Hallo,

ich schreibe mir gerade auf welche Sachen ich für meine nächste Tour nach Nizza mitnehmen werde. Ich fahre am 25. Mai los (Genf, Grenoble, Col du Lautaret, Digne les Bains, Verdon-Schlucht ...). Nun hänge ich bei der Kleidung. Ich habe die VAUDE BODENSEE Zip-Hose und denke sie ist ganz praktisch, denn damit habe ich legere Radhose die ich auch "zivil" mal anziehen kann, gepolsterte Radunterhose, kurze und lange Hose in einer dabei. Ich würde die Hose an Pausentagen auswaschen und trockenen. Ich weiß nur nicht, ob das reicht, denn im Gebirge könnte es doch relativ kalt werden. Eine schwere Jeans halte ich für absolut unpraktisch (zumal ich mit der Polsterung unter der lässig sitzenden Hose ganz gut klar komme - wäre ja bei einer anderen Hose problematisch).
Dazu kommt noch der Gedanke, dass wenn - aus welchem Grund auch immer - die Hose z.b. am Reißverschluss, der aus der kurzen eine lange Hose macht beschädigt wird ...dann hätte ich ein Problem (in kurzer Hose im Mai auf 2000m Höhe könnte es etwas frisch werden ). Eine einfache lange Unterhose hatte ich zunächst auf der Liste, aber dann habe ich für den Tag keine "Polsterung".
So habe ich mir überlegt mir zusätzlich eine lange enganliegende, gepolsterte Radhose zu kaufen (obwohl ich glaube, dass das eigentlich gar nicht so mein Ding ist).
Somit bräuchte ich jedenfalls keine extra schwere (weil dicke) Hose mitnehmen, sondern könnte diese Radhose als "lange Unterhose" nutzen wenn es mal kühler wird und habe gleichzeitig Ersatz für den Fall mit, dass meine abgezippte VAUDE mal nicht mehr anzuzippen geht. Soviel zur Erklärung meinses Vorhabens - denkt ihr die Idee ist in Ordnung oder habe ich da irgendeinen Gedankenfehler drin (vielleicht doch besser eine zweite, dickere Hose mitnehmen?)

Und dann wäre es noch sehr interessant zu erfahren, ob ihr eine geeignete gepolsterte lange Radhose empfehlen könntet, die ich sowohl als "Unterhose" in Verbindung mit der VAUDE BODENSEE anziehen kann, aber auch als alleinige Hose, wenn ich die Bodensee mal nicht anziehen kann. Ich weiß z.B. nicht, ob ich so eine geeignete Hose günstig bei Decathlon finde.

Vielen Dank schon mal!!

Tschüss
Ralf

Lässt sich deine gepolsterte Radunterhose aus der 'Bodensee' rausnehmen und separat tragen? Falls das geht, ist dein Problem gelöst, falls nicht würde ich mich eher nach einer weiteren Radunterhose mit Polster als nach einer langen Radhose mit Polster umsehen. Das ist flexibler. Eben aus diesem Grund sind lange Hosen mit Polster auch gar nicht so häufig zu bekommen.

Andere Möglichkeit: nimmst du eine Regenhose mit? Die kann man auch bei Kälte drüberziehen. Ansonsten kenne ich zwar deine spezifische Kälteempfindlichkeit nicht, glaube aber dass im Sommer eine lange Hose auch in den Alpen ausreicht.

Martina

Hallo Martina,

ja die Radunterhose lässt sich aus der Bodensee rausnehmen - das ist kein Problem.
Stimmt übrigens, an meine Regenhose habe ich nicht gedacht ... die habe ich natürlich dabei (ist aber so eine ganz dünne Kunststoffhose - aber etwas wärmt sie schon).
Eigentlich glaube ich auch nicht, dass ich sooo große Probleme mit der Kälte haben würde, wobei mir einige prophezeien, dass ab ca. 1400m im Mai /Anfang Juni noch mit Schnee zu rechnen sein könnte. Ich hatte mich nur gefragt, was mache ich wenn an meiner Zipphose genau dann der Reissverschluss kaputt geht, wenn ich sie zur kurzen Hose gemacht habe (ich weiß - ist zwar unwahrscheinlich, aber die meisten Kleinigkeiten werden dann zum Problem wenn man sagt: "...Mensch, DAS hätt ich jetzt aber nicht gedacht...!").
Dann habe ich keine lange Hose mehr ...und DAS könnte dann frisch an den nackten Beinen werden. Hätte ich dann noch eine lange Radhose als "Reserve" könnte ich die dann sowohl als Unterziehhose (falls es doch mal kälter als erwartet wird) aber auch als "normale" Radhose benutzen.
Ich hoffe ich konnte das Problem einigermaßen verständlich erklären - sorry, dass meine Texte dadurch immer igendwie tierisch lang werden

Tschüss
Ralf

Dann würde ich die Zip-Hose, eine lange Unterhose bzw. eng anliegende Sporthose ohen Polster und die Regenhose mitnehmen. Dann kannst du die Radunterhose mit der engen langen Hose kombinieren oder wenn es sehr kalt wird noch die Zip-Hose und(oder die Regenhose obendrüberziehen. Wenn du nicht radelst dasselbe aber ohne Radunterhose. D.h. ich denke, dass eine lange Hose ohne Polster da vielseitiger ist.

Ach ja und wenn der Reißverschluss kaputtgeht, kann man vielleicht noch was mit Sicherheitsnadeln retten...

Martina

Hallo,

welche lange Sporthose ohne Polster ist empfehlenswert?
Ich suche auch für den Jakobsweg im September eine lange Hose, die leicht ist, nicht so eng anliegt und die trotzdem bequem über der kurzen Radunterhose zu tragen ist.

Cornelius

Hallo,

@Martina
vielen Dank für die Antworten, ja so werde ich es glaube ich machen. Muss nur mal sehen, wie ich das kombiniert bekomme (lange Unterhose mit Radhose drunter könnte ziemlich "stramm" werden).
Im Notfall - und da habe ich natürlich nicht dran gedacht - nutze ich halt Sicherheitsnadeln.

@Cornelius

ich weiß ja nicht, ob du so etwas meinst, aber ich komme mit der VAUDE BODENSEE recht gut klar.
Das ist, wie ich bereits oben schrieb eine Zip-Off Hose. Die Radhose ziehst du unabhängig vorher an (od. lässt sie eben auch aus, wenn du mal nicht auf dem Rad unterwegs bist.
Sie sitzt sehr locker, ist leicht, trocknet schnell und du kannst sie eben bei Bedarf in eine kurze Hose verwandeln. Finde ich echt praktisch. Ich war hin und hergerissen zwischen der GONSO DAKOTA und der BODENSEE. Ich habe dann einfach den Preis entscheiden lassen und bisher ist es o.k.! Ist natürlich Geschmackssache.

Tschüss
Ralf

Ich kann die Zip-Hosen der Hausmarke (OCK) von Sport Scheck sehr empfehlen. Günstig, robust, schnelltrocknend.

Bernd

Und Kälte ausreichend für Schüttelfrost gibt es bereits ab 200m - und das auch im Hochsommer und auch in den südlichen Alpenbereichen. Dazu kannst du auch gerne meine Westalpenbericht aus dem letzten Jahr studieren (im Profi). Wichtig ist: Kälteempfindliche Stellen müssen ausreichend geschützt werden und bei Durchnässen von Kleidung ein Ersatz vorhanden sein. Ist die Kleidung erst mal feucht (egal ob durch Regen oder schweiß) und es gleichtzietig kalt, beginnt eine wortwörtliche Zitterpartie.

Lange Hose: Habe selber nur eine Sommervariante ohne Sitzpolster dabei - zusätzliche Wärme erhalte ich ggf. durch eine Nylonstrumpfhose (leicht, kann notfalls vor Ort zugekauft werden) unter der langen Hose.

Nylonstrumpfhosen führen bei mir eher dazu, dass ich noch mehr friere. Wenn schon, dann ein eher blickdichtes Exemplar kaufen. Ich würde trotzdem die Mitnahme einer langen Sporthose bevorzugen....

Martina

Hab ich schon gelesen. Die Ursprungsfrage bezog sich ja darauf, ob man zusätzlich zur langen Zip-Hose noch was mitnehmen muss. Und da würde ich eine lange Unterhose/Sporthose für effizienter halten als eine Nylonstrumpfhose. Aber jedem das seine.

Martina

Also wenn ich das recht verstehe machst du dir Sorgen zu frieren falls die BODENSEE-Hose kaputt geht, und nicht um's frieren an sich (mit intakter Hose). In diesem Fall würde ich dir empfehlen Zahnseide und eine passende Nadel mit nicht zu kleinem Öhr mitzunehmen. Zahnseide eignet sich nicht nur gut zum Zähne säubern sondern auch zum Hosen flicken. Wenn also ein Reißverschluß kaputt oder eine Naht aufgeht, dann kannst du das Hosenbein notdürftig dran nähen. Im Mai wird's wahrscheinlich auch nicht so warm, daß man beim Radeln mit langer Hose stirbt... Ist dann eben eine kleine "Inconvenience".

Es soll dem Hörensagen nach in Mitteleuropa sogar an Paßstraßen offene Häuser geben, in denen so viele Hosen rumliegen, dass man sie dort an Jeden verkauft, der vorbeiradelt.

Hallo Stephan,

ich möchte es auch vermeiden mir einfach irgendeine neue Hose kaufen zu müssen, nur weil ein Reissverschluss Probleme macht. Dazu kommt, dass die Bodensee gut geschnitten ist, um mit der gepolsterten Radunterhose gefahren zu werden. Klar, im "Survival-Fall" muss halt Geld für die Lösung des Problems lösen .

Tschüss
Ralf

Rechne bitte auch den Windfaktor ein, egal ob jetzt richtiger Wind, oder Fahrtwind z.B. auf ne Abfahrt.

Ich bin Ende Februar an den 3 Tagen wo es mal nicht Dauerfrost, Schnee, Wind und sowas hatte, durch Süddeutschland und tagsüber hat mir meine normale und nicht besonders dick gefütterte lange Trägerradhose, ausgereicht. Die zweite Hose kam immer erst abends drüber, wenn die Temperaturen sich wieder dem Nullpunkt annäherten. Allerdings hatte ich stets keinen Wind, bis eben bei den Abfahrten. Und dann hat man das sehr deutlich gespürt, wie es einem verdammt kühl durch sämtliche Klamotten zieht.

Eventuell könnten Beinlinge für Dich geeignet sein sofern sie gut sitzen und nicht rutschen. Ich nehme die manchmal wenn es am Morgen noch sehr kalt ist und kann sie wenn es wärmer wird überall und schnell ausziehen. Ist aber nicht jedermanns Sache.

Gruss Steffen

Hallo Matthias,

deinen Westalpenbericht habe ich mit großem Interesse bereits vor einiger Zeit und auch in Teilen noch einmal gestern gelesen (hatte mich mit dem Teil befasst der den Col Luitel beschreibt - wahrscheinlich werde ich den auch nehmen, ich hoffe dass er von Norden her nicht so schwer ist ).
Und ehrlich gesagt, als du in einem Abschnitt beschrieben hast wie kalt es dir morgens war kam mir der Gedanke, dass ich mich besser darauf einstellen sollte, dass es kühl werden könnte. Zumal du ja noch später dort warst als ich (ich hoffe es wird bei mir nicht ganz so kalt sein. Habe sicherheitshalber auch gleich meine dicken Handschuhe auf die Liste gesetzt ).
Naja, die BODENSEE ist ja allein relativ dünn. Heute war es ziemlich kühl und ich bin zum erstenmal mit gepolsterter Unterhose + langer Unterhose und die VAUDE drüber eine Runde gefahren - war super und Kälte kam keine durch. Allerdings hast Du recht, wenn die Sachen richtig durchgeschwitzt sind und es weiterhin kühl bleibt gibt´s ein Problem.
Aber wenn ich dem entgehen will müsste ich ja noch eine komplette Garnitur mitnehmen. Ich habe zwar verschiedene Oberteile mit, aber bei der Hose wollte ich auch nach dem Zwiebelprinzip arbeiten. Die Idee mit der Nylonstrumpfhose ist sicher nicht verkehrt, aber wenn alles durchnässt ist, dann hilft die ja auch nicht mehr sondern nur im Zweifel eine andere Hose. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Tschüss
Ralf

Das Durchnässen der Beine ist seltener ein Problem als man meinen könnte. Bei Starkregen fahre ich normalerweise nicht. Ich fahre im Sommer bei Regen auch oft noch mit kurzer Hose, wenn es eigentlich schon zu kalt ist. Das ist meist besser als in einer genässten langen Hose. Die Haut kann man übrigens schneller trocknen als einen Berg Hosen - und bei dauerhaft schlechtem Wetter ist das ein Problem - schnell ist alles in den Taschen leicht feucht, weil sie an die anderen Teile abgegeben wird. Wenn alles durchgenässt ist und man abends nur noch Zitteraal spielen kann, sollte man auch überlegen ein Hotel aufzusuchen. Es besteht auch die Gefahr sich krank zu sparen.

Probleme gibt es bei mir gelegentlich mit den Füßen, weil die gerade auf Bergabfahrten mal leicht durchnässen können. Gamaschen betrachte ich als untauglich - meistens zieht man sie zu spät über und/oder die Feuchtigkeit wird im Schuh konserviert. Sind die Socken aber leicht feucht, wird es schnell kalt, nicht nur an den Füßen. Ebenso kann es passieren, dass man wegen Kälte und Wind nicht anders kann, als sich am Oberkörper gut abzudichten. Schnell ist dann aber Innenschweiß da, der dich beim kleinsten Windzug frösteln lässt. Auch feuchte Handschuhe bilden immer wieder eine Schüttelfrostgefahr. Auch ist es nicht immer leicht, rechtzeitig und überall Kleidung zu wechseln - nicht überall steht eine Hütte und wird warme Hühnersuppe ausgegeben.