Hallo,
habe am Sonntag auf einer Pfalztour wieder mal das Erlebnis der allerletzten Art gehabt. Nachdem ich mir eine neue Kurbel zum Frühjahr geschenkt hatte, habe ich offensichtlich den Kettenbolzen nicht richtig verankert, wupp war die Kette offen.

Gottseidank war der Kollege mit einem geilen Tourenwerkzeug zur Hand und ich hatte ein Ersatz-Kettenschloss in der Fronttasche. (hmm,dankbar, nicht ganz dumm zu sein)

Ich möchte auch so ein Teil für alle Fälle haben: Inbus, Torx, die wichtigsten Gabeln, Kettennieter, Speichenspanner, usw.

mit Superhandwerkerqualität und trotzdem leicht wo nix abbricht.

Auch haben wollen, was ist Eure Empfehlung ?

Grüsse, Jakob

Da gibt's tausend Threads hier, und wenn Du brav die Suchfunktion bemühst, bist Du nachher garantiert nicht schlauer. Im Fachgeschäft anschauen, wichtige Teile sollten aus einem Stück sein und nicht mißtrauenerweckende Plastik-Metall-Verbindungen, es sollten zumindest alle "missionsentscheidenden" (= bei Lockerung oder Verlust Tourabbruch erzwingenden) Schraubenkopf-/Imbus-/Torxgrößen dabei sein und evtl. ein Kettennietendrücker, der solide genug ist, Ketten zu kürzen (von lebenslang verschließen redet ja keiner, dafür brauchst solides Werkstattwerkzeug, aber unterwegs tut's kürzen ü Schloß.). Also irgendwas kleines ohne Gabelschlüssel, die eh meistens nur Alibiwerkzeug sind.
Da Du aber eine Empfehlung willst, ich hab mich nach nachdenklichem Blick auf alle Schrauben am gesamten Familienfuhrpark fürs Topeak Mini 20 pro entschieden, und zusätzlich den ganz kleinen Knipex Zangenschlüssel ins Bordwerkzeug gesteckt (der kleine unten)

tut's besser und schonender als jeder Gabelschlüssel, Franzose, Engländer für alle großen Sechskantschrauben, nur für die Mutter von 1"-Schraubsteuersätzen reicht er gerade nimmer...

lG Matthias

PS.: Speichenspanner: ist zwar auch dran, aber ich leiste mir den Luxus, die gefühlten zwei Gamm Mehrgewicht vom passenden Spokey auch im "immerdabei"-Bordwerkzeug zu haben.

Ich bin ganz weg von diesen Minitools. Die meisten sind eher schwer, alle sind eher schlecht zu bedienen, weil die Drehachsen nicht stimmen, die Griffe zu kurz oder sonst irgendetwas blöd ist.

Ich habe für alle meine Räder je eine Satteltasche mit allen für dieses Rad benötigten Schlüsseln und Drehern zusammengestellt. Am Ende habe ich nur dabei, was ich wirklich brauche, kann es leichter verstauen (mehrere kleine Teile verstauen sich leichter als ein größeres) und habe Werkzeug dabei, daß man auch benutzen kann ohne sich die Finger zu verbiegen.

An den heutigen Rädern sind gar nicht mehr soo viele verschd. Schrauben verbaut. Beim RR komme ich bspw. alleine mit einem abgespeckten Satz L-förmiger Inbusschlüssel aus.

Ich habe so ein Multitool mit reichlicht Inbus-Schlüsseln dabei, natürlich Flickzeug, Ersatz-Bowdenzüge, eine Kombi-Zange und ein kleinen Falt-Kettennieter von Park-Tool namens CT-6.2. Speichenschlüssel habe ich in den letzten Jahren nicht mehr dabei. Bei wirklich gut gebauten Laufrädern mit hoher Speichenspannung und ordentlich durchgewalkt beim Bau braucht es sowas nicht mehr.

Liebe Grüße
Maja

Als Ergänzung zu meinen Vorrednern:

Ich benutze das Topeak Hummer 2. Gabelschlüssel sind da zwar nicht dran, aber sowas brauche ich fürs Rad auch nicht. Mit dem Kettennieter mache ich alles, auch lebenslange Vernietung.

Wenn ich einen Speichenschlüssel brauche, dann nehme ich einen zusätzlichen mit, der da dran taugt echt nicht. Speichen sind mir zwar bei vernünftigen Rädern nie weggeflogen, aber einmal wurde das Rad meiner damaligen Freundin von einem Wohnmobil gerammt. Da war ich dankbar über den Schlüssel.

