Hallo,

Gestern fuhr mich mit dem Rad 5 km zu meiner Garage um etwas zu erledigen. Dort habe ich etwa ½ Stunde herumgefummelt und es war etwa -5 Grad. Das herumfummeln am Auto war ohne Handschuhe und die Finger waren schon OK, nicht zu kalt. Dann wieder nach Hause auf dem Rad. Meine Handschuhe sind 100% aus Leder mit Wollfutter. Dazu habe ich noch dünne Fleecehandschuhe an. Also komplett 2 Handschuhe: 2 Isolierende Lagen und 1 Lage gegen Wind und Abrasion. Kurz nach dem losfahren spürte ich die Kälte. Es schneite und windete und die Finger fühlten sich ruckzuck total verfroren an. Ganz steif und kalt. Nicht nur kalt sondern schmerzend kalt. Man denkt sofort an erfrierungen. Obwohl 2 Lagen Handschuhe. Als ich wieder zu Hause war (nach 20 min)tauten sie wieder schnell auf.

Ich frage mich jetzt: Sind meine Finger eisekalt, dann produzieren sie auch keine Wärme und die Isolationsschicht kann auch keine Wärme dämmen. Von aussen kühlt es ständig ab wegem Wind und alles ist sehr "ungünstig". Ich frage mich deshalb ob die wärmsten Handschuhe der Welt geholfen hätten? Weil wenn keine Wärme produziert wird, dann kann sich die Wärme auch nicht akkumulieren.

Was meint Ihr zum Thema?

Lucas

Hallo Lucas,

solange die Hände durchblutet werden, produzieren sie Wärme. Und ich hatte auch schon nach dem Fummeln am Rad sehr kalte Hände, aber in den Handschuhen wurden sie innerhalb von 10-15 Minuten wieder kuschelig warm (Außentemperatur knapp unter null Grad).

Meine Handschuhe sind die Sugoi Firewall Z. Ich kann sie wärmstens empfehlen. Einziger Nachteil: Sie dürfen nicht in die Waschmaschine.

Grüße
Andreas

Ich persnlich bin an den fingern nicht so empfindlich, merke aber das die Hände wärmer bleiben wenn man die wirklich trocken hält.

Sobald da irgendwie etwas nässe dran ist wird es schwierig die wieder zu wärmen. Genau deshalb hab ich ein Ersatzhandschuhpaar mit.

Hallo,

kann es sein, dass die Handschuhe recht eng sind? In engen Fingerhandschuhen werden die Finger super schnell kalt und dann auch nicht mehr warm. Oder vielleicht drückst du dir den Blutfluss auf dem Lenker ab. Also wenn rumgefummel ohne Handschuhe OK und beim Radfahren mit Handschuhen dann eiskalt, klingt das für mich zu engen Handschuhen.

Ich hab ein paar super warme Fäustlinge. Wenn ich die anziehe sind die Finger innerhalb kürzester Zeit wieder warm (keine 3 min auf dem Rad), auch wenn sich die Finger vorher schon schmerzhaft steifgefroren anfühlen. Durchblutung anregen ist wichtig. Also Finger bewegen und eben keine zu engen Fingerhandschuhe. Vielleicht wärst du sogar besser zurechgekommen wenn du die dünnen Fleecehandschuhe innen weggelassen hättest.

Gruß
Jörg

War denn der übrige Körper warm genug verpackt? Wenn die Körpertemperatur im Fahrtwind sinkt, sinkt ja auch die Durchblutung der Extremitäten.

Bei mir ist es auch so, dass kalte Hände ein Zeichen dafür sind, dass mir insgesamt zu kalt wird.
Ich erhöhe dann das Tempo, dann schwitzen die Hände und ich muss die Handschuhe ausziehen.

Das An und Ausziehen nervt zwar, aber die Schmerzen nerven mehr.

Edit: Und Schmerzen und Taubheit bei Kälte kommen bei mir durchs Rheuma. Anscheinend tuts bei Gesunden erst dann weh, wenns wieder warm ist und nicht schon vorher.

Habe die billigen Skihandschuhe vom Aldi. War auch letztens bei -5 unterwegs und war noch OK. Nach einigen Stunden wurden die Fingerspitzen auch kalt, und es wurde etwas schwitzfeucht. Insgesamt nicht schlimm, aber ich frage mich auch was man z.B. bei -10 macht.

Bevor ich Handschuhe anziehe, versuche ich die Hände ordentlich warm zu bekommen.
Das klappt natürlich wesentlich schlechter, wenn mir ohnehin eher kalt ist. Der Körper versucht ja die Kerntemperatur zu halten und das macht er irgendwann auch dadurch, dass die Peripherie schlechter durchblutet wird.

Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin und während einer Pause etwas auskühle, stecke ich mir zu Beginn der Pause die Handschuhe ins Trikot, damit diese warm bleiben. Zum Ende der Pause laufe ich auch mal ein paar Meter, um nicht so ausgekühlt die Weiterfahrt zu beginnen.

Ich habe bei Temperaturen bei mir folgende Beobachtungen gemacht: dicke Handschuhe: Hände schwitzen, danach kühlen die Finger aus, weil die Handschuhe innen feucht sind.
Dünne Laufhandschuhe (TCM): Hände halten ausreichend die Wärme, weil die Luft gut zirkuliert und der Handschuh nicht durchsaftet.

Ich trage allerdings eher viel Klamotten, 2 Fleece-Pullis, + Windstopper, Thermohose für Ski-fahrer (elastisch), Pulswärmer und Knöchelwärmer aus Wolle.

Damit fahre ich auch bei -5°C Touren um die 40-50km. Länger eigentlich eher nicht, weil wenn der Körper müde wird auch schneller friert.

Hallo Lucas,

kann Dir Lenkerstulpen wärmstens empfehlen. Heute früh radelte ich damit los. Gegen Mittag war mir zu warm und ich zog meine teuren Winter-rad-handschuhe an. Nach der Mittagseinkehr hatte ich auch kalte Finger. Also, Lenkerstulpen wieder dran, ein paar Meter geradelt, Lenker und Bremshebel waren nämlich kalt, Winter-rad-handschuhe wieder ausgezogen. Werde mir wahrscheinlich noch ein paar Lenkerstulpen in unterschiedlichen Dicken und Materialien nähen und sämtliche "Fingerhandshuhe" entsorgen

Gegen Abend zog dann mein Mitradler auch dicke, fette Handschuhe an. Wohl fühlte er sich nicht damit und die Finger wurden auch nicht so richtig warm. Glaube, es dauert nicht mehr lange und er frägt mich, ob ich ihm auch Lenkerstulpen nähe, obwohl die vom Anblick her noch sehr gewöhnungsbedürftig sind

Viele Grüße
Margit

PS: Vor einigen Tagen wurden Barmitts empfohlen. Englisch klingt halt in unserem deutschen Lande einfach besser

Grundsätzlich hat mir in vielen Kältefragen Windstopper geholfen.

Mein Tipp: 5 km sind zu wenig-du musst etwas mehr fahren. Ich ziehe ein paar China-Billig-Lederhandschuhe an und ein paar alte Motorradlederhandschuhe (ohne Futter) drüber. Die lege ich vor dem Losfahren auf den Heizkörper. Hält ca. 3 km lang warm, aber dann wird es kalt an die Finger. Aber nach ca 5 km sind die Finger wieder warm und das hält dann auch an, selbst wenn die inneren Handschuhe nach längerer Zeit etwas verschwitzt sind. Da kommt dann ein Paar innere Ersatzhandschuhe dran.
Aldi-Radhandschuhe habe ich auch ausprobiert, aber in denen werden meine Fingerspitzen auch nach längerer Fahrt nicht richtig warm.

VG aus Budapest
Martin

2 Paar Handschuhe, eines als Reserve, mehr habe ich auch nicht.



Bis -12°C trage ich eher weniger, da ich sonst bei körperlicher Betätigung zu schnell ins Schwitzen komme. Und dann fange ich wirklich an zu frieren. Deswegen fahre ich auch nur mit gemäßigtem Tempo.

Für Pausen habe ich meist meinen Wollponcho mit. Der ist schnell übergeworfen und hält mich ausreichend warm. Zusätzliche Jacken taugen mir da nicht. Umständlicher anzuziehen, müssen über die schon getragenen Klamotten passen und sind zu kurz. - Das erwähne ich nur, weil es für mich bei Kälte auf dem Rad eher ungemütlich wird, wenn mir schon vorher nicht warm war. Wenn mir insgesamt angenehm warm ist, machen Hände und Füße kaum Probleme.

