch nicht brandaktuell. Dafür sind sie preiswert und leider auf sehr dünnem/billigen Papier gedruckt. Deshalb kopiere ich mir die entsprechenden Ausschnitte und male mir meinen Routenplan auf den Kopien ein. Die Originalkarten würden sehr schnell Schaden nehmen.

Gruß Peter

Nö,

auch die Übersichtskarte vom BVA ist vergriffen und eine Neuauflage ist derzeit nicht in Sicht. Ein Prospekt des Verlagsprogramms ist keine Deutschlandkarte.

Hallo zusammen,

lese hier schon länger mit, bin jetzt angemeldet und habe erstmals auch etwas beizutragen: Die ADFC-Entdeckerkarte gibt´s (noch?) beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, einfach mit "Entdeckerkarte" und "bmvbs" googeln.

Gruß
Thomsch

Schönen Dank für den Hinweis!

Das man dem Herrn Ramsauer nochmal dankbar sein muss... wer hätt's erwartet?

.....gibt es noch!
Heute kam Post von Herrn Ramsauer persönlich.

Hallo Thomsch,

herzlich willkommen hier und vielen Dank für Deinen Hinweis. Wunderte mich heute sehr über das dicke Kuvert im Briefkasten.

Viele Grüße
Margit

Ein Vorschlag der radikalen Art kam hier glaub noch nicht. Ich plane zuerst grob mit Übersichtskarten Halbemilljon oderso, dann nehme ich 200 000er Material, bei den Generalkarten ist normal wirklich jedes Sträßchen und jeder Ort drauf und schneide mir den geplanten Abschnitt einfach aus. Mantel, Kartenrest und ggf Index bleiben zuhause. Diese Streifen passen, säuberlich und flächig gefaltet, auch für den Bereich Bodensee bis Dänemark zusammen gut in eine Klarsichthülle A4 und man kommt in die Gewichtsnähe eines Elektrogeräts.

Schau mal hier: waymarked trails

Dann grob vorplanen, gewünschte Vergrößerung anwählen, ausdrucken.