Das einzige, was da wirklich fehlt, ist eine Zange.

Gruß
Thoralf

Problem bei Multitool: Man kann nicht gegenhalten! Hin und wieder hat man den Fall, dass man gleichzeitig ne Schraubenmutter und den Schraubenkopf mit je einem Werkzeug fixieren bzw. bewegen muss. Das ist schwierig, wenn beide Werkzeuge in demselben Tool drin sind...

Alles Gute,
Thomas

PS: Ausserdem, wie schon erwähnt, ist in so nem Multitool meist alles mögliche dabei, was man für sein eigenes Rad nicht braucht.

Stimmt zwar, aber dieser Fall ist so unglaublich selten.... Am Lowrider ist sowas, und an der Befestigung fürs vordere Schutzblech... dann hört es auch schon auf bei meinem Reiserad.

Zum Gegenhalten habe ich entweder eine kleine Zange dabei, oder frage irgendwo (Tankstelle etc.), ob die mir sowas für 5 Minuten borgen können.

Gruß
Thoralf

Moin,

hier ist meine Werkzeugkiste:

- alle benötigten Innensechskant und Torx L-Schlüssel
- 8/10er Maulschlüssel (1 Schlüssel)
- einen kleinen Bithalter mit 2 Kreuzschlitz und 2 Klinge
- Speichenschlüssel
- Nietausdrücker (Topeak super chain Tool)
- kleinen Rollgabelschlüssel
- kleine Spitz-/Kombizange
- 3 Kunststoffreifenheber (ich brauche die, was Reifenmontage angeht bin ich ein Weichei)
- Flickzeug
- Luftpumpe
- Ersatzschräubchen, Mütterkes und Scheiben
- 2 Kettenschlösser und ein paar Kettenglieder
- 1 Schalt-/Bremszug
- Bremsbeläge
- Ersatzschlauch
- ein paar Speichen mit Nippeln
- Bißchen Fett

Das ist für die lange Tour, für den Weg zur Arbeit oder Feierabendrunde habe ich nur Reifenheber, Flickzeug Luftpumpe und Handy dabei.

Ich habe mich auch gegen ein Multitool entschieden, weil ich an einige Schrauben damit nicht so richtig rankomme.

Den Rollgabelschlüssel werde ich gegen so eine kleine Kiepexzange (wie oben gezeigt) austauschen. Außerdem Suche ich noch eine Zange (leicht fürs Bordgepäck) zum sauberen Ablängen von Innenzügen.

Grüßle, Ludger

Auf Tor muss man Bowdenzüge nur so selten sauber ablängen, das man auf ein solches Werkzeug getrost verzichten kann. Arbeiten An Bowdenzügen habe ich bisher nur! in der heimischen Werkstatt gemacht.

:job

Rohloff-Schaltzüge muß man sauber ablängen. Gut, man kann natürlich hier in Europa zur nächsten Werkstatt mit einem Gang fahren.

Grüßle, Ludger

Von Minitools halte ich auch nicht viel. Ich habe immer die wenigen notwendigen Inbusschlüssel in L-Form dabei, die sind leichter, qualitativ meist besser - eben richtiges Werkzeug -, besser zu handhaben da viele Stellen besser zugänglich sind und sich kein klobiges Spielzeug in der Hand verwindet.
Einen Kettenriss kann man in der allermeisten Fällen umgehen indem man die Kette richtig montiert. Der Kettennietendrücker bleibt daher fast immer zu Hause, nur bei manchen MTB-Touren und auf Fernreisen kommt ein erleichterter Parktool CT-5 (55 g) mit. Stattdessen ist immer ein Sram-Kettenverschlussglied dabei, das liegt immer in der Flickzeugdose.
Gabelschlüssel kann man sich meist sparen, wenn, dann kommt ein gekürzter Stahlwille 8/10er Gabel (29 g) mit, oder ein gewichtsoptimierter Rollgabelschlüssel (37 g).

Gruss
Manuel

richtig, aber mit Sicherheit nicht unterwegs auf freiem Feld.

:job

Ergänzung zum Thema Ich-mag-kein-Multitool: Bei Gebrauch nutzen sich die versch. Werkzeuge ab. Wenn die Werkzeuge einzeln vorliegen, schmeisst man das jeweilige Werkzeug weg und kauft dasselbe in Neu. Beim Multitool darf man hingegen den kaputten Werkzeugteil mit sich mitschleppen (ist schliesslich inm Multitool integriert) - zusätzlich zu dem entsprechendem Werkzeugteil als separates Werkzeug!