Bei Minusgraden könnte ich gar nicht herumfingern - nicht mal bei niedrigen Plusgeraden. Zumal wenn man kaltes Metall Gerät anfasst, was bei Reparaturen an Rädern meistens der Fall ist. Insofern hast du schon mal etwas voraus, was ich nicht kann. Mit kalten Fingern aber losfahren, bedeutet bei mir: Die Finger bleiben kalt, evtl. werden sie langsam warm, wenn es bergauf geht. Dann wird aber meine Lunge kalt, muss also auch das Tempo ohnehin niedrig halten. Ich kann nur der Methode von kona zustimmmen, vor dem Losfahren Finger irgendwie anwärmen - außer unter dem Trikot geht es auch zuweilen zwischen den Beinen oder Hände klopfen usw. Gestern war ich nach gut 20 Kilomtern an den Fingern genügend ausgekühlt, dass die Sauna rechtzeitig kam. Nach der Sauna bin ich noch knapp 20 Kilometer zurückgefahren, sogar bergab - da waren die Finger noch gut tauglich für weitere 10 Kilometer, weil eben vorher besser aufgewärmt. Die kalte Luft beim Einatmen war aber auch dann genug. Das schwächste Glied am Körper bestimmt, wie lange oder ob überhaupt gefahren wird.

Bei mir war die Wirtschaft gestern erst nach 30 km. Du benötigst dringend „Lenkerstulpen“, da kühlen die Finger überhaupt nicht aus - wohlig warm wurde mir nach der Mittagseinkehr wieder mit den Lenkerstulpen, da es sich draussen sehr kalt anfühlte, nach dem Wirtshausbesuch

musst halt eine Sturmhaube anziehen. Damit die Sturmhaube nicht feucht wird, verwendest Du darunter einfach Mundschutz Falls Du auch noch kalte Füße hast: zwei paar von den ordinären billigen Aldisocken übereinandergezogen und in den Wanderstiefeln hatte ich selbst bei -10° keine kalten Füsse

Noch eine Möglichkeit wären Handschuhe mit RV-Fach für ein Thermopad, also diese durch Kochen reaktivierbaren Handwärmer. Habe ich bislang aber nur bei Fäustlingen gesehen.

Einfach wie beim Aufwärmen vorm Sport ab und an die Arme schnell kreisen.
Dann sind die Finger schnell wieder warm.

Hallo Lucas,

kalte Hände und kalte Handschuhe ist natürlich eine extrem ungemütliche Kombination. Da bleibt es auch bei mir ewig bei kalten Pfoten. (Dasselbe gilt für eigentlich kuschelige, aber leider eiskalte Winterstiefel.) Deshalb packe ich beim Einkaufen die Handschuhe nicht in die Packtaschen draußen am Fahrrad, sondern nehme sie mit rein.

Bei deiner Werkelei ist das natürlich noch ungünstiger gewesen. Vielleicht findest du ja eine Möglichkeit die Handschuhe irgendwo unter der warmen Jacke zu parken. Und zwar wirklich drunter, und nicht in unisolierten Außentaschen.

Gruß, Bernhard

Ich stecke nicht die Hände, sondern die Handschuhe während Pausen unter das Trikot.

P.S.
Kalte Hände/Füße wieder warm zu kriegen ist extrem schwierig, solange dort von außen noch die Kälte einwirkt. Es ist nämlich eine der ersten Maßnahmen des Körpers dort die Blutzufuhr zu drosseln, um den Wärmeverlust in den Griff zu kriegen. Die Rumpftemperatur muss möglichst lange gehalten werden.

Mit ordentlich Bewegung für Wärmeproduktion zu sorgen ist nur die halbe Miete. Einfacher ist es, wenn es auch außen wenigsten leidlich warm ist. Dann wird schneller die gedrosselte Blutzufuhr wieder freigegeben.

(Vorsicht, bei richtiger Unterkühlung gelten ganz andere Regeln.)

Irgendwann fühle ich mich dann wie ein unbeweglicher Roboter. Das ist nicht so meine Welt - ich warte dann lieber mal auf Frühling, die Wintervertreibung steht ja kurz bevor.

Eine kleine Rückmeldung, jedoch einige Tage verspätet.
Am nächsten Tag bin ich wieder die gleichte Route gafahren und hatte das gleiche Vornehmen in der Garage. Jedoch habe ich meine Winterfäustlinge gefunden:

http://www.mountain-equipment.co.uk/the_gear/head_hands_+_feet/hands/redline_mitt---524/

Fäustlinge angezogen und bin zur Garage hingefahren. Ich kam sofort nach ein Paar Minuten zum Schwitzen. Die waren wirklich sehr sehr warm. Aufgepasst: Die Handschuhe habe ich angezogen während meine Finger warm waren.

In der Garage wurden die Finger wieder sehr sehr kalt. Superfäustlinge angezogen und bin losgefahren. Wieder wurden die Finger fast taub. Als ich nach 20 min wieder zu Hause war, waren die Finger immer noch kalt. Einzigster Unterschied zu meinen normalen Winterhandschuhe: Die Finger waren nur ein ganz wenig wärmer geworden - aber auf jedenfall nicht "schön warm".

