Huhu!
Bin jetzt gerade zu Pfingsten die VCA gefahren, saugeil, leider alleine, weil jeder mich verrückt erklärt hat ("Waaas, mit dem Fahrrad über die Alpen???), aber das hatte durchaus auch ab und an was Schönes, richtig seine Ruhe, und sein eigenes Tempo fahren und so. Aber darum geht's gar nicht.
Wollte nur noch einige praktische Dinge beisteuern:
1. Eine ausführliche Radkarte könnt ihr euch im Prinzip sparen, die ganze Strecke ist absolut idiotensicher ausgeschildert.
2. Die CPs sind nicht immer einfach zu finden, für diese empfiehlt sich durchaus eine genaue Übersicht vorher, wo es welche gibt und WO diese zu finden sind. Sich für diese vorher eine gescheite Übersicht zu besorgen, ist also durchaus sinnvoll. Allerdings sind aus meiner Erfahrung nach die Leute an jeder Rezeption auch immer sehr hilfreich, wenn man vor der Abfahrt noch nach Infos fragt, wo es hier und da die nächsten Campingmöglichkeiten gibt.
3. Wenn ihr am späten Nachmittag in Nauders seid, dann passt das perfekt, wenn ihr an dem Tag noch nach Italien reinschnuppert und auf dem kleinen Thöni-Camping in St. Valentin auf der Haide, am hinteren Ende vom Reschensee übernachtet, das sind von Nauders so ca. 15 km.
4. Der CP in Bozen ist sehr versteckt am Stadtrand, zwar sehr süß aufgemacht und liebevoll gestaltet und wirklich empfehlenswert, hat aber eine WINZIGE Zeltwiese, da müsst ihr im Sommer auf alle Fälle vorher reservieren, sonst habt ihr keine Chance, ich hatte jetzt schon ein winziges Zelt und echt Glück, dass der Chef persönlich noch eine Ecke für mich gesucht hat.
5. Wenn ihr mit der Bahn anreist bzw. den Busshuttle-Service nutzt, dann nehmt auf alle Fälle lieber einen Packsack oder ein Paar Lowrider mehr, ist wesentlich unkomplizierter als mit Hänger ein-, aus- und umzusteigen.
6. Die Behauptung, dass Fahrräder im Zug mitzunehmen in Norditalien einfach und unkompliziert ist, entspricht nicht wirklich den Tatsachen, der RE zwischen Verona und dem Brenner z.B. hat mit Mühe vielleicht Platz für 10 Fahrräder, und im Sommer ist da die Hölle los.
7. Dafür gibt's mit viel Glück im italienischen Zug einen unsterblich süßen Schaffner
der mir beim Umsteigen am Brenner beim Tragen meines Fahrrades geholfen hat, was ja mit Gepäck dann doch so einiges wiegt. *träum* Zum Anbeißen
Das entschädigt für allen Trouble mit der Bahn!
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PS: Kurzer Schwank zum Bahnfahren in Norditalien:
Auskunft der italienischen Bahn am Infoschalter in Verona (wo übrigens kaum ein Bahner Englisch spricht und nur die am Infoschalter freundlich zu einem sind - die am Fahrkartenschalter sind durch die Bank super unleidlich):
Jedenfalls Auskunft: Sie können weder Tickets für die Fernzüge nach D verkaufen noch Fahrradstellplätze reservieren, weil diese Züge von der DB oder der ÖBB gestellt werden, und die verschiedenen Unternehmen arbeiten da nicht Hand in Hand. Ich solle einfach zum Gleis gehen, Ticket bekäme ich im Zug, und ob Platz für das Fahrrad ist, sehe ich ja dann vor dem Einsteigen.
Und sie empfehlen mir den Zug, der in Verona losfährt, da sei die Wahrscheinlichkeit am größten, dass noch Platz für ein Fahrrad ist.
Ich also brav am nächsten Morgen um kurz vor sieben in Verona am Zug.
Schaffner der ÖBB: Ob ich denn eine Reservierung für das Fahrräd hätte? Ja, mich könne er gerne mitnehmen, aber mein Fahrrad nicht, nicht ohne Reservierung (die es im übrigen von Italien aus nur online gibt, wo ich im meinem Zelt selten bin^^).
Gegenfrage von mir: Ob denn kein Platz für das Fahrrad sei.
Auskunft 1: Es gibt nur ganze zwei (!) Stellplätze für Fahrräder im gesamten Zug.
Auskunft 2: Doch, frei seien die schon, beide sogar, aber ohne Reservierung darf ich sie nicht nutzen. Ohne Reservierungsschein keine Fahrradmitnahme.
(BEI FREIEN UND NICHT RESERVIERTEN STELLPLÄTZEN !!!)
Auskunft 3: Völlig egal, dass ich an diesem Tag wieder in München sein musste, ich solle mir irgendwo ein I-Net-Cafe suchen und für einen späteren Zug (fahren ja so viele, die überhaupt Fahrräder mitnehmen^^) einen Platz reservieren.
Auskunft 4: Ich sei doch selber schuld, wenn ich in Verona am Bahnhof gefragt hätte, wie ich von dort aus mit dem Zug zurück nach D käme, die Italiener hätten doch keine Ahnung. (!!!)
Resultat:
Regionalzug zum Brenner genommen, und mit Umsteigen am Brenner, im Ösiland und in Rosenheim mehrere Stunden später in München als geplant.
Was die Fahrradkarte anbelangt, vom österreichischen Bahner durch falsche Information später auch noch um 5,50 EUR besch... worden (Entgegen seiner Aussage hätte ich nämlich doch sowohl in Kufstein bei einem zehnminütigen Aufenthalt als auch im Zug selbst die deutsche Fahrradkarte lösen können - ohne dafür in Kuf nochmal umsteigen zu müssen - und so nur 2 + 4,50 EUR für's Rad bezahlen müssen als 12 EUR für die internationale Fahrradkarte).
"Fahr Bahn, und du erlebst was!"
Mein Bedarf an Reisen mit der ÖBB ist damit eigentlich erstmal für lange Zeit erstmal gedeckt... leider hat man ja oft nicht die Wahl!
... Ein was Gutes hatte das ganze, ohne diese ganze absurde Geschichte wäre ich nie mit dem Bummelzug mit dem süßen italienischen Schaffner gefahren
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Zurück zum eigentlichen Thema:
8. Tipp: Fahrt zwischen Meran und Bozen entlang der Südtiroler Weinstraße, also zwischen den Apfelbäumen und den Dörfern (kleine Straßen, kein Verkehr), ist nur ein paar hundert Meter vom Etschtalradweg entfernt, dem die VCA da folgt, aber wesentlich abwechslungsreicher. Ist auch als Radweg ausgeschildert.
Zuletzt das Wichtigste: Wünsche euch VIEL, VIEL SPASS, IST ECHT SUPERSCHÖN DORT ZUM RADFAHREN.