Irgendwie unpraktisch.

lG
Thomas

Hallo,
da sind tolle Gedanken in Euren Antworten.

Grüsse, Jakob

Gut. Ergänzend dazu noch mal mein Kommentar: Ich mag mein Topeak Multitool. Die angesprochenen Nachteile sehe ich ein, aber die stören mich nicht.

Gruß
Thoralf

Sehr optimistisch! Trotzdem: In manchen Fällen können auch Autowerkstätten (finde sich häufiger) helfen, wenn das passende Werkzeug fehlt.

Multitool: Inbusschlüssel zuweilen zu kurz. Beim alten Rad sollte ich mal zwecks Flug den Lenker quer stellen - ging dann nicht. Rad wurde trotzdem transportiert. Andere Male hatte sich STI-Bremshebel durch Stürze verdreht, braucht ebenfalls ein längeres Teil (Abhilfe durch anderen Radfahrer bzw. Autowerkstatt). Außer dem Gegendrehen ist auch das Problem der Hebewirkung bei kurzen Werkzeug. Manchmal bekomme ich die Pedale nicht mal mit meinem Heimwerkzeug ab - schlucke allerdings auch keine Bizepaufbaupräparate aus der Nahrungsergänzungsmitteltüte. Aufgrunddessen musste bei einer Flugreise auch das Pedal entgegen der Vorschrift am Rad bleiben. Damit erhebt sich auch die Frage, ob man sich überhaupt so gut vorbereiten soll. Für viele Ersatzteile müsste man im Schadensfall ohnehin zum Radladen - wozu also entsprechendes Werkzeug mitschleppen?

Insgesamt versuche ich lieber vorzubeugen und mit gutem Material loszufahren. Klappt auch nicht immer, aber Rundumversicherung gibt es eh nicht.

Deswegen gibt es auch Fachwerkstätten.

Nichts gegen den Knüpex-Zungenschlüssel, den ich auch sehr schätze.

Aber am Rad kommt man doch an vielen Stellen mit dem Teil überhaupt nicht bei.

Zwei Maulschlüssel mit 8x10 und 13x15 dürften hingegen so gut wie jeden am Rad zu findenden Schraubfall einschl. vielen Pedalen abdecken, der keinen Innensechskant oder Torxschlüssel benötigt.


VG
Jens

Hey, ich habe meine Miniwerkzeuge verschenkt und passende Einzelwerkzeuge ins Reisegepäck gelegt. Ist nur minimal schwerer aber ich habe funktionierendes Werkzeug, das nicht fummelig benutzt werden muss. Wo immer es möglich war, habe ich Innensechskantschrauben am Rad eingesetzt und einen passenden Satz Schlüssel zusammengestellt. Dazu dann Ring-/ Maulschlüssel, eine kleine Spitzzange mit Drahtschneider, ein Kettennietwerkzeug und für lange Reisen eine kleine Wasserpumpenzange. Wenn ich mit der Kettenschaltung unterwegs bin kommt noch ein Cracker dazu. Luftpumpe ist eh immer dabei. Speichenspanner liegt auch meistens in der Werkzeugtasche. Kleiner Wechselschraubendreher und n Putzlappen ist Standard. Das passt alles in eine Werkzeugtasche am Sattel, ausser der Luftpumpe. Die hat ihren Platz am Rahmen. Es kommt immer drauf an wohin ich radel. Nur mal kurz nach Kopenhagen zum Eis essen.... Dann nehm ich nur das allernotwendigste mit. Unterwegs gibt es genug Werkstätten und nette Menschen, die einem helfen. Fahr ich rauf nach Lappland ist die Ausstattung natürlich etwas umfangreicher.

Dann kennst du den Knipex Zangenschlüssel aber schlecht. Da die "Backen" vorne dünner werden kann er auch kleine Muttern unterm Schutzblech prima erreichen.
Der 180er packt übrigens auch schonend die 1" Steuersatzmuttern.
Es gibt noch eine Unzahl weiterer Anwendungen, die aber auf Tour nicht immer notwendigerweise auftreten. Ich habe schon (Stahl-)Ausfallenden damit gerichtet.

Zu den Multitools: Wer mal präzise Feinmechanik fühlen möchte, gönne sich den Topeak ratchet rocket
In der lite Version nur mit den notwendigen Bits und ergänzt um die Winkelinbusse 1,5-3, dann noch den F&S Schlüssel dazu bringt es mich sehr weit.
Für längere touren dann noch den Zangenschlüssel.

Grüße gereon

Du hast das falsche Multitool,mit Alien II geht auch sowas.


Du solltest dein Rad mal zuhause durchchecken, da du unterwegs anscheinend so viele Pannen hast daß du gehärtete Stahlwerkzeuge verschleißt. Ich bin sicher daß mein Multitool noch Jahre halten wird, alle Jubeljahre mal ne Inbusschraube nachziehen hält das schon noch aus. Bislang bin ich mit dem Alien überall rangekommen, auch an die hier beschriebenen Fälle, zudem dient es mir als Standardkettenschließer.

Ich habe mir einen Satz hochwertiger Inbusse gekauft und führe sie ohne den Hartplastikhalter in der von mir benötigten Größe mit....einfach mit nem Gummi zusammengehalten. Wiegt kaum was.
Dann für die Kette noch das leichte Teil das Ding ist sehr zuverlässig und sehr stabil bei wenig Gewicht und inkl. der dritten Hand...siehe Bild unten rechts der Drahthalter.
Sehr zu empfehlen....

Hallo Gereon,

prima Tipp ...

Würdest du aufgrund deiner Erfahrungen eher zum Ratchet Rocket oder zum Ratchet Rocket Lite plus Zusatztools tendieren?

Gruß,
Dieter

Nee, ganz so schlimm bin ich nicht Es ist so, dass ich das Werkzeug, welches ich auf Tour mit mir führe, auch zu Hause bei Reparaturen benutze - will ja schliesslich nicht das ganze Zeug in zweifacher Ausführung haben! Und: Wenn jemand auf Tour (im Dunkeln, bei Regen, alles eingesaut und verdreckt, müde) was reparieren muss, kann´s durchaus passieren, dass man mal mit dem Werkzeug etwas nachlässig umgeht und dann was kaputtkriegt.

Alles Gute,
Thomas

kein Mensch hat bis jetzt das wichtigste überhaupt genannt:
Kabelbinder

Hallo , ich gehe ohne Kabelbinder schon lange nicht mehr auf die Reise......
Grüsse, Jakob

hallo,

diese Zange ist sehr stabil. klick

Schalt- und Bremszüge lassen sich gut durchtrennen.

Bits kann man sich selbst selbst zusammenstellen.

Viele Grüße!

Hallo Dieter,

falls Du ohne Kettennieter auskommst, nimm den Lite. Die geniale Miniratsche ist identisch.

Grüße Gereon

Was haltet ihr denn von der Topeak Survival Gear Box ? Die macht auf mich vom Gewichts-/Leistungsverhältnis nen ziemlich guten Eindruck.

Hi Jakob,

anscheinend muss jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln und das Werkzeug suchen, was am besten zu seinem Rad passt.

In meiner Jugend (vor 17 Jahren) habe ich alles am Rad (MTB) mit einem Werbegeschenk-Multitool von ROSE warten koennen - auch stationaer zu Hause. Weiteres ordentliches Werkzeug konnte/wollte und brauchte ich mir damals nicht leisten. Dazu noch 3 notwendige Spezial-tools und eine Rohrzange - mehr nicht.
Dieses Billig-Multitool haelt bis heute und ist im Rucksack fuer den taeglichen Weg zur Arbeit.

Inzwischen habe ich richtiges Werkzeug, wuerde es aber nicht mit mir rumschleppen wollen.
Warum auch - dafuer gibt doch leichte, platzsparende Multi-tools. Man muss nur schauen, welches perfekt zu seinem Rad passt. Diese vielgelobten Alien-Tools passen beispielsweise ueberhaubt nicht zu meinen Raedern. Irgendwie ist meist zuviel unnoetiges dran.
Alle meine Inbus/Torx/Kreuz-Schrauben bekomme ich mit mit dem Topeak Mini 20 gedreht. Andersrum ist kein ueberfluessiger Schluessel daran. Es ist sehr hochwertig verarbeitet und leicht - wird sicherlich mein Leben lang halten.
Auch der darin integrierte Kettennietdruecker war schon 3mal auf Tour im Einsatz und funktionierte vorbildlich.

Inzwischen bieten die Tool-Hersteller ein dermassen breites Sortiment an Multi-Tools an, dass viele der hier genannten Argumente relativiert werden.

Beste Gruss,
Matthes - der noch nie wegen einer Reparatur zum Haendler ging oder sich Werkzeug auf Tour leihen musste