Also ich weiss nicht so richtig - bei den Fäustlingen ging es auf jedenfall nicht besser.

Lucas

Die Fäustlinge waren wohl auch kalt? Wärm die dir am Körper vielleicht ist es dann besser.

Wenn ich mit kalten Händen in kalte Handschuhe gehe geht es mir genau so.
Gruß
Detlef

Ich bin unglaublich kälteempfindlich und habe lange gesucht, bis ich die richtigen Handschuhe gefunden habe.
Meine empfehlung: Heat 2 Nordic von www.theheatcompany.com
das ist ein fäustling, wo man den Handschuh zurückklappen kann und dann die finger frei hat.
man hat also um die Hand und bis zum ersten Fingerknöchel (von unten) zwei Schichten. Also an den Fingerspitzen, wo es dringend notwendig ist, nur eine Schicht.
Aber: diese Firma bietet dazupassende Wärmer an. Die kann man bei denen online bestellen und das sind so kleine Säckchen, die mit verschiedenen Pulvern gefüllt sind und die mit Sauerstoff reagieren und somit warm werden. Die Säckchen halten ca 12 h lang, dh man nimmt sie nach einer Ausfahrt aus dem Handschuh und gibt sie in eine Plastiktüte, somit wird der Wärmprozess unterbrochen. Beim nächsten Mal einfach wieder in den Handschuh schieben und es wärmt wieder. bis halt die 12 h aufgebraucht sind. Natürlich kostet das immer wieder was. Sind aber preislich gestaffelt. Umsomehr man kauft, umso billiger. Ich kann das ganze System nur empfehlen, seit ich diese Handschuhe habe, fahre ich auch bei Kälte wieder. Vorher hätte mich keiner aufs Rad gebracht.
Viel Spaß
Pat
Hier ist auch der Link
http://www.theheatcompany.com/handschuhe/handschuh-heat-2-outdoor-pro/heat-2-outdoor-profi.html

Ich stelle auch fest, dass die Finger, wenn sie einmal kalt geworden sind, nicht mehr warm werden.

Ich trage allerdings auch bei Minusgraden (also dem was hier im Ruhrpott so als Minus zählt, bis ca. -10° würde ich sagen) eher wenig Kleidung...

Ich vermute, dass die Art, wie man die Hände beim Fahrradfahren gebraucht, einfach nicht besonders förderlich für die Durchblutung ist.

Meine Füße werden z.B. praktisch nie kalt, da sie beim Treten ja ständig ange- und wieder entspannt werden.

Insofern mache ich mit den Fingern, wenn sie sehr (schmerzhaft) kalt werden, so "Kraftübungen" am Lenker, also mit den Fingerkuppen mit aller Kraft gegen den Lenker drücken, in schneller Folge spannen und entspannen. Nach 5-10 Minuten sind dann die Hände wieder warm (beim Warmwerden tuts am meisten weh )

Gruß
Stephan

Ich habe früher auch bei jeder Gelegenheit im Winter Handschuhe getragen. Seit geraumer Zeit aber, verzichte ich darauf. In der Regel werden meine Finger erst kalt und ich friere, dann aber, nach spätestens 30 Minuten, werden sie wieder warm. Meistens erreiche ich das durch ständiges Bewegen der Finger. Noch besser ist aber, wenn man die Hände in Schnee taucht - dann hat man natürlich auch erstmal den "Effekt"; Aber dann...
Also, ich würde nicht Superduperspeuzialhandschuhe nehmen.

Die vorhergehende Aussage bewegt sich im Rahmen folgender Parameter:

+5°C bis -15°C

Wie lange fährst du bei minus 15 Grad ohne Handschuhe?

Halllo Lucas,

wenn du nicht IMMER dieses Problem hast: Kann es sein, dass du dir irgendwas in deinem Körper eingeklemmt hast? Manchmal können sich Wirbelsäulenprobleme auch auf die Hände auswirken.

-15°C und keine Handschuhe? Wirklich? Dann kannst Du auch nach Sibirien zum Winterradeln....
Ich halte es bis ca. +5°C aus

Renata

Eisbär, ich brauch Handschuhe ab 6 grad

Detlef

Das geht schon, muss nur die ersten 30min überleben. Dann ist alles tot und du merkst nichts mehr

Bei den letzten zwei Fahrten durch Skandinavien waren es i.d.R. 6-8 Stunden.
Ich muss aber noch einen Einwand bringen; In Küsten-/Gewässernähe ziehe ich es i.d.R. auch lieber vor, Fäustlinge anzuziehen - auch mal schon bei knappen Plusgraden.