Ein einziges, mittiges Faltgelenk befindet sich fast da, wo die vertikalen (lateralen) Biegemomente des Rahmens am größten sind. Eine Dimensionierung, die dem Rechnung trägt, ist daher ertrebenswert. Trotzdem sollte man sich davor hüten nach dem Motto "Viel hilft viel" zu konstruieren (Dr. med Vieh-Hi-Viel).
Problemtisch sind auch Passungen, die aus übergroßer Sorge ("Es darf nichts kaputt gehen ") konkurrierend ausgelegt werden. IMHO ist es sinnvoll, nur da eine Passung zu haben, wo sie unumgänglich ist. Bei konkurrierenden Passsungen setzt sich eine durch. Das sollte dann aber die unbedingt notwendige sein !
Bei einem Faltgelenk hat man üblich eine vertikale Achse (1 Gelenkbolzen, 2 Gelenkhülsen)) an einer Seite (Rechts oder Links) mit Abstand zur Längs-Ebene. An der anderen Seite außerhalb der Längs-Ebene muß der Konstrukteur eine Schließvorrichtung vorsehen. Die einfachste, aber nicht besonders komfortable Schließvorrichtung ist eine horizontale Verschraubung. Leichte Lös- und Schließ-barkeit gibt es z.B. bei einem Schnellspanner ! Das System ähnelt dem einer Tüpr , nur das die Dimensionen der Geometrie entsprechend dem Zweck angepaßt sind.
Nach meinen Erfahrungen mit Falträdern ist ein 8-[mm]-Gelenkbolzen (vertikal) ausreichend (der kann die Biegung um die Querachse aushalten !). Für einen horizontalen Schließbolzen ist auch eine 8-[mm]-Schraube ausreichend (Evtl sogar weniger !). An meinem kleinem Faltrad habe ich 8- [mm]-dicke Gelenkplatten, die halten bisher sehr gut (15 000 eigene Kilometer plus geschätzt 5000 [km] Vorbesitzer des Rahmens (ein Trumm von 120 [kg] !). Die 4 [mm] dicken Gelenkplatten am großen Faltrad (ca. 48 000 [km]) haben jetzt so viele Risse, daß ich das Rad ohne Neukonstruktion nicht mehr fahren werde. Seit den ersten 12 000 [km] habe ich an diesen zu schwachen Gelenkplatten dran rum geschweißt (Im Prinzip andauernd !).
Zu besseren Vorstellung und Einschätzung : 2x8-[mm]-Gelenkplatten müssen "nur" einen gleichlangen (16 [mm] mit Dicke 2.5 [mm]) Rohrabschnitt ersetzen. Durch die Kräfte-Umlenkungen benötigt man mehr Material ! Bei 8-[mm]-Platten kann man sich ein Fachwerk als Tragwerk überlegen und dann etwas Material (quasi zwischen den Stäben !) von den Platten abfräsen. Ein Fahrrad ist schließlich ein Leichtbau-Subjekt ! Sogar ein Hollandrad
). Wissen das auch die Konstrukteure bei Dahon ? Die vielleicht, das Management sicher nicht !
MfG EmilE